D-Ticket: “Hängepartie mit Ansage”

Die Städte warnen vor einer erneuten Hängepartie beim Deutschlandticket ab 2026. Das Ticket bleibt mit dem aktuellen Gesetzentwurf weiterhin ein Provisorium und die Mehrkosten sind bisher nicht gegenfinanziert. Die Städte appellieren an Bund und Länder, endlich ein langfristiges Finanzierungsmodell für das Deutschlandticket auf den Weg zu bringen, das auch über 2026 hinaus trägt.

Dazu sagte Christian Schuchardt, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe:

“Wir wollen die Erfolgsgeschichte Deutschlandticket fortschreiben. Aber es droht schon wieder eine Hängepartie mit Ansage. Wenn das Regionalisierungsgesetz vom Bund und damit die Finanzierung des Deutschlandtickets so bleiben, stehen uns wieder Wochen und Monate des Bangens ins Haus. Seit der Einführung des Deutschlandticket steht die Finanzierung des Tickets auf tönernen Füßen. Die 1,5 Milliarden Euro, die Bund und Länder bisher jeweils pro Jahr zuschießen, decken zusammen mit den Ticketeinnahmen nicht die Kosten, die den Verkehrsträgern entstehen.

Der tatsächliche Ausgleichsbedarf liegt mindestens bei insgesamt 3,6 Milliarden Euro pro Jahr. Das Ticket bleibt so erneut ein Provisorium. Der Bund sagt das Ticket zu, will aber für die Mehrkosten nicht aufkommen. Die Länder lehnen Mehraufwendungen ebenfalls ab. Zudem sind im Haushaltsentwurf 2026 die Bundesmittel für das Deutschlandticket nicht berücksichtigt. Damit ist das Ticket auch für 2026 in keiner Weise gesichert. Der aktuelle Gesetzentwurf zeigt wieder, dass wir ein langfristiges Finanzierungsmodell für das Deutschlandticket brauchen, statt Jahr für Jahr langwierige Debatten zwischen Bund und Ländern über eine Verlängerung zu führen. Das muss die neue Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern liefern.

Und dabei sind auch die Länder gefordert. Die Städte und ihre Verkehrsunternehmen brauchen Planungssicherheit und endlich eine dauerhaft abgesicherte Finanzierung. Dazu gehört auch ein verlässlicher Rahmen, die Einnahmen gerecht zu verteilen und die Defizite vollständig und zeitnah auszugleichen. Die Städte und Verkehrsunternehmen müssen sich genauso auf das Angebot verlassen können, wie die 14 Millionen Kundinnen und Kunden, die das Ticket gerne nutzen.”

Quelle: Deutscher Städtetag

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