Das Ministerium für Verkehr hat den Zuschlag für das Netz Stuttgart-Bodensee erteilt. Netz 35a geht an DB Regio, Netz 35b an Arverio. Auf den Strecken kommen Coradia Max-Doppelstockzüge zum Einsatz.
„Das Land hat die Verträge für die Netze geschlossen, die im Dezember 2026 starten. Mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 kommen neue Strecken, häufigere Verbindungen und komfortablere Züge hinzu. Das bedeutet für die Fahrgäste in Baden-Württemberg kürzere Fahrtzeiten – zum Beispiel zwischen Stuttgart und Ulm -, neue Verbindungen beispielsweise zwischen Karlsruhe und Friedrichshafen sowie bessere Takte, etwa von Bietigheim-Bissingen nach Stuttgart.“
Verkehrsminister Winfried Hermann
Die beiden Verkehrsverträge beginnen mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2026 und laufen bis Ende 2040. „Langfristigere Vergaben sind die Grundlage für einen stabilen, hochwertigen Regionalverkehr. Wir sichern damit nicht nur bestehende Jobs bei DB Regio und Arverio, sondern schaffen auch neue Arbeitsplätze“, erklärte Minister Hermann.
RE-Linien im Netz 35a
DB Regio erhält den Zuschlag für das Netz 35a mit sieben Linien und bis zu 9,9 Millionen Zugkilometern pro Jahr.
Markus Kaupper, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg, sagte:
„Wir freuen uns sehr über den Zuschlag und das in uns gesetzte Vertrauen. DB Regio wird damit weiterhin den Regionalverkehr zwischen Stuttgart und dem Bodensee betreiben und das Verkehrsgebiet bis Karlsruhe ausweiten. Durch den Einsatz der vom Land beigestellten Fahrzeuge profitieren unsere Fahrgäste von einheitlichen, modernen und mit Ökostrom betriebenen Neufahrzeugen.“
MEX-Linien im Netz 35b
Arverio Baden-Württemberg erhält den Zuschlag für das Netz 35b mit fünf Linien und bis zu 10,3 Millionen Zugkilometern pro Jahr.
Fabian Amini, CEO von Arverio Deutschland, erklärte:
„Das gesamte Arverio-Team freut sich sehr, dass wir mit unserem Angebot überzeugen konnten und wir den Zuschlag für Netz 35b erhalten. Vor einem Jahr hatten wir angekündigt, als Arverio und ÖBB gemeinsam in Deutschland wachsen zu wollen – dies ist nun der erste Schritt dazu.” Zum weiteren Vorgehen ergänzte Fabian Amini: “Alle Beteiligten sind sich darüber im Klaren, dass die Vorlaufzeit für die Inbetriebnahme eines Netzes dieser Größenordnung extrem kurz ist – und die Rahmenbedingungen mit der zeitgleichen Inbetriebnahme von Stuttgart 21 nicht einfach. Nun packen wir es an!”
Auf den Strecken kommen schrittweise die neuen Coradia Max-Doppelstockzüge zum Einsatz. „Mit den Coradia Max-Doppelstockzügen bekommt Baden-Württemberg auf den Linien von Stuttgart bis an den Bodensee die schnellsten Regionalzüge Deutschlands. Das Land beschafft für die Strecken hochmoderne, barrierefreie Züge mit Arbeits- und Familienbereichen sowie viel Platz für Gepäck, Fahrräder und Kinderwagen. Damit schaffen wir ein hochattraktives Angebot, das Autofahrende zum Umsteigen einlädt. Baden-Württemberg versteht sich als ´Pionier` für einen modernen Regionalverkehr“, so Minister Hermann.
Ergänzend werden auf den Strecken temporär Triebfahrzeuge vom Typ „Mireo“ von Siemens sowie Triebfahrzeuge der Baureihe „Talent 3 plus“ von ehemals Bombardier, heute Alstom eingesetzt. Alle Züge werden für die digitale Leit- und Sicherungstechnik „European Train Control System“ (ETCS) ausgerüstet, sodass mehr Züge unterwegs sein und zuverlässiger gesteuert werden können.