Sächsisches Sondervermögen: Schiene bleibt außen vor

Der Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland zeigt sich enttäuscht über die veröffentlichte Mittelverwendung des Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ durch den Freistaat Sachsen. Trotz der erklärten Zielsetzung, zentrale Zukunftsfelder zu stärken, bleiben die dringend notwendige Modernisierung und der Ausbau der Schieneninfrastruktur auffällig unerwähnt.

„Es ist ein fatales Signal, dass ausgerechnet die klimafreundlichste Verkehrsform – der Schienenverkehr – in der Mittelverwendung keine Rolle zu spielen scheint“, erklärt Markus Haubold, Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn Mitteldeutschland. „Stattdessen wird eine Sonderförderung für den Straßenbau angekündigt. Das widerspricht dem Anspruch, klimaneutrale Infrastruktur zu schaffen.“

Kritisch sieht der Fahrgastverband Pro Bahn zudem die geplante Verwendung von Mitteln für die Bewerbung Sachsens um die Olympischen Spiele. „Wenn Millionen Euro aus einem Infrastrukturfonds in Prestigeprojekte wie Olympia fließen sollen, während die Bahnstrecken in Sachsen vielerorts sanierungs- und ausbaubedürftig oder ohne Personenverkehr sind, dann läuft etwas grundlegend falsch“, so Haubold weiter. „Die Menschen brauchen funktionierende Alltagsmobilität, keine Leuchtturmträume.“

Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert die Staatsregierung auf, die Mittel des Sondervermögens prioritär für den Ausbau und die Elektrifizierung des Schienennetzes sowie die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs zu verwenden. „Wer Klimaneutralität ernst meint, muss die Schiene stärken – nicht ignorieren“, betont Michael Koch, Mitglied des Landesvorstands des Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland.
Der Verband appelliert an die Landespolitik, die Mittelverwendung zu überdenken und die Schieneninfrastruktur endlich als zentrales Zukunftsfeld zu behandeln. „Die Verkehrswende gelingt nicht mit Asphalt, sondern mit Gleisen“, fasst Koch zusammen.

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