Alte Bahnhofsgebäude neu denken

Wie können verlassene Bahnhofsgebäude in Brandenburg zu lebendigen Orten des Austauschs und der Gemeinschaft werden? Mit dieser Frage haben sich die Architekturstudentinnen Therese Rackwitz und der Architekturstudent Wojtek Szczepanik in ihrer Masterarbeit an der TU Berlin auseinandergesetzt – und ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet.

Ausgangspunkt war eine umfassende Bestandsaufnahme: 44 leerstehende Bahnhofsgebäude in Brandenburg wurden analysiert, bewertet und typologisch eingeordnet. Das Ergebnis zeigt großen Handlungsbedarf, aber auch enormes Potenzial: Während der Bahnbetrieb weiterläuft, verfallen vielerorts die historischen Empfangsgebäude.

Rackwitz und Szczepanik plädieren für eine nachhaltige und partizipative Reaktivierung dieser Gebäude – mit Fokus auf Bauen im Bestand und der Nutzung grauer Energie. Ihr Vorschlag: Die Umwandlung ehemaliger Empfangshallen in sogenannte „Dritte Orte“ – offene Treffpunkte, die Kultur, Bildung und soziales Leben vereinen sowie Netzwerke zwischen Stadt und Land fördern.

Zukunftsbahnhof Jüterborg

Das Konzept sieht digital vernetzte Zukunftsbahnhöfe vor, die über Veranstaltungen und Streamingformate miteinander kommunizieren. Ergänzend erstellten die angehende Architektin und der angehende Architekt Leitfäden, Werkzeuge und Beispiele zur schrittweisen Umsetzung. Ein konkretes Anwendungsszenario spielen sie am Bahnhof Jüterbog durch, der sich zum Bildungs- und Kulturzentrum mit Co-Working, Atelierflächen, Workshopangeboten und interkulturellem Treffpunkt entwickeln könnte. Ergänzend entwickelten sie ein Leerstandsquartett, das auf spielerische Art und Weise den Umgang mit Leerstand vermittelt. Was genau ein „Dritter Ort” ist, welche Rolle eine Tischlerei und Altholz spielen – und wie ein Bahnhof zu einem lebendigen Ort für Konzerte, Workshops und Hausaufgabenbetreuung werden kann, lesen Sie im vollständigen Interview.

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