Nachbesetzung des DB-Infrastrukturvorstands

Der Bundesverband SchienenNahverkehr, der die Interessen der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs vertritt, und die beiden Verbände der Wettbewerbsbahnen für den Personen- und Güterverkehr, mofair und NEE, rufen Bund und DB-Aufsichtsrat auf, derzeit keinen Nachfolger für den ausscheidenden Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla zu benennen. Stattdessen können ein oder mehrere Mitglieder des jetzigen Vorstandes der DB AG das Ressort kommissarisch führen.
Die Eisenbahnverbände plädieren dafür, zunächst Klarheit über die künftige gemeinwohlorientierte Schieneninfrastrukturgesellschaft zu schaffen, die sich die Ampelkoalition vorgenommen hat. Leitungspositionen sollten erst auf dieser Grundlage besetzt werden.
Der Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP sieht vor, die „Infrastruktureinheiten [..] der Deutschen Bahn AG [..] innerhalb des Konzerns zu einer neuen, gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte“ zusammenzulegen, deren „Gewinne aus dem Betrieb der Infrastruktur [..] zukünftig in der neuen Infrastruktureinheit“ verbleiben. Zugleich heißt es: „Die Eisenbahnverkehrsunternehmen werden markt- und gewinnorientiert im Wettbewerb weitergeführt” (Koalitionsvertrag, S. 50).
Als Konsequenz sind einige Strukturreformen im Konzerngefüge und möglicherweise auch Änderungen an den gesetzlichen Grundlagen sowie den Rechtsformen und Satzungen der drei Infrastrukturunternehmen der DB AG, die das Netz, die Bahnhöfe, das Energienetz und einige Tochtergesellschaften dieser Unternehmen umfassen, notwendig.
Sofort könnten dagegen die Ergebnisabführungs- und Beherrschungsverträge zwischen den heutigen Infrastrukturgesellschaften und der Konzernholding beendet werden. Die Infrastruktur soll künftig nicht mehr auf die Gewinninteressen des Konzerns und des Bundes verpflichtet werden. Daher ist es besonders wichtig, die Infrastruktureinheiten auf geeignete Weise zusammenzuführen und die Gemeinwohlorientierung in der Satzung einer neuen Infrastrukturgesellschaft festzuschreiben.
Die Geschäftsführung einer solchen Gesellschaft sollte nach der Einschätzung der Verbände nicht mehr im Vorstand der DB AG vertreten sein, da nur so die gesetzlich geforderte Unabhängigkeit der Infrastrukturbetreiber gegenüber einer intransparenten Einflussnahme durch die DB-Transportgesellschaften gesichert werden kann.
In dieser Situation sollte darauf verzichtet werden, einen neuen Infrastrukturvorstand zu bestellen. Stattdessen sollte der Fokus darauf gelegt werden, die Umstrukturierung zu einer gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft zu bewältigen.

Quelle: mofair

90 Tage lang 9 Euro-Monatsticket für den ÖPNV

Mit umfangreichen Entlastungen für die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland reagiert die Ampel-Koalition auf die stark gestiegenen Energie- und Spritpreise. Geplant sind eine Energiepreispauschale, eine Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate sowie Hilfen für Familien und Geringverdiener. Das teilten die Spitzen von SPD, Grünen und FDP am Donnerstag in Berlin mit. Vorgesehen sind auch billige Tickets für Busse und Bahnen im Öffentlichen Personennahverkehr – sowie Maßnahmen für mehr Energieeffizienz.
Die Koalition will bundesweit für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro pro Monat für den Öffentlichen Personennahverkehr einführen. Dazu sollen die Länder entsprechende Mittel bekommen. Ob das ÖNPV-Ticket für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs in einer Stadt, in einer Region oder gar im ganzen Bundesgebiet gilt, ist noch unklar.

Quelle: tagesschau.de, politik.watson.de

Erste Stellungnahmen

im Rahmen des von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakets ist (für den Zeitraum von 90 Tagen) ein auf 9 Euro vergünstigtes Monatsticket für den ÖPNV angekündigt worden. Sobald Details zur Organisation und zum Zeitpunkt der Umsetzung dieses Angebots vorliegen, werden wir Sie informieren.
Der hvv begrüßt den Schritt der Bundesregierung und prüft bereits die Umsetzung. Unsere Kundinnen und Kunden werden vom 9-Euro-Monatsticket profitieren, sie müssen dazu jetzt nicht selbst aktiv werden.

Quelle: Hamburger Verkehrsverbund HVV

Das heute von der Bundesregierung vorgestellte zweite Energie-Entlastungspaket sieht vor, „für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro/Monat („9 für 90“) einzuführen“. Die konkrete Umsetzung wird nun mit allen Beteiligten abgestimmt. Der VBB wird sich mit den Ländern Berlin und Brandenburg und den Verkehrsunternehmen im Verbund verständigen, um die konkreten Rahmenbedingungen zur Umsetzung zu erörtern.
Um das Angebot einheitlich umzusetzen, sind noch umfangreiche Konkretisierungen durch die Bundesregierung erforderlich. Ebenso ist eine deutschlandweite Abstimmung über die entsprechenden Verbände sinnvoll. Sobald die Rahmenbedingungen geklärt sind und die Angebotsgestaltung finalisiert ist, informieren wir unsere Kunden*innen und insbesondere Abonnent*innen über das weitere Vorgehen. Wir versichern, dass wir im Sinne aller Fahrgäste an der zeitnahen Umsetzung des Energie-Entlastungspakets arbeiten. Daher möchten wir alle Kund*innen bitten, ihre Abos nicht zu kündigen, sondern unsere aktive Kommunikation abzuwarten. Wir danken im Voraus für die Geduld.

Quelle: Verkehrsverbund Berlin Brandenburg

Die Bundesregierung hat sich auf Maßnahmen zur Entlastung von Bürgerinnen und Bürgern angesichts der derzeit stark steigenden Energiepreise verständigt. Bestandteil des Maßnahmenpakets ist auch der Plan der Koalition, für 90 Tage ein Ticket für 9 Euro pro Monat für den Öffentlichen Personennahverkehr einzuführen. Dr. Alexander Pischon, baden-württembergischer Landesgruppenvorsitzender des VDV und Geschäfts-führer des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) betont dazu: „Ich begrüße es sehr, dass die Koalition in dieser schwierigen Ausnahmesituation gezielt auf den ÖPNV setzt. Die Verkehrsverbünde und Nahverkehrsunternehmen in Baden-Württemberg werden mit ihrem attraktiven Angebot selbstverständlich einen wichtigen Beitrag leisten, um diese Krise gesamtgesellschaftlich zu bewältigen.“ Ergänzend fügt Dr. Pischon hinzu: „Der Beschluss der Bundesregierung kommt etwas überraschend. In den kommenden Tagen werden die Details dieser Regelungen und die Umsetzung in der Praxis zu klären sein. Die Nahverkehrsunternehmen haben jedoch bereits in den zurückliegenden Jahren gezeigt, dass sie in Krisen für ihre Fahrgäste als verlässlicher Partner bereitstehen – ganz egal, ob es um die Verkehrswende, den Klimawandel oder die Folgen der Pandemie ging.“

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund, VDV-Landesgruppe Baden-Württemberg

ATM Milano erhält weitere O-Busse mit IMC-Technologie

Der Nahverkehrsbetrieb Azienda Trasporti Milanesi (ATM Milano) sichert sich eine Vertragsoption für den Kauf von weiteren 50 Solaris-O-Bussen mit In Motion Charging-Technologie von Kiepe Electric, einer Konzernmarke der Knorr-Bremse AG. Die Auslieferung der 50 neuen O-Busse ist von Ende 2022 bis zum ersten Halbjahr 2024 geplant. Dann werden insgesamt 125 E-Busse der ATM-Flotte mit Traktionssystemen von Kiepe Electric ausgestattet sein. Bis zum Jahr 2030 soll nahezu die gesamte Busflotte von ATM Milano elektrisch betrieben werden.
Die O-Buslinie ist die zentrale Busverbindung im Mailänder Nahverkehr. Sie ist ringförmig um die Innenstadt angelegt und ein effizienter Zubringer, beispielsweise für die zahlreichen Straßenbahnlinien in die verschiedenen Stadtteile. O-Busse mit IMC-Technologie laden während der Fahrt auf Oberleitungsstrecken ihre Batterien auf. Bei Bedarf können die Busse abseits der Oberleitung im Batteriemodus streckenflexibel weiterfahren.

Quelle: Knorr-Bremse AG

120 Millionen Euro Corona-Hilfe für Niedersachsens Nahverkehr

Niedersachsens Landtag hat den Corona-Rettungsschirm für den öffentlichen Nahverkehr verlängert. „Wir stellen auch für dieses Jahr wieder mindestens 120 Millionen Euro aus dem Corona-Sondervermögen zur Verfügung. Damit fangen wir die Einnahmeverluste der ÖPNV-Anbieter auf, die durch weniger Fahrgäste während der Pandemie entstanden sind”, sagte der SPD-Verkehrspolitiker Frank Henning am Dienstag. Mit dem Geld werde zudem der Schülerverkehr abgesichert. Der CDU-Abgeordnete Karsten Heineking betonte, es dürften „keine Verbindungen, keine Taktungen und keine Linien” verloren gehen.

Quelle: t-online

Bewerbung für die „European talent in mobility awards“

Die Nahverkehrs-praxis ist Unterstützer der „European talent in mobility awards“, die auf der European Mobility Expo in Paris (7.-9. Juni 2022) verliehen werden. Mit den Preisen werden Frauen und Männer ausgezeichnet, die den öffentlichen Personenverkehr und nachhaltige Mobilität in Europa fördern. Unternehmen sind aufgefordert Talente aus Ihrem Haus vorzuschlagen, deren Arbeit ihrer Meinung nach gewürdigt werden sollte.
Die Preise werden in 5 Kategorien vergeben:
-Best young talent
-Best project manager
-Best manager
-Special career service award
-Internet users‘ award

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Fünf neue Elektrobusse für den Stadtbus Wolfenbüttel

Dank der Förderungen des Landes Niedersachsen, des Bundesumweltministeriums (BMUV) sowie der Investitionen ihrer Gesellschafter hat die Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig im Geschäfts-jahr 2021 16 neue Elektrobusse des niederländischen Herstellers VDL Bus & Coach gekauft. Diese sind durch modernste Technologien bis zu 100 % emissionsfrei und leisten so einen wichtigen Beitrag zu mehr Klimaschutz in der Region.
Fünf der neuen Busse werden ab sofort im Verkehrsgebiet Wolfenbüttel eingesetzt. Die 12 m langen Citea SLF-120 Electric können bis zu 72 Personen nahezu geräuschlos durch das Stadtgebiet beför-dern. Dank des Batteriepacks mit 350kWh Batteriekapazität und ihrer Reichweite von bis zu 300km sind sie ideal für den Stadtverkehr einsetzbar. Im Fahrgastraum sorgt eine freundliche Atmosphäre für eine angenehme Fahrt. Auch für Kinderwagen und Rollstuhl ist genügend Platz vorgesehen. Durch die eingesetzte Niederflurtechnik wird Fahrgästen mit Mobilitätseinschränkungen die barrierefreie Nutzung erleichtert. Ein weiterer Vorteil sind die kürzeren Fahrgastwechselzeiten. Alle Busse sind mit einer elektrischen Klimaanlage ausgestattet.
Die offizielle Indienststellung der neuen VDL Citea SLF-120 Solobusse fand am Montag, den 21. März 2022, auf dem Schloßplatz in Wolfenbüttel statt.

Quelle: Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig

Echtzeitinformationen für die Nürnberger U1

Rechtzeitig zum 50. Geburtstag der Nürnberger U-Bahn sind alle Zugzielanzeiger auf der U-Bahn-Linie U1 auf den neuesten Stand gebracht worden. Insgesamt 94 Anzeiger an 22 Bahnhöfen wurden ersetzt. Für Fahrgäste bedeuten die neuen TFT-Anzeiger vor allem ein Mehr an Information.
Die modernen TFT-Anzeiger zeigen die Dauer bis zur Abfahrt für die beiden nächsten Züge in Echtzeit an. Dadurch wird die Wartezeit am Bahnsteig subjektiv kürzer empfunden. Außerdem können die neuen Anzeiger Störungs- und andere wichtige Informationen flexibler wiedergeben als ihre Vorgänger. Normalerweise hängen an einem Bahnhof vier Anzeiger, an wenigen U-Bahnhöfen – etwa am Weißen Turm – sind es mehr. Nachdem auf den U-Bahn-Linien U2 und U3 diese Technik seit 2011 bereits Standard ist, wurde nun auch die U1 flächendeckend damit ausgerüstet.
Damit ist bereits die vierte Generation der Fahrgastinformationssysteme im Einsatz: Als der erste Streckenabschnitt der U1 1972 in Betrieb ging, hingen noch einfache Anzeigetafeln an den U-Bahnhöfen, auf denen lediglich das Gleis und der Endbahnhof zu erkennen waren. 1981 wurden diese durch die Fallblattanzeiger ersetzt, die rund 40 Jahre lang im Dienst waren. Seit 1998 sind neue U-Bahnhöfe mit LCD-Mosaik-Anzeigern ausgestattet worden. Bei diesen mussten lediglich die Schnittstellen so umgerüstet werden, dass sie auch mit dynamischen Daten versorgt werden können.

Quelle: VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft

Sixt und Free Now starten Pilotprojekt für Kooperation

Free Now und Sixt gaben am 21.3.2022 ihre Kooperation in Deutschland bekannt, mit der sie einen wesentlichen Beitrag zur Mobilitätswende leisten wollen. In einer auf sechs bis zwölf Monate angelegten Pilotphase lassen sich in einem ersten Schritt Fahrzeuge der Sixt share Flotte in Berlin, Hamburg und München über die Free Now App buchen.
Mit der Kooperation wollen die beiden Unternehmen städtische Mobilität durch ein verstärktes Shared-Mobility-Angebot effizienter und nachhaltiger gestalten. Mehrere Tausend Sixt share Fahrzeuge können jetzt über diese App gebucht werden, darunter eine große Anzahl an E-Fahrzeugen. User können so aus einer breiten Palette an Marken, Modellen und Fahrzeuggrößen wählen. Nach einer erfolgreichen Pilotphase beabsichtigen die beiden Unternehmen, die Kooperation in Zukunft auszubauen.

Quelle: Free Now

Werner Overkamp als VDV-Vizepräsident wiedergewählt

Werner Overkamp, Vizepräsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wurde vergangene Woche einstimmig zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates Bus wiedergewählt und bleibt damit zugleich Vizepräsident für den Bereich Bus im VDV. Der Geschäftsführer der STOAG Stadtwerke Oberhausen GmbH wurde erstmals 2019 zum VDV Vizepräsidenten gewählt, gilt als erfahrener Praktiker und begleitet seit Jahren engagiert die Transformation im Bus-Bereich hin zu klimaneutralen Antrieben und modernen, kundenfreundlichen Angeboten.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

VLP ist neuer Partner von HandyTicket Deutschland

Die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP) bietet ihre Tickets jetzt auch zum Kauf per Smartphone an. Dazu ist die VLP der überregionalen mobilen Ticketing-Plattform HandyTicket Deutschland beigetreten.
Die Fahrscheine der VLP stehen in HandyTicket Deutschland über die neue Region Ludwigslust-Parchim zur Verfügung. Das angebotene Sortiment umfasst Einzeltickets, Tagestickets sowie Wochen- und Monatskarten für den Regionalverkehr ebenso wie für die Stadtverkehre in Parchim, Boizenburg, Hagenow, Ludwigslust und die Sondertarife Pinnow und Pinnow inklusive dem Nahverkehr Schwerin.
Fahrgäste der VLP können die Tickets über HandyTicket Deutschland sowohl mit Android-Smartphones als auch iPhones erwerben. Der Kauf ist per Direktauswahl im Ticketsortiment möglich und in wenigen Sekunden erledigt. Bezahlen können Nutzer die Fahrscheine via Lastschrift, PrePaid, Kreditkarte, PayPal, Apple Pay oder Google Pay.
Die überregionale mobile Ticketing-Plattform HandyTicket Deutschland von HanseCom funktioniert nach dem Prinzip „Einmal registrieren und in allen Regionen Tickets kaufen“. Mit einem einzigen Account können Fahrgäste Tickets in allen teilnehmenden Regionen und allen angeschlossenen regionalen Apps erwerben. Durch den Beitritt der VLP stehen den über 1,6 Millionen registrierten Nutzern nun auch Fahrscheine für die Region Ludwigslust-Parchim zur Verfügung.
Die VLP führt als kreiseigenes Unternehmen den öffentlichen Personennahverkehr mit Omnibussen im Landkreis Ludwigslust-Parchim sowie im Amt Neuhaus des Landkreises Lüneburg durch. In Boizenburg, Hagenow, Ludwigslust und Parchim ergänzt sie ihr Angebot mit Stadtverkehren. Sie betreibt rund 200 Omnibusse und beschäftigt rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Quelle: HanseCom