27. ITS Weltkongress in Hamburg

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat sich 2016 um diesen internationalen Kongress bemüht und 2017 den Zuschlag erhalten, u.a. auch deshalb, weil die eigene ITS-Strategie des Hamburger Senats bereits auf das Jahr 2030 abzielte. Ziel war es, sich als Labor- und Modellstadt für urbane Mobilität international zu positionieren und die Mobilitätswende aktiv und nachhaltig sowie klimaneutral zu positionieren und voranzutreiben. Was lag da näher, als die Fachwelt nach Hamburg einzuladen, um eine Vielzahl innovativer Ideen, Technologien und Entwicklungen aus aller Welt nach Hamburg zu holen und sich über die Zukunft auszutauschen und voneinander zu lernen. „So machen wir Hamburg zur digitalen Modellstadt“, sagte dazu Dr. Antjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Und er betonte, dass Hamburg nach dem jährlichen City Index des Branchenverbandes Bitcom auch 2021 zum dritten Mal in Folge unter 81 großen deutschen Städten im Bereich Mobilität „Die smarteste Stadt“ Deutschlands ist. Eine ganz besondere Auszeichnung. Aus rund 170 eigenen ITS-Projekten hat Hamburg 42 sogen. Ankerprojekte definiert, die für die Zielerreichung der ITS-Strategie besonders wichtig sind und für ITS-Fachbesucher ebenso erlebbar sein sollten.

Struktur und Schwerpunkte

Der Kongress bestand aus einer Vielzahl von parallelen Vorträgen, Messeständen, Treffen und Versammlungen von Organisationen und Verbänden sowie von technischen Demonstrationen auf den Messeständen sowie an verschiedenen Orten in Hamburg. Dabei stand die Zukunft mit einem breiten Spektrum von sechs Handlungsfeldern für die Gestaltung der smarten Stadt im Vordergrund:

O Automatisierte und vernetzte Mobilität
Übergang vom Fahrer zum automatisierten Fahren von Bussen, Bahnen, Pkw etc.

O Mobilitätsdienstleistungen
Einsatz von „Mobility as a Service- und Mobility on Demand-Angeboten“

O Intelligente Infrastruktur
Optimierung der Infrastruktur mittels künstlicher Intelligenz für einen besseren und nachhaltigeren Verkehrsfluss

O Neue Dienstleistungen aus neuen Technologien
Einsatz von unbemannten Drohnen für diverse Anwendungen

O Nachhaltige Lösungen für Städte und Bürger
Entwicklung innovativer Mobilität, die nachhaltig ökologisch und energieeffizient sowie einfach und komfortabel ist

O Digitale Hafen- und Logistiklösungen
Neuartige Containertransporte und Verladetechniken 

 Hamburg versteht sich dabei als Europäische Modellstadt für Mobilitäts- und Logistiklösungen in Ballungsräumen, bei der unterschiedliche Akteure wie Politik, Stadt, Wirtschaft, Wissenschaft und weitere vernetzt zusammenarbeiten. Als größte deutsche und drittgrößte Hafenstadt Europas modernster Prägung kam erstmals ein weiterer ITS-Schwerpunkt dazu: Häfen, Fracht und Logistik. Der ITS-Kongress war für Hamburg ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der eigenen Hamburger ITS-Strategie.
Die mehr als 400 Aussteller präsentierten innovative Ideen und Lösungen rund um intelligente Verkehrssysteme. Nationale und internationale Technologiekonzerne, Digital-unternehmen, Automobilhersteller, Systemanbieter etc. aus dem gesamten internationalen Verkehrsbereich waren genauso vertreten wie über 50 Start-up-Unternehmen mit neuen Geschäftsideen zur Mobilität. Ebenso stellten Verbände und Organisationen ihre Strategien und Lösungsansätze zur Mobilität vor. Dies wurde ergänzt durch die Bundesländer, deren Landesbehörden und Organisationen.
Die vielen Vorträge zu den o.g. Handlungsfeldern – mehr als 200 Programmsessions – waren allerdings so vielfältig, dass die Auswahl der parallellaufenden Vorträge oft schwerfiel.

ÖPNV-Branche kaum vertreten

Auf den früheren ITS-Weltkongressen war die ÖPNV-Branche bisher kaum vertreten und dies war in Hamburg genauso. Verkehrsunternehmen, der VDV und die UITP sowie die klassische deutsche ÖPNV-Lieferindustrie wurden wenig gesichtet. Sie hatten keine Stände und nur eine geringe Beteiligung als Vortragende. Dabei wäre der ITS-Weltkongress für die Branche eine gute Chance gewesen, den Blick auf die immer größer werdende Anzahl von Playern zu werfen, die in den wachsenden Mobilitätsmarkt bereits eingestiegen sind. Insbesondere Start-ups zeigten interessante Lösungen und wollen mit neuen Ideen einsteigen. Der „Blick über den Tellerrand“ hätte für die deutsche ÖPNV-Branche gute Chancen geboten, sich an internationalen Beispielen und Lösungen zu orientieren.

Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 11-12/-2021, zum Beispiel in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier. Wählen Sie dazu die Ausgabe “11-12/2021 aus”.

Das Reallabor Hamburg präsentiert die digitale Mobilität von morgen

Der Aufbau eines modernen, zukunftsfähigen, nachhaltigen und resilienten Mobilitätssystems als wesentlicher Hebel für eine klimaneutrale Zukunft ist eines der Schlüsselthemen dieses Jahrzehnts. Die erfolgreiche Umsetzung erfordert einen langfristigen Plan mit einem visionären, ambitionierten und konsequenten Handeln. Eine zentrale Stellschraube sind dabei Innovationen im Bereich der Digitalisierung. Sie bilden Grundlage für die Zukunftsfähigkeit nicht nur im Mobilitätsbereich.
Mit der im Jahr 2016 beschlossenen Strategie zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Maßnahmen Intelligenter Transportsysteme (ITS) in Hamburg, verbunden mit der Entscheidung, sich für die Ausrichtung des ITS Weltkongresses 2021 zu bewerben, wurde die Grundlage dafür geschaffen, um zielgerichtet wirksame Projekte, Programme und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Hiermit wird ein nachhaltiger Beitrag zur Mobilitätswende im Bereich intelligenter Transportsysteme geleistet.
Hamburg hat sich mittlerweile deutschlandweit als Vorreiter für intelligente und innovative Mobilitäts-, Verkehrs- und Logistiksysteme etabliert. Ein Erfolgsfaktor hierfür ist es, das Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Mobilitätsanbietern aus klassischem ÖPNV, On-Demand sowie Car- und Bike-Sharing zu fördern und mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen zu vernetzen.
Eine intelligente Verkehrsinfrastruktur und verlässliche Mobilitätsdaten, teilweise auch in Echtzeit, sind Grundlage für die Entwicklung von wirksamen Innovationen, um neue Produkte, Geschäftsfelder und -modelle zu erproben und zu implementieren. Die Metropolregion Hamburg zeichnet sich dadurch aus, dass ein technologieneutrales, anbieter-offenes und experimentierfreudiges Klima herrscht. Das ermöglicht, wahrnehmbare und messbare Ergebnisse mit einer breiten Community zu erzielen. Die Erkenntnisse können Blaupause für die nationale und internationale digitale Transformation des Mobilitätssektors sein. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen ein einfaches, zuver-lässiges, sicheres und vor allem bezahlbares Mobilitätsangebot erhalten, um ihre Mobilität im Alltag zu sichern, ohne dazu auf einen eigenen Pkw angewiesen zu sein.

Interdisziplinäre Partner im Reallabor

Spürbarer Ausdruck für die Rolle Hamburgs als Treiber im Bereich innovativer Mobilitäts- und Logistikkonzepte ist das seit April 2020 laufende Projekt Reallabor zur Digitalisierung der Mobilität Hamburg (RealLabHH), entstanden aus der Nationalen Plattform zur Zukunft der Mobilität. Eine breite Initiative von über 30 Partnern aus Hamburg und der Metropolregion sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen aus ganz Deutschland wird – gefördert vom BMVI – noch bis Ende des Jahres 2021 untersuchen, wie sich kombinierte, digitale Mobilitätsangebote auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung auswirken, um daraus Handlungsempfehlungen für die umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems zu erstellen. Dabei spielt auch die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices eine entscheidende Rolle, um wichtige Erkenntnisse darüber zu liefern, welche Ansätze sich in der Praxis bewähren. Die Konsortialführerschaft liegt bei der Hamburger Hochbahn AG.

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Umsetzung der 3G-Regel im ÖPNV

Am 29. November 2021 hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Schreiben an den geschäftsführenden Bundesverkehrsminister im Hinblick auf die praktische Umsetzung der 3G-Regeln im ÖPNV geschickt – als Antwort auf ein Schreiben des Ministers vom 22. November 2021, in dem er auf Hinweise zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung der 3G-Regel im ÖPNV bat.
Den von der Hauptgeschäftsführerin des bdo, Christiane Leonard, unterschriebenen Brief können Sie in voller Länge im pdf nachlesen.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) e.V.

Die BVG-Guthabenkarte

Die meisten Menschen hoffen auf ihr Glück, wenn sie eine Verkaufsstelle von Lotto Berlin verlassen. Andere Kunden haben schon gewonnen. Seit dem gestrigen Sonntag (28.11.2021) ist die BVG-Guthabenkarte in rund 500 Läden von Lotto Berlin zu haben. Und das ist ein garantierter Gewinn für alle Fahrgäste, die ohne Smartphone, EC- oder Kreditkarte zunächst im Bus, später auch an den BVG-Automaten kontakt- und bargeldlos bezahlen wollen.
Mit dem Verkaufsstart bei Lotto ist die BVG-Guthabenkarte nun in der gesamten Stadt nahezu flächendeckend erhältlich. Anders als in den BVG-Kundenzentren, wo ein beliebiger Betrag aufgeladen werden kann, gibt es die Guthabenkarte in den Lotto-Läden mit einem Festbetrag von 10 Euro. Die Wiederaufladung kann wie bisher entweder in den Kundenzentren oder bequem im Onlineportal über www.bvg.de/guthabenkarte erfolgen.
Perspektivisch soll überall, wo die BVG-Guthabenkarte erhältlich ist, auch die Aufladung mit einem Wunschbetrag möglich sein. Und auch das Vertriebsnetz soll noch weiterwachsen. Im Frühjahr 2022, so das Ziel der BVG-Fachleute, sollen den Kunden bereits rund 1200 Anlaufstellen zum Erwerb oder zur Aufladung der Karte zur Verfügung stehen.
Durch die gute Zusammenarbeit mit den Dienstleistern epay, der AVS GmbH und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) konnte das Vertriebsnetz erweitert werden.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR

Corona-Beihilfe für Abellio-Mitarbeiter

Abellio und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich im Rahmen von Tarifverhandlungen auf Leistungsverbesserungen für die Abellio-Beschäftigten geeinigt. Im Mittelpunkt des geschlossenen Pakets steht die Zahlung einer Corona-Beihilfe. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Abellio Mitteldeutschland GmbH, Abellio Rail GmbH, Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH und WestfalenBahn GmbH wurden folgende Maßnahmen tarifvertraglich vereinbart:

1. Corona-Bonus

Vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter den Geltungsbereich der GDL-Tarifverträge fallen, erhalten eine Corona-Beihilfe in Höhe von 800 Euro. Die Sonderzahlung wird noch im Dezember 2021 ausgezahlt – zusätzlich zum bereits seitens des Arbeitgebers zugesagten Anerkennungs- und Wertschätzungsbonus in Höhe eines halben Monatsentgeltes. Beschäftigte in Teilzeit erhalten die Corona-Beihilfe entsprechend anteilig. 

2. Zukunftsorientierte Personaleinsatzplanung und -disposition

In dem insgesamt moderat angepassten Tarifvertragswerk wurde eine zukunftsorientierte und weitestgehend vereinheitlichte Einsatzplanung und Personaldisposition für die gesamte Abellio-Gruppe verankert. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten die einzelnen Verbesserungen vor allem einen höheren Grad an Planungssicherheit.

3. FairnessBahNEn auch für Auszubildende und weitere Beschäftigte

Der Kreis der Anspruchsberechtigten von Fairness BahNEn e. V., einer gemeinsamen Einrichtung der GDL und zahlreicher Arbeitgeberorganisationen mit insgesamt 50 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, wird erweitert. Künftig profitieren auch Auszubildende sowie auch die nicht von den GDL-Tarifverträgen erfassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den angebotenen Sozialleistungen, sofern sie GDL-Mitglied sind.

Die Laufzeit der Tarifverträge endet am 31. Dezember 2021. Neben Neuabschluss des „Tarifvertrages zur Gewährung einer Corona-Sonderzahlung (CoronaTV Abellio)“ wurden redaktionelle Anpassungen am „Konzern-Rahmentarifvertrag für das Zugpersonal (KoRa-Zug-TV AB)“ und den korrespondierenden Haustarifverträgen sowie am „Tarifvertrag über die gemeinsame Einrichtung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Gewährung von Sozialleistungen (GE-TV AB)“ vorgenommen. 

Abellio GmbH

Neue Magdeburger Straßenbahnlinie

„Es ist geschafft. Ab sofort können die Bewohnerinnen und Bewohner des Kannenstiegs bequem mit der Straßenbahn in die Innenstadt fahren“, freut sich MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel bei der Jungfernfahrt. Die neue Straßenbahnstrecke führt auf einem Kilometer mitten durch das große Wohngebiet Kannenstieg im Norden Magdeburgs. Ab Montag, den 29.11. wird die Straßenbahnlinie 1 im 10-Minuten-Takt den Stadtteil mit der Innenstadt verbinden.
„Die Klimakrise und die Verkehrswende ist in aller Munde. Wir als MVB schaffen vor Ort die Voraussetzungen dafür, dass sie gelingt, denn mit der neuen Straßenbahnstrecke haben wir in nachhaltige Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger investiert“, sagt Birgit Münster-Rendel und ergänzt: „Ich bin mir sicher, dass die neue Strecke dazu beitragen wird, noch mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen“.
Vier neue Haltestellen sind entstanden, die allesamt barrierefrei ausgebaut sind und einen einfachen Zugang zum öffentlichen Nahverkehr sicherstellen. Die neue Straßenbahntrasse ist, mit Ausnahme im Kreuzungsbereich Ebendorfer Chaussee, vollständig vom Autoverkehr getrennt, sodass die Straßenbahnen störungsfrei fahren können.
Besonderes Augenmerk legte die MVB bei der Gestaltung der Gleise. Diese sind fast vollständig als grünes Rasengleis ausgeführt, dass das Mikroklima vor Ort verbessern und Geräusche zusätzlich dämmen soll.
Die Straßenbahnlinie 1 wird ab Montag die bislang im Stadtteil verkehrende Buslinie 69 ersetzen. Diese fährt künftig zur neuen Endstelle IKEA West. Mit Freigabe der Strecke ist auch die Johannes-R.-Becher-Straße wieder für den Autoverkehr freigegeben. Restarbeiten im Rahmen des Straßenbahnstreckenbaus werden u.a. noch am Parkplatz Hanns-Eisler-Platz ausgeführt.
Im zweiten Halbjahr 2022 soll an der Kreuzung Johannes-R.-Becher-Straße der Einbau eines neuen Gleiskreuzes beginnen, um die Straßenbahnstrecke in Richtung Süden, in den Stadtteil Neustädter Feld, zu verlängern.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

E-Busse auf der Linie 8 in Münster

Nach erfolgreichem Abschluss des Testbetriebs in den letzten Wochen sind nun auch auf der Linie 8 zwischen Coerde, Kreuzviertel, Innenstadt, Gremmendorf und Wolbeck hauptsächlich Elektrobusse unterwegs. Für das Klima ist positiv, dass die Busse mit Ökostrom betankt werden und daher abgasfrei fahren, Fahrgäste freuen sich über die sanfte, leise Fahrt und auch Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Strecke profitieren davon, dass Lärm reduziert wird.
Das kommunale Unternehmen hat in seiner Strategie festgeschrieben, die aus 120 Bussen bestehende Flotte bis spätestens 2029 komplett auf Elektroantriebe umzustellen. Derzeit sind 29 Busse elektrisch unterwegs, bis Ende 2022 sollen es schon über 50 sein. „Wir machen Tempo mit dem Umstieg, denn für jede elektrische Fahrt können wir einen Dieselbus im Depot lassen“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. „Dass dabei auch auf der Linie 8 in Coerde nur Ökostrom getankt wird, versteht sich von selbst.“
Für die Umstellung der Flotte und den Ausbau der Infrastruktur erhalten die Stadtwerke Fördergelder von EU, Bund, Land NRW und der Stadt Münster. Diese sind notwendig, um den Umstieg finanzieren zu können. „Wir sehen uns in der Pflicht, den Klimaschutz voranzutreiben. Mehr Elektrobusse sind ein wichtiger Teil davon, genauso wie der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wandel zu grüner Wärme“, sagt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung.
Auf der Linie 8 fahren überwiegend elektrische Gelenkbusse der Herstellers VDL. Sie tanken an der Endhaltestelle Coerde an einer Schnellladestation mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt Ökostrom. Eine Batteriefüllung reicht für mehrere Fahrten, so dass nicht nach jeder Runde zwingend eine Ladung notwendig ist. Auch die Linien 14 und 11 sind mit Ökostrom unterwegs. Auf letzterer kommen in den nächsten Wochen verstärkt auch die ersten Elektrobusse von Mercedes zum Einsatz. Außerdem setzen die Stadtwerke auf verschiedenen Fahrten anderer Linien – unter anderem der Linien 2 und 6 nach Handorf und Hiltrup – E-Busse ein. Mit fortschreitender Elektrifizierung der Flotte wird die leise und klimaschonende Mobilität dann in immer mehr Stadtteilen Normalität.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

FLIRT Akku für den Regionalverkehr in der Pfalz

Elektro statt Diesel für den Regionalverkehr in der Pfalz: DB Regio bestellt bei Stadler 44 Triebzüge vom Typ FLIRT Akku für den Einsatz im südwestdeutschen Pfalznetz. Die zweiteiligen Fahrzeuge sollen ab 2025 sukzessive in den Fahrgasteinsatz gehen. Stadler und DB Regio werden mit den neuen batterie-elektrischen Triebzügen (BEMU) im Auftrag der zuständigen Aufgabenträger in Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg die Zukunftstechnologie in die Pfalz bringen. Ab Dezember 2025 soll auf den süd- und westpfälzischen Bahnstrecken das Mobilitätszeitalter lokal CO2-emmisionsfreien Nahverkehrszügen beginnen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 werden die ersten von insgesamt 44 Triebzügen vom Typ FLIRT Akku auf den Strecken  des Pfalznetz Loses 1 in den Fahrgastbetrieb gehen und damit bis Ende 2026 die aktuell eingesetzten Dieselfahrzeuge ablösen.
Auslöser des Einsatzes der klimaschonenden Antriebstechnologie von Stadler ist der Zuschlag an DB Regio AG im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens Pfalznetze (2 Lose) am 25.11.2021 durch die zuständigen Aufgabenträger – der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfaz Süd, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.
Die zweiteiligen FLIRT Akku- Fahrzeuge fahren vollständig elektrisch und eignen sich insbesondere für Netze, in denen sich – wie zukünftig im Pfalznetz – elektrifizierte Abschnitte mit solchen ohne Oberleitung ablösen. Auf den elektrifizierten Strecken fahren die Züge wie klassische Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und laden dabei gleichzeitig die Batterien. Wo der Fahrdraht endet, fahren die Züge im Batteriebetrieb weiter. Dabei liegt die betriebliche Reichweite im Batteriemodus bei mindestens 80 Kilometern – nachgewiesen hat Stadler auf Testfahrten bereits 185 Kilometer im Batteriebetrieb. Im Pfalznetz liegt nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung bei rund 48 Kilometern.
Die 55 Meter langen Züge werden über extra lange Wagen verfügen, um so für die stark frequentierten Strecken eine höchstmögliche Fahrgastkapazität zu ermöglichen. Insgesamt finden 325 Personen in den hochmodernen Zügen Platz, davon 172 auf Sitzplätzen, von welchen 16 in der ersten Klasse und 156 in der 2. Klasse liegen.

Quelle: Stadler Rail Group

Abellio Rail Baden-Württemberg geht an die SWEG

Die Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB) wird zum 1. Januar 2022 an die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) übergehen. Die Übergabe der ABRB an die SWEG wurde mit einer Investorenvereinbarung beurkundet. Diese Vereinbarung sichert die Fortführung des Unternehmens sowie der verkehrsvertraglichen Dienstleistungen im Stuttgarter Netz/Neckartal.
Die Abellio-Züge werden im Streckennetz mit seinen insgesamt sieben Linien weiter mit der bisherigen Belegschaft und im bekannten Takt verkehren – allerdings dann unter dem Dach der SWEG als neue Gesellschafterin. Der Name Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH wird noch für eine kurze Übergangsphase Bestand haben, jedoch schließlich durch eine neue Firmierung ersetzt werden.
Die heutige ABRB bleibt in ihrer Gesamtheit erhalten. Alle MitarbeiterInnen werden von der SWEG übernommen und auch die Unternehmensstruktur bleibt bestehen. Die ABRB erhält nach europäischem Vergaberecht für zwei Jahre vorübergehend einen neuen Verkehrsvertrag. Nach Ablauf dieser Frist werden die Verkehrsleistungen inklusive Gesellschaft dann neu ausgeschrieben. An dieser Ausschreibung kann sich auch die SWEG als Gesellschafterin beteiligen.
„Die Übergabe der ABRB an eine neue Gesellschafterin ist nicht die Lösung, die wir angestrebt haben. Dennoch stand für Abellio stets die Sicherung aller Arbeitsplätze und die Stabilität der Verkehre im Stuttgarter Netz im Fokus. Dies ist geglückt.“, sagte Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB). „Wir möchten uns bei allen Mitarbeitern der ABRB für ihren großen Einsatz in den vergangenen Jahren bedanken. Sie alle haben ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft, Fachkompetenz und Loyalität bewiesen. Wir sind gewiss, dass das Team der ABRB die Verkehrsleistungen im Netz Neckartal in gewohnt guter Qualität fortzuführen wird“, so Rolf Schafferath.

Quelle: Abellio GmbH

Ab 12. Dezember neue digitale Tarife im KVV

Zwei völlig neuartige digitale Tarifangebote bringt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember an den Start: Die KVV.luftlinie für Gelegenheitsfahrgäste und die KVV.homezone als flexibles Abo, für alle, die viel fahren. Beide Produkte sind elektronisch über die App KVV.regiomove buchbar und erweitern das breite und gut sortierte Fahrkartenangebot des KVV. „Wir wollen mit der KVV.homezone und der KVV.luftlinie zum einen neue Kundengruppen gewinnen und zum anderen die Wünsche unserer Bestandskundschaft nach einem echten Luftlinientarif erfüllen. Wir wollen ihnen maximale Flexibilität bieten und einen ÖPNV, der einfach nutzbar und fair bepreist ist“, betont Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer des KVV. Daher verlässt der KVV mit diesen beiden neuen Tarifprodukten erstmals die Wabenstruktur. Bei allen anderen Fahrkarten bleibt die bekannte Wabenstruktur bestehen.
Nutzer der KVV.luftlinie kommen ohne Papierfahrkarten-Kauf aus und sind so für einzelne Fahrten auf kurzen Strecken besonders flexibel und schnell unterwegs. Umsteigen innerhalb von 240 Minuten in dieselbe Fahrtrichtung ist dabei kein Problem. Der Preis berechnet sich nach der zurückgelegten Strecke: Zum Grundpreis von 1,40 Euro kommen 22 Cent pro angefangenem Fahrtkilometer hinzu. Wer eine Bahncard besitzt, bekommt zusätzlich Rabatt – so wie das bereits für alle anderen KVV-Einzelfahrscheine gilt. „Interessant ist die KVV.luftlinie deshalb vor allem für kurze Strecken beispielsweise innerhalb der Städte Karlsruhe und Baden-Baden sowie für alle, die nah an einer Wabengrenze wohnen und in eine andere Wabe hineinfahren. Das gilt beispielsweise für die Relation Ettlingen – Rüppurr“, erklärt KVV-Tarifmanagerin Stefanie Herrmann. „Wer längere Einzelfahrten plant, der fährt weiterhin am günstigsten mit unseren bekannten Einzelfahrscheinen und dem Tageskartensortiment.“
Und wer einmal vergisst, am Ziel den Stopp-Button auf dem Smartphone zu drücken, kann sich von der App automatisch ausloggen lassen. Grundsätzlich zahlen Fahrgäste nie mehr als eine Sieben-Waben-Einzelfahrkarte und mehrere Fahrten an einem Tag werden zu einer Tageskarte zusammengefasst.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)