Wissing soll neuer Bundesverkehrsminister werden

Bei einer gemeinsamen Sitzung mit der Fraktion der Freien Demokraten im Deutschen Bundestag hat der Bundesvorstand der FDP die Ergebnisse des vorgestellten Koalitionsvertrages einmütig begrüßt. Es wurde beschlossen, zur weiteren Beschlussfassung einen außerordentlichen Bundesparteitag am 5. Dezember einzuberufen. Der Bundesvorstand hat zudem die folgende personelle Besetzung für die von der FDP zu besetzenden Ressorts vorgeschlagen:
Dr. Volker Wissing soll Bundesminister für Verkehr und Digitales werden. Wissing war bereits von 2016 bis 2021 Verkehrsminister in Rheinland-Pfalz.

Quelle: FDP

Daimler Buses verkauft Minibus-Werk in Dortmund

Daimler Buses konzentriert sich künftig auf sein Kerngeschäft und damit auf die Produktion von Komplettbussen und Fahrgestellen über 8 Tonnen. Vor diesem Hintergrund hat Daimler Buses die in Dortmund ansässige Mercedes-Benz Minibus GmbH an die Münchner inhabergeführte Industriegruppe AEQUITA verkauft. AEQUITA übernimmt das Minibus-Unternehmen mit seinen rund 240 Beschäftigten und sichert damit den Dortmunder Standort. Einen entsprechenden Kaufvertrag haben die Verantwortlichen am 22. November 2021 unterzeichnet. Die Transaktion wird zum 01. Januar 2022 vollzogen. Die Produktion der Minibusse der Marke Mercedes-Benz im Werk in Dortmund wird fortgesetzt. In den Bereichen Vertrieb und Aftersales wird es weiterhin eine enge Partnerschaft zwischen Daimler Buses und AEQUITA geben. Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses und geschäftsführender Vorstand der EvoBus GmbH: „Wir befinden uns auf dem Weg zur CO₂-neutralen Mobilität der Zukunft und investieren in den kommenden Jahren massiv in die Elektrifizierung der Produktpalette sowie die Digitalisierung von Services und Unternehmensabläufen. Mit Blick auf die hohen Zukunftsinvestitionen, die damit einhergehen, möchten wir uns noch stärker als bislang auf unser Kerngeschäft und unsere Stärken konzentrieren. Diese liegen bei Fahrgestellen sowie Komplettbussen über   8 Tonnen. In diesem Zusammenhang setzen wir nicht nur Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie Kosteneinsparungen konsequent um, sondern fokussieren gleichzeitig unseren europäischen Produktionsverbund. Der Verkauf unseres Minibus-Werks In Dortmund ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Für uns stand dabei im Vordergrund, die Arbeitsplätze am Standort zu erhalten und dem Werk eine gute Zukunftsperspektive zu bieten. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit der AEQUITA Gruppe als Käufer eine sehr gute Lösung gefunden haben.“

Koaltionsvertrag: Neue Prioritäten in der Verkehrspolitik

Stellungnahmen zum Koalitionsvertrag von Allianz pro Schiene, VDV, Pro Bahn, bdo und mofair

Als ein „ermutigendes Aufbruchssignal für eine Verkehrswende“ hat das gemeinnützige Bündnis Allianz pro Schiene den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP begrüßt. „Erstmals bekennt sich eine Koalition bei den Verkehrsinvestitionen zum Grundsatz: Schiene vor Straße“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am 24.November in Berlin. „Die neue Koalition räumt der klimafreundlichen Schiene Priorität ein und erfüllt damit die zentrale Forderung der Schienenbranche. Das kann der Aufbruch für ein neues Zeitalter in der Verkehrspolitik mit Vorfahrt für die klimafreundlichen Mobilitätsformen werden“, so Flege weiter.
Als positiv bewertet die Allianz pro Schiene auch die Vereinbarung im Koalitionsvertrag zur Lkw-Maut. Diese wollen die Ampelparteien erweitern und stärker an der CO2-Last ausrichten. Vor allem aber planen sie, die Milliarden aus der Lkw-Maut anders als bisher für den gesamten Mobilitätssektor einzusetzen statt wie bisher allein für den Straßenbau. „Von dieser Öffnung der Finanzkreisläufe wird die Schiene stark profitieren“, sagte Martin Burkert, Vorstand der Allianz pro Schiene und stellvertretender Vorsitzender der Eisenbahngewerkschaft EVG. „Damit erschließen sich dringend benötigte Finanzmittel für den Ausbau der Schieneninfrastruktur“, meinte Burkert.  Vage bleibt der Koalitionsvertrag allerdings beim Abbau umweltschädlicher Subventionen im Verkehr. „Hier hätte ich mir mehr Entschlossenheit gewünscht“, sagte Flege.
Bei den Zielen zeigt die Ampelkoalition dagegen bahnpolitischen Ehrgeiz. So bekräftigt sie das Ziel der alten Regierung, den Marktanteil der Schiene am Güterverkehr bis 2030 von derzeit 19 Prozent auf 25 Prozent zu erhöhen. Im Personenverkehr nimmt sie sich vor, die Verkehrsleistung bis Ende des Jahrzehntes zu verdoppeln. Mit dieser Neuformulierung geht sie über den Anspruch der alten Koalition noch hinaus. Und sie erklärt, 75 Prozent des Schienennetzes bis 2030 zu elektrifizieren, womit sie eine Forderung der Allianz pro Schiene erfüllt. 

Quelle: Allianz pro Schiene

VDV: Erste Einschätzung zum neuen Koalitionsvertrag

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband mit über 600 Mitgliedsunternehmen im Öffentlichen Personenverkehr und im Schienengüterverkehr, nimmt eine erste Einschätzung des Koalitionsvertrags der neuen Bundesregierung vor. Eine detaillierte Analyse erfolgt in den kommenden Tagen.


VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Der nun veröffentlichte Koalitionsvertrag zeugt in seiner Ausführlichkeit und inhaltlichen Tiefe davon, dass die Koalitionäre von SPD, Grünen und FDP wirklich intensiv gemeinsam an den Themen gearbeitet haben. Im Bereich der Mobilität finden sich nach erster Durchsicht für ÖPNV- und Eisenbahnverkehrsunternehmen eine ganze Reihe zentraler Bausteine, die wir unbedingt benötigen, um die Mobilitätswende bis 2030 voranzubringen. Nun gilt es, mit derselben hohen Geschwindigkeit bei gleichzeitig inhaltlicher und fachlicher Genauigkeit, diese Bausteine in die Tat umzusetzen. Die Branche steht dafür bereit“.

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Die neue Koalition bekennt sich im Mobilitätssektor eindeutig zur Erreichung der Klimaschutzziele durch eine starke Schiene und einen leistungsfähigen, wirtschaftlich gesunden ÖPNV. Wenn diesen Worten auch die entsprechenden Taten folgen, woran wir keinen Zweifel haben, dann geht der Weg zur Mobilitätswende, den die vorherige Bundesregierung bereits erfolgreich eingeschlagen hatte, weiter in die richtige Richtung. Allerdings gibt es bis dahin viel zu tun und es bleibt nur wenig Zeit.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

ProBahn: Themen ungenau formuliert

Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht im neuen Koalitionsvertrag der künftigen Ampel-Koalition wichtige Themen adressiert und in die richtige Richtung gelenkt. Jedoch sind diese häufig noch mit sehr ungenauen Formulierungen unterlegt. Der Fahrgastverband ist von der Zuordnung des Verkehrsministeriums zur FDP überrascht und warnt vor Konflikten mit dem Umweltministerium.
Nach einer Grobanalyse des Koalitionsvertrags der – vorbehaltlich der Beschlüsse der Parteigremien – zukünftigen rot-grün-gelben Regierung stellt der Fahrgastverband PRO BAHN fest, dass viele seiner Forderungen im Papier thematisiert wurden und oft auch mit der sehr konkreten Formulierung „wir werden“ statt „wir wollen“ hinterlegt sind.
Besonders erfreulich ist die Entscheidung, die Infrastruktursparten des DB-Konzerns gemeinwohlorientiert auszurichten. „Damit ist endlich ein Betrieb der Infrastruktur möglich, der sich, anstatt auf Rendite zu fokussieren, die Wiedererlangung des Rufs der Eisenbahn als verlässliche Alternative zu Auto und Flugzeug als Ziel setzt“, freut sich Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands. PRO BAHN hatte erst in der zurückliegenden Woche gemeinsam mit der GDL, dem Netzwerk Europäischer Eisenbahn, Allrail und Mofair genau diesen Schritt gefordert.
Auch die „Infrastrukturelle, finanzielle, organisatorische, eisenbahnrechtliche und europarechtskonforme Absicherung des Deutschlandtakts“ liegt dem Verband am Herzen. Dieser Abschnitt und weitere lassen auf die Einführung eines Aufgabenträgers im Fernverkehr hoffen, wie ihn nicht nur PRO BAHN, sondern auch der Bundesverband Schienennahverkehr fordert.

Quelle: Pro Bahn e.V.

bdo begrüßt Koalitionsvertrag

Förderprogramme mittelstandsfreundlich gestalten, Bürokratie abbauen, Vergabeverfahren vereinfachen, die Fahrgastzahlen des öffentlichen Verkehrs deutlich zu steigern, eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel und die Corona-bedingten Einnahmeausfälle auch 2022 auszugleichen, das alles sind Vorhaben der neuen Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP aus dem heute vorgestellten Koalitionsvertrag für die nächste Legislaturperiode. Damit plant die Ampel eine Reihe der drängendsten Herausforderungen für den Busmittelstand anzugehen. Karl Hülsmann, Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) begrüßt daher den Maßnahmenkatalog der künftigen Koalition: „Die Ampel setzt in ihrem Programm einen ganz klaren Fokus auf die Stärkung des Mittelstands und einen Ausbau des gesamten öffentlichen Verkehrs – und nicht nur der Schiene. Die privaten Busunternehmen stehen bereit, um ihren Beitrag zum Gelingen der Verkehrswende zu leisten. Das Bekenntnis zum Vorrang der Eigenwirtschaftlichkeit zeigt außerdem, dass SPD, Grüne und FDP die Bedeutung des Busmittelstands für den ÖPNV anerkennen.“ Auch im Bereich des Tourismus greift die künftige Bundesregierung wesentliche Empfehlungen der privaten Busbranche auf. Mit der Gründung der „Nationalen Plattform Zukunft des Tourismus“ verankert die Ampel-Koalition den Dialog mit der gesamten Reisebranche endlich angemessen in Politik und Verwaltung. Hülsmann sieht die Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung positiv: „Mit dem heute präsentierten Koalitionsvertrag stellt die Ampel die richtigen Weichen, um die verkehrspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern. Der bdo wird seinen konstruktiven Dialog mit der Politik fortführen, um daran mitzuarbeiten, die Verkehrswende zum Erfolg zu führen. Wir wünschen der Koalition alles Gute für die Arbeit der kommenden Jahre.“

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e.V.

mofair: Chancen für besseren Bahnverkehr

Gemeinwohlorientierung der fusionierten Bahninfrastruktur, Verbleib der Gewinne in der neuen Gesellschaft, Erhöhung der Investitionsmittel für die Schiene, Fortsetzung des Corona-Rettungsschirms im Jahr 2022 – viele der Forderungen der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr finden sich im Verhandlungsergebnis von SPD, Grünen und FDP wieder.

mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Durch den Wegfall der Gewinnerzielungsverpflichtung beseitigen die Koalitionäre das vielleicht wichtigste Hindernis für eine bessere, qualitätsvolle Schieneninfrastruktur. Gewinne aus der regulierten Infrastruktur verbleiben nun dort und werden reinvestiert. Quersubventionierungen zugunsten der DB-Transporttöchter sind dann nicht mehr möglich. Die so oft angeführten „chinese walls“ zwischen den Geschäftsbereichen werden ein Stück mehr Realität – Zeit hierfür ist es, denn damit wird der Wettbewerb gestärkt. Die neue Infrastruktursparte der DB benötigt nun ein unabhängiges Kontrollgremium, in dem auch die Perspektiven der Wettbewerbsbahnen, die das Netz nutzen, vertreten sind. Dies erzeugt die notwendige Aufbruchsstimmung, die der Bahnsektor jetzt benötigt. Mit Bedauern sehen wir, dass die Ampelparteien sich noch nicht zu einer Senkung der Trassenpreise haben durchringen können, sondern diese unter Haushaltsvorbehalt gestellt haben. Eine echte Verkehrswende ist aber nur möglich, wenn alle Eisenbahnen in Deutschland Chancengleichheit mit dem Straßenverkehr haben. Deshalb werden wir gemeinsam mit unseren Partnern weiter die Senkung der Entgelte fordern.“

Quelle: mofair

EVG warnt vor Chaos in Zügen wegen 3G-Regeln

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft warnt von chaotischen Zuständen bei der Einführung der 3G-Regel in Zügen. Die Gewerkschaft kritisiert insbesondere, dass die Deutsche Bahn nur im Fernverkehr stärkere Kontrollen einführen will.

EVG-Vorstand Kristian Loroch erklärt dazu:
Die DB will ihre konzerneigene Firma DB Sicherheit zu stichprobenartigen Kontrollen im Fernverkehr einsetzen – nicht aber im Regionalverkehr. Genau dort haben wir aber bereits jetzt eine angespannte Situation. Viele Kolleginnen und Kollegen im Nah- und Regionalverkehr sowie bei den Busgesellschaften fühlen sich bereits jetzt überlastet und leiden unter verstärkter Aggressivität mancher so genannter Fahrgäste. Es ist für uns völlig unverständlich, warum die DB eine solche Unterscheidung vornimmt und einen Teil der Beschäftigten schlichtweg im Regen stehen lässt.
Die aktuelle Situation ist für uns alle sehr herausfordernd. Wir fordern die Arbeitgeber der Eisenbahn- und Verkehrsbranche auf, die Beschäftigten bei der Umsetzung der 3G-Regel zu unterstützen – und zwar alle Beschäftigten gleichermaßen. Generell halten wir an unserer Auffassung fest, dass die Durchsetzung solcher behördlichen Vorgaben nicht Aufgabe der Verkehrsbeschäftigten sein kann.

Quelle: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)

Deutschlandtakt benötigt „Task-Force”

Die Einführung des Deutschlandtakts verfolgt ein großes Ziel: Bis 2030 sollen Verbindungen im Nah-, Fern- und Güterverkehr auf der Schiene zeitlich optimal aufeinander abgestimmt und so wesentlich kundenfreundlicher werden. Dafür wurden bereits viele wichtige Wegmarken erreicht – der Zielfahrplan steht, die Liste der notwendigen Infrastrukturmaßnahmen wurde beschlossen und eine positive Nutzen-Kosten-Bewertung liegt vor. Zentrale Punkte wie die Finanzierung der Maßnahmen durch Bund und Länder, notwendige Schritte zur Planungsbeschleunigung und zur Organisation sind allerdings noch offen.
Um bei der Klärung der noch offenen Fragen rund um den Deutschlandtakt zu unterstützen, hat der Bundesverband SchienenNahverkehr bei Prof. Dr. Christian Böttger, von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), ein Gutachten in Auftrag geben. Dieses wurde nun veröffentlicht.
In seinem Gutachten kommt Prof. Dr. Böttger zu dem Schluss, dass – analog zum bereits seit Jahren praktizierten System im Nahverkehr auf der Schiene (SPNV) – eine Vergabe von Teilnetzen im freien Wettbewerb für eine erfolgreiche Umsetzung des Deutschlandtakts sinnvoll ist. Drei zentrale Punkte sind dabei entscheidend:

-Ein klares Besteller-Ersteller-Prinzip ist unabdingbar. Dazu muss der Bund das gewünschte Leistungsangebot fest vorgeben – und die Einhaltung über eine vertragliche Qualitätssicherung auch monitoren.

-Wettbewerbliche Vergaben ermöglichen eine Effizienzsteigerung: Dass dieses Prinzip erfolgreich ist, belegt sowohl die quantitative als auch qualitative Verbesserung des Angebots im SPNV durch die Ausschreibung von Verkehrsleistungen eindrucksvoll.

 -Benötigt wird zudem ein bundesweites und zugleich anbieterneutrales Vertriebssystem. Nur so können die Fahrgäste unkompliziert und überall ihre Tickets erwerben.

Dazu Susanne Henckel, Präsidentin des Bundesverbands SchienenNahverkehr: „Prof. Dr. Böttger gelangt in seinem Gutachten zu dem Ergebnis, dass für die Planung und Realisierung des Deutschlandtaktes der Aufbau eines Aufgabenträgers für den Fernverkehr notwendig ist. Dafür schlägt er eine eigenständige Organisation vor, in welcher die bestehenden Aufgabenträger des SPNV institutionell eingebunden werden. Dieser Forderung schließen wir uns an, denn unsere Erfahrungen im Schienennahverkehr belegen eindrucksvoll, wie erfolgreich öffentliche Vergaben von Verkehrsleistungen durch eine neutrale Institution sind. Am Ende profitieren davon ganz besonders die Fahrgäste durch mehr Angebot bei höherer Qualität.“

Damit der Deutschlandtakt nun auch wirklich Fahrt aufnimmt, ist es zudem notwendig, in einer „Task-Force Deutschlandtakt“ die kommenden Schritte vorzubereiten und zu koordinieren. Hierzu zählen insbesondere:

-Evaluierung des 3. Fahrplanentwurfes vor allem mit Blick auf SPNV und Schienengüterverkehr

 -Definition der Etappierungen

 -Sicherstellung der Finanzierung der Maßnahmen durch Bund und Länder

 -Vorbereitung eines Bundesnetzplans

 -Abstimmung mit dem Bundesmobilitätsgesetz

„Die „Task-Force Deutschlandtakt“ sollte umgehend durch die neue Bundesregierung eingerichtet werden und die zentralen Stakeholder auf Augenhöhe mit einbeziehen. Im weiteren Zeitablauf ist zu entscheiden, in welcher institutionalisierten Form die künftige Verkehrs- und Mobilitätsplanung sowie deren Realisierung umgesetzt werden soll.“, so Henckel abschließend.

Quelle: Bundesverband SchienenNahverkehr

RMV-Angebot wird 2022 ausgeweitet

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund weitet zum neuen Fahrplan 2022 das Angebot aus. Sechs neue X-Bus-Linien gehen im Dezember an den Start – darunter zum Beispiel die X35 (Alsfeld – Marburg), die Fahrgäste aus Alsfeld mehr als eine Stunde schneller als bisher ans Marburger Klinikum bringt. Ein weiteres Highlight ist die neue Linie X95 (Büdingen – Erlensee – Frankfurt-Enkheim). Zwischen Erlensee und Enkheim spart sie über eine halbe Stunde Fahrzeit gegenüber der aktuellen Verbindung und ist mit 28 Minuten fast so schnell wie eine Fahrt mit dem Auto.
Außerdem schaffen neue Fahrzeuge mehr Kapazität auf der Taunusstrecke sowie ab Sommer 2022 auf der Odenwaldbahn. „Unser X-Bus-Netz umfasst nach dem Fahrplanwechsel 29 Linien. Hier kommen unsere Fahrgäste schneller an ihr Ziel – und das auch noch mit kostenlosem WLAN“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Dass auf der Odenwaldbahn und der Taunusstrecke dank zusätzlicher Fahrzeuge ab 2022 mehr Menschen mitfahren können, ist für die Mobilitätswende wichtig: Wir vom RMV haben das ehrgeizige Ziel, 30 Prozent mehr Fahrgäste bis 2030 für den ÖPNV zu gewinnen, um unseren Teil zur Erreichung der Klimaziele beizutragen. Das geht nur mit mehr Platz.“
Mit dem IC34 bringt die Deutsche Bahn zwischen Frankfurt und Münster (Westfalen) eine neue zweistündliche Fernverkehrsverbindung nach Mittelhessen. Bad Nauheim, Wetzlar und Dillenburg erhalten so Anschluss an den IC-Verkehr. Um auch Gießen und Weilburg an den IC anzubinden, schafft der RMV mit der neuen Linie RE24 eine Zubringerverbindung über Wetzlar: Dort können Fahrgäste dann in den IC einsteigen. Bis zur Fertigstellung des S6-Ausbaus belegt der IC34 zudem aktuelle Regionalverkehrstrassen und wirkt sich daher alle zwei Stunden auf den Fahrplan der RB95 und RE99 aus. In diesem Fall übernimmt der RE99 für die RB 95 die Bedienung aller Halte zwischen Siegen und Dillenburg.
Derzeit sind in Limburg, im Kreis Offenbach, Taunusstein, Darmstadt und im Frankfurter Norden On-Demand-Shuttles des RMV unterwegs. Im Laufe des Jahres 2022 sollen dann auch in Hofheim, Kelsterbach, Wiesbaden, Hanau und im Landkreis Darmstadt-Dieburg On-Demand-Fahrzeuge rollen. „Mit On Demand waren wir 2021 sehr erfolgreich: Rund 82.000 Fahrgäste sind in diesem Jahr bisher über alle Testfelder hinweg mitgefahren und zeigen, dass unsere Shuttles einen Nerv treffen. Durchschnittlich 4,8 von 5 Sternen geben die Fahrgäste dem Angebot nach ihrer Fahrt. Mit dem deutschlandweit größten On-Demand-Projekt mit zehn Partnern bringen wir so den ÖPNV noch näher an die Haustür und machen ihn noch einfacher zugänglich“, so Ringat.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Flugtaxistudie für Südkorea

Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM) und Kakao Mobility (KM), Südkoreas größte Mobilitätsplattform, haben eine Absichtserklärung unterschrieben, gemeinsam eine Studie über die Umsetzbarkeit von UAM in Südkorea durchzuführen. Im Rahmen der Studie wird eine Liste sinnvoller kommerzieller Strecken, Betriebskapazitäten und Geschäftsmodelle für zukünftige UAM Betreiber in Südkorea erarbeitet. Die Ergebnisse sollen bis Ende Februar 2022 vorliegen und als Basis für eine mögliche Zusammenarbeit bei der Markteinführung von UAM-Diensten in Südkorea dienen. Das Land plant, bis 2025 die ersten kommerziellen Flugtaxistrecken zu eröffnen.
UAM bezeichnet neue urbane Mobilitätssysteme, mit denen Menschen und Güter über die Luft sicher und schnell an ihr Ziel gelangen. Diese Art der Mobilität ergänzt existierende Systeme in Städten und hilft besonders verkehrsstrapazierte Strecken zu entlasten. Als Pionier der UAM ist Volocopter der erste und einzige Entwickler von elektrischen senkrecht startenden und landenden Flugzeugen (eVTOL), der sowohl als Entwicklungs- als auch als Produktionsbetrieb durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit zertifiziert ist.
Volocopter hat erst kürzlich zwei öffentliche Testflüge am Gimpo International Airport und am Incheon Airport von Seoul durchgeführt. Darunter auch den ersten bemannten eVTOL Flug der Republik Südkorea.

Quelle: Volocopter GmbH

Ausbau der ÖPNV-Offensive in NRW

Um den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen für die Menschen einfacher zugänglich, leistungsstärker, verlässlicher und sicherer zu machen, stellt die Landesregierung bis 2032 weitere 928,36 Millionen Euro im Rahmen ihrer ÖPNV-Offensive bereit. Damit stehen für die 2019 gestartete Offensive jetzt rund drei Milliarden Euro für einen modernen ÖPNV zur Verfügung. Mit dem Geld sollen mehr Verbindungen zwischen Städten und Gemeinden und die Ausweitung bestehender Linien finanziert werden. Zudem fließt die zusätzliche Milliarde in mehr Sicherheitspersonal in den Bahnen sowie in eine verbesserte Baustellenkommunikation. Ministerin Ina Brandes hat am 22. November 2021 mit den Vertretern der Zweckverbände Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) dazu entsprechende Vereinbarungen unterzeichnet.

„Der öffentliche Nahverkehr ist das Rückgrat sauberer Mobilität“, so Verkehrsministerin Ina Brandes. „Damit mehr Menschen auf die Schiene umsteigen, will das Land die Qualität des Bahnfahrens weiter steigern. Deswegen erhöhen wir die Mittel für unsere ÖPNV-Offensive um fünfzig Prozent auf rund drei Milliarden Euro bis 2032. Die zusätzlichen Investitionen fließen in die Ausweitung von Zugverbindungen. So können Pendler und Reisende schneller unterwegs sein. Mehr Sicherheitsteams sollen dazu beitragen, dass man sich jederzeit in der Bahn gut aufgehoben fühlt.“ Brandes weiter: „Fahrgäste können außerdem zu Recht erwarten, verständlich und rechtzeitig über Bauarbeiten informiert zu werden, um zuverlässig ans Ziel zu kommen. Das gelingt über eine bessere Baustellenkommunikation, die jetzt noch stärker ein Teil der ÖPNV-Offensive des Landes sein wird.“

Die drei neu unterzeichneten Vereinbarungen des Landes mit dem VRR, NVR und NWL bringen folgende Verbesserungen im Öffentlichen Nahverkehr:

1. Mehr Zugverbindungen

Die Landesregierung will gemeinsam mit den Aufgabenträgern in den kommenden Jahren das Leistungsangebot im Schienenpersonennahverkehr schrittweise weiter ausbauen. In einem ersten Schritt soll beginnend mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 eine erste Verbesserung des Zugangebots stattfinden.

Geplante Leistungsverbesserungen im Bereich des VRR:

• Stündliche Direktverbindung Remscheid – Solingen – Düsseldorf

• Stündliche Direktverbindung Haltern – Recklinghausen – Bochum

• Stündliche ergänzende Direktverbindung zum RE 7 Krefeld-Neuss

Geplante Leistungsverbesserungen im Bereich des NVR:

• Stundentakt RB 28 Düren-Euskirchen (Eifel-Börde-Bahn) statt dem bisherigen Zwei-Stunden-Takt, Reduzierung der Fahrtzeit von derzeit 46-50 Minuten auf künftig 39 Minuten

• Ausweitung der Bedienzeiten der RB 38 (Bedburg-Köln) im Spätverkehr bis Mitternacht

• Montags bis freitags tagsüber durchgehender 20-Minuten-Takt der S 6 zwischen Köln-Worringen und Köln-Nippes: Schließung der Taktlücke am Vormittag

Geplante Leistungsverbesserungen im Bereich des NWL:

• Verlängerung des RE 13 bis Münster (bisheriger Endhalt: Hamm/Westfalen)

• Verlängerung des RB 77 bis Herford (bisheriger Endhalt: Bünde)

• Ausweitung der Bedienzeiten des RE11 zum Stundentakt bis Kassel

• Ausweitung der Bedienzeiten des RE 82 zum Stundentakt Montag bis Samstag

2. Einsatz von Sicherheitsteams im SPNV

Ein weiterer, wichtiger Punkt der Ausweitung der ÖPNV-Offensive des Landes ist die weitere Stärkung der Sicherheit in der Bahn. Daher wollen das Verkehrsministerium und die Aufgabenträger ab 2022 verstärkt Sicherheitsteams im nordrhein-westfälischen Schienenverkehr einsetzen.

• Jedes Jahr sollen mindestens zehn Sicherheitsteams zum Einsatz in Bahnen in Nordrhein-Westfalen finanziert werden.

• Ein Team besteht aus mindestens zwei qualifizierten Sicherheitsmitarbeitern, die jeweils einen Zugbegleiter unterstützen.

• Die neuen Sicherheitsteams werden verstärkt an Wochenendnächten im Schienennahverkehr unterwegs sein.

3. Verbesserung der Baustellenkommunikation und -koordination

Rekordinvestitionen in das nordrhein-westfälische Schienennetz führen zu einem dauerhaft großen Bauvolumen mit zeitweiligen Einschränkungen für die Kunden. Die Aufgabenträger sollen deshalb zeitnah mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen eine Grundsatzvereinbarung zur Kommunikation bei Baustellen mit größeren Auswirkungen verhandeln. Zur Verbesserung der Baustellenkommunikation und -koordination soll im Laufe des kommenden Jahres eine gemeinsame, neue und besser vernetzte Organisationseinheit geschaffen werden. Dort sollen unter anderem eine bessere digitale Fahrgastinformation entlang von Haltestellen und Bahnhöfen entwickelt werden. Zudem sollen die Eisenbahnverkehrsunternehmen bei den Baustellenfolgekosten entlastet werden.
Die jetzt geplanten zusätzlichen Mittel für Maßnahmen zur Verbesserung des Nahverkehrs in Nordrhein-Westfallen werden durch eine Erhöhung der jährlichen SPNV-Pauschale für die Aufgabenträger um 70 Millionen Euro ab 2021 bereitgestellt. Die zusätzlichen Mittel werden ab 2022 jährlich um 1,8 Prozent dynamisiert.

Quelle: Verkehrsministerium des Landes NRW

tim-Angebot in Linz wächst weiter

Das multimodale Mobilitätskonzept tim (täglich.intelligent.mobil) stößt auf großes Interesse in Linz. Und mit der steigenden Nachfrage nach tim wächst auch das Angebot. Die LINZ AG LINIEN installierten kürzlich einen weiteren Standort im Stadtgebiet Linz. LINZ AG-Vorstandsdirektorin Dr.in Jutta Rinner, Bürgermeister Klaus Luger, Vizebürgermeister und Neu-Verkehrsreferent Mag. Bernhard Baier und LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider (Foto) eröffneten den Knoten, der sich in unmittelbarer Nähe des Volksgartens befindet.
Somit stehen der Bevölkerung nun insgesamt neun Standorte im Stadtgebiet Linz und ein weiterer in der Stadt Leonding zur Verfügung, um nachhaltig und flexibel, ohne ein eigenes Auto zu besitzen, mobil zu sein. Der neue Knoten bietet den tim-Nutzern neben den bestehenden öffentlichen Verkehrsangeboten vor allem die Möglichkeit von (e-)Carsharing.
Der neue Standort befindet sich in der Blumauerstraße 1 in unmittelbarer Nähe zum Volksgarten. Damit ist nun auch das Bahnhofsviertel Linz in das tim-Netz integriert. Dieser multimodale Mobilitätshotspot bietet stationäres (e-)Carsharing, öffentliche e-Ladestationen, eine Haltestelle für das Anruf-Sammel-Taxi (AST) bei der Goethekreuzung, Radabstellplätze sowie die Nähe zu den Öffis. In der unmittelbaren Umgebung befinden sich die Haltestellen für die Straßenbahnlinien 1, 2, 3 und 4 oder die Buslinien 12, 19, 17 und 27. Zudem ist der Linzer Hauptbahnhof fußläufig erreichbar.
Das Mobilitätskonzept tim wurde 2019 mit den ersten zwei Standorten am Hauptplatz und beim LINZ AG-Center in Linz ins Leben gerufen. Danach folgte die erste (Umsetzung Standorte JKU, Tabakfabrik, Grüne Mitte) und zweite Ausbaustufe (Umsetzung Standorte solarCity, Simonystraße, Am Bindermichl und NEU: Volksgarten) des erfolgreichen Projektes. Mit dem neunten Standort wurde nun die zweite Ausbaustufe erreicht.

Quelle: LINZ AG LINIEN

Erste KVB-Rad-Stationen in Köln-Chorweiler

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben im Stadtbezirk Chorweiler die ersten drei Stationen für das Leihrad-angebot KVB-Rad eröffnet. Somit kann das KVB-Rad nun erstmals im Stadtbezirk Chorweiler genutzt werden. Nun können auch in den Stadtteilen Blumenberg und Fühlingen KVB-Räder an festen Stationen ausgeliehen und zurückgegeben werden. Hierbei müssen die Leihräder nicht an derselben Station zurückgegeben werden, an der sie zuvor ausgeliehen wurden. Auch können die Nutzer mit den KVB-Rädern in die Flexzone der Innenstadt fahren und die Räder dort abstellen. Auch anders-herum können sie aus der Flexzone kommen und für die Rückgabe eine der Stationen in der Stationszone nutzen.
Die Stationen im Stadtbezirk Chorweiler befinden sich an folgenden Standorten:
-Haltestelle „Blumenberg S-Bahn“ (S-Bahn-Linien S6, S11 sowie Bus-Linie 120) in Blumenberg
-Einmündung Teufelsbergstraße/Kallbergstraße in Blumenberg
-Stallagsbergweg im Freizeitgebiet Fühlinger See (Nähe Bus-Linie 122) in Fühlingen
Weitere Standorte für KVB-Rad-Stationen im Stadtbezirk Chorweiler befinden sich noch in der Abstimmung, so dass zukünftig auch weitere Stadtteile im Bezirk vom Leihradangebot profitieren werden. Zudem wurde in Longerich (Stadtbezirk Nippes) eine KVB-Rad-Station im Kreuzungsbereich Longericher Straße/Hansenstraße eröffnet. Bereits Anfang September wurden im Stadtbezirk Lindenthal und Anfang Oktober im Stadtbezirk Mülheim erste Stationen eröffnet. Die Standorte für die Stationszone wurden in einem mehrstufigen Verfahren festgelegt.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe AG