Mehr als die Kirsche auf der Torte

„Beförderungsfall“ – von dieser wenig charmanten Titulierung haben sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten viele Menschen verabschiedet und viele Nutzerinnen und Nutzer der Öffentlichen Verkehrsmittel fühlen sich heute als „Fahrgäste“ willkommen. Sie erleben den ÖV positiv, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse a) erkannt und b) entsprechend adressiert werden – und hier hat der Umweltverbund noch Luft nach oben, wie wir in unserer Projektarbeit immer wieder feststellen.

Vision des zielgerichteten Managements von Kundenbeziehungen

Der Kerngedanke des Kundenbeziehungsmanagements (Customer Relationship Management – CRM) besteht übergeordnet in der entschlossenen und konsequenten Fokussierung des Unternehmens auf die systematische, kundenzentrierte Gestaltung von Kundenbeziehungsprozessen. Im Falle von Mobilitätsdienstleistern finden diese nicht ausschließlich zwischen Kundin oder Kunde und der klassischen Serviceabteilung des Unternehmens statt, sondern – wie bei allen Dienstleistern – am Ort und zum Zeitpunkt der Dienstleistungserstellung, so dass die Einbindung des Fahr- und Dienstpersonals ebenfalls von zentraler Bedeutung ist. Ein klassischer Kundenbeziehungsprozess ergibt sich aus den alltäglichen Begebenheiten des Fahrbetriebs – Fragen, Anliegen und Beschwerden rund um das Thema Verbindungen, Anschlüsse, Verspätungen oder Unfälle und Verluste sind hier an der Tagesordnung.
Um die Anforderungen eines CRM effektiv („Die richtigen Dinge tun“), hinsichtlich passender Inhalte für die spezifischen Kundenbedürfnisse und -probleme, sowie effizient („Die Dinge richtig tun“) bezüglich der eingesetzten Personalressourcen und technischen Infrastruktur von der Unternehmensseite umsetzen zu können, stellen wir im Folgenden vor, wie das sehr facettenreiche Konzept Kundenbeziehungsmanagement anhand konkreter Anwendungsfälle ausgestaltet werden kann.

Was sind Herausforderungen bei der Gestaltung von Kundenbeziehungsprozessen?

CRM-Systeme bieten heutzutage eine Vielfalt an Funktionalitäten, um Kundenbeziehungsprozesse wirkungsvoll unterstützen und reporten zu können – wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Letztere mögen noch nicht in jedem Unternehmen stimmig sein – dies hat seinen Ursprung auch in der Vergangenheit vieler ÖPNV-Unternehmen, die sich bisher als Verkehrsunternehmen mit einem Auftrag zur Daseinsvorsorge wahrgenommen haben. Dementsprechend haben sie bisher keinen Fokus auf die Aspekte gelegt, die wir als essenziell für die erfolgreiche Einführung eines CRM identifiziert haben (siehe Folgeabschnitt).

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Digitalisierung als wichtiger Baustein der Verkehrswende in Baden-Württemberg

Digitalisierung und Vernetzung ermöglichen neue, flexible Angebote im öffentlichen Verkehr, bessere und schnelle Informationen für Fahrgäste und einen einfacheren Ticketkauf, um den Einstieg in den ÖPNV so einfach wie möglich zu machen. Schwerpunkte sind die Einführung eines landesweit einheitlichen E-Ticketings für alle Verbünde und den BW-Tarif, die Verbesserung der Fahrgastinformationssysteme – etwa Echtzeitinformationen – sowie intermodale und barrierefreie Reiseketten oder die automatisierte Erfassung von Nachfrage-daten im ÖPNV.
Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg unterstützt Fahrgäste und die ÖPNV-Branche auf dem Weg ins digitale Zeitalter, indem es Services bereitstellt, den Knowhow-Aufbau im Land unterstützt und zielgerichtet Fördermittel bereitstellt. Die Verbundstruktur in Baden-Württemberg ist historisch heterogen gewachsen, entsprechend groß ist die Spanne der digitalen Angebote von ausgereiften Informations- und Buchungs-Apps in einigen Verbundräumen bis hin zu reinen Fahrplanauskünften in anderen. Das Verkehrsministerium verfolgt das Ziel, dass Fahrgästen im ÖPNV unabhängig davon wo sie unterwegs sind eine durchgängige Qualität und ein zunehmend vergleichbarer Umfang digitaler Angebote zur Verfügung steht. Egal ob der Fahrgast seine Heimat-Verbund-App, die bwegt-App des Landes oder die App eines anderen Verkehrsunternehmens nutzt: Die Datengrundlagen und Angebote sollen – gebündelt durch das Land – zunehmend die gleichen sein. Und zugleich können Verkehrsverbünde- und Unternehmen ihre Apps durch eigene, für den lokalen Fahrgast interessante Angebote und Informationen weiterhin selber aufwerten.

Ausbau der Fahrgastinformation und Barrierefreie Reisekette

Im Bereich der Fahrgastinformation ist Grundlage für diese landesweite Bündelung die bereits seit vielen Jahren durch die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) betriebene landesweite Fahrplan-Datendrehscheibe. Diese wird stetig um zusätzliche Funktionen und Services erweitert. So nutzen seit 2020 erste Verbünde aus Baden-Württemberg die Möglichkeit, ihre Fahrpläne direkt im System der NVBW zu pflegen. Diese Mandantenfähigkeit des NVBW-Systems reduziert bei den Verkehrsverbünden erheblich den Aufwand für Investitionen und Betrieb eigener Infrastruktur und erhöht andererseits die Verfügbarkeit und Sicherheit der Fahrplansysteme. Ergänzt wird dieses Angebot durch die gezielte Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Auskunftsqualität. Ein Beispiel hierfür ist das Landes-Förderprogramm zur Erfassung von Bus- und Bahn-Haltestellen, insbesondere in Hinblick auf die DELFI-Roadmap zur Beauskunftung der barrierefreien Reisekette. Rund die Hälft der Landkreise und Kreisfreien Städte in Baden-Württemberg hat das seit einem Jahr laufende Programm bereits in Anspruch genommen. Der Großteil der übrigen Aufgabenträger wird folgen. Ergänzend erhebt die NVBW alle SPNV-Haltestellen im Land und übernimmt die Einpflege der Daten in die Fahrplansysteme. Baden-Württemberg gehört damit zu den Vorreitern bei der Umsetzung der Beauskunftung barrierefreier Reiseketten im ÖPNV.
Perspektivisch soll die Landesdatendrehscheibe zu einer Multiplattform ausgebaut werden, die neben ÖPNV-Fahrplaninformationen auch für weitere Mobilitätsangebote Informationen und Buchungsmöglichkeiten bündelt und Dritten bereitstellt. Zur Einbindung weiterer Verkehrsträger ist eine enge Koppelung mit dem Baden-Württembergischen Mobilitätsdatenportal MobiData BW vorgesehen. Um eine durchgängige Buchbarkeit von ÖPNV-Tickets zu ermöglichen, bedarf es einer engen Kooperation mit den Verkehrsverbünden im Land als Eigentümern der Verbundtarife.

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27. ITS Weltkongress in Hamburg

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat sich 2016 um diesen internationalen Kongress bemüht und 2017 den Zuschlag erhalten, u.a. auch deshalb, weil die eigene ITS-Strategie des Hamburger Senats bereits auf das Jahr 2030 abzielte. Ziel war es, sich als Labor- und Modellstadt für urbane Mobilität international zu positionieren und die Mobilitätswende aktiv und nachhaltig sowie klimaneutral zu positionieren und voranzutreiben. Was lag da näher, als die Fachwelt nach Hamburg einzuladen, um eine Vielzahl innovativer Ideen, Technologien und Entwicklungen aus aller Welt nach Hamburg zu holen und sich über die Zukunft auszutauschen und voneinander zu lernen. „So machen wir Hamburg zur digitalen Modellstadt“, sagte dazu Dr. Antjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende. Und er betonte, dass Hamburg nach dem jährlichen City Index des Branchenverbandes Bitcom auch 2021 zum dritten Mal in Folge unter 81 großen deutschen Städten im Bereich Mobilität „Die smarteste Stadt“ Deutschlands ist. Eine ganz besondere Auszeichnung. Aus rund 170 eigenen ITS-Projekten hat Hamburg 42 sogen. Ankerprojekte definiert, die für die Zielerreichung der ITS-Strategie besonders wichtig sind und für ITS-Fachbesucher ebenso erlebbar sein sollten.

Struktur und Schwerpunkte

Der Kongress bestand aus einer Vielzahl von parallelen Vorträgen, Messeständen, Treffen und Versammlungen von Organisationen und Verbänden sowie von technischen Demonstrationen auf den Messeständen sowie an verschiedenen Orten in Hamburg. Dabei stand die Zukunft mit einem breiten Spektrum von sechs Handlungsfeldern für die Gestaltung der smarten Stadt im Vordergrund:

O Automatisierte und vernetzte Mobilität
Übergang vom Fahrer zum automatisierten Fahren von Bussen, Bahnen, Pkw etc.

O Mobilitätsdienstleistungen
Einsatz von „Mobility as a Service- und Mobility on Demand-Angeboten“

O Intelligente Infrastruktur
Optimierung der Infrastruktur mittels künstlicher Intelligenz für einen besseren und nachhaltigeren Verkehrsfluss

O Neue Dienstleistungen aus neuen Technologien
Einsatz von unbemannten Drohnen für diverse Anwendungen

O Nachhaltige Lösungen für Städte und Bürger
Entwicklung innovativer Mobilität, die nachhaltig ökologisch und energieeffizient sowie einfach und komfortabel ist

O Digitale Hafen- und Logistiklösungen
Neuartige Containertransporte und Verladetechniken 

 Hamburg versteht sich dabei als Europäische Modellstadt für Mobilitäts- und Logistiklösungen in Ballungsräumen, bei der unterschiedliche Akteure wie Politik, Stadt, Wirtschaft, Wissenschaft und weitere vernetzt zusammenarbeiten. Als größte deutsche und drittgrößte Hafenstadt Europas modernster Prägung kam erstmals ein weiterer ITS-Schwerpunkt dazu: Häfen, Fracht und Logistik. Der ITS-Kongress war für Hamburg ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der eigenen Hamburger ITS-Strategie.
Die mehr als 400 Aussteller präsentierten innovative Ideen und Lösungen rund um intelligente Verkehrssysteme. Nationale und internationale Technologiekonzerne, Digital-unternehmen, Automobilhersteller, Systemanbieter etc. aus dem gesamten internationalen Verkehrsbereich waren genauso vertreten wie über 50 Start-up-Unternehmen mit neuen Geschäftsideen zur Mobilität. Ebenso stellten Verbände und Organisationen ihre Strategien und Lösungsansätze zur Mobilität vor. Dies wurde ergänzt durch die Bundesländer, deren Landesbehörden und Organisationen.
Die vielen Vorträge zu den o.g. Handlungsfeldern – mehr als 200 Programmsessions – waren allerdings so vielfältig, dass die Auswahl der parallellaufenden Vorträge oft schwerfiel.

ÖPNV-Branche kaum vertreten

Auf den früheren ITS-Weltkongressen war die ÖPNV-Branche bisher kaum vertreten und dies war in Hamburg genauso. Verkehrsunternehmen, der VDV und die UITP sowie die klassische deutsche ÖPNV-Lieferindustrie wurden wenig gesichtet. Sie hatten keine Stände und nur eine geringe Beteiligung als Vortragende. Dabei wäre der ITS-Weltkongress für die Branche eine gute Chance gewesen, den Blick auf die immer größer werdende Anzahl von Playern zu werfen, die in den wachsenden Mobilitätsmarkt bereits eingestiegen sind. Insbesondere Start-ups zeigten interessante Lösungen und wollen mit neuen Ideen einsteigen. Der „Blick über den Tellerrand“ hätte für die deutsche ÖPNV-Branche gute Chancen geboten, sich an internationalen Beispielen und Lösungen zu orientieren.

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Das Reallabor Hamburg präsentiert die digitale Mobilität von morgen

Der Aufbau eines modernen, zukunftsfähigen, nachhaltigen und resilienten Mobilitätssystems als wesentlicher Hebel für eine klimaneutrale Zukunft ist eines der Schlüsselthemen dieses Jahrzehnts. Die erfolgreiche Umsetzung erfordert einen langfristigen Plan mit einem visionären, ambitionierten und konsequenten Handeln. Eine zentrale Stellschraube sind dabei Innovationen im Bereich der Digitalisierung. Sie bilden Grundlage für die Zukunftsfähigkeit nicht nur im Mobilitätsbereich.
Mit der im Jahr 2016 beschlossenen Strategie zur Weiterentwicklung und Umsetzung von Maßnahmen Intelligenter Transportsysteme (ITS) in Hamburg, verbunden mit der Entscheidung, sich für die Ausrichtung des ITS Weltkongresses 2021 zu bewerben, wurde die Grundlage dafür geschaffen, um zielgerichtet wirksame Projekte, Programme und Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Hiermit wird ein nachhaltiger Beitrag zur Mobilitätswende im Bereich intelligenter Transportsysteme geleistet.
Hamburg hat sich mittlerweile deutschlandweit als Vorreiter für intelligente und innovative Mobilitäts-, Verkehrs- und Logistiksysteme etabliert. Ein Erfolgsfaktor hierfür ist es, das Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Mobilitätsanbietern aus klassischem ÖPNV, On-Demand sowie Car- und Bike-Sharing zu fördern und mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen zu vernetzen.
Eine intelligente Verkehrsinfrastruktur und verlässliche Mobilitätsdaten, teilweise auch in Echtzeit, sind Grundlage für die Entwicklung von wirksamen Innovationen, um neue Produkte, Geschäftsfelder und -modelle zu erproben und zu implementieren. Die Metropolregion Hamburg zeichnet sich dadurch aus, dass ein technologieneutrales, anbieter-offenes und experimentierfreudiges Klima herrscht. Das ermöglicht, wahrnehmbare und messbare Ergebnisse mit einer breiten Community zu erzielen. Die Erkenntnisse können Blaupause für die nationale und internationale digitale Transformation des Mobilitätssektors sein. Im Mittelpunkt stehen dabei immer die Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen ein einfaches, zuver-lässiges, sicheres und vor allem bezahlbares Mobilitätsangebot erhalten, um ihre Mobilität im Alltag zu sichern, ohne dazu auf einen eigenen Pkw angewiesen zu sein.

Interdisziplinäre Partner im Reallabor

Spürbarer Ausdruck für die Rolle Hamburgs als Treiber im Bereich innovativer Mobilitäts- und Logistikkonzepte ist das seit April 2020 laufende Projekt Reallabor zur Digitalisierung der Mobilität Hamburg (RealLabHH), entstanden aus der Nationalen Plattform zur Zukunft der Mobilität. Eine breite Initiative von über 30 Partnern aus Hamburg und der Metropolregion sowie wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen aus ganz Deutschland wird – gefördert vom BMVI – noch bis Ende des Jahres 2021 untersuchen, wie sich kombinierte, digitale Mobilitätsangebote auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung auswirken, um daraus Handlungsempfehlungen für die umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems zu erstellen. Dabei spielt auch die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices eine entscheidende Rolle, um wichtige Erkenntnisse darüber zu liefern, welche Ansätze sich in der Praxis bewähren. Die Konsortialführerschaft liegt bei der Hamburger Hochbahn AG.

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Umsetzung der 3G-Regel im ÖPNV

Am 29. November 2021 hat der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ein Schreiben an den geschäftsführenden Bundesverkehrsminister im Hinblick auf die praktische Umsetzung der 3G-Regeln im ÖPNV geschickt – als Antwort auf ein Schreiben des Ministers vom 22. November 2021, in dem er auf Hinweise zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung der 3G-Regel im ÖPNV bat.
Den von der Hauptgeschäftsführerin des bdo, Christiane Leonard, unterschriebenen Brief können Sie in voller Länge im pdf nachlesen.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) e.V.

Die BVG-Guthabenkarte

Die meisten Menschen hoffen auf ihr Glück, wenn sie eine Verkaufsstelle von Lotto Berlin verlassen. Andere Kunden haben schon gewonnen. Seit dem gestrigen Sonntag (28.11.2021) ist die BVG-Guthabenkarte in rund 500 Läden von Lotto Berlin zu haben. Und das ist ein garantierter Gewinn für alle Fahrgäste, die ohne Smartphone, EC- oder Kreditkarte zunächst im Bus, später auch an den BVG-Automaten kontakt- und bargeldlos bezahlen wollen.
Mit dem Verkaufsstart bei Lotto ist die BVG-Guthabenkarte nun in der gesamten Stadt nahezu flächendeckend erhältlich. Anders als in den BVG-Kundenzentren, wo ein beliebiger Betrag aufgeladen werden kann, gibt es die Guthabenkarte in den Lotto-Läden mit einem Festbetrag von 10 Euro. Die Wiederaufladung kann wie bisher entweder in den Kundenzentren oder bequem im Onlineportal über www.bvg.de/guthabenkarte erfolgen.
Perspektivisch soll überall, wo die BVG-Guthabenkarte erhältlich ist, auch die Aufladung mit einem Wunschbetrag möglich sein. Und auch das Vertriebsnetz soll noch weiterwachsen. Im Frühjahr 2022, so das Ziel der BVG-Fachleute, sollen den Kunden bereits rund 1200 Anlaufstellen zum Erwerb oder zur Aufladung der Karte zur Verfügung stehen.
Durch die gute Zusammenarbeit mit den Dienstleistern epay, der AVS GmbH und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) konnte das Vertriebsnetz erweitert werden.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR

Corona-Beihilfe für Abellio-Mitarbeiter

Abellio und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) haben sich im Rahmen von Tarifverhandlungen auf Leistungsverbesserungen für die Abellio-Beschäftigten geeinigt. Im Mittelpunkt des geschlossenen Pakets steht die Zahlung einer Corona-Beihilfe. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Abellio Mitteldeutschland GmbH, Abellio Rail GmbH, Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH und WestfalenBahn GmbH wurden folgende Maßnahmen tarifvertraglich vereinbart:

1. Corona-Bonus

Vollbeschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die unter den Geltungsbereich der GDL-Tarifverträge fallen, erhalten eine Corona-Beihilfe in Höhe von 800 Euro. Die Sonderzahlung wird noch im Dezember 2021 ausgezahlt – zusätzlich zum bereits seitens des Arbeitgebers zugesagten Anerkennungs- und Wertschätzungsbonus in Höhe eines halben Monatsentgeltes. Beschäftigte in Teilzeit erhalten die Corona-Beihilfe entsprechend anteilig. 

2. Zukunftsorientierte Personaleinsatzplanung und -disposition

In dem insgesamt moderat angepassten Tarifvertragswerk wurde eine zukunftsorientierte und weitestgehend vereinheitlichte Einsatzplanung und Personaldisposition für die gesamte Abellio-Gruppe verankert. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeuten die einzelnen Verbesserungen vor allem einen höheren Grad an Planungssicherheit.

3. FairnessBahNEn auch für Auszubildende und weitere Beschäftigte

Der Kreis der Anspruchsberechtigten von Fairness BahNEn e. V., einer gemeinsamen Einrichtung der GDL und zahlreicher Arbeitgeberorganisationen mit insgesamt 50 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, wird erweitert. Künftig profitieren auch Auszubildende sowie auch die nicht von den GDL-Tarifverträgen erfassten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den angebotenen Sozialleistungen, sofern sie GDL-Mitglied sind.

Die Laufzeit der Tarifverträge endet am 31. Dezember 2021. Neben Neuabschluss des „Tarifvertrages zur Gewährung einer Corona-Sonderzahlung (CoronaTV Abellio)“ wurden redaktionelle Anpassungen am „Konzern-Rahmentarifvertrag für das Zugpersonal (KoRa-Zug-TV AB)“ und den korrespondierenden Haustarifverträgen sowie am „Tarifvertrag über die gemeinsame Einrichtung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Gewährung von Sozialleistungen (GE-TV AB)“ vorgenommen. 

Abellio GmbH

Neue Magdeburger Straßenbahnlinie

„Es ist geschafft. Ab sofort können die Bewohnerinnen und Bewohner des Kannenstiegs bequem mit der Straßenbahn in die Innenstadt fahren“, freut sich MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel bei der Jungfernfahrt. Die neue Straßenbahnstrecke führt auf einem Kilometer mitten durch das große Wohngebiet Kannenstieg im Norden Magdeburgs. Ab Montag, den 29.11. wird die Straßenbahnlinie 1 im 10-Minuten-Takt den Stadtteil mit der Innenstadt verbinden.
„Die Klimakrise und die Verkehrswende ist in aller Munde. Wir als MVB schaffen vor Ort die Voraussetzungen dafür, dass sie gelingt, denn mit der neuen Straßenbahnstrecke haben wir in nachhaltige Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger investiert“, sagt Birgit Münster-Rendel und ergänzt: „Ich bin mir sicher, dass die neue Strecke dazu beitragen wird, noch mehr Menschen zum Umsteigen auf Bus und Bahn zu bewegen“.
Vier neue Haltestellen sind entstanden, die allesamt barrierefrei ausgebaut sind und einen einfachen Zugang zum öffentlichen Nahverkehr sicherstellen. Die neue Straßenbahntrasse ist, mit Ausnahme im Kreuzungsbereich Ebendorfer Chaussee, vollständig vom Autoverkehr getrennt, sodass die Straßenbahnen störungsfrei fahren können.
Besonderes Augenmerk legte die MVB bei der Gestaltung der Gleise. Diese sind fast vollständig als grünes Rasengleis ausgeführt, dass das Mikroklima vor Ort verbessern und Geräusche zusätzlich dämmen soll.
Die Straßenbahnlinie 1 wird ab Montag die bislang im Stadtteil verkehrende Buslinie 69 ersetzen. Diese fährt künftig zur neuen Endstelle IKEA West. Mit Freigabe der Strecke ist auch die Johannes-R.-Becher-Straße wieder für den Autoverkehr freigegeben. Restarbeiten im Rahmen des Straßenbahnstreckenbaus werden u.a. noch am Parkplatz Hanns-Eisler-Platz ausgeführt.
Im zweiten Halbjahr 2022 soll an der Kreuzung Johannes-R.-Becher-Straße der Einbau eines neuen Gleiskreuzes beginnen, um die Straßenbahnstrecke in Richtung Süden, in den Stadtteil Neustädter Feld, zu verlängern.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG

E-Busse auf der Linie 8 in Münster

Nach erfolgreichem Abschluss des Testbetriebs in den letzten Wochen sind nun auch auf der Linie 8 zwischen Coerde, Kreuzviertel, Innenstadt, Gremmendorf und Wolbeck hauptsächlich Elektrobusse unterwegs. Für das Klima ist positiv, dass die Busse mit Ökostrom betankt werden und daher abgasfrei fahren, Fahrgäste freuen sich über die sanfte, leise Fahrt und auch Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Strecke profitieren davon, dass Lärm reduziert wird.
Das kommunale Unternehmen hat in seiner Strategie festgeschrieben, die aus 120 Bussen bestehende Flotte bis spätestens 2029 komplett auf Elektroantriebe umzustellen. Derzeit sind 29 Busse elektrisch unterwegs, bis Ende 2022 sollen es schon über 50 sein. „Wir machen Tempo mit dem Umstieg, denn für jede elektrische Fahrt können wir einen Dieselbus im Depot lassen“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. „Dass dabei auch auf der Linie 8 in Coerde nur Ökostrom getankt wird, versteht sich von selbst.“
Für die Umstellung der Flotte und den Ausbau der Infrastruktur erhalten die Stadtwerke Fördergelder von EU, Bund, Land NRW und der Stadt Münster. Diese sind notwendig, um den Umstieg finanzieren zu können. „Wir sehen uns in der Pflicht, den Klimaschutz voranzutreiben. Mehr Elektrobusse sind ein wichtiger Teil davon, genauso wie der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wandel zu grüner Wärme“, sagt Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Stadtwerke-Geschäftsführung.
Auf der Linie 8 fahren überwiegend elektrische Gelenkbusse der Herstellers VDL. Sie tanken an der Endhaltestelle Coerde an einer Schnellladestation mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt Ökostrom. Eine Batteriefüllung reicht für mehrere Fahrten, so dass nicht nach jeder Runde zwingend eine Ladung notwendig ist. Auch die Linien 14 und 11 sind mit Ökostrom unterwegs. Auf letzterer kommen in den nächsten Wochen verstärkt auch die ersten Elektrobusse von Mercedes zum Einsatz. Außerdem setzen die Stadtwerke auf verschiedenen Fahrten anderer Linien – unter anderem der Linien 2 und 6 nach Handorf und Hiltrup – E-Busse ein. Mit fortschreitender Elektrifizierung der Flotte wird die leise und klimaschonende Mobilität dann in immer mehr Stadtteilen Normalität.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

FLIRT Akku für den Regionalverkehr in der Pfalz

Elektro statt Diesel für den Regionalverkehr in der Pfalz: DB Regio bestellt bei Stadler 44 Triebzüge vom Typ FLIRT Akku für den Einsatz im südwestdeutschen Pfalznetz. Die zweiteiligen Fahrzeuge sollen ab 2025 sukzessive in den Fahrgasteinsatz gehen. Stadler und DB Regio werden mit den neuen batterie-elektrischen Triebzügen (BEMU) im Auftrag der zuständigen Aufgabenträger in Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg die Zukunftstechnologie in die Pfalz bringen. Ab Dezember 2025 soll auf den süd- und westpfälzischen Bahnstrecken das Mobilitätszeitalter lokal CO2-emmisionsfreien Nahverkehrszügen beginnen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2025 werden die ersten von insgesamt 44 Triebzügen vom Typ FLIRT Akku auf den Strecken  des Pfalznetz Loses 1 in den Fahrgastbetrieb gehen und damit bis Ende 2026 die aktuell eingesetzten Dieselfahrzeuge ablösen.
Auslöser des Einsatzes der klimaschonenden Antriebstechnologie von Stadler ist der Zuschlag an DB Regio AG im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens Pfalznetze (2 Lose) am 25.11.2021 durch die zuständigen Aufgabenträger – der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfaz Süd, das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes und das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg.
Die zweiteiligen FLIRT Akku- Fahrzeuge fahren vollständig elektrisch und eignen sich insbesondere für Netze, in denen sich – wie zukünftig im Pfalznetz – elektrifizierte Abschnitte mit solchen ohne Oberleitung ablösen. Auf den elektrifizierten Strecken fahren die Züge wie klassische Elektrotriebwagen unter Fahrdraht und laden dabei gleichzeitig die Batterien. Wo der Fahrdraht endet, fahren die Züge im Batteriebetrieb weiter. Dabei liegt die betriebliche Reichweite im Batteriemodus bei mindestens 80 Kilometern – nachgewiesen hat Stadler auf Testfahrten bereits 185 Kilometer im Batteriebetrieb. Im Pfalznetz liegt nach der Fertigstellung von Teilelektrifizierungen der längste Streckenabschnitt ohne Elektrifizierung bei rund 48 Kilometern.
Die 55 Meter langen Züge werden über extra lange Wagen verfügen, um so für die stark frequentierten Strecken eine höchstmögliche Fahrgastkapazität zu ermöglichen. Insgesamt finden 325 Personen in den hochmodernen Zügen Platz, davon 172 auf Sitzplätzen, von welchen 16 in der ersten Klasse und 156 in der 2. Klasse liegen.

Quelle: Stadler Rail Group