3-G-Regel in Bus und Bahn schwierig umzusetzen

Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zu einer möglichen 3-G-Regel im öffentlichen Verkehr:
„Wir werden die vorliegenden Vorschläge der Ampel-Koalitionäre zu einer möglichen 3-G-Regel in Bussen und Bahnen intensiv prüfen und versuchen, eine unter den gegebenen Rahmenbedingungen umsetzbare Lösung zu erarbeiten.
Ziel der Branche ist es seit Beginn der Pandemie, diese durch die Umsetzung geeigneter Maßnahmen bestmöglich einzudämmen. Angesicht der nun stark steigenden Inzidenzen ist es nachvollziehbar, dass auch im öffentlichen Verkehr entsprechende Verschärfungen diskutiert werden. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass in einem offenen System mit täglich mehreren Millionen Fahrgästen keine lückenlosen Kontrollen stattfinden können. Gerade im Nahverkehr mit häufigem Fahrgastwechsel und Haltestellen in kurzen Abständen ist dies, wenn überhaupt, nur stichprobenartig umsetzbar. Zudem besteht im ÖPNV eine Beförderungspflicht der Fahrgäste, die nur unter ganz bestimmten Kriterien ausgesetzt werden darf. Sofern die künftigen Regierungskoalitionäre sich weitergehende Kontrollen vorstellen, müssen sie die Frage beantworten, wie die öffentliche Mobilität dann aufrechterhalten werden soll und ob beispielsweise die Bundespolizei die Kontrollen dann auch im ÖPNV durchführt.
Gemeinsam mit den Bundesländern hat die Branche, wie auch die DB AG, schon frühzeitig eine Studie bei der Charité in Auftrag gegeben, um das Infektionsgeschehen in der öffentlichen Mobilität zu untersuchen. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen, wie Maskenpflicht, kurze Fahrzeiten und deutlich erhöhtem Reinigungsaufwand durch die Unternehmen konnte dabei in den Fahrzeugen keinerlei erhöhtes Infektionsrisiko ermittelt werden. Dies deckt sich mit verschiedenen vorangegangenen Studien, wie beispielsweise Untersuchungen der Gesundheitsämter in Nordrhein-Westfalen. Einmal mehr bleibt es richtig, die öffentliche Mobilität nicht als Infektionstreiber auszumachen!“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg

Im Rahmen einer Fachveranstaltung wurden Forschungserkenntnisse der Projektpartner des Testfeldes Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) aus dem Aufbau sowie erste Ergebnisse aus zahlreichen auf dem Testfeld laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten am 12.11.2021 ab 12 Uhr in der Karlsruher Fleischmarkthalle präsentiert. Auch die aufgebaute Infrastruktur für automatisiertes Fahren und der mobile Leitstand des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wurden vorgestellt. Unter der Konsortialführung des FZI Forschungszentrum Informatik markierte die Veranstaltung den Abschluss des wissenschaftlichen Aufbaus des Testfeldes, das weiterhin durch Unternehmen und Förderprojekte genutzt werden kann. Am Folgetag luden zudem die Städte Karlsruhe und Heilbronn zum Bürgerdialog rund um das TAF BW.
Seit der Eröffnung des vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg geförderten TAF BW im Jahr 2018 können Unternehmen und Forschungseinrichtungen bereits heute Anwendungen und Verkehrskonzepte der Zukunft rund um das vernetzte und autonome Fahren im Alltagsverkehr erproben. Die Förderung steht unter dem Dach des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW unter Leitung des Staatsministeriums BW. Das TAF BW berücksichtigt sowohl den Individualverkehr als auch den öffentlichen Personennahverkehr gleichermaßen. Im Rahmen einer Fachveranstaltung mit hochrangigen Vertretern aus Industrie und Wissenschaft und dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann wurden am 12.11.2021 Erkenntnisse aus dem Ausbau und erste Forschungsergebnisse in Form von Vorträgen und einer Ausstellung mit Demonstratoren präsentiert. „Das Testfeld Autonomes Fahren ist ein weiterer Meilenstein in der Mobilitätsgeschichte Baden-Württembergs. Wichtige Impulse wurden während der Projektlaufzeit gegeben und Handlungsbedarfe auf Landes- und Bundesebene aufgezeigt“, erläuterte Prof. Dr.-Ing. J. Marius Zöllner, Professor am KIT sowie Vorstand am FZI Forschungszentrum Informatik, welches das Konsortium leitet.
Das vom Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg geförderte Testfeld ist ein gemeinsames Projekt der Forschungseinrichtungen Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fraunhofer IOSB, Hochschule Heilbronn, Hochschule Karlsruhe (Die HKA) und FZI Forschungszentrum Informatik sowie der Kommunen Karlsruhe, Bruchsal und Heilbronn.

Quelle: FZI Forschungszentrum Informatik

On-Demand-Shuttle „LahnStar“ in Limburg gestartet

Am 13. November um 19.00 Uhr startete in Limburg der LahnStar. Mit der On-Demand-App des RMV können die Limburger Bürgerinnen und Bürger von Stadtteil zu Stadtteil in neuen kleinen Elektrobussen unterwegs sein. Emissionsfrei und elektrisch bildet der LahnStar einen wesentlichen Baustein des Masterplan Mobilität, der nach und nach in Limburg umgesetzt wird. Der LahnStar führt das erfolgreiche AST (Anruf-SammelTaxi) in eine neue digitale Umgebung.
Der LahnStar ersetzt das bisherige AST. Er fährt auf Bestellung von 6.00 Uhr bis 19.00 Uhr zwischen den Stadtteilen, da dort die regionalen Buslinien immer nur auf den Stadtkern ausgerichtet sind. Sonntag bis Donnerstag fährt der LahnStar von 19.00 Uhr bis 1.15 Uhr und Freitag bis Samstag von 19.00 Uhr bis 3.15 Uhr im gesamten Stadtgebiet. Es wurden zusätzliche Haltestellen in den Stadtteilen dafür eingerichtet, um den letzten Weg bis zur Haustür zu verkürzen. Wenn der Fahrgast im Besitz einer RMV-Fahrkarte ist, kostet eine Fahrt 1,50 Euro. Ohne ein RMV-Ticket kostet es die Preisstufe 1 zu 2,15 Euro + 1,50 Euro = 3,65 Euro. Die Bezahlung erfolgt bequem digital über die App oder mit einem hinterlegten Konto. Es sind zunächst vier Fahrzeuge des Mercedes-Typs eVito Tourer PRO unterwegs, die allesamt mit Ökostrom fahren. Ab Ende November startet auch ein fünftes, das für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste umgebaut wurde.
Zunächst sollte die RMV On-Demand App aus dem Play Store oder App Store heruntergeladen werden. Dort erfolgen die Registrierung einer mobilen Telefonnummer und der gewünschten Zahlungsart. Zur Nutzung müssen Start- und Ziel ausgewählt werden. Es kann zwischen den Optionen „für jetzt bestellen“ und „für später bestellen“ gewählt werden. Alternativ können sich die Fahrgäste für den LahnStar in Limburg auch einmalig in der Mobilitätszentrale registrieren, um dann telefonisch unter der Service-Rufnummer 06431-20 34 56 zu bestellen. Bei Bedarf kann sowohl online als auch telefonisch ein barrierefreies Fahrzeug bestellt werden. Mehr Informationen unter www.lahnstar.de
Mit dem Start des LahnStar wird die von der DB-Tochter ioki entwickelte App für das Angebot in Limburg freigeschaltet. Die Software macht den entscheidenden Unterschied zum bisherigen AST, denn diese bündelt die Fahrgastwünsche und ermittelt anhand der Buchungen die optimale Route. Das spart wertvolle Zeit und schließt die Lücke zwischen herkömmlichen ÖPNV-Angeboten und dem Individualverkehr. Limburg ist einer von zehn On-Demand-Partnern im RMV und gehört damit zum größten On-Demand-Netzwerk Deutschlands. Limburg ist zudem bundesweit der erste Bahnhof, in dem die DB ein eigenes Wegeleitsystem für On-Demand-Shuttles einsetzt. Die Schilder und Beschriftungen leiten die Fahrgäste im Bahnhof zu Haltepunkten des Angebots weiter und erleichtern den Übergang vom Zug zum On-Demand-Shuttle.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH

Neues Abellio-Angebot an NRW-Aufgabenträger

Abellio legt den Aufgabenträgern in Nordrhein-Westfalen ein nochmals verbessertes Angebot zur Fortführung der Verkehre vor. Dieses umfasst umfangreiche Verlustübernahmen und Barauszahlungen in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrages. Das Unternehmen erklärt sich bereit, die Verkehre in den Netzen S-Bahn Rhein-Ruhr und Rhein Ruhr-Express (RRX) bis Dezember 2023 fortzuführen. Zudem soll mit dem finanziellen Beitrag der Betrieb im Ruhr-Sieg-Netz, im Niederrhein-Netz und auf der S7 bis zum Ende der Verkehrsvertragslaufzeit 2028 bzw. 2034 gewährleitet werden. Mit dem Angebot bekennt sich Abellio erneut zu einem von Wettbewerb und Qualität geprägtem Schienenpersonennahverkehr und unterstreicht seine Bereitschaft, auch in Zukunft serviceorientierte Mobilität für die Menschen in Nordrhein-Westfalen anzubieten. Der finanzielle Beitrag, mit dem auch eine langjährige juristische Auseinandersetzung abgewendet werden soll, schafft dazu Planungssicherheit für alle Akteure. Abellio ist überzeugt, dass die im Raum stehende Lösung für die Aufgabenträger, die Beschäftigten und die Fahrgäste die bestmögliche Lösung darstellt und dem SPNV in NRW eine langfristige Perspektive gibt.
Das Paket, das am heutigen Freitag fristgerecht bis Mitternacht an die Geschäftsführer von Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) übermittelt wird, stellt die Aufrechterhaltung des Fahrgastbetriebes und die Sicherung der Arbeitsplätze der Beschäftigten zum wiederholten Male als oberste Maxime heraus. Mit der weiteren Aufstockung eines durch die Gremien von NWL und NWR bereits bestätigten Angebotes unterstreicht Abellio erneut seinen Willen zur Einigung; im Interesse der Fahrgäste in Nordrhein-Westfalen und in Verantwortung für die etwa 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Abellio Rail NRW befindet sich derzeit wie alle Gesellschaften von Abellio Deutschland in einem Schutzschirmverfahren; seit 1. Oktober in einem Hauptverfahren in Eigenverwaltung. Aktuell sichert eine mit den Aufgabenträgern geschlossene Fortführungsvereinbarung die Aufrechterhaltung der Verkehre bis Ende Januar 2022.

Quelle: Abellio GmbH

Kamerasystem sorgt für Rundblick in Mercedes- und Setra-Bussen

Omnibusse von Mercedes-Benz und Setra erhalten jetzt auf Wunsch ein 360-Grad- oder 270-Grad-Kamerasystem. Das Ziel ist: bestmögliche Rundumsicht für maximale Sicherheit, denn Passanten und Radfahrer können wahrgenommen werden, auch wenn sie sich nicht im direkten Sichtfeld des Fahrers oder in den Blickfeldern der Außenspiegel befinden. Das bedeutet noch mehr Unterstützung des Fahr­personals bei seiner verantwortungsvollen Tätigkeit und Schutz schwächerer Verkehrs­teilnehmer.
Neu für Omnibusse von Daimler Buses sind optional ein 360-Grad-Kamerasystem für Solobusse im Reise-, Überland sowie Stadtlinienverkehr von Mercedes-Benz und Setra und ein 270-Grad-System im Gelenkbus Mercedes-Benz Citaro. Beim Solobus vermitteln vier Kameras einen Rundumblick auf die komplette Umgebung (360 Grad), beim Gelenkbus aufgrund der unterschiedlichen Knickwinkel von Vorder- und Hinterwagen drei Kameras einen Überblick links und rechts seitlich des Hinterwagens sowie nach hinten (270 Grad).
Die Frontkamera ist je nach Modell unterhalb bzw. oberhalb der Windschutzscheibe montiert, die beiden Seitenkameras oberhalb der Seitenscheiben. Die Heckkamera befindet sich analog zur heutigen Rückfahrkamera im Bereich der Heckscheibe. Durch dieses System können Passanten, Radfahrer sowie auch Hindernisse auch in Bereichen wahrgenommen werden, die sonst vom Fahrer nicht einsehbar sind. Somit erhöht das System die Verkehrssicherheit, da Kollisionsgefahren erkannt und Unfälle verhindert werden können. Das Kamerasystem ist beim Anfahren automatisch bis zu einer Geschwindigkeit vom 35 km/h eingeschaltet. Ebenfalls bei höheren Geschwindigkeiten, sofern der Blinker gesetzt wird. Bei sinkender Geschwindigkeit schaltet sich das System ab 32 km/h ebenfalls selbständig ein. In einem Monitor im Format zehn Zoll mit geteiltem Bildschirm sieht der Fahrer den Bus aus der Vogelperspektive. Ein zweites Bild im Monitor hängt von der Fahrsituation ab: Je nach gesetztem Blinker oder der eingelegten Rückwärts-Fahrstufe wechselt es zu Beispiel automatisch auf die entsprechende Seite. Insgesamt stehen fünf Ansichten zur Verfügung. Zusätzlich kann das Fahrpersonal nach Bedarf die Bilder manuell wechseln.

Quelle: Daimler AG

Zagora bestellt 33 Busse bei Irizar e-mobility

Irizar e-mobility hatt sich einen neuen Auftrag mit einem Volumen von 33 Elektrobussen für die Stadt Stara Zagora in Zentralbulgarien gesichert. Es handelt sich um die ersten Elektrobusse des Modells Irizar iebus von 12 Meter Länge, die für die Flotte der Stadtwerke angeschafft werden.  Der Betreiber entschied sich, die Busse um mehrere ästhetische Merkmale des Irizar ie Tram zu ergänzen. Entstanden ist ein attraktives und etwas anderes Fahrzeug, dass Fahrern und Passagieren maximalen Komfort, Barrierefreiheit und Sicherheit bietet.
Es hat 26 Sitzplätze, einen Rollstuhlbereich und 4 Sitzplätze für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Außerdem verfügt es über eine Transportkapazität von 77 Passagieren. Für einen leichten Einstieg sorgen 3 Türen. Der Innenraum ist so gestaltet, dass alle Passagiere sich darin ungehindert bewegen können.
Die Innenraumgestaltung des Stadtbusses besticht durch eine innovative Ausstattung und eine Reihe von Annehmlichkeiten und Optimierungen, die auf Offenheit und Helligkeit ausgelegt sind, um die Fahrt für Passagiere und Fahrer so angenehm wie möglich zu machen. Dazu gehören u. a. die verglaste Seitenverkleidung, USB-Ladebuchen, klappbare Dachfenster und transparente Sitzplätze, die das Licht besser reflektieren. Auch für mehr Sicherheit hat der Betreiber gesorgt: Es gibt ein System zur Videoüberwachung und den Luftreiniger Eco3, der Viren, Mikroorganismen, Bakterien, Keime, Allergene und Staubpartikel abscheidet.

Quelle: Irizar e-mobility

VDV fordert ÖPNV-Rettungsschirm auch für 2022

Das Präsidium des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV weist darauf hin, dass die Bus- und Bahnunternehmen aufgrund der aktuell bereits laufenden vierten Corona-Infektionswelle auch im kommenden Jahr mit Einnahmerückgängen in Milliardenhöhe rechnen müssen. Der Verband fordert daher von Bund und Ländern, den Rettungsschirm zur finanziellen Unterstützung der Branche weiterhin aufgespannt zu lassen, um die prognostizierten Verluste in Höhe von 1,5 bis 1,7 Milliarden Euro auszugleichen.
VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: „Die vierte Corona-Welle rollt und damit ist klar, dass die finanzielle Situation der Verkehrsunternehmen auch im kommenden Jahr angespannt bleiben wird. Wir sind auf einem guten Weg, um die Fahrgäste in Busse und Bahnen zurückzuholen. Hierfür hat die Branche massive Anstrengungen unternommen, aber nun mit stark steigenden Inzidenzen und den damit verbundenen Einschränkungen wird die weitere Fahrgastrückgewinnung ausgebremst. Alle Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Pandemie frühestens im kommenden Frühjahr oder Sommer endgültig eingedämmt sein wird. Die Verkehrsunternehmen benötigen daher dringend eine finanzielle Lösung für die anhaltenden Verluste. Die Unternehmen fahren, wie politisch gewünscht, immer noch nahezu 100 % des Angebots bei aktuell 70 bis 80 % der üblichen Fahrgastzahlen. Wenn wir davon ausgehen, dass die Nachfrage in den kommenden Wochen und Monaten auf diesem Niveau bleibt oder sogar wieder leicht sinkt, dann fehlen der Branche im kommenden Jahr zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro an Fahrgeldeinnahmen. Dafür brauchen wir eine Lösung.“
Es bestehe, so das VDV-Präsidium, ein breiter gesellschaftlicher Konsens, dass dem ÖPNV eine zentrale Aufgabe beim Klimaschutz im Verkehr zugedacht sei. Ein starkes ÖPNV-Angebot auf Schiene und Straße sei dafür Voraussetzung. „Wenn aber die Verluste für die Branche unverschuldet in die Milliarden gehen, dann drohen am Ende sogar Angebotseinschränkungen im Nahverkehr. Das darf nicht passieren und kann auch nicht verkehrspolitisches Ziel von Bund und Ländern sein“, so Wolff abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Erster öffentlich pilotierter Volocopter-Testflug in Südkorea

Der deutsche Urban Air Mobility (UAM) Pionier, Volocopter, hat den ersten Testflug mit seinem 2X-Fluggerät in Seoul, Südkorea, absolviert. Dies war der erste pilotierte Testflug eines elektrischen senkrechtstartenden und -landenden (eVTOL) Flugtaxis in Südkorea überhaupt. Der Minister für Land, Infrastruktur und Verkehr (MoLIT) der Republik Korea, Noh Hyeong Ouk, war zusammen mit hochrangigen Vertretern der Delegation der Europäischen Union in der Republik Korea sowie der deutschen Botschaft Zeuge dieses historischen Testflugs. Dieser Flug ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg Volocopters Flugtaxis weltweit einzuführen. Währen des fünfminütigen pilotierte Testflugs auf dem Gimpo International Airport, flog der Volocopter 2X eine Strecke von etwa 3 Kilometern, erreichte eine maximale Höhe von 50 Metern und Höchstgeschwindigkeiten von ca. 45 km/h. Der Testflug war Teil der UAM-Demonstrationsveranstaltung ‘Open the Urban Sky’ des MoLIT.
Florian Reuter, Volocopter CEO, sagt: „Südkorea ist mit dem umfassenden K-UAM-Plan von MOLIT gut aufgestellt, um das Ziel der kommerziellen Markteinführung von UAM bis 2025 zu erreichen. Es ehrt uns sehr, den ersten bemannten eVTOL-Testflug hier in Südkoreadurchzuführen. Es gibt uns einmal mehr die Chance zu beweisen, dass die Zukunft der Flugtaxis mit Volocopters Fluggeräte hier und jetzt beginnt. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor, um gemeinsam elektrische Flugtaxis nach Südkorea zu bringen.“
Seoul ist die zweite Stadt in Asien, in der Volocopter öffentliche Testflüge durchführt, nachdem der erste öffentliche Testflug über Singapurs Marina Bay Area im Jahr 2019 erfolgreich stattfand.

Quelle: Volocopter GmbH

SPNV-Aufgabenträger tendieren zu Neuvergaben von Abellio-Strecken

Die Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Nordrhein-Westfalen, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Nahverkehr Rheinland (NVR), halten es nach jüngsten Gesprächen mit der Abellio Rail GmbH für erforderlich, die bislang bei dem Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) in NRW beauftragten Verkehre mit Wirkung ab 1. Februar 2022 zunächst für maximal zwei Jahre neu zu vergeben. Nach Auffassung der Verhandlungsführer von VRR, NWL und NVR haben die Abellio-Vertreter, insbesondere der Gesellschafter des Unternehmens, das für eine Fortsetzung der Verträge erforderliche Maß an Kompromissbereitschaft vermissen lassen. Noch bis zum Freitag dieser Woche besteht die Möglichkeit zu einer Einigung. Wer die betreffenden Linien für den Fall, dass dies nicht gelingt, künftig bedienen könnte, ermitteln die Aufgabenträger derzeit in einer sogenannten Ex-Ante-Ausschreibung zur Direktvergabe. Die entsprechenden Vorbereitungen sind bereits in die Wege geleitet worden, indikative Angebote von anderen EVU sind schon eingegangen. Oberste Priorität bei der kurzfristigen Neuvergabe hat die Absicherung von Zuverlässigkeit und Qualität auf den derzeit von Abellio betriebenen Linien.
„Wir haben mit überarbeiteten Verkehrsverträgen, die Abellio wesentlich entlasten würden, ein verbindliches Angebot unterbreitet und sind in den Gesprächen der vergangenen Wochen und Monate bis an die Grenzen des Möglichen gegangen, um eine Lösung zu finden“, sagt VRR-Vorstandssprecher Ronald R.F. Lünser. „Letztlich können wir nicht erkennen, dass Abellio und deren Mutterkonzern Nederlandse Spoorwegen bereit sind, ihren Teil zu einer konstruktiven Lösung im Sinne aller beizutragen. Es ist schon gar nicht hilfreich, wenn der beauftragte Sachwalter der Abellio Rail GmbH in der Öffentlichkeit herausstellt, das Unternehmen würde einen ‚dreistelligen Millionenbetrag‘ zur Fortführung der Verträge beisteuern, wenn doch alle an den Gesprächen Beteiligten wissen, dass der Betrag in der angestrebten Gesamtlösung tatsächlich erheblich geringer ausfallen würde.“ Abellio befindet sich derzeit in einem sogenannten regulären Schutzschirmhauptverfahren in Eigenverwaltung zur Sanierung.
Sollten Abellio und Nederlandse Spoorswegen bei ihrer bisherigen Verhandlungslinie bleiben, werden die Aufgabenträger die Direktvergabe der betreffenden Verkehrsleistungen an einen oder mehrere Wettbewerber ab 1. Februar des kommenden Jahres umsetzen. Bis dahin ist die Abellio Rail GmbH aufgrund einer Ende September mit VRR, NWL und NVR abgeschlossenen Fortführungsvereinbarung verpflichtet, die Verkehre im bisherigen Umfang zu leisten.

Quelle: Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

Sichere Arbeitsplätze in der Bahnbranche

„Über eine halbe Millionen Arbeitsplätze, eine sichere Beschäftigung selbst in der Corona-Pandemie und beste Perspektiven für die Zukunft – das bietet die Schienenbranche den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. Damit kommentierte er die erste umfassende Studie über die Beschäftigungswirkung des Eisenbahnsektors, die heute das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung vorgelegt hat.

Verlässlichkeit für Arbeitnehmer – attraktiv für Fachkräfte

„Gerade in der Corona-Pandemie hat die Schienenbranche gezeigt, dass sich die Beschäftigten auf sie verlassen können“, so Flege weiter. „In anderen Branchen haben die Unternehmen massenweise Angestellte entlassen oder in Kurzarbeit geschickt. Der Schienensektor hat seine Leute weiterbeschäftigt, weiterbezahlt und sogar neue Leute eingestellt. Die Arbeitsplätze für die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen sind auch in stürmischen Zeiten sicher. Das vergessen die Menschen nicht. Daher hat es die Branche jetzt auch leichter, im Aufschwung Fachkräfte für sich zu gewinnen“, betonte Flege. 

Studie liefert wissenschaftlichen Beleg für hohe Arbeitsmarkt-Wirkung

Laut der Studie sorgt der Schienensektor direkt und indirekt für ein Beschäftigungsvolumen von über einer halben Million Vollzeit-Stellen. Knapp 400 000 davon sind unmittelbar bei Bahnfirmen angesiedelt. Gut 152 000 weitere Stellen sichern Zulieferer und Anbieter entlang der Wertschöpfungskette. Zudem planen die Unternehmen in der großen Mehrzahl, die Beschäftigung in den nächsten zehn Jahren zu erhöhen. „Ich begrüße sehr, dass die Studie den wissenschaftlichen Beleg für die hohe Arbeitsmarkt-Wirkung der klimafreundlichen Schiene liefert“, sagte Flege. „Der Klimavorteil der Schiene ist bekannt. Nun haben wir auch den Nachweis, wie wichtig die Branche für eine sichere und zukunftsfeste Beschäftigung in Deutschland ist.“

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Download der Studie Beschäftigungswirkung des Bahnsektors