Fahrradclub und Fußgängerlobby fordern Tempo 30

Ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern innerorts fordern der Fahrradclub ADFC und der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. gemeinsam von der zukünftigen Bundesregierung. Dafür spricht vor allem die enorme Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität in Städten und Dörfern. Bisher verhindert das in Deutschland die Straßenverkehrs-Ordnung.

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider sagt: „Tempo 30 kostet wenig und ist schnell und einfach umsetzbar – und der Gewinn ist riesig. Die Menschen in Städten und Orten können aufatmen, es wird leiser. Der entschleunigte Autoverkehr erspart uns Stau und Stress und ermöglicht es dem klimafreundlichen Verkehr, zügiger ans Ziel zu kommen. Und alle sind sich einig: Niemand will, dass Menschen auf den Straßen sterben oder schwer verletzt werden. Das fällt aber nicht vom Himmel, wir müssen Verkehrssicherheit durch Entscheidungen aktiv herbeiführen. Tempo 30 rettet Menschenleben und ist der Schlüssel zu mehr Sicherheit und Klimaschutz im Verkehr.“

Roland Stimpel, Vorstand von FUSS e.V. sagt: „Auf vielen städtischen Straßen sind mehr Menschen zu Fuß und auf dem Rad unterwegs als im Auto. Die umweltschonende Mehrheit gewinnt durch Tempo 30 Sicherheit und kann zügiger Fahrbahnen kreuzen. Bei Tempo 30 kommt ein Auto schon nach etwa 13 Metern zu stehen, wenn zum Beispiel ein Kind zu Fuß oder zu Rad die Fahrbahn quert. Bei Tempo 50 hält es erst nach 27 Metern an. Viele heutige Unfälle passieren also bei Tempo 30 gar nicht erst. Für Autofahrer ist dagegen der Zeitverlust gering: Auf einer 300-Meter-Strecke zwischen zwei Ampeln braucht man nicht einmal 15 Sekunden länger – und der Autoverkehr wird insgesamt gleichmäßiger, flüssiger, damit energiesparend und leiser.“

Nicht nur der kürzere Bremsweg trägt zur deutlichen Verbesserung der Sicherheit bei Tempo 30 bei. Bei niedrigen Geschwindigkeiten können Autofahrer*innen das Geschehen auf der Straße besser überblicken und haben mehr Zeit, auf Gefahren zu reagieren. Tempo 30 erhöht die Sicherheit der ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen, die besonders häufig bei Unfällen verletzt oder getötet werden. Viele Menschen fühlen sich zu Fuß und auf dem Rad von schnellem Autoverkehr bedroht. Wenn Autos langsamer fahren müssen, werden die umweltfreundlichsten Verkehrsmittel automatisch attraktiver – mehr Menschen entscheiden sich dann gerne, ihre täglichen Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurückzulegen. Jede Autofahrt, die verlagert wird, trägt wiederum zum Klimaschutz bei und erhöht die Lebensqualität in den Städten. Zudem fühlen sich drei Viertel der Menschen vom Lärm durch Straßenverkehr belästigt, und der kann krank machen. Tempo 30 verringert den empfundenen Lärmpegel deutlich, darauf weist das Umweltbundesamt hin.
In Frankreich haben bereits rund 200 Städte Tempo 30 als Standard eingeführt, darunter Paris, Lille und Grenoble. Dort seien die tödlichen Verkehrsunfälle um 70 Prozent zurückgegangen, berichten französische Medien. In Spanien gilt die Regel seit einigen Monaten für alle Ortschaften. Die Weltgesundheitsorganisation fordert Tempo 30 ebenso wie viele große Städte in Deutschland. Daher fordern ADFC und FUSS e.V. die zukünftige Bundesregierung auf, möglichst schnell Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in die Straßenverkehrs-Ordnung aufzunehmen, mit Ausnahmemöglichkeit für einzelne Hauptverkehrsstraßen.

Quelle: FUSS e.V.

Nahverkehr auf der Schiene braucht Angebotsoffensive

Die künftige Bundesregierung muss mit einer deutlichen Stärkung des Nahverkehrs auf der Schiene den Klimaschutz vorantreiben und die Lebensqualität in den Städten und auf dem Land erhöhen. „Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP muss die Weichen stellen für eine Angebotsoffensive im Schienenpersonennahverkehr“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin.
„Im Schienenverkehr sind 95 Prozent der Fahrgäste in Nahverkehrsbahnen unterwegs. Daher muss die nächste Bundesregierung die Unterstützung für diese Schlüsselbranche ausweiten“, so Flege weiter. „Nach dem Corona-Einbruch kann die Politik so den Anschub geben, damit die Umsetzung des Deutschlandtaktes beginnt und vor Ort die Verkehrswende mit leistungsfähigen Nahverkehrsbahnen gelingt.“ Davon profitieren Millionen Menschen bei ihren täglichen Fahrten. Groß sind auch die Chancen für den Umwelt- und Klimaschutz. „Die Vision einer klimaneutralen Mobilität ist im Schienenpersonennahverkehr keine Utopie mehr, sondern greifbar nahe“, betonte Flege. „Die Schiene kann schon bald als erster motorisierter Verkehrsträger komplett CO2-frei werden.“ Dafür gilt es, mit der weiteren Elektrifizierung die E-Mobilität auf den Gleisen noch einmal auszubauen. Die verbleibenden Lücken können innovative Wasserstoff- und Batterietriebzüge schließen. Die Technologien dafür finden heute schon Anwendung.
Für eine deutliche Aufstockung der Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr sprach sich Tobias Heinemann, Sprecher der Transdev-Geschäftsführung in Deutschland, aus. „Die großartigen Leistungen und Erfolge der Nahverkehrsbahnen spiegeln sich nicht in den betriebswirtschaftlichen Bilanzen der Eisenbahnverkehrsunternehmen wider“, betonte Heinemann. Unerwartete Kostensteigerungen belasteten nicht nur einzelne Unternehmen, sondern gefährdeten zunehmend auch die Wettbewerbsvielfalt im Regionalverkehr. „Eine Reduktion der Abgabenlast und die Erhöhung der Regionalisierungsmittel sind unverzichtbar, um die künftigen Angebotsausweitungen zu finanzieren“, so Heinemann.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Busse und Bahnen müssen für alle bezahlbar bleiben

Viele Verkehrsverbünde wollen die Ticketpreise für Busse und Bahnen erhöhen. Angesichts steigender Kosten für Benzin und Diesel fordert der VCD den Bund auf, Busse und Bahnen als Rückgrat der Verkehrswende stärker zu unterstützen. Verbraucher dürfen nicht mit höheren Kosten für umweltfreundliche Mobilität allein gelassen werden.
Bastian Kettner, VCD-Sprecher für Bahn und ÖPNV kommentiert: „Während die Ticketpreise in einigen Regionen stabil bleiben, werden sie anderswo um mehr als fünf Prozent angehoben. Dass alle Verkehrsverbünde ihre Tarifentscheidungen mit dramatischen Ausfällen während der Coronakrise begründen und dennoch zu solch unterschiedlichen Ergebnissen gelangen, dürfte auch viele Fahrgäste verwundern. Es ist schwer nachzuvollziehen, warum die Verluste an einem Ort durch höhere Fahrpreise aufgefangen werden sollen, während sich andere Verkehrsverbünde durch gleichbleibende Preise eine Stabilisierung der Fahrgastzahlen und damit auch stabile Einnahmen erhoffen. Für den VCD ist klar, dass die finanziellen Folgen der Coronakrise nicht denjenigen aufgebürdet werden sollten, für die ein bezahlbarer ÖPNV einen grundlegenden Zugang zu Mobilität und damit Teilhabe darstellt.“
Michael Müller-Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, ergänzt: „Gerade wenn die Preise für Benzin und Diesel steigen, müssen Bus und Bahn für alle bezahlbar sein. Bei allen Klagen über hohe Spritpreise muss man eines klar sehen: Die Kosten für Bus und Bahn sind deutlich stärker gestiegen als die fürs Autofahren. Zwischen 2000 und 2018 stiegen die Preise für Benzin und Diesel um 36 Prozent, die für Bahn und Bus dagegen um 79 Prozent. Klimafreundliche Mobilität muss aber günstiger sein als klimaschädliche Mobilität und auch stärker gefördert werden. Österreich ist mit dem Klimaticket vorgeprescht. Jetzt ist auch Deutschland am Zug, Modelle zu entwickeln, um mit einem gut ausgebauten, preiswerten und solide finanzierten ÖPNV eine zentrale Säule einer sozial-ökologischen Mobilitätswende aufzubauen.“

Quelle: Verkehrsclub Deutschland e.V.

Der neue Stadtbus startet in Wolfenbüttel

In den vergangenen Wochen haben Stadt und Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG) Appetit auf den neuen Stadtbus gemacht – am Samstag, 16. Oktober 2021 war es mit dem Fahrplanwechsel endlich soweit. Axel Gierga (Geschäftsführer der KVG), Susanne Koch (Teamleitung Öffentlicher Straßenpersonennahverkehr des Regionalverband Großraum Braunschweig) und der Wolfenbütteler Bürgermeister Thomas Pink durchschnitten gemeinsam das Band zur Eröffnung des komplett neuen Stadtbus-Konzeptes in Wolfenbüttel.
Es seien, so Pink, nicht nur ein neues Liniennetz und ein neuer Fahrplan entstanden, sondern auch ein eigenständiges Markenbild. Der KVG und dem Regionalverband Großraum Braunschweig dankte Pink für die Begleitung dieses Prozesses. Durch den Ausbau der Regionalbuslinien konnte die Anbindung vieler Ortsteile verbessert werden. Und die KVG setze weitere Akzente durch die Modernisierung der Busflotte und der schrittweisen Umstellung auf Elektrofahrzeuge.
Der neue Stadtbus Wolfenbüttel schaffe eine Vielzahl von Verbesserungen im ÖPNV, die Aufwand und auch einzelne nötige Einschnitte, um das Netz eben zu optimieren, bei weitem überkompensieren. Mit dem neuen Stadtbus Wolfenbüttel schafft die Stadt ein ÖPNV-Angebot, das für eine Kommune ihrer Größenordnung hinsichtlich Bedienungsdichte und -zeiten mit deutlich überdurchschnittlicher Qualität“, so der Bürgermeister.
Die Linien werden dabei in zwei Rendezvousgruppen zusammengefasst (Abfahrt am Kornmarkt in den Hauptverkehrszeiten jeweils :00 und :30 beziehungsweise :15 und :45). Damit kann auf den Hauptverkehrsachsen sogar ein überlagerter 15-Minutentakt erreicht werden. Ein Schwerpunkt liegt in den bevölkerungsstarken westlichen und nordöstlichen Stadtteilen durch die Linien 791/792. Das neue Konzept bedeutet die Verdopplung der Bedienungshäufigkeit für mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Wolfenbüttel sowie eine deutliche Verbesserung der Abend- und Wochenendbedienung für fast alle Stadtbewohner. Ebenso werden künftig viele wichtige Einzelziele wie Hochschule, SozialCampus, Fachmarktzentren oder die Lindenhalle als Veranstaltungsort besser angebunden.
Um die Umlaufzeiten zu begrenzen und somit das pünktliche Erreichen des Kornmarktes zu gewährleisten, werden wenige einzelne Haltestellen nicht mehr bedient. Diese können durch umgebende Haltestellen aber weitgehend kompensiert werden, entfallen aber zunächst als gewohnte Ein- und Aussteigestellen. Daran werden sich die Nutzerinnen und Nutzer aber sicherlich schnell gewöhnen. Die Einführung des neuen Stadtbuskonzeptes hebt den städtischen ÖPNV auf eine neue Qualitätsstufe und eröffnet der Mobilität der Bürgerinnen und Bürger neue Möglichkeiten in Stadt und Region. Gleichzeitig erhält die Stadt Wolfenbüttel ein im Vergleich zu anderen Städten ihrer Größenordnung sehr gut ausgebautes Stadtbusnetz, das die Einwohnerinnen und Einwohner auch in die Lage versetzt, ihre persönliche Entscheidung zu klimafreundlichem Verkehrsverhalten zu treffen.

Quelle: Kraftverkehrsgesellschaft mbH Braunschweig (KVG)

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IAA Nutzfahrzeuge wird zu IAA TRANSPORTATION

Die IAA Nutzfahrzeuge erweitert ihr Konzept und wird als IAA TRANSPORTATION zur internationalen Leitplattform für Logistik, Nutzfahrzeuge, Busse und den Transportsektor. Unter dem Motto „People and Goods on the move“ findet die neue IAA TRANSPORTATION vom 20. bis 25. September 2022 auf dem Gelände der Deutschen Messe AG in Hannover statt.  Mit einem erweiterten Veranstaltungskonzept vernetzt sie erstmals die relevanten Akteure aus den Bereichen Nutzfahrzeuge, Busse und Logistik mit führenden Tech-Anbietern sowie Zulieferern. Ein wichtiges Ziel des neuen Konzeptes ist es, als erste internationale Plattform im Verkehrsbereich den Fokus verstärkt auf die klimaneutrale und technologische Transformation des gesamten Transports zu richten.
Das erweiterte Konzept der IAA TRANSPORTATION besteht aus vier Veranstaltungselementen. Die IAA Exhibition ist der Branchentreffpunkt des Jahres. Internationale Aussteller stellen ihre Innovationen einem internationalen Publikum vor und können neben eigenen Standbauten erstmals vorgefertigte Standbaupakete (u.a. für Startups) und andere Präsentationsformate nutzen. Die renommierte IAA Conference ist der bedeutendste ThinkTank für den Zukunftsdialog der Transport- und Logistikbranche. Internationale Redner teilen in dynamischen Formaten wie Keynotes, Paneltalks oder Kamingesprächen ihre Ideen und laden zu einem direkten Austausch vor Ort und digital ein. Die IAA Experience bindet die Fachbesucher interaktiv in das Geschehen ein. Diese können auf der IAA TRANSPORTATION neuste Branchentrends und Konzeptideen live ausprobieren und erleben so bereits heute, wie morgen Personen und Güter transportiert und wie die Angebote miteinander vernetzt und sicherer gemacht werden. Die IAA Digital bietet darüber hinaus mit einem virtuellen Angebot die Chance die Reichweite zu maximieren und global neue Zielgruppen zu erschließen. Weitere Details zu den einzelnen Formaten werden sukzessive verkündet.
Mit diesem neuen Konzept bringt die IAA TRANSPORTATION relevante Zukunftsentscheider, Global Player und aufstrebende Unternehmen in Hannover und weltweit zusammen. Neben Infrastrukturanbietern und der Tech-Branche werden insbesondere Busse eine wichtigere Rolle als bisher einnehmen. Aufgrund des weiterhin steigenden Verkehrsaufkommens und der wachsenden Bedeutung der Logistik “auf der letzten Meile” umfasst das neue Konzept auch die Bereiche Infrastruktur, Stadt- und Verkehrsplanung. Ein weiterer Fokus der führenden Branchenveranstaltung wird die technologische Weiterentwicklung der Nutzfahrzeuge auf dem Weg zur Klimaneutralität sein.

Quelle: Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA)

Neue Straßenbahnstrecke in Berlin

Berlins Straßenbahnnetz ist um 2,7 Kilometer gewachsen. Am 30. Oktober 2021 eröffneten das Land Berlin und die BVG gemeinsam die neue Straßenbahnstrecke zwischen der Karl-Ziegler-Straße und dem S-Bahnhof Schöneweide. Bereits am frühen Nachmittag konnten dann alle Fahrgäste den neuen Streckenabschnitt mit den Linien M17 und 63 befahren. Am 1. November dann auch zusätzlich mit der Linie 61. Die neue Trasse bindet unter anderem den Wissenschaftspark Adlershof per Schiene an den S-Bahnhof Schöneweide an.
Rund 12.000 Fahrgäste werden täglich auf dem neuen Teilstück erwartet. Um die nötige Kapazität zu schaffen, verstärkt die BVG die Linie M17 mit vier zusätzlichen Fahrzeugen. Zwei weitere Züge kommen für die Linie 61 hinzu. Insgesamt werden auf der Neubaustrecke Adlershof II, wie sie bei den Fachleuten heißt, damit jährlich rund 464.000 Nutzzugkilometer zusätzlich gefahren. Im Bereich des Groß-Berliner Damms wird das Kapazitätsangebot an Sitzplätzen um das 7-fache steigen.
Die neue Strecke verlängert die Linie M17 vom S-Bahnhof Schöneweide über den Groß-Berliner Damm zum S-Bahnhof Adlershof. Die Linie 61 wird in entgegengesetzter Richtung von ihrer bisherigen Endhaltestelle in der Karl-Ziegler-Straße zum Sterndamm am S-Bahnhof Schöneweide verlängert, die Linie 63 endet bereits am Landschaftspark Johannisthal. Künftig wird es auf dem neuen Abschnitt neun Fahrten pro Stunde und Richtung geben.
Fünf neue barrierefreie Haltestellenpaare mit Blindenleitsystem, DAISY-Anzeigern und Wetterschutz sind in einem durchschnittlichen Abstand von 450 Metern entlang der Trasse entstanden. Insgesamt wurden für die neue Strecke 5700 Meter Gleise verlegt. Ein neugebautes Gleichrichterwerk sorgt für die nötige Energie und schickt den umgewandelten Strom durch 15.200 Meter Bahnstromkabel und 7400 Meter Fahrleitungsdraht, der an 86 neuen Masten befestigt ist.
Die Kosten für den Bau der neuen Strecke belaufen sich auf insgesamt rund 40 Millionen Euro.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe

WK-Bikes in Bremen

Seit mehr als drei Jahren öffnen die gelben MIA- und MIAplus-Karten nicht nur die Türen von Bussen und Straßenbahnen, sondern auch die Schlösser der WK-Bikes in Bremen und Umgebung. Und das sogar ohne zusätzliche Kosten für 30 Minuten pro Ausleihe. Seit heute gilt dieses Angebot auch für Inhaberinnen und Inhaber eines JobTickets der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Ab sofort können auch sie exklusiv die silbernen Leihräder für eine halbe Stunde pro Ausleihe ohne weitere Gebühren nutzen. Das gilt auch bei mehreren Ausleihen pro Tag. Als zusätzliches Extra können Inhaber: von Job- beziehungsweise MIA/MIAplus-Tickets ab sofort die WK-Bike-Werkstatt am Hauptbahnhof zu vergünstigten Konditionen nutzen.
„Wenn wir die Lebensqualität in einer Großstadt wie Bremen verbessern wollen, müssen wir die umweltfreundliche Mobilität von Tür-zu-Tür stärken und eine Alternative zum privaten Pkw bieten“, betont Matthias Zimmermann, technischer Vorstand der BSAG. „Bei Fahrten über weitere Distanzen bilden Busse und Bahnen das Rückgrat des Umweltverbunds. Aber auch der Fahrradverkehr gehört dazu und spielt beim sogenannten letzten Meter von der Haltestelle bis zum Ziel eine zentrale Rolle. Mit dem zusätzlichen Angebot zum Job- sowie zum MIA-/MIAplus-Ticket können unsere Fahrgäste nun nicht nur den ganzen Monat mit Bus und Bahn mobil sein, sondern bequem und schnell mit dem WK-Bike von der Haltestelle an ihr Ziel kommen.“
Und so einfach geht’s: JobTicket- und MIA-/MIAplus-Ticket-Inhaber müssen vor der ersten Fahrt einmalig ihre Karten- und Kundennummer mit ihrem Account bei WK-Bike – beziehungsweise beim Partner Nextbike – verknüpfen. Eine Registrierung ist darüber hinaus auch online unter www.wk-bike.de sowie über die Hotline unter der Rufnummer 0421 / 3671 3671 möglich.
Wichtig: Bei der Registrierung wird einmal ein Betrag in Höhe von 1 Euro als Startguthaben abgebucht, damit das angegebene Zahlungsmittel verifiziert werden kann. Dieses Guthaben kann später „verfahren“ werden, zum Beispiel bei einer Fahrradtour, die länger als 30 Minuten dauert.

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

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Haltestelle „Aachener Platz“ in Düsseldorf barrierefrei

Den Aachener Platz im Stadtteil Bilk hat die Stadt Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn umgebaut. Ziel der Bauarbeiten ist es unter anderem, durch eine neue Verkehrsführung und sinnvolle Anordnung der jetzt barrierefreien Bushaltestellen für einen leichteren Zugang, mehr Sicherheit und kürzere Fußwege zu sorgen. Ein weiteres Ziel ist die Verbesserung der Radverkehrsführung. Zusätzlich richtet die Rheinbahn im Laufe des nächsten Jahres 18 Bügel als Abstellmöglichkeit für 36 Fahrräder ein, die Stadt Düsseldorf ergänzt diese um weitere Abstellplätze. Eine „Bike-&-Ride“-Anlage, die die Rheinbahn betreibt, sorgt zukünftig für eine sichere und wettergeschützte Unterbringung für 20 Fahrräder. So entstehen für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer optimale Bedingungen. Das ist ein weiterer Baustein für das Gelingen der Mobilitätswende, weil den Menschen das Nutzen des Nahverkehrs und alternativer Verkehrsmittel leichter gemacht wird.
Die Arbeiten an den Haltestellen sind mittlerweile fast abgeschlossen. Für die Fahrgäste der Rheinbahn bringt das viele Vorteile: Die Haltestellen der Buslinien 723, 726, 893 und NE8 liegen nun direkt an der barrierefreien Stadtbahn-Haltestelle der Linie U72. Somit verkürzen sich die Wege deutlich für Fahrgäste, die am Aachener Platz umsteigen möchten. Die neuen Bushaltestellen sind nun ebenfalls barrierefrei, ermöglichen also ein schnelleres, leichteres und bequemeres Ein- und Aussteigen für alle Fahrgäste – besonders aber für mobilitätseingeschränkte Menschen. Für Fahrgäste, die zwischen den Buslinien 723 und 726 umsteigen möchten, gab es am Knotenpunkt „Aachener Platz“ bereits eine ganztägige Anschlussgarantie. Die kürzeren Wege machen es nun noch leichter, die Busse entspannt zu erreichen. Die Ampel am westlichen Kreisverkehr gewährt den Stadtbahnen der Linie U72 Vorfahrt, sodass diese schneller und pünktlicher unterwegs sind.
In den nächsten Wochen und Monaten werden die neu gestalteten Bushaltestellen noch mit überdachten, transparenten Wartehallen und digitalen Anzeigetafeln ausgestattet. Aufgrund der aktuellen weltweiten Materialknappheit infolge der Corona-Pandemie kommt es hier leider zu Verzögerungen.
Neben Grünflächen, die die Stadt am umgestalteten Aachener Platz anlegt, sorgt die Rheinbahn mit einer Verlängerung des Rasengleises für ein grüneres Erscheinungsbild und ein besseres Mikroklima.

Quelle: Rheinbahn AG

Bahnbranche fordert Priorität für die Schiene

Die acht Bahnverbände rufen im Rahmen der laufenden Koalitionsverhandlungen die drei wichtigsten Forderungen der Branche an die Politik in Erinnerung: Die nächste Bundesregierung muss die Infrastruktur für den Deutschlandtakt ausbauen, die Digitalisierung der Schiene vorantreiben und die Verkehrswende forcieren. Diese Forderungen hatten die Verbände bereits zu Beginn des Jahres in einem gemeinsamen Papier veröffentlicht. Die Schienenbranche begrüßt, dass vor allem in der vergangenen Legislaturperiode die finanziellen Mittel für den Eisenbahnsektor deutlich aufgestockt wurden. Doch die künftige Bundesregierung muss das Tempo jetzt weiter erhöhen und der Schiene Priorität einräumen. Alle Parteien hatten sich vor der Wahl für eine Stärkung der Schiene ausgesprochen. In den bisher veröffentlichten Ergebnissen der Gespräche zwischen SPD, Grünen und FDP sei bezüglich der Stärkung des Eisenbahnverkehrs aber noch viel Luft nach oben, so die Bahnverbände.
Von überragender Bedeutung für Deutschland sei die Erreichung der Klimaschutzziele bis 2030, was im Verkehrssektor nur mit mehr Schienenverkehr gelingen könne, betonen der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Allianz pro Schiene, Bundesverband SchienenNahverkehr, mofair, Netzwerk Europäischer Eisenbahnen, VCD Verkehrsclub Deutschland, Verband der Bahnindustrie in Deutschland und der Verband der privaten Güterwagenhalter VPI. Die Branche müsse mit Blick auf die Klimaschutzziele die Fahrgastzahlen im Personenverkehr in diesem Jahrzehnt verdoppeln und den Marktanteil im Güterverkehr auf mindestens 25 Prozent erhöhen. Die Bahnverbände fordern von der neuen Bundesregierung daher eine konsequente Stärkung und beschleunigte Modernisierung des Schienenverkehrs. Dafür müsste die neue Bundesregierung drei Punkte prioritär vorantreiben:

Infrastruktur ausbauen

Der Schlüssel für eine erfolgreiche Schienenpolitik liegt in einem Ausbau der Schieneninfrastruktur. Für einen Deutschlandtakt und eine leistungsfähigere Schieneninfrastruktur sind vier Dinge wichtig.
– Der Bund muss die Mittel für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes spätestens ab Mitte der Legislaturperiode auf mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr erhöhen.
– Ausbau und Modernisierung der Schieneninfrastruktur müssen finanziell langfristig abgesichert sein, so wie es der Erhalt des Netzes bereits ist. Dafür eignet sich ein staatlicher Bahninfrastrukturfonds nach Schweizer Vorbild.
– Bund und Branche müssen auf dem Weg zum Deutschlandtakt Zwischenschritte mit konkreten Angebotsverbesserungen definieren. Für jede einzelne Etappe muss der Bund den nötigen Infrastrukturausbau finanziell absichern. Dies gilt auch für die Eisenbahninfrastruktur, die sich nicht im Bundesbesitz befindet. Nur so ist es möglich, die Verbindung zu den Kunden in der Fläche (die „letzte Meile“) attraktiv zu gestalten.
– Die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Infrastruktur muss schneller gesteigert werden – insbesondere durch kleine und mittlere Maßnahmen, die Schließung von Elektrifizierungslücken, die Streckenreaktivierung sowie den Ausbau und die Modernisierung von Gleisanschlüssen.

Bahnsystem digitalisieren

Sowohl der Bahnbetrieb als auch die Infrastruktur werden durch Digitalisierung leistungsfähiger und zuverlässiger. Dabei geht es insbesondere um vier Weichenstellungen.
– Deutschland muss in einem finanziellen und organisatorischen Kraftakt das gesamte Bundesschienennetz und die Fahrzeugflotten bis 2035 digitalisieren.
– Die Schlüsseltechnologie für mehr Effizienz im Schienengüterverkehr heißt Digitale Automatische Kupplung (DAK). Die Umrüstung der europaweit 450.000 Güterwagen in dieser Dekade kostet mehr als acht Milliarden Euro. Für diese Herkulesaufgabe werden die Unternehmen Fördermittel vom Bund und der EU benötigen.
– Für einen verbraucherfreundlichen öffentlichen Verkehr müssen durchgehende Tickets von Tür zu Tür die Regel werden. Dazu gehören auch branchenweite Informationen über Fahrpläne aller Anbieter in Echtzeit und über moderne Features wie Auslastungsdaten.
– Der Bund muss mehr Anreize für Innovationen setzen, etwa durch eine Aufstockung des „Bundesprogramms Zukunft Schienengüterverkehr“ und einen Innnovationsbonus für Investitionen in digitale, emissionsfreie Technologien.

Verkehrswende forcieren

Mit einem substanziell höheren Marktanteil der Schiene kommt Deutschland beim Klimaschutz voran. Mehr Verkehr auf der Schiene bedeutet mehr Lebensqualität für alle: weniger Staus, weniger Abgase, weniger Flächenverbrauch und weniger Verkehrsopfer. Drei Dinge sind für eine Verkehrswende dringend erforderlich.
– Der Bund muss sich wieder Gestaltungsspielraum beim Einsatz der Lkw-Mauteinnahmen verschaffen. Also weg vom Prinzip „Straße finanziert nur Straße“, hin zum Grundsatz „Verkehr finanziert Verkehr“. Mit dem Aufkommen aus der Lkw-Maut, mit dem Abbau umweltschädlicher Subventionen und mit CO2-Abgaben lässt sich das höhere Tempo bei der Verkehrswende finanzieren.
– Die Schiene muss beim Neu- und Ausbau von Verkehrsinfrastruktur Priorität im Bundeshaushalt bekommen und mindestens zwei Drittel dieses Etats erhalten.
– Für eine Verkehrswende bedarf es zusätzlich einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Dafür gilt es, die Bahnen von der Stromsteuer zu befreien, die Belastung elektrisch betriebener Züge durch die EEG-Umlage zu beenden, einen Rahmen für zukunftsfähige Einzelwagenverkehre zu setzen und die Entgelte für die Infrastrukturnutzung im Personen- und Güterverkehr dauerhaft zu reduzieren. Gebühren, die als Sonderlast nur den Eisenbahnsektor treffen, müssen abgeschafft werden. 

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Echtzeitinfos fürs Umsteigen in Hamburger Bussen

Alle Umsteigemöglichkeiten am nächsten Halt direkt im Blick. Mit dem Update der Busmonitore der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) erhalten Kunden bereits vor der Einfahrt in die nächste Haltestelle eine Übersicht zu den Umstiegen auf andere Buslinien, U- und S-Bahn sowie den Regionalverkehr. Den Fahrgästen werden zudem die Abfahrtszeiten ihrer Anschlussverbindungen angezeigt.
Das neue Angebot ergänzt die Informationen in den Bussen der HOCHBAHN um einen weiteren Service. Bislang wurden auf den Doppelmonitoren bereits Fahrziel, die nächsten drei Haltestellen, eine Stopp-Bestätigung sowie eine Karten-Ansicht mit der aktuellen Positon des Busses und seines Fahrtweges angezeigt. Für das kommende Jahr ist die Einbindung von Informationen zu aktuellen Störungen und Sperrungen geplant.
Für eine einheitliche Kundeninformation im hvv startete die HOCHBAHN im Frühjahr die Nachrüstung von rund 700 Bussen mit Doppelmonitoren. Bereits 430 Busse verfügen aktuell über das neue Fahrgastinformationssystem. Die Busse des Schwesterunternehmens Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) verfügen bereits seit 2013 über ein Informationssystem mit Monitoren. Im Zuge der aktuellen Ausrüstung der HOCHBAHN wird die VHH ihr Design ebenfalls aktualisieren.
Bis zum Herbst 2022 wird die Flotte der HOCHBAHN komplett ausgerüstet sein. Die Finanzierung des HOCHBAHN-Projektes erfolgt in Teilen durch Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 4 Millionen Euro.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG