Daimler-Geschäftsentwicklung im 3. Quartal 2021

Die Daimler AG zeigte im dritten Quartal, das am 30. September 2021 abgeschlossen wurde, eine robuste Geschäftsentwicklung. Trotz eines spürbaren Rückgangs von Produktion und Absatz aufgrund des Halbleitermangels blieb der Konzernumsatz auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Das Konzern-EBIT verbesserte sich dank eines günstigeren Produktmix, einer hohen Umsatzqualität und einer konsequenten Fixkostendisziplin. Die Nachfrage nach allen Produkten bleibt in allen Märkten weiter stark. Gleichzeitig baut die führende Luxus-Marke das Angebot rein elektrischer Fahrzeuge weltweit kontinuierlich aus.
Hauptsächlich infolge der weltweiten Lieferengpässe ging der Konzernabsatz um 25% auf 577.800 (Q3 2020: 772.700) Pkw und Nutzfahrzeuge zurück. Der Konzernumsatz lag bei 40,1 (Q3 2020: 40,3) Mrd. €. Der Anteil aus aufgegebenen Aktivitäten betrug 8,4 (Q3 2020: 8,7) Mrd. €. Das Konzern-EBIT belief sich auf 3.579 (Q3 2020: 3.070) Mio. €. Der Anteil aus aufgegebenen Aktivitäten betrug 680 (Q3 2020: 559) Mio. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 3.611 (Q3 2020: 3.479) Mio. €. Das Konzernergebnis lag bei 2.573 (Q3 2020: 2.158) Mio. €. Der Anteil aus aufgegebenen Aktivitäten lag bei 549 (Q3 2020: 347) Mio. €.
Daimler Trucks & Buses verzeichnete ein herausforderndes Quartal. Die operative und finanzielle Geschäftsentwicklung war durch Störungen in der Lieferkette hauptsächlich aufgrund des Halbleitermangels beeinflusst – vor allem im Segment der schweren Lkw. Der Absatz des Geschäftsfelds legte im dritten Quartal um 7% auf 106.400 (Q3 2020: 99.300) Fahrzeuge zu. Der Umsatz betrug 8,9 (Q3 2020: 9,2) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf 482 (Q3 2020: 541) Mio. € und die Umsatzrendite auf 5,4% (Q3 2020: 5,9%). Das bereinigte EBIT lag bei 489 (Q3 2020: 603) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite bei 5,5% (Q3 2020: 6,5%). Der Cash Flow before Interest and Taxes (CFBIT) betrug minus 576 (Q3 2020: 1.142) Mio. €. Der bereinigte CFBIT betrug minus 527 (Q3 2020: 1.142) Mio. €. Die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) belief sich auf minus 1,1 (Q3 2020: 1,9).
Auf Basis der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet Daimler, dass der Konzernumsatz sowie das Konzern-EBIT im Gesamtjahr deutlich über dem Vorjahresniveau liegen dürften. Für Daimler Trucks & Buses erwartet das Unternehmen eine bereinigte Umsatzrendite von 6 bis 8% (unverändert, ohne Berücksichtigung der Abspaltungseffekte) für das Jahr 2021.

Quelle: Daimler AG

Ina Brandes neue NRW-Verkehrsministerin

Ina Brandes hat heute (28.10.2021) von Ministerpräsident Hendrik Wüst die Ernennungsurkunde zur Ministerin für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten und die Amtsgeschäfte aufgenommen. Sie tritt die Nachfolge von Hendrik Wüst an, der am 27. Oktober 2021 vom Landtag zum Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen gewählt wurde.
Ina Brandes wurde 1977 in Dortmund geboren. Nach dem Studium der Politikwissenschaften, Geschichte und der Englischen Philologie mit dem Abschluss als Magister Artium betreute sie als Referentin in der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag die Enquête-Kommission „Demograpfischer Wandel“. Seit 2006 hat sie bei dem schwedischen Planungskonzern Sweco gearbeitet, von 2011 bis 2020 als Sprecherin der Geschäftsführung.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes NRW

Neue Dynamik bei den Wandlungsprozessen innerhalb der ÖPNV-Branche

VDV-Präsident Ingo Wortmann eröffnete am 26.10.2021 den dreitägigen VDV-Personalkongress und gratulierte den Veranstaltern: „Meine herzlichsten Glückwünsche zu 20 Jahre VDV-Akademie und zehn Jahre Personalkongress – Akademie und Kongress sind wichtiger denn je: Wir brauchen allein im ÖPNV und SPNV bis 2030 rund 110.000 neue Fachkräfte für die Mobilitätswende – hinzu kommen im gleichen Zeitraum nicht nur rund 74.000 Stellen im ÖPNV, die altersbedingt wiederbesetzt werden müssen, sondern auch der Personalbedarf für den Fern- und Güterverkehr auf der Schiene.“ Gisbert Schlotzhauer, Vorstandsvorsitzender der VDV-Akademie betont neben den quantitativen Personalthemen auch die inhaltliche Herausforderung, die auf die Branche zukommt: „Der Wandel war stets ein Thema auf dem Personalkongress. Aber zum diesjährigen Jubiläum wird deutlich, dass die Digitalisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche eine völlig neue Dynamik bei den Wandlungsprozessen in der Branche entfaltet.“

Inhaltliche Schwerpunkte des Personalkongresses waren Personalstrategien, Bildungsansätze und -formate, Digitalisierung und ihre Herausforderungen für die Arbeitswelt, die Zukunft von Lernen, Bildung und Führung, Plattformsysteme, der Umbau der internen Arbeitsmärkte sowie Bildungsperspekiven und Führung unter neuen Bedingungen. Neben weiteren Referenten sprechen auf dem Kongress der Autor, Blogger und Jounalist Sascha Lobo und Prof. Friedrich Hubert Esser, der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung. „Alle Sektoren unserer Unternehmen – Betrieb, Werkstätten und Infrastruktur, Dienstleistungen – sind davon betroffen und müssen diesen Wandel aktiv gestalten. Die Covid-Krise hat zudem zu einer digitalen Beschleunigung beigetragen. Wir haben diesbezüglich ein paar Jahre übersprungen – und jedem ist deutlich geworden, wie schnell der Wandel einsetzt. Dafür müssen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitnehmen, sie befähigen und ihnen Lust auf die Zukunft machen. Denn es gibt unendlich viel zu tun“, so Schlotzhauer.

20 Jahre VDV-Akademie

Michael Weber-Wernz, Akademie-Geschäftsführer hob zum 20. Geburtstag der VDV-Akademie hervor: „Die Ansprüche an die Weiterbildung haben sich deutlich erhöht. Neue Fähigkeiten, neue Kenntnisse, neue Anwendungen und Verfahren sind Voraussetzung für die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Für die Beschäftigten geht es um den Erhalt ihrer Beschäftigungsfähigkeit. Berufe verändern sich, neue Anforderungen an Fähigkeiten und Kompetenzen entstehen. Die Erkenntnis reift, dass Bildung zum Transmissionsriemen für einen erfolgreichen digitalen Wandel in allen Branchen geworden ist.“ Vor diesem Hintergrund werde die VDV-Akademie in den kommenden Jahren gemeinsam mit Experten aus der Branche und der Berufsforschung an der Entwicklung von neuen Berufsbildern und fachbezogenen Zusatzqualifikationen für die Branche arbeiten. Die in den vergangenen Jahren entwickelten Lernkonzepte und -formate werden die Grundlage für die Vermittlung der Kenntnisse bilden, die neue berufliche Anforderungen mit sich bringen. Auch 2022 wird die VDV-Akademie die berufliche Bildung der Branche aktiv mitgestalten. Im Frühjahr wird der ÖPNV-E-Learning-Award verliehen. Damit werden herausragende Projekte im Digitalen Lernen ausgezeichnet. 2022 wird auch die Digitale Mobilitätsakademie, die DMA, ihre Pforten öffnen. Die Learning Experience Plattform wird digitales Lernen für Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch vielseitiger und intuitiver gestalten.

Jubiläums-Personalkongress in Köln ausgebucht

Der diesjährige Personalkongress war mit 215 Personen ausgebucht und wurde gemeinsam mit der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) veranstaltet. Peter Densborn, Mitglied des KVB-Vorstandes und Arbeitsdirektor: „Die Verkehrsbranche steht vor einem großen Veränderungsprozess mit neuen Aufgaben und Herausforderungen. Auf diesem Weg brauchen wir mit Blick auf den demografischen Wandel viele neue, qualifizierte Mitarbeitende. Gleichzeitig müssen wir nach neuen Ansätzen zur weiteren Qualifikation von Beschäftigten suchen. Der Personalkongress ist eine wichtige Plattform, sich über diese Herausforderungen auszutauschen und Lösungsansätze zu entwickeln.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Vossloh mit deutlichem Umsatz- und Ergebnisanstieg

Vossloh erzielte im Neunmonatszeitraum 2021 einen Konzernumsatz von 698,4 Mio.€. Das entspricht einem Anstieg um 13,1 % gegenüber dem Wert des Vorjahreszeitraums (617,7 Mio.€). Der starke Anstieg ging vor allem auf das Geschäftsfeld Fastening Systems zurück, das die Umsatzerlöse um 66,4 % steigern konnte.
Der Auftragseingang lag im Berichtszeitraum erwartungsgemäß noch unter dem hohen Vorjahresniveau und erreichte 667,3 Mio.€ (Vorjahr: 717,8 Mio.€). Für das Schlussquartal 2021 erwartet Vossloh hohe Auftragseingänge, unter anderem auch für die Ausrüstung neuer Hochgeschwindigkeitsstrecken mit Schienenbefestigungssystemen in China. Der Vorstand geht für das Gesamtjahr 2021 davon aus, Auftragseingänge in der Größenordnung der erwarteten Umsätze erzielen zu können.

Darüber hinaus konnten in den ersten neun Monaten mehrere Rahmenverträge unterzeichnet werden. Zu den Vertragspartnern zählen etwa die norwegische Bahngesellschaft Bane NOR, die Brüsseler Verkehrsbetriebe STIB, die niederländische Betreibergesellschaft Pro Rail BV und die staatliche ARTC in Australien. Rahmenverträge werden in der Regel erst im Auftragseingang ausgewiesen, wenn der Kunde die vereinbarten Leistungen abruft. Im Oktober konnte sich Vossloh zudem einen Rahmenvertrag mit der staatlichen australischen Bahngesellschaft Queensland Rail über die Lieferung von Betonschwellen sichern.
Operative Profitabilität legt trotz steigender Materialpreise weiter deutlich zu Das EBIT verzeichnete einen signifikanten Anstieg um 14,0 % und erreichte 62,2 Mio.€ (Vorjahr: 54,5 Mio.€). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Vorjahreswert einen positiven Bucheffekt von 15,6 Mio.€ im Zusammenhang mit der Übergangskonsolidierung eines chinesischen Joint Ventures beinhaltete. Unter Herausrechnung dieses Effektes fällt der Anstieg der EBIT-Marge auf 8,9 % im laufenden Geschäftsjahr noch eindrucksvoller aus. Das EBITDA wuchs trotz des Einmaleffekts im Vorjahr deutlich von 91,7 Mio.€ im Vorjahr auf nun 100,8 Mio.€. Die EBITDA-Marge betrug 14,4 % und verbesserte sich unter Herausrechnung des beschriebenen Effekts ebenfalls deutlich.

Trotz wesentlicher Belastungen aus deutlich gestiegenen Materialpreisen konnte auf operativer Basis das Ergebnis und die Profitabilität unter anderem aufgrund des außerordentlich starken China-Geschäfts signifikant erhöht werden. Auf Basis dieser guten Geschäftsentwicklung lag das Konzernergebnis mit 33,8 Mio.€ deutlich über dem Vorjahresniveau von 9,1 Mio.€ und das Ergebnis je Aktie hat sich von 0,45 € auf nun 1,30 € nahezu verdreifacht.

Quelle: Vossloh AG

Digitalisierung des Public Sectors

Mit mehr als 7.600 Teilnehmern, über 90 Partnern und 160 Referenten auf drei Bühnen endete gestern (27.10.2021) die digitale Smart Country Convention. Zu den Highlights gehörten die Keynotes von EU-Kommissarin für Wettbewerb und Digitalisierung Margrethe Vestager und der österreichischen Digitalministerin Margarete Schramböck. Mit dabei waren außerdem Bundesministerin Julia Klöckner und Bundesminister Jens Spahn, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung Dorothee Bär und Bundes-CIO Dr. Markus Richter.

„Die Smart Country Convention hat in den vergangenen zwei Tagen wieder eindrucksvoll gezeigt, was in Sachen Digitalisierung des Public Sectors möglich ist und was es braucht, um die digitale Transformation der Verwaltung und der Daseinsvorsorge weiter voranzutreiben“, zieht Jens Heithecker, Executive Vice President der Messe Berlin, nach zwei Tagen Bilanz. Wer nicht live dabei sein konnte, kann das Programm on demand abrufen und nachschauen. „Deutschland muss das digitale Momentum nutzen und die Digitalisierung der Verwaltungen mit Mut und Tempo verfolgen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Digitalisierung des Public Sector ist eine Gemeinschaftsaufgabe für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Smart Country Convention verkürzt den Weg in die digitale Welt.“

Neben dem Bundesinnenministerium wurde die Veranstaltung insbesondere von den drei kommunalen Spitzenverbänden – Deutscher Städte- und Gemeindebund, Städtetag, Landkreistag – und dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) unterstützt.
Dieser Schulterschluss zwischen Vertretern des öffentlichen Bereichs und der Digitalwirtschaft ist in Deutschland einzigartig. „Nach zwei Special Editions blicken wir mit Optimismus und Freude auf das kommende Jahr, in dem wir wieder live stattfinden. Denn so wichtig die Digitalisierung auch sein mag, ohne persönlichen Austausch geht es nicht – sei es, um berufliche Kontakte aufzubauen und zu pflegen oder als Partner innovative Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren“, so Heithecker.

Auch die Nahverkehrs-praxis hat die Veranstaltung als Medienpartner unterstützt.

Quelle: Messe Berlin GmbH

Weitere Informationen zur Veranstaltung

Vereinheitlichung der Daimler-Führungsgremien

Die Verantwortlichkeiten im Vorstand der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG werden vereinheitlicht. Ziel ist, im Zuge der Aufspaltung des Konzerns in das Lkw- und Bus-Geschäft sowie in die Pkw- und Van-Aktivitäten schlankere Entscheidungsprozesse zu schaffen. Nach der Synchronisierung der Vorstandsressorts der Mercedes-Benz AG und der Daimler AG soll der Konzern zum 1. Februar 2022 in Mercedes-Benz Group AG umbenannt werden, um die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens auf das Geschäft mit Pkw und Vans zu unterstreichen.
Im Rahmen dieser Neuaufstellung beruft der Aufsichtsrat der Daimler AG Jörg Burzer, derzeit im Vorstand der Mercedes-Benz AG verantwortlich für Produktion und Supply Chain Management, mit Wirkung zum 1. Dezember 2021 in den Vorstand der Daimler AG.

„Im Zuge der Trennung von Daimler in zwei separate Unternehmen schaffen wir auch effizientere Governance-Strukturen, damit Mercedes-Benz noch schneller in Richtung einer softwaregetriebenen und emissionsfreien Zukunft fahren kann“, sagte Bernd Pischetsrieder, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Daimler AG. „Jörg Burzer hat entscheidend dazu beigetragen, das globale Produktionsnetzwerk von Mercedes-Benz in eine hocheffiziente, digitale, flexible und nachhaltige Organisation zu transformieren. Damit hat er die Produktion darauf vorbereitet, die rasant steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu bedienen“, sagte Pischetsrieder weiter.

Jörg Burzer begann seine Karriere im Jahr 1999 bei der damaligen DaimlerChrysler AG in der Fahrzeugvorentwicklung. Der promovierte Ingenieur studierte Materialwissenschaften mit Schwerpunkt Metallurgie an der Universität Erlangen und absolvierte Auslandsaufenthalte an der Technischen Universität Kopenhagen sowie am Council for Scientific and Industrial Research in Pretoria (Südafrika).
Burzer, der seit 2019 im Vorstand der Mercedes-Benz AG für Produktion und Supply Chain Management verantwortlich ist, war zuvor Leiter Qualitätsmanagement bei Mercedes-Benz Cars. Er wird in enger Abstimmung mit Markus Schäfer zusammenarbeiten, der aktuell im Vorstand der Daimler AG für Konzernforschung verantwortlich ist und darüber hinaus als Chief Operating Officer von Mercedes-Benz Cars fungiert.

Quelle: Daimler AG

Smart Country Convention 2021

Kommunen brauchen Geld, Know-how und einen engen Austausch mit Bürgerschaft und Wirtschaft. Eine Plattform für diesen Austausch bietet die Smart Country Convention. Sie findet am 26. und 27. Oktober 2021 zu 100 Prozent digital statt und vereint Kongress und Networking rund um die Themen E-Government und Smart City. Jens Heithecker, Executive Vice President der Messe Berlin, erklärt: „Die Digitalisierung des öffentlichen Raumes ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit – das hat die Corona-Pandemie eindrucksvoll bewiesen. Doch schon lange bevor die Pandemie die herrschenden Defizite und nicht genutzte Potenziale in Sachen Digitalisierung aufdeckte, brannte uns das Thema auf den Nägeln. Die Smart Country Convention ist 2018 mit dem Ziel gestartet, die Digitalisierung im öffentlichen Sektor zu beschleunigen und hat sich vom Start weg zum Treffpunkt für den Public Sector etabliert. Das Besondere an der Smart Country Convention ist ihr branchenübergreifender Charakter: Ob E-Government oder Smart City und Smart Region – wir haben den Anspruch, das Thema entlang der gesamten Wertschöpfungskette darzustellen und sämtliche Akteure zusammenzubringen. Wir reden nicht nur von Digitalisierung, wir zeigen vor allem anhand von konkreten Beispielen, wie es geht.“
Stadt und Land stehen vor großen Herausforderungen – bei denen die Digitalisierung unterstützen kann. Fast neun von zehn (88 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass Städte und Gemeinden ihre Digitalisierung vorantreiben müssen, um nicht abgehängt zu werden. Und für 79 Prozent ist klar: Die Digitalisierung helfe dabei, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu schaffen.
Im städtischen Raum sehen die Bürger vor allem in verbesserten Bildungsangeboten für Kinder (78 Prozent), neuen Mobilitäts- und Verkehrskonzepten (76 Prozent) sowie in der Erhöhung der öffentlichen Sicherheit (70 Prozent) die größten Chancen. Fast zwei Drittel gehen davon aus, dass durch die Digitalisierung die Verwaltungen entlastet (63 Prozent) und die Umweltbelastung reduziert würde (62 Prozent).
Auch in ländlichen Regionen erhoffen sich vier von fünf (81 Prozent) durch die Digitalisierung bessere Bildungsangebote für Kinder. Weitere Vorteile sehen die Befragten in der gesteigerten Attraktivität des ländlichen Raums als Lebens- und Arbeitsort (79 Prozent) und für Unternehmen (71 Prozent). Zwei Drittel (66 Prozent) erwarten, dass die Arbeit der Kommunalverwaltungen entlastet wird. Und 63 Prozent gehen davon aus, dass sich durch die Digitalisierung die medizinische Versorgung im ländlichen Raum verbessert. Rohleder: „Mit digitalen Lösungen überwindet man Distanzen: in der medizinischen Versorgung, in der Bildung, im Bürgerservice, bei der Arbeit. Und nirgendwo sind die Distanzen größer als auf dem Land. Digitalisierung ist hier das Mittel der Wahl.“

Quelle: Messe Berlin GmbH

Fahrgastzufriedenheit während Corona gestiegen

Kantar hat auch im aktuellen zweiten Jahr der Corona-Pandemie die ÖPNV-Nutzung und die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem öffentlichen Nahverkehr untersucht. Mehr als 20.000 ÖPNV-Nutzer wurden im Frühsommer und Sommer befragt. Die meisten Zufriedenheitswerte mit dem öffentlichen Nahverkehr sind gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber der Zeit vor der Pandemie gestiegen.
Dies ermittelte die Verkehrsforschung von Kantar in ihrem ÖPNV-Kundenbarometer 2021. Insgesamt 37 Nahverkehrsanbieter beteiligten sich an dieser größten Vergleichsstudie für den ÖPNV. Es wurden rund 20.000 Interviews telefonisch und online durchgeführt, um die Qualitätswahrnehmung der Fahrgäste zu ermitteln. 40 Leistungsmerkmale, die alle wichtigen Bereiche der „Customer Experience“ im ÖPNV abdecken, standen im Fokus der Untersuchung. Ein besonderer Aspekt war auch 2021 die Beurteilung des Krisenmanagements der Verkehrsanbieter im Umgang mit der Corona-Pandemie.
Die Verkehrsexperten von Kantar haben gezielt Nutzerinnen und Nutzer in der Studie berücksichtigt, die bereits vor der Pandemie öffentliche Verkehrsmittel genutzt haben. Dadurch können die aktuellen Ergebnisse sehr gut mit den Werten aus der Vergangenheit verglichen werden. Insgesamt müssen die Nahverkehrsanbieter aktuell auf zwischen 11 und 38 Prozent ihrer Fahrgäste verzichten. Deutschlandweit nutzt rund ein Drittel der eigentlichen ÖPNV-Nutzer den Nahverkehr aktuell gar nicht mehr. Ein weiteres Drittel nutzt die öffentlichen Nahverkehrsmittel seltener als vor der Pandemie. Der Grund dafür ist größtenteils der Wegfall von Wegen. Die Angst vor Ansteckung ist als Grund gegenüber der letzten Erhebung im Herbst 2020 deutlich zurückgegangen. Von den Personen, die den ÖPNV aktuell nicht oder seltener nutzen, wollen 70 Prozent Bahnen und Busse nach dem Ende der Pandemie wieder häufiger nutzen. Weitere neun Prozent wissen noch nicht, ob sie wieder zu ihrem altem Nutzungsverhalten zurückkehren. Allerdings geben auch knapp 22 Prozent der Nutzer an, dass sie nicht mehr so häufig den ÖPNV nutzen werden wie vor Corona.
Im Ranking der Verkehrsunternehmen belegen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bei der Globalzufriedenheit mit dem ÖPNV mit einem Wert von 2,24 erneut den Spitzenplatz. Es folgen die Freiburger Verkehrs AG (VAG) mit 2,28 und ebenfalls mit „sehr guten“ Werten von 2,30 bis 2,40 Paderborn (PaderSprinter), Rostock (RSAG), Tübingen (TüBus), Ulm (SWU), Münster (SWMS) sowie Hannover (ÜSTRA). Ein „gutes“ Ergebnis bei der Globalzufriedenheit erzielte mit 2,43 der als Verbund teilnehmende Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), gefolgt vom HVV (Hamburg und Region) mit ebenfalls „guten“ 2,56.

Quelle: Kantar

Erster regiomove-Port entsteht in Baden-Baden

Mit dem Projekt regiomove vernetzt der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zusammen mit seinen Projektpartnern die verschiedenen Mobilitätsangebote am Mittleren Oberrhein. Gestern Nachmittag (25.10.2021) fiel am Bahnhof in Baden-Baden der offizielle Startschuss für den Bau des ersten von insgesamt sieben Ports, die in den kommenden Monaten in der Region errichtet werden. An diesen Stationen werden die Mobilitätsangebote, die bereits jetzt schon über die regiomove-App digital verknüpft sind, auch physisch gebündelt, so dass man hier unkompliziert zwischen den verschiedenen Angeboten und deren Anbietern wechseln kann. Zukünftig kommen noch weitere Mobilitätsdienste aus der Region hinzu. Die Nutzer profitieren dabei von einem Mobilitätsmix „aus einer Hand“.

„Regionale Innovationskraft auszubauen und zu bündeln, ist ein wesentliches Ziel der EU-Förderpolitik in Baden-Württemberg. Hier leistet das Projekt regiomove einen wichtigen Beitrag, indem innovative Angebotskonzepte und Dienstleistungen regional verknüpft werden“, so Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus.

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten für die ersten Ports abgeschlossen werden, unter anderem am Bahnhofsplatz in Baden-Baden. Die Bürgerinnen und Bürger können dort dann auf die Car- und Bikesharing-Angebote von Stadtmobil und KVV.nextbike oder fußläufig auf den ÖPNV umsteigen. Auch ein zentrales Info-Terminal, Gepäckschließfächer und eine Service-Station für Radfahrer werden in die Ports am Bahnhof der Kurstadt integriert.
In den nächsten Monaten werden in einer ersten Pilotphase insgesamt sieben regiomove-Ports am Mittleren Oberrhein errichtet werden. Neben Baden-Baden wird dann auch an den Standorten in Graben-Neudorf, Bretten, Karlsruhe-Hagsfeld, Ettlingen, Rastatt und Bühl eine intermodale Verkehrsmittelwahl möglich sein. Durch die modulare Bauweise kann jede Kommune Größe und Ausstattung der Ports individuell auf die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Bürgerinnen und Bürger vor Ort ausrichten. Auch andere Dienstleistungen können an den Stationen angeboten werden, etwa Bikeboxen für E-Bikes, Schließfächer oder Reparaturstationen – alles ist denkbar.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)

Ohne akademischen Nachwuchs keine Verkehrswende

Der Wissenschaftliche Beirat beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mahnt in einem Positionspapier an, dass die für das Erreichen der Klimaschutzziele notwendige Verkehrswende auf hochqualifiziertes Personal und mehr akademischen Nachwuchs angewiesen ist. Bund und Länder müssen ihrer Verantwortung für die Nachwuchs- und Wissenschaftsförderung gerecht werden und zusätzliche Impulse im Verkehrsbereich setzen. Prof. Dr. Thomas Siefer, Vorsitzender des Beirates: „Mit Blick auf den sich abzeichnenden Personalbedarf der über 600 Verkehrsunternehmen, die im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen organisiert sind, muss ein Paradigmenwechsel in der Hochschulpolitik vollzogen werden. Wir brauchen jährlich rund 1.500 Ingenieurinnen und Ingenieure, 1.500 Informatikerinnen und Informatiker, 1.500 Kaufleute und weitere Akademiker in den Bereichen Geodäsie, Jura und Umweltschutztechnik. Die vorhandenen Lehrstühle sind derzeit nicht hinreichend in der Lage, dies zu leisten. Die neue Bundesregierung ist hier gefordert.“ Der Beirat plädiert zudem für eine bundesweite Kampagne zur Nachwuchsgewinnung.
Das Papier gibt eine Einschätzung zu den hohen Bedarfen in den Verkehrsunternehmen ab. Es weist ferner darauf hin, dass auch Städte, Genehmigungsbehörden und Fachministerien im Personalbereich qualifiziert aufstocken müssen. Auch bei den Beratenden Ingenieuren sowie in der Bau- und Bahnindustrie würden akademische Nachwuchskräfte benötigt. Zur Sicherung der Ausbildung akademischer Fachkräfte appelliert deshalb der Beirat an die künftige Bundesregierung

– mit den Ländern eine Strategie zur Ausweitung der Ausbildungskapazitäten der entsprechenden Lehrstühle zu erarbeiten,

– die Schwerpunkte an den Hochschulen mit zusätzlichen Professuren wie Eisenbahnbau, -betrieb und Schienenfahrzeugtechnik, öffentlicher Verkehr, integrierte Verkehrssysteme und einschließlich der Informatik, der Verkehrsökonomie und der Stadt-/Raumentwicklung zu Clustern zu entwickeln,

– in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Branche eine Kampagne zur Gewinnung von Studierenden für den öffentlichen Verkehr im Zusammenhang der Ingenieur-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften aufzulegen.

Zur Stärkung der Wissenschaft sollten die Mittel für die Ressortforschung in diesem Bereich mindestens verdoppelt werden, um die wissenschaftliche Fundierung von Maßnahmen in der Verkehrspolitik zu gewährleisten. Außerdem solle das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung als eigenständige Institution gestärkt, dauerhaft finanziert sowie stärker mit außeruniversitären Forschungszentren verknüpft werden.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Download des Positionspapiers