Flexible Tarifangebote in Berlin und Brandenburg

Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) hat den Weg für den Test von flexiblen Tarifangeboten in Berlin und Frankfurt an der Oder freigemacht. Beschlossen wurden zwei Pilotprojekte mit einer Laufzeit über zwei Jahre, die im ersten Quartal 2022 starten. Der VBB reagiert damit auf den sich verändernden Mobilitätsbedarf im Zuge der Pandemie. Die beiden Pilotprojekte sind Bestandteil eines Gesamtkonzeptes zur Gewinnung von Fahrgästen und richten sich insbesondere an Pendlern, die häufiger im Homeoffice arbeiten und den ÖPNV deshalb nicht mehr regelmäßig für die Fahrt zur Arbeit nutzen.
Die Corona-Pandemie und der damit verbundene drastische Rückgang an Fahrgästen im ÖPNV hat im Jahr 2020 und im ersten Halbjahr des Jahres 2021 zu einem Einbruch der Fahrgastzahlen von 32% und einem Einnahmenrückgang von rund 20% geführt. Gleichzeitig wurde das Angebot im VBB aufrechterhalten und u.a. durch die Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg (BER) sogar ausgebaut.
Der gesellschaftliche Trend zunehmend mobiler bzw. standortungebundener Arbeit hat pandemiebedingt sprunghaft an Bedeutung gewonnen. Das hat entsprechende Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten der Fahrgäste im VBB. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich dieser Trend auch nach der Pandemie fortsetzen wird. Daraus entsteht die Notwendigkeit, das bestehende Tarifsortiment im VBB zu überprüfen und ggf. um ein Produkt für den flexiblen Mobilitätsbedarf von Pendlern, die häufiger im Homeoffice sind, zu erweitern. Mit dem Start von zwei Pilotprojekten in Berlin und Frankfurt (Oder) soll mit zwei unterschiedlichen Ansätzen getestet und evaluiert werden, welches Angebot perspektivisch am besten geeignet ist, den VBB-Tarif für Gelegenheitsfahrern zu ergänzen.

Quelle: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg

Modernisierung und Barrierefreiheit für 15 NRW-Bahnhöfe

Die Landesregierung in NRW stellt weitere Weichen, um den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen einfacher zugänglich, leistungsstärker, verlässlicher, flexibler, vernetzter und innovativer zu machen. Hierzu hat das Land zusammen mit dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR AöR) und der DB Station&Service AG eine neue Finanzierungsvereinbarung zu einer Förderinitiative des Bundes zur beschleunigten Herstellung der Barrierefreiheit und höherer Aufenthaltsqualität an 15 kleinen und mittelgroßen Verkehrsstationen unterzeichnet, die nach aktueller Planung bis Ende 2027 ausgebaut werden sollen.

Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Deutschland muss wieder Bahnland werden. Wir machen weiter Tempo bei Ausbau und Modernisierung des ÖPNV und sorgen dafür, dass unsere Bahnhöfe zu guten Orten werden. Die neue Finanzierungsvereinbarung ermöglicht an kleinen und mittelgroßen Bahnhöfen den Ausbau der Barrierefreiheit und verbessert die Aufenthaltsqualität. So machen wir Reisenden und Pendlern ein besseres Angebot auf der Schiene und sorgen zugleich für bessere, sichere und saubere Mobilität in Nordrhein-Westfalen.“

Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen: „Eine Modernisierung und den notwendigen barrierefreien Ausbau von Bahnhöfen gibt es nicht zum Nulltarif. Die Barrierefreiheit im ÖPNV ist allerdings ein wichtiger Grundpfeiler gesellschaftlicher Teilhabe. Umso erfreulicher ist es, dass starke Partner hier gemeinsam den ÖPNV für Menschen mit Behinderung ein Stück weit attraktiver machen. Zuverlässigkeit und Langfristigkeit sind zwei entscheidende Pfeiler für die Betroffenen.“

Stephan Boleslawsky, Regionalbereichsleiter DB Station&Service West: „Wir haben beobachtet, dass die Zufriedenheit der Reisenden in punkto Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Und genau hier setzen wir an: Allein in diesem Jahr erneuern wir an 182 Stationen die Bahnsteigausstattung, wie beispielsweise neue Sitzbänke, Wetterschutzhäuser und Rolltreppen. Dank der Finanzierungsvereinbarung können wir auch den Ausbau der Barrierefreiheit noch weiter vorantreiben.“

Die Modernisierung und der barrierefreie Ausbau der 15 Bahnhöfe sind Teil der ÖPNV-Offensive, die das Land bereits 2019 mit zahlreichen Maßnahmen initiiert hat, um das Angebot im ÖPNV zu verbessern. In diesem Kontext erhält die DB Station&Service AG rund 54 Millionen Euro. Bereits Ende 2020 hatten Land, Bund, DB und SPNV-Aufgabenträger entschieden, gemeinsam 14 Stationen zu modernisieren. Zum Abschluss der Finanzierungsvereinbarung ist nun Essen-Borbeck-Süd als 15. Station dazu gekommen.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes NRW

FLIRT Akku im Mitteldeutschen S-Bahn-Netz

Im Auftrag des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) hat mit dem FLIRT Akku erstmals ein batteriebetriebener Zug den Leipziger City-Tunnel durchquert. Mit Unterstützung von Stadler wurde damit die Möglichkeit des Einsatzes von Akkutriebwagen zur Erweiterung des Mitteldeutschen S-Bahn-Netzes (MDSB) nachgewiesen. Auf der Fahrt mit geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft von Delitzsch über Leipzig, Grimma nach Döbeln und zurück wechselte der FLIRT Akkuab dem nichtelektrifizierten Teil der Strecke vom Oberleitungsbetrieb in den Batteriemodus.
„Dieselbetriebene Züge sind im City-Tunnel nicht zugelassen und damit für das MDSB-Netz ungeeignet. Somit stoßen wir überall dort an Grenzen, wo Strecken nicht elektrifiziert sind. Das soll sich ab 2025 ändern. Mit einem Batteriezug ist die Fahrt dann nicht mehr in Borsdorf beendet, sondern geht bis Grimma und Döbeln weiter – und das auch noch umweltfreundlich ohne CO2-Emissionen», sagt Kai Emanuel, ZVNL-Vorsitzender und Landrat des Landkreises Nordsachsen. «Wir werden die derzeitige Diesel-Flotte auf der Strecke Leipzig-Grimma-Döbeln durch Batteriezüge ersetzen und mit diesen den City-Tunnel durchfahren. Dass wir dafür einen Fahrzeugpool ausschreiben und mit Strukturwandel-Mitteln anschaffen können, hat der Bund erst vor wenigen Tagen bestätigt.“
Der für die Leipziger Premierenfahrt eingesetzte dreiteilige FLIRT Akku ist seit 2018 vollumfänglich für den Einsatz im Personenverkehr zugelassen und hat seitdem rund 15.000 Kilometer im reinen Batteriebetrieb zurückgelegt. Dabei musste das Testfahrzeug verschiedene Szenarien wie das Aufholen ungeplanter Verspätungen auf der Strecke und den Einsatz unter extremen Witterungsbedingungen in Sommer und Winter bestehen, um beispielsweise die Reaktion der Batterien prüfen und Rückschlüsse auf deren Lebensdauer ziehen zu können.
Die Präsentationsfahrt des Batteriezuges fand im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche vom 16. bis 22. September 2021 statt, bei der auf Initiative der Europäischen Kommission für innovative und nachhaltige Verkehrslösungen geworben wird.

Quelle: Stadler Deutschland

Digitale Vernetzung für Bus und Bahn

Die moderne, vernetzte Mobilität ist auf einen „Rohstoff“ besonders angewiesen: Daten. Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung, aber auch die individuelle Wahl von Verkehrsmitteln und Reiseplanung brauchen einen verlässlichen Zugang zu Daten, einschließlich Echtzeitdaten.
Heute (17.9.2021) hat der Bundesrat der Mobilitätsdatenverordnung zugestimmt. Damit stehen deutschlandweite Daten zu Fahrplänen, Routen und Ticketpreisen künftig auf einer Plattform, dem Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM), zur Verfügung. Auf dieser Datengrundlage können App-basierte Mobilitäts- und Informationsdienste für Endkunden entwickelt und so zum Beispiel Pendlerverkehre über Verkehrsverbundgrenzen hinweg deutlich erleichtert werden – ein wichtiger Schritt hin zu einer effizienten, digitalen und umweltverträglichen Mobilität der Zukunft.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir machen Ernst mit der Modernisierung des öffentlichen Verkehrs! Heute hat der Bundesrat zugestimmt: Jeder einzelne Busfahrplan in ganz Deutschland, jede Abfahrtzeit einer U-Bahn, wir stellen alle Infos an einer Stelle bereit. Für die Verkehrsbetriebe ist das ab jetzt verpflichtend. Welche App oder Website Sie auch immer zur Reiseplanung nutzen, “keine Auskunft möglich” ist damit vorbei. Und das ist erst der Anfang: Nächstes Jahr wird der MDM auch detaillierte Infos zu allen Bahnhöfen und Echtzeitdaten für den gesamten öffentlichen Personenverkehr zur Verfügung stellen. Dank digitalem Boost kommen wir künftig noch schneller und einfacher mit dem klimafreundlichen Nahverkehr von Tür zu Tür – in der Stadt und auf dem Land!“

Die Verordnung konkretisiert auf der Grundlage des Gesetzes zur Modernisierung des Personenbeförderungsrechts vom 16. April 2021 (BGBl. I Seite 288) die Bereitstellungspflicht von Daten der Mobilitätsanbieter. Damit wird es deutlich einfacher, Reisen durch mehrere Verkehrsverbünde und mit verschiedenen Verkehrsmitteln zuverlässig zu organisieren.
Die Pflichten zur Datenbereitstellung aus dem Personenbeförderungsgesetz treten stufenweise in Kraft. Deshalb setzt die Mobilitätsdatenverordnung im ersten Schritt die Bereitstellung von statischen Daten im Linienverkehr um. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur plant schon jetzt, die Mobilitätsdatenverordnung zu erweitern: zum 1. Januar 2022 kommen weitere Datenkategorien und zum 1. Juli 2022 erstmals Echtzeitdaten hinzu.
Zeitgleich arbeitet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gemeinsam mit der Bundesanstalt für Straßenwesen an der technischen Weiterentwicklung des modernen und benutzerfreundlichen MDM zur Mobilithek. Damit wird der Austausch von Daten in Echtzeit deutlich erleichtert.

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Verkehrswende kaum Wahlkampfthema

Die großen Parteien vernachlässigen das Schlüsselthema klimafreundliche Mobilität im Bundestagswahlkampf auf sträfliche Art und Weise. Dies kritisiert das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene gut eine Woche vor der Bundestagswahl, von der viele Experten eine Richtungsentscheidung erwarten. „Wir beobachten sowohl bei den Fernsehdebatten als auch den großen Wahlkampfauftritten und den Social-Media-Aktivitäten eine große Leerstelle bei dem Zukunftsprojekt Verkehrswende“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin.
„In ihren Wahlprogrammen räumen die Parteien dem Klimaschutz im Verkehr erstmals eine große Rolle ein. Im Wahlkampf aber behandeln sie das Thema wieder als Nischenthema, dem sie keine Priorität einräumen“, so Flege weiter. Sogar die Mitglieder des Bundestags-Verkehrsausschusses greifen das Thema nur selten auf, wie eine Auswertung der Twitter-Aktivitäten im Zeitraum Juli bis Mitte September durch die Allianz pro Schiene zeigt. Die Abgeordneten twittern demnach zwar zu allen möglichen Anlässen. Doch nur 20 Prozent ihrer Tweets beschäftigen sich mit ihrem Kernprojekt Verkehrspolitik. Davon nimmt nicht einmal jeder zweite Post Bezug auf die Schiene. Selbst die Mitglieder des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestags äußern sich also in weniger als jedem zehnten Tweet zu Bahnangelegenheiten.
Auf den mit Abstand höchsten Anteil der Tweets mit Bezug zur Schiene an allen Tweets kamen die Grünen mit 27 Prozent. Damit lassen sie die SPD (11 Prozent), FDP (sieben Prozent), Linke (vier Prozent) und Union (drei Prozent) sowie AfD (zwei Prozent) deutlich hinter sich. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hatte auch im Triell von ARD und ZDF am vergangenen Sonntag als einzige die Stärkung der Schiene angesprochen.
„Insgesamt ist das viel zu wenig, um der Dimension der Aufgabe gerecht zu werden“, meint Flege. „Die nächste Bundesregierung muss den Verkehr auf mehr Nachhaltigkeit umstellen, um endlich beim Klimaschutz voranzukommen.“ Das Schweigen im Wahlkampf sei umso bedauerlicher, als die demokratischen Parteien in ihren Wahlprogrammen Erwartungen wecken, sie wollten die Verkehrswende anpacken. „In ihren Wahlprogrammen versprechen sie, den Klimaschutz im Verkehr voranzutreiben. Diesem Anspruch werden sie bislang im Wahlkampf in keiner Weise gerecht.“

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Der Bahntarifkonflikt ist beendet

Aktuelle Ergänzung unten auf der Seite

Der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) und der Deutschen Bahn (DB) ist beigelegt. In Berlin einigten sich die Tarifpartner auf einen Abschluss, der eine Vielzahl von Verbesserungen bei den Entgelt- und Arbeitszeitbedingungen der Beschäftigten enthält. An der Beilegung des Konflikts wirkten der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mit. Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky dankte beiden Politikern für ihr konstruktives und lösungsorientiertes Engagement.
Weselsky hob vor allem das zuvor strittige Thema Betriebsrente hervor: „Wir haben versprochen die Zusatzversorgung zu erhalten, und das haben wir getan: Die Betriebsrente ist sicher.“ Die nun erzielte Einigung sieht vor, dass der Zusatzversorgungstarifvertrag wieder in Kraft gesetzt wird. Das bedeutet eine Betriebsrente für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die bis zum 31. Dezember 2021 eingestellt werden – garantiert ein Arbeitsleben lang. Wer im Jahr 2022 bei der Bahn anfängt, bezieht von Beginn an 3,3 Prozent im DEVK-Pensionsfonds und kommt so auch in den Genuss einer vernünf-tigen Betriebsrente.

Wesentliche Ergebnisse der Tarifverhandlungen

• Dezember 2021: 1,5 Prozent Entgelterhöhung

• Dezember 2021: Corona-Beihilfe von 600 Euro für Arbeitnehmer mit mittleren Einkommen und von 400 Euro für Arbeitnehmer mit höheren Einkommen

• Januar 2022: Erhöhung sämtlicher Erschwerniszulagen für Hand-werker/Werkstattmitarbeiter um zwölf Prozent

• März 2022: Corona-Beihilfe von 400 Euro für alle Arbeitnehmer

• März 2023: 1,8 Prozent

 Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31. Oktober 2023.

Der Geltungsbereich des Tarifvertrages erfasst alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner in allen Eisenbahnverkehrsunternehmen der DB.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Aktuelle Ergänzung

Bundesminister Andreas Scheuer: “Das Ergebnis steht. Erleichterung für Millionen Bahnkunden und auch für die deutsche Wirtschaft. Der Weg der Tarifeinheit hat sich bewährt. Tarifautonomie, Tarifpartnerschaft und ja, auch das Streikrecht, sind Grundpfeiler unseres Arbeitslebens und unserer Gesellschaft. Ich habe vermittelt und immer an beide Tarifparteien appelliert, am Verhandlungstisch eine Lösung zu finden. Das haben wir getan und es war der richtige Weg. Nach den Grundsätzen der Tarifautonomie habe ich mich eben nicht eingemischt, aber intensiv gekümmert. Mit dieser Strategie konnten wir weitere Einschränkungen im Bahnverkehr verhindern. Jetzt werden wir schnellstmöglich wieder an die steigenden Fahrgastzahlen anknüpfen. Wir brauchen nach Corona wieder die schnelle Erholung des Unternehmens. Mein Dank gilt allen Tarifpartnern und auch den beiden Ministerpräsidenten Stephan Weil und Daniel Günther, die diesen Prozess mitbegleitet haben.”

Quelle: Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

Erste fahrerlose Elektro-Sammeltaxis

Europas erstes autonomes Ridepooling-Projekt nimmt Form an. In Anwesenheit von Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende in Hamburg, haben die Partner Volkswagen Nutzfahrzeuge, MOIA und Argo AI heute die Pläne für das Pilotprojekt sowie den Prototypen des ID. BUZZ AD vorgestellt. Ziel ist es, in Hamburg bis 2025 ein autonomes, international skalierbares Ridepooling-System zu entwickeln. „Für MOIA als Mobilitätsservice und Flottenbetreiber ist das autonome Fahren ein wichtiger Bestandteil unseres Geschäftsmodells. Städte auf der ganzen Welt wollen ihren Verkehr effizienter und klimafreundlicher gestalten. Autonomes Ridepooling kann die städtische Mobilität verbessern, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und damit die Städte zu lebenswerteren Orten machen”, sagte MOIA-CEO Robert Henrich.
Das Hamburger Pilotprojekt zum autonomen Fahren ist eine Kooperation von Volkswagen Nutzfahrzeuge, MOIA und Argo AI. Im Verbund entwickeln die drei Unternehmen alle notwendigen Komponenten und Prozesse, um fahrerloses Ridepooling in 2025 zu realisieren. Das erste autonome Fahrzeug des Volkswagen Konzerns, der ID. BUZZ AD, wird von Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI, einem weltweit führenden Technologieunternehmen für autonomes Fahren, entwickelt. Argo AI entwickelt das Self-Driving-System, das Herzstück des autonomen Fahrzeugs, bestehend aus Hardware und Software, das eine 360-Grad-Sicht um das Fahrzeug herum ermöglicht. Als Mobilitätsdienstleister ist MOIA der fehlende Baustein, um aus einem autonomen Fahrzeug und einem selbstfahrenden System einen autonomen Ridepooling-Service zu entwickeln. „Volkswagen investiert mit AD in die Zukunft der Mobilität. Es unterstreicht den strategischen Wandel von einem Automobilhersteller zu einem weltweit führenden, softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter. Das gemeinsame Pilotprojekt ist Wegbereiter für die Entwicklung von autonomen Mobilitätsdiensten von Volkswagen. In Hamburg schaffen wir die Grundlagen für die Entwicklung und Prüfung von Technologien und Betriebsabläufen entlang der vielschichtigen Wertschöpfungskette eines Mobilitätsdienstes“, erklärte Christian Senger, Bereichsleiter Autonomes Fahren bei VWN.
Um den sicheren Einsatz der autonom fahrenden Fahrzeuge vorzubereiten, vermisst Argo AI ab dem vierten Quartal 2021 in einem ersten Schritt die Straßenzüge des initialen Testgebietes. Dafür werden die Argo-Testfahrzeuge im manuellen Betrieb durch die Stadt gefahren, um die Straßeninfrastruktur und lokale Verkehrsvorschriften im Testgebiet zu erfassen. Die Lage und Abstände von Ampeln, Radwegen Straßenschildern und weiteren Verkehrszeichen wird während dieses Vorgangs festgehalten. Zwei speziell geschulte Sicherheitsfahrer werden die Fahrzeuge beim Mapping und anschließenden Tests zum autonomen Fahren auf Hamburgs Straßen steuern. Nach Abschluss der ersten Test- und Entwicklungsphase werden VWN, MOIA und Argo vor dem öffentlichen Betrieb im Jahr 2025 Testfahrten mit und ohne Fahrgäste durchführen, um die Betriebsabläufe und das Nutzererlebnis eines automatisierten Pooling-Service optimal erproben zu können. Dazu gehört auch das Testen der Aufgaben im Fahrzeug, die aktuell vom Fahrer übernommen werden: Steigt die richtige Person zu, ist die Anzahl der Personen richtig, sitzen alle Personen auf ihren Plätzen, ist das Gepäck gut verstaut und wer ist Ansprechpartner für die Kunden bei Fragen? Die Entwicklung der notwendigen Technologie, um diese Aufgaben abbilden zu können, leistet MOIA. „Wir haben umfassende Erfahrung im Flottenbetrieb. Nun automatisieren wir die Abläufe im Service, wie zum Beispiel die Interaktion zwischen Fahrer und Fahrgästen, und das Flottenmanagement”, erklärte Robert Henrich.

Quelle: MOIA

Urbino 12 electric verstärken Barcelonas Busflotte

Der öffentliche Verkehrsbetreiber in der Metropolregion Barcelona setzt ein weiteres Mal auf elektrische Solaris-Busse. 24 Urbino 12 electric werden in der Hauptstadt von Katalonien bis Ende 2022 eintreffen. Der durch den Zuschlag zustande gekommene Vertrag hat den Wert von über 12 Mio €.
Die Solaris Urbino electric sind leise, lokal emissionsfrei und gewährleisten niedrige Betriebskosten. Mit der entsprechenden Konfiguration der Batterien und der Ladeinfrastruktur können sie bis zu 24 Stunden am Tag einsatzfähig sein. In Verbindung mit dem niedrigen Vibrations- und Geräuschpegel eignen sie sich besonders für die Zentren von Großstädten. Dank den 19 Gelenkbussen Urbino 18 electric, die seit einiger Zeit in der lokalen Flotte ihren Dienst leisten, konnten sich die Bewohner von Barcelona bereits davon überzeugen. Die städtische Busfamilie wird nunmehr um 24 Solobusse Urbino 12 electric verstärkt.
Die Fahrzeuge, die nach Katalonien ausgeliefert werden, werden mit Solaris High Energy-Batterien mit einer Gesamtkapazität von über 400 kWh betrieben. Ihre Ladung wird sowohl per Pantograf als auch per Stecker erfolgen. Für den Busantrieb wird ein elektrischer Zentralmotor zuständig sein.
Die zusätzliche Ausstattung wird automatische Fahrerassistenzsysteme umfassen, d. h.: die Systeme Mobileye Shield+ und MirrorEye. Das erste System ermöglicht die Gefahren des toten Winkels des Fahrzeugs zu beseitigen. Dank den Kameras, die an beiden Seiten des Busses angebracht sind, wird der Fahrer vor Fußgängern oder Radfahrern gewarnt, die sich nah am Fahrzeug befinden. MirrorEye ist hingegen ein System von Kameras, die die Rück- und Seitenspiegel ersetzen. Außer der optimalen Sicht, die bei jeglichen Wetterverhältnissen als auch nachts gewährleistet ist, verringern sie auch die gesamte Busbreite, was auf engen Straßen oder Straßen mit erhöhtem Straßenverkehr besonders wichtig ist. Mit an Bord ist auch ein Gerät zur Fahrgastzählung, das dem Betreiber die Erfassung der Daten über das Fahrgastaufkommen in den Bussen ermöglicht.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Echtzeitanzeige in HOCHBAHN-Bussen

Genau wissen, wann man ankommt – dank eines neuen Features für die Monitore in den Bussen der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ist das für HVV-Kunden ab sofort Realität. Auf den Doppelmonitoren in Bussen werden Fahrgästen ab sofort die Minuten bis zur Ankunft an den nächsten drei Haltestellen in Echtzeit angezeigt. Der neue Service erleichtert die Planung der Wegezeit für das Ziel sowie für Umstiege.
Für eine einheitliche Kundeninformation im HVV startete die HOCHBAHN im Frühjahr die Nachrüstung von rund 700 Bussen mit Doppelmonitoren. Bereits 300 Busse verfügen aktuell über das neue Fahrgastinformationssystem. Bis zum Herbst 2022 ist die Flotte der HOCHBAHN dann komplett ausgerüstet. Die Busse des Schwesterunternehmens Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) verfügen bereits seit 2013 über ein Informationssystem mit Monitoren. Im Zuge der aktuellen Ausrüstung der HOCHBAHN wird die VHH ihr Design ebenfalls aktualisieren.
Die neue Echtzeitanzeige in den HOCHBAHN-Bussen komplettiert die Informationen auf den Monitoren. Bislang wurden hier bereits das Fahrziel, die folgenden drei Haltestellen, eine Stopp-Bestätigung sowie eine Karten-Ansicht mit der aktuellen Position des Busses und seines Fahrtweges angezeigt. Als nächstes sollen Umsteigeverbindungen eingebunden werden. So sollen Kunden in Zukunft bereits vor der Einfahrt in die nächste Haltestelle eine Übersicht zu Umsteigemöglichkeiten auf Bus, U- und S-Bahn sowie den Regionalverkehr erhalten. Perspektivisch sollen weiterhin Informationen zu Störungen und Sperrungen folgen.
Mit der Entwicklung der Inhalte für das neue Fahrgastinformationssystem beschäftigte sich Ende 2019 ein agiles Team der HOCHBAHN. Ziel ist ein Informationsangebot nah am Bedarf der Kunden, welches die Nutzung von Bussen noch komfortabler und attraktiver macht. Die Finanzierung des HOCHBAHN-Projektes erfolgt in Teilen durch Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt belaufen sich auf rund 4 Millionen Euro.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Magdeburg investiert in die Busflotte

Die MVB investiert kräftig in ihre Busflotte und hat 26 neue Linienbusse gekauft – damit kann die Hälfte des Fuhrparks ausgetauscht werden. „Die neuen Busse sind notwendig, um ältere Fahrzeuge außer Dienst stellen zu können. Gleichzeitig werden wir den Komfort für unsere Fahrgäste enorm steigern, worüber ich mich sehr freue“, erklärt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel bei der Präsentation der neuen Fahrzeuge im Busbetriebshof. Dabei handelt es sich um Busse des Typs „Lion‘s City“ der Firma MAN. Sie sind mit Efficient-Hybrid-Dieselmotoren ausgestattet.
Klaus Zimmermann, MVB-Aufsichtsratsvorsitzender und Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen und Vermögen der Landeshauptstadt Magdeburg unterstreicht: „Mit dieser wichtigen und zukunftsweisenden Investition der Magdeburger Verkehrsbetriebe wird der ÖPNV der Landeshauptstadt gestärkt und attraktiver für die Bürgerinnen und Bürger. Die neuen Busse sind nicht nur klimafreundlich, sie bestechen auch durch eine Reihe von Verbesserungen für die Fahrgäste.“ Dazu zählen neben dem klimatisierten Fahrgastraum, der angenehme Temperaturen zu jeder Jahreszeit verspricht, auch die LED-Ambientebeleuchtung sowie die verbauten USB-Steckdosen, die ein Laden von elektronischen Geräten während der Fahrt möglich machen.
Die Standardlinienbusse sind 12 Meter lang und verfügen über drei Türen. „Dank des verbauten Hybridmotors sind die Busse deutlich effizienter und somit klimafreundlicher als unsere bisherigen Dieselbusse. Außerdem sind sie leiser, was insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner an Straßen mit Buslinien freuen dürfte“, sagt Frank Rathsack, Abteilungsleiter Fahrzeugtechnik bei der MVB und ergänzt: „Wir erwarten, dass die neuen Busse wartungsärmer sind und damit die Fahrzeugverfügbarkeit der MVB gesteigert wird“.
Eine Besonderheit fällt beim Einsteigen auf: Die Fahrgastsitze sind in einem besonderen Design gestaltet worden. Cornelia Muhl-Hünicke, Abteilungsleiterin Marketing, dazu: „Die neuen Sitzpolster sind nicht nur grün wie die MVB, sondern zeigen auch noch Magdeburger Sehenswürdigkeiten wie den Dom, das Hundertwasserhaus oder den Jahrtausendturm. Damit haben wir ein echtes Design-Unikat geschaffen“. Das Design der Sitzpolster wurde hausintern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MVB entwickelt und gemeinsam mit dem Polsterhersteller umgesetzt. Es soll auch in der neuen Straßenbahngeneration vom Typ Flexity Verwendung finden.
Die Busse werden künftig auf allen Linien der MVB eingesetzt. Aktuell sind noch keine Fahrkartenautomaten an Bord. Die MVB beschafft derzeit neue Automaten, die mit neuen Funktionen, wie kontaktloses Bezahlen, ausgestattet sind. Durch die Klage eines unterlegenen Bieters kam es jedoch im Beschaffungsprozess zu einer Verzögerung, sodass die neuen Automaten noch nicht eingebaut werden konnten. Fahrgäste müssen daher bei diesen Bussen Fahrkarten im Vorverkauf erwerben oder Handytickets nutzen. Dazu können beispielsweise die Apps „FAIRTIQ“ oder „easy.GO“ genutzt werden.
Aktuell sind bereits 13 der 26 neuen Busse in Magdeburg. Bis Ende des Jahres sollen alle neuen Fahrzeuge in Dienst gestellt werden. Insgesamt hat die MVB 7,7 Millionen Euro investiert.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG