Höherer Bahn-Anteil bei Urlaubsreisen

Bei den beliebtesten Verkehrsmitteln steigt die Eisenbahn in der Gunst der Deutschen in einem insgesamt im Jahr 2020 geschrumpften Markt: Im letzten Jahr stieg die Nutzung der Bahn als Verkehrsmittel für Urlaubsreisen ab fünf Tagen Dauer von sechs auf sieben Prozent, dem höchsten Wert seit dem Jahr 2000. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Deutschen Reiseverband veröffentlichte repräsentative Erhebung aus der „Reiseanalyse 2021“. „Die Urlauberinnen und Urlauber haben auch 2020 auf die klimafreundliche Bahn als Verkehrsmittel gesetzt, sogar häufiger als vor Ausbruch der Pandemie. Das überrascht nicht: Nationale und internationale Studien belegten frühzeitig, dass es kein erhöhtes Ansteckungsrisiko in Bus und Bahn gibt. Die Schiene bindet zudem die vielen unterschiedlichen Reiseregionen in unserem Land – vom Allgäu über das Rheinland bis zur Ostsee – sehr gut an“, so VDV-Vizepräsident Veit Salzmann. Darüber hinaus gebe es starke Argumente dafür, dass die klimafreundliche Bahn künftig gerade für Urlaubsziele in Deutschland noch häufiger das Verkehrsmittel der Wahl sein wird. „Die Bahnen übernehmen immer mehr innerdeutsche Verkehre, wo früher geflogen wurde, weil die Menschen klimafreundliche und bequeme Reisemöglichkeiten aktiv suchen. Es gibt auch immer mehr Kooperationen zwischen Luftfahrt- und Bahnunternehmen, um die Menschen klimafreundlich per Zug zum Flughafen zu befördern.“
Während sich Reisen mit dem Flugzeug von 2019 zu 2020 coronabedingt beinahe fast halbiert haben (von 42 Prozent Anteil bei der Verkehrsmittelwahl 2019 auf 26 Prozent in 2020), ist der Pkw der klare Profiteur der Pandemie (43 auf 61 Prozent): „Hier sehe ich mit der Rückkehr zur Normalität infolge geringer Inzidenzen und steigender Impfquoten großes Potenzial für den Bahnverkehr. Die Bahnen – und natürlich auch der ÖPNV vor Ort am Urlaubsziel – sind der Schlüssel für das Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehrssektor – und man spart sich die Rekordstaus auf den Straßen in Ferienzeiten.“

Alle Werte aus der „Reiseanalyse 2021“ in: Deutscher Reiseverband: „Der deutsche Reisemarkt. Zahlen und Fakten 2020“.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Erste VDL-Busse im ÖPNV Lettlands

VDL Bus & Coach gibt am 1. August 2021 seinen Einstand im öffentlichen Personenverkehr Lettlands. Mit 30 Futura FMD2-129, 1 Futura FMD2-135 und 21 MidEuro in Intercity-Ausführung baut BBus, lettischer Anbieter von Personenbeförderungsdiensten, seinen ÖPV-Betrieb in den Regionen Riga, Saldus und Kuldiga aus. Die Futura-Busse sind alle mit Kamerasystemen und Zielortanzeigern ausgestattet. Außerdem wurden sie für die Beförderung einer maximalen Fahrgastzahl optimiert. Alle 31 Futura-Busse sind rollstuhltauglich und somit auch für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Dies gilt auch für die 21 MidEuro, Tour Basic 15+1, auf der Grundlage des Mercedes Sprinter 514CDI. Diese Busse sind 8.067 mm lang.
„Mit dieser neuen VDL-Flotte verfügen wir über moderne Reisebusse, die die Qualität auf dem lettischen Markt auf eine neue Stufe heben”, meint Vitalijs Komars, CEO von BBus. „Auf diese Weise können wir unseren Fahrgästen einen noch besseren Service und eine optimale Reiseerfahrung bieten.
Das lettische Unternehmen BBus wurde 1998 gegründet und hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Personenbeförderung in Lettland und Litauen – mit 550 Bussen auf 200 Strecken und 1.000 Beschäftigten. Jahr für Jahr legen die Busse von BBus 25 Millionen Kilometer zurück und befördern 30 Millionen Fahrgäste.

Quelle: VDL Bus & Coach bv

DB stellt S-Bahn der Zukunft vor

Die Deutsche Bahn (DB) hat heute (22. Juli 2021) das begehbare Modell einer S-Bahn der Zukunft vorgestellt und setzt damit neue Maßstäbe für den Bahnverkehr in Metropolregionen. Mit dem IdeenzugCity zeigt die DB erneut innovative Lösungen auf, mit denen Besteller und Bahnbetreiber im Nahverkehr die Qualität und Kapazität auf der klimafreundlichen Schiene weiter deutlich erhöhen können. Noch verlässlicher, komfortabler und flexibler macht der IdeenzugCity das Reisen für Pendler und Ausflügler im Regional- und S-Bahn-Verkehr.
Die Sitzlandschaften lassen sich auf Knopfdruck ein- oder ausfahren. Die verfügbaren Kapazitäten können so an das Fahrgastaufkommen und die Tageszeit flexibel angepasst und bei Bedarf zusätzlicher Raum für Fahrräder und Kinderwagen geschaffen werden. LED-Bänder helfen dem Fahrgast, sich besser im und am Zug zu orientieren. Neuartige Displays und digitale Folien an Fenstern und Türen verbessern die Fahrgastinformation. Eine 180°-Zugzielanzeige in der Frontscheibe passt sich den Blickwinkeln der Fahrgäste am Bahnsteig an, indem der Zielbahnhof von der Mitte der Anzeige an die Seite wandert, damit er für alle Kunden gut lesbar ist. Reisende, die im Zug arbeiten wollen, finden ein integriertes Display als zweiten Screen für einen Laptop und einen komfortablen Klapptisch vor.
DB Regio-Chef Dr. Jörg Sandvoß: „Innovationen sind der Schlüssel zu mehr Fahrgästen und mehr Klimaschutz. Mit dem IdeenzugCity machen wir der gesamten Nahverkehrsbranche konkrete Angebote zur Weiterentwicklung von S-Bahn-Zügen, mit denen allein wir als DB Regio bis zum Ausbruch der Pandemie jährlich über 1,3 Milliarden Menschen in Deutschlands größten Metropolen befördert haben. Das flexible Raumkonzept mit automatisch anpassbaren Sitz- und Stehlandschaften ist weltweit einzigartig. Per Knopfdruck erhöhen wir damit die Kapazität um bis zu 40 Prozent. So geht Mobilitätswende, so gewinnen wir neue Fahrgäste für die umweltfreundliche Bahn.“ 
Der IdeenzugCity ist bereits das zweite aus Eigenmitteln finanzierte 1:1-Modell von DB Regio, das Innovationen für Besteller und Betreiber im Regionalverkehr erlebbar macht. Den schon 2018 vorgestellten IdeenzugRegio hat die DB zwischenzeitlich um neugestaltete WC-Räume und ein flexibles Innenraumkonzept für die Fahrradmitnahme erweitert. Erste Umsetzungen aus dem IdeenzugRegio finden sich bei der S-Bahn München und perspektivisch bei der S-Bahn-Stuttgart, der S-Bahn Hamburg und der Südostbayernbahn.

Quelle: Deutsche Bahn

Neubesetzungen im Aufsichtsrat der Daimler AG

Der Aufsichtsrat der Daimler AG steht vor einer Neubesetzung. Im Zuge der geplanten Neuausrichtung des Konzerns mit der Abspaltung des Lkw- und Busgeschäfts geben die bisherigen Daimler-Aufsichtsratsmitglieder Marie Wieck und Joe Kaeser ihre Mandate auf und konzentrieren sich künftig auf den Aufsichtsrat der börsennotierten Daimler Truck. Joe Kaeser soll für das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden vorgeschlagen werden. Als Nachfolger im Aufsichtsrat der Daimler AG werden der Hauptversammlung Helene Svahn und Olaf Koch vorgeschlagen. Die Wahl soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Daimler AG im Herbst erfolgen, bei der die Aktionäre über die Abspaltung von Daimler Truck im Rahmen von Projekt Fokus entscheiden.
„Daimler steht vor einer historischen Neuausrichtung mit dem Ziel, die erfolgreichen Pkw- und Van-Aktivitäten sowie den Weltmarktführer Daimler Trucks & Buses als eigenständige Unternehmen zu positionieren. Dazu gehört auch die Besetzung der Aufsichtsgremien beider Unternehmen mit erfahrenen Mitgliedern. Marie Wieck und Joe Kaeser danke ich für die hervorragende Arbeit im Daimler-Aufsichtsrat und wünsche ihnen viel Erfolg im Aufsichtsgremium bei Daimler Truck. Gleichzeitig freue ich mich, dass wir mit Helene Svahn und Olaf Koch zwei exzellente Nachfolger für den Aufsichtsrat von Daimler gewinnen konnten“, sagte Dr. Bernd Pischetsrieder, Aufsichtsratsvorsitzender der Daimler AG.
Die Schwedin Helene Svahn war bis Juni 2021 CEO des börsennotierten schwedischen Nutzfahrzeug-Zulieferers Haldex. Zudem ist sie seit 2008 als Professorin am KTH Royal Institute of Technology in Stockholm im Fachbereich Nanobiotechnologie tätig. Sie hat einen Doktortitel (PhD) in Elektrotechnik und einen Masterabschluss in Molekularbiotechnologie.
Olaf Koch startete seine Management-Karriere bei der damaligen Daimler-Benz AG und fungierte von 2002 bis 2007 als Finanzvorstand der Mercedes-Benz Car Group der DaimlerChrysler AG. Im Oktober 2007 wechselte als Managing Director zur Beteiligungsberatung Permira. Im Oktober 2009 trat er als Chief Financial Officer (CFO) in die Metro Gruppe ein und wurde dort später zum Chief Executive Officer (CEO) berufen. Der Diplom-Betriebswirt ist aktuell Partner und Managing Director bei der Zintinus GmbH.

Quelle: Daimler AG

Streit über VRS-Einnahmenaufteilung beigelegt

Die Verkehrsunternehmen im Beirat der VRS GmbH haben sich auf einen Einigungsvertrag verständigt, mit dem die langjährigen Rechtsstreitigkeiten in der VRS-Einnahmenaufteilung beigelegt werden. Der Einigungsvertrag ist nun mit der Unterzeichnung durch alle Vertragspartner wirksam geworden.
Mit dem Einigungsvertrag wird ein Schlussstrich unter den nunmehr zehn Jahre andauernden Streit um die Umsetzung der verbundweiten Verkehrserhebung aus dem Jahr 2009 gezogen, der seit 2014 auch die Gerichte – bis hin zum Bundesgerichtshof – intensiv beschäftigt hat.
Alle noch offenen Jahresabrechnungen aus der Vergangenheit können nun umgesetzt werden. Zudem regelt der Vertrag die Rücknahme aller noch laufenden Klageverfahren zwischen den Vertragspartnern. Daneben werden auch einzelne Eckpunkte in Bezug auf die zukünftige Gestaltung der Einnahmenaufteilung festgelegt.
Vertragspartner des Einigungsvertrages sind auch vier der privaten Busunternehmen, die im VRS tätig sind. Lediglich das Unternehmen Kraftverkehr Gebrüder Wiedenhoff hat sich der außergerichtlichen Einigung nicht angeschlossen. Es hatte seine Zustimmung von Vereinbarungen abhängig gemacht, die in keinem Zusammenhang zu der verhandelten Lösung standen und nicht zu erfüllen waren.
Da die Fa. Wiedenhoff die ergangenen und bereits seit längerer Zeit rechtskräftigen Urteile des OLG Düsseldorf zur VRS-Einnahmenaufteilung weiterhin nicht anerkennt und sie nicht bereit ist, die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen, sah sich die VRS GmbH gezwungen, die Verbundverträge gegenüber dem Unternehmen mit Wirkung zum 30.06.2021 zu kündigen.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Massive Verkehrsprobleme durch Flutkatastrophe

Durch die Folgen des Unwetters und der Überschwemmungen von vergangener Woche kommt es in einigen Teilen NRWs weiter zu erheblichen Verkehrsstörungen. Mehrere Autobahnen sind auf Teil-Abschnitten gesperrt, aber auch Teilstücke von Landes- und Bundesstraßen und Bahnstrecken sind unpassierbar. Nach wie vor sind die Autobahnen A1 und A61 von Sperrungen betroffen. Nach Angaben der Autobahn GmbH für das Rheinland ist die A1 zwischen Köln-West und Dreieck Erfttal in Richtung Koblenz nicht befahrbar, ebenso in Richtung Dortmund zwischen Erfttal und Hürth, die A61 ist in beide Fahrtrichtungen zwischen Kerpen und Meckenheim gesperrt.
Für Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) kommt es nun auf einen schnellen Wiederaufbau der Infrastruktur nach der Hochwasserkatastrophe an. „Am Geld wird es nicht mangeln, aber die Umsetzungsgeschwindigkeit ist jetzt das relevante“, sagte Wüst am Morgen im „WDR5 Morgenecho“ nach den Zerstörungen bei Straßen und Schienenverkehr.
Erste Reparaturen laufen an, sagte der Verkehrsminister. Wichtiger aber sei, dass die Prüfingenieure jetzt schauen, ob es substanzielle Schäden gibt. „An einigen Stellen der A1 kommt das Wasser von unten durch die Fahrbahn, das sah eigentlich völlig unbeschädigt aus. Aber da können Sie jetzt nicht einfach Verkehr drauf lassen. Da müssen Bohrungen gemacht werden, um zu schauen, ob es Hohlflächen gibt.“
Die Arbeiten würden sich sicherlich noch über Wochen und Monate hinziehen. Einen genauen Zeitpunkt wollte der Verkehrsminister nicht nennen, bevor nicht alle Schäden analysiert seien. Die erste Aufgabe des Landes sei es gewesen, den Helfern den Weg zum Einsatzort freizuräumen. Mit Schneepflügen seien die Straßen freigeräumt worden, sagte Wüst.
Der Fernverkehr der Bahn läuft laut Mitteilung der Deutschen Bahn in NRW wieder ohne Einschränkungen. Die Züge zwischen Köln, Wuppertal und Hagen als auch im Ruhrgebiet fahren wieder. Auch auf den Strecken Köln in Richtung Rhein-Main-Gebiet sowie zwischen Köln und Brüssel und in Richtung Amsterdam sind die Verbindungen wieder ohne Unterbrechung zu nutzen.
Im Nah- und Regionalverkehr müssen Pendler und Reisende dagegen weiter mit Einschränkungen rechnen, da etliche Bahnhöfe, mehrere Brücken und Gleise auf rund 600 Kilometern Länge beschädigt wurden. Diese aktuellen Störungen melden die Betreiber Abellio, DB, Eurobahn (Keolis), National Express und Nordwestbahn sowie das Verkehrsportal Zuginfo NRW. Die Unwetterschäden im Raum Hagen Hbf wurden beseitigt. Dafür ist derzeit kein Halt in Solingen möglich, so die Deutsche Bahn.

Quelle: WAZ

Wiederaufbau von Bahnstrecken wird Monate dauern

Nach den schweren Unwettern in NRW und Rheinland-Pfalz zeichnen sich immer deutlicher die gravierenden Schäden an der Infrastruktur der Deutschen Bahn (DB) ab. Auch wenn noch nicht alle Erkundungsarbeiten abgeschlossen sind, ist klar: Allein sieben Regionalverkehrsstrecken sind so stark von den Wassermassen zerstört, dass die DB sie neu bauen oder umfangreich sanieren muss. Die Reparatur- und Wiederaufbaumaßnahmen werden Wochen und Monate dauern. Insgesamt sind Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern von den Unwetterfolgen betroffen. Nach wie vor räumen rund 2.000 DB-Mitarbeitende dort, wo das Wasser abgeflossen ist, Gleise, Bahnhöfe und Anlagen von Geröll und Schlamm frei.
Das Wasser hat in NRW und Rheinland-Pfalz insbesondere die Eifelstrecke, die Voreifel- und Erfttalbahn, die S-Bahn Rhein-Ruhr Linie 9 (Wuppertal-Essen-Steele) sowie die Strecke Hagen–Brügge und die Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen–Plettenberg) stark beschädigt. Auch die Ahrtalbahn ist massiv von der Zerstörung betroffen, hier sind sieben Brücken und 24 Kilometer Strecke nicht mehr oder nur noch rudimentär vorhanden. Auf anderen Strecken wird die Reparatur noch Wochen in Anspruch nehmen, beispielsweise auf dem Streckenabschnitt zwischen Herzogenrath und Geilenkirchen auf der Strecke Aachen – Mönchengladbach oder auf der Verbindung Bochum – Hattingen. In den besonders vom Unwetter betroffenen Gebieten konnte die DB viele Schäden oftmals behelfsmäßig reparieren, um den Zugverkehr schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Aber auch hier stehen weitere Arbeiten an.
Bei den Bahnhöfen zeigt sich ein ähnliches Bild: Rund 80 Stationen wurden durch das Unwetter beschädigt. Wassereinbrüche haben Aufzüge zerstört oder Bahnsteige unterspült. Viele kleinere Reparaturen hat die DB inzwischen durchführen können.
Nach wie vor gibt es große Einschränkungen im Nah- und Regionalverkehr. Aufgrund gesperrter Strecken verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt. Ersatzweise fahren Busse, soweit die Straßen in den Krisenregionen noch intakt sind. Über die Verbindungen informieren die Verkehrsverbünde und Eisenbahnverkehrsunternehmen der Region.
Fahrgäste im Fernverkehr können die Züge bis auf wenige Abweichungen wieder uneingeschränkt für Ihre Reise nutzen. Die Züge des Fernverkehrs fahren wieder zwischen Köln, Wuppertal und Hagen ebenso wie über die Ruhrstecke und die Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main. Auch im internationalen Verkehr zwischen Frankfurt–Köln und Brüssel/Amsterdam sind die Züge wieder ohne Unterbrechung unterwegs. Die betriebliche Situation im Schienengüterverkehr verbessert sich. Auch im stark vom Hochwasser betroffene Rangierbahnhof Hagen-Vorhalle kann wieder rangiert werden, das Terminal Wuppertal ist wieder am Netz. Ebenso können nach und nach mehr Güterzüge zu den großen Seehäfen Rotterdam und Antwerpen abgefertigt werden. Auch auf der wichtigen Nord-Süd-Achse entlang des Rheins können Güterzüge wieder die Versorgung des Landes sicherstellen.

Quelle: Deutsche Bahn

2. Quartal der Daimler AG

Die Daimler AG hat heute (21.7.2021) die Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht, das am 30. Juni 2021 abgeschlossen wurde. Der Konzernabsatz legte um 36% auf 736.400 (Q2 2020: 541.800) Pkw und Nutzfahrzeuge zu. Der Umsatz stieg um 44% auf 43,5 (Q2 2020: 30,2) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf 5.185 (Q2 2020: minus 1.682) Mio. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 5.420 (Q2 2020: minus 708) Mio. €. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 3.704 (Q2 2020: minus 1.906) Mio. €.
„Wir haben in allen Divisionen eine starke Performance im zweiten Quartal erzielt. Bei Mercedes-Benz Cars & Vans haben wir das dritte Quartal in Folge eine zweistellige Marge erreicht und damit die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäfts unter Beweis gestellt – trotz der anhaltend geringen Verfügbarkeit von Halbleitern. Die gesamte Branche hat derzeit mit längeren Wartezeiten zu kämpfen, die leider auch unsere Kunden betreffen. Wir tun, was wir können, um die Folgen so gering wie möglich zu halten. Angesichts der hohen Nachfrage nach unseren Fahrzeugen hat die Auslieferung an unsere Kunden oberste Priorität“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG. „Unsere Transformation in Richtung einer emissionsfreien und softwaregetriebenen Mobilität wird von einem hohen Free Cash Flow im Industriegeschäft unterstützt. Wir setzen unsere Strategie mit vollem Tempo um.“
Der Absatz des Geschäftsfelds Daimler Trucks & Buses legte im zweiten Quartal um 91% auf 116.800 (Q2 2020: 61.000) Fahrzeuge zu. Der Umsatz betrug 10,0 (Q2 2020: 6,2) Mrd. €. Das EBIT belief sich auf 819 (Q2 2020: minus 756) Mio. € und die Umsatzrendite auf 8,2% (Q2 2020: minus 12,2%). Positive Effekte ergaben sich aus einem Absatzanstieg in nahezu allen Regionen, der vor allem auf Markterholungen zurückzuführen war, einem höheren Ergebnisbeitrag des After-Sales-Geschäfts, der Preisdurchsetzung, anhaltender Kostendisziplin als auch aus einem Erlös aus dem Börsengang von Proterra sowie dem Verkauf des Standorts Campinas. Das bereinigte EBIT lag bei 831 (Q2 2020: minus 747) Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite bei 8,3% (Q2 2020: minus 12,0%). Der Cash Flow before Interest and Taxes (CFBIT) betrug 667 (Q2 2020: minus 121) Mio. €. Der bereinigte CFBIT betrug 693 (Q2 2020: minus 121) Mio. €. Die bereinigte Cash Conversion Rate (CCR) belief sich auf 0,8 (Q2 2020: 0,2).

Quelle: Daimler AG

Hochwasser-Betroffene erhalten Ticket1000 von der Ruhrbahn

Ab Mittwoch, 21. Juli 2021, können Menschen, die in Essen und Mülheim an der Ruhr vom Hochwasser betroffen sind und ihre Mobilitätsmöglichkeiten verloren haben, in den KundenCentern der Ruhrbahn ein Ticket1000, je Person des Haushaltes, abholen. Dabei ist es unerheblich, welches motorisierte Fahrzeug den Fluten zum Opfer gefallen ist: ob Roller, Auto, Mofa oder Motorrad.
Es genügt dabei die Vorlage eines Personalausweises und der Schadensmeldung der Polizei oder der Versicherung. Für betroffene Familien reicht es aus, wenn eine volljährige Person des Haushaltes mit den Personalausweisen der Familienmitglieder und der Schadensmeldung ins KundenCenter kommt, um die Tickets für die gesamte Familie abzuholen.
Die Tickets sind bis Ende August gültig.
Ruhrbahn-Geschäftsführer Michael Feller: „Für die vom Hochwasser Betroffenen sind diese Zeiten schwer genug. Viele stehen vor dem Nichts, viele haben durch die Wassermassen entlang der Ruhr auch ihre Mobilitäts-Möglichkeiten verloren. Mobil zu sein ist aber gerade jetzt wichtig – jetzt ist unkomplizierte Hilfe gefragt. Wir möchten die Menschen in ihrer Not unbürokratisch unterstützen.“

Quelle: Ruhrbahn GmbH

Digitale Fahrgastentschädigung der SSB

Die Schweizer Bundesbahn SBB setzt eine Customer Service Management-Plattform ein, die den Kunden schnell und unkompliziert den Zugang zu Entschädigungen für Reiseverspätungen ermöglicht. Die Plattform bedient nicht nur 1,3 Millionen Zugreisende im Land, sondern unterstützt auch den Schweizer ÖV, die nationalen Fahrgastrechte einzuhalten.
Nachdem die Schweiz eine neue nationale gesetzliche Regelung für erweiterte Fahrgastrechte verabschiedet hat, sind alle Schweizer Transportunternehmen seit Januar 2021 verpflichtet, Fahrgäste für verspätete Fahrten zu entschädigen. Dazu gehören Zug-, Bus-, Schiff- und Seilbahnverbindungen. Die SBB wurde von der Branchenorganisation des ÖV Schweiz „Alliance SwissPass“ beauftragt, eine Plattform aufzubauen und zu betreiben, die eine kundenfreundliche, einheitliche und sichere Entschädigung ermöglicht und den gesamten Schweizer ÖV abdeckt. 
Auf Basis der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit wählte die SBB DXC als Partner für diese neue Herausforderung. Die beiden Unternehmen arbeiteten zusammen und setzen innovative Technologien ein, die sowohl für die Fahrgäste als auch für die Verkehrsunternehmen effizient, sicher und praktisch sind.
DXC als Dienstleister für die NOW-Plattformlösung bei der SBB entwickelte eine komplett neue Kundenservice-Managementlösung durch die Entwicklung eines vollautomatischen Cloud-basierten Portals. Das Portal verfügt über eine End-to-End-Integration verschiedener Systeme der SBB und Drittanbietern und bietet unter anderem automatisierte Fahrkartenprüfungen. Darüber hinaus gibt es eine zusätzliche Analytik- und Intelligence-Funktion für erweiterte Prüfungen, um die Ansprüche zu verifizieren und die Unternehmen vor betrügerischen Handlungen zu schützen.
Mit diesem intelligenten und einfach zu bedienenden Portal optimiert die SBB sowohl ihre Abläufe als auch das Kundenerlebnis. Fahrgäste können Entschädigungen für Reiseverspätungen im Schweizer ÖV einfach über einen vollständig digitalen Prozess beantragen, der schnell, jederzeit und überall zugänglich ist. Der hohe Automatisierungsgrad hat die Datenverarbeitung vereinfacht und effizienter gemacht. Bis zu 80 Prozent der Anträge werden vom System fast komplett automatisch bearbeitet, wodurch lange Wartezeiten an den physischen SBB-Schaltern vermieden und Fehler bei den Entschädigungszahlungen reduziert werden.

Quelle: Quelle: DXC Technology Deutschland GmbH

Verbrenner-Aus in Österreich bis 2030?

In Österreich sollen spätestens ab dem Jahr 2030 nur noch emissionsfreie Pkw, Zweiräder, leichte Nutzfahrzeuge sowie schwerere Nutzfahrzeuge bis 18 Tonnen neu zugelassen werden. Das gehört zu den Maßnahmen in dem nun von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler vorgelegten „Mobilitätsmasterplan 2030“. Verbindlich ist der Plan aber nicht.
Um das Ziel der Klimaneutralität in Österreich bis zum Jahr 2040 zu erreichen, müssten im Verkehrssektor 100 Prozent aller Neuzulassungen bei den genannten Fahrzeugtypen spätestens ab 2030 emissionsfrei erfolgen, wie es in dem Plan heißt. Ab dem Jahr 2032 sollen zudem alle Bus-Neuzulassungen sowie ab 2035 alle Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen über 18 Tonnen emissionsfrei erfolgen.
Mit dem „Mobilitätsmasterplan 2030“ würde Österreich sogar noch die Pläne der EU-Kommission schlagen. Diese hatte bekanntlich in der vergangenen Woche ihre Pläne vorgestellt, dass ab 2035 nur noch Neuwagen mit einem CO2-Ausstoß von null Gramm pro Kilometer zugelassen werden sollen. In dem österreichischen Plan heißt es nun: „Mit einer konsequenten weiteren Reduktion der CO2-Flottengrenzwerte auf europäischer Ebene ist ein Vorziehen möglich.“
Bei der Präsentation des Plans bezeichnete Ministerin Gewessler die Ziele der EU-Kommission als „gut und wichtig“. Österreich habe im Bereich der E-Mobilität bereits eine starke Ausgangsposition, weswegen man schneller voranschreiten wolle, rechtfertigte sie das frühere Datum.
Um den Umstieg auf die Elektromobilität zu begleiten, sollen bis 2030 mehr als 1.000 Schnellladepunkte entlang der Autobahnen entstehen, zudem sollen auch Park-and-Ride-Parkplätze mit Ladestationen ausgestattet werden. „Die Zukunft des Autos steht unter Strom“, sagt Gewessler.
Allerdings betont Gewessler auch, dass gemäß dem „Mobilitätsmasterplan 2030“ bestehende Fahrzeuge nach Möglichkeit nicht 1:1 durch E-Autos ersetzt werden sollen. Stattdessen soll der Anteil des „motorisierten Individualverkehrs“ verringert werden, etwa durch erweiterte Mikromobilitäts- und ÖPNV-Angebote. Bis 2040 soll der Anteil des ÖPNV am Verkehrs-Mix von derzeit 27 auf 40 Prozent steigen. Der Anteil der Wege, der aus eigener Kraft zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, soll von 23 auf 35 Prozent steigen. „Wir wollen vorzeigen, wie wir gemeinsam das Verkehrssystem umbauen können, so, dass wir unser Klima schützen und die Menschen davon profitieren“, so Gewessler. Auch Güter sollen vermehrt auf der Schiene transportiert werden.
Der „Mobilitätsmasterplan 2030“ ist jedoch nicht verbindlich, sondern laut Gewessler „Karte und Kompass“ für die Mobilitätswende. Aus den Vorschlägen sollen konkrete Projekte abgeleitet werden. „Wir haben jetzt viel Arbeit vor uns, das alles zu konkretisieren“, so die Infrastrukturministerin von den Grünen. Derzeit kommen noch rund 30 Prozent der CO2-Emissionen in Österreich aus dem Verkehrssektor. Wie die Pläne finanziert werden sollen, ist noch nicht bekannt.

Quelle: electrive.net