Wie wir die Mobilitätswende schaffen können

Der Öffentliche Verkehr ist zentraler Baustein unserer Mobilität. Diesen modern und zukunftsfähig zu gestalten, muss deshalb zu den großen Aufgaben der Mobilitätswende gehören. Digitalisierung und Vernetzung bieten enormes Potenzial, um die vielschichtigen Anforderungen zu erfüllen und den öffentlichen Verkehr nicht nur zum Baustein, sondern auch zum Treiber der Mobilitätswende zu machen. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen, klare Strukturen, der Mensch im Fokus sowie Mut zur Innovation und Kooperation sind gefragt, meint Dr. Isabella Geis, Mobilitätsexpertin bei Q_PERIOR.

Digitalisierung und Vernetzung können der Treiber für eine neue, moderne Mobilität werden. Dafür bedarf es umfassend verfügbarer Daten aus unterschiedlichen Quellen sowie innovative Lösungen und Produkte, welche diese Daten für die Mobilität der Zukunft nutzbar machen. Die Einsatzmöglichkeiten, die wir bereits heute sehen und anwenden können, sind vielfältig. Sie reichen von Navigationsdiensten über Buchungsmöglichkeiten für unterschiedliche Mobilitätsangebote sowie eine Vielzahl weiterer Services, die das multimodale und nahtlose Reiseerlebnis näher rücken lassen, dazu gehören zum Beispiel multimodale Reiseinformationen. Gleichzeitig ist noch einiges für ein multi- oder intermodales nahtloses Reiseerlebnis zu tun, in dem Mobilitätsangebote unterschiedlicher Anbieter für Reisende nahtlos zugänglich und buchbar sind.

Große Herausforderungen liegen hier beispielsweise in der Sicherstellung und Herstellung von Barrierefreiheit, durchgängigen Verfügbarkeit von Daten, Verknüpfung von Tarifen oder Preisen anderer Mobilitätsangebote zu einem durchgängigen Angebot. Gleichzeitig gilt es, die Menschen mit ihren sich verändernden, individuellen Bedürfnissen noch viel stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Denn: So vielfältig wie die Menschen selbst, sind auch ihre Anforderungen an die Mobilität. Wir müssen uns von der Idee einer One-Size-Fits-All-Lösung trennen und verstehen, dass jeder Mensch andere Bedürfnisse und andere Anforderungen an Mobilität hat, die sogar von Situation zu Situation unterschiedlich sein können.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der April/Mai-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

Die Themen der Zukunft

Im Dezember 2015 wurde auf der Pariser Klimakonferenz von fast 190 Vertragsparteien das Übereinkommen von Paris unterzeichnet, u.a. auch von der EU. Das Übereinkommen gibt einen globalen Rahmen zur Bekämpfung des Klimawandels vor: Die Erderwärmung soll deutlich unter 2°C gehalten werden. Das Übereinkommen ist eine rechtsverbindliche weltweite Klimaschutzvereinbarung und wurde von der EU im Oktober 2016 formell ratifiziert. Im November verabschiedete daraufhin die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050, in dem sie ihre nationalen Klimaschutzziele bestätigt und weiter präzisiert hat.
Einen wichtigen Teil dieses Plans macht der Verkehrssektor aus, denn er ist für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich, und wie aktuelle Untersuchungen zeigen, bleiben die bisher gemachten Fortschritte hinter den gesetzten Zielen zurück. Der Grund dafür ist offen-sichtlich: Die für eine Klimawende nötige und eigentlich von allen gewollte Verkehrswende kommt nicht wirklich voran.
Wie die Probleme angegangen werden sollten und welchen Stellenwert die Infrastruktur dabei hat, darüber haben sich zwei Fachleute unterhalten, die schon seit vielen Jahren in entscheidenden Positionen innerhalb der Branche tätig sind, zum einen Jürgen Fenske, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe und ehemaliger Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen VDV und zum anderen Ulrich Sieg, ehemaliger Technischer Vorstand der Hamburger Hochbahn – beide seit Jahren auch Fachbeiratsmitglieder der Nahverkehrs-praxis.

Das komplette Gespräch zwischen Jürgen Fenske und Ulrich Sieg lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

Die Zukunft unserer Innenstädte

Wir brauchen einen grundlegenden Strukturwandel, aber was genau bedeutet das? Nahverkehrs-praxis führte darüber ein Interview mit Professor Dr. Ing. Thomas Krüger von der HafenCity Universität Hamburg (HCU), Fachbereich Stadtplanung.

Nahverkehrs-praxis: Welche Rolle kommt dem ÖPNV mit Bussen und Bahnen zu? Und wie sehen Sie viele neue Angebote von neuen Playern im Mobilitätsmarkt?
Prof. Krüger: Leistungsfähige, komfortable und attraktive Verbindungen im ÖPNV zwischen kleineren und größeren Städten sowie vom Lande in die Stadt und untereinander sind Voraussetzungen für die Verkehrswende. Dazu gehören individuelle On Demand-Angebote sowie E-Mobilität mit leichten Fahrzeugen wie E-Rollern, E- Lasten- und Normalbikes. Mit letzteren lässt sich der größte Teil der individuellen Alltagsmobilität im Nahbereich umweltschonend bewältigen. Fahrbare „Wohnzimmer-Sitzgarnituren“ und SUVs braucht niemand.


Nahverkehrs-praxis: Das Auto hatte lange Zeit bei den Planern eine große Priorität. Das ist heute nicht mehr so, aber die Menschen wollen weiterhin Auto fahren. Hat der individuelle Autoverkehr besonders in den Innenstädten überhaupt noch eine Chance?
Prof. Krüger: Ich setzte auf eine sukzessive Entwicklung von Veränderungen der Rahmenbedingungen für die Nutzung privater PKW (CO²-Steuern, Parkraumbewirtschaftung in Innenstädten und Quartieren usw.) und auf eine deutliche Attraktivitätssteigerung der Alternativen, d.h. des ÖV und vor allem des nicht-verbrennungsmotorisierten IV.

Nahverkehrs-praxis: Welche Rolle kommt dem ÖPNV mit Bussen und Bahnen zu? Und wie sehen Sie viele neue Angebote von neuen Playern im Mobilitätsmarkt?
Prof. Krüger: Leistungsfähige, komfortable und attraktive Verbindungen im ÖPNV zwischen kleineren und größeren Städten sowie vom Lande in die Stadt und untereinander sind Voraussetzungen für die Verkehrswende.

Das komplette Interview mit Prof. Dr. Ing. Thomas Krüger von der HafenCity Universität Hamburg lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

Marktstudie: ÖPNV in der Krise?

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, leiteten Bund und Länder in den vergangenen Monaten verschiedene Maßnahmen ein – von Schul- und Kitaschließungen über Kontaktbeschränkungen bis zur Schließung von Einzelhandel und Freizeiteinrichtungen. Anfang Januar 2021 stand sogar kurzzeitig der komplette Stillstand für den öffentlichen Verkehr im Raum. „Die Idee, den Bus- und Bahnverkehr auszusetzen, wurde letztlich nicht umgesetzt. Ob und wie häufig sich Menschen tatsächlich im Nah- und Fernverkehr anstecken, lässt sich auch schwer nachvollziehen. Trotzdem musste der öffentliche Verkehr seit dem Beginn der Pandemie einen großen Rückgang der Fahrgastzahlen hinnehmen“, berichtet Farid Gambar, ÖPNV-Forscher und Vorstand des Marktforschungsinstituts nhi2 AG, das Mitte 2020 eine Marktstudie zu diesem Thema durchführte.

Den kompletten Artikel inklusive Interview mit Farid Gambar lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

Deutschlandtakt – nahe oder ferne Zukunft?

Der Deutschlandtakt weckt seit mehreren Jahren hohe Erwartungen – zunächst bei Fachkundigen der Branche, spätestens mit Aufnahme in die dauerhafte politische Agenda und begleitender Kommunikation mehr und mehr auch in der interessierten Öffentlichkeit. Der Deutschlandtakt war ursprünglich eine von fach- und sachkundigen Privatpersonen gestarteten Initiative. Heute gilt das Gesamtkonzept Deutschlandtakt als wichtiger Baustein für umweltgerechte, nachhaltige Mobilität und damit als wesentlicher Schlüssel, die Klimaschutzziele im Verkehr erreichen zu können. Der Deutschlandtakt ist ein Kern des Mitte 2020 veröffentlichten Masterplans Schiene.
Notwendige Grundlage für das Konzept Deutschlandtakt ist eine hinreichend dimensionierte Eisenbahninfrastruktur, wobei es zunächst zu definieren galt, nach welchen Bedürfnissen diese Infrastruktur ausgerichtet werden sollte bzw. soll. Infrastrukturprojekte sind regelmäßig langfristige Projekte – dies gilt umso mehr für dieses Projekt. Vom Konzept bis zur Umsetzung ist der Deutschlandtakt eine Mammutaufgabe, deren Bewältigung teils weitgehende Änderungen der bisher „eingeübten“ Verfahren im Sektor bedeutet.

Den kompletten Artikel von Dr. Heike Höhnscheid, Fachbereichsleiterin Eisenbahnpersonenverkehr, Regulierung und Spartenkoordinatorin Personenverkehr mit Eisenbahnen beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 4/5-2021. Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der digitalen Ausgabe oder bestellen Sie das Einzelheft hier.

BG Verkehr hält Beitragsniveau stabil

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben auch zahlreiche Mitgliedsunternehmen der BG Verkehr schwer getroffen. Für sie hat der Unfallversicherungsträger eine gute Nachricht. Der für die Errechnung der Umlage wichtige Beitragsfuß bleibt unverändert.
Die BG Verkehr kann trotz der herausfordernden Situation aufgrund der Corona-Pandemie ihr Beitragsniveau stabil halten. Der Vorstand des Unfallversicherungsträgers beschloss in der vergangenen Woche, den Beitragsfuß unverändert bei 3,00 zu belassen. Bei identischer Entgeltsumme und Gefahrklasse bleibt der Beitrag damit für die Mitgliedsunternehmen konstant. „Für unsere Mitgliedsunternehmen ist das eine gute Nachricht. Viele unserer Branchen befinden sich in einer schwierigen Situation. Die Unternehmen brauchen unbedingt Stabilität bei den Kosten. Dazu tragen wir bei“, kommentiert Sabine Kudzielka, Vorsitzende der Geschäftsführung der BG Verkehr. Durch die Pandemie bedingt waren die Lohn- und Gehaltssummen im Jahr 2020 um rund 4,1 Prozent rückläufig, wobei sich die Entwicklung in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich darstellt. Besonders stark betroffen waren Luftfahrt, das Taxigewerbe und die Fahrgastschifffahrt.

Quelle: BG Verkehr

KVB-Rad wird auf ganz Köln ausgeweitet

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) rollen das neue KVB-Rad auf ganz Köln aus. Ab Freitag, 23. April 2021, werden 1.500 neue KVB-Räder auf Kölns Straßen und Plätze in der Innenstadt ausgebracht. Sie ersetzen somit die fünf Jahre genutzten KVB-Räder der ersten Generation. Der Austausch dauert voraussichtlich eine Woche. Damit unternimmt die KVB den ersten Schritt in der Weiterentwicklung ihres Leihradangebotes. Bis Ende Juni wird die Flotte auf 3.000 KVB-Räder vergrößert. Das Angebot wird dann zunehmend im ganzen Stadtgebiet nutzbar sein. Das heißt, auch in den Vororten können die KVB-Räder ab Juni ausgeliehen und zurückgegeben werden.
Seit Mai 2015 bietet die KVB, neben ihren Bus- und Stadtbahnfahrten, Leihräder an. Seitdem wurden insgesamt 5,02 Millionen Ausleihen verzeichnet. In 2018 und 2019, den Spitzenjahren der bisherigen Entwicklung, wurden mit den 1.500 Rädern der alten Flotte jeweils rund 1,2 Millionen Fahrten unternommen. Perspektivisch soll die Nachfrage in den kommenden Jahren auf zwei bis drei Millionen Ausleihen je Jahr steigen.
Der Erweiterung des Bediengebietes auf ganz Köln liegt ein Beschluss des Verkehrsausschusses der Stadt Köln vom 13. November 2018 zugrunde. In dem Beschluss wurden auch die Vorgaben für die Ausschreibung des neuen KVB-Rades definiert, die im September 2020 mit der Vergabe der Leistung an die nextbike GmbH (Leipzig) abgeschlossen wurde. Nextbike war bereits seit 2015 Kooperationspartner der KVB im Leihradangebot.
Die KVB versteht das KVB-Rad als ein wesentliches Element im Verkehrsmix. Mit ihm lassen sich Bus- und Bahnfahrten sinnvoll verknüpfen und somit Lücken in den Wegeketten schließen. Damit ist das stadtweite Angebot ein fester Baustein in der Verkehrswende Kölns. Es verbessert die Mobilität der Menschen und trägt dazu bei, Autofahrten zu reduzieren. Deshalb ist das Leihradangebot der KVB auch ein Instrument des Klima- und Umweltschutzes.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe AG

ID-basiertes Fahrgeldmanagementsystem für Houston METRO

INIT wurde von der Metropolitan Transit Authority of Harris County (METRO) in Houston, Texas, damit beauftragt, ein innovatives ID-basiertes Fahrgeldmanagement-System für einen der größten Nahverkehrsdienstleister in den USA zu liefern und zu installieren. Der Erstauftrag hat ein Volumen von nahezu 30 Mio. USD. Der Auftrag wurde bereits im Februar letzten Jahrs angekündigt, coronabedingt aber erst jetzt unterzeichnet.
Fahrgäste des ÖPNV in aller Welt möchten schnell und einfach zum für sie günstigsten Fahrschein gelangen. Die Ticketinglösungen von INIT beseitigen die bislang häufig bestehenden Zugangshürden durch die Einführung von flexiblen, bargeldlosen und berührungslosen Bezahlmöglichkeiten z.B. über Bank- oder Kreditkarten.
Grundlage für solch ein modernes Ticketing ist das Hintergrundsystem MOBILEvario von INIT. Es bietet für Tarifmanagement und Einnahmenaufteilung umfassende Funktionalitäten und dient zudem als zentrale Intelligenz in ID-basierten Systemen. Die offene Architektur mit definierten Programmierschnittstellen (APIs) bietet die notwendige Flexibilität, um Drittsysteme und verschiedene Identifikationsmedien sehr einfach einzubinden.
Neben diesem zentralen System werden im Zuge der nächsten Jahre bei METRO auch die korrespondierenden Ticketterminals PROXmobil in 1.700 Linien- und Paratransit-Bussen installiert sowie weitere 200 PROXmobil auf den Bahnsteigen angebracht.
“Smart Ticketing made by INIT, wie wir es im Großraum Houston implementieren werden, ist heute eine der gefragtesten Technologien bei Verkehrsbetrieben weltweit. Ich bin besonders stolz auf dieses neue Projekt, weil METRO einer der ersten US-Kunden von INIT war und ist. Seit fast 20 Jahren liefert INIT nun schon innovative Telematiksysteme an METRO und das neue Ticketingsystem wird sich perfekt in diese integrierte Technologieumgebung einfügen. Wir freuen uns, die in all den Jahren gewachsene, gute Zusammenarbeit mit METRO so weiter fortsetzen zu dürfen”, sagt INIT Vorstand Dr. Jürgen Greschner.

Quelle: INIT

Selbstfahrende Shuttles in Karlsruhe

Im Karlsruher Stadtteil Weiherfeld-Dammerstock können Bürgerinnen und Bürger jetzt ein ein-zigartiges Mobilitätskonzept erleben: Im Rahmen des Forschungsprojekts EVA-Shuttle bringen autonom fahrende, emissionsfreie Minibusse ihre Fahrgäste nach Bedarf bequem von A nach B. Das Besondere dabei: Die Fahrzeuge bewegen sich frei im regulären Straßenverkehr, agieren dort selbstständig und reagieren auf Fußgänger, Radfahrer und motorisierte Verkehrs-mittel. Die Bestellung erfolgt on-demand via App „eva-shuttle“ von ioki. In dieser Konstellation ist das bisher einzigartig in Deutschland. Die drei Fahrzeuge mit den Namen „Ella“, „Vera“ und „Anna“ sind im Rahmen von EVA-Shuttle (EVA = elektrisch, vernetzt, automatisiert) nach einer intensiven Erprobungszeit in der letzten Projektphase nun in den Publikumsverkehr gestartet. Bis Ende Juni können Fahrgäste das neue Mobilitätskonzept nun testen – und das kostenlos.
Am Forschungsprojekt EVA-Shuttle beteiligt ist ein Konsortium aus fünf Partnern: Neben dem FZI Forschungszentrum Informatik sind das die Robert Bosch GmbH, die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH, die TÜV SÜD Auto Service GmbH und die Deutsche Bahn Tochter ioki GmbH.
“Mit der Förderung dieses Projekts leistet der Bund einen wichtigen Beitrag, um die Mobilität in den Städten weiterzuentwickeln. Wir brauchen solche innovativen Vorhaben, um international eine Vorreiterrolle einnehmen zu können, wenn es um fahrerlosen ÖPNV geht”, sagt Bundes-verkehrsminister Andreas Scheuer und ergänzt: “Mit unserem neuen Gesetz zum autonomen Fahren werden wir als erstes Land weltweit selbstfahrende Fahrzeuge aus den Forschungslaboren auf die Straße holen – und zwar im Regelbetrieb. Projekte wie das hier in Karlsruhe können dann viel leichter umgesetzt werden. Ich bin mir sicher: Indem wir die Technik Stück für Stück zum Teil des Alltags machen, können wir die Menschen für das autonome Fahren begeistern.“
Den Betrieb der EVA-Shuttles übernehmen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe als erfahrenes Verkehrsunternehmen. Sie betten die Shuttles in die Meldekette ihrer Zentralen Leitstelle ein und können bei Wartungsbedarf jederzeit auf die Logistik der Pkw-Werkstatt im Karlsruher Rheinhafen zurückgreifen.

Quelle: VBK – Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH

Bundesregierung senkt Trassenpreise

Die Absicht des Bundesverkehrsministeriums für eine drastische Trassenpreissenkung von 98 % für eigenwirtschaftliche Verkehre bis 2022 unterstützen die mofair-Wettbewerbsbahnen ausdrücklich. Sie bedeutet eine Abkehr von der bisherigen Haltung des BMVI, die Coronafolgen auf der Schiene allein durch eine pauschale und massiv wettbewerbsverzerrende Eigenkapitalerhöhung für die Deutsche Bahn AG ausgleichen zu wollen.
mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Dieser Schritt kommt spät, aber hoffentlich nicht zu spät. Der Sektor braucht Unterstützung, nicht allein der Marktführer und auch nicht die Konzernzentrale. Über Monate hatte sich der Bund auf Hilfe nur für das eigene Unternehmen versteift. Währenddessen wurden wirksame Hilfen für alle anderen eigenwirtschaftlich agierenden Verkehrsunternehmen auf der Schiene blockiert. Wenn sich das jetzt ändert, ist das eine gute Nachricht für die Schiene insgesamt. Die offenen Fragen müssen jetzt schnell geklärt werden: Wie werden Wettbewerbsverzerrungen bei einer rückwirkenden Trassenpreissenkung verhindert? Wie wird eine Kannibalisierung von bestehenden Verkehrsleistungen durch Dumpingangebote von DB Fernverkehr wirksam ausgeschlossen? Und vor allem: Wann kommt die Fortführung des Rettungsschirms für den Nahverkehr auf Schiene und Straße für das Jahr 2021?“ Da jetzt klargestellt ist, dass Fern- und Güterverkehr im Jahr 2021 unterstützt werden, muss die Politik schnell die Fortführung des Rettungsschirms für den Nahverkehr beschließen.
In einem Schreiben an Abgeordnete des Bundestags kündigte das BMVI gestern (20. April) einen Kurswechsel an: So soll es Trassenpreissenkungen für die eigenwirtschaftlichen Personen- und Güterverkehre geben. Außerdem soll die Deutsche Bahn AG ihre nach der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III (LuFV III) vorgesehene Dividende von 650 Mio. Euro pro Jahr nicht leisten müssen. Die Mittel sollen stattdessen direkt aus dem Bundeshaushalt erbracht werden.

Quelle: mofair

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unterstützt die Planungen der Bundesregierung, durch umfangreiche zusätzliche Entlastungen die pandemiebedingten wirtschaftlichen Schäden im Bahnsektor auszugleichen: Die Trassenpreise sollen im Schienenpersonenfernverkehr und im Schienengüterverkehr rückwirkend ab März 2020 und bis Ende dieses Jahres nahezu vollständig (zu 98 %) durch den Bund gefördert werden. Für den durch die Pandemieauswirkungen besonders hart getroffenen Personenfernverkehr auf der Schiene wird zusätzlich eine Förderung der Trassenpreise bis Ende 2022 in Aussicht gestellt. Zudem soll die eigentlich durch die Deutsche Bahn jährlich an den Bund zu zahlende Dividende in Höhe von 650 Millionen Euro für das Jahr 2020 und ggf. auch für das Jahr 2021 durch Bundesmittel kompensiert werden. Diese Gelder kommen unmittelbar dem Erhalt des deutschen Schienennetzes zugute, so dass davon nicht nur die DB, sondern der gesamte Bahnsektor profitiert.
„Damit sollen unsere Kernanliegen, die wir über Wochen und Monate in intensiven Gesprächen mit der Bundesregierung diskutiert haben, entsprechend umgesetzt werden. Unser Dank für diese Vorschläge gilt neben Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auch dem parlamentarischen Staatssekretär im BMVI und Bahnbeauftragten Enak Ferlemann. Die Bundesregierung will die Güterbahnen in diesen schwierigen wirtschaftlichen Zeiten umfassend unterstützen, das begrüßen wir außerordentlich“, so Joachim Berends, der im VDV als Vizepräsident rund 180 Schienengüterverkehrs-unternehmen vertritt.
„Diese zusätzlichen Coronahilfen des Bundes würden den Eisenbahnen mitten in der Krise einen notwendigen Schub geben, um auch weiterhin mit demselben Schwung wie bisher die Verkehrswende umzusetzen. Der VDV hat hier gute und für die Politik umsetzbare Vorschläge entwickelt, die die Bundesregierung dankenswerter Weise aufgriffen hat. Von der Europäischen Kommission erwarten wir, dass sie sowohl der Trassenpreisreduzierung als auch den anderen Vorschlägen bis hin zur Eigenkapitalerhöhung der DB nun zeitnah zustimmt. Das hier vorliegenden Corona-Hilfspaket kommt dem gesamten Bahnsektor zugute“, so Veit Salzmann, Vizepräsident der Eisenbahnunternehmen mit Personenverkehr im VDV.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV)