Neuer Schub für die Digitale Schiene Deutschland

Die Digitale Schiene Deutschland bekommt mit 230 neuen Technik- und Planungsexperten jetzt noch mehr Rückenwind: Die Deutsche Bahn (DB) holt alle Mitarbeitenden der SIGNON Deutschland GmbH, einer Tochtergesellschaft der TÜV SÜD AG, ins Team der Infrastruktur. Mit den zusätzlichen Fachkräften sollen der Bau Digitaler Stellwerke sowie die Streckenausrüstung mit ETCS weiter beschleunigt werden.
Die Mitarbeitenden von SIGNON haben in den vergangenen Jahren bereits in einer Vielzahl von Projekten für die Deutsche Bahn erfolgreich geplant und unterstützt. Die Ingenieure, Software-Entwickler, Planer, Werkstudenten und Vertriebs- und Verwaltungsangestellten setzen ihre Arbeit seit dem 1. April nahtlos bei der DB Netz AG fort. SIGNON bleibt unter dem Dach der DB Netz AG als 100-prozentige Tochtergesellschaft weiter bestehen.
Die SIGNON Deutschland GmbH bietet seit 1993 Consulting- und Engineering-Leistungen im Verkehrssektor an. Der Fokus der Gesellschaft liegt auf der Planung von Bahnsystemen und Engineering im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik.

Quelle: Deutsche Bahn AG

SBB bestellt 60 Doppelstock-Züge bei Stadler

Die SBB bestellt bei Stadler für rund 1,3 Milliarden Franken 60 weitere Interregio-Doppelstockzüge. Damit schafft die SBB genügend Kapazitäten für den Angebotsausbau im Regionalverkehr und erfüllt die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes im Fernverkehr. Für die 60 Züge löst die SBB eine bestehende Option ein.
Mit der Beschaffung der 60 Interregio-Doppelstockzüge (IR-Dosto) verstärkt die SBB die bestehende Flotte mit einem bekannten Fahrzeugtyp. 41 der Fahrzeuge tragen dazu bei, die Altflotte zu ersetzen und die Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) im Fernverkehr zu erfüllen. Dieses verlangt unter anderem bis Ende 2023 hindernisfreie Einstiege in die Züge für Personen mit eingeschränkter Mobilität. 19 der Fahrzeuge werden eingesetzt, um im Regionalverkehr in den Regionen Zürich und Westschweiz Kapazitätsengpässe zu beheben, Angebotsausbauten zu ermöglichen und mehr Komfort zu schaffen. Die ersten Fahrzeuge werden ab Fahrplan 2024 eingesetzt. Die SBB ist bereits heute in Besitz von 93 IR- resp. RE-Dosto-Fahrzeugen. Für die 60 Fahrzeuge löst die SBB eine bestehende Option ein.
Der IR-Dosto ist ein Triebzug und bietet auf einer Zugslänge von 150 Metern 466 Sitzplätze. Das Niederflur-Konzept erlaubt hindernisfreies Einsteigen für alle Reisenden. Die Innenausstattung entspricht dem Fernverkehrsstandard und bietet eine 2/1-Bestuhlung in der 1. Klasse. Im ganzen Zug werden Steckdosen, leicht erreichbare Veloplätze, Multifunktionsabteile mit Platz für Kinderwagen, ausreichend Toiletten und ein modernes Informationssystem angeboten.

Quelle: Stadlerrail

Zwei Testangebote pro Woche für Fahrpersonal

Die neue Corona-Arbeitsschutzverordnung, die am 20. April 2021 in Kraft getreten ist, verpflichtet den Arbeitgeber, den nicht ausschließlich im Homeoffice tätigen Mitarbeitern wöchentliche Corona-Tests anzubieten. Je nach Tätigkeit müssen ein oder zwei Tests pro Woche angeboten werden.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) hat nun ein FAQ zur neuen Corona-Arbeitsschutzverordnung und den verpflichtenden Testangeboten veröffentlicht. Den Arbeitnehmern in der Personenbeförderung müssen zwei Corona-Test pro Woche angeboten werden, da sie als Beschäftigte mit häufig wechselnden Personenkontakten gelten. Schnelltests reichen aus. Die Arbeitnehmer/-innen sind nicht zur Annahme des Testangebots verpflichtet.
Weitere Informationen:
FAQ des BMAS     
Corona-Arbeitsschutzverordnung

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) e.V.

Karrieremöglichkeiten für Berufseinsteiger bei der VBK

In ein paar Wochen endet für tausende junge Menschen in Baden-Württemberg die Schullauf-bahn und es beginnt die spannende Suche nach einem passenden Ausbildungs- oder Studienplatz. Vielfältige Karrierewege eröffnen auch die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), die mit mehr als 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in der Region zählen. Rund 20 verschiedene Ausbildungsberufe bietet das kommunale Verkehrsunternehmen an – von der IT-Systemkauffrau, über den Feinwerkmechaniker bis hin zur Fachkraft im Fahrbetrieb. Wer sich nach seinem Schulabschluss für ein Duales Studium entscheidet, kann bei den VBK den Bachelor in Betriebswirtschaft oder Elektrotechnik machen.
„Die kommenden Monate sind immer eine ganz spannende Zeit für uns. Wir freuen uns auf viele interessante Bewerberinnen und Bewerber. Denn sie sind die Fachkräfte von morgen und werden unser Unternehmen in den kommenden Jahren mit ihren Ideen entscheidend mitprägen“, sagt VBK-Personalchefin Stephanie Schulze. In Zeiten einer Corona-Pandemie gestaltet sich die Suche nach einem Ausbildungsplatz für viele Berufseinsteiger etwas schwieriger als sonst. „Persönliche Besuche oder Praktika, um ein Unternehmen besser kennenzulernen, sind derzeit ja leider nur noch sehr eingeschränkt möglich. Auch der ganze Bewerbungsprozess gestaltet sich meist etwas anders“, erklärt Schulze.
Das kommunale Verkehrsunternehmen hat sich deshalb mit einer Vielzahl von Maßnahmen an die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen angepasst, um auch in der Pandemie weiter-hin als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und um jungen Menschen den Berufseinstieg so leicht wie möglich zu machen. „Wir bieten inzwischen viele digitale Formate an, sei es im Bewerbungsverfahren selbst oder dann später beim On-Boarding-Prozess, für den wir beispielsweise digitale Portfolios unserer Unternehmensbereiche erstellt haben. So können sich unsere Nachwuchskräfte trotz der Corona-Schutzmaßnahmen und reduzierter Kontakte gleich gut bei uns zurechtfinden und sich von Anfang an wohlfühlen“, sagt Pamela Matheis, die beim VBK das Personalrecruiting verantwortet und die gegenüber den Bewerberinnen und Bewerbern derzeit mit einem gewichtigen Argument punkten kann: eine hohe Arbeitsplatz-Sicherheit. „Die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Pandemie werden sicherlich erst in den kommenden Monaten und Jahren in ganzem Umfang sichtbar. Als kommunales Verkehrsunternehmen bieten wir unseren Beschäftigten einen sicheren Arbeitsplatz. Das ist aktuell stärker gefragt denn je“, so Matheis.

Quelle: Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH

Martin Schmitz und Jan Schilling als VDV-Geschäftsführer bestätigt

In der Sitzung vom 20. April 2021 hat das VDV-Präsidium einstimmig und vorzeitig die Verträge von Martin Schmitz als Geschäftsführer Technik sowie Dr. Jan Schilling als Geschäftsführer ÖPNV um weitere fünf Jahre verlängert. Martin Schmitz ist seit 2012 im Amt, Jan Schilling seit 2017. Die neuen Verträge gelten im Anschluss an die aktuell noch laufenden Verträge ab 2022.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

eCitaro G mit neuen Lithium-Ionen-Batterien

Für den vollelektrisch angetriebenen Stadtbus eCitaro gibt es drei Jahre nach seiner Weltpremiere ein Update, Mercedes-Benz wechselt auf eine nochmals leistungsstärkere Generation von Lithium-Ionen-Batterien. Die ersten Gelenkbusse des Typs eCitaro G wurden jetzt an den Verkehrsbetrieb ÜSTRA in Hannover ausgeliefert. Sie sind Teil eines Großauftrags und wesentlicher Bestandteil eines ehrgeizigen Vorhabens zur Elektrifizierung des Omnibusverkehrs in der niedersächsischen Landeshauptstadt. „Unsere neuen und hochmodernen Gelenkbusse leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verkehrswende,“ fasst Denise Hain, ÜSTRA Vorständin für Betrieb und Personal, zusammen, „sie sind ein wichtiger Baustein für klimafreundliche Mobilität in Hannover. Sie fahren lokal abgasfrei, leise und sind sehr umfangreich ausgestattet.“
Die beiden neuen eCitaro G für die ÜSTRA zeichnen sich durch Lithium-Ionen-Batterien der zweiten Generation aus. Ihre Kapazität liegt rund ein Drittel höher als bei den bisher verwendeten Batterien und steigert somit die Reichweite zwischen den Aufladungen erheblich. Die Gelenkbusse für Hannover sind mit zehn Batteriebaugruppen ausgestattet, daraus resultiert eine beachtliche Gesamtkapazität von 330 kWh. Zusätzlich verfügen sie über Stromabnehmer auf dem Dach – Fachbegriff Pantograph – für Zwischenladungen an Endhaltestellen.
Die neuen Fahrzeuge sind Bestandteil eines Auftrags der ÜSTRA über bis zu 48 Stadtbusse. Er setzt sich aus 30 Solobussen eCitaro und 18 Gelenkbussen eCitaro G zusammen. Die ersten eCitaro fahren bereits seit September vergangenen Jahres in Hannover. Mit ihrer Elektrobusoffensive möchte die ÜSTRA bis zum Jahr 2023 mit 48 Elektrobussen auf allen innerstädtischen Linien innerhalb der Umweltzone Hannovers elektrisch fahren. Durch die Umstellung können pro Jahr 3.800 Tonnen CO2 eingespart werden.
Parallel zum Einsatz der Elektrobusse werden bis zum Jahr 2023 die Endpunkte der Innenstadt-Buslinien jeweils mit der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur ausgerüstet und die beiden Omnibus-Betriebshöfe für die Ladungs- und Instandhaltungsprozesse der Elektrobusse umfangreich umgebaut.

Quelle: Daimler AG

Neue Stadtbahn-Abstellanlage der KVB

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) nehmen ihre neue Abstellanlage für Stadtbahnen in Betrieb. In der Anlage im Stadtteil Weidenpesch können 64 Stadtbahnwagen, also 32 Doppeltraktionen, abgestellt werden. Das erste Drittel der dreigliedrigen Abstellhalle wird nun betrieblich genutzt. Die beiden weiteren Drittel folgen in den kommenden Monaten.
Die neue Abstellanlage wird benötigt, weil die vorhandenen Abstellkapazitäten für die derzeit 384 Stadtbahnwagen nicht mehr ausreichen. Die Stadtbahnflotte der KVB wird mit der Ausweitung der Verkehrsangebote weiter wachsen. Neben der neuen Anlage in Weidenpesch stehen der KVB Stellflächen auf den Betriebshöfen in Merheim, Wesseling und Braunsfeld sowie in den Abstellanlagen in Zündorf und am Stadion zur Verfügung.
Insgesamt wurden etwa 67,5 Millionen Euro in den Bau der neuen Anlage investiert. Hiervon kommen 44,7 Millionen Euro aus Eigenmitteln der KVB. Das Land Nordrhein-Westfalen steuert über den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) 15,8 Millionen Euro auf Basis von § 12 des ÖPNV-Gesetzes NRW bei. Die Bundesregierung beteiligt sich mit sieben Millionen Euro aus dem Kommunalinvestitionsgesetz des Bundes am Bau der Anlage.
Die neue Abstellanlage dient als „Kapazität im Hintergrund“ dem Ausbau des ÖPNV und trägt zu dessen Qualitätsverbesserung bei. In ihr können die abgestellten Stadtbahnen optimal gewartet werden. Die Anlage befindet sich nahe am Liniennetz der KVB – über den Knotenpunkt Ebertplatz und den Innenstadt-tunnel werden verschiedene Stadtbahn-Linien in wenigen Minuten erreicht. Die Stadtbahn-Linien 12 und 15 verlaufen sogar direkt über die benachbarte Neusser Straße.
Zur Abstellanlage gehören die dreigliedrige Abstellhalle mit insgesamt 16 Gleisen, eine Besandungsanlage, eine Waschanlage, ein Fahrdienstgebäude, verschiedene Technikräume und Abstellgleise auf dem Außengelände. Die Gebäude der Anlage besitzen eine Traufhöhe von 9,80 Metern.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Fokus Bahn NRW ein Erfolgsmodell

Das Landesprogramm Fokus Bahn NRW setzt sich seit zwei Jahren für Verbesserungen im Nahverkehr auf der Schiene in Nordrhein-Westfalen ein. Laut NRW-Verkehrsministerium mit Erfolg: Die Gemeinschaftsinitiative unter Federführung des Landes hat zu einer verbesserten Zusammenarbeit im Sektor und zu einem deutlichen Bewerberzuwachs für den Beruf Lokführerin bzw. Lokführer geführt. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die wertvolle Arbeit der Gemeinschaftsinitiative finanziell und organisatorisch und hat das Engagement im vergangenen Jahr durch die Gründung einer Stabsstelle nochmals verstärkt.
Verkehrsminister Hendrik Wüst zieht ein positives Fazit: „Deutschland muss wieder Bahnland werden. Mit Fokus Bahn NRW haben wir ein Erfolgsmodell und Vorbild für die gesamte SPNV-Branche geschaffen. Das ist deutschlandweit einmalig! Nordrhein-Westfalen ist in Deutschland führend mit der Plattform Fokus Bahn, die das Miteinander der SPNV-Branche konsequent lebt und kultiviert. Davon profitieren vor allem die Fahrgäste und das Klima. Ein gutes SPNV-Angebot macht Mobilität in Nordrhein-Westfalen besser, sicherer und sauberer!“
Joachim Künzel, Leiter des Programms Fokus NRW und Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe, unterstreicht das Engagement: „Wir haben eine starke Branchengemeinschaft aufgebaut und arbeiten in unternehmensübergreifenden Teams daran, einen noch leistungsfähigeren Nahverkehr für die Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen bereitzustellen. An diese Erfolge wollen wir anknüpfen, indem wir neue Partner hinzugewinnen, die Personalgewinnung weiter intensivieren und die Kundeninformation stetig verbessern.“
Die bislang bewährte Zusammenarbeit bei Fokus Bahn NRW soll fortgesetzt werden. Alle Beteiligten wollen im Laufe des Jahres den Fortlauf klären. Formal läuft das Landesprogramm einschließlich der Landesförderung Ende 2021 aus. Der SPNV in Nordrhein-Westfalen muss weiterhin zukunftsfähig gestaltet werden, weil er vor verschiedenen Herausforderungen steht. Zum Beispiel stellt der demografische Wandel hohe Anforderungen an die Personalgewinnung. Darüber hinaus ist ein starker Schienenpersonennahverkehr eine zentrale Voraussetzung für das Erreichen der Klimaziele. Zudem erfordern die Baustellen im Netz zusätzliches Engagement für eine landesweit abgestimmte Fahrgastinformation. Das Erfolgsmodell der gemeinsamen Branchenplattform Fokus Bahn NRW bleibt also weiterhin gefragt.

Quelle: Ministerium für Verkehr NRW

Britta Salzmann neue Geschäftsführerin bei Mobility inside

Ab sofort ist Britta Salzmann Geschäftsführerin des deutschlandweiten Vernetzungsprojekts Mobility inside. Die studierte Diplom-Volkswirtin und Kauffrau wird bei Mobility inside das Marketing und die Kommunikation verantworten. Seit 2012 ist sie bei der Deutschen Bahn im Personenverkehr im Geschäftsfeld DB Vertrieb tätig und insbesondere mit der Vernetzung der Branche befasst – einer der Grundpfeiler von Mobility inside. Neben Britta Salzmann gehören wie bereits bisher Jörg Puzicha und Volker Weiß der Mobility inside-Holding-Geschäftsführung an.
Bereits vor ihrer Tätigkeit bei der Deutschen Bahn war Britta Salzmann mit einer eigenen Kommunikationsagentur für die Branche aktiv und hat dabei die Gründung mehrerer Verbundorganisationen sowie Landesmarketing-Aktivitäten kommunikativ-politisch begleitet, so dass sie über mehr als zwanzig Jahre Branchenerfahrung über alle Akteursgruppen hinweg verfügt.

Quelle: Mobility inside Holding GmbH & Co KG

VDV gegen Höchstbesetzung in Bussen und Bahnen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat sich in der Anhörung des Gesundheitsausschusses im Bundestag zum Infektionsschutzgesetz klar gegen eine Höchstbesetzung in Bussen und Bahnen ausgesprochen. Eine Auslastungsgrenze von maximal der Hälfte der regulär zulässigen Fahrgäste, wie dies im aktuellen Gesetzentwurf der Bundesregierung gefordert werde, sei objektiv nicht umsetzbar oder kontrollierbar, so der Verband.
„Wir unterstützen jede sinnvolle bundesweite Maßnahme, um die Ausbreitung der Coronainfektionen wirksam und nachhaltig einzudämmen. Dies hat weiterhin oberste Priorität. Die Festlegung einer Obergrenze von 50 Prozent bei der Auslastung in unseren Fahrzeugen ist jedoch weder notwendig noch in der Praxis vernünftig umsetzbar. Die Verkehrsunternehmen fahren seit Pandemiebeginn weitestgehend das vollständige Leistungsangebot an Bussen und Bahnen, teilweise sogar mehr. Bei aktuellen Fahrgastrückgängen zwischen durchschnittlich 44 und 70 Prozent ist für alle Kundinnen und Kunden, die den ÖPNV nutzen, ausreichend Platz vorhanden um die pandemiebedingt notwendigen Abstände in den Fahrzeugen einzuhalten“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Ohne zusätzliches Prüfpersonal sei die Einhaltung der Höchstbegrenzung in den Fahrzeugen nicht kontrollierbar. Gleichzeitig ist es aus VDV-Sicht nicht sinnvoll, zusätzliches Personal in die Fahrzeuge zu schicken, um die Auslastung zu prüfen, denn auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen direkten Kontakt möglichst vermeiden.
Der VDV begrüßt im Rahmen der Anhörung zudem bundesweite und einheitliche Standards bei den Infektionsschutzmaßnahmen. Denn Busse und Bahnen – und damit auch die Fahrgäste – fahren häufig über Länder-, Stadt- bzw. Landkreisgrenzen hinaus. Unterschiedliche Regelungen führen daher bei den Kundinnen und Kunden zur Verunsicherung und erschweren außerdem die Umsetzung sowie die Kontrolle und Kommunikation der Maßnahmen durch die Verkehrsunternehmen erheblich: „Einheitliche Regelungen zum Schutz vor weiteren Coronainfektionen sind unabdingbar, um eine Durchsetzung und Kontrolle der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen in den Fahrzeugen zu gewährleisten. Auch mit Blick auf die Nachvollziehbarkeit und das Vertrauen sowie für eine klare und verständliche Information der Fahrgäste ist dies von außerordentlicher Relevanz“, erklärt Wolff.
Eine weitere Schutzmaßnahme aus dem aktuellen Regierungsentwurf des Infektionsschutzgesetzes, die den öffentlichen Verkehr betrifft, ist die Maskenpflicht. Hier schlägt die Bundesregierung strengere Pflichten zum Tragen von „Atemschutzmasken (FFP2 oder vergleichbar)“ vor. Nach Ansicht des VDV entstünden dadurch massive Beeinträchtigungen im Betriebsablauf. Der Verband schlägt stattdessen vor, dass eine Tragepflicht von FFP2-Atemschutzmasken oder zugelassenen medizinischen Gesichtsmasken gesetzlich vorgeschrieben wird. „Wir unterstützen eine Maskenpflicht grundsätzlich, allerdings muss der reibungslose Betriebslablauf bei den Verkehrsunternehmen gewährleistet bleiben. Die Arbeitsschutzverordnung legt für FFP2-Masken eine Tragehöchstdauer von 75 Minuten mit anschließender Pause von 30 Minuten nahe. Die Anwendung dieser Regelung wäre auf viele Berufsgruppen im öffentlichen Personenverkehr mit Aufgaben für einen reibungslosen Betrieb nicht zu vereinbaren, da beispielsweise die Abfertigung, bzw. die Abfahrt von Schienenbahnen nicht ausgesetzt werden kann bis die Tragepause vorbei ist. Auch im Linienbusverkehr würde sich in bestimmten Aufgabenbereichen dieses Problem stellen“, so Wolff abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV