Monika Alke wird neue Arbeitsdirektorin der BSAG

Monika Alke wird zum 1. Juli dieses Jahres neue Arbeitsdirektorin und Personalvorständin bei der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Die studierte Juristin wurde am heutigen Montag, 1. Februar 2021, vom Aufsichtsrat des Unternehmens in den Vorstand bestellt. Mit Monika Alke erhält die BSAG eine Arbeitsdirektorin mit einer langjährigen Management- und Führungserfahrung. Zuletzt arbeitete sie im Personal-Management der Airbus-Gruppe. Bei der BSAG folgt sie Michael Hünig, der das Amt im Herbst vergangenen Jahres gesundheitsbedingt niederlegte.

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Elektrobusse von Škoda Transportation für Prag

Die Škoda Electric der Škoda Transportation Gruppe erhielt einen Auftrag über vierzehn neue Elektrobusse des Typs E’City für die Prager Verkehrsbetriebe. Der Wert des Gesamtauftrags einschließlich eventueller Optionen beträgt bis zu 207 Millionen Kronen und es handelt sich um die erste Lieferung von Elektrobussen, die von der Firma Škoda in Kooperation mit ihrer türkischen Schwestergesellschaft Temsa ausgeführt wird.
„Ich freue mich, dass Škoda gerade in dieser Ausschreibung erfolgreich war. Wir werden unsere Hauptstadt mit Fahrzeugen beliefern, die keine Umweltbelastung darstellen, über einen geräuscharmen Betrieb sowie niedrige Betriebskosten verfügen, wodurch ihr Betrieb langfristig nachhaltig ist. Es wird sich um neue zwölf Meter lange Niederflurfahrzeuge mit hochwertiger Ausstattung handeln – unter anderem mit voll klimatisierten Räumen, komfortablen Sitzen, leistungsfähigem Informationssystem und fortschrittlichem Energiemanagement der gesamten Flotte,“ so Petr Brzezina, Vorstandsvorsitzender und Präsident der Škoda Transportation Gruppe.
Teil der Lieferung sind auch die eventuelle Option auf technischen Support bei der künftigen Entwicklung weiterer Funktionen des Informationssystems und des Energiemanagements (z.B. Fernüberwachung des Fahrzeugverbrauchs oder Überwachung des Akkustands) sowie die Ersatzakkus für den Austausch während der geplanten Nutzungsdauer der Fahrzeuge. Ferner auch Software und Hardware für die Diagnose von Fehlern an den Fahrzeugen sowie Standladegeräte für Aufladung in der Nacht im Busdepot. Die komplette Elektrobus-Flotte wird die Škoda innerhalb von zwölf Monaten nach Vertragsunterzeichnung liefern. Es handelt sich um den ersten Auftrag über Elektrobusse, an dem die Škoda mit ihrer Schwestergesellschaft Temsa aus der Türkei zusammenarbeiten wird.
Der neue Elektrobus für den Prager Verkehrsbetrieb ist 12 Meter lang und seine Konstruktionsgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. E’City ist ein eimissionsfreies Niederflur-Batteriefahrzeug mit einer garantierten Reichweite von mehr als 100 Kilometern bei einer Ladung. Die Ladeleistung beträgt bis zu 150kW und der Ladevorgang erfolgt unter Verwendung von zweipoligem Stromabnehmer, der sich auf dem Fahrzeug befindet, und einem On-Board galvanisch isolierten Ladegerät direkt vom Netzwerk 600V/750V DC. Es ist auch möglich, eine Plug-in-Ladung über Nacht im Depot aus der Steckdose zu nutzen. Die Klimaanlage und die Heizung werden auch rein elektronisch gelöst und die Fahrerkabine ist aufgrund höherer Sicherheitsanforderungen geschlossen.

Quelle: Škoda Transportation a.s

Wiesbadener Batteriebusse mit größerer Reichweite

Auf dem Weg zum emissionsfreien öffentlichen Personennahverkehr ohne Lärm und schädliche Abgase haben Wiesbaden und ihr Mobilitätsdienstleister ESWE Verkehr folgenden Meilenstein erreicht: 21 neue Batteriebusse sowie 56 stationäre Ladesäulen sind auf dem Omnibushof in der Gartenfeldstraße in Betrieb genommen worden. Trotz schwieriger aktueller Rahmenbedingungen schreitet das Projekt zur Elektrifizierung der Busflotte voran.
Die bisherigen zehn Batteriebusse werden nun von 21 weiteren Fahrzeugen vom Typ eCitaro aus dem Hause Mercedes Benz ergänzt. Diese haben eine sogenannte Festkörperbatterie; damit ist der eCitaro laut Herstellerangaben der weltweit erste serienreife Stadtbus eines Großserienherstellers mit Festkörperbatterien. Diese zeichnen sich durch Langlebigkeit und sehr hohe Energiedichte aus. Die Batterie sorgt bei voller Ladung für eine Reichweite von mindestens 200 Kilometern und eine längere Buseinsatzdauer als bisher. Bei der Batterietechnologie wird das chemische Element Kobalt nicht genutzt. So wird sie besonders umweltfreundlich hergestellt. Für das Laden der Batteriebusse wird zertifizierter und nachhaltiger Ökostrom verwendet. 
Bis Ende des ersten Quartals 2021 werden die 56 Batteriebusse der ersten Bestellung alle auf die Linie gehen. Dann kommt auf jedes der 56 modernen Fahrzeuge eine Ladesäule im Betriebshof. Anfangs hatte der Mobilitätsdienstleister im November 2019 mit mobilen Ladegeräten das Projekt gestartet. Die neuen stationären Ladesäulen sind im Vergleich dazu viel leistungsstärker.
Bis Ende 2021 werden insgesamt 120 Batteriebusse dieses Typs für ESWE Verkehr zur Verfügung stehen. Zugleich werden ebenso viel Ladesäulen im Betriebshof entstehen.
Darüber hinaus werden die neuen Stadtbusse für Wiesbaden mit umfassender Komfort- und Sicherheitsausstattung geliefert. Dazu gehören zum Beispiel auch vergrößerte Mehrzweckflächen in den Bussen im Sinne der Barrierefreiheit und mehr Platz für Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen. Ebenso wird der neue eCitaro für die Landeshauptstadt mit einer Fahrertrennscheibe in Türbreite geliefert, die dem Infektionsschutz dient. Über die umfangreiche Serienausrüstung hinaus haben die Fahrzeuge einen aktiven Brems- sowie Abbiegeassistenten, was auch der Sicherheit von Radfahrenden zugutekommt. Der leise und vollelektrische Batteriebus verfügt zudem über Rückfahrkamera, ein akustisches Rückfahr-Warnsignal sowie eine Fußgängerwarnglocke. Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur wird bei ESWE Verkehr ein intelligentes Betriebshofmanagementsystem eingesetzt. Das überwacht die Busse automatisch und ordnet ihnen je nach Ladezustand, weiterer Streckenplanung sowie vorhandener Kapazitäten den optimalen Stellplatz an der Ladestation zu. Die Anschaffung der Busse und der Ladeinfrastruktur wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

Quelle: ESWE Verkehr GmbH

Depot-Management-System für Hamburger U-Bahnen

Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat die PSI Transcom GmbH mit der Lieferung des Depot-Management-Systems PSItraffic/DMS für den Bereich U-Bahn beauftragt. Ziel ist die weitergehende Digitalisierung der Abläufe bei der Fahrzeugzuführung zu den Werkstätten. In der ersten Phase soll das System für die Betriebswerkstätten Farmsen und Billstedt realisiert werden. Der Auftrag umfasst neben der Implementierung des DMS auch die Anbindung bestehender Systeme. Das Projekt wird in einem agilen Entwicklungsprozess umgesetzt.
Mit PSItraffic/DMS wird eine Eigenentwicklung der HOCHBAHN durch eine bewährte Standardlösung abgelöst. Diese enthält neben bestehenden Funktionen zur Sicherstellung des Betriebs darüber hinaus gehend neue Möglichkeiten und Funktionen.
Die Digitalisierung des Workflows über die Fahrzeugzuführung zu den Werkstätten hinweg, wird es der HOCHBAHN ermöglichen, ihre Prozesse weiter zu strukturieren und deren Transparenz deutlich zu erhöhen. Ferner werden die Abläufe harmonisiert und die Fahrzeugverfügbarkeit optimiert.
Bereits seit 2014 steuert die HOCHBAHN mit PSItraffic/DMS automatisiert die Abläufe auf ihren mittlerweile neun Busbetriebshöfen und hat dieses 2019 um ein Lade- und Lastmanagement für E-Busse erweitert.

Quelle: PSI Software AG

Messegeschäft 2020 um 70 % eingebrochen

Rund 380 Messen sollten nach den Planungen der Veranstalter vom Herbst 2020 im Jahr 2021 in Deutschland durchgeführt werden. Bereits jetzt sind aufgrund der andauernden Pandemie rund 110 Messen abgesagt oder nach 2022 verschoben worden. Angesichts des Rückgangs der Infektionszahlen spricht sich die deutsche Messewirtschaft aufgrund der Erfahrungen aus dem Frühjahr und Sommer 2020 dafür aus, schon jetzt ein Konzept für die Wiederaufnahme des Messebetriebs zu erarbeiten.
„Aufgrund der langen Vorlaufzeiten für eine Messedurchführung sollte die Politik so früh wie möglich beginnen, verlässliche Rahmenbedingungen auf Basis der bisherigen Regelungen für den Messe-Neustart zu formulieren. Mit der Öffnung des Einzelhandels sollte auch die Durchführung von Messen wieder grundsätzlich zugelassen werden, denn in beiden Branchen gibt es sehr ähnliche Geschäftsabläufe. Eine vergleichbare Entscheidung hat es bereits am 6. Mai 2020 gegeben “, betont dazu Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft.
Die Veranstalter haben im Herbst 2020 unter Beweis gestellt, dass Messen unter hohen Gesundheitsstandards erfolgreich und sicher durchgeführt werden können. Vor allem die mittelständische Wirtschaft brauche dringend ihre realen Branchenplattformen für die überzeugende Präsentation neuer Produkte und die Gewinnung neuer Kunden.
Die Gesamtbilanz für das Jahr 2020 zeigt, dass die Absagen von rund 70 % der geplanten Messen gewaltige gesamtwirtschaftliche Schäden hinterlassen haben. In „normalen“ Jahren trägt die Durchführung von Messen rund 28 Mrd. Euro zur gesamten deutschen Wirtschaftsleistung bei, davon sind nur 6 Mrd. Euro übriggeblieben.
Erhebliche finanzielle Einbußen hatten nicht nur Messeveranstalter, Messebau und Aussteller. Auch Hotels, Gastronomie, Spediteure, Taxifahrer und der Einzelhandel in den Messestädten waren durch den Ausfall von Messen 2020 stark betroffen. Holtmeier: „Wenn sich diese Entwicklung 2021 auch nur annähernd fortsetzt, dürften in den betroffenen Branchen mehr als 100.000 Arbeitsplätze gefährdet sein“.
Von den 2020 geplanten 355 internationalen, nationalen und regionalen Messen konnten nur 114 durchgeführt werden. Dementsprechend wurden nach Berechnungen des AUMA 2020 nur knapp 2,5 Mio. m² Standfläche, 70.000 Aussteller und 4,3 Mio. Besucher registriert. Das sind jeweils Rückgänge von etwa 72 % im Vergleich zu den Ergebnissen bei den Vorveranstaltungen der ursprünglich für 2020 geplanten Messen. Bei diesen wurden zuletzt fast 8,9 Mio. m² Standfläche, 248.000 Aussteller und 15,6 Mio. Besucher ermittelt. Das Umsatzniveau von etwa 4 Mrd. Euro, das die deutschen Messeveranstalter für 2020 geplant hatten, ist um fast 70  % eingebrochen.

Quelle: AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft

Ungebrochener Trend zur individuellen Mobilität

Der durch die Corona-Pandemie befeuerte Trend hin zur individuellen Mobilität setzt sich auch 2021 weiter fort: 87 Prozent der Verbraucher weltweit bevorzugen die Nutzung eines eigenen Fahrzeugs, um sicher unterwegs zu sein – am Anfang der Pandemie im April 2020 waren es 57 Prozent der Befragten. Zudem ist der Anteil der Verbraucher, die in den nächsten zwölf Monaten ein eigenes Auto kaufen möchten von 35 Prozent auf nun 46 Prozent angestiegen, bei deutschen Verbrauchern von 25 Prozent auf nun 39 Prozent. Die Nutzung eines eigenen Autos wird vor allem als Schutz vor der Verbreitung von Infektionen gesehen. Dies geht aus dem aktuellen Report des Capgemini Research Institute “Shifting gears: COVID-19 and the fast-changing Automotive Consumer“ hervor. Für das nun erschienene Update der im April 2020 durchgeführten Studie zum Verbraucherverhalten beim Autokauf im Zeitalter der Pandemie wurden erneut mehr als 11.000 Verbraucher aus elf Ländern befragt.
Die anhaltende Covid-19-Pandemie und die erneuten Lockdown-Bestimmungen haben die Verbraucher davon abgehalten, öffentliche Verkehrsmittel oder Shared Mobility-Angebote zu nutzen. Mit Blick auf das noch nicht absehbare Ende der Pandemie gaben 87 Prozent der Verbraucher weltweit und 82 Prozent in Deutschland an, dass ihre Sicherheit und ihr körperliches Wohlbefinden sowie das ihrer Familien am besten durch ein eigenes Fahrzeug gewährleistet ist. Fahrgemeinschaften wollen nun 81 Prozent der Verbraucher aufgrund von Gesundheits- und Sicherheitsbedenken vermeiden, im April 2020 waren dies noch 42 Prozent (Deutschland: 81 Prozent heute vs. 28 Prozent im April 2020). Inzwischen ziehen 78 Prozent der befragten Verbraucher weltweit ihr eigenes Fahrzeug den öffentlichen Verkehrsmitteln vor, in Deutschland liegt der Anteil nun bei 74 Prozent. Diese Verschiebung wird sich voraussichtlich auf den Absatz von Fahrzeugen auswirken, denn 72 Prozent der Verbraucher sagen, dass sie es mehr als vor der Pandemie schätzen, jederzeit auf ein eigenes Fahrzeug zurückgreifen zu können.

Quelle: Capgemini Deutschland Holding GmbH

Link zur Studie

59. Deutscher Verkehrsgerichtstag

Zum Ende des 59. Verkehrsgerichtstages, der am 29. Januar 2021 wegen der Corona-Pandemie ausschließlich als Online-Kongress stattfand, zog dessen Präsident, Prof. Dr. Staudinger, eine positive Bilanz. „Auch wenn wir in diesem Jahr nicht wie üblich in acht Arbeitskreisen diskutieren und Empfehlungen aussprechen konnten, sind die angebotenen Fachvorträge der Vorstandskollegen auf großes Interesse getroffen“, so Prof. Staudinger. Für die Fachvorträge der beiden Veranstaltungstagehatten hatten sich jeweils fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Zur Eröffnungsveranstaltung, die aus der Kaiserpfalz in Goslar live übertragen wurde, war auch der Chefberater der EU-Kommission, Paul Nemitz, aus Brüssel zugeschaltet, er über das Thema „Künstliche Intelligenz in Justiz und Mobilität“ referierte und dabei auch einen Blick in die Zukunft des autonomen Fahrens warf. Prof. Dr. Staudinger dankt allen, die vor und hinter den Kulissen für den reibungslosen Ablauf des 59. Verkehrsgerichtstages gesorgt und auch kurzfristig auf die pandemiebedingten Veränderungen reagiert haben. „Dabei gilt unser Dank vor allem auch der Stadt Goslar und dem DRK, die ein Hygienekonzept entwickelt und die erforderlichen   Maßnahmen, wie z. B. Corona-Schnelltests, begleitet und unterstützt haben“, so Prof. Staudinger zum Ende des zweitägigen Kongresses. Der 60. Verkehrsgerichtstag wird vom 26. bis 28. Januar 2022 in Goslar stattfinden.

Quelle: Deutsche Akademie für Verkehrswissenschaft – e.V.

Bombardier-Übernahme durch Alstom abgeschlossen

Alstom hat am 01. Februar 2021 den Abschluss der Übernahme von Bombardier Transportation bekannt gegeben. Durch die Integration von Bombardier Transportation baut der Konzern seine globale Reichweite aus und ergänzt sein bestehendes Portfolio um weitere innovative Produkte und Lösungen. Der erweiterte Konzern hat einen kombinierten Proforma-Umsatz von rund 15,7 Mrd. € und einen Auftragsbestand von insgesamt 71,1 Mrd €. Er beschäftigt 75.000 Mitarbeiter in 70 Ländern weltweit, kann auf große Kapazitäten im Bereich der Forschung und Entwicklung zugreifen und bietet seinen Kunden ein umfassendes Portfolio aus bahntechnischen Produkten und Lösungen.
„Heute ist ein besonderer Tag für Alstom und den globalen Mobilitätssektor, denn durch die Übernahme von Bombardier Transportation entsteht ein neues weltweit führendes Unternehmen im Bereich der smarten und nachhaltigen Mobilität. Die Welt muss sich heute stärker denn je für einen tiefgreifenden ökologischen und gesellschaftlichen Wandel einsetzen, um die erheblichen Herausforderungen der Urbanisierung, des gleichberechtigten Zugangs zu Wirtschaftswachstum und des Klimawandels zu bewältigen. Als unverzichtbarer Bestandteil des modernen Berufs- und Gesellschaftslebens, aber auch mit erheblichen Umweltauswirkungen spielt der Verkehrssektor dabei eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit unseren 75.000 Mitarbeitern besteht unsere Verantwortung bei Alstom darin, unsere gebündelten Kräfte zu nutzen, um den Weg für diesen notwendigen Wandel zu ebnen. Wir tragen die Verantwortung, der Welt die Innovationen bereitzustellen, die erforderlich sind, um diese extremen Herausforderungen zu bewältigen. Zudem verpflichten wir uns, allen Menschen weltweit Zugang zu hochwertigen und effizienten Mobilitätslösungen zu geben, damit sie zur Arbeit kommen oder Freunde und Verwandte besuchen können. Gleichzeitig bekennen wir uns dazu, den Planeten für nachfolgende Generationen zu schützen“, sagte Henri Poupart-Lafarge, Chairman und CEO von Alstom.
Durch den Zusammenschluss beider Unternehmen mit ihren sich ergänzenden Kundenstämmen ist die neue Gruppe in allen Regionen bestens aufgestellt, um ihren Kunden weltweit zu dienen. Während Alstom bereits einen festen Kundenstamm in Frankreich, Italien, Spanien, Indien, Südostasien, Nordafrika und Brasilien hat, führt der Zusammenschluss mit Bombardier Transportation zu einer stärkeren Kundennähe in strategischen Märkten wie Großbritannien, Deutschland, den Nordischen Ländern, China und Nordamerika. Insbesondere in Europa und Nordamerika, die rund 75 Prozent des Gesamtmarktumfangs für OEM ausmachen, ist die Gruppe jetzt besonders stark vertreten.
Das operative Geschäft wird in der Region vom neuen Hauptsitz von Alstom Amerika in Montreal, Quebec, geführt. Zudem ist ein Centre of Excellence für Design und Engineering geplant, das von den Stärken Quebecs in den Bereichen Innovation und nachhaltige Mobilität profitieren wird.
Alstom wird den Verkauf bestimmter Assets der kombinierten Gruppe fortsetzen und abschließen, in Übereinstimmung mit den Verpflichtungen, die in der Presseerklärung der Europäischen Kommission vom 31. Juli 2020 beschrieben sind. Die Veräußerungen werden im Einklang mit allen anwendbaren gesellschaftlichen Prozessen und unter Einbeziehung der Angestelltenvertretungen erfolgen.

Quelle: Alstom

Preisanstiege bei Bus und Bahn

Zitat von Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zur Pressemitteilung der Allianz pro Schiene (die Pressemitteilung finden Sie am Ende des Textes):

„Der alleinige Vergleich von prozentualen Preisanstiegen hinkt und sagt nichts über die tatsächlichen Mobilitätskosten aus. Denn das Preisniveau für ein ÖPNV-Abo liegt insgesamt deutlich unter den Kosten für Betrieb und Unterhalt eines PKWs. Aktuell kostet ein Monatsticket für Bus und Bahn im städtischen Nahverkehr im Schnitt 55,20 Euro, das entspricht etwa einer Tankfüllung beim Auto. Die monatlichen Kosten für einen durchschnittlichen Kleinwagen belaufen sich laut ADAC – mit Kraftstoff, Versicherung, Steuern, TÜV, Reparaturen, Reifenwechsel, Wertverlust etc. – auf mindestens auf 400 Euro monatlich.
Richtig ist, dass die Ticketpreise im Nah- wie auch im Fernverkehr in den letzten Jahren moderat gestiegen sind. Im Jahr 2020 lag die durchschnittliche Ticketpreissteigerung im ÖPNV bei 1,3 %, im Jahr 2019 waren es im Schnitt 1,75 %. Die Verkehrsunternehmen erwirtschaften daraus allerdings keine Gewinne, sondern investieren jeden Euro direkt wieder in den Betrieb. Davon werden also Löhne, Gehälter und weitere Kosten gedeckt. Je mehr ÖPNV angeboten wird, desto mehr Fahrzeuge und Personal wird benötigt. Und die daraus entstehenden Kosten werden zu einem Großteil auch über Ticketeinnahmen finanziert. Bund und Länder haben uns gerade in diesem coronabedingt schwierigen Jahr mit einem Rettungsschirm von bis zu fünf Milliarden Euro im Hinblick auf entgangene Ticketeinnahmen massiv unterstützt und werden dies hoffentlich weiterhin tun. Daher ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um zusätzliche Forderungen nach Entlastung zu stellen. Wir müssen vielmehr gemeinsam dafür sorgen, dass die Fahrgäste nach der Pandemie möglichst schnell zurückkehren in Busse und Bahnen, denn nur so lassen sich die Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Allianz pro Schiene: Die Sonderlast für klimafreundliche Pendler

Die Kosten für Millionen Bahnpendler sind in den vergangenen Jahren schneller gestiegen als die für Autofahrer. Dies zeigt das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach zahlten Bahnnutzer im Nahverkehr im vergangenen Jahr im Schnitt 16 Prozent mehr als noch 2015. Autofahren verteuerte sich dagegen um nur vier Prozent.


Klimafreundliche Pendler dürfen nicht finanziell bestraft werden


„Die Zahlen unterstreichen den gewaltigen politischen Handlungsbedarf im Verkehr“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin. „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Kosten für den klimafreundlichen Nahverkehr auf der Schiene stärker zunehmen als die für den motorisierten Individualverkehr mit seiner hohen Belastung der Umwelt und der Gesellschaft insgesamt“, betonte Flege. „Wer sich für ein umweltfreundliches Verkehrsmittel entscheidet, darf dafür nicht finanziell bestraft werden. Wir brauchen endlich faire Wettbewerbsbedingungen im Verkehr.“
Dafür gilt es laut Flege, die Bahnen von der Stromsteuer zu befreien und die EEG-Umlage für elektrisch betriebene Züge deutlich zu senken. Zudem sollte der Bund die Trassenpreise, die so genannte Schienen-Maut, für die Zeit der Pandemie streichen und danach halbieren. Diese Entgelte für die Infrastrukturnutzung im Personen- und Güterverkehr belasten ausgerechnet die klimafreundliche Schiene.
„Mit fairen Wettbewerbsbedingungen wäre der Öffentliche Verkehr für viele Menschen noch attraktiver“, so Flege. „Derzeit aber zahlt der Schienenverkehr die europaweit höchste Stromsteuer auf Fahrstrom, Ökosteuer, EEG-Umlage, Schienenmaut und muss für 100 Prozent der CO2-Zertifikate im Emissionshandel kostenpflichtig aufkommen.“ Die konkurrierenden Verkehrsträger hingegen leisten kaum einen Beitrag zur Energiewende.


Verbraucher profitieren von Entlastungen des Öffentlichen Verkehrs


Analysen der Allianz pro Schiene zeigen, dass im Fernverkehr die Mehrwertsteuer-Entlastung bei den Verbrauchern angekommen ist. So sanken die Preise im Fernverkehr auf der Schiene 2020 um 15,4 Prozent. Dies ist auch eine Folge der Mehrwertsteuersenkung seit Anfang 2020. Bundesregierung und Bundestag hatten im Fernverkehr der Bahn den Mehrwertsteuersatz im Zuge des Klimapakets Anfang vergangenen Jahres dauerhaft von 19 auf sieben Prozent reduziert. Im zweiten Halbjahr sank der Tarif vorübergehend noch einmal auf fünf Prozent – befristet bis Ende des Jahres. „Diese Mehrwertsteuersenkung hat die Bahnbranche in vollem Umfang an die Verbraucher weitergegeben“, sagte Flege.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Expertenstatement: ÖPNV neu denken!

Die Verkehrswende in Zeiten einer Pandemie macht neues Denken im ÖPNV besonders notwendig, heißt es. Ist das nur eine Plattitüde, oder ist da wirklich Substanz hinter? Was war bisher falsch und was muss neu gedacht werden? Ohne in die Details gehen zu können ist eines klar: alte Rollen-/Feindbilder müssen in der Gestaltung der Mobilität der Zukunft endlich überwunden werden. Der MIV per se darf nicht mehr nur verteufelt werden, der Fahrradverkehr als Covid 19 Gewinner und Träger der Mobilitätswende (mit vielen Vorbildern wie Kopenhagen, Freiburg, Utrecht…) muss viel stärker in das Zentrum mobiler Visionen rücken. Und wir alle müssen realisieren, dass „der klassische, liniengebundene ÖPNV mit Bus & Bahn“ nur ein Teil der zukünftigen Mobilitätsbedürfnisse wird abdecken können. Linienbezogene Konzepte stoßen immer an ihre systemischen Grenzen. Sie können den Wunsch nach ständig verfügbaren, leicht zugänglichen, bequemen und individuellen Mobilitätsbedarf für „Punkt-zu Punkt Verkehre“ eben nur begrenzt abdecken […]

Das komplette Statement von Dr. Knut Petersen, Partner BSL Transportation Consultants GmbH & Co. KG, lesen Sie in der digitalen Ausgabe oder Januar/Februar-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.