Novelle des PBefG kann nur erster Schritt sein

Nach Ansicht des Digitalverbands Bitkom ist der nun vorliegende Referentenentwurf für eine Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) nur ein erster Schritt in Richtung eines effizienteren und vernetzten Verkehrs. „Anbieter von Ride-Pooling erhalten Rechtssicherheit und die Bürger damit die Chance auf mehr kostengünstige und umweltfreundliche Mobilitätsangebote, auch außerhalb der Großstädte“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg den Vorschlag. „Die Autoren des Gesetzentwurfs haben aber die Chance verpasst, Mobilität konsequent digital und klimafreundlich zu entwickeln und sich von überholten, historischen Vorschriften zu trennen, die Innovationen erschweren oder verhindern.“
So soll auch im novellierten Gesetz an der sogenannten Rückkehrpflicht festgehalten werden. Damit werden Fahrer, die über Apps buchbar sind, weiterhin gezwungen, nach jeder Fahrt leer zum Betriebs- oder Wohnsitz zurückfahren, sofern sie keinen direkten Anschlussauftrag haben. Darüber hinaus können Kommunen die Rückkehrpflicht künftig auch auf Ride-Pooling-Anbieter ausweiten, so dass deren Fahrzeuge ebenfalls zum Betriebssitz zurückkehren müssten. „Damit werden die Effizienzvorteile des Ride-Pooling konterkariert. Wege, die durch das Pooling mit den Fahrgästen eingespart werden, müssen dann stattdessen leer zurückgelegt werden“, sagte Berg. Erschwerend kommt hinzu, dass weiterhin der volle Mehrwertsteuersatz für private Pooling-Anbieter fällig wird, während kommunale Anbieter vom ermäßigten Satz profitieren.
Kritisch sieht Bitkom auch die Verankerung einer übergreifenden Mobilitätsdatenverordnung im Personenbeförderungsgesetz, die unter anderem die Pflicht zur Daten-Bereitstellung durch Vermittler und Unternehmen vorsieht. Dadurch besteht die Gefahr, dass Parallelstrukturen aufgebaut werden, da es ähnliche Bestrebungen mit der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität und dem geplanten Datenraum Mobilität bereits gibt. „Wir müssen die vorhandenen Daten viel stärker nutzen, um eine komfortable, sichere und ressourcenschonende Mobilität zu ermöglichen. Wichtig ist aber, dass wir uns nicht in parallelen Projekten verzetteln – und dass alle Anbieter von Mobilitätsdiensten dazu beitragen, nicht nur diejenigen, die vom Personenbeförderungsgesetz erfasst werden“, so Berg.
Ebenfalls vertan wurde die Chance, für kleinere und mittelgroße Orte besseren Zugang zum modernen und klimafreundlichen Fernbusverkehr zu schaffen und so eine Alternative zur Reise mit dem privaten Pkw zu bieten. Stattdessen drohen den Anbietern sogar längere und umfangreichere Genehmigungsverfahren, zum Beispiel weil künftig eine Registrierung für einzelne Fahrzeuge erfolgen soll und nicht mehr nur für die durchführenden Unternehmen.

Quelle: Bitkom

Vollständige Stellungnahme des Bitkom zur Novelle des Personenbeförderungsgesetzes

Maskenkontrolltag: ÖPNV ist kein Corona-Hotspot

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband für über 600 Unternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs, unterstützt den heutigen bundesweiten Maskenkontrolltag im ÖPNV: „Die Pflicht zum Tragen einer Maske in Bussen und Bahnen ist ein wesentlicher Faktor für ein bisher sehr geringes Infektionsrisiko im ÖPNV. Daher ist es wichtig und richtig, dass heute im Rahmen des bundesweiten Aktionstags nochmal dafür sensibilisiert wird, dass alle Fahrgäste ihre Masken immer und korrekt tragen, wenn sie mit uns unterwegs sind. 90 bis 95 Prozent unserer Kundinnen und Kunden tun dies aber ohnehin vorschriftsmäßig“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.
Der Verband weist zudem darauf hin, dass es neben der Maskenpflicht weitere fundierte Gründe gibt, warum die Ansteckungsgefahr im ÖPNV nur sehr gering ist: „An jeder Haltestelle werden durch oftmals automatische Türöffnungen die Busse und Bahnen permanent gelüftet und während der Fahrt gelangt zusätzlich ein hoher Anteil an Frischluft durch die Klimaanlagen in die Fahrzeuge. Zudem halten sich die Fahrgäste durchschnittlich pro Fahrt nur etwa 15 bis 20 Minuten im Fahrzeug auf und es wird relativ wenig miteinander gesprochen, so dass sich Aerosole deutlich geringer verbreiten als in anderen geschlossenen Räumen. In Summe führen diese Rahmenbedingungen dazu, dass der ÖPNV kein Corona-Hotspot ist. Dies haben mehrere nationale und internationale Studien und unabhängige Experten inzwischen bestätigt. Um das geringe Risiko noch weiter zu minimieren investieren die Verkehrsunternehmen außerdem in zusätzliche Reinigungs- und Hygienemaßnahmen und versuchen, wo dies möglich ist, ihre Angebote auszuweiten um in den Fahrzeugen für mehr Abstand zu sorgen“, so Wortmann abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Innovationspreis für Forschungsprojekt RemiHub

Das Forschungsprojekt „RemiHub”, bei dem klimafreundliche Paketzustellung getestet wird, gewinnt den Innovation in Politics Awards 2020 in der Kategorie „Quality of Life”. Damit kommt der internationale Preis erstmals nach Österreich. Auf europäischer Ebene werden jedes Jahr besondere Projekte, die etwas bewegen, vor den Vorhang geholt. In der Vielzahl von innovativen Projekten konnte sich das klimafreundliche Forschungsprojekt RemiHub durchsetzen. Damit gewinnt heuer zum ersten Mal eine österreichische Idee.
Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien: „Die Öffis sind die Lebensadern der Stadt. Als öffentlicher Verkehrsbetrieb sind wir maßgeblich am Klimaschutz beteiligt. Neben dem Ausbau der Öffis sind auch geniale Forschungsprojekte wie RemiHub essenziell für unsere Stadt. Ich bin sehr stolz auf unser Team, das dieses Projekt nun seit fast zwei Jahren sehr erfolgreich verfolgt. Ich bin zuversichtlich, dass wir aus dem Forschungsprojekt für die Zukunft sehr viel lernen können.“
RemiHub ist ein Forschungsprojekt der tbw research und der TU Wien gemeinsam mit den Wiener Linien und Heavy Pedals. Es untersucht, wie zentrale Öffi-Flächen künftig für die städtische Paketzustellung genutzt werden können. Im ersten Testlauf im November 2019 wurde ausgehend von der Straßenbahn-Remise Kagran Essen an Kindergärten und Schulen geliefert. Im zweiten Testlauf (Frühjahr 2020) wurden gemeinsam mit DPD Pakete von der Busgarage Ottakring aus verteilt. Im dritten Testlauf (Herbst 2020) wurden, ebenfalls mit DPD gemeinsam, Pakete von einer U-Bahn-Station aus mit dem Lastenrad verteilt.
Die gewonnenen Daten werden nun von der TU Wien gemeinsam mit dem Projektinitiator tbw research ausgewertet, um daraus weitere Maßnahmen abzuleiten. Das Projekt wird gefördert bzw. finanziert im Rahmen des FTI-Programms Mobilität der Zukunft durch das Bundesministerium für Klimaschutz und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft abgewickelt.
„The Innovation in Politics Institute“ hat sich zur Aufgabe gemacht, die politische Arbeit in Europa zu verbessern. Dafür werden jährlich mutige, kreative PolitikerInnen ausgezeichnet – unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit und der politischen Ebene. Mit dem „Innovation in Politics Awards“ bittet das europäische Institut Projekte vor den Vorhang, die neue Wege beschreiten und damit konkrete Ergebnisse erzielen.

Quelle: WIENER LINIEN GmbH & Co KG

IT-TRANS überzeugt mit digitalem Auftritt

Die IT-TRANS bediente zum siebten Mal als weltweit führende Konferenz und Fachmesse das Zukunftsthema digital verknüpfter urbaner Mobilität. Aufgrund der Corona-Pandemie vereinte das globale Branchentreffen vom 1. bis 3. Dezember erstmals rein digital 1.750 Experten aus 60 Ländern auf einer interaktiven Event-Plattform. Vertreten waren Teilnehmer aus allen Kontinenten, die sich rege zu aktuellen Herausforderungen innerhalb der Branche austauschten und ihr Netzwerk ausbauten.

Die Pandemie hat die Implementierung neuer Technologien beschleunigt und gleichzeitig verdeutlicht, wie wichtig die Digitalisierung des öffentlichen Personenverkehrs ist. „Internationale IT- und Mobilitätsexperten fanden sich anlässlich der IT-TRANS zusammen, um gemeinsam über die Zukunft urbaner Mobilität zu debattieren. Eine Plattform, die gerade in dieser unsicheren Zeit, in der vor allem der öffentliche Personenverkehr von großen Umbrüchen geprägt ist, von großer Bedeutung ist. Es wurde geplant und diskutiert, wie Prozesse mithilfe smarter Software optimiert, Fahrgasterlebnisse verbessert und gerade in Zeiten der Pandemie Vertrauen geschafft und eine sichere Nutzung geboten werden kann“, konstatiert Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, welche die IT-TRANS gemeinsam mit dem Internationalen Verband für öffentliches Verkehrswesen (UITP) veranstaltet.

Die Konferenz-Sessions, welche live gestreamt wurden, widmeten sich Themen wie mobilem Ticketing, Künstlicher Intelligenz und Internet der Dinge (IoT), Autonomem Fahren, On-Demand und Shared Mobility, Mobility-as-a-Service (MaaS), Datenmanagement sowie intelligentem städtischen Verkehrsmanagement. Mittelpunkt zahlreicher Diskussionen war COVID-19 und die Frage, wie der öffentliche Personenverkehr gestärkt und mithilfe intelligenter Technologien aus dieser Krise kommen kann. Die UITP gestaltete das mit anerkannten Fachleuten besetzte Konferenzprogramm. Einer der 150 Referenten war Michael Pellot, Director of Corporate Reputation at Transports Metropolitans de Barcelona: „Ich nehme seit der Gründung der IT-TRANS im Jahr 2008 fast ununterbrochen teil, da sie ein internationaler Pflichttermin ist, wenn es um Informationstechnologien für Mobilität und öffentlichen Personenverkehr geht. Obwohl wir uns dieses Jahr leider nicht persönlich treffen konnten, ist die von den Organisatoren gewählte technologische Lösung recht umfangreich und erlaubt es uns, die meisten Ziele der Veranstaltung zu erreichen. Mein Eindruck ist, dass alles auf einem bemerkenswerten Niveau funktioniert hat. Ich hoffe jedoch, dass wir uns bei der nächsten Ausgabe wieder persönlich treffen können.“

In 29 Market Update Foren und 45 virtuellen Roundtables präsentierten die 250 teilnehmenden Firmen, Start-ups und Institutionen per Video ihre intelligenten Lösungen und tauschten sich in Kleingruppen über Best-Practice-Beispiele in Städten rund um den Globus aus. Die Konferenz-Session „Public Transport 2035: Digitalisation leading the way“ richtete ihren Blick auf die urbane Mobilität in 15 Jahren. Die gemeinsame Vision der Referenten: Im Jahr 2035 wird es weiterhin Fortbewegungsmittel mit großen Kapazitäten geben, gleichzeitig werden on-demand Angebote ihren Platz im Markt finden. Es wird mit neuen Einnahmequellen experimentiert, an der Verbesserung des Kundenerlebnisses und der optimalen Nutzung der Fahrtzeit gearbeitet. Konzepte wie Mobility-as-a-Service werden weiterhin als Leitgröße angesehen. Essentiell ist deshalb, dass die verschiedenen Mobilitätsangebote noch stärker nahtlos miteinander verknüpft sind.

Parallel zur IT-TRANS fand die  axi & Ride-hailing Conference, ebenfalls als Digital-Event, statt. Die UITP hatte diese zuvor in Dubai und London veranstaltet, bevor sie nun erstmals gemeinsam mit der Messe Karlsruhe ausgerichtet wurde. Beide Expertenkreise trafen sich im Format After Fair nach Ende des jeweiligen Konferenz- und Vortragsprogramms zum Netzwerken und Diskutieren.

Projektleiter Jochen Georg resümiert: „Wir sind dankbar, wie flexibel unsere Aussteller, Besucher und Partner diesen Weg mit uns gegangen sind und freuen uns gleichzeitig bereits, die IT-TRANS vom 8. bis 10. März 2022 wieder als Live-Event mit digitalen Komponenten in der Messe Karlsruhe stattfinden zu lassen. Die Planungen dafür haben gemeinsam mit unseren Ausstellern bereits begonnen.“

Quelle: Messe Karlsruhe

Neue Zugflotte für die Strecke Aachen-Essen

Eine ganze Generation lang war der Klassiker unter den Regionalbahnen – der ET 425 – auf der Rhein-Niers-Bahn zuverlässig unterwegs. Kurz vor dem Fahrplanwechsel, ab dem 6. Dezember 2020, nimmt jetzt eine komplett neue Zugflotte mit zehn Fahrzeugen den Betrieb auf – eigens konfiguriert für die Strecke zwischen Aachen und Essen. Mit den unterschiedlich großen Wagenteilen reagieren Nahverkehr Rheinland (NVR), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und DB Regio NRW auf die Besonderheiten der Streckenführung und der Nachfrage: Zusammengekoppelt fahren die Fünf- und Dreiteiler vom Typ Coradia Continental (ET 1440) auf dem Kernstück der RB 33 von Aachen nach Lindern, die Fünfteiler fahren dann auf dem gut frequentierten Streckenabschnitt von Lindern weiter bis nach Essen. Der Dreiteiler wird energiesparend auf der Stichstrecke zwischen Lindern und Heinsberg eingesetzt. Die Elektrotriebwagen aus dem Hause Alstom sind spurtstark und können so auf dem hochausgelasteten Schienennetz die eine oder andere Minute aufholen. Außerdem punkten die komfortablen Züge mit großzügigen Einstiegsbereichen, einer benutzerfreundlichen Innengestaltung mit LED-Beleuchtung sowie einem stufenlosen Durchgang von der ersten bis zur letzten Tür.
Die Züge kommen in zwei Varianten zum Einsatz und haben als Dreiteiler 154 Sitzplätze, als Fünfteiler 264. Die barrierefreien Mehrzweckbereiche bieten variable Nutzungsmöglichkeiten für bis zu zwölf Fahrräder sowie zwei Rollstuhlplätze pro Fahrzeug. Alle neuen Züge sind mit Videoüberwachung ausgestattet. Zudem wurde die Zugbegleiter-Quote über den gesamten Tagesverlauf auf nahezu 100 Prozent erhöht.
Der mit DB Regio geschlossene neue Verkehrsvertrag beginnt am 13. Dezember 2020 und läuft 14 Jahre bis Ende 2034. Das Leistungsvolumen der Regionalbahn-Linie 33 liegt bei jährlich rund zwei Millionen Zugkilometern. Die ersten Coradia Continental hat DB Regio NRW bereits seit Dezember 2019 auf der Linie RE 8 (Koblenz – Mönchengladbach) im Einsatz. Das Unternehmen hat insgesamt zehn dreiteilige und 16 fünfteilige Fahrzeuge für die ET-1440-Flotte geordert. Für den Einsatz auf der RB 33 sind die Fahrzeuge gut gerüstet. Im Erprobungsbetrieb auf der RE 8 sind alle neuen Züge vom ersten Tag an zuverlässig gelaufen.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH, Deutsche Bahn AG

Fahrplanwechsel 2020 bei der KVB

Der Fahrplanwechsel der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) am 13. Dezember 2020 bringt vor allem durch Taktverdichtungen an Samstagen und in den Abendstunden eine spürbare Angebotserweiterung. Durch die Abstimmung der Fahrpläne von Stadtbahn-, Bus- und S-Bahn-Verkehr wird der Umweltverbund weiter gestärkt. Insgesamt werden wöchentlich gegenüber dem Jahresfahrplan 2020 fast 1.500 Fahrten mehr angeboten.
Zum Fahrplanwechsel startet zudem mit dem vierjährigen Pilotprojekt „Isi“ ein neues, bedarfsgesteuertes On-Demand Angebot in Köln, welches das bestehende, klassische ÖPNV-Angebot ergänzen wird.
Mit den Veränderungen wird die Kapazität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) spürbar vergrößert. Durch die Stärkung des ÖPNV als umweltfreundliche und nachhaltige Mobilitätsalternative wird dieser noch attraktiver. Die KVB schafft hierdurch eine weitere Grundlage zum Umstieg in Busse und Bahnen sowie zur Senkung des Anteils des motorisierten Individualverkehrs.
Informationen:
Fahrplanauskunft  
Facebook-Seite der KVB

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe AG

Die neue Berliner U5 ist eröffnet

Am 4. Dezember 2020 haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) die neue Linie U5 in Betrieb genommen. Mit 22 Kilometern Streckenlänge zwischen Hönow und Hauptbahnhof ist sie ab sofort die zweitlängste U-Bahnlinie der Hauptstadt. Kurz nach 12 Uhr mittags hielten erstmals Züge mit Fahrgästen auf den beiden neuen U-Bahnhöfen Rotes Rathaus und Unter den Linden.
Zuvor hatten Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller, BMVI-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang und BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp auf dem U-Bahnhof Unter den Linden die Bedeutung des „Lückenschluss U5“ für Berlin gewürdigt. Sie dankten dabei all denen, die am erfolgreichen Abschluss des Großprojekts mitgewirkt haben. Die kleine Zeremonie fand aufgrund der Corona-Pandemie ohne Gäste statt. Berlins Verkehrssenatorin Regine Günther übergab die Urkunde zur Betriebserlaubnis an die BVG. Gemeinsam mit der BVG-Aufsichtsratsvorsitzenden Senatorin Ramona Pop stellte der Betriebsvorstand Dr. Rolf Erfurt um 12 Uhr am U-Bahnhof Rotes Rathaus alle Signale auf Grün und schickte den ersten Zug auf freie Fahrt von Hönow bis zum Hauptbahnhof.
Mit 2,2 Kilometern neuer Tunnelstrecke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor ist die Lücke zwischen „alter“ U5 und der 2009 in Betrieb genommenen U55 nun geschlossen. Im Ergebnis steht die neue, längere U5. Drei neue U-Bahnhöfe, von denen der Bahnhof Museumsinsel noch bis Sommer 2021 ohne Halt durchfahren wird, bieten noch besseren Zugang zu Berlins historischer Mitte. Die BVG erwartet auf dem neuen Abschnitt täglich rund 155.000 Fahrgäste, die unter anderem von einer zusätzlichen Anbindung des Berliner Hauptbahnhofs sowie einer neuen Direktverbindung aus dem Osten Berlins in die Innenstadt profitieren.
Seit 12 Uhr halten die Züge der U6 zwischen Alt-Mariendorf und Alt-Tegel am oberen Bahnsteig des U-Bahnhofs Unter den Linden. Der nur wenige Meter Fußweg und knapp zweihundert Meter Schienenstrecke entfernte U6-Bahnhof Französische Straße ging zeitgleich vom Netz und bleibt künftig geschlossen. Die BVG geht am U-Bahnhof Unter den Linden von täglich rund 50.000 Umstiegen zwischen U5 und U6 aus.
Die Baukosten – getragen von Bund und Land – werden nach Fertigstellung des U-Bahnhofs Museumsinsel die 2013 berechneten 525 Millionen Euro um nur wenige Prozent übertreffen. Das BMVI stellte für das Gesamtvorhaben, den Abschnitt von Alexanderplatz bis Hauptbahnhof, einschließlich der bereits fertiggestellten U55, wie im Hauptstadtfinanzierungsvertrag festgelegt, Zuwendungen in Höhe von mehr als 150 Millionen Euro zur Verfügung.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Check-in-Check-out-System im VVS

Einfach in den Bus oder die Bahn steigen, ohne sich Gedanken über Fahrpreise und Verbundgrenzen zu machen und ohne sich vorher ein Ticket kaufen zu müssen. Das ist zumindest innerhalb von Baden-Württemberg keine Zukunftsmusik mehr. Seit September läuft beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) ein Pilotprojekt bei dem die technische Machbarkeit eines Check-in-Check-out-Systems per Smartphone auf Herz und Nieren getestet wird. Möglich ist das mit der App des schweizer Partners „Fairtiq“.
Seit dem 3. Dezember 2020 können Fahrgäste mit der App nicht nur innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart fahren, sondern auch die Bahnen und Busse im Enzkreis und in der Stadt Pforzheim nutzen. Für verbundüberschreitende Fahrten gilt der Baden-Württemberg-Tarif.
Nächste Woche erfolgt ein weiterer Schritt zu einem einfachen und unkomplizierten Ticketsystem fürs ganze Land. Die Geschäftsführinnen und Geschäftsführer aller 22 Verkehrsverbünde im Land unterschreiben zusammen mit Verkehrsminister Winfried Hermann, MdL, eine Kooperationsvereinbarung. Sie zielt darauf ab, ein Check-in-Check-out-System für alle ÖPNV-Tarifsysteme in Baden-Württemberg zu etablieren.
Unter einem Check-in-Check-out-System (kurz „CiCo“) versteht man, dass Fahrgäste sich vor dem Einsteigen durch ein einfaches „Swipen“ auf der Handy-App einchecken und nach dem Aussteigen wieder auschecken. Der korrekte Preis wird automatisch berechnet – und zwar garantiert zum „Bestpreis“. So ist der Nutzer innerhalb der gesammelten Fahrten an einem Tag immer zum günstigsten Tarif unterwegs. Fahrgäste des ÖPNV und SPNV brauchen lediglich ein Handy und müssen sich in der App registrieren. Danach reicht ein einfaches „Wischen“.
Ziel des Projektes, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Förderprojektes „Saubere Luft“ bezuschusst wird, ist nachzuweisen, dass ein CiCo-System verbundübergreifend technisch funktioniert und von den Fahrgästen akzeptiert wird. Interessierte aus den Verbundräumen Stuttgart und Pforzheim-Enzkreis können sich auf der Webseite www.cico-bw.de als App-Tester registrieren. Wer sich schnell anmeldet und unter den nächsten 500 Neuregistrierten ist, bekommt 5 Euro Startguthaben.

Quelle: Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart

Hendrik Vonnegut wird NIAG-Vorstand

Diplom-Betriebswirt Hendrik Vonnegut wird neuer Vorstand bei der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft (NIAG). Er folgt in dieser Position Dr. Werner Kook, der sein Amt auf eigenen Wunsch zum Jahresende niederlegt.
Vonnegut vervollständigt den dreiköpfigen Vorstand mit Peter Giesen und Christian Kleinenhammann. Er ist bereits seit dem 1. Juni 2020 bei der NIAG beschäftigt. Zuvor war er nach einigen Jahren in der Automobilindustrie fünfzehn Jahre bei Remondis International GmbH tätig, zuletzt als Geschäftsführer.

Quelle: Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG

Erprobung des Urbino electric in Athen

Der Elektrobus von Solaris wird in den nächsten zwei Monaten in Athen getestet. Die griechische Hauptstadt wird die elektrische Technologie im regulären Fahrgastbetrieb erproben, um für die fortschreitende Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs gerüstet zu sein. In den nächsten Monaten planen Athen und Thessaloniki 1.300 Busse anzuschaffen, wovon die meisten elektrisch angetrieben werden sollen.
Solaris ist führender Hersteller von Elektrobussen in Europa und seine batteriebetriebenen Busse haben für sich schon einige Dutzend Kunden in 18 Ländern gewonnen. Diesmal wird die innovative Technologie von Solaris im regulären Stadtverkehr vom Betreiber OSY aus Athen erprobt.
Die Tests des Urbino 12 electric begannen mit einer Feier am 27. November 2020. Anwesend waren der Vorstand von OSY und Kostas Karamanlis, der griechische Minister für Infrastruktur und Transport. Bis Ende Januar wird der Bus auf der Buslinie Nr. 2 Richtung Stadtmitte eingesetzt.
Das griechische Ministerium für Infrastruktur und Transport zusammen mit der Regierung haben die Elektrifizierung des Verkehrs in den Mittelpunkt ihrer Transportpolitik gestellt. Aus diesem Grunde haben sie auch erhebliche Anreize zur Anschaffung elektrischer Fahrzeuge geschaffen.
Der 12 Meter lange, emissionsfreie Urbino electric ist mit High Energy+-Batterien mit fast 400 kWh Gesamtkapazität ausgestattet, die per Stecker geladen werden. Angetrieben wird dieses Modell des Urbino electric von einer Elektroachse mit zwei integrierten Motoren mit einer Leistung von je 125 kW.
Der geräumige Innenraum wird zusätzlich mit einer Reihe topmoderner Lösungen ausgestattet wie USB-Ladebuchsen, ein Fahrgastinformationssystem oder eine Videoüberwachung. Zu noch mehr Komfort von Passagieren werden eine LED-Beleuchtung, eine Klimaanlage und ein besonders leises Antriebssystem beitragen. Der in Athen erprobte Urbino electric bietet Platz für 72 Fahrgäste, darunter für 30 auf Sitzplätzen. Das Fahrzeug ist auch behindertengerecht ausgestattet: es besitzt einen funktionellen Rollstuhlplatz und 16 stufenlos erreichbare Sitzplätze.

Quelle: Solaris Bus & Coach S.A.