Mit dem eCitaro G präsentieren wir einen vollelektrisch angetriebenen Gelenkbus für stark frequentierte Linien. Er ist die konsequente Erweiterung des eMobility-Konzepts von Mercedes-Benz. Mit seinem modernen, geräumigen Innenraum bewältigt er eine praxisgerechte Fahrgastanzahl von bis zu 146 Personen. Umgerechnet auf den einzelnen Fahrgast überzeugt der eCitaro G mit besonders günstigen Anschaffungs- und Unterhaltskosten. Das macht ihn oft zur wirtschaftlichsten Lösung für Linien mit hohem Fahrgastaufkommen. Im Zusammenspiel mit dem eCitaro Solobus deckt er unterschiedliche Beförderungsbedarfe zukunftsorientierter Verkehrsbetriebe optimal ab. Der eCitaro G punktet mit den Werten des Citaro G und bringt die Technik und Leistungsfähigkeit des elektrifizierten Solobusses mit.
PK52-Taster jetzt auch für den Glaseinbau
Die Taster-Serie PK52 ist im Markt bewährt. Nun hat TSL-ESCHA eine doppelseitige Version für den Einbau in Glastüren von Bus und Bahn entwickelt. Der besondere Clou: Der neue Distanzring lässt sich dank beweglicher Kabelabdeckung auf einfache Weise an verschiedene Türprofile anpassen und somit Toleranzen und Spaltmaße ausgleichen. Die Kabelabdeckungen gibt es für fünf verschiedene Winkel zur Anpassung an die jeweiligen Türprofile.
Eine weitere Besonderheit: Als einziger Hersteller bietet die TSL einen Taster für Glasstärken von 4 bis 14 Millimetern an. Innen- und Außentaster werden über eine elektrische Schnittstelle mit einander verbunden. Im Bedarfsfall können die Taster separat ausgetauscht werden. Der PK52 ist für den äußeren Türbereich auch in einseitiger Funktion mit Blindabdeckung erhältlich.

Waiblingen testet autonomes Fahren
Im Rahmen des Projektes „AMEISE“ wird in der baden-württembergischen Stadt Waiblingen autonomes Fahren erprobt, um das Busverkehrsangebot zu erweitern und um einen Beitrag für die klimafreundliche Verkehrswende zu leisten. Zum Einsatz kommt ein kleiner, nahezu vollautomatisierter Bus, mit dem auf einer neuen Buslinie im Gewerbegebiet „Ameisenbühl“ die Datenkommunikation erforscht wird.
Am Ende des Projektes steht die Beurteilung wichtiger Zielgrößen zu der verkehrlichen Frage, unter welchen Bedingungen autonomes Fahren im ÖPNV einen Beitrag zur Verbesserung des Modal-Splits und damit auch der umweltfreundlichen Personenbeförderung leisten kann. Das Projekt „AMEISE“ unterscheidet sich von anderen Reallaboren, dass es in wichtigen Teilthemen tiefgehende Entwicklungen und Untersuchungen durchführt. Auch diese sind sehr wichtig, wenn man Entscheidungen zur Hochskalierung des autonomen Busverkehrs treffen will. Zu den Teilthemen gehören besonders die Datenkommunikation mit straßenseitiger Infrastruktur, die Kostenermittlung, zum Beispiel für einen gefahrenen Kilometer, die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Auch die Akzeptanz im Schülerverkehr, bei mobilitätseingeschränkten Personen und der Busfahrerinnen und Busfahrer werden besonders untersucht.
Zur Bearbeitung des Forschungsprojektes hat sich ein interdisziplinäres Konsortium gebildet. Es besteht aus: Hochschule Esslingen (Projektkoordinator), Stadt Waiblingen, Universität Stuttgart, IMU Institut GmbH, Omnibus Verkehr Ruoff GmbH, Verband Deutscher Verkehrsunternehmer e.V, VDV-Akademie (Verband Deutscher Verkehrsunter-nehmen-Akademie) e. V., Softing Engineering & Solutions GmbH, Volkmann Straßen- und Verkehrstechnik GmbH, BridgingIT GmbH, Kommunikationsbüro Ulmer GmbH, Berufsbildungswerk Waiblingen, Landratsamt Rems-Murr-Kreis und Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH.
Im Rahmen dieses Industrieforschungsprojekts soll die Integration von autonomen, emissionsfreien Kleinbussen (M2 Klasse) im ÖPNV sowie deren Auswirkung auf das Berufsbild des Busfahrers untersucht werden. Das Vorhaben AMEISE soll dieses Jahr (2020) starten und nach einer geplanten Laufzeit von drei Jahren abgeschlossen werden. Im Halbstundentakt werden zwei Fahrzeuge eine ca. 2,2 km lange Strecke befahren und ihre Passagiere an zwei Bushaltestellen aufnehmen und absetzen. Die Bestandteile der ersten Phase umfassen u. a. den notwendigen Ausbau der Infrastruktur, die Erforschung und Spezifizierung geeigneter Umfeld-Erfassungssysteme sowie deren Einbindung und die Einrichtung eines 5G-Mobilfunknetzes. In der zweiten Phase ist ein Busbetrieb mit der Autonomiestufe vier (L4 nach SAE J3016) geplant. Hier wird auf Grundlage der vorangegangenen Machbarkeitsstudie sowie des Umfelds der ersten Phase der Bus (in Teilen) zur automatisierten Beförderung von Personen befähigt und bis zum Projektende betrieben. Das Projekt zeichnet sich in beiden Phasen durch die Zusammenarbeit von Forschung, Kommunen, Bus- und Wirtschaftsunternehmen aus. Hilfreich sind die Ergebnisse einer ersten Bürgerbeteiligung, die zeigen, dass viele bürgerschaftliche Gruppen, wie auch der Bund der Selbstständigen, hinter dem Projekt stehen.
Quelle: intellicar.de
swaxi-Testphase wird erweitert
Die kostenlose Testphase des Ridesharing-Dienstes „swaxi“ der Stadtwerke Augsburg (swa) wird erweitert. Am Freitag, 11. Dezember ist das swaxi erstmals auch freitags von 12 bis 24 Uhr unterwegs, zusätzlich zu den Samstagen von 12 bis 24 Uhr. Bis jetzt haben sich fast 1.000 Nutzer in der swaxi APP registriert. Die APP ist in den APP-Stores verfügbar und kann kostenlos heruntergeladen werden. Die Anmeldung erfolgt mit dem Registrierungscode „swaxi“. Das swaxi kann in ganz Augsburg genutzt werden.
Ridesharing ist eine neue und flexible Mobilitätsform, die den bestehenden Nahverkehr der swa ergänzt. Ziel ist es, damit den ÖPNV noch attraktiver zu machen und eine Alternative zum eigenen PKW zu schaffen.
Nach der abgeschlossenen Testphase bekommt die Mobilitätsfamilie der swa im kommenden Jahr durch den neuen Service Zuwachs. Bis dahin sammeln die swa Erfahrungen und optimieren die Anwendung.
Interessierte können das swaxi ab dem kommenden Wochenende immer freitags und samstags zwischen 12 und 24 Uhr kostenlos testen. Der Fahrgast gibt seine Start- und Zieladresse in die APP ein. Die swaxi APP zeigt einen virtuellen Haltepunkt in der Nähe, dort wird der Fahrgast abgeholt. Die Fahrtwünsche verschiedener Fahrgäste werden gebündelt und somit Ressourcen gespart.
Die eingesetzten Fahrzeuge stammen aus der swa Carsharingflotte.
Quelle: Stadtwerke Augsburg swa
Andreas Hartnigk neuer Vorsitzender des Rheinbahn-Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat der Rheinbahn AG hat in seiner Sitzung am 8. Dezember 2020 Ratsherrn Andreas Hartnigk (CDU) einstimmig zum Vorsitzenden für die nächsten fünf Jahre gewählt. Hartnigk gehört dem Kontrollgremium seit 2004 an. Bereits von 2009 bis 2014 saß er dem Aufsichtsrat der Rheinbahn vor. Der 56-jährige Rechtsanwalt gilt als ausgewiesener Verkehrsexperte. Stellvertretender Vorsitzender bleibt der Betriebsratsvorsitzende der Rheinbahn, Michael Pink.
Quelle: Rheinbahn AG
Der neue Dresdner Stadtbahnwagen
Die Vorstände der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) Andreas Hemmersbach und Lars Seiffert haben am 9. Dezember den Rohbau der Wagenkastenteile des ersten neuen Stadtbahnwagens für Dresden abgenommen. Im August dieses Jahres hatte Bombardier Transportation im Werk Görlitz mit dem Bau des ersten Fahrzeuges begonnen. Insgesamt fertigt Bombardier Transportation 30 neue Straßenbahnfahrzeuge für die Stadt. An der Neiße entstehen zunächst die Rohbauten der Karosserie. Der Innenausbau findet ab Februar 2021 im Bautzner Werk statt.
Die neue Stadtbahn trägt die Typenbezeichnung NGT DX DD. Dabei steht NGT für Niederflurgelenktriebwagen, DX für Drehgestellfahrzeug mit zehn Achsen und DD für Dresden. Das Fahrzeug besteht aus fünf, mit Gelenken beweglich miteinander verbundenen Wagenkastenmodulen. Der Rohbau eines Moduls setzt sich aus dem Untergestell, den Seitenwänden und dem Dach zusammen. Die Endmodule werden noch mit den Kopfteilen komplettiert. Diese Hauptbaugruppen werden im Görlitzer Bombardier-Werk zusammengesetzt und verschweißt.
Das Untergestell wird aus rostträgem, sogenanntem wetterfestem Stahl gefertigt. Dach und Seitenwände entstehen aus nichtrostendem Stahl. Während der Kopf und dessen Einzelteile im Görlitzer Werk geschnitten, gekantet, entgratet und zusammengeschweißt werden, entstehen die Dachteile und Seitenwände in Bautzen und werden von dort nach Görlitz geliefert.
Die neue Stadtbahn soll im August 2021 in Dresden eintreffen. Nach der Inbetriebnahme und diversen Probefahrten im Netz wird voraussichtlich im Dezember 2021 der Probebetrieb mit Fahrgästen starten. Ab 2022 soll alle drei Wochen ein neuer Stadtbahnwagen nach Dresden geliefert werden und nach einer kurzen Inbetriebnahmephase in den Linieneinsatz kommen. Bis Herbst 2023 sollen allen neuen Stadtbahnen an die DVB ausgeliefert sein.
Die ersten zwölf Fahrzeuge werden auf der Linie 2 zwischen Kleinzschachwitz und Gorbitz eingesetzt. Sobald die Großenhainer Straße ausgebaut ist, können die folgenden elf dann auf der Linie 3 zwischen Wilder Mann und Coschütz fahren. Die beiden Linien gehören zu den nachfragestärksten im DVB-Netz. Mittelfristig besteht mit dem Einsatz auf der Linie 1 eine weitere Option für den Einsatz der neuen Wagen.
Der NGT DX DD ist mehr als 43 Meter lang und 2,65 Meter breit. Damit ist er 35 Zentimeter breiter als die bisherigen Dresdner Fahrzeuge. Im neuen Stadtbahnwagen finden bis zu 290 Passagiere Platz. Das sind 30 mehr als in unserem längsten Fahrzeug, dem NGT D12 DD.
Im Januar 2020 hatten sich rund 16.000 Besucherinnen und Besucher ein Bild vom dem 1:1-Modell der neuen Stadtbahn im Verkehrsmuseum gemacht. Dabei notierte die DVB-Marktforschung rund 2.000 Meinungen der Bürgerinnen und Bürger. Fast alle fanden die neue Bahn gut. Einige häufig geäußerte Änderungswünsche führten zu Anpassungen bei der Innenraumausstattung, zum Beispiel bei der Auswahl der Sitze.
Quelle: Dresdner Verkehrsbetriebe AG
Trotz Corona: VDV wächst weiter
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konnte auch im Pandemie-Jahr 2020 weitere neue Mitglieder begrüßen. „Für die Branche war das Jahr infolge der Covid-Krise das schwierigste seit Langem. Statt weiterer Rekorde bei den Fahrgastzahlen und den transportierten Gütern auf der Schiene brachen die Zahlen unverschuldet ein. Nach den Beschlüssen des Klimakabinettes zur letzten Jahreswende hatten wir voll auf den Ausbau von Bus und Bahn gesetzt, doch seit März müssen wir unsere ganze Kraft nun zur Bewältigung der Corona-Folgen einsetzen. Der VDV hat frühzeitig und erfolgreich mit Bund und Ländern über finanzielle Coronahilfen verhandelt und auch die übrigen Branchenthemen weiter erfolgreich bearbeitet. Zudem war und ist der Verband gerade in der Krise für seine Mitglieder eine noch relevantere Plattform für Austausch und Abstimmung innerhalb der Branche geworden“, so Präsident Ingo Wortmann.
Der Verband hat insgesamt 567 ordentliche und 66 außerordentliche Mitglieder im In- und Ausland. „Wir haben ein ausgesprochen intensives Jahr hinter uns. Die politischen Entscheidungsträger bei Bund und Ländern haben, in Zusammenarbeit und in enger Abstimmung mit dem VDV – unter hohem Zeitdruck wichtige Entscheidungen für die schnelle Unterstützung von Bus und Bahn in der Krise getroffen. Ihnen gebührt unser Dank. Neben diesem ÖPNV-Rettungsschirm gab es zudem weitere richtungsweisende politische Beschlüsse für die Branche, die wir aktiv und erfolgreich begleitet haben. Dies ist deshalb gelungen, weil sich neben den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor allem zahlreiche Mitglieder in hohem Maße ehrenamtlich in die VDV-Arbeit einbringen. Das ist in dieser fachlichen und inhaltlichen Tiefe sowie in der thematischen Breite ein wesentliches Erfolgsmerkmal des Verbandes. Die politischen Entscheider im Bund, in den Ländern und in Kommunen wissen, dass sie sich beim VDV auf eine innerhalb der Branche abgewogene und fachlich treffende Position verlassen können“, so Wortmann weiter.
Die Mitglieder des VDV sind im Verband in fünf so genannten Sparten organisiert: Bus, Tram, Personenverkehr mit Eisenbahn, Schienengüterverkehr und Aufgabenträger und Verbünde. Darüber hinaus hat der VDV neun Landesgruppen, in denen die regionalen Interessen der Mitglieder gebündelt werden. Für seine Arbeit in Berlin und Brüssel unterhält der Verband ein Hauptstadt- und ein Europabüro.
Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
Volocopter-Flugtaxidienste in Singapur
Nach zwei Jahren enger Zusammenarbeit mit der Stadt gab Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility (UAM), heute (9.12.2020) die Zusage, Flugtaxidienste in Singapur zu etablieren. In Zusammenarbeit mit der Behörde für wirtschaftliche Entwicklung in Singapur (Economic Development Board, EDB) und der Zivilluftfahrtbehörde (Civil Aviation Authority of Singapore, CAAS) plant das Unternehmen, seine Flugtaxidienste in dem südasiatischen Stadtstaat innerhalb der nächsten drei Jahre zu realisieren. Damit positioniert sich Singapur als erste Stadt in Asien kommerzielle Flugtaxidienste einzuführen. In Vorbereitung auf den kommenden Launch, gründete Volocopter die Volocopter Asia Holding und stellte Hon Lung Chu als Leiter des Asien-Pazifik-Raums in Singapur ein.
Bereits im Oktober 2019 absolvierte das Flugtaxi einen Flug über der Marina Bay und gab den Zuschauern die Möglichkeit, ein Gefühl für Urban Air Mobility zu bekommen. Vor diesem Flug eröffnete Volocopter ein Büro in Singapur, führte umfangreiche Flugtests durch und arbeitete eng mit mehreren strategischen Partnern, wie z.B. dem Verkehrsministerium (Ministry of Transport, MOT) und der CAAS, um alle erforderlichen Sicherheitsauflagen vor der Genehmigung des Fluges zu erfüllen.
Bevor Volocopter kommerzielle Flugtaxis-Dienste in Singapur anbieten darf, benötigt das Unternehmen die erforderliche behördliche Genehmigung von der CAAS und der Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union (EASA). Die kürzlich bekanntgegebenen Arbeitsvereinbarung der EASA mit der CAAS zur Validierung von Musterzulassung vereinfacht diese Genehmigung, da sie die zeitgleiche Validierung durch beide Behörden in enger Abstimmung ermöglicht. Bis die ersten kommerziellen Routen eröffnet werden, wird das Unternehmen zusammen mit den Beteiligten umfassende Tests und Flugerprobungen, Bewertungen und Zertifizierungsprozesse durchführen.
Die erste Route in der Löwenstadt wird voraussichtlich eine touristische Route entlang der südlichen Küste sein, die atemberaubende Ausblicke auf die Skyline der Marina Bay bietet. Dies könnte Singapur in Folge der COVID-19-Pandemie eine neue Attraktion zur Förderung der landeseigenen Tourismusindustrie bieten. Zukünftige Verbindungen könnten auch grenzüberschreitende Flüge sein, die die regionale Anbindung insbesondere an benachbarte Wirtschaftszentren verbessern könnten.
In den kommenden drei Jahren wird Volocopter ein lokales Team von 50 Pilot*innen, Ingenieur*innen, Betriebsspezialist*innen und Führungskräften aufbauen. Das Unternehmen plant, bis 2026 über 200 Vollzeitkräfte in Singapur einzustellen, um ein Netz von Routen zu realisieren. Gemeinsam mit lokalen Institutionen wie dem Fraunhofer Singapur an der Technischen Universität Nanyang, arbeitet Volocopter an Forschungs- und Entwicklungsprojekten vor Ort.
Quelle: Volocopter GmbH
EU-Verkehrsminister: Keine Maut für Busse
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 8. Dezember die Ablehnung einer Zwangsmaut für Busse durch die EU-Verkehrsminister begrüßt. Diese Entscheidung ist enorm wichtig für die weitere Reduzierung des Abgasausstoßes im Verkehrssektor, für die Interessen von Millionen Fahrgästen und für die wirtschaftliche Zukunft der mittelständischen Busunternehmen, die aktuell massiv unter der Corona-Pandemie leiden. Wäre eine Zwangsmaut für Busse auf den Weg gebracht worden, hätte dies eine zusätzliche finanzielle Belastung ausgerechnet für das Fernverkehrsmittel mit den niedrigsten Treibhausgasemissionen mit sich gebracht. Der bdo hat in den zurückliegenden Monaten massiv gegen die – unter anderem vom Europäischen Parlament – angedachte Zwangsabgabe für den umweltfreundlichen öffentlichen Personenverkehr mit Bussen gekämpft.
Zu der Entscheidung aus dem Kreis der Verkehrsminister der EU-Mitgliedstaaten sagte bdo-Präsident Karl Hülsmann am Dienstag: „Diese Entscheidung gegen eine Bus-Maut ist der einzig logische und richtige Schritt im Sinne von Klimaschutz und Verkehrswende. Wenn wir endlich von der Konzentration auf Pkw und Flieger wegkommen wollen, dann müssen wir Bus und Bahn konsequent stärken. Die angedachte Zwangsabgabe für Busfahrten hätte genau das direkte Gegenteil bewirkt und wäre daher ein großes Hindernis für die so dringend benötigte Verkehrswende gewesen. Unser ausdrücklicher Dank geht an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der sich erfolgreich gegen eine drohende Zwangsmaut für Busse eingesetzt hat. Er hat damit im Interesse der Millionen Fahrgäste gehandelt, die auf den Bus als kostengünstiges, flexibles und umweltfreundliches Verkehrsmittel angewiesen sind. Zudem hat Bundesminister Scheuer mit seinem starken Engagement gegen die Busmaut auch ganz direkt die derzeit schwer angeschlagenen Busunternehmen in Deutschland geschützt, die wie kaum eine andere Branche unter der Corona-Krise leiden und unverzichtbar für den öffentlichen Personenverkehr in Deutschland sind.“
In der Folge wird es in der EU zum Trilog kommen, bei dem die Kommission, das Parlament und der Rat über den finalen Gesetzestext verhandeln. Der bdo wird sich natürlich auch hierbei weiterhin dafür einsetzen, dass die Busmaut verhindert werden kann.
Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer
Digitalisierungsoffensive für den ÖPNV in NRW
Chancen der Digitalisierung für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen nutzen und neue Mobilitätsprojekte mit vernetzten Lösungen und zukunftsweisenden Angeboten schaffen! Das ist das Ziel der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW. Das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen treibt mit Zweckverbänden, Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen die Digitalisierung in Bus und Bahn weiter voran. Auf Einladung von Verkehrsminister Hendrik Wüst tauschten sich jetzt die Mitglieder des Lenkungskreises über erfolgreich eingeführte und ausstehende Digitalisierungsprojekte aus.
Innerhalb der vier übergeordneten Projekte (Technologien zum Elektronischen Fahrgeldmanagement, landesweite eTarif-Lösungen, Information und Datenqualität sowie Querschnittsprojekte und Initiativen der Landesgruppe des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen) werden derzeit 23 Teilprojekte bearbeitet und initiiert, 17 Teilprojekte wurden bereits abgeschlossen.
Unmittelbar vor dem Lenkungskreis Digitalisierungsoffensive wurde zwischen dem Ministerium für Verkehr und den Partnern Aachener Verkehrsverbund (AVV), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), WestfalenTarif GmbH und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die gemeinsame Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) zum eTarif NRW unterzeichnet. Hiermit wurde der Grundstein für ein 100-Millionen-Euro-Förderprogramm bis 2031 gelegt, das mit der geplanten Einführung des eTarifs NRW Ende 2021 das verbundübergreifende Fahren mit dem ÖPNV auch ohne Tarifkenntnisse erheblich vereinfachen soll.
In diesem Jahr ist als Projekt der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW zudem das vom Landesverkehrsministerium mit rund 500.000 Euro unterstützte und deutschlandweit einmalige Pilotprojekt „BonnSMART“ gestartet. In den 230 Bussen und 99 Bahnen der Bonner Verkehrsbetriebe wird die Möglichkeit zum kontaktlosen und mobilen Bezahlen erprobt. Kunden benötigen lediglich eine funkfähige Kredit- oder Debitkarte, die sie beim Ein- und Aussteigen vor ein stationäres Prüfgerät im Fahrzeug halten. Das Projekt zeigt, dass der ÖPNV durch ein digitales Angebot attraktiver und kundenfreundlicher werden kann, in der aktuellen Pandemie-Situation beispielsweise über kontaktlose Bezahlmöglichkeiten.
Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise wurde außerdem die neue Maßnahme „Auslastungsinformationen in der Fahrplanauskunft“ in die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW aufgenommen. Darüber wollen die Verkehrsverbünde den Fahrgästen Informationen bereitstellen etwa wie stark ein Fahrzeug ausgelastet ist. Fahrgäste haben so die Möglichkeit, ihr Reiseverhalten der Auslastung bestimmten Fahrten anzupassen, um stark gefragte Verkehrsmittel gezielt zu vermeiden. So können Fahrgäste landesweit ihre Fahrt noch komfortabler planen und ihre Route unter Berücksichtigung der Auslastung wählen. Die beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ansässige Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) des ÖV-Datenverbundes wird in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und den Partnern im Land die Vernetzung und die gemeinsame Fortentwicklung der Auslastungsprognose landesweit einheitlich im Sinne der Fahrgäste gestalten und eine Integration in alle technischen Systeme ermöglichen.
Zudem wurde der aktuelle Stand des deutsch-niederländischen Projekts „easyConnect“ vorgestellt, ein grenzüberschreitendes, Smartphone basiertes, intermodales ID-Ticketing-Projekt im AVV, das mit 2,23 Millionen Euro vom Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Erfahrungen haben gezeigt, dass mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren, wenn Buchen und Bezahlen einfach ist – vor allem über Landesgrenzen hinweg. Information, Buchung und Abrechnung erfolgen bei „easyConnect“ aus der gewohnten App des Fahrgastes, sodass Sprach- und Tarifbarrieren wegfallen.
Informationen zur ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW
Quelle: Kompetenzcenter Digitalisierung, Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen