Erfolgreiche Testergebnisse für Coradia iLint in den Niederlanden

Die Provinz Groningen hat einen Bericht über die Ergebnisse der Coradia iLint-Tests veröffentlicht, die im März auf der 65 Kilometer langen Strecke zwischen Groningen und Leeuwarden im Norden der Niederlande durchgeführt wurden. Die Tests sollten untersuchen, ob ein Wasserstoffzug eine vollständig nachhaltige Alternative zu den derzeit im Norden des Landes verkehrenden Dieselzügen sein könnte.
Der Wasserstoffzug von Alstom wurde umfassend zusammen mit dem Betreiber Arriva in der Provinz Groningen, dem niederländischen Eisenbahninfrastrukturmanager ProRail und dem Energieunternehmen Engie getestet. DEKRA, ein unabhängiges Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen, agierte als Testleiter. Die Tests fanden ohne Fahrgäste statt.
Der Bericht stellt fest, dass der Wasserstoffzug von Alstom die vier Ziele des Testrahmens erfolgreich erfüllt hat: Genehmigung durch die niederländische NSA (National Safety Assessor), auf dem niederländischen Schienennetz zu fahren, vollständig emissionsfreier Betrieb und perfekt auf den kommerziellen Fahrgasteinsatz des aktuellen Fahrplans abgestimmt, schnelle und einfache Betankung und Heranführen der Öffentlichkeit an die Wasserstoffmobilität.
Zur Leistung des kommerziellen Betriebs: Sowohl der Aushangfahrplan (alle Bahnhöfe) als auch der Expressfahrplan wurden erfolgreich getestet. Wasserstoffverbrauch, Infrastruktur-Kompatibilität, Beschleunigung, Bremsen, Andocken, Höchstgeschwindigkeit, Leistung der Hilfsbetriebe – alle Operationen verliefen ohne Probleme.
Die niederländischen Lokführer empfanden das Verhalten des Zuges als komfortabel, geschmeidig und leicht zu fahren. Die Betankung mit grünem Wasserstoff verlief schneller als erwartet und wurde sicher durchgeführt. Darüber hinaus ist dieser emissionsfreie Zug deutlich leiser als die derzeitigen Dieselzüge. Dies wurde während der Tests bestätigt und ist ein bedeutender Vorteil für die Fahrgäste und die Anwohner an der Strecke.
Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass alle Ziele erreicht wurden und dass der Wasserstoffzug eine voll funktionsfähige Alternative zur Dieselausrüstung ist.

Quelle: Alstom

Den Link zum Bericht (auf englisch) finden Sie hier.

VAG rüstet 25 Dieselbusse auf Euro 6-Norm nach

Dank einer Nachrüstung an den Motoren von 25 Bussen der Freiburger Verkehrs AG (VAG) stoßen diese dieselgetriebenen Linienfahrzeuge jetzt um mindestens 90% Prozent weniger Stickoxide aus als bisher. Sie erfüllen nun allesamt die Euro 6-Norm. Der Umbau erfolgte in Eigenleistung in den Werkstätten der VAG. Seit Januar dieses Jahrs wurden in Fahrzeuge ab dem Baujahr 2009 sogenannte „SCRT- Katalysatoren“ eingebaut, die die bereits vorhandenen älteren Katalysatoren ersetzen.
Die neuen zugelassenen und seitens des Bundesverkehrsministeriums verifizierten Abgasnachbehandlungssysteme für die 22 Gelenkbusse und drei Solobusse wurden von einer Spezialfirma bezogen. Dabei wird dem Abgas der Betriebsstoff AdBlue ® beigemischt. Dieser reagiert mit den Stickoxiden zu harmlosem Stickstoff und Wasserdampf. Dafür benötigt das System aber eine gewisse Temperatur, die gerade im tatsächlichen Stadtbetrieb von Bussen nur mit einem aktiven Thermomanagement sicherzustellen ist. Durch den kombinierten Einsatz von Partikelfilter und der SCR-Technik mit aktivem Thermomanagement unterschreiten die 25 Busse, die bis zur Umstellung der Flotte auf E-Antrieb noch einige Jahre im Einsatz sein werden, nun die Euro 6 Grenzwerte.
Der nächste große Schritt, um die Emissionen der VAG Busflotte noch weiter zu verringern, folgt bis zum Jahr 2022. Dann werden zehn Solobusse und fünf Gelenkbusse, die derzeit noch mit Euro 5 Motoren ausgestattet sind, durch emissionsfreie Elektrobusse ersetzt.

Quelle: Freiburger Verkehrs AG

U-Bahnhof Spichernstraße in Berlin jetzt barrierefrei

Der U-Bahnhof Spichernstraße hat jetzt seinen zweiten Aufzug. Am heutigen Mittwoch, 30. September 2020, ist die Anlage in Betrieb gegangen. Der Aufzug verbindet die Bahnsteigseite der U3 in Richtung Krumme Lanke, den Bahnsteig der U9 sowie die Straßenebene miteinander.  Mit der Inbetriebnahme des neuen Aufzugs ist der 1959 (U3) bzw. 1961 (U9) eröffnete U-Bahnhof ab sofort einer von insgesamt 134 barrierefrei zugänglichen BVG-Bahnhöfen. Auch der direkte Übergang zwischen den Linien U3 und U9 ist ab sofort wieder für Fahrgäste geöffnet.
Die Arbeiten am Aufzug haben im April 2018 begonnen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 4,5 Millionen Euro. Der erste Aufzug, der die Straßenebene mit dem Bahnsteig der U3 in Richtung Wittenbergplatz verbindet, wurde bereits am 30. April dieses Jahres in Betrieb genommen. Bereits mit dessen Einbau wurden die Bahnsteigsohlen der U3 saniert. Die beiden Seitenbahnsteige haben einen neuen Asphaltboden mit Blindenleitsystem erhalten. Die Bahnsteige der U9 wurden ebenfalls mit einem Blindenleitsystem sowie einem hellen Granitboden ausgestattet.
Die Grundinstandsetzung am U-Bahnhof Spichernstraße wird vorrausichtlich ab dem Frühjahr 2021 fortgesetzt. Auf dem Programm stehen dann weitere, umfangreiche Treppen- und Vorhallensanierungen. Dabei werden die Einschränkungen für den Fahrgastbetrieb so gering wie möglich gehalten. Die BVG wird rechtzeitig vor Beginn informieren.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Stadler liefert neue Straßenbahnen nach Mailand

Stadler und Azienda Transporti Milanesi S.p.A. (ATM) haben einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 80 Straßenbahnen vom Typ TRAMLINK für die Stadt Mailand unterzeichnet. Das Auftragsvolumen für den Rahmenvertrag beläuft sich auf 172.6 Millionen Euro. In einem ersten Abruf bestellt ATM 30 Fahrzeuge. Stadler liefert damit zum ersten Mal Straßenbahnen nach Italien.

Quelle: Stadler Rail Group

De Lijn informiert Fahrgäste mit IVU.suite

Mit über 3.200 Bussen und rund 400 Straßenbahnen betreibt De Lijn den öffentlichen Nahverkehr in den flämischen Provinzen Belgiens. Über 500 Millionen Fahrgäste nehmen jedes Jahr das Angebot des Unternehmens wahr, das über 900 Bus- und Straßenbahnlinien umfasst – darunter auch die berühmte Kusttram, mit 68 Kilometern entlang der flämischen Küste die längste Straßenbahnlinie der Welt.
Für die Modernisierung der Fahrgastinformation lieferte die IVU ihre Haltestellenrechnersoftware IVU.realtime.stop, die an jedem Busbahnhof die Anzeiger mit aktuellen Daten versorgt. Das System erlaubt dabei, wie in Belgien vielerorts üblich, eine zweisprachige Ausgabe ebenso wie eine automatische Farbcodierung der Linienanzeige auf TFT-Displays. Auch die Audioausgabe ist für die Anforderungen großer Umsteigehaltestellen ausgelegt: Sie kann bis zu 16 Haltepunkte gleichzeitig mit automatischen Text-to-Speech-Ansagen versorgen.

Quelle: IVU Traffic Technologies AG

Daniel Baer neuer Divisionsleiter Service bei Stadler

Daniel Baer wird Nachfolger von Jürg Gygax, Divisionsleiter Service und Mitglied der Konzernleitung von Stadler, der zum 31. März 2021 auf eigenen Wunsch die operativen Verantwortung abgibt, Stadler aber in einer beratenden Funktion erhalten bleibt. Daniel Baer stieß 2004 erstmals zu Stadler und tritt per 31. März 2021 die Nachfolge an. Derzeit ist er Mitglied der Geschäftsleitung der Stadler Service AG.

Quelle: Stadler Rail Group

MAN kündigt Standort- und Beschäftigungssicherung

Der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus SE hat eine umfassende Neuausrichtung des Unternehmens angekündigt. Zur Umsetzung der Transformationspläne hatte die Unternehmensführung der Arbeitnehmerseite vertrauensvolle Gespräche angeboten, um die Zukunft des Unternehmens gemeinsam zu planen. Diese Gespräche sollen jetzt in Kürze beginnen.
Um die geplante Neuausrichtung für eine erfolgreiche Zukunft von MAN einzuleiten, sieht sich das Unternehmen gezwungen, aus wirtschaftlichen Gründen die für die Standorte in Deutschland und Österreich geltenden Beschäftigungssicherungs- und Standortverträge fristgerecht zum 30. September 2020 aufzukündigen. Sollten sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite bis Jahresende auf ein gemeinsames Programm zur Neuausrichtung von MAN einigen, können abhängig vom Verhandlungsergebnis die Sicherungsverträge ganz oder teilweise wieder in Kraft gesetzt werden.
Von der jetzigen Kündigung sind auch die übertariflichen Leistungen betroffen, die ebenfalls mit diesem Vertragswerk zusammenhängen. Sollte es Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite bis zum Jahresende nicht gelingen, eine Einigung zu finden, die MAN zukunftsfähig macht, laufen die Vereinbarungen gemäß ihrer individuellen Fristen zum Jahresende oder im Jahr 2021 aus. Das Unternehmen ist auch hier zuversichtlich, dass es im Rahmen der Verhandlungen zu einer Einigung kommen wird.
Die MAN Truck & Bus SE befindet sich trotz eines hochmodernen Produktportfolios aktuell in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Ohne nötige Einschnitte ist das Unternehmen nicht in der Lage, in Zukunftsthemen wie CO2-Neutralität, Digitalisierung und Automatisierung zu investieren. Trotz der Aufkündigung der Sicherungsverträge ist MAN dennoch entschlossen, die Neuausrichtung des Unternehmens so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.
Dr. Martin Rabe, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der MAN Truck & Bus SE: „MAN steht vor herausfordernden Zeiten. Der gesamte Vorstand ist sich sicher, dass sich beide Seiten dieser Verantwortung bewusst sind und wir sehr zeitnah zu konstruktiven und zielgerichteten Verhandlungen kommen können.”

Quelle: MAN Truck & Bus

ÖPNV-Einschränkungen durch bundesweiten Streik

Die Warnstreiks im Rahmen der bundesweiten Aktion der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di haben massive Auswirkungen auf das Verkehrsangebot in zahlreichen deutschen Städten und Kommunen. In Hamburg sind sowohl die Fahrgäste der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) als auch die der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) betroffen.
Vor dem Hintergrund der seit 3 Uhr laufenden Streikmaßnahmen und unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie hat der Einsatzstab der HOCHBAHN aktuell beschlossen, den Bus- und U-Bahn-Betrieb erst nach Beendigung der Streikmaßnahmen aufzunehmen. Dies betrifft alle HOCHBAHN-Buslinien und die vier Hamburger U-Bahn-Linien. Die HOCHBAHN versucht aktuell, zumindest die Schülerverkehre („700er-Linien) aufrechtzuerhalten.
Angekündigt ist das Streikende für 12 Uhr. Allerdings wird es auch danach noch einige Zeit dauern, bis der Betrieb wieder stabil läuft. Die HOCHBAHN geht davon aus, dass spätestens ab 15 Uhr alle U-Bahnen wieder pünktlich fahren.

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft in Nürnberg wird 24 Stunden bestreikt. Beginn war um 4.00 Uhr heute Morgen. Morgen früh um 4.00 Uhr soll der Warnstreik beendet sein. Betroffen sind alle Linien – also das gesamte U-Bahn-, Straßenbahn- und Busnetz – sowie das KundenCenter am Nürnberger Hauptbahnhof. Anstelle des normalen Angebotes wird einen Streik-Fahrplan angeboten, der sich am NightLiner-Netz orientiert, wenn auch nicht exakt.
Die ersten Busse sind auf 14 Linien im Einsatz. Diese starten und enden am Nürnberger Hauptbahnhof. Sie fahren von Betriebsbeginn bis ungefähr 21.00 Uhr im 30-Minuten-Takt und ab 21.00 Uhr im Stundentakt. Auch die Linien 50, 82 und 84 sollen heute verkehren und zwar nach dem Ferienfahrplan. Straßenbahnen und U-Bahnen bleiben heute im Depot bzw. auf der Strecke stehen.

Wegen des Warnstreiks kommt der Nahverkehr in Augsburg heute fast vollständig zum Erliegen. Bis auf wenige Ausnahmen sind seit heute Morgen keine Straßenbahnen und Busse der swa in Augsburg im Einsatz. Die swa bittet die Fahrgäste, auf andere Verkehrsmittel auszuweichen. Von knapp 130 Bussen und Trams, die normalerweise am Morgen ausrücken, haben nur fünf die Wagenhallen verlassen – vier Straßenbahnen von normalerweise 64 und ein Bus von 65. Wegen der geringen Zahl an Fahrzeugen kann keine Notfahrplan eingerichtet werden.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG, VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft, Stadtwerke Augsburg Holding GmbH (swa)

Der Bus ist ein sicheres Verkehrsmittel

Fast jedem sechsten Omnibus (15,2 Prozent) konnte in den vergangenen zwei Jahren wegen „erheblicher Mängel“ bei der Hauptuntersuchung (HU) keine Plakette zugeteilt werden. Weitere 9,4 Prozent der untersuchten Busse haben „geringe Mängel“, die nicht zu einer Wiedervorführung beim TÜV führen. Mit einem Anteil von 75,4 Prozent ist die große Mehrheit der Fahrzeuge „ohne Mängel“ auf Deutschlands Straßen unterwegs. Das ist das Ergebnis des „TÜV Bus-Reports 2020“. „Trotz der beim TÜV monierten Mängel gehören Busse zu den sichersten Verkehrsmitteln in Deutschland“, sagte Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband, bei der Vorstellung des Bus-Reports. „Die allermeisten Omnibusse sind technisch sehr gut in Schuss.“ Im Vergleich zum Bus-Report 2018 ist technische Sicherheit der in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge nochmals gestiegen. Der Anteil der Busse mit geringen Mängeln sank um 2,8 Prozentpunkte und ist zum ersten Mal unter die 10-Prozent-Marke gesunken. Die Quote mängelfreier Fahrzeuge erhöhte sich um 2,9 Punkte. Der Anteil der Busse, die wegen erheblicher Mängel bei der HU durchgefallen sind, blieb weitgehend gleich (minus 0,1 Punkt). „Der Bus ist auch in Corona-Zeiten ein sicheres Verkehrsmittel“, betonte Goebelt. Eine gute Klimatisierung, Trennwände für die Busfahrer:innen, die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln und regelmäßige Reinigungen in Kombination mit der Maskenpflicht reduzierten das Infektionsrisiko in den Fahrzeugen.
Für den Bus-Report 2020 sind rund 50.000 Hauptuntersuchungen ausgewertet worden, die von den Prüfer:innen der TÜV-Organisationen durchgeführt wurden.

Quelle: Verband der TÜV e. V. (VdTÜV)