Verkehrsunternehmen müssen noch aktiver sein

Die Verkehrsunternehmen befinden sich durch die Covid-19-Pandemie in einer schwierigen Situation. Auf der einen Seite sinken die Einnahmen, da die Kunden seltener zum Arbeitsplatz müssen, oder aus Sorge vor einer Ansteckung den ÖPNV meiden. Auf der anderen Seite steigen die Kosten aufgrund zusätzlicher Hygienevorschriften, die umzusetzen sind und anderer Faktoren. Trotz staatlicher Unterstützung wird immer klarer, dass dadurch der Einbruch nicht vollumfänglich abgefedert werden kann. Die Verkehrsunternehmen müssen also selbst noch aktiver werden. Sie sollten deshalb die Krise als Chance zur Veränderung nutzen und die angestrebte Mobilitätswende weiter als zentrales Ziel verfolgen.

Staatliche Hilfen als erste Unterstützung in der Not
Nach dem Ausbruch der Pandemie im März dieses Jahres gelang es, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland weitestgehend aufrechtzuerhalten. Auch an Wochentagen wurden Sonn- und Feiertag- oder Ferienfahrpläne gefahren. Dennoch fehlte zumeist das Vertrauen der Fahrgäste vor Covid-19 sicher zu sein – auch ohne bekannte Ansteckungsfälle. Sinkende Fahrgastzahlen waren die Folge. Darüber hinaus verursachte der Verlust der Pendler, unter anderem wegen der Einführung von Homeoffice seitens der Unternehmen oder Kurzarbeit, einen weiteren tiefen Einschnitt.

Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen Auszug aus der aktuellen Sept/Okt-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Den vollständigen Beitrag können Sie in der digitalen Ausgabe hier lesen oder als Einzelheft bzw. als Abo hier bestellen.

Setra MultiClass. Wirtschaftlich auf Ihrer Linie.

Über Land oder übers Wochenende – auf der Linie oder auf Kurzreise: Die MultiClass bietet Ihnen immer genau die Modellvariante, Länge und Wunschausstattung, die zu Ihren Anforderungen und Ihrem Einsatzzweck passt. Eins haben alle Modelle gemeinsam: ihre beispielhafte Wirtschaftlichkeit und ihren hohen Standard bei Komfort und Sicherheit. Als Low-Entry-Busse geben sie zudem überzeugende Antworten, wenn es um barrierefreie Busse auf stadtnahen Überlandlinien geht. Der niederflurige vordere Bereich sichert allen Passagieren einen hohen Einstiegskomfort, während der hochflurige Heckbereich eine hohe Sitzplatzanzahl ermöglicht. Durch ihr zusätzlich vorteilhaftes Preis-Leistungs-Verhältnis, gepaart mit besonders günstigen Wartungskosten, rechnet sich die MultiClass ein ganzes Busleben lang.

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Verdi droht mit weiteren Warnstreiks

Sollten die Arbeitgeber nicht bis Freitagmorgen in Verhandlungen über einen bundesweiten Rahmentarifvertrag einwilligen, müsse man noch am selben Tag weitere Warnstreiks ankündigen, erklärte die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch (30.9.2020). Die Verdi-Vizevorsitzende Behle rief die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände auf, Verhandlungen in der kommenden Woche zu ermöglichen. Am Tag zuvor hatte es einen bundesweiten Warnstreik im Nahverkehr gegeben.

Quelle: Deutschlandfunk

Toruń bestellt E-Busse bei Solaris

Am 30.09.2020 hat der polnische ÖPNV-Betreiber MZK Toruń sechs elektrisch angetriebene Solaris-Busse angeschafft. Gemäß dem unterzeichneten Vertrag sollen diese hochmodernen und bequemen Elektrobusse die Einwohner von Toruń in 18 Monaten befördern können. Die Fahrzeuge werden während des Tages mittels Schnellladestationen per Pantograf geladen, die an drei Orten in der Stadt aufgestellt werden, nachts hingegen – im Busbetriebshof in der Legionów-Straße. Das sind die ersten Elektrobusse, für die die Stadt sich entschieden hat.
Im Rahmen des Zuschlags liefert Solaris an den städtischen Verkehrsbetreiber (MZK) in Toruń sechs Elektrobusse. Darüber hinaus beinhaltet der Vertrag eine Option zur Erhöhung der Bestellung über zwei weitere E-busse. Die Urbino 12 electric werden mit einer Vielzahl von Annehmlichkeiten für Fahrer und Fahrgäste ausgestattet. Sie werden durchgehend niederflurig sein, wodurch sie für Personen mit eingeschränkter Mobilität als auch für Fahrgäste, die mit Kinderwagen unterwegs sind, leicht zugänglich sein werden. Die klimatisierten Fahrzeuge werden mit einem modernen Fahrgastinformationssystem mit Sprachansagen und einer Videoüberwachungsanlage ausgestattet. An Bord der Busse werden auch Fahrkartenautomaten montiert. Die Fahrgäste von Urbino 12 electric werden während der Fahrt Zugang zum kostenlosen WLAN haben, und ihre Mobilgeräte werden sie mit den an Haltestangen platzierten USB-Ladebuchsen aufladen können. Für mehr Sicherheit und Komfort des Fahrers wird eine Fahrerkabine des geschlossenen Typs sorgen, die sich über die ganze Breite des Fahrzeugs erstreckt und mit zwei Türen ausgestattet ist. Diese Lösung gewinnt besondere Bedeutung in den heutigen Zeiten, wenn während der COVID-19-Pandemie soziale Distanzierung notwendig ist.

Quelle: Solaris Bus & Coach

Erfolgreiche Testergebnisse für Coradia iLint in den Niederlanden

Die Provinz Groningen hat einen Bericht über die Ergebnisse der Coradia iLint-Tests veröffentlicht, die im März auf der 65 Kilometer langen Strecke zwischen Groningen und Leeuwarden im Norden der Niederlande durchgeführt wurden. Die Tests sollten untersuchen, ob ein Wasserstoffzug eine vollständig nachhaltige Alternative zu den derzeit im Norden des Landes verkehrenden Dieselzügen sein könnte.
Der Wasserstoffzug von Alstom wurde umfassend zusammen mit dem Betreiber Arriva in der Provinz Groningen, dem niederländischen Eisenbahninfrastrukturmanager ProRail und dem Energieunternehmen Engie getestet. DEKRA, ein unabhängiges Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsunternehmen, agierte als Testleiter. Die Tests fanden ohne Fahrgäste statt.
Der Bericht stellt fest, dass der Wasserstoffzug von Alstom die vier Ziele des Testrahmens erfolgreich erfüllt hat: Genehmigung durch die niederländische NSA (National Safety Assessor), auf dem niederländischen Schienennetz zu fahren, vollständig emissionsfreier Betrieb und perfekt auf den kommerziellen Fahrgasteinsatz des aktuellen Fahrplans abgestimmt, schnelle und einfache Betankung und Heranführen der Öffentlichkeit an die Wasserstoffmobilität.
Zur Leistung des kommerziellen Betriebs: Sowohl der Aushangfahrplan (alle Bahnhöfe) als auch der Expressfahrplan wurden erfolgreich getestet. Wasserstoffverbrauch, Infrastruktur-Kompatibilität, Beschleunigung, Bremsen, Andocken, Höchstgeschwindigkeit, Leistung der Hilfsbetriebe – alle Operationen verliefen ohne Probleme.
Die niederländischen Lokführer empfanden das Verhalten des Zuges als komfortabel, geschmeidig und leicht zu fahren. Die Betankung mit grünem Wasserstoff verlief schneller als erwartet und wurde sicher durchgeführt. Darüber hinaus ist dieser emissionsfreie Zug deutlich leiser als die derzeitigen Dieselzüge. Dies wurde während der Tests bestätigt und ist ein bedeutender Vorteil für die Fahrgäste und die Anwohner an der Strecke.
Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass alle Ziele erreicht wurden und dass der Wasserstoffzug eine voll funktionsfähige Alternative zur Dieselausrüstung ist.

Quelle: Alstom

Den Link zum Bericht (auf englisch) finden Sie hier.

VAG rüstet 25 Dieselbusse auf Euro 6-Norm nach

Dank einer Nachrüstung an den Motoren von 25 Bussen der Freiburger Verkehrs AG (VAG) stoßen diese dieselgetriebenen Linienfahrzeuge jetzt um mindestens 90% Prozent weniger Stickoxide aus als bisher. Sie erfüllen nun allesamt die Euro 6-Norm. Der Umbau erfolgte in Eigenleistung in den Werkstätten der VAG. Seit Januar dieses Jahrs wurden in Fahrzeuge ab dem Baujahr 2009 sogenannte „SCRT- Katalysatoren“ eingebaut, die die bereits vorhandenen älteren Katalysatoren ersetzen.
Die neuen zugelassenen und seitens des Bundesverkehrsministeriums verifizierten Abgasnachbehandlungssysteme für die 22 Gelenkbusse und drei Solobusse wurden von einer Spezialfirma bezogen. Dabei wird dem Abgas der Betriebsstoff AdBlue ® beigemischt. Dieser reagiert mit den Stickoxiden zu harmlosem Stickstoff und Wasserdampf. Dafür benötigt das System aber eine gewisse Temperatur, die gerade im tatsächlichen Stadtbetrieb von Bussen nur mit einem aktiven Thermomanagement sicherzustellen ist. Durch den kombinierten Einsatz von Partikelfilter und der SCR-Technik mit aktivem Thermomanagement unterschreiten die 25 Busse, die bis zur Umstellung der Flotte auf E-Antrieb noch einige Jahre im Einsatz sein werden, nun die Euro 6 Grenzwerte.
Der nächste große Schritt, um die Emissionen der VAG Busflotte noch weiter zu verringern, folgt bis zum Jahr 2022. Dann werden zehn Solobusse und fünf Gelenkbusse, die derzeit noch mit Euro 5 Motoren ausgestattet sind, durch emissionsfreie Elektrobusse ersetzt.

Quelle: Freiburger Verkehrs AG

U-Bahnhof Spichernstraße in Berlin jetzt barrierefrei

Der U-Bahnhof Spichernstraße hat jetzt seinen zweiten Aufzug. Am heutigen Mittwoch, 30. September 2020, ist die Anlage in Betrieb gegangen. Der Aufzug verbindet die Bahnsteigseite der U3 in Richtung Krumme Lanke, den Bahnsteig der U9 sowie die Straßenebene miteinander.  Mit der Inbetriebnahme des neuen Aufzugs ist der 1959 (U3) bzw. 1961 (U9) eröffnete U-Bahnhof ab sofort einer von insgesamt 134 barrierefrei zugänglichen BVG-Bahnhöfen. Auch der direkte Übergang zwischen den Linien U3 und U9 ist ab sofort wieder für Fahrgäste geöffnet.
Die Arbeiten am Aufzug haben im April 2018 begonnen. Die Kosten belaufen sich auf ca. 4,5 Millionen Euro. Der erste Aufzug, der die Straßenebene mit dem Bahnsteig der U3 in Richtung Wittenbergplatz verbindet, wurde bereits am 30. April dieses Jahres in Betrieb genommen. Bereits mit dessen Einbau wurden die Bahnsteigsohlen der U3 saniert. Die beiden Seitenbahnsteige haben einen neuen Asphaltboden mit Blindenleitsystem erhalten. Die Bahnsteige der U9 wurden ebenfalls mit einem Blindenleitsystem sowie einem hellen Granitboden ausgestattet.
Die Grundinstandsetzung am U-Bahnhof Spichernstraße wird vorrausichtlich ab dem Frühjahr 2021 fortgesetzt. Auf dem Programm stehen dann weitere, umfangreiche Treppen- und Vorhallensanierungen. Dabei werden die Einschränkungen für den Fahrgastbetrieb so gering wie möglich gehalten. Die BVG wird rechtzeitig vor Beginn informieren.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Stadler liefert neue Straßenbahnen nach Mailand

Stadler und Azienda Transporti Milanesi S.p.A. (ATM) haben einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 80 Straßenbahnen vom Typ TRAMLINK für die Stadt Mailand unterzeichnet. Das Auftragsvolumen für den Rahmenvertrag beläuft sich auf 172.6 Millionen Euro. In einem ersten Abruf bestellt ATM 30 Fahrzeuge. Stadler liefert damit zum ersten Mal Straßenbahnen nach Italien.

Quelle: Stadler Rail Group

De Lijn informiert Fahrgäste mit IVU.suite

Mit über 3.200 Bussen und rund 400 Straßenbahnen betreibt De Lijn den öffentlichen Nahverkehr in den flämischen Provinzen Belgiens. Über 500 Millionen Fahrgäste nehmen jedes Jahr das Angebot des Unternehmens wahr, das über 900 Bus- und Straßenbahnlinien umfasst – darunter auch die berühmte Kusttram, mit 68 Kilometern entlang der flämischen Küste die längste Straßenbahnlinie der Welt.
Für die Modernisierung der Fahrgastinformation lieferte die IVU ihre Haltestellenrechnersoftware IVU.realtime.stop, die an jedem Busbahnhof die Anzeiger mit aktuellen Daten versorgt. Das System erlaubt dabei, wie in Belgien vielerorts üblich, eine zweisprachige Ausgabe ebenso wie eine automatische Farbcodierung der Linienanzeige auf TFT-Displays. Auch die Audioausgabe ist für die Anforderungen großer Umsteigehaltestellen ausgelegt: Sie kann bis zu 16 Haltepunkte gleichzeitig mit automatischen Text-to-Speech-Ansagen versorgen.

Quelle: IVU Traffic Technologies AG