SCI-Kommentar zur Übernahme von Bombardier durch Alstom

Zu der Übernahme von Bombardier durch den Alstom-Konzern sagt Maria Leenen, geschäftsführende Geschäftsführerin der SCI Verkehr: „Mit diesem Zusammenschluss der beiden größten europäischen Fahrzeughersteller wird sich die Wettbewerbslandschaft in Europa, aber auch weltweit massiv verändern. Schon vor dem Zusammenschluss wurden 77% der neuen Schienenfahrzeuge von den Top 10 Herstellern weltweit geliefert. 2017 waren es noch nur 73%. Mit der Übernahme gewinnt der Konzentrationsprozess nun weiter an Dynamik. Inwieweit sich die europäischen Bahnen über den neuen Champion freuen, der heute beispielsweise bei den Triebzügen in Deutschland 70% und in Frankreich nahezu 100% des Marktes beliefert, bleibt abzuwarten. Allerdings ist der Zusammenschluss dringend geboten, um weite Teile der Arbeitsplätze der Bahnindustrie in Europa dauerhaft zu sichern.“
Zur Entscheidung der EU-Kommission sagt Maria Leenen: „Die Zustimmung überrascht angesichts der starken Marktpräsenz des neuen Unternehmens in wichtigen Fahrzeugsegmenten und Ländern und der kritischen Haltung, den die EU-Wettbewerbskommission noch bei dem versuchten Alstom-Siemens-Deal eingenommen hatte. Möglicherweise haben die Regierungen von Deutschland und Frankreich ihrer Sorge um die Arbeitsplätze – insbesondere bei Bombardier – so deutlich Ausdruck verleihen können, dass die Kommission dem nachgegeben hat, um Schlimmeres zu verhindern.“

Quelle: SCI Verkehr GmbH

Bundesumweltministerium fördert neue Elektrobusse in Hamburg

Das Bundesumweltministerium (BMU) fördert die Anschaffung von Elektrobussen in Hamburg mit rund 47 Millionen Euro. Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth übergab heute in Hamburg zwei Förderbescheide an die Hamburger Hochbahn und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein. Damit steigt die Zahl der bundesweit durch das Bundesumweltministerium geförderten Elektrobusse auf mehr als 1.000. Zu Beginn des Förderprogramms im Jahr 2018 gab es in ganz Deutschland nur rund 100 solcher Busse. Allein in Hamburg fahren dank der BMU-Förderung bald 96 zusätzliche Elektrobusse.
Das Förderprogramm des BMU soll den Markthochlauf von Elektrobussen unterstützen. Die Anschaffungskosten für ein solches Fahrzeug sind noch immer zwei- bis drei Mal so hoch wie bei einem Dieselbus. Die anteilige Finanzierung der Elektrobusse macht sie für Kommunen zu einer aussichtreichen, ökologischen Alternative. Eine Förderbedingung ist der nachgewiesene Einsatz erneuerbarer Energien beim Laden der Busbatterien.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU)

Alstom übernimmt Bombardier

Die EU-Kommission erlaubt den Zusammenschluss des französischen Bahntechnik-Konzerns Alstom mit der Zugsparte des kanadischen Unternehmens Bombardier. Die Kommission habe das Vorhaben “rasch prüfen und genehmigen” können, teilte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit.
Der Zusammenschluss erfolgt allerdings unter Auflagen der EU-Kommission. So müssten Vermögenswerte von Bombardier abgegeben werden. Das betrifft unter anderem den Anteil von Bombardier an einer Kooperation zu einem Hochgeschwindigkeitszug mit dem japanischen Konzern Hitachi.
Auch müssten Teile von Bombardier-Produktionsstandorten verkauften werden. Das betrifft das französische Bombardierwerk in Reichshoffen und das deutsche Werk in Hennigsdorf bei Berlin. Beim Standort Hennigsdorf geht es im Detail um den Verkauf von Fertigungsanlagen für den Zug Talent 3. Wie viele Arbeitsplätze vom Verkauf der Anlagen betroffen sind, konnte ein Sprecher gegenüber tagesschau.de nicht beziffern. Dafür müsse man die Gespräche mit potenziellen Käufern abwarten.
Um Bedenken der EU-Kommission gegen die Übernahme auszuräumen, hatten Alstom und Bombardier den Verkauf der Werke zuvor angekündigt und damit Befürchtungen von Gewerkschaften bestätigt.
Für die Übernahme war ein Kaufpreis von 5,8 bis 6,2 Milliarden Euro vereinbart worden. Das Geschäft soll im ersten Halbjahr 2021 abgeschlossen werden.

Quelle: tagesschau.de

Nachhaltiger Warenladungs- und Lieferverkehr in Karlsruhe

In den vergangenen Monaten haben sich mehrere Projektpartner zusammengefunden, um unter dem Motto „regioKArgo“ in Karlsruhe und der umliegenden Region neue Formen des Waren-ladungs- und Lieferverkehrs zu untersuchen und umzusetzen, um diese Verkehre zum einen stärker von der Straße auf die Schiene zu verlagern und zum anderen die letzte Meile der Belieferung emissionsfrei zu gestalten. Der stetig zunehmende Lieferverkehr stellt sowohl Kommunen, wie die Stadt Karlsruhe, als auch die Speditionen und Logistikunternehmen vor wachsende Herausforderungen. Mit Blick auf den Wirtschaftsverkehr kommt es durch diese angespannte und sich weiter verschärfende Situation zunehmend zu Problemen und Engpässen – sowohl auf Seiten der Speditionen und Transportunternehmen, was z. B. die Fahrzeugverfügbarkeit und die Gewinnung von Personal anbelangt, als auch auf Seiten der Kommunen und deren Einwohnern, die unter der wachsenden Verkehrsbelastung leiden. Um hier für eine dauerhafte Entlastung und mehr Klima- und Umweltschutz zu sorgen, könnten unter anderem umgebaute Trams für den Transport von Waren eingesetzt werden. Der Austausch zwischen den Städten und die Belieferung der Innenstädte würde dann künftig mit diesen Güter-Trams gebündelt erfolgen – ausgehend von sog. „Konsolidierungscentern“. In Karlsruhe und ggf. auch anderen Städten und Gemeinden würden „City-Hubs“ entstehen, von denen aus die Waren dann innerhalb der Stadt in der „Feinverteilung“, z. B. mit Lastenrädern, weiter ausgeliefert werden können.

Quelle: Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH

Baden-Württemberg startet CarSharing-Rettungsschirm

Baden-Württemberg unterstützt CarSharing-Anbieter, die in der Corona-Krise starke Umsatzverluste erlitten haben, mit 3,8 Millionen Euro. Die Landesregierung will dadurch sicherstellen, dass die CarSharing-Infrastrukturen im Land erhalten bleiben. Am 29. Juli wurde der Förderbescheid offiziell an den Bundesverband CarSharing e.V. übergeben. Der Verband hofft, dass diese in Deutschland bisher einmalige Förderung bald Nachahmer findet.

Quelle: Bundesverband CarSharing e. V. (bcs)

Umgestaltung und Umbenennung des Bahnhofs Rhöndorf

Die Deutsche Bahn (DB), die Stadt Bad Honnef und der Nahverkehr Rheinland (NVR) planen die Modernisierung des Bahnhofs Rhöndorf sowie die Umbenennung der Station in Bad Honnef-Rhöndorf: Das Projekt erreicht nun die letzte Genehmigungsphase und wird im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens der Öffentlichkeit vorgestellt. Bahnhofsmanager Kai Rossmann und Bürgermeister Otto Neuhoff legten heute die Pläne im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Öffentlichkeitsbeteiligung offen. Die Bürgerinnen und Bürger haben nun die Möglichkeit, die Pläne zur Modernisierung einzusehen und ihre Einwände anzubringen. Nach Abschluss dieser Beteiligung wird das Planrecht durch das Eisenbahnbundesamt erteilt und die DB kann mit der Umsetzung der Modernisierungsmaßnahmen beginnen.
Geplant ist derzeit die Modernisierung des Außenbahnsteigs (Gleis 1) und des Mittelbahnsteigs (Gleis 2/3) auf einer Länge von 215 Metern sowie die Neuausstattung der Bahnsteige. In Zukunft soll es hier neue Vitrinen und Richtungsschilder sowie neue Sitzplätze und Abfallbehälter geben. Die DB stattet den Bahnhof zudem mit einer neuen Wegeleitung sowie mit taktilen Kurzinformationsschildern an Handläufen und Wänden aus. Reisende sollen neben einer Anpassung der vorhandenen Treppen außerdem von einem Neubau der Personenunterführung profitieren, die barrierefreie Zugänge zu den Bahnsteigen ermöglicht. Ergänzt werden diese Maßnahmen durch einen neuen Wetterschutz sowie eine neue Beleuchtung. Nach aktuellem Stand erhält der Bahnhof im Zuge der Bauarbeiten auch einen neuen Namen: Zukünftig soll die Station Bad Honnef-Rhöndorf heißen.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

Neue TW 3000-Flotte in Hannover ist komplett

In der Nacht zum 2. Juli 2020 erreichte der letzte der 153 neuen Stadtbahnwagen vom Typ TW 3000 per Tieflader Hannover. In den vergangenen Wochen wurde das Fahrzeug betriebsbereit gemacht, umfangreich getestet und auf Strecke abgenommen. Nun wird der Wagen zusammen mit seinen Vorgängern im Linienbetrieb eingesetzt.
Die ÜSTRA hat in den vergangenen Jahren nach einer Ausschreibung ein Herstellerkonsortium, bestehend aus den Firmen Alstom und Kiepe Electric, mit der Lieferung von insgesamt 146 Stadtbahnen des neuen Typs TW 3000 in drei Losen beauftragt, gefördert mit jeweils 50 Prozent der Anschaffungskosten vom Land Niedersachsen über die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Zusätzlich konnten sieben weitere TW 3000 für rund 19,4 Millionen Euro bestellt werden, von denen die LNVG ebenfalls 50 Prozent als Förderung übernimmt. Die restliche Kaufsumme wird mit einer Schadenspauschale verrechnet.
Alstom hat seit 2011 insgesamt 465 Drehgestelle für die 153 neuen Stadtbahnwagen der TW 3000 Flotte geliefert. Die am Alstom-Standort in Salzgitter produzierten Drehgestelle wurden eigens für den Einsatz im Netz der Hannoverschen Verkehrsbetriebe (ÜSTRA) entwickelt.
Als Konsortialführer zeichnete die Kiepe Electric GmbH, ein Tochterunternehmen der Knorr-Bremse AG, verantwortlich für die gesamte Elektrik. Die Firma HeiterBlick aus Leipzig war verantwortlich für die Konstruktion, Fertigung und den mechanischen Ausbau der Wagenkästen.

Quelle: Kiepe Electric

Aus Hiltrup on Demand wird Loop Münster

Am 1. September starten Stadt Münster und Stadtwerke Münster das neue Angebot für Münsters Süden. Dann fahren unter diesem Namen Kleinbusse durch Hiltrup, Amelsbüren, Berg Fidel, Mecklenbeck-Süd sowie anliegende Wohn- und Gewerbegebiete. Anders als die großen Busse sind sie ohne festen Fahrplan und Linienwege unterwegs. Sie werden per App oder Telefon zur nächsten Straßenecke gerufen und bündeln Fahrtwünsche mehrerer Fahrgäste.
„Loop steht sinnbildlich für Mobilität, egal ob im Englischen oder im Plattdeutschen“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität die Namenswahl. „Natürlich sind die Fahrzeuge auch barrierefrei und überwiegend elektrisch unterwegs.“
Um die Kleinbusse zu nutzen reicht eine normale Fahrkarte, zum Beispiel ein Abo, 90 Minuten- oder Semesterticket. Zusätzliche Kosten fallen nicht an. Papiertickets können allerdings nicht beim Fahrer gekauft werden. „Wir erschließen mit Loop ein bisher unbespieltes Feld des öffentlichen Nahverkehrs. Smarte, digitale Lösungen ermöglichen uns, die Nahmobilität anders zu organisieren und dabei gleichzeitig nutzerfreundlich und umweltverträglich zu denken“, erläutert Stadtbaurat Robin Denstorff.
Möglich wird das Pilotprojekt durch die finanzielle Förderung des Landes NRW. Der von der Stadt Münster eingereichte Förderantrag wurde im Landeswettbewerb „Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum“ ausgezeichnet, die Stadt Münster erhält eine Förderung von fünf Millionen Euro vom NRW-Verkehrsministerium.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

Mit begrünten Haltestellen gegen Hitzeinseln in der Stadt

Unter dem Motto „Greener Linien“ setzen die Wiener Linien laufend Projekte um, die die Öffis noch klimafreundlicher machen. So werden laufend zahlreiche Begrünungsmaßnahmen umgesetzt, wie aktuell etwa die großflächige Fassadenbegrünung des Stationsgebäudes in der Spittelau oder die Pilotversuche vom Vorjahr mit der Begrünung von bestehenden Wartehäuschen mit „Mauerkatzen“. Bei Neubauten von Wartehäuschen soll die Begrünung künftig bereits in die Planung einfließen. In einem innovativen Pilotprojekt entsteht daher gegenüber vom Parlament eine neue begrünte Straßenbahn-Haltestelle. Erstmals wird es möglich sein, auch das Dach mit bunten Blumen zu bepflanzen.
„Wir kämpfen mit einer Vielzahl von Maßnahmen gegen klimawandelbedingte Hitzeinseln in unserer Stadt. Begrünungen bei Öffi-Haltestellen spenden Schatten und helfen so die Umgebungstemperatur zu senken, ein aktiver Beitrag für die Klimamusterstadt Wien. Zudem trägt ein bunt blühendes Dach sowie begrünte Wände an Haltestellen auch zur optischen Aufwertung bei“, freut sich Stadträtin Ulli Sima auf das Pilotprojekt am Ring.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Vossloh mit guter Entwicklung im ersten Halbjahr 2020

Die Vossloh AG hat im ersten Halbjahr 2020 einen Konzernumsatz von 393,2 Mio.€ erzielt (Vorjahr: 437,1 Mio.€). Insbesondere Portfolioveränderungen, im Vorjahr waren noch Umsätze von 30,1 Mio.€ aus mittlerweile veräußerten Weichenaktivitäten in den USA im Zahlenwerk enthalten, und die COVID-19-Pandemie trugen zu dieser Entwicklung bei. Temporäre Produktionsstilllegungen und kundenseitige Projektverzögerungen führten zu Minderumsätzen in einer Größenordnung von etwa 30 Mio.€. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr 2020 betrug 30,1 Mio.€ (Vorjahr bereinigt: 20,5 Mio.€) und war durch die im ersten Quartal 2020 erfolgswirksame Buchwertanpassung in Höhe von 15,6 Mio.€ im Rahmen der Übergangskonsolidierung eines Joint Ventures in China im Geschäftsfeld Fastening Systems begünstigt (unter Herausrechnung dieses Effekts lag das EBIT bei 14,5 Mio.€). Die EBIT-Marge verbesserte sich entsprechend auf 7,6 % (Vorjahr bereinigt: 4,7 %). Belastungen aus COVID-19 waren im EBIT des ersten Halbjahres 2020 in einer Größenordnung von etwa 10 Mio.€ enthalten. Ohne COVID-19 hätte sich die operative Ertragskraft von Vossloh im Jahresvergleich somit signifikant verbessert.

Quelle: Vossloh AG