Machbarkeitsstudie zu Flugtaxibetrieb in Südostasien

Der deutsche Urban Air Mobility Pionier Volocopter und Südostasiens größte Superapp, Grab, haben eine Absichtserklärung unterzeichnet und werden gemeinsam eine Machbarkeitsstudie durchführen. Diese wird das Potenzial von Flugtaxiservices in den Ballungsräumen Südostasiens untersuchen. Im Zuge der Machbarkeitsstudie werden die Parteien bewerten, in welchen Städten und auf welchen spezifischen Strecken der Einsatz von Flugtaxis Kunden zukünftig den größtmöglichen Vorteil bringen kann. Dabei werden auch verschiedene Anwendungsfälle und die Möglichkeit gemeinsamer Flugtests untersucht. Die Studienergebnisse bilden dann die Basis für eine mögliche zukünftige Kooperation zwischen Volocopter und Grab. Diese könnte bis zum Launch einer gemeinsamen Route gehen.

Beide Unternehmen eint der Antrieb, Lösungen für Mobilitätsprobleme in Städten zu finden und Lebensqualität durch technologische Innovationen zu verbessern. Seit Volocopter 2011 bewiesen hat, dass bemannter, elektrisch angetriebener und senkrechter Flug tatsächlich möglich ist, leistet die Firma Pionierarbeit zum Thema Urban Air Mobility. Verschiedene Flüge in Dubai, Helsinki, Stuttgart und Singapur beweisen die technische Reife von Volocopter. Für den Flug über Singapurs Marina Bay arbeitete Volocopter eng mit der lokalen Flugsicherheitsbehörde, der Civil Aviation Authority of Singapore (CAAS), zusammen. Kürzlich hat die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) Volocopter als Entwicklungsbetrieb (DOA) anerkannt. Volocopter pflegt einen intensiven Austausch mit der EASA und arbeitet daran, die notwendigen Zertifizierungen zu erhalten, um zeitnah den kommerziellen Betrieb zu starten.

Quelle: Volocopter

DB startet Coworking-Angebote an Bahnhöfen

Die Deutsche Bahn startet im März ihr erstes Coworking-Angebot. Dazu stehen Reisenden, Pendlern und Bahnhofsbesuchern am Berliner Hauptbahnhof insgesamt 1.500 Quadratmeter Bürofläche mit rund 300 Arbeitsplätzen zur Verfügung. Die DB nutzt damit das Potenzial von Bahnhöfen als zentrale, hoch frequentierte Orte.

Der erste Coworking-Bereich unter dem Namen “everyworks” befindet sich in der 10. Etage der Bügelbauten im Berliner Hauptbahnhof. Je nach Kundenbedürfnis können die Arbeitsplätze für wenige Minuten, ganze Tage oder längerfristig gebucht werden. Die Eröffnung ist für März geplant. Zunächst werden Plätze an langfristige Mieter vergeben. Ab April sind weitere Plätze per App flexibel buchbar.

Langfristig baut die Deutsche Bahn unter der Marke “everyworks” ein breites Netzwerk an zentralen und mobilen Arbeitsplätzen auf. Coworking an Bahnhöfen ist ein Projekt der Initiative “Smart City” bei der DB. Smart City zielt auf umweltfreundliche Angebote für eine nachhaltige Stadt und eine gute Vernetzung von Verkehrsinfrastruktur und Mobilität.

Quelle: Deutsche Bahn AG

Bereits 1.000.000 Downloads für WienMobil-App

Die Wiener-Linien-App WienMobil ist seit dem Start im Sommer 2017 bereits mehr als 1 Million Mal heruntergeladen worden. Fahrgäste erhalten in der Smartphone-App WienMobil neben sämtlichen Echtzeitdaten und Fahrplänen der Wiener Linien den Zugriff auf digitale Öffitickets und Live-Verkehrsinfos. Zahlreiche Mobilitätspartner wie Citybike, Carsharing und Leihscooter ermöglichen das flexible Planen von Routen durch die Stadt. WienMobil ist für Smartphones mit Android- und Apple-Betriebssystem verfügbar.

Die Wiener Linien entwickeln WienMobil in regelmäßigen Updates weiter. Für die kommenden größeren Releases ist unter anderem die Unterstützung von Smartwatches geplant. So können WienMobil-User aktuelle Öffi-Informationen jederzeit am Handgelenk ablesen. Die im Jahr 2009 gestartete digitale Fahrplanauskunft qando wird nach elf Jahren von WienMobil abgelöst. In den kommenden Tagen wird qando nicht mehr in den App-Stores verfügbar sein und nach einer Übergangsphase von einigen Wochen endgültig deaktiviert.

Quelle: Wiener Linien

Fachkräftemangel auf der Schiene verschärft sich

Lokführer sind vor Altenpflegern und Klempnern die begehrtesten Fachkräfte in Deutschland. Dies zeigt eine Auswertung von Daten der Bundesagentur für Arbeit durch das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene. Demnach hat sich der Fachkräftemangel bei Lokführern 2019 verschärft. Im Jahresdurchschnitt standen 100 offenen Stellen nur noch 25 als arbeitssuchend gemeldete Lokführer gegenüber. Ein Jahr zuvor lag das Verhältnis bei 100 zu 28. Aktuell führt Schienenjobs.de, die führende Online-Stellenbörse der Branche, bundesweit über 500 Stellenangebote allein für Lok- und Triebfahrzeugführer auf. Sie wird gemeinsam von der Allianz pro Schiene und der Agentur index betrieben.

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, rief die Bundesregierung auf, als ersten Schritt die Benachteiligung der Schiene bei der staatlichen Ausbildungsförderung zu beenden. Derzeit stellt der Bund pro Jahr dem Straßengüterverkehr 125 Millionen Euro für die Aus- und Weiterbildung bereit und der Binnenschifffahrt immerhin 2,5 Millionen Euro. Die Unternehmen des Schienenverkehrs dagegen gehen leer aus und kommen für die Aus- und Weiterbildung ihres Personals komplett selbst auf.

Der Fachkräftemangel trifft die Schiene stärker als andere Branchen, weil der Sektor und damit der Personalbedarf stark wächst. Im Vierjahreszeitraum von 2015 bis 2018 ist die Beschäftigtenzahl in der Bahnbranche nach Berechnungen der Allianz pro Schiene um fast ein Zehntel gestiegen – mit stark steigender Tendenz.

Quelle: Allianz pro Schiene

Siemens Mobility baut Regionalzüge für die Lausitz

DB Regio hat bei Siemens Mobility 18 dreiteilige Mireo-Züge für den Einsatz im Netz Lausitz in Brandenburg und Sachsen bestellt. Vorausgegangen war der Zuschlag für das Netz Lausitz durch den Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Auftrag des Landes Brandenburg und des Zweckverbands für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) am 17. Dezember 2019. Die neuen dreiteiligen Mireo-Züge von Siemens Mobility verfügen über 180 Sitzplätze. Die Bestellung der Fahrzeuge umfasst ein hohes Ausstattungsniveau mit WLAN, Ladestellen für E-Bikes, energiesparenden Leuchten, Steckdosen mit integrierten USB-Ladestellen, induktiven Lademöglichkeiten an den Tischen mit vis-à-vis-Bestuhlung und einem hochwertigen 1.-Klasse-Bereich.

Die neuen Mireo Züge werden 4,3 Millionen Zugkilometer im Jahr zurücklegen und auf den folgen Linien fahren:

  • RB11 Frankfurt (Oder) – Cottbus – Finsterwalde – Falkenberg (Elster)
  • RB49 Cottbus – Ruhland – Elsterwerda-Biehla – Falkenberg (Elster)
  • RE10 Frankfurt (Oder) – Cottbus – Falkenberg (Elster) – Eilenburg – Leipzig Hbf
  • RE10V Cottbus – Leipzig Hbf
  • RE13 Cottbus – Senftenberg – Elsterwerda

Siemens Mobility baut die 18 Züge im Krefelder Werk; es ist geplant, die Mireos ab Herbst 2022 auszuliefern. Die Inbetriebnahme findet zwischen Oktober 2021 und November 2022 statt. Die Betriebsaufnahme ist für Ende 2022 geplant.

Neuer Fahrgastrekord im VVS dank Tarifreform

Noch nie sind so viele Menschen mit den Bahnen und Bussen in der Region Stuttgart gefahren wie im vergangenen Jahr. Die Verkaufsstatistik weist für das Jahr 2019 rund 394,5 Millionen Fahrten aus, das sind 10,6 Millionen Fahrten mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einer prozentualen Steigerung von 2,8 Prozent. Insbesondere die VVS-Tarifreform hat der Nachfrageentwicklung einen kräftigen Schub gegeben und zu mehr Fahrgästen im öffentlichen Nahverkehr geführt. Der VVS hatte zum 1. April 2019 eine bundesweit beachtete Tarifreform durchgeführt und das Tarifsystem damit wesentlich vereinfacht. Aus bislang 52 Tarifzonen wurden fünf Ringzonen. Ganz Stuttgart liegt jetzt in nur noch einer Tarifzone.

Während es im ersten Quartal 2019, ähnlich wie im bundesweiten Trend, auch beim VVS nur eine geringfügige Steigerung der Fahrgastzahlen gab, ist das hohe Nachfrageplus vor allem auf den Zeitraum nach der VVS-Tarifreform im April zurückzuführen. Seit diesem Zeitpunkt ist die Zahl der beförderten Personen in den Bahnen und Bussen der Verkehrsunternehmen im VVS um 3,2 Prozent gestiegen. Vor allem die Zahl der Abonnenten hat durch die Reform stark zugelegt. Damit wurde ein wesentliches Ziel der Tarifreform – die Gewinnung weiterer Stammkunden – erreicht. Im Berufsverkehr sind die Fahrgastzahlen um 5,6 Prozent gestiegen. Dazu hat insbesondere das FirmenTicket beigetragen. Inzwischen fahren über 93.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit dem FirmenTicket zur Arbeit.

Quelle: VVS

Bundesrat beschließt neues GVFG

Der Bundesrat hat heute mit seiner finalen Zustimmung zum Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) auch die Neuaufnahme von Elektrifizierungsvorhaben der Eisenbahn als Fördertatbestand in diesem Gesetz beschlossen. Der Branchenverband VDV begrüßt die Verabschiedung des GVFG und die damit verbundene Erweiterung des Förderkatalogs. Der Verband veröffentlicht parallel dazu seine aktualisierten Vorschläge zur weiteren Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in Deutschland. “Die Elektrifizierung von Eisenbahnverkehr führt zu mehr Stabilität und Flexibilität im Schienennetz und unterstützt die Verlagerung auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene. Daher begrüßen wir diese Erweiterung der Fördertatbestände im GVFG ausdrücklich”, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Neue Plattform für geteilte Mobilität in München

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) bündelt Münchens Mobilität in einer App und kooperiert dazu mit dem Start-up Trafi. Die Anwendung wird im Laufe des Jahres zur Verfügung stehen und den öffentlichen Nahverkehr sowie neue private Anbieter umfassen, die – analog zum ÖPNV – ebenfalls auf Sharing setzen. So werden traditionelle und neue Mobilität nach und nach auf einer Plattform verbunden.

Neben ihren klassischen Höchstleistungsverkehrsmitteln U-Bahn, Tram und Bus treibt die MVG bereits seit mehreren Jahren den Ausbau geteilter Mobilität für den individuellen Bedarf voran. Dazu zählen vor allem das Mietradsystem MVG Rad, der Ridepooling-Service MVG IsarTiger und verschiedene Kooperationen. Die neue App ist der nächste logische Schritt: Sie wird vorhandene Angebote bündeln und neue Anbieter geteilter Mobilität integrieren.

Integriert werden können neben dem klassischen Nahverkehr grundsätzlich alle Anbieter, die moderne Mobilität jenseits des eigenen Autos bieten. Teilnehmer eines Sharing-Fachgesprächs am 12. Februar 2020 waren unter anderem Bird, BOND Mobility, Circ, CleverShuttle, door2door, Dott, emmy, IsarFunk Taxizentrale, mtz – münchner taxi zentrum, SHARE NOW, Sixt, STATT-AUTO München, Taxi München eG, TIER Mobility und Voi. Bis Mitte März 2020 läuft ein Interessensbekundungsverfahren, um die ersten Partner für die App zu gewinnen.

Quelle: MVG

Mit NVR und VRS zum Karneval nach Kölle

Der Karneval rückt immer näher. Damit die Jecken zum Feiern in die Domstadt und wieder zurück nach Hause kommen, setzen der Nahverkehr Rheinland (NVR) und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) in Zusammenarbeit mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio NRW, National Express, Abellio Rail NRW, Trans Regio und TRI Train Rental wieder eine Vielzahl von zusätzlichen Zügen ein beziehungsweise erhöhen die Kapazität.

Aufgrund der erwarteten Besuchermassen werden an Weiberfastnacht, Karnevalssonntag und Rosenmontag an den Bahnhöfen Köln Hbf und Köln Süd Abfertigungshelfer und Reisendenlenker eingesetzt. Für mehr Sicherheit in den Zügen haben NVR und die Eisenbahnverkehrsunternehmen eine hohe Bestreifungsquote vereinbart.

Plakate mit den genauen Fahrzeiten aller Sonderzüge werden an den relevanten Stationen aufgehängt sowie auf der Homepage des VRS und der Verkehrsunternehmen veröffentlicht. Zudem setzen viele kommunale Verkehrsunternehmen an den Karnevalstagen zusätzliche Bussen und Straßenbahnen ein.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein attraktives Ticketangebot zu Karneval: Mit dem VRS-KarnevalsTicket kann man ganze sechs Tage lang (von Weiberfastnacht, 20. Februar, bis einschließlich Veilchendienstag, 25. Februar 2020) im VRS-Netz fahren.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Lkw sollen mit Maut Schiene finanzieren

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen will die Lkw-Maut für eine andere Verkehrspolitik nutzen und die Milliarden auch für einen stärkeren Ausbau der klimafreundlichen Eisenbahn einsetzen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Allianz pro Schiene. Darin sprachen sich über 60 Prozent der Bürger dafür aus, das Aufkommen der Lkw-Maut künftig auch für die Schieneninfrastruktur zu verwenden.

In Deutschland gilt – anders als etwa in der Schweiz – das Prinzip: Straße finanziert Straße. Die Schweiz dagegen setzt auf offene Finanzkreisläufe zwischen den Verkehrsträgern. Verkehr finanziert dort Verkehr, was eine Umsteuerung hin zu umweltfreundlicher Mobilität erleichtert. Die Allianz pro Schiene hält es für richtig, dass die Lkw-Maut den Erhalt des Bundesfernstraßennetzes finanziert. Inzwischen übersteigen die Einnahmen aus der Abgabe jedoch deutlich die Kosten für den Erhalt der Bundesfernstraßen. Daher sollte die Bundesregierung das Mehraufkommen flexibel für besonders sinnvolle Verkehrsprojekte nutzen, statt sie komplett in den Straßensektor lenken zu müssen. Für eine Öffnung der Finanzkreisläufe haben sich im Grundsatz bereits unter anderem Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) als auch Unions-Fraktionsvize Andreas Jung ausgesprochen.

Quelle: Allianz pro Schiene