Verkehrswende nicht blockieren: schnelle Entscheidung zum reduzierten MwSt.-Satz auf Bahntickets nötig

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) reagiert mit Unverständnis auf die heutige Entscheidung des Bundesrates, Teile des Klimaschutzpaketes der Bundesregierung in den Vermittlungsausschuss zu überweisen. Vor allem die Verminderung des Mehrwertsteuersatzes auf Bahntickets muss aus Sicht des Branchenverbandes von über 600 Mitgliedsunternehmen aus dem Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehr schnell umgesetzt werden.

“Es bleibt immer weniger Zeit für eine Verkehrswende! Wenn wir mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene bringen und die Fahrgastzahlen bei der Eisenbahn deutlich erhöhen wollen, dann dürfen solch entscheidenden Maßnahmen wie die Mehrwertsteuerreduzierung auf Bahntickets nicht ausgebremst werden. Die stetig wachsende Zahl der Demonstranten, die sich für Klimaschutz und damit für eine Stärkung der umweltfreundlichen Verkehrsträger aussprechen, zeigen uns, dass wir einen klaren Auftrag haben: Wir brauchen mehr klimafreundlichen Verkehr und wollen deshalb mehr Menschen vom Umstieg auf Bus und Bahn überzeugen. Aber die Politik muss dies durch entsprechende Rahmenbedingungen ermöglichen und nicht verhindern”, so VDV-Präsident Ingo Wortmann. Der VDV hält den Beschluss der Bundesregierung, die Mehrwertsteuer auf Bahntickets im Fernverkehr auf sieben Prozent zu mindern, für eine gute und sinnvolle Maßnahme, um mehr Fahrgäste für die Bahn zu gewinnen: “Alle Experten sind sich einig, dass genau solche Maßnahmen erfolgreich sein werden. Daher darf so eine sinnvolle Idee nun nicht monatelang aus politisch-taktischen Erwägungen im Vermittlungsausschuss blockiert werden”, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

INIT-Seminar thematisiert Einführung und Betrieb von Elektrobussen

Das INIT-Seminar Elektromobilität fand am 27. und 28. Novemeber statt und stellte Strategien und erfolgreiche Umsetzungen mit integrierten Lösungen vor.

Ein Jahr nach dem ersten Seminar Elektromobilität setzte INIT als Anbieter integrierter E-Mobilitäts-Lösungen erneut auf eine Mischung aus grundlegenden Informationen, technischem Know-how und Beispielen erfolgreicher E-Bus-Projekte. Unter anderem wurde auch die wirtschaftliche Umsetzung von E-Mobilitätsprojekten thematisiert.

Die Einführung der Elektromobilität steht auf der Agenda zahlreicher Verkehrsunternehmen. Durch die Praxisbeispiele wurde deutlich, dass die Unternehmen dieser Aufgabe entspannt entgegensehen können. Der VDV hat seine Unterstützung zugesagt. Martin Schmitz, Geschäftsführer Technik im VDV, unterstrich im letzten Vortrag des Seminars Elektromobilität: “Der VDV steht seinen Mitgliedern bei allen Herausforderungen zur Seite. Die Stärken der klimaschonenden Mobilität und die Erarbeitung von Konzepten zur E-Mobilität stehen im Fokus der Arbeiten u.a. auch in den VDV-Gremien.” Die Elektromobilität als wesentlicher Bestandteil der Verkehrswende kann kommen.

Quelle: INIT

Die Planungen zur Elektrifizierung der BVB-Busflotte sind auf Kurs

Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) arbeiten mit Hochdruck an den Planungen zur Umstellung der gesamten Busflotte auf Elektrobusse bis 2027. Als Teil dieser Planungen testete die BVB auch den Einsatz eines Doppelgelenkbusses. Der Ratschlag zur Finanzierung der Elektrifizierung der Busflotte wird dem Grossen Rat voraussichtlich 2020 vorgelegt. Voraussichtlich ab 2022 sollen weitere Elektrobusse auf dem BVB-Netz unterwegs sein. Bis 2027 muss die Busflotte der BVB mit zu 100 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Diese Vorgabe aus dem Basler öV-Gesetz setzt die BVB mit der Umstellung der Busflotte auf Elektrobusse um. Bereits seit Februar 2019 verkehrt der erste batteriebetriebene Elektrobus der BVB-Geschichte mit dem Namen “Stromnibus” in Basel. Die Rückmeldungen der Fahrgäste, des Fahrdienst- und Werkstattpersonals sind durchs Band sehr positiv. Geplant ist, dass ab 2021/2022 weitere Elektrobusse angeschafft werden.

Quelle: BVB

VRS will Modellregion im Klimaschutzprogramm des Bundes werden

Die Mitglieder der VRS-Verbandsversammlung haben in ihrer Sitzung einen fraktionsübergreifenden Antrag für ein Modellprojekt mit einem innovativen elektronischen Tarif (eTarif) im Zeitkartensegment (Abonnements wie JobTickets, MonatsTickets) verabschiedet. Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen sowie FDP und Freien Wählern Köln haben die Geschäftsführung der VRS GmbH damit beauftragt, sich um Fördergelder aus dem Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zu bewerben und ein entsprechendes Grobkonzept zu erstellen.

Mit Blick auf das sehr erfolgreiche eTarif-Pilotprojekt, das der VRS seit April 2019 verfolgt und das besonders Gelegenheitsfahrer anspricht, sei es nur konsequent, den neuen Vertriebsweg über das Kunden-Smartphone auch für Produkte des Zeitkartensegments anzubieten, so die Mitglieder der Verbandsversammlung. Das Modellprojekt soll sich insbesondere an Berufspendler richten. Der Zugang zum Projekt soll möglichst einfach möglich sein, die monatlichen Kosten sollen durch einen attraktiven Preisdeckel begrenzt werden.

Gremium fordert Unterstützung von Bund und Land

Die Politiker des VRS-Gremiums haben in dem Antrag zugesagt, die Realisierung eines solchen Modellprojekts über die politischen Mandatsträger zu unterstützen. Ferner bekräftigten die Mitglieder der Verbandsversammlung: Maßnahmen, die zu einer Nachfragesteigerung führen können, seien nur akzeptabel, wenn Bund und Land gleichzeitig mit höchster Priorität und höchstem Mitteileinsatz die Infrastruktur und die Kapazitäten des ÖPNV ausbauen. „Die dringend notwendige Verkehrswende können die Städte und Gemeinden als Aufgabenträger des ÖPNV nicht alleine stemmen“, betont Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der VRS-Verbandsversammlung. „Wir haben den politischen Willen, den ÖPNV vor allem dank innovativer Ansätze auszubauen und zu verbessern. Doch bei der Finanzierung des ÖPNV-Systems ist das finanzielle Engagement aus Berlin und Düsseldorf zwingend notwendig.“

Die Politiker haben die VRS GmbH damit beauftragt, ein Konzept auszuarbeiten und den Fraktionsvorsitzenden Anfang 2020 vorzustellen.

Hintergrund zum VRS-eTarif-Pilotprojekt

Mit seinem bereits laufenden Pilotprojekt zum eTarif verfolgt der VRS einen innovativen und smartphonebasierten Tarifansatz: Der Fahrpreis richtet sich nicht nach Tarifzonen, sondern wird anhand der zurückgelegten Fahrtstrecke von einer App automatisch ermittelt. Der Testkunde zahlt also für die Verbindung zwischen Start- und Zielpunkt, und das nach der kürzesten Luftlinien-Entfernung.

Der Test läuft seit April dieses Jahres, aktuell sind 5.200 Testkunden mit dabei, die bislang mehr als 58.000 Fahrten mit dem eTarif absolviert haben. Der eTarif soll mit dem Check in-/Check out-System die Nutzung des ÖPNV vereinfachen, da keinerlei Tarifkenntnisse notwendig sind, außerdem soll er fairere Preise ermöglichen.

Quelle: VRS

Trapeze hat eine neue Website

Unter der bekannten Adresse www.trapezegroup.de präsentiert sich die deutschsprachige Webseite der Trapeze Group technisch, optisch und inhaltlich neu. Rund fünf Jahre nach dem letzten Relaunch wurde die Webseite runderneuert und mehr Platz geschaffen für neue Rubriken, mehr Bilder, mehr Neuigkeiten. Neben einem modernen Design stand vor allem die Anpassung der Inhalte an die Bedürfnisse der Zielgruppen im Fokus der Neugestaltung.

Die wichtigsten Themen präsentiert Trapeze direkt auf der Startseite, im Newsticker sehen Besucher, was das Unternehmen gerade bewegt. Wie gewohnt berichtet Trapeze regelmässig über Neuigkeiten, das Unternehmen, seine Produkte und Veranstaltungen. Als aktuelle Informationen stehen jeweils die drei neuesten Meldungen prominent zur Verfügung.

Quelle: Trapeze

Erstauftritt der Solaris-Batteriebusse in Posen

Die ersten Batteriebusse Solaris Urbino electric, die der Betreiber MPK Poznañ Dezember letzten Jahres bestellt hat, gingen feierlich in den regulären Linienbetrieb. Der Einweihung der neuen Fahrzeuge wohnten unter anderem Jacek Jaœkowiak, der Stadtpräsident, Wojciech Tulibacki, der Vorstandsvorsitzende des Betreibers MPK Poznañ und Javier Calleja, der Vorstandsvorsitzende von Solaris Bus & Coach S.A., bei.

Aufgrund des zwischen MPK Poznañ und Solaris Bus & Coach S.A. geschlossenen Vertrags werden insgesamt 21 Batteriebusse der Marke Solaris nach Posen geliefert. 15 davon sind die Gelenkbusse Solaris Urbino 18 electric, die sonstigen sechs sind die zwölf Meter langen Solaris Urbino 12 electric. Zuerst sollen die gelenkigen Busse in der Hauptstadt der Woiwodschaft Großpolen eintreffen; der gesamte Auftrag soll bis Februar 2020 abgeschlossen sein.

„Die ersten Batteriebusse in Posen nehmen heute den Fahrgastbetrieb auf. Dies ist ein wichtiger Tag für den Posener öffentlichen Personennahverkehr,“ erläuterte der Stadtpräsident Jacek Jaœkowiak während der Feierlichkeiten. „Die Stadt setzt auf hohe Lebensqualität ihrer Einwohner, und die Sorge um saubere Luft ist ein bedeutender Bestandteil dieser Bemühungen. Ich freue mich, dass der städtische Verkehrsbetreiber, also die Firma MPK Poznañ, seit Jahren konsequent ihren Fuhrpark auswechselt, so dass dieser die strengsten Anforderungen in Bezug auf Emissionen erfüllt. Die Beschaffung der Batteriebusse ist ein weiterer Schritt in Richtung Umsetzung der von der Stadt angenommenen Strategie.“

Quelle: Solaris

Deutscher Mobilitätspreis 2019 verliehen

Bundesminister Andreas Scheuer ehrte in Berlin zehn innovative Best-Practice-Projekte und drei visionäre Konzeptskizzen mit dem Deutschen Mobilitätspreis 2019. Der Wettbewerb prämierte in diesem Jahr digitale Innovationen zum Thema gleichwertige Lebensverhältnisse. Hinter dem Wettbewerb stehen die Initiative “Deutschland – Land der Ideen” und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Bundesminister Andreas Scheuer: “Wir brauchen Geistesblitze statt Verbotsdebatten. Nur mit frischen Ideen und klugen Innovationen gewinnen wir die Köpfe und Herzen der Menschen. Der Mobilitätspreis 2019 zeigt, wie es geht: Smarte Anwendungen made in Germany und neue Mobilitätsangebote, die begeistern.”

Sei es die rollende Arztpraxis auf dem Land, intelligente Straßenbeleuchtungen an jeder Straßenecke oder eine innovative Rollstuhlsteuerung per Kopfbewegung: Die zehn Unternehmen, Forschungseinrichtung oder Startups der Best-Practice-Phase, die im BMVI ausgezeichnet wurden, bieten Mobilitätslösungen an, die zu mehr Lebensqualität und Teilhabe im ganzen Land beitragen.

Erstmals wurden auch die drei Gewinner des diesjährigen Ideenwettbewerbsverkündet, an dem sich Menschen aus ganz Deutschland beteiligen konnten. Die Themenpartnerschaft sowie die Finanzierung der Preisgelder im Gesamtwert von 6.000 Euro hat in diesem Jahr der ZVEI -Zentralverband Elektrotechnik-und Elektroindustrie e.V. übernommen.

Mit dem Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative “Deutschland -Land der Ideen” und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. Die Deutsche Bahn und der VDV sind Partner des Wettbewerbs.

Das sind die Gewinner:

  • DB Medibus – Die rollende Arztpraxis der Deutschen Bahn: Um dem Ärztemangel auf dem Land entgegenzuwirken, bringt ein umgebauter Linienbus das Behandlungszimmer zum Patienten. (DB Regio AG Frankfurt am Main, Hessen)
  • munevo DRIVE – Intelligente Rollstuhlsteuerung per Smart Glass: Einfach nicken und losfahren: Eine innovative Steuersensorik verhilft Rollstuhlfahrenden zu mehr Mobilität im Alltag. (munevo GmbH, Nürnberg, Bayern)
  • Jelbi: Eine neue Plattform der BVG bündelt zahlreiche Mobilitätsdienste und Sharing-Angebote in Berlin. (Berliner Verkehrsbetriebe [BVG], Berlin)
  • C-Brace Orthesensystem: Gehen, Yoga, Fahrrad fahren: Mit der computergesteuerten Beinorthese von Ottobock kein Problem mehr für Menschen, die ihr Bein durch einen Unfall oder eine Erkrankung nicht mehr voll einsetzen können. (Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt, Niedersachsen)
  • ioki Hamburg: Alle 200 Meter eine Haltestelle: Der flexible On-Demand-Shuttle ergänzt das Hamburger ÖPNV-Netz. (Verkehrsbetriebe Hamburg und ioki, Hamburg-Holstein, Hamburg)
  • Sinn² -Die barrierefreie Zwei-Sinne-Fahrgastinformation: Die App Sinn² ermöglicht sehbehinderten Menschen die selbstständige Nutzung des ÖPNVs. (VWI Verkehrswissenschaftliches Institut Stuttgart GmbH, Stuttgart, Baden-Württemberg)
  • Intelligente Straßenbeleuchtung inkl. 22kW e-Mobility-Ladepunkt: Das Pilotprojekt rüstet öffentliche Beleuchtungsanlagen als Smart Poles um und stattet diese mit WLAN, als E-Ladestation oder für die Umweltdatenerfassung aus. (Smart Pole Factory der innogy SE, Essen, Nordrhein-Westfalen)
  • EiTicket Plus -maximal mobil im Mühlenkreis: Das kommunenübergreifende ÖPNV-Abo im Kreis Minden-Lübbecke ergänzt sein Angebot durch die optionale Jahresmiete eines Pedelecs. (Minden-Herforder Verkehrsgesellschaft mbH, Bad Oeynhausen, Nordrhein-Westfalen)
  • New Urban Mobility Concept: Der Schaeffler-Paravan Mover: Eine Plattform, viele Anwendungsgebiete.Der Paravan Mover dient je nach Aufbau als Basis für verschiedene automatisierte Fahrzeugvarianten. (Schaeffler-Paravan GmbH & Co.KG, Herzogenaurach, Bayern)
  • Multimodal und sozialgerecht -Lincoln in Darmstadt: In der Lincoln-Siedlung Darmstadt wird ein Modellquartier fürnachhaltige Mobilitäts-und Siedlungsentwicklung realisiert -Mobilitätsberatung inklusive. (Wissenschaftsstadt Darmstadt, Darmstadt, Hessen)

Quelle: BMVI

HanseCom Forum 2019: So wandeln sich Unternehmen des ÖPNV zu modernen Mobilitätsdienstleistern

Am 14. und 15. November 2019 fand zum bereits sechsten Mal das HanseCom Forum statt – und lockte rund 150 Teilnehmer aus der Mobilitätsbranche ins Herz von Hamburg. Namhafte Experten aus Verkehrsunternehmen und -verbünden, Politik und Wirtschaft tauschten sich über innovative Projekte, Lösungen und Trends im ÖPNV aus. Das zentrale Thema dabei lautete: Wie können sich klassische Verkehrsunternehmen zum service- und kundenorientierten Mobilitätsanbieter entwickeln? Die Antworten waren so vielfältig wie die Liste der Referenten und Diskutanten. Folgende Lösungen, Ansätze und Denkanstöße wurden von ihnen präsentiert:

1. Alle Formen von Mobilität integrieren. Mit innovativen Mobilitäts-Apps, die neben dem öffentlichen Nahverkehr auch sämtliche Formen geteilter Mobilität in einer Stadt oder Region zur Verfügung stellen, schaffen Unternehmen des ÖPNV einen modernen Kundenzugang. Eine solche App sollte es den Fahrgästen ermöglichen, sämtliche Verkehrsangebote ganzheitlich zu routen, zu buchen und zu bezahlen.

2. Betriebliche Mobilität unterstützen. Als innovativer Partner der Wirtschaft positioniert sich der ÖPNV, wenn er auch gezielt die Bedürfnisse von Unternehmen nach moderner und umweltschonender Mobilität adressiert. Das kann er etwa realisieren, indem er es Unternehmen mit seinen Mobilitäts-Apps ermöglicht, ihre Dienstflotten zu verwalten, ein Car-Sharing zu betreiben oder die öffentlichen Mobilitätsangebote mit dem firmeneigenen Fuhrpark zu vernetzen.

3. Den Schatz der Kundendaten heben. Durch die zunehmende Digitalisierung ihrer Prozesse und Services verfügen Verkehrsunternehmen über einen kontinuierlich wachsenden Schatz an Kundendaten. Diesen Schatz sollten sie heben, indem sie die Daten extrahieren, analysieren und für Marketing- und Vertriebszwecke nutzen – ganz so, wie es der E-Commerce schon seit längerem vormacht.

4. Umfassende Mobilitätsplattformen aufbauen. Die technologische Basis für die Transformation zum service- und kundenorientierten Unternehmen liefern Mobilitätsplattformen. Indem sie alle erforderlichen Daten integrieren und sämtliche beteiligten Systeme und Prozesse im Hintergrund steuern, schaffen sie zentrale Lösungen für die individualisierten und innovativen Mobilitätsangebote der Verkehrsunternehmen.

5. Sich von der Zukunft her neu denken. Der ÖPNV bildet das Rückgrat der städtischen Mobilität – darin war sich das Forum einig. Um dieses Rückgrat weiter zu stärken, muss er aber seine Infrastruktur nachhaltig ausbauen und die Zusammenarbeit mit den neuen Mobilitätsdienstleistern weiter vertiefen. Das erfordert die Unterstützung der Politik, aber auch der ÖPNV selbst ist in der Pflicht. Er muss agiler werden und sich von der Zukunft her neu denken.

Die Referenten des HanseCom Forum kamen unter anderem von der Rheinbahn, WSW mobil, BVG, VMS, Wiener Linien, ASEAG und Hamburger Hochbahn. Ulrich Sieg, ehemaliger Vorstand der Hamburger Hochbahn, leitete die Podiumsdiskussion und diskutierte in der hochkarätig besetzten Runde aktuelle Chancen und Herausforderungen für den ÖPNV.

Quelle: HanseCom

Stadler verkauft seinen FLIRT erstmals nach Aserbaidschan

Die Aserbaidschanische Eisenbahn (ADY) und Stadler haben einen Vertrag über die Lieferung von zehn Triebzügen des Typs FLIRT unterzeichnet. Der Auftragswert liegt bei gut 115 Millionen Euro. Es werden vier Züge als Interregio mit Dieselantrieb und je drei Elektrotriebzüge als Interregio und Regio konfiguriert. ADY hat bereits mehrmals Rollmaterial bei Stadler bestellt, unter anderem Schlafwagen für die internationale Verbindung zwischen Aserbaidschan und der Türkei und Doppelstockzüge des Typs KISS. Nun gewinnt Stadler erstmals einen Auftrag aus Aserbaidschan für seinen FLIRT.

ADY hat seit dem Jahr 2014 bereits mehrmals Rollmaterial bei Stadler bestellt. So hat ADY im Jahr 2014 30 Schlafwagen für die Strecke Kars-Achalkalaki-Tiflis-Baku zwischen der Türkei und Aserbaidschan geordert. Der erste solche Schlafwagenzug ist bereits ausgeliefert und belebt die aktuelle politische Diskussion über Nachtzüge. 2015 und 2018 hat ADY Doppelstockzüge des Typs KISS bestellt, die täglich im Einsatz stehen und mit hoher Verfügbarkeit aufwarten.

“Wir freuen uns sehr, dass ADY nach mehreren Bestellungen von Fahrzeugen aus dem Hause Stadler nun auch den FLIRT in ihre Flotte aufnimmt. Mit den fünfteiligen Zügen aus der FLIRT-Familie bekommt ADY ein hochmodernes Fahrzeug. ADY bekommt den ersten dieselelektrischen FLIRT, der alle GOST-Anforderungen erfüllt”, sagt Verkaufsleiter Ansgar Brockmeyer.

Zur Zeit läuft in Aserbeidschan ein breit angelegtes Infrastrukturprojekt. Viele Hauptstrecken werden von 3 kV Gleichstrom auf 25 kV Wechselstrom umgerüstet. Damit ADY auch während dieser Umstellung den Betrieb mit genügend Zügen aufrechterhalten kann, werden die vier dieselelektrischen FLIRT zuerst gebaut. Die ersten Züge werden gemäss Vertrag im Jahr 2022 an ADY geliefert.

Quelle: Stadler

E-Roller-Verleiher Coup stellt Betrieb ein

“Coup”, der im Sommer 2016 in Berlin gegründete eScootersharing-Anbieter, plant, seine Geschäftstätigkeit in Berlin und Tübingen bis Mitte Dezember 2019 einzustellen. Dienstleistungen in Paris und Madrid sollen ebenfalls in Kürze eingestellt werden. Angesichts eines äußerst wettbewerbsintensiven Teilungsmarktes und der hohen Kosten des Dienstes wird es auf lange Sicht wirtschaftlich unmöglich sein, Coup weiter zu betreiben.

Viele Kunden nutzen regelmäßig ihre Elektroroller und schätzen den  Service von Coup. Dies anzubieten erfordert jedoch einen hohen Aufwand (zum Beispiel für Premium-Fahrzeuge, eine intuitiv zu bedienende Buchungsplattform, Zusatzleistungen wie eine Fahrschule und Stadtrundfahrten). Der tägliche Betrieb mit Batteriewechsel und Kundendienst ist kostenintensiv. Dies ist jedoch auch erforderlich, wenn Kunden eine funktionsfähige Flotte erhalten sollen. Coup-Kunden können den eScooter-Sharing-Service so lange nutzen, bis er eingestellt wird. Nicht in Anspruch genommene Prepaid-Zeiten werden dem Kunden selbstverständlich erstattet. Freerides können jederzeit vor Beendigung des Dienstes genommen werden. Der Kundendienst steht auch für telefonische und E-Mail-Anfragen zur Verfügung. Coup beschäftigt insgesamt rund 120 Mitarbeiter in Berlin, Paris und Madrid. Davon arbeiten 75 in Berlin. Diese werden bei der Suche nach einer alternativen Beschäftigung unterstützt. Ist dies nicht möglich, ist geplant, Abfindungspakete anzubieten.

Quelle: Coup