Gemeinsam mehr erreichen

Die Nahverkehrs-praxis ist Medienpartner der Busworld Europe 2019. Bereits in der

September/Oktober-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis

, welche pünktlich zur Messe erschienen ist, lesen Sie spannende Fachartikel und Interviews mit Herstellern. In der

Ausgabe 11/12-2019

fassen wir die Highlights der Messe in einem Nachbericht zusammen – merken Sie sich dazu den 21.11.2019 vor.
Die Busworld startete 1971 und fand bis 2017 alle zwei Jahre in Kortrijk (Belgien) statt. Ab 2019 wird die Busworld in Brüssel, der Hauptstadt Europas, organisiert. 2019 feiert die Busworld ihre 25. Ausgabe und ist mit fast 50 Jahren Erfahrung die älteste und bekannteste Messe für die Busbranche.

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Busworld: Die Branche trifft sich in Brüssel

Die erste Busworld fand 1971 das erste Mal in Kortrijk statt und ist nun nach über 40 Jahren das erste Mal in Brüssel zu finden. Schon seit 2018 ist klar, dass es erneut die bisher größte Busworld sein wird. Die Ausstellungsfläche ist von zuletzt 40.000 m2 (2017 in Kortrijk) um 50% auf jetzt 60.000 m2 angewachsen. Die Messer hat heute ihre Tore geöffnet und informiert noch bis zum 23. Oktober interessierte Besucher. Im Laufe der Busworld finden zahlreiche Konferenzen statt, die sich mit allen für Bushersteller und –betreiber relevanten Themen auseinander setzen.
In der September/Oktober-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erfahren Sie in unserem Special zur Busworld zahlreiche Informationen zu den Messeneuheiten. Lesen Sie auch unsere Interviews, unter anderem mit MAN, Hübner, Akasol, Optibus, Verkehrsautomatisierung Berlin, SWK Mobil und vielen mehr!

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Alle Themen der September/Oktober-Ausgabe im Überblick

Volvo präsentiert Neuheiten auf der Busworld Europe 2019

Ein neuer Gelenkbus mit vollelektrischem Antrieb, der bis zu 150 Fahrgäste
befördern kann, und eine neue 15-Meter-Variante des Fernreisebusses Volvo
9700: Dies sind zwei der Hauptattraktionen, die am Stand der Volvo Bus
Corporation auf der diesjährigen Busworld Europe im Mittelpunkt stehen.
„Mit dem Elektro-Gelenkbus Volvo 7900 EA (Electric Articulated) schaffen wir neue Möglichkeiten für Städte, die ihre Entwicklung eines nachhaltigen Öffentlichen Personennahverkehrs mit energieeffizienten, leisen und emissionsfreien Bussen angehen und vorantreiben möchten. Gleichzeitig erweitern wir unser neues Reisebusprogramm, das bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden ist, um zusätzliche Varianten, mit denen wir unseren Kunden die richtigen Voraussetzungen für eine noch weitere Steigerung ihrer Produktivität bieten. Unser kombiniertes Produkt- und Servicedienstleistungsangebot war noch nie so stark und umfangreich aufgestellt. Damit sind wir besser als je zuvor dafür gerüstet, mit unseren Kunden zusammenzuarbeiten, damit diese den Schritt in die Zukunft wagen und ihr Geschäft weiterentwickeln können“, erklärt Håkan Agnevall, Präsident der Volvo Bus Corporation.
Quelle: Volvo

Die neue Nahverkehrs-praxis mit dem Special zur Busworld ist da!

Pünktlich zur Busworld ist die neue Ausgabe der Nahverkehrs-praxis mit einem Special zur Messe erschienen. Wie gewohnt berichten wir ausführlich in Artikeln und Interviews über diese bedeutende Veranstaltung der Busbranche. Die Nahverkehrs-praxis ist zudem für Sie in Brüssel vor Ort und unterstützt die Messe als Medienpartner. Passend zur Messe beschäftigt sich die September/Oktober-Ausgabe ebenfalls mit dem Leitthema “Entwicklungen in der Busbranche”. Europäische Klimaschutzziele und saubere Luft in Städten und Gemeinden sind wichtige Schlagworte und führen zu Veränderungen im Busbereich. 
Verpassen Sie daher in dieser Ausgabe nicht die folgenden Interviews:

  • Ganzheitliche Mobilitätslösungen sind die Zukunft (Alexander Ketterl, Leiter Geschäftsbereich Light Rail, Bombardier Transportation GmbH)
  • Umstieg auf E-Mobilität beinhaltet mehr als nur Elektrobusse zu kaufen (Stefan Sahlmann, Leiter MAN Transport Solutions)
  • Neue Fahrzeugsysteme für die Mobilität der Zukunft (Uwe Bittroff, Leiter Sparte Übergangssysteme für Straßenfahrzeuge und Dr. Stefanie Böge, Strategisches Management Übergangssysteme für Straßenfahrzeuge, Hübner GmbH & Co. KG)
  • Zunehmende Dynamik in der Elektromobilität (Dr. Stefan Bergold, Vice President Sales bei der AKASOL AG)
  • Besserer Nahverkehr durch Künstliche Intelligenz und Algorithmen (Volker Aderhold, General Manager DACH bei Optibus)
  • Optimaler Betrieb von Elektrobussen (Stephan Fromm, Leiter Innovationsmanagement der Verkehrsautomatisierung Berlin GmbH)
  • WLAN im Krefelder Nahverkehr (Anja Ehrenheim, Projektleiterin
    SWK Mobil)

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Alle Themen der September/Oktober-Ausgabe im Überblick

Qbuzz disponiert E-Busse integriert mit der IVU.suite

Ob

E-Bus oder Verbrenner

, künftig

disponier

t das

niederländische Verkehrsunternehmen Qbuzz

alle Fahrzeuge der

Konzession Groningen-Drenthe

in einem System

. Hierfür implementiert der IT-Spezialist

IVU Traffic Technologies

ein

integriertes Betriebshofmanagementsystem

für über 400 Diesel- und Elektrobusse. Qbuzz setzt bereits seit mehr als zehn Jahren auf die Produkte der IVU.suite: Über 900 Fahrzeuge sind inzwischen mit dem Bordrechner IVU.box ausgestattet und dank des Leitstellensystems IVU.fleet zuverlässig in den Niederlanden unterwegs. Für einen effizienten Einsatz der rund 160 Elektrobusse, die Qbuzz in der Region Groningen-Drenthe betreibt, liefert die IVU nun auch das integrierte Dispositions- und Betriebshofmanagementsystem IVU.vehicle.
Die Software hilft Qbuzz künftig dabei, alle Fahrzeuge optimal zu nutzen: IVU.vehicle berücksichtigt bei der Einsatzplanung automatisch die aktuellen Ladezustände sowie die prognostizierten Restreichweiten der E-Busse und unterstützt mit passenden Vorschlägen. Direkt an die Umlaufdisposition angebunden ermöglicht es IVU.vehicle, die Ladeinfrastruktur ebenso wie Abstellungen im Depot optimal zu planen, um einen zuverlässigen Betrieb sicherzustellen.
Zusätzlich überwacht das ITCS während des Fahrbetriebs kontinuierlich den Ladezustand und die Restreichweite – und warnt das Leitstellenpersonal rechtzeitig, wenn die Energie nicht reicht.
Quelle: IVU Traffic Technologies AG

Alexa gibt Fahrplanauskünfte für Bielefeld und die Region

moBiel

weitet das

digitale Angebot für Fahrgäste

weiter aus. Seit Juli gibt der

Chatbot Alex Ameise

bereits

Fahrplanauskünfte über den Facebook-Messenger

. Jetzt erweitert

moBiel

das digitale Angebot um den

digitalen Sprachassistenten Alexa von Amazon

. Das Unternehmen „Die Projektionisten“ haben eigens für moBiel einen Alexa-Skill programmiert, der mit Fragen zum Fahrplan gefüttert wurde und dazulernen kann.
moBiel-Geschäftsführer Martin Uekmann: „Mit Alexa setzen wir auf ein weiteres digitales Service-Angebot. Auch wenn sich nicht jeder eine Alexa ins Wohnzimmer stellen würde, ist es für technik-affine Fahrgäste, aber auch für sehbehinderte Menschen ein Schritt in die Zukunft.“ Neben der Fahrplanauskunft gibt Alexa auch Auskunft zu aktuellen Störungen. Hier ist der Sprachassistent mit der Echtzeit-Auskunft verknüpft, die auch von der moBiel-App genutzt wird.
Quelle: Stadtwerke Bielefeld GmbH

Testbetrieb der Linie RE 6 (RRX) startet am 21. Oktober 2019

Für eine

reibungslose Betriebsaufnahme

des

RE 6 (RRX)

am 15. Dezember 2019 haben sich

National Express und DB Regio NRW in Abstimmung mit den drei SPNV-Aufgabenträgern Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), Nahverkehr Rheinland (NVR) und dem Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

darauf verständigt, dass

National Express bereits vom 21. Oktober bis 14. Dezember 2019 für DB Regio NRW einzelne Fahrten der Linie übernehmen wird

. Im Rahmen des Testbetriebs kann National Express somit Erfahrungen im Regelbetrieb sammeln und einen nahtlosen Betriebsübergang ermöglichen. Neben dem anstehenden Betreiberwechsel erwarten die Fahrgäste neue Fahrzeuge des Typs Desiro HC von Siemens. Diese verkehren im typischen RRX-Design und bieten mit 800 Sitzplätzen in Doppeltraktion mehr Sitzplatzkapazitäten. Niveaugleichheit zwischen Bahnsteig und Fahrzeug sowie größere Türen machen das Ein- und Aussteigen zudem einfacher und bequemer und beschleunigen den Fahrgastwechsel. Außerdem bieten die neuen Fahrzeuge unter anderem auch kostenloses WLAN, Steckdosen sowie besseren Mobilfunkempfang durch spezielle Außenscheiben.
Bis zum Betriebsstart bleibt DB Regio NRW für den RE 6 (Rhein-Weser-Express) weiterhin der Vertragspartner der Aufgabenträger und erfüllt die verkehrsvertraglichen Verpflichtungen, wie die Kundenbetreuung und Fahrgastinformation.
Quelle: National Express Rail GmbH

CleverShuttle stellt Betrieb in drei Städten ein

Der auf E-Fahrzeuge spezialisierte

RidePooling-Dienst CleverShuttle

hat seinen

Betrieb an den Standorten Hamburg, Frankfurt am Main und Stuttgart eingestellt

. Auslöser für den Schritt seien wirtschaftliche Gründe sowie besonders in Frankfurt und Stuttgart bürokratische Hindernisse durch das Personenbeförderungsgesetz. Um die von der Schließung betroffenen Mitarbeiter kümmert sich CleverShuttle gemeinsam mit der Deutschen Bahn, die seit 2015 an dem Unternehmen beteiligt ist. In allen drei Städten ist ein konkreter Maßnahmenkatalog vorgesehen, um den betroffenen Mitarbeitern zeitnah neue berufliche Perspektiven aufzuzeigen. Unter anderem wird es konkrete Jobangebote geben.
 
Der Betrieb in Berlin, Kiel, Leipzig, Dresden und München läuft normal weiter. Im Gegensatz zu Hamburg, Frankfurt (a.M.) oder Stuttgart entwickelt sich das Geschäft an diesen Standorten positiv. 
Quelle: CleverShuttle

Wie ein virtuelles Kundencenter einen modernen Kundenzugang schafft

Einen neuen Mobilfunkvertrag abschließen, dem Energieversorger einen Umzug mitteilen, einen Dauerauftrag bei der Bank ändern: Kunden sind es heute aus fast allen Lebensbereichen gewohnt, Dienstleistungen im Internet bestellen zu können und auch ihre zugehörigen Verträge und Profile dort selbst zu verwalten; rund um die Uhr, und ohne dafür persönlich an irgendeinem Schalter vorstellig zu werden. Diese Erfahrungen prägen auch ihre Erwartungshaltung an den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Vorstellung, zwingend ein Kundencenter aufsuchen zu müssen, das möglicherweise sogar mehrere Kilometer entfernt ist, um ein Abonnement zu beantragen oder dem Verkehrsunternehmen eine veränderte Bankverbindung mitzuteilen, erscheint immer gestriger. Vor allem junge Menschen, die praktisch ihr komplettes Leben online organisieren und ein solches Kundencenter oft nur noch „vom Hörensagen“ kennen, kann der ÖPNV auf diese Weise kaum noch erreichen.

Deshalb führt für Verkehrsunternehmen heute praktisch kein Weg mehr an einem virtuellen Kundencenter vorbei. Nahtlos in die eigene Website integriert, sollte es Fahrgästen die Möglichkeit bieten, Abos zu bestellen, wenn nötig Fotos und Berechtigungsnachweise hochladen zu können sowie ihre Kunden- und Vertragsdaten umfassend zu verwalten: sei es ein Abo verlängern oder kündigen, das Abo-Produkt wechseln, neue Zahler, Bankverbindungen und Adressen einpflegen oder den Verlust einer Abonnement-Karte melden. Natürlich muss dieses virtuelle Kundencenter dabei möglichst unkompliziert und intuitiv nutzbar sein; darüber hinaus sollte es aber auch unbedingt als mobile Version zur Verfügung stehen. Genauso selbstverständlich wie ein Rund-um-die-Uhr-Onlinezugang zu ihren Dienstleistern ist für Kunden heute nämlich auch, in jeder erdenklichen Situation mit ihnen interagieren zu können – abends auf dem Sofa mit dem Tablet in der Hand oder mal eben schnell in der Mittagspause mit dem Smartphone.

Durchgängige Online-Prozesse

Ganz entscheidend für den Erfolg eines virtuellen Kundencenters ist außerdem, dass es sich um eine echte Online-Lösung handelt. In der Realität finden sich häufig Lösungen, die durchgängige Online-Prozesse lediglich nach außen hin vorgaukeln. Kunden haben dabei zwar die Möglichkeit, über eine Weboberfläche Daten einzugeben oder abzuändern; die nachgelagerten Prozesse laufen dann aber weiterhin überwiegend manuell ab. Die Kunden erhalten vom System automatisch eine E-Mail mit der Information, dass ihre Änderungen gespeichert wurden, sie nun innerhalb einer bestimmten Anzahl von Werktagen bearbeitet werden, und sich das Verkehrsunternehmen danach wieder bei ihnen melden wird. Das Verkehrsunternehmen wiederum erhält vom System eine E-Mail mit den Änderungswünschen der Kunden. Diese Wünsche werden dann vom einem Mitarbeiter oder Dienstleister manuell im Vertriebshintergrundsystem eingegeben, auch der Bescheid an den Kunden, dass die Änderungen nun wirksam sind, wird in der Regel manuell versendet.

Die Folgen solcher Lösungen: Es vergehen mehrere Tage, bis die Anträge oder Änderungen der Kunden tatsächlich wirksam werden. Das strapaziert nicht nur die Geduld der Kunden, sondern führt auch dazu, dass die Vertriebshintergrundsysteme der Verkehrsunternehmen tagelang auf Basis veralteter Daten arbeiten; vom großen Aufwand und der hohen Fehleranfälligkeit der manuellen Prozesse ganz zu schweigen. Abhilfe schaffen hier Lösungen, bei denen das Abo-Online-System nahtlos in das Vertriebshintergrundsystem integriert ist, und die damit eine größtmögliche Automatisierung erlauben. Standardabläufe wie Änderungen von Adressen oder Bankverbindungen werden unmittelbar nach der Eingabe durch die Kunden wirksam und lassen sich ihnen automatisch bestätigen. Kompliziertere Prozesse wie die Verarbeitung hochgeladener Fotos oder Berechtigungen können weiter manuell, teilautomatisiert oder auf Wunsch gänzlich automatisiert werden.

Vielfältige Vorteile

Die Vorteile einer vollintegrierten Abo-Online-Lösung sind äußerst vielfältig – sowohl für die Fahrgäste als auch die Verkehrsunternehmen selbst. Die Kunden sparen sich Zeit und Aufwand und können völlig frei bestimmen, wann sie mit ihrem Verkehrsdienstleister interagieren möchten. Ihre Änderungen werden unmittelbar verarbeitet, im besten Fall haben sie sogar die Möglichkeit, das Inkrafttreten ihrer Änderungen zu einem beliebigen Zeitpunkt X selbst festzulegen. Unterstützt das virtuelle Kundencenter „Print@Home“, können sie zum Beispiel die Startkarte für ihr Abonnement bequem zuhause ausdrucken; und ist die Digitalisierung des Verkehrsunternehmens bereits soweit vorangeschritten, dass es mobile Abonnements anbietet, kann das virtuelle Kundencenter die Abo-Berechtigungen den Fahrgästen sogar in digitaler Form direkt auf die Smartphones ausliefern.

Die Verkehrsunternehmen profitieren von effizienteren Abläufen. Prozessstaus und das Auflaufen von Standardkundenfällen gehören der Vergangenheit an. Das erlaubt es den Mitarbeitern, sich verstärkt auf die Beratung der Kunden zu konzentrieren und damit die Beratungsqualität zu steigern. Da sämtliche Abonnement-Daten im Vertriebshintergrundsystem in Echtzeit aktualisiert werden, arbeiten andere Systeme, die darauf zugreifen, immer mit dem aktuellen Datenbestand. Vertriebsauswertungen und andere Reportings sind dadurch stets auf dem neuesten Stand. Das Wichtigste aber ist: Verkehrsunternehmen bieten ihren Kunden einen modernen Zugang und steigern damit Kundenzufriedenheit und -bindung. Sie stellen die Kunden und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt und sind damit für den Wettbewerb mit den neuen Mobilitätsdienstleistern gut gerüstet.

Autor: Martin Timmann, Geschäftsfüher HanseCom

Neue Fahrzeugsysteme für die Mobilität der Zukunft

Interview mit Uwe Bittroff, Leiter Sparte Übergangssysteme für Straßenfahrzeuge und Dr. Stefanie Böge, Strategisches Management Übergangssysteme für Straßenfahrzeuge, Hübner GmbH & Co. KG

Nahverkehrs-praxis: Im Verkehrsbereich zeichnet sich eine Interview mit Uwe Bittroff, Leiter Sparte Übergangssysteme für Straßenfahrzeuge und Dr. Stefanie Böge, Strategisches Management Übergangssysteme für Straßenfahrzeuge, Hübner GmbH & Co. KG Entwicklung sehr stark ab: Immer mehr Menschen nutzen den ÖPNV. Das ist auf der einen Seite begrüßenswert, auf der anderen Seite stellt sie Verkehrsunternehmen vor das Problem, diese steigende Zahl an Fahrgästen auch angemessen zu transportieren. „High Capacity Busse“ werden als eine Lösung genannt. Gemeint sind damit Busse über 30 m Länge. Wie sehen Sie das?

Dr. Böge: Bereits seit dem Jahr 2004, also lange vor der aktuellen Klimadebatte, haben wir uns anknüpfend an das Thema „Bus Rapid Transit“ Gedanken über den Umstand gemacht, dass bisher maximal Doppelgelenkbusse für BRT eingesetzt werden können – die aber aufgrund steigender Kapazitätsanforderungen vor allem im Ausland immer länger werden sollen. So hat Volvo mittlerweile auch schon einen Bus entwickelt, der über 27 m lang ist.

In jüngster Zeit ist jedoch zu beobachten, dass Verkehrsunternehmen mit derart langen Bussen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Es muss also relativ schnell eine Lösung für die notwendige Kapazitätserhöhung gefunden werden, die sich an die vorhandenen Gegebenheiten besser anpassen kann.

Bittroff: Straßen- und Stadtbahnsysteme sind zum einen sehr teuer, zum anderen aber auch nicht schnell zu realisieren. Man muss von der Planung bis zur Einführung teilweise zehn bis 15 Jahre einkalkulieren. Bei einem Bussystem klappt es hingegen oftmals schon in drei bis fünf Jahren – das kann für eine Kommune ein durchaus gewichtiges Argument sein. Deshalb haben wir uns in vergangenen Jahren verstärkt damit beschäftigt, wie längere Bussysteme aussehen könnten, vor allem in Bezug auf Fahrzeuggeometrie und -dynamik.

Für ein über 30m langes Fahrzeug werden – im Gegensatz zum Doppelgelenkbus – spezielle elektronische Lenksysteme benötigt. Aktuell haben wir einen Teststand beim Fraunhofer-Institut IVI in Dresden aufgebaut, mit dem wir nicht nur Fahrten simulieren, sondern aktiv Lenkungen und Achsen auf die Funktionsweise überprüfen. Das IVI ist für uns dabei der natürliche Entwicklungspartner, da wir mit den Forschern in Dresden seit Jahren intensiv in diesem Bereich zusammenarbeiten. Wir sind zuversichtlich, bald eine marktfähige Lösung vorweisen zu können.

Nahverkehrs-praxis: Wie sieht diese Lösung aus?

Bittroff: Die Kosten für eine solche elektronische Lenkung übertreffen die Kosten für ein Gelenk deutlich und vor
allem kleinere Bushersteller können die Entwicklungskosten nicht stemmen. Wir gehen daher mit unserem Lenksystem in Vorleistung, entwickeln eine möglichst standardisierte Lenkung und bereiten diese soweit vor, dass ein Kunde mit einem überschaubaren Adaptionsaufwand damit einen langen Bus bauen kann.

Dr. Böge: Dafür müssen wir dem Kunden beispielsweise erklären, welche Achsen dafür geeignet sind, welche Steuergeräte und Sensorik er benötigt. Standardisierte Teile kann er
weiterhin kaufen, wo immer er möchte, und Hübner bietet ihm dann die eigentliche Lenkungskomponente an. Wir haben eine Vorauswahl von möglichen Bauteilen für eine Art Baukasten zusammengetragen, aus dem der Kunde letztendlich wählen kann. So ertüchtigen wir auch kleinere Hersteller, selber einen mehrgliedrigen Gelenkbus zu entwickeln.

Bittroff: Auch auf dem Gelenkmarkt sind wir so vorgegangen. Hier bieten wir bereits seit Mitte der 1990er-Jahre Komplettsysteme mit Gelenk inklusive Stromführung und Faltenbalg an. Denn es hat sich auch hier gezeigt, dass zwar die großen Bushersteller von ihren Kapazitäten her in der Lage sind, dies selber zu entwickeln, es aber eine große Zahl kleinerer bis mittelgroßer Hersteller gibt, die das nicht leisten können. Denn die Entwicklung solch einer Sonderkomponente passt für den Bau kleiner Stückzahlen nicht in den vorgesehenen Budgetrahmen. Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.

Dr. Böge: Wir passen die Komponente an die jeweiligen Anforderungen an, und somit kann jeder Hersteller Gelenkbusse produzieren. Diese Verbindung von Gelenk, Stromführung und Faltenbalg hat uns in eine momentan recht gute Marktposition gebracht. „Wir liefern 1,60 Meter Bus“ – damit werben wir nicht umsonst. Die Hersteller bekommen von uns eine Gesamtlösung im Plug-and-Play-Format. Anschrauben und fertig.

Nahverkehrs-praxis: Haben Bushersteller die Möglich-keiten von High Capacity Bussen denn bereits realisiert?

Bittroff: Noch nicht in vollem Umfang, nein. Aber Straßenbahnhersteller nehmen sich dieses Themas an, vor allem chinesische. CRRC (China Railway Rolling Stock Corporation) ist da ganz vorne mit dabei. Sie haben das Potenzial von Straßenbahnen erkannt, die keine Schienen benötigen. Es werden also keine überlangen Busse hergestellt, sondern Straßenbahnen auf Rädern. Die Hersteller, die Erfahrung sowohl mit dem Bau von Schienenfahrzeugen als auch von Bussen haben, halten den Schlüssel zum Erfolg in der Hand. Die Kombination von beidem wird in der Zukunft entscheidend sein.

Dr. Böge: Auf der „Busworld 2017“ haben wir in einem Video unser Konzept für High Capacity Busse bereits erklärt. In den Gesprächen zeigte sich, dass dies für Bushersteller nur ein
Nischenprodukt ist, für die Straßenbahnhersteller hingegen eine mögliche Weiterentwicklung der Straßenbahn darstellen kann.

Nahverkehrs-praxis: Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei der Entwicklung so eines Lenksystems?

Bittroff: Einen langen Bus um Kurven zu lenken, ist technisch kein großes Problem mehr. Die notwendigen Algorithmen sind bereits entwickelt. Die wirkliche Hürde für uns besteht in der Entwicklung eines Systems, das, selbst wenn es eine Störung aufweist, weiterhin sicher beherrschbar bleibt. Wenn bei sechs gelenkten Achsen nur eine nicht in die richtige Richtung will, kann das sehr schnell zu einer Gefährdungssituation führen. Das System muss also so entwickelt sein, dass bei Störungen keine Gefahr für die Fahrgäste im Fahrzeug entsteht. Alle Systeme, die heute bereits eingesetzt werden, befinden sich noch auf der Versuchsebene. Wir werden unser Produkt erst dann in den Verkehr bringen, wenn ein ausreichendes Sicherheitslevel vorhanden ist. Dafür bedarf es eines längeren Entwicklungsprozesses.

Nahverkehrs-praxis: Wo sehen Sie die Märkte für High Capacity-Fahrzeuge?

Bittroff: Unsere deutsche Infrastruktur ist für solche Fahrzeuge nur in sehr seltenen Fällen ausgelegt. Städte, die schnell große Transportkapazitäten im öffentlichen Verkehr anbieten wollen und die dafür notwendige Infrastruktur erst noch errichten müssen, befinden sich in der Regel im Ausland.

Dr. Böge: Zum Beispiel in Südamerika, der Wiege der Bus-Rapid-Transit-Systeme. Dort hat sich BRT schneller als erwartet mit großem Erfolg etabliert, aber inzwischen gibt es auch dort Kapazitätsengpässe.

China ist zurzeit der größte Markt für diese Fahrzeuge, denn in den dortigen, am Reißbrett entstehenden Mega-Städten wird die nötige Infrastruktur für Großraumfahrzeuge gleich mitgedacht. Nicht umsonst kommen Anfragen, solche Fahrzeuge zu realisieren, bisher von dort. An allen Projekten, die momentan dort realisiert werden, ist Hübner mit seinen Produkten beteiligt.

Nahverkehrs-praxis: Wann rechnen Sie mit der Einführung von High Capacity Fahrzeugen?

Bittroff: Wir wollen im kommenden Jahr starten, mit einem Hersteller den ersten Prototypen für ein sicheres Fahrzeug auf die Räder zu stellen. Ich kann mir vorstellen, dass in drei Jahren, nach allen nötigen Tests, ein Fahrzeug marktfähig sein kann – nicht früher. Alles andere halte ich für leere Versprechen, die nicht eingehalten werden können, wenn das Fahrzeug betriebssicher sein soll.

Nahverkehrs-praxis: Vielen Dank für das interessante
Gespräch.