Das Netzwerk Women in Mobility vernetzt Frauen in der Mobilitätsbranche. Neben der Fokussierung auf nachhaltige Mobilitätskonzepte engagieren sich die Women in Mobility für eine Steigerung des Frauenanteils in der Mobilitätsbranche, in dem sie Frauen sichtbarer machen und das Empowerment fördern. Die Frauen vernetzen sich online in verschiedenen Social-Media-Kanälen und treffen sich offline bei Veranstaltungen, die von regionalen Hubs organisiert werden.
Nun bekommt das Netzwerk einen neuen Hub in Nürnberg: Lisa Kaufmann (Adidas AG), Jennifer Reinz- Zettler (Bayern Innovativ GmbH), Barbara Schmoll (Choice GmbH), Aniko Willems (Frau Change) und Aigul Zhalgassova (Siemens AG) haben im September den fränkischen Hub gegründet. Die Initiatorinnen möchten die mobilitätsbegeisterten Frauen in der Region miteinander verbinden, um gemeinsam an nachhaltigen Mobilitätslösungen zu arbeiten. “Die neue Mobilität braucht Frauen, ihre Stimme und Expertise. Wir wollen mehr Frauen motivieren, eine ambitionierte Rolle im heutigen Veränderungsprozess für eine nachhaltige Mobilität zu übernehmen”, so Aigul Zhalgassova.
Die Gründerinnen des Netzwerks Sophia von Berg, Coco Heger-Mehnert und Anke Erpenbeck freuen sich auf den Start der Hub-Arbeit in Nürnberg: “Das Zusammenbringen und Sichtbarmachen von Frauen aus den unterschiedlichsten Mobilitätssparten ist unser Ziel. Jetzt können sich auch die Frauen in Franken bei lokalen Events vernetzen.”
Quelle: WiM
Bogestra und HCR kaufen Elektrobusse
Wichtige Impulse setzen Bogestra und HCR ab 2020 im Elektrobus-Bereich und kaufen 22 E-Busse. Die neuen Elektrobusse stammen von BYD Auto. Die dazugehörige Ladeinfrastruktur auf den Bogestra-Betriebshöfen in Bochum-Weitmar, Gelsenkirchen-Ückendorf und am Zentralen Omnibusbahnhof in Gelsenkirchen Buer wird von ABB als Unterauftragnehmer eingebaut.
Von den 22 E-Bussen beschafft die Bogestra 20 und die HCR zwei Fahrzeuge, wobei die neuen E-Busse der Bogestra rein elektrisch unterwegs sind und über einen Stromabnehmer auf dem Fahrzeugdach geladen werden können.
Eintreffen werden die ersten Elektrobusse im Sommer 2020 und zunächst auf der Linie 354 in Bochum, der Linie 380 in Gelsenkirchen und in Herne zum Einsatz kommen. Die Zwischenladung der Busse der Linie 354 erfolgt auf dem Weg von Bochum-Weitmar nach Riemke auf dem Betriebshof der Bogestra an der Hattinger Straße. Die Kapazität der Akkus ermöglicht einen Einsatz auf einer Strecke von bis zu 200 Kilometer ohne Zwischenladung.
In Gelsenkirchen geht es auf der Linie 380 vom Hauptbahnhof über die Kurt-Schumacher-Straße Richtung Buer. Hier steuern die Busse zur Zwischenladung die Endhaltestelle Buer Rathaus an.
Die Busse sind rund zwölf Meter lang und es können bis zu 80 Fahrgäste befördert werden. Die Kosten für die reine Beschaffung der Busse liegen bei ca. zehn Millionen Euro. Beschafft werden können die Fahrzeuge Dank der Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Sofortprogramm “Saubere Luft 2017 – 2020”) sowie dem Land NRW und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Quelle: Bogestra
Reaktionen auf das Klimaschutzpaket
Das Klimakabinett der Bundesregierung hat das Klimaschutzpaket beschlossen. Die Beschlüsse sehen erstmals gesetzlich verbindliche Klimaziele für die Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie Abfallwirtschaft vor. Auch der öffentliche Nahverkehr soll massiv gefördert werden, zudem investiert der Bund in das Schienennetz. Bahnfahrten werden künftig billiger durch eine Senkung der Mehrwertsteuer, dafür werden Flüge teurer durch eine Erhöhung der Luftverkehrsabgabe.
Ingo Wortmann, VDV Präsident:
“Wir erkennen die Anstrengungen der Bundesregierung, für die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor nun schneller und umfassender voranzukommen. Die vorgelegten Eckpunkte dienen dazu aus unserer Sicht als gute Grundlage. Nun kommt es darauf an, bei der weiteren Ausgestaltung die richtigen Ansätze aus dem Eckpunktpapier weiter zu verfolgen. Dazu zählt für uns eine für Wirtschaft und Verbraucher faire CO2-Bepreisung. Den Vorschlag des Klimakabinetts dazu, der nah an unserem Vorschlag des “Schweizer Modells” liegt, unterstützen wir grundsätzlich, auch wenn dieser durchaus noch ambitionierter sein könnte. Sehr positiv sehen wir die Stärkung des städtischen ÖPNV durch eine beabsichtigte Erhöhung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes auf zwei Milliarden Euro jährlich. Allerdings darf es hier nicht bei Absichtsbekundungen bleiben. Auch die Entlastungen beim Strompreis für Schienenverkehre sowie die verstärkte Förderung moderner Busflotten und des Einzelwagenverkehrs als Alternative zum LKW begrüßen wir. Auf der anderen Seite gibt es im vorliegenden Papier Vorschläge, die aus unserer Sicht nicht erfolgversprechend sind, wie z. B. weitere Modellprojekte zu 365-Euro-Tickets oder die Elektrifizierung von Autobahnen für Oberleitungs-LKW. Insgesamt ist es wichtig, dass alle Maßnahmen in der weiteren Ausarbeitung und Umsetzung detailliert und regelmäßig auf ihre tatsächliche Wirkung in Sachen CO2-Minderung geprüft werden.”
Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin bdo:
“In den Eckpunkten für das Klimaschutzprogramm 2030 steckt insgesamt viel Gutes. Denn: Mit diesen Vorschlägen macht sich Deutschland auf den Weg, stärker auf den Schutz von Umwelt und Klima hinzuwirken. Das ist richtig und dringend notwendig. Mit Blick auf den Bussektor lässt das Maßnahmenpaket der Bundesregierung leider viele Chancen für sinnvollen und effektiven Klimaschutz aus. Unter Experten herrscht doch Einigkeit, dass ein Ausbau und eine verstärkte Förderung des öffentlichen Personenverkehrs ein Schlüssel für die Senkung der Emissionen sind. Das spiegelt sich mit Blick auf den Bussektor aber nicht in den nun vorliegenden Eckpunkten. Während der Schie-nenverkehr deutlich profitiert, bleiben die Maßnahmen für den Bus deutlich hinter den Möglichkeiten zurück.”
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Allianz pro Schiene:
Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat die verkehrspolitischen Beschlüsse der Koalition und Bundesregierung als “ein Programm für eine Verkehrswende light” bezeichnet. “Wir haben angesichts des Handlungsdrucks in der Klima- und Verkehrspolitik eine Richtungsentscheidung für eine Verkehrswende und die Stärkung der Eisenbahn erwartet”, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin. “Die haben wir nicht bekommen. Da ist guter Wille, aber noch mehr Mutlosigkeit. So kann der Verkehr seine Rolle als Sorgenkind des Klimaschutzes nicht abstreifen”, betonte das Mitglied der Verkehrskommission der Bundesregierung.
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Verband der Automobilindustrie:
Die Automobilindustrie begrüßt, dass das Klimakabinett den Einstieg in die CO2-Bepreisung beschlossen hat. Mit der Einführung eines nationalen Emissionshandels für die Sektoren Gebäude und Verkehr wird der Weg über einen mengenbasierten Ansatz gewählt. Damit bekommt CO2 einen Preis. Es entsteht ein Anreiz für CO2-sparendes Verhalten. Dieser ergänzt die Lenkungswirkung der bereits bestehenden EU-Flottengrenzwerte für CO2. Positiv ist, dass die generierten Mittel so eingesetzt werden sollen, dass klimafreundliche und sozialverträgliche Mobilität gefördert wird. Und es wird möglich, perspektivisch ein einheitliches Emissionshandelssystem auf europäischer Ebene zu schaffen.
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Keolis Deutschland bittet Partner an den Gesprächstisch zurück
Am 18. September erhielt Keolis Deutschland vom
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr
die
vorzeitige Vertragskündigung der Linien S 1 und S 4
. „Wir halten die Vertragskündigung für unbegründet und unzulässig. Unser Ziel ist es, die Betriebsaufnahme gemeinsam mit unseren Branchenpartnern aufzunehmen. Wir bitten alle Partner zurück an den Gesprächstisch zugunsten unserer Fahrgäste“, sagt Magali Euverte, Vorsitzende der Geschäftsführung Keolis Deutschland.
Um das neue S-Bahnkonzept, welches am 15. Dezember an den Start geht, bestens für alle Fahrgäste im Rhein-Ruhrgebiet vorzubereiten, arbeitet das Unternehmen intensiv an der Personalrekrutierung. Der Fachkräftemangel, der die ganze Branche herausfordert, gilt es zu lösen, um die ab Dezember höheren Taktungen und Serviceleistungen vollumfänglich zu erfüllen. Insgesamt schafft Keolis Deutschland hierfür über 260 neue Arbeitsplätze; davon 121 als Triebfahrzeugführer/-in. Um den Bedarf zu decken, ist das Unternehmen aktiver Partner der NRW Branchenkampagne Fokus Bahn. Darüber hinaus werden laufend Qualifizierungskurse zum Triebfahrzeugführer angeboten, intensive Rekrutierungstouren umgesetzt sowie mit den Bundesagenturen für Arbeit zusammengearbeitet. Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Nahverkehr ist die enge Zusammenarbeit aller Partner, um eine funktionierende Schiene betreiben zu können.
Keolis hat im Zuge aller Rekrutierungsmaßnahmen bereits über 80 Triebfahrzeugführer ausgebildet, die am 15. Dezember für das S-Bahn Rhein-Ruhr-Netz an den Start gehen würden. 2020 werden weitere 40 neue Kollegen/-innen die Abschlussprüfung zum Triebfahrzeugführer/-in absolvieren. Um die zeitliche Lücke zu schließen, hat Keolis Deutschland bereits Anfang dieses Jahres intensive Gespräche mit DB Regio geführt und zudem eine Absichtserklärung seitens DB Regio NRW erhalten, die zusagte, dass Zugleistungen mit Fahrpersonal von DB Regio NRW für die Linien S 1 und S 4 erfolgen werden.
Wenige Tage vor der Vertragskündigung seitens VRR wurde Keolis Deutschland ohne Angabe einer Begründung mitgeteilt, dass die DB Regio NRW von der Absichts- und Kooperationsmöglichkeit, Zugleistungen mit DB Regio-Fahrpersonal zu leisten, zurücktritt. „Wir verstehen weder den Ausschluss der weiteren Kooperation noch die vorzeitige Vertragskündigung seitens des VRR. Bisher haben wir immer sehr eng und transparent mit unseren Branchenpartnern gearbeitet, deshalb wünschen wir uns, dass die Verträge und Kooperationen reaktiviert werden. Die beste Lösung ist die Umsetzung, der bereits sehr intensiven Vorbereitungen von Keolis für die Betriebsaufnahme“, wiederholt Magali Euverte, Vorsitzende der Geschäftsführung Keolis Deutschland.
Quelle: Keolis Deutschland GmbH & Co. KG
Tudor Mocanu gewinnt Best Paper Award 2019
Der Best Paper Award 2019 für Nachwuchswissenschaftler der Kasseler Nahverkehrs-Tage wurde am 21. September 2019 Tudor Mocanu verliehen. Den Preis sicherte er sich mit dem Thema “Verkehrliche Auswirkungen eines deutschlandweit kostenfreien ÖPNV”.
Best Paper Award
Der beste Beitrag der Nachwuchswissenschaftler (Altersgrenze 35 Jahre) wurde mit dem „Best Paper Award Nahverkehrs-Tage 2019“ und einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro ausgezeichnet. Dazu wurden unterschiedliche Aspekte der Beiträge berücksichtigt. Die Gesamtbewertung erfolgt aus Einzelbewertungen des Abstracts (20 %), des Manuskripts (40 %) sowie des verbalen Vortrages (40 %).
Bewertet wurden die Kurzfassungen und Manuskripte mit Hilfe einer Bewertungsmatrix durch eine Jury. Die Vorträge wurden anhand eines Bewertungsbogens durch alle Teilnehmer der Nahverkehrs-Tage 2019 beurteilt und der Gewinner des Awards am Ende der Tagung bekannt gegeben.
Neues Energiesystem für den Bahnbetrieb der Hamburger Hochbahn von Alstom
Die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat Alstom mit der Lieferung und Implementierung des rückspeisefähigen Systems Hesop für den Bahnbetrieb beauftragt. Hesop wandelt ungenutzte Energie, die von den Zügen beim Bremsen erzeugt wird, um und speist sie zur Wiederverwendung in das Mittelspannungsnetz ein. Die Auslieferung ist für Ende 2019 geplant.
“Wir freuen uns, gemeinsam mit der Hamburger Hochbahn, unsere Antwort auf die Forderung der Betreiber nach mehr Energieeffizienz umzusetzen. Hesop sorgt für eine verbesserte CO2-Bilanz der Stadt Hamburg und reduziert zudem die Stromkosten”, sagt Dr. Jörg Nikutta, Geschäftsführer von Alstom in Deutschland und Österreich.
Das Hesop-Steuerungssystem stellt sicher, dass die Energie über den effizientesten Weg, den die Infrastruktur zulässt, zurückgewonnen wird. Dank Hesop können mehr als 99 Prozent der Bremsenergie, die sonst verloren ginge, zurückgewonnen werden, was zu einer Senkung der CO2-Emissionen infolge des reduzierten Energieverbrauchs führt.
Quelle: newstix
Stadtwerke Trier modernisieren Stadtbusflotte
Am 18. September haben Steffen Maiwald, Vorstand der Stadtwerke Trier, Michael Schröder, Geschäftsführer der SWT Stadtwerke Trier Verkehrs-GmbH, Rüdiger Kappel, Leiter Vertrieb Flotten Daimler Buses Deutschland, sowie Christian Fambach, Werksbeauftragter ÖPNV Daimler Buses, ein Lieferabkommen über 90 Mercedes-Benz Stadtbusse des Typs Citaro unterzeichnet. Innerhalb der nächsten sieben Jahre erneuert der Trierer Verkehrsbetrieb damit seinen kompletten Fuhrpark. Der erste Teilabruf über vier Citaro Gelenkomnibusse wird noch in diesem Jahr ausgeliefert.
Mit Hinblick auf einen Umstieg zum elektrisch geführten ÖPNV hat sich die SWT zudem die Abnahme von eCitaro gesichert. Der Rahmenvertrag räumt dem Verkehrsbetrieb die Möglichkeit ein, zehn Prozent der Liefermenge mit komplett elektrischem Antrieb abzurufen. Damit könnten in der ältesten Stadt Deutschlands gerade die sensiblen Stadtbereiche elektrisch bedient werden.
Quelle: Daimler
Nahverkehrs-Tage 2019: Finanzierung im öffentlichen Verkehr im Fokus
Am 19. und 20. September 2019 finden in Kassel die Nahverkehrs-Tage 2019 statt. Die diesjährige Veranstaltung steht ganz im Zeichen des Zukunftsthemas „Finanzierung im öffentlichen Verkehr: zwischen leistungsorientierten E-Tarifen, preisgünstigen Flats und Drittnutzerfinanzierung“.
Der öffentliche Verkehr ist ein wesentlicher Baustein bei der Lösung aktueller Umwelt- und Verkehrsprobleme. Dementsprechend spielen bei der Tarifgestaltung Anreize für eine Mehrnutzung heute häufig eine größere Rolle als die Ergiebigkeit. Die Digitalisierung der Vertriebs- und Informationssysteme führt darüber hinaus zu neuen Möglichkeiten der Tarifgestaltung, wie eine stärkere Entfernungsorientierung und neue, bisher nicht umsetzbare Anreizinstrumente.
Die Nahverkehrs-Tage 2019 greifen dieses Thema auf und möchten dabei folgende Fragen beantworten: Welche neuen Konzepte gibt es bei der Tarifgestaltung (z. B. Anreiz- und Steuerungsinstrumente)? Welche Wirkungen haben die Einführung neuer Tarifansätze bzw. preisgünstiger Flats? Welche Instrumente der Drittnutzerfinanzierung können als dritte Säule der ÖV-Finanzierung genutzt werden? Wie effektiv sind diese Ansätze? Wie können diese Instrumente rechtssicher umgesetzt werden?
Die Nahverkehrs-Tage bieten ein Forum, auf dem neue wissenschaftliche Erkenntnisse, interessante Ideen und Konzepte sowie erfolgreiche Beispiele im Themenfeld Finanzierung und Tarifgestaltung diskutiert werden. Dabei sollen die Chancen und Möglichkeiten, aber auch die Grenzen neuer Ansätze für den ÖPNV herausgestellt werden.
Die Nahverkehrs-praxis ist vor Ort uns berichtet in der nächsten Ausgabe über die Veranstaltung.
VDV: Geplante Grundsteuerreform belastet Bus und Bahn
Durch den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Grundsteuerreform, der morgen dem Bundesrat zur Abstimmung vorliegt, drohen den ÖPNV- und Eisenbahnunternehmen Mehrbelastungen in zweistelliger Millionenhöhe. Der VDV fordert, die umweltfreundlichen Verkehrsträger Bus und Bahn im Sinne der Verkehrswende nicht mit einer überproportionalen Grundsteuererhöhung zusätzlich zu belasten. VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff: “Wenn wir die Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen wollen, dann kommen solche zusätzlichen Belastungen für unsere Unternehmen zur Unzeit. Wir wollen und müssen mehr Angebote und Kapazitäten im ÖPNV und bei der Eisenbahn schaffen, doch dazu benötigen die Verkehrsunternehmen jeden Euro für eigene Investitionen. Allein der Wegfall der bisherigen Sonderbewertungsvorschriften würde im Eisenbahn- und Nahverkehr zu einer jährlichen Mehrbelastung von rund 13 Millionen Euro führen. Zusätzlich würde das neue Bewertungsrecht zu einem weiteren Anstieg der Bodenricht- und Gebäudewerte führen. Die Besonderheiten bei der Bewertung der Betriebsgrundstücke von Verkehrsunternehmen sollten erhalten bleiben.”
Grundsätzlich begrüßt der Branchenverband das verfolgte Ziel einer Modernisierung der Grundsteuer. Ablehnend reagiert der Verband auf zusätzliche Belastungen der Branche: Wolff: “Unsere Prüfung des Gesetzentwurfes hat ergeben, dass die angedachte Reform zu erheblichen zusätzlichen Kostenbelastungen für den Nah- und Eisenbahnverkehr führt. So entfallen sämtliche Sonderrichtlinien zur Bewertung von Betriebsgrundstücken von Verkehrsunternehmen. Jene beinhalten wichtige Wertabschläge für den Grund und Boden in Höhe von 70 bis 80 Prozent sowie weitere Entlastungen zur Bewertung von branchenspezifischen Gebäudeklassen wie zum Beispiel Bahnsteighallen. Diese Aufhebung erfolgt ersatzlos, sodass die Steuern für diese Grundstücke überproportional steigen – das können wir nicht nachvollziehen.”
Ferner entfällt durch weitere Änderungen der Wertabschlag von 50 Prozent für alle Grundstücke, die unmittelbar dem Öffentlichen Verkehr mit Schienenbahnen und Bussen dienen, jedoch nicht öffentlich zugänglich sind. Diese Bewertung betrifft unter anderem sämtliche Betriebshöfe, Werkstätten und Lagerhallen der Verkehrsunternehmen. Die Betriebsflächen der Verkehrsunternehmen dienen jedoch unmittelbar dem Öffentlichen Verkehr und unterliegen der Betriebspflicht, der Beförderungspflicht und dem Tarifzwang. Diese Zweckbestimmung verringert ihren steuerlichen Wert erheblich, da diese Betriebsflächen kaum veräußert werden dürfen und entstehende Mehrkosten auch nicht an die Nutzer weitergegeben werden können.
Quelle: VDV