Der Fachbeirat der Fachzeitschrift „Nahverkehrs-praxis“ ist vom 24. bis 25. September 2019 in Wien zu seinem alljährigen Treffen zusammengekommen. Das Tagungsprogramm bestand aus 3 Punkten. Am Morgen trafen sich alle Teilnehmer im Wiener Bombardier-Werk, um an einer hoch interessanten Führung teilzunehmen, in der das Fertigungskonzept der Flexity- und Flexity2-Fahrzeuge erläutert und gezeigt wurde. An die übliche Gesprächsrunde der Fachbeiratsmitglieder am Mittag schloss sich am Nachmittag ein Besuch bei den Wiener Linien mit einer Besichtigung der U-Bahnleitstelle durch das neue Beiratsmitglied Mag.a Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin Personal, Finanzen und Recht der Wiener Linien, an. Einen gemütlichen Ausklang fand die Veranstaltung am Abend beim Heurigen Fuhrgassl-Huber
Quelle: Nahverkehrs-praxis
VBZ beschaffen Elektrobusse für Quartierlinien
Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) beschaffen erstmals in ihrer Geschichte batteriebetriebene Busse. Rund zwei Jahre lang haben sich die VBZ auf diese Beschaffung vorbereitet und mit Testbetrieben gezeigt, dass sich Batteriebusse für den Linieneinsatz im Quartier- und Standardbusbereich in der Stadt eignen. Gleichzeitig treiben die VBZ die Planung der Infrastrukturen für das Aufladen der eBusse in den Garagen voran. Die acht neuen Batteriebusse kommen ab 2021 auf den Quartierbuslinien 35, 38, 39 und 73 zum Einsatz.
Durch die Beschaffung elektrisch angetriebener Busse werden die VBZ den Energie- und Treibstoffverbrauch sowie die Treibhausgas- und Lärmemissionen der Busflotte weiter reduzieren. “Unsere Fahrgäste, die Umwelt und die Stadtbevölkerung dürfen sich auf effiziente und emissionsarme, elektrische Quartierbusse freuen”, so Guido Schoch, Direktor der VBZ. Unter den heutigen Rahmenbedingungen ist eine Kostenneutralität der elektrischen Quartierbusse gegenüber Dieselfahrzeugen noch nicht erreichbar. Insbesondere da die Elektrobusse heute noch nicht in allen Fällen eine ganze Tagesleistung im Liniendienst erbringen können, entstehen in Bezug auf die Linienerfolgsrechnung Mehrkosten im einstelligen Prozentbereich. Dafür werden alleine mit dem Betrieb der acht Batterie-Quartierbusse zukünftig mehr als 150’000 Liter Diesel pro Jahr eingespart.
Aufschlussreiche Testbetriebe
Um die Beschaffung elektrischer Quartier- und später auch Standardbusse auf solide Grundlagen zu stellen, haben die VBZ zwischen 2016 und 2018 zwei gemietete Elektrobusse getestet. Der Elektroantrieb hat bei beiden Bussen praktisch störungsfrei funktioniert, während die Herausforderungen insbesondere in der Verbindung der Fahrzeuge mit der Ladeinfrastruktur auftraten. Die Rückmeldungen von Fahrgästen und Fahrpersonal zur neuen Technologie fielen überwiegend positiv aus.
In einem Erfahrungsbericht haben die VBZ detailliert über die Resultate der Tests und über die gesammelten Erfahrungen im Umgang mit den Batteriebussen informiert. “Wir wollen unsere Elektrobusbeschaffungen auf praktischen Erfahrungen aufbauen”, erläutert Christian Böckmann, Projektleiter der Batteriebus-Probebetriebe.
Ladeinfrastruktur
Zur Aufladung der Elektrobusse wird in der Busgarage Hardau eine leistungsfähige Infrastruktur erstellt. In einer Machbarkeitsstudie haben die VBZ untersucht, wie die erforderliche elektrische Energie bereitgestellt und auf die Fahrzeuge übertragen werden kann. Christian Senn, Leiter Baumanagement bei den VBZ, veranschaulicht den Strombedarf: “Jeder Batterie-Quartierbus wird mit einer Leistung von bis zu 150 kW aufgeladen. Das entspricht ungefähr der Leistung von 75 gleichzeitig laufenden Waschmaschinen. Im Gegenzug sparen wir grosse Mengen an Dieseltreibstoff ein.”
Quelle: VBZ
9. VDV-Personalkongress im Zeichen des Fachkräftemangels
Unter dem Motto “Leben, arbeiten und lernen in der Smart City” trafen sich letzte Woche rund 230 Personalverantwortliche deutscher Verkehrsunternehmen in Leipzig beim VDV-Personalkongress. Dabei steht “Smart City” für Konzepte, die darauf abzielen, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, ökologiefreundlicher und sozial inklusiver zu gestalten. Die meistdiskutierten Themen waren die neuen Wege in der Personalgewinnung – gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel. Claudia Güsken, Vorsitzende des VDV-Ausschusses für Personalwesen und Vorständin der Hamburger Hochbahn: “Die Branche braucht bis 2025 rund 50.000 neue Mitarbeitende, um den demografischen Wandel, die wachsende Zahl an Fahrgästen und die stark gestiegenen Klimaschutzanforderungen für den Verkehrsbereich bewältigen zu können. Wir müssen Technik, Personal und Betrieb zusammendenken, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Dafür brauchen wir ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen.”
Neben zahlreichen Vorträgen und Praxisbeispielen hörten die 230 Teilnehmenden unter anderem die hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit dem Titel “Tschüss alte Personalerdenke – Hallo neue Arbeitswelt”. Christine Behle (ver.di), Jörg Dräger (Bertelsmann Stiftung), Martin Seiler (Deutsche Bahn) und Claudia Güsken waren sich einig, dass Digitalisierung Menschlichkeit nicht ersetzen kann. Qualifizierte Mitarbeitende werden heute und auch zukünftig in Verkehrsunternehmen gebraucht, auch wenn sich einige der derzeit 78 Berufsbilder der Branche ändern werden.
Leipziger Verkehrsbetriebe präsentieren Ideen der Arbeitswelt
Die Leipziger Verkehrsbetriebe präsentierten als Gastgeber des VDV-Personalkongresses ihre Ideen für die Arbeitswelt von morgen: kompetenzorientierte Berufsausbildung, das Azubi-Fit-Programm und das geförderte Projekt MADAM (Mobile Arbeit wird digital, digitale Arbeit wird mobil). “Die Verkehrsunternehmen sind verlässliche und zukunftssichere Arbeitgeber und bieten eine Vielzahl an spannenden Jobs mit Entwicklungsperspektiven. Wir in Leipzig stellen uns aktiv den Herausforderungen der sich verändernden Arbeitswelt”, so Michael Halberstadt, Geschäftsführer Personal und Fahrservice sowie Arbeitsdirektor der Leipziger Verkehrsbetriebe.
Ehrung des besten Nachwuchses
Schon Tradition beim Personalkongress hat die Ehrung des besten Nachwuchses. Insgesamt wurden 13 Azubis aus Verkehrsunternehmen ausgezeichnet. Verliehen wurde auch wieder der Innovationspreis. Dieser ging dieses Jahr an die Bremer Straßenbahn, die das Projekt “Mixed – Mischtätigkeit: ein Konzept für die Gegenwart und die Zukunft” vorstellten.
Quelle: VDV
Schienen- und Weicheninstandhaltung bei beim Vossloh-Fachtag
Am 23. und 24. September 2019 dreht sich bei Vossloh alles um “Discover easy maintenance”. Die Nahverkehrs-praxis auf dem Fachtag Schienen- und Weichenbearbeitung in Hamburg vor Ort. Schienen und Weichen instandzuhalten ist eine permanente Herausforderung für alle Netzbetreiber. In Vorträgen von externen und internen Experten, Live-Vorführungen auf demWerksgelände, sowie persönlichen Gesprächen mit deutschen und europäischen Fachleuten der Branche wird mehr über die vielen Technologien und Innovationen verraten. Den enormen Aufwand und die hohen Kosten von Streckensperrungen und Schienenwechseln soll vermieden werden. Im Praxisteil des Fachtags wird unter anderem die MPM Multi Purpose Milling Machine gezeigt, welche für unterschiedliche Anwendungen ,z.B. in engen Kurven oder Weichen, genutzt wird. Die HSG city mit Zugmaschine ist beispielsweise für das Schleifen im Stadtverkehr und der HSG Schleifzug für das Hochgeschwindigkeitsschleifen auf der Strecke nutzbar.
InnoTrans 2020 – Austellungsfläche ist ausgebucht
Ein Jahr vor Eröffnung der dreizehnten InnoTrans am 22.09.2020 ist die Fläche in sämtlichen Themenbereichen ausgebucht.
Klimaschonende Verkehrslösungen werden eines der Leitthemen der kommenden InnoTrans sein. Wer mit Bus oder Bahn fährt, verursacht zwei Drittel weniger CO2 als mit dem eigenen Pkw. Würden nur ein Prozent der deutschen Autofahrer auf ihren Wagen verzichten und stattdessen die Angebote des öffentlichen Nahverkehrs nutzen, würde in Deutschland pro Jahr eine Million Tonnen Kohlendioxid weniger ausgestoßen werden. Die InnoTrans als Leitmesse für Verkehrstechnik nimmt sich diesem wichtigen Thema an und bietet mit dem Titel der Eröffungsveranstaltung “The Future of Mobility in times of climate change” einen Raum für einen zukunftsorientierten Austausch zwischen Ausstellern, Fachbesuchern, Verbänden und der Politik. Dieser Austausch profitiert besonders von zahlreichen neuen internationalen Ausstellern, die auf der InnoTrans 2020 ihre Neuheiten präsentieren.
Erstmalig wird Evobus, das größte europäische Tochterunternehmen der Daimler AG sowie der chinesische Marktführer im Bereich Elektromobilität BYD auf der InnoTrans ihre Elektrobusse einem großen internationalen Publikum vorstellen. Weitere Aussteller die im Bus Display E-Busse zeigen werden, sind unter anderem VDL Bus & Coach, Ebusco, E-Bus Cluster, Ferrovie dello Stato, K-Bus und Ziehl-Abegg.
“Mit internationalen und innovativen Ausstellern agiert die InnoTrans als zukunftsorientierte Plattform und bietet Raum, um gemeinsam die Herausforderungen der Mobilität anzugehen. Besonders die große internationale Nachfrage sowie die Anmeldung zahlreicher neuer internationaler Aussteller macht deutlich, welchen Mehrwert die InnoTrans für den Austausch in der Mobilitätsbranche bietet”, sagt Kerstin Schulz, Direktorin der InnoTrans.
Neuer Themenbereich
Neu auf der InnoTrans 2020 ist der Themenbereich Mobility+ mit dem sich die InnoTrans speziell an Anbieter von ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen wendet. Mobility+ ist ein neues Thema innerhalb des Segmentes Public Transport, bei dem sich alles um Shared Mobility, Combined Mobility sowie digitale Mobilitätsplattformen dreht. Das Interesse an dem neuen Themenbereich steigt sukzessive an.
Neu in 2020 wird auch die Nutzung der im August eröffneten Messehalle hub27 sein. Der hub27 ist mit 10.000 m², circa anderthalb Fußballfelder, eine der größten stützenfreien Hallen Europas. Über direkte Verbindungsübergänge an die Messehallen 1 und 25 lässt sich die neue Halle, welche das Segment Railway Technology beherbergen wird, optimal ins Messegeschehen der InnoTrans integrieren.
Quelle: Messe Berlin
HOCHBAHN: Tochterunternehmen werden integriert
Der Aufsichtsrat der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) hat auf seiner gestrigen Sitzung grünes Licht für die vollständige Integration der Tochterunternehmen JASPER und Süderelbe Bus GmbH (SBG) gegeben. Die Verschmelzung der beiden Unternehmen mit der HOCHBAHN soll zum Jahresbeginn 2020 erfolgen.
Claudia Güsken, HOCHBAHN-Vorständin für Personal und Betrieb: „Mit der Integration von JASPER und SBG stärken wir die Leistungsfähigkeit des Busbereichs, indem wir flexibler werden bei der Einsatzplanung von Personal und Fahrzeugen. Damit können wir die bestehenden Resourcen besser nutzen.“
Jasper und SBG sind schon heute 100-prozentige Tochterunternehmen der HOCHBAHN und erbringen in ihrem Auftrag Verkehrsleistungen im HVV. JASPER hat seinen Sitz in Billbrook, rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 105 Fahrzeuge. Die SBG mit Sitz in Neugraben hat rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 53 Busse.
Die Standorte von JASPER und SBG bleiben bestehen und werden künftig als Be-triebshöfe direkt von der HOCHBAHN geführt. Alle Beschäftigten werden Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der HOCHBAHN. Sie haben durch die Integration deutliche Vorteile: Die Entgelte und die Sozialleistungen werden eins zu eins den HOCHBAHN-Standards angepasst. Die Interessenausgleichs- und Sozialplanver-handlungen mit den Betriebsräten von JASPER, SBG und HOCHBAHN starten in Kürze.
Klaus Ceglecki, Betriebsratsvorsitzender der HOCHBAHN: „Wir freuen uns auf die neuen Kolleginnen und Kollegen. Ich bin mir sicher, dass wir nach Abschluss der Verhandlungen schnell zu einer guten Mannschaft zusammenwachsen.“
Quelle: HOCHBAHN
Netzwerk “Women in Mobility”: Neuer Hub in Franken
Das Netzwerk Women in Mobility vernetzt Frauen in der Mobilitätsbranche. Neben der Fokussierung auf nachhaltige Mobilitätskonzepte engagieren sich die Women in Mobility für eine Steigerung des Frauenanteils in der Mobilitätsbranche, in dem sie Frauen sichtbarer machen und das Empowerment fördern. Die Frauen vernetzen sich online in verschiedenen Social-Media-Kanälen und treffen sich offline bei Veranstaltungen, die von regionalen Hubs organisiert werden.
Nun bekommt das Netzwerk einen neuen Hub in Nürnberg: Lisa Kaufmann (Adidas AG), Jennifer Reinz- Zettler (Bayern Innovativ GmbH), Barbara Schmoll (Choice GmbH), Aniko Willems (Frau Change) und Aigul Zhalgassova (Siemens AG) haben im September den fränkischen Hub gegründet. Die Initiatorinnen möchten die mobilitätsbegeisterten Frauen in der Region miteinander verbinden, um gemeinsam an nachhaltigen Mobilitätslösungen zu arbeiten. “Die neue Mobilität braucht Frauen, ihre Stimme und Expertise. Wir wollen mehr Frauen motivieren, eine ambitionierte Rolle im heutigen Veränderungsprozess für eine nachhaltige Mobilität zu übernehmen”, so Aigul Zhalgassova.
Die Gründerinnen des Netzwerks Sophia von Berg, Coco Heger-Mehnert und Anke Erpenbeck freuen sich auf den Start der Hub-Arbeit in Nürnberg: “Das Zusammenbringen und Sichtbarmachen von Frauen aus den unterschiedlichsten Mobilitätssparten ist unser Ziel. Jetzt können sich auch die Frauen in Franken bei lokalen Events vernetzen.”
Quelle: WiM
Bogestra und HCR kaufen Elektrobusse
Wichtige Impulse setzen Bogestra und HCR ab 2020 im Elektrobus-Bereich und kaufen 22 E-Busse. Die neuen Elektrobusse stammen von BYD Auto. Die dazugehörige Ladeinfrastruktur auf den Bogestra-Betriebshöfen in Bochum-Weitmar, Gelsenkirchen-Ückendorf und am Zentralen Omnibusbahnhof in Gelsenkirchen Buer wird von ABB als Unterauftragnehmer eingebaut.
Von den 22 E-Bussen beschafft die Bogestra 20 und die HCR zwei Fahrzeuge, wobei die neuen E-Busse der Bogestra rein elektrisch unterwegs sind und über einen Stromabnehmer auf dem Fahrzeugdach geladen werden können.
Eintreffen werden die ersten Elektrobusse im Sommer 2020 und zunächst auf der Linie 354 in Bochum, der Linie 380 in Gelsenkirchen und in Herne zum Einsatz kommen. Die Zwischenladung der Busse der Linie 354 erfolgt auf dem Weg von Bochum-Weitmar nach Riemke auf dem Betriebshof der Bogestra an der Hattinger Straße. Die Kapazität der Akkus ermöglicht einen Einsatz auf einer Strecke von bis zu 200 Kilometer ohne Zwischenladung.
In Gelsenkirchen geht es auf der Linie 380 vom Hauptbahnhof über die Kurt-Schumacher-Straße Richtung Buer. Hier steuern die Busse zur Zwischenladung die Endhaltestelle Buer Rathaus an.
Die Busse sind rund zwölf Meter lang und es können bis zu 80 Fahrgäste befördert werden. Die Kosten für die reine Beschaffung der Busse liegen bei ca. zehn Millionen Euro. Beschafft werden können die Fahrzeuge Dank der Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Sofortprogramm “Saubere Luft 2017 – 2020”) sowie dem Land NRW und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).
Quelle: Bogestra
Reaktionen auf das Klimaschutzpaket
Das Klimakabinett der Bundesregierung hat das Klimaschutzpaket beschlossen. Die Beschlüsse sehen erstmals gesetzlich verbindliche Klimaziele für die Sektoren Verkehr, Energie, Industrie, Gebäude, Landwirtschaft sowie Abfallwirtschaft vor. Auch der öffentliche Nahverkehr soll massiv gefördert werden, zudem investiert der Bund in das Schienennetz. Bahnfahrten werden künftig billiger durch eine Senkung der Mehrwertsteuer, dafür werden Flüge teurer durch eine Erhöhung der Luftverkehrsabgabe.
Ingo Wortmann, VDV Präsident:
“Wir erkennen die Anstrengungen der Bundesregierung, für die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor nun schneller und umfassender voranzukommen. Die vorgelegten Eckpunkte dienen dazu aus unserer Sicht als gute Grundlage. Nun kommt es darauf an, bei der weiteren Ausgestaltung die richtigen Ansätze aus dem Eckpunktpapier weiter zu verfolgen. Dazu zählt für uns eine für Wirtschaft und Verbraucher faire CO2-Bepreisung. Den Vorschlag des Klimakabinetts dazu, der nah an unserem Vorschlag des “Schweizer Modells” liegt, unterstützen wir grundsätzlich, auch wenn dieser durchaus noch ambitionierter sein könnte. Sehr positiv sehen wir die Stärkung des städtischen ÖPNV durch eine beabsichtigte Erhöhung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes auf zwei Milliarden Euro jährlich. Allerdings darf es hier nicht bei Absichtsbekundungen bleiben. Auch die Entlastungen beim Strompreis für Schienenverkehre sowie die verstärkte Förderung moderner Busflotten und des Einzelwagenverkehrs als Alternative zum LKW begrüßen wir. Auf der anderen Seite gibt es im vorliegenden Papier Vorschläge, die aus unserer Sicht nicht erfolgversprechend sind, wie z. B. weitere Modellprojekte zu 365-Euro-Tickets oder die Elektrifizierung von Autobahnen für Oberleitungs-LKW. Insgesamt ist es wichtig, dass alle Maßnahmen in der weiteren Ausarbeitung und Umsetzung detailliert und regelmäßig auf ihre tatsächliche Wirkung in Sachen CO2-Minderung geprüft werden.”
Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin bdo:
“In den Eckpunkten für das Klimaschutzprogramm 2030 steckt insgesamt viel Gutes. Denn: Mit diesen Vorschlägen macht sich Deutschland auf den Weg, stärker auf den Schutz von Umwelt und Klima hinzuwirken. Das ist richtig und dringend notwendig. Mit Blick auf den Bussektor lässt das Maßnahmenpaket der Bundesregierung leider viele Chancen für sinnvollen und effektiven Klimaschutz aus. Unter Experten herrscht doch Einigkeit, dass ein Ausbau und eine verstärkte Förderung des öffentlichen Personenverkehrs ein Schlüssel für die Senkung der Emissionen sind. Das spiegelt sich mit Blick auf den Bussektor aber nicht in den nun vorliegenden Eckpunkten. Während der Schie-nenverkehr deutlich profitiert, bleiben die Maßnahmen für den Bus deutlich hinter den Möglichkeiten zurück.”
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Allianz pro Schiene:
Das Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat die verkehrspolitischen Beschlüsse der Koalition und Bundesregierung als “ein Programm für eine Verkehrswende light” bezeichnet. “Wir haben angesichts des Handlungsdrucks in der Klima- und Verkehrspolitik eine Richtungsentscheidung für eine Verkehrswende und die Stärkung der Eisenbahn erwartet”, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin. “Die haben wir nicht bekommen. Da ist guter Wille, aber noch mehr Mutlosigkeit. So kann der Verkehr seine Rolle als Sorgenkind des Klimaschutzes nicht abstreifen”, betonte das Mitglied der Verkehrskommission der Bundesregierung.
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Verband der Automobilindustrie:
Die Automobilindustrie begrüßt, dass das Klimakabinett den Einstieg in die CO2-Bepreisung beschlossen hat. Mit der Einführung eines nationalen Emissionshandels für die Sektoren Gebäude und Verkehr wird der Weg über einen mengenbasierten Ansatz gewählt. Damit bekommt CO2 einen Preis. Es entsteht ein Anreiz für CO2-sparendes Verhalten. Dieser ergänzt die Lenkungswirkung der bereits bestehenden EU-Flottengrenzwerte für CO2. Positiv ist, dass die generierten Mittel so eingesetzt werden sollen, dass klimafreundliche und sozialverträgliche Mobilität gefördert wird. Und es wird möglich, perspektivisch ein einheitliches Emissionshandelssystem auf europäischer Ebene zu schaffen.
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