Solaris kündigt einen Brennstoffzellenbus der neuen Generation an

Solaris Bus & Coach kündigt die Premiere eines neuen umweltschonenden Busses an. Die alternativ betriebene Produktpalette des polnischen Omnibusherstellers wird um den Solaris Urbino 12 hydrogen – einen Brennstoffzellenbus der neuen Generation erweitert, der von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben wird. Offizielle Premiere ist für das Jahr 2019 geplant. Der Bus wird völlig emissionsfrei sein. Die Energie für die Versorgung des Antriebs wird aus Wasserstoff erzeugt, der in der Brennstoffzelle in Strom umgewandelt wird. Dank der im Fahrzeug eingesetzten Technologie soll der Brennstoffzellenbus eine Reichweite von über 350 km mit einer Tankfüllung bieten können. Das Fahrzeug wird auch mit einer kleinen Traktionsbatterie Solaris High Power mit einer Kapazität von 29,2 kWh ausgestattet, die die Brennstoffzelle in Zeiten des höchsten Energiebedarfs unterstützen soll. Die Batterie wird mit Wasserstoffstrom geladen.

Darüber hinaus wird das Fahrzeug seine Batterie auch über einen Plug-in-Anschluss laden können (Standardlösung bei Batteriebussen). Als Antrieb ist eine Achse mit integrierten Elektromotoren mit einer Nennleistung von je 60 kW vorgesehen. Der 12 Meter lange Bus wird eine recht hohe Fahrgastkapazität bieten und bis zu 80 Personen mit an Bord nehmen können.

Im neuen Hybridbus wird der Strom für den Antrieb aus Wasserstoff erzeugt, die Batterie wird lediglich eine Hilfsfunktion haben. Der Solobus Solaris Urbino hydrogen wird außerdem mit einer Brennstoffzelle der neusten Generation mit einer Leistung von 60 kW ausgestattet. Der Hersteller wird auch die neuesten Lösungen im Bereich der Wasserstoffspeicherung einsetzen, indem er auf dem Dach Flaschen aus Verbundstoff montiert. Dadurch soll das Gewicht der Tanks um etwa 20% im Vergleich zum vorherigen Modell verringert werden. Um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, wird ein System zur Sicherstellung des Klimakomforts mit einer CO2-Wärmepumpe montiert, das die Nutzung der Abwärme aus der Brennstoffzelle ermöglicht.

Veränderungen im ZF-Vorstand

Peter Lake, Vertriebsvorstand der ZF Friedrichshafen AG und Jürgen Holeksa, Personalvorstand, scheiden zum 30. September 2018 aus dem Vorstand des Unternehmens aus. Peter Lake beendet mit Ablauf seines Vertrages per Ende September planmäßig seine Tätigkeit für ZF. Jürgen Holeksa verlässt den Vorstand auf eigenen Wunsch.
Peter Lake kam als Vertriebschef des Mitte Mai 2015 übernommenen Unternehmens TRW in den ZF-Vorstand und übernahm dort das Ressort Markt und Vertrieb. Der in den USA lebende gebürtige Engländer war maßgeblich an der Integration von TRW in die ZF-Organisation beteiligt. Dabei hat er sowohl die Rolle der regionalen Asien-Pazifik Organisation für ZF neu definiert als auch die weltweite ZF-Vertriebsorganisation umstrukturiert und neu gegliedert. Das ZF-Markt- und Vertriebsressort wird mit seinem Weggang auf mehrere Vorstandsressorts verteilt. Die Zentralabteilung des Vertriebs wird, so wie bereits andere Konzernfunktionen, künftig direkt an den Vorstandsvorsitzenden Wolf-Henning Scheider angebunden und an ihn berichten.
"Peter Lake hat entscheidend dazu beigetragen, den ZF-TRW-Zusammenschluss zum Erfolg zu führen. Zudem war er für die über 60.000 TRW-Mitarbeiter eine wichtige Integrationsfigur. Als Vertriebsprofi hat er die ZF-Vertriebsorganisation anschließend für die Zukunft neu ausgerichtet. Dafür danken ihm Gesellschafter, Aufsichtsrat und Vorstand ausdrücklich und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft", sagt der ZF-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Franz-Josef Paefgen.
Peter Lake bekleidete diverse Funktionen in Marketing, Vertrieb und Unternehmensentwicklung in den TRW-Tochterfirmen Lucas Industries und Lucas Varity, bevor er 2002 Chef der Unternehmensentwicklung und des Vertriebs bei TRW wurde.

Jürgen Holeksa verlässt ZF Friedrichshafen AG auf eigenen Wunsch

Wie ZF berichtet, habe sich Jürgen Holeksa entschieden, den Vorstand der ZF Friedrichshafen AG nach mehr als sieben Jahren erfolgreicher Tätigkeit mit Wirkung zum 30. September 2018 auf eigenen Wunsch und im besten Einvernehmen zu verlassen. Er wolle sich neuen Herausforderungen außerhalb des Unternehmens stellen.
Jürgen Holeksa wurde mit Wirkung zum 01. Juli 2011 in den Vorstand der ZF Friedrichshafen AG berufen. Zusätzlich zu seiner Verantwortung für das Personal und der Funktion des Arbeitsdirektors wurde Jürgen Holeksa von 2013 bis 2015 mit der Verantwortung für die Region Asien-Pazifik beauftragt.
In diese Zeit fiel insbesondere die Übernahme und Integration der TRW Automotive Inc., an der Jürgen Holeksa erheblichen Anteil hatte.

Auftraggeber haften für falsche Kostenschätzung

Der Bieter hat einen Schadensersatzanspruch für vergebliche Anwendungen, wenn der Auftraggeber das Vergabeverfahren aufhebt, weil er die Kosten zu niedrig geschätzt hat (OLG Schleswig, 19.12.2017, 3 U 15/17).

Verfahrensaufhebung wegen schwerwiegenden Grund

Der Auftraggeber hob das Vergabeverfahren nach § 17 Abs. 1 Nr. 3 VOB/A aus "anderen schwerwiegenden Gründen" auf, da der Angebotspreis über den geschätzten Kosten lag und ihm nicht genügend Haushaltsmittel zur Verfügung standen. Die Klägerin, die als einzige Bieterin ein Angebot abgegeben hat, begehrte daraufhin Schadensersatz für den vergeblichen Aufwand.

Kein Ersatz der Personalkosten

Das OLG Schleswig gab ihr recht. Verfüge der Auftraggeber nicht über genügend Haushaltsmittel, liege in der Regel ein "anderer schwerwiegeneder Grund" vor. Dies rechtfertige grundsätzlich, das Vergabeverfahren aufzuheben. Veran-schlage der Auftraggeber die Kosten aber von vorneherein zu gering, hafte er gegenüber den Bietern auf Ersatz der vergeblichen Aufwendungen (Vertrauensschaden).

Ausnahmeweise auch für Personalkosten

Der Vertrauensschaden umfasse in der Regel nicht die Personalkosten der Bieter. Im Falle einer funktionalen Ausschreibung müsse der Auftraggeber aber auch diese Kosten ersetzen, da er sich eigene mit der Planung der Bauaufgabe verbundene Aufwendungen erspare.

Den Volltext finden Sie” hier
Autoren: Dr. Ute Jasper, Leiterin der Praxisgruppe „Öffentlicher Sektor und Vergabe“, und Reinhard Böhle, LL.M., Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek.

Hohe Fahrgastzahlen und Investitionen in die Zukunft: BOGESTRA zieht Bilanz

Die BOGESTRA zieht Bilanz für das Jahr 2017. Dieses war geprägt von der Erweiterung der Straßenbahnstrecke im Bochumer Osten, der Fortsetzung der umfangreichen Investitionstätigkeit und Fahrgastzahlen auf hohem Niveau. Weitere Schritte gab es auch im Bereich der Elektromobilität. So wurde die E-Pkw-Flotte um 22 Fahrzeuge erweitert. Außerdem wurde zusammen mit den Städten Bochum und Gelsenkirchen das E-Bus-Projekt gestartet.

Fahrgastzahlen auf hohem Niveau

Die Fahrgastzahlen bleiben mit 145,1 Millionen auf hohem Niveau. Mit dem Ergebnis trägt das Unternehmen weiterhin aktiv zur Entlastung der Kommunen bei. Im letzten Geschäftsjahr konnten die ursprünglich geplanten Ausgleichszahlungen der Kreise und Städte von 58,4 Millionen Euro abermals unterschritten werden. Auszugleichen für 2017 sind insgesamt 58,3 Millionen Euro. Diese Leistung ist nicht denkbar ohne den Beitrag der Mitarbeiter.  Ihr Restrukturierungsbeitrag (Einführung Tarifvertrags Nahverkehr NRW (TV-N)) erhöht sich mit dem Jahr 2017 auf 117 Millionen Euro.

Streckenerweiterung, Innovationen und Investitionen

Im Oktober ist die erste Straßenbahnstrecke im Betriebsgebiet seit mehr als 45 Jahren erweitert und Langendreer an das Schienennetz angebunden. Weiterentwickelt wurde auch die innovative App „Mutti“: Sie ist Mobilitätsbegleiterin und hilft nicht nur bei der Fahrplanauskunft. Beim Kauf von VRR-Tickets bietet sie immer mehr Bezahlmöglichkeiten und ist mit einer Vielzahl hilfreicher Funktionen ausgestattet.
Insgesamt weiter auf hohem Niveau blieben die Investitionen. Die Brutto-Investitionen im Jahr 2017 betrugen 45,9 Millionen Euro. Damit beliefen sich die Investitionen in die Zukunft des Unternehmens in den letzten zehn Jahren auf mehr als 400 Millionen Euro brutto. Ein Investitionsschwerpunkt des vergangenen Jahres war abermals die Beschaffung neuer Niederflur-Straßenbahnen als Ersatz für die schadhaften Bahnen vom Typ NF6D. Im Jahr 2017 wurden 15 neue Variobahnen in Betrieb genommen.

Verbesserte Fahrgastinformation

Eine verbesserte Fahrgast-Information gibt es an vielen Haltestellen. Nach dem erfolgreichen Testlauf in 2016 wurden im letzten Jahr 170 neue Anzeigetafeln an ausgewählten Haltestellen in Bochum und Gelsenkirchen aufgestellt. Sehbehinderte Fahrgäste haben an allen Anzeigern die Möglichkeit, sich per Knopfdruck die aktuelle Anzeige vorlesen zu lassen. Fortgesetzt haben wir den Einbau von neuen Rolltreppen in Stadtbahnstationen in Bochum, Gelsenkirchen und Herne. Sie waren im Rahmen der Kooperation spurwerk-nrw beschafft worden.
Außerdem hat die BOGESTRA mit den Städten Bochum und Gelsenkirchen ein E-Bus-Projekt gestartet. Ziel ist es, zwanzig E-Busse zu beschaffen und damit u.a. in Bochum und Gelsenkirchen jeweils eine erste "grüne Linie" komplett mit E-Bussen zu bedienen. Das erste Mal unterwegs sein werden die E-Busse mit null Emissionen voraussichtlich zum Jahreswechsel 2019 / 2020 auf den Linien 354 und 380. Umgesetzt werden kann das Vorhaben nur, wenn die entsprechenden Förderzusagen eingehalten werden. 

Mobilstation in Köln-Deutz eröffnet

Die Stadt Köln, die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), RheinEnergie und cambio CarSharing Köln haben mit der Inbetriebnahme einer KVB-Rad-Station die Mobilstation "Charles-de-Gaulle-Platz" offiziell eröffnet. Auf der Nordseite des Bahnhofes Köln Deutz steht nun das komplette Angebot der Verkehrsmittel des Umweltverbundes mit Leihrädern, CarSharing-Autos sowie den benachbarten Bus-, Stadtbahn- und  Eisenbahnlinien zur Verfügung.
Neu sind dabei auch e-Bikes im Leihradangebot der KVB, deren Einsatz getestet wird. Zudem können hier über den Anbieter Ampido Parkplätze per App reserviert werden. Ein wesentlicher Partner ist die RheinEnergie, die die Ladeinfrastruktur für die Fahrzeuge von cambio und e-Bikes der KVB realisiert hat und betreibt.
So wie hier in Deutz sollen Mobilitätsstationen an zentralen Knotenpunkten genauso wie in Stadtteilen Mobilitätsalternativen vereinen und zur Verkehrswende beitragen. Zugleich dienen sie in gewisser Weise als "Schaufenster" der Möglichkeiten, das eigene Auto immer häufiger zu Hause stehen zu lassen oder gar ganz abzuschaffen.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: "Mit der Strategie "Köln mobil 2025" existiert eine anerkannte Grundlage zur Sicherung der Mobilität sowie zur Realisierung des Umwelt- und Klimaschutzes. Es gilt, diese Strategie durch zahlreiche Maßnahmen erfolgreich umzusetzen. Die KVB mit über 280 Millionen Fahrgästen im Jahr ist dabei gerne das Rückgrat des Umweltverbundes."
Der Ausbau des Umweltverbundes durch die effektive Verknüpfung nachhaltiger Mobilitäts-angebote mit Bus, Bahn, Fahrrad, CarSharing, Taxi und zu Fuß gehen ist eine wesentliche Säule dieser Strategie. Bis 2025/2030 sollen die Verkehrsmittel des Umweltverbundes 67 Prozent am Personenverkehr Kölns ausmachen. 2006 waren es noch 57 Prozent.
Bereits seit über zwanzig Jahren kooperieren KVB und cambio. Hierbei haben beide Partner den Umweltverbund wesentlich vorangebracht. Meilensteine der bisherigen Kooperation sind Tarifvorteile bei cambio für Abokunden der KVB , (seit 1997), Gründung der Vertriebskooperation (2015) und Ausbau der VRS-Chipkarte zum Öffnungsmedium für cambio-Autos (2017). 1998 verzeichnete cambio in Köln 1.100 Kunden. Inzwischen sind es 20.500 Kunden, die 2018 geschätzt 15 Millionen Kilometer in den insgesamt 530 cambio-Autos zurücklegen werden.

Wirtschaftsergebnis der Hamburger Hochbahn auf Rekordniveau

Das vergangene Jahr war in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes Jahr für die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN). Die Fahrgastzahlen stiegen 2017 um 3,3 Prozent auf den Rekordwert von 458,8 Millionen (2016: 444,1 Millionen). Damit nutzten 14,7 Millionen mehr Fahrgäste das Bus- und U-Bahn-Angebot des größten Verkehrsunternehmens im Hamburger Verkehrsverbund (HVV). Die Umsatzerlöse stiegen auf 525,1 Millionen Euro. Das Jahresergebnis konnte die HOCHBAHN nochmals um rund 6 Millionen Euro verbessern. Damit sank der Jahresfehlbetrag erstmals unter die 50-Millionen-Marke auf 44,9 Millionen Euro (2016: 50,9 Millionen Euro). Der Kostendeckungsgrad erreichte den Spitzenwert von 92,9 Prozent (2016: 91,6 Prozent). Der Aufsichtsratsvorsitzende Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, betonte anlässlich der Vorstellung des Jahresabschlusses der HOCHBAHN: "Die steigenden Fahrgastzahlen und das hervorragende Wirtschaftsergebnis zeigen, dass wir mit dem Mobilitätsangebot auf dem richtigen Weg sind. Großprojekte wie U-Bahn-Netzausbau und barrierefreier Umbau des Bestandssystems liegen exakt im Kosten- und Zeitplan. Gleichzeitig sind im vergangenen Jahr die entscheidenden Voraussetzungen für die Elektrifizierung der kompletten Busflotte geschaffen worden."

U-Bahn-Netzausbau im strategischen Foku

s

Ein attraktives Angebot mit Bussen und Bahnen sei der entscheidende Hebel, um noch mehr Menschen zum Umsteigen vom privaten Pkw zu bewegen, so Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der HOCHBAHN: "Busse und Bahnen sind und bleiben das Rückgrat der städtischen Mobilität. Die hier investierten Mittel sorgen für weniger private Pkw-Fahrten und steigern damit die Lebensqualität in der Stadt." Neben der U4-Strecke bis zu den Elbbrücken, die Ende des Jahres in Betrieb gehen soll, beginnt in Kürze auch das Planfeststellungsverfahren zur Verlängerung der U4. Läuft alles nach Plan, starten die Baumaßnahmen schon im kommenden Jahr. Beim größten Projekt, der neuen Hamburger U-Bahn-Linie U5, konnte im letzten Jahr im östlichen Abschnitt die Vorentwurfsplanung mit der Entscheidung zur Trasse und zu den Haltestellen abgeschlossen werden, das Planfeststellungsverfahren soll im Frühjahr 2019 beginnen. Für die U5 Mitte wird die aktuell laufende Machbarkeitsuntersuchung noch in diesem Sommer abgeschlossen. Die weiterführende Vorentwurfsplanung, die von einer intensiven Bürgerbeteiligung begleitet wird, startet unmittelbar im Anschluss.

Henrik Falk: "Eine grundsolide Planung beim Bau der neuen U-Bahn ist die absolute Voraussetzung für ein erfolgreiches Projekt. Die Akzeptanz erhalten wir aber vor allem durch die intensive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger. Das ist keine leichte Aufgabe. Wir sind aber überzeugt, dass die Kombination aus solider Plaung und intensiver Beteiligung das Erfolgsmodell für den U-Bahn-Netzausbau in Hamburg ist."

Der Weg zur E-Flotte

Noch in diesem Jahr werden die ersten serienreifen Elektrobusse auf Hamburgs Straßen rollen. Nach einer europaweiten Ausschreibung im vergangenen Jahr bestellte die HOCHBAHN vor kurzem 30 Batteriebusse und optionierte 30 weitere für das Jahr 2020. Damit hat das Unternehmen die Umstellung der kompletten Busflotte auf emissionsfreie Antriebe eingeläutet. Parallel dazu läuft der Aufbau der notwendigen Infrastruktur für Stromversorgung, Ladetechnik, Werkstätten und Steuerungssysteme. Anfang kommenden Jahres wird der neue Busbetriebshof Gleisdreieck in Alsterdorf in Betrieb gehen – der erste Busbetriebshof, der komplett auf E-Mobilität ausgerüstet und künftig bis zu 240 emissionsfreie Elektrobusse aufnehmen wird. 70 Millionen Euro Investitionen sind für den Bau veranschlagt. Gleichzeitig beginnt der Umbau aller weiteren Busbetriebshöfe in Harburg, Wandsbek, Hummelsbüttel und Langenfelde. Auch im konventionellen Busbereich erreichte die HOCHBAHN einen Meilenstein: Seit Jahresanfang umfasst die Flotte nur noch Busse mit Euro 5-Standard oder besser. Henrik Falk: "Im kommenden Jahr werden wir letztmals Dieselbusse anschaffen. Diese Antriebstechnlogie ist damit ein Auslaufmodell für uns. Das ist nicht weniger als ein radikaler Umbruch im Nahverkehr. Damit setzen wir Maßstäbe und machen die Stadt noch lebenswerter."

Investitionen von zwei Milliarden Euro in einer Dekade

Auch die Investitionen des Verkehrsunternehmens erreichten ein Rekordniveau: Im vergangenen Jahr investierte es rund 243 Millionen Euro – mehr als je zuvor. "Hier schlagen vor allem die Modernisierung der Bus- und U-Bahn-Flotte, aber auch der barrierefreie Ausbau der U-Bahn-Haltestellen zu Buche. Von den Investitionen profitieren die Kunden und die Umwelt", betonte HOCHBAHN-Finanzvorstand Helmut König. "Und wir werden weiter massiv in Flotte und Infrastruktur des Hamburger Nahverkehrs investieren."

Finanzvorstand Helmut König: "Das gute Ergebnis aufgrund steigender Fahrgastzahlen geben wir mit den Investitionen an unsere Kunden zurück – für mehr Komfort und eine umweltverträgliche Mobilität. In dieser Dekade werden es insgesamt über zwei Milliarden Euro sein. Davon dürften allein rund 50 Prozent in die Hamburger Wirtschaft fließen." Auch für den Hamburger Arbeitsmarkt gab es positive Impulse: Insgesamt konnte die HOCHBAHN seit Anfang 2017 rund 200 neue Arbeitsplätze schaffen. Vor allem wurden zusätzliche Bus- und U-Bahn-Fahrer eingestellt, aber auch der Planungsbereich für den U-Bahn-Netzausbau wurde personell aufgestockt.

Kundenservice im Fokus

Neben neuen Self-Service-Terminals, die sukzessive die alten Fahrkartenautomaten ersetzen sollen, und der Neugestaltung der hochbahneigenen HVV-Servicezentren strebt das Unternehmen im Verbund mit den anderen Verkehrsunternehmen ein einfaches Online-Bezahlsystem mit Bestpreisgarantie per Smartphone an (Check-In / Be-Out). Noch in diesem Sommer werden die ersten Tests starten. Sehr erfolgreich läuft auch das Informationsangebot bei Störungen über WhatsApp. 30.000 Kunden nutzen diesen Service bereits. Diese Idee, die kürzlich mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation ausgezeichnet wurde, plant die HOCHBAHN jetzt auch für die Buslinien umzusetzen. "Mit mehr als 110 Buslinien ist die Aufgabe natürlich noch einmal deutlich komplexer als bei der U-Bahn. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir schon im kommenden Jahres eine Lösung präsentieren können", so Henrik Falk.

Die Tür zur Zukunft stößt die HOCHBAHN auch mit dem Projekt HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) auf. Schon ab dem kommenden Frühjahr soll dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt in der HafenCity den Nachweis erbringen, dass autonom fahrende Busse in den öffentlichen Personennahverkehr integrierbar sind. Senator Frank Horch: "Mit intelligenten und nachhaltigen Angeboten stärken wir nicht nur unseren Nahverkehr, sondern unterstreichen auch unsere Ambitionen, Modellstadt für moderne urbane Mobilität in Deutschland zu werden."

Rheinbahn: Frischzellenkur für die Straßenbahnen

Die Rheinbahn investiert rund 26 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer Niederflur-Straßenbahnen der ersten Generation (Typ NF6). Nun kommt das erste komplett überarbeitete Fahrzeug auf die Gleise – von der Technik über das Design bis hin zur Ergonomie des Fahrerarbeitsplatzes hat sich einiges verbessert.
Kaum zu glauben, aber die ersten Niederflur-Bahnen sind schon seit 1996 im Betrieb. Auf den ersten Blick sieht man ihnen ihr Alter nicht an. Dennoch: Die Fahrzeuge des Typs NF6 (Niederflur, 6 Achsen) haben bereits mehr als die Hälfte ihrer Lebenszeit erreicht und die 22 Einsatzjahre haben Spuren hinterlassen. Deshalb wird die Firma IFTEC in Leipzig alle 48 Bahnen dieses Typs rundum erneuern und technisch verbessern, um sie für weitere 16 Jahre fit zu machen. Der Prototyp ist aus Leipzig zurück und erstrahlt in neuem Glanz.

Technik verbessert

Das Fahrzeug wurde zunächst entkernt und in seine Einzelteile zerlegt, dann die Wagenkästen sandgestrahlt, die Unterböden ausgetauscht, die Achsen, Drehgestelle und alle elektrischen Teile aufgearbeitet oder getauscht, Heizungen, Bremswiderstände, Bordnetz- und Antriebsumrichter demontiert und gesondert aufgearbeitet. Die freigelegten Flächen wurden gründlich gereinigt, auf Korrosion untersucht und instand gesetzt.

Design und Sicherheit

Außen ist die Bahn in rot-silberner Optik neu lackiert und auch im Innenraum sieht sie deutlich frischer aus: Die Wände und Decken sind jetzt weiß, die Wand zum Fahrerarbeitsplatz rot, die Sitze aus grauem, hygienischen Leder – das Design ist also an die zukünftigen Stadtbahnen des Typs HF6 angepasst, die gerade für die Rheinbahn gebaut werden. Energiesparende LED-Beleuchtung ersetzt die herkömmlichen Leuchtstoffröhren. Für mehr Sicherheit sorgen eine Videoüberwachung und ein neuer rutschfester Belag samt Unterboden.

Fahrerarbeitsplatz neu und ergonomisch gestaltet

Auch der Fahrerarbeitsplatz ist neu gestaltet und heutigen Standards angepasst. "Der Fahrersitz ist ausgetauscht und das Bedienpult erhöht, die Tasten erneuert und anderes angeordnet, damit die alltäglichen Handgriffe und Bewegungen beim Fahren ergonomisch ablaufen. Das war uns besonders wichtig!", so Projektleiter Michael Lang aus dem Kompetenzcenter Fahrzeuge. Zusätzlich kann der Fahrerstand auf Wunsch mit Frischluft von draußen belüftet werden.
Der Prototyp geht noch heute auf Linie, vier weitere Wagen sind bereits in Leipzig. Nach und nach machen sich auch die restlichen Fahrzeuge auf den Weg, sodass das Modernisierungsprogramm voraussichtlich im Jahr 2019 abgeschlossen sein wird.

Städtetag veröffentlicht Positionspapier „Nachhaltige Mobilität für alle“

Wie kann in den Städten eine Verkehrswende hin zu nachhaltiger Mobilität mit leistungsfähigem ÖPNV, Elektromobilität, Rad- und Fußverkehr gelingen, in der die Zahl der Autos mit Verbrennungsmotoren deutlich reduziert ist? Wie lassen sich Lärm- und Schadstoffbelastungen wirksam verringern? Mit dem Positionspapier „Nachhaltige Mobilität für alle – Agenda für eine Verkehrswende aus kommunaler Sicht“ möchte der Deutsche Städtetag solche Debatten um den Verkehr der Zukunft bereichern.
Dafür enthält das Papier zahlreiche Anregungen, wie steigende Anforderungen an die Mobilität mit der Umwelt- und Lebensqualität in den Städten besser in Einklang gebracht werden können und welche Weichenstellungen der Politik für die Zeit bis 2030 nötig wären.
Der Präsident des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Markus Lewe aus Münster, erklärte: „

Mobilität in den Städten nachhaltig zu gestalten

, ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben. Ansprüche der Menschen und der Wirtschaft an die Mobilität steigen und Verkehrsaufkommen und Pendlerzahlen nehmen zu. Gleichzeitig wünschen sich viele Bürgerinnen und Bürger attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten im öffentlichen Raum. Radfahrer und Fußgänger fordern mehr Anteile an vorhandenen Verkehrsflächen. Und die Städte wollen und müssen Umweltschutzvorgaben und Klimaschutzziele beachten. Das alles gilt es, mit klugen zukunftsgerechten Konzepten zusammenzubringen." Damit in und mit den Städten eine

Verkehrswende

gelingen kann, sind gemeinsame Kraftanstrengungen aller beteiligten Akteure unabdingbar. Lewe: „Um eine nachhaltige Mobilität für alle zu erreichen, brauchen wir einen breiten Konsens aller politischen Ebenen. Die Städte wollen weiterhin ihren Beitrag leisten, die Lebens- und Umweltqualität zu erhöhen. Nötig ist dafür aber auch eine konsistente Politik des Bundes und der Länder. Unabhängig vom Dieselskandal und dem Sofortprogramm „Saubere Luft" müssen

langfristige Perspektiven

für eine nachhaltige Mobilität entwickelt werden, deutlich über eine Legislaturperiode hinaus."
Außerdem müssten Bund und Länder weiterhin Verantwortung für wichtige

Verkehrsinfrastruktur in den Städten und Regionen

übernehmen und eine bedarfsgerechte

Finanzierung

der Verkehrsinfrastruktur sichern. Dort fehle seit Jahren Geld, die kommunale Verkehrsinfrastruktur sei dramatisch unterfinanziert. Laut dem in dieser Woche veröffentlichten KfW-Kommunalpanel 2018 hat sich für Erhalt, Ausbau und Erneuerung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur ein Investitionsrückstand von über 38 Milliarden Euro aufgestaut.

Lewe: „Akut notwendig ist zunächst eine

Investitionsoffensive

von Bund und Ländern mit zusätzlichen Mitteln von 20 Milliarden Euro für mindestens zehn Jahre, also 2 Milliarden jährlich, um den Wandel zu nachhaltiger und umweltgerechter Mobilität in den Städten und Regionen zu ermöglichen. Die Städte sind bereit, an dieser Offensive nach ihren finanziellen Möglichkeiten mitzuwirken. Und die bisher für den Stadtverkehr zweckgebundenen sogenannten Entflechtungsmittel müssen auch nach 2019 von den Ländern an die Kommunen fließen."
Die Städte sehen den Bund gefordert, ressortübergreifend die nötigen Rahmenbedingungen für eine Verkehrswende zu schaffen, diesen Prozess wirksam zu koordinieren und auch regulativ zu begleiten. „Wir können viele neue Technologien und Verkehrsarten in den Städten nur dann erproben, wenn der Bund uns die dafür nötigen rechtlichen Entscheidungsspielräume verschafft und uns auch effiziente Steuerungsinstrumente an die Hand gibt", sagt Lewe.
Viele Städte bemühen sich seit Jahren aktiv um eine nachhaltige Verkehrspolitik. Sie stärken den ÖPNV, bauen Rad- und Fußwege aus, erleichtern den Umstieg zwischen Verkehrsmitteln, fördern die digitale Information der Fahrgäste und Car-Sharing und erproben neue vernetzte Verkehrsangebote. Das kommunale Engagement stoße aber immer häufiger auch an rechtliche Grenzen, bedauert Lewe: „Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam Lösungen entwickeln können. Deshalb wollen die Städte auch in die Arbeit der vom Bund angekündigten Kommission zur „Zukunft der bezahlbaren und nachhaltigen Mobilität“ und bei Initiativen zur Digitalisierung des Verkehrs einbezogen werden."
In vielen Großstädten steigt die

Anzahl der Pendler

rasant. Über 10 Milliarden Fahrgäste nutzen jährlich den ÖPNV in Deutschland, Tendenz steigend. Busse und Bahnen ersetzen jeden Tag 20 Millionen Autofahrten auf deutschen Straßen. Der ÖPNV steht allerdings in einem Preis- und Qualitätswettbewerb mit dem PKW. Deshalb dürfen Investitionskosten in den Städten nicht zu einem Anstieg der Fahrpreise führen, erläutert der Städtetagspräsident: „Der Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußverkehr ist für die künftige Mobilität so wichtig, dass ihn Bund und Länder noch entschiedener fördern müssen. Ein gut erreichbarer und beschleunigter ÖPNV, gute Fußwege und sicherer Radverkehr sind in den Städten das Rückgrat nachhaltiger Mobilität und unverzichtbar. Der ÖPNV der Zukunft wird sich aber stärker auf die

individuellen Bedürfnisse der Menschen

einstellen und nachfrageorientierter angelegt sein müssen."

Modernisieren und Forschen für die Schiene der Zukunft

Bei der gemeinsamen Sitzung der

Lenkungskreise Bahntechnologie und Schienenverkehr

des Deutschen Verkehrsforums haben sich die Vorsitzenden

Michael Peter, CEO der Mobility-Division von Siemens

und

Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur Deutsche Bahn AG

, für die breite Modernisierung der Schieneninfrastruktur und ein Forschungsprogramm eingesetzt.

Laut Pofalla sei die

Modernisierung der Infrastruktur

elementar, wenn, wie im Koalitionsvertrag festgehalten,

mehr Personen und Güter auf der Schiene

transportiert werden sollen. "Dafür brauchen wir Investitionsmittel auf höherem Niveau. Dann können die

europäische Leit- und Sicherungstechnik ETCS und digitale Stellwerke

einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, mehr Kapazität auf dem bestehenden Netz stabil anzubieten."

Peter: "In Deutschland nutzen wir mit 70 verschiedenen Stellwerkstypen das komplexeste Netzwerk im Schienenverkehr. Durchsatz, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit werden sich nicht allein durch ETCS verbessern – sondern nur in Kombination mit digitalen Stellwerken. Dass es funktioniert, zeigen wir in Annaberg-Buchholz in Sachsen mit dem ersten digitalen Stellwerk Europas."

Die Installation von

ETCS auf den transeuropäischen Korridore

n entsprechend dem europäischen Umsetzungsplan wird für Interoperabilität und damit für eine wesentliche Produktivitätssteigerung sorgen. Der

digitalisierte Bahnbetrieb

bestehend aus ETCS und digitalen Stellwerken wird dagegen den Gesamtbetrieb verbessern und von hohem volkswirtschaftlichen Nutzen sein. Er ermöglicht neue Services, die die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene erhöhen, die Angebote stabilisieren, die Sicherheit weiter steigern und die Instandhaltung durch einen Technologiesprung kostengünstiger machen. Für eine erfolgreiche Umstellung müssen in jedem Fall auch die Fahrzeuge gefördert werden.

Laut der Vorsitzenden seien Forschung und Modernisierung ein essentieller Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene. Ihren Appell richteten Peter und Pofalla an die anwesenden Abgeordneten Matthias Gastel MdB, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Torsten Herbst MdB, FDP-Fraktion und Kirsten Lühmann MdB, SPD-Fraktion.

Neuer Partner für Ruhrbahn und BOGESTRA

Seit Oktober 2016 bieten Ruhrbahn und BOGESTRA ihren Kunden einen eigenständigen digitalen Begleiter inklusive mandantenfähiges Vertriebssystem, bestehend aus einer App und einem Ticketshop an. Auf die App sind mittlerweile auch andere Verkehrsunternehmen aufmerksam geworden, so möchte das Krefelder Verkehrsunternehmen SWK MOBIL als weiterer Mandant in die App und den Ticketshop einsteigen. „Wir beschäftigen uns seit längerem mit der Fortentwicklung unserer derzeitigen App und verfolgen die Entwicklungen bei der Ruhrbahn bzw. BOGESTRA mit großem Interesse. Da wir von der Leistungsfähigkeit des Produktes über­zeugt sind, ist für uns der zeitnahe Einstieg in das etablierte Vertriebssystem von Ruhrbahn und BOGESTRA sehr interessant“, so Guido Stilling (Geschäftsführer SWK MOBIL).

Seit dem Start 2016 investierten Ruhrbahn und BOGESTRA kontinuierlich in die Weiterent­wicklung der Funktionalitäten ihres Vertriebssystems. „Mit der gemeinsam entwickelten App sowie dem dazugehörigen Ticketshop bieten wir unseren Kunden ein zeitgemäßes Stück mobiler Freiheit. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der SWK einen weiteren Partner gefunden haben, mit dem wir gemeinsam den Ausbau unseres innovativen Systems zu einer Mobilitätsplattform vorantreiben können“, erklärten Michael Feller (Geschäftsführer Ruhrbahn) sowie Gisbert Schlotzhauer und Jörg Filter (beide Vorstand BOGESTRA).

Informieren, navigieren, schnell und einfach Tickets kaufen

Mit der App, die in Essen bzw. Mülheim ZÄPP und in Bochum Mutti heißt, hat der Kunde direkten Zugriff auf Fahrplanauskünfte in Echtzeit, sie zeigt Abfahrten, die nächstgelegene Haltestelle und die schnellste Verbindung von A nach B. Das richtige Ticket kann man mit wenigen Klicks kaufen. Mit vorheriger Registrierung gibt es die Möglichkeit, via PayPal, Amazon Pay oder Lastschrift bzw. ohne Registrierung via Handyrechnung (MNO) zu zahlen. Die App bietet Fahrgästen einen einfachen Zugang zum ÖPNV und darüber hinaus weiteren Mobilitätsangeboten, wie Bike- und Carsharing.