hvv switch-App weiter erfolgreich

Die hvv switch-App hält ihren Erfolgskurs seit Einführung des hvv Deutschlandtickets. Bereits eine Million Mal wurde die Anwendung heruntergeladen. Zusammen mit dem Online-Shop entfielen rund 60 Prozent aller Käufe des hvv Deutschlandtickets auf digitale Kanäle.

Anna-Theresa Korbutt, hvv-Geschäftsführerin: „Die digitalen Vertriebswege und insbesondere hvv switch mit seiner intuitiven Oberfläche haben ohne Frage zum raschen Erfolg des hvv Deutschlandtickets im Verbund beigetragen; zwischenzeitlich erreichte hvv switch  Platz 4 der App-Charts. Die Kombination aus einfachem Produkt und ebenso komfortablem Vertrieb überzeugt immer mehr Menschen von den Vorteilen der Mobilität im öffentlichen Nahverkehr.“

Entwickelt wurde die App für den hvv von der Hamburger Hochbahn AG. Aktuell können Nutzerinnen und Nutzer hier neben Tickets für den ÖPNV auch die On-Demand-Services von MOIA, und das Carsharing von SIXT share und MILES sowie die E-Scooter von TIER und Voi buchen. Bis Ende des Jahres wird zusätzlich die Flotte von SHARE NOW integriert, sodass die Hamburgerinnen und Hamburg via hvv switch auf insgesamt über 4 500 Carsharing-Fahrzeuge zugreifen können. Anfang 2024 folgt dann der On-Demand-Service von hvv hop. Als nächstes wird Ticketfunktion hvv Any in die App integriert und geht bereits zum Monatesende in den Regelbetrieb über.
Das Ziel von hvv switch ist es, alle relevanten Mobilitätsangebote der Stadt in nur einer Smartphone-Anwendung verfügbar zu machen. Der Ansatz dahinter: Der klassische ÖPNV wird um smarte und bedarfsgerechte Services, wie beispielsweise Sharing- und On-Demand-Angebote, sukzessive erweitert. Dadurch soll Kundinnen und Kunden perspektivisch für jeden Anlass ein passendes Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen und der private Pkw nahezu überflüssig werden.

Quelle: Hamburger Verkehrsverbund (hvv)

“Zukunft Nahverkehr”

Seit dem 5. September 2023 läuft in Berlin die Veranstaltung „Zukunft Nahverkehr“, nach Aussage des Veranstalters Deutsche Bahn der größte Branchenevent mit klarem Fokus auf den ÖPNV und deutschlandweit einzigartig in der Konzeption.
Die ÖPNV-Branche, Politik, Wissenschaft, Verbände und Fahrgäste diskutieren dort noch bis zum 9. September über den Nahverkehr der Zukunft. Besucher können die ÖPNV-Erlebnisausstellung erkunden, erfahren auf dem „Marktplatz“, was geteilte Mobilität schon heute konkret bedeutet und diskutieren in den mehr als 150 Programm-Punkten, wie ein fahrgastzentrierter ÖPNV der Zukunft gemeinsam erreichet werden kann.
Am ersten Tag standen kommunale Themen, wie integrierte Mobilitätsformen oder lebenswerte Städte & Kommunen, im Fokus. Auf der regiosignale-Bühne fand der „Women in Mobility Summit 2023″ statt. Am folgenden Tag drehte sich auf einem Bühnenprogramm alles um die Themen Digitalisierung oder Inklusion im ÖPNV. Auf der Marktplatzbühne fand der Selection Day der DB mindbox statt und auf der Hauptbühne sprach die Branche zur regiosignale 2023 über die wichtigsten und aktuellsten Themen im Nahverkehr.
Heute (7.9.2023) widmen sich die Bühnen den Schwerpunkten Zukunft des ÖPNV sowie Finanzierung und Gesetzgebung im Nahverkehr. Auch an diesem Tag ist die Inszenierung und der Marktplatz geöffnet. Dies ist der letzte reine Branchentag der Veranstaltung.

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MCV liefert Aufbauten für Volvo Stadt- und Überlandbusse

Volvo Buses hat mit dem Hersteller Manufacturing Commercial Vehicles (MCV) einen Vertrag über die Herstellung von Aufbauten für den Volvo 7900 Electric und den Volvo 7900 Electric Artic sowie später für einen Elektrobus, der im Überlandverkehr eingesetzt werden soll, unterzeichnet. Die Produktion soll 2024 anlaufen und die ersten Elektrobusse mit Fahrgestellen von Volvo und Aufbauten von MCV werden 2025 auf den Markt kommen. Die Vereinbarung mit MCV ist der nächste Schritt im neuen Geschäftsmodell von Volvo Buses in Europa. Zuvor hatte Volvo Buses Absichtserklärungen mit MCV für die Herstellung von Aufbauten für Stadt- und Überlandbusse unterzeichnet.

„Durch den Abschluss der Vereinbarung mit MCV können sie nun unsere Aufbauten fertigen, so dass wir unseren Kunden in Europa eine komplette Palette von Stadt- und Überlandbussen von Volvo im Premiumsegment anbieten können. MCV ist ein perfekter Partner, der über die Fähigkeiten und Kapazitäten verfügt, um die hohen Anforderungen unserer europäischen Kunden zu erfüllen”, sagt Dan Pettersson, Senior Vice President bei Volvo Buses.

Im Herbst wird Volvo Buses gemeinsam mit MCV weiter planen, mit dem Ziel, 2024 mit der Produktion zu beginnen. Kunden sollen im letzten Quartal 2023 bestellen können, was bedeutet, dass Lieferungen im ersten Quartal 2025 möglich sein sollen.

„Unser Geschäftsmodell bedeutet, dass wir eng mit einigen der weltweit führenden Aufbauhersteller zusammenarbeiten, was es uns ermöglicht, unser Know-how in jedem Bereich zu bündeln. Es verbessert unsere Fähigkeit, Lösungen zu entwickeln und anzupassen, um die Bedürfnisse unserer Kunden jetzt und in Zukunft zu erfüllen”, sagt Dan Pettersson.

Im Rahmen des neuen Geschäftsmodells in Europa und der Vereinbarung mit MCV wird Volvo Buses weiterhin Ansprechpartner für Kunden in Bezug auf Ersatzteile und Dienstleistungen sein, sowohl für neue Angebote als auch für Kunden, die bereits Volvo-Busse in ihrer Flotte haben.

Quelle: Volvo Buses

Schienenfahrzeug schwebt auf konventioneller Bahnstrecke

Nevomo, ein Deep-Tech-Unternehmen mit polnischen Wurzeln und Entwickler MagRail-Technologie, stellt eine nach Ansicht des Unternehmens bahnbrechende Errungenschaft vor, die einen Wendepunkt für die Eisenbahnindustrie markieren könnte. Erfolgreich durchgeführte Tests haben bewiesen, dass Schienenfahrzeuge auf konventionellen Bahnstrecken schweben können. Diese Weltneuheit hat das Potenzial, den Schienenverkehr zu revolutionieren, indem sie die traditionellen Bahnsysteme nahtlos mit der Zukunftsvision von Ultrahochgeschwindigkeitslösungen wie dem Hyperloop verbindet.
Die Tests des MagRail haben bestätigt, dass Schienenfahrzeuge ohne Reibung auf der bestehenden Eisenbahninfrastruktur betrieben werden können. Bei Versuchen auf einem mehr als 720 Meter langen Abschnitt der Nevomo-Teststrecke in Nowa Sarzyna, Polen, erreichten die MagRail-Fahrzeuge eine Geschwindigkeit von 135 km/h und demonstrierten dabei stabiles Schweben und magnetische Führung auf der Schieneninfrastruktur. Das 6 Meter lange Fahrzeug mit einem Gewicht von 2 Tonnen begann bei knapp über 70 km/h zu schweben und schaffte es in 11 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Letztendlich sollen die Hochgeschwindigkeits-Personenzüge von MagRail mit bis zu 550 km/h auf den Bahnstrecken verkehren und die Reisezeiten erheblich verkürzen.

Quelle: Nevomo

ADFC fordert „Fahrradmilliarde“

Am 5.9.2023 stellt Bundesverkehrsminister Wissing seinen Haushaltsentwurf für 2024 im Bundestag vor. Die Mittel zum Ausbau des Radverkehrs wurden darin drastisch gekürzt. Der Fahrradclub ADFC ist bestürzt und erinnert die Abgeordneten an das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, den Nationalen Radverkehrsplan umzusetzen und Deutschland zum Fahrradland zu machen. Dafür ist laut Verkehrsministerkonferenz eine jährliche Bundesförderung in Höhe von einer Milliarde Euro („Fahrradmilliarde“) notwendig. Minister Wissing sieht weniger als die Hälfte für das Fahrrad vor.

 ADFC-Bundesvorsitzende Rebecca Peters: „Das erlahmende Engagement der Bundesregierung bei der Förderung des Radverkehrs ist ein echter Hammer. Die Ampel erreicht die Klimaziele im Verkehr nicht – und halbiert gleichzeitig die Mittel für das klimafreundlichste Verkehrsmittel von allen? Liebe Abgeordnete des deutschen Bundestages, lassen Sie die falschen Prioritäten im Verkehrshaushalt nicht durchgehen – und kämpfen Sie für die notwendige Fahrradmilliarde. Anders wird Deutschland niemals zum vielgepriesenen Fahrradland, in dem die Menschen gern und ohne Angstschweiß mit dem Rad zum nächsten Bahnhof oder direkt zum Ziel fahren.“ 

Eine Milliarde Euro sind laut Verkehrsministerkonferenz der Länder jährlich für den notwendigen Ausbau der Radwegenetze als Kofinanzierung vom Bund erforderlich. Im Haushaltsentwurf für 2024 sind aber nur rund 400 Millionen Euro dafür vorgesehen, das ist gegenüber 2022 (750 Millionen Euro) fast eine Halbierung der Mittel. Besonders betroffen von den geplanten Kürzungen sind die Finanzhilfen zur Unterstützung des Radverkehrs in Ländern und Kommunen.

Quelle: ADFC

Innovative Zugabteile in RMV-Regionalzügen

Fahrgästen, die mit dem Zug zwischen Frankfurt und Limburg unterwegs sind, steht ab sofort eine völlig neuartige Inneneinrichtung zur Verfügung. Neben klassischen Sitzbänken sind die Regionalzuglinien 20 und 22 in einem Waggon nun mit acht Sitzplätzen um einen großen Tisch herum ausgestattet. Außerdem wurden vier Klappsitze, vier Stehhilfen und eine Arbeitstheke eingebaut.

Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG (DB): „Was als Idee begann, erleben heute immer mehr Fahrgäste in ihrem Alltag – ab sofort auch in Hessen. Mit den Ideenzügen zeigen wir, was ein moderner Nahverkehr kann: Wer arbeiten möchte, nutzt die neuen Arbeitstheken, wer einen Familienausflug unternimmt, sitzt gemütlich am Stammtisch. Bis 2026 wollen wir Innovationen aus unserem Ideenzug bundesweit in mehr als 500 Züge bringen. Das ist der Nahverkehr der Zukunft.“

Insgesamt wurden zehn Wagen mit Ideenzug-Elementen ausgestattet, so dass in jedem Regionalzug auf dieser Strecke ein Ideenzug-Waggon unterwegs ist. Der erste dieser Wagen ist ab dem 4. September unterwegs, die restlichen neun Wagen folgen sukzessive in den kommenden Tagen. Den DB-Ideenzug mit 1:1 Konzeptmodellen, sogenannten Mockups, der Deutschen Bahn gibt es bereits seit 2017. Der RMV gehört nun zu den ersten in Deutschland, die die neuen Innenrichtungselemente bestellen. Der Stammtisch bietet einen mittig in der Sitzgruppe positionierten Tresen für ein lockeres Zusammensitzen für bis zu acht Personen. Die Tische sind mit Tablet-Halterungen, Steckdosen und Jacken- bzw. Rucksackhaken ausgestattet. Vor allem für Pendler bietet sich die Arbeitstheke, die sich zwischen der Treppe und dem Stammtisch befinden, gut an. Sie bietet zwei Sitzmöglichkeiten und einen direkten Fensterblick. Entlang des gesamten Ideenraums sind einseitig Stehhilfen befestigt, welche teils mit Klappsitzen ausgestattet sind. Die einzelnen Bereiche sind mit Trennscheiben voneinander getrennt, ohne dabei die Sicht auf die Fahrgastinformation zu behindern. Auch farblich tut sich etwas: Die normalerweise blauen Sitzpolster sind nun aus dunkelblauem, nachhaltigem Leder und heben den Bereich damit ab.  Eingebaut wurde zudem eine zu den neuen Sitzbereichen passende Akzentbeleuchtung.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund

„Deutschlandticket ist eine Revolution für den Nahverkehr“

Vier Monate nach Einführung des Deutschlandtickets für den Regionalverkehr im ganzen Land zieht die Allianz pro Schiene eine positive Zwischenbilanz. Zugleich appelliert sie an Bund und Länder, sich auf eine dauerhafte Finanzierung zu einigen, um den Erfolg des Tickets nicht zu gefährden. 
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege: „Wir bleiben dabei: Das Deutschlandticket ist eine Revolution für den Nahverkehr. Millionen verkaufter Tickets zeigen, dass viele Menschen lange auf einen solchen Anreiz gewartet haben und dass sie bereit sind, den ÖPNV stärker zu nutzen. Langfristig hat das Deutschlandticket damit das Potenzial, das Mobilitätsverhalten der Menschen grundlegend zu verändern.“
Nach nur vier Monaten könne noch niemand seriös den genauen Verlagerungseffekt von der Straße auf die Schiene beziffern, sagte Flege. „Menschen entscheiden sich ja nicht von heute auf morgen, ihr Auto für den Weg zur Arbeit dauerhaft in der Garage stehen zu lassen und stattdessen Regionalzüge und Busse zu nutzen. Menschen brauchen vielmehr langfristige Perspektiven, damit sie ihr Verhalten ändern.“
Deshalb müsse die Politik den Menschen Gewissheit geben, wohin es mit dem Deutschlandticket gehen solle, so der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Wenn Bund und Länder alle paar Monate darüber streiten, wer wieviel Geld für das Deutschlandticket gibt, dann ist das vollkommen kontraproduktiv. Das ständige Gezerre ums Geld verunsichert die Menschen im Land nur“, sagte Dirk Flege. „Solange hinter der Finanzierung des Deutschlandtickets immer noch ein Fragezeichen steht, werden die Menschen im Land ihr Mobilitätsverhalten nicht grundlegend und langfristig verändern. Deshalb brauchen wir schnell eine Einigung darüber, wie die Finanzierung dauerhaft gesichert werden soll.“
„Der Blick nach Österreich zeigt, dass ein verlässliches Angebot die gewünschte Verlagerung bringen kann: Dort hat die Einführung des Klimatickets – einer Jahreskarte für den ÖPNV im ganzen Land – einiges bewegt. Zuletzt gaben in einer Befragung des Verkehrsclubs Österreich 57% der Fahrgäste mit Klimaticket an, den Zug für Fahrten zu nutzen, die sie früher mit dem Auto erledigt hätten. Österreich hat sein Klimaticket vor etwa zwei Jahren eingeführt, die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer ist seitdem ständig gestiegen.
Damit das Deutschlandticket für noch mehr Menschen attraktiv wird, forderte die Allianz pro Schiene, das ÖPNV-Angebot insbesondere im ländlichen Raum deutlich zu verbessern. Darüber hinaus brauche es ein Sozialticket, um auch Menschen mit niedrigen Einkommen anzusprechen sowie eine bundeseinheitliche Regelung für Familien mit Kindern.

Quelle: Allianz pro Schiene

Nutzung des Deutschland-Tickets nimmt zu

Das Deutschland-Ticket erfreut sich weiterhin hoher Nachfrage und Nutzung: In den Sommerferienmonaten Juli und August nutzten monatlich etwa 10 Millionen Fahrgäste das bundesweite ÖPNV-Abo. Die Nutzung des D-Tickets ist damit im Vergleich zu Mai (9 Mio. Nutzer) und Juni (9,6 Mio. Nutzer) weiter gestiegen. Die Verkaufszahlen blieben im dritten und vierten Monat seit Einführung des Tickets konstant.

Ingo Wortmann, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Wir sehen, dass sich die erste große Verkaufswelle, die es zur Einführung des Deutschland-Tickets gab, in den Folgemonaten nun etwas abgeschwächt hat. Das ist allerdings bei einem Abo-Angebot wie dem D-Ticket ein Stück weit normal, denn viele Kundinnen und Kunden haben das Ticket zu Beginn gekauft und lassen es monatlich einfach weiterlaufen. Dennoch sehen wir als Branche noch einiges an Potenzial für weitere Fahrgastzuwächse: In erster Linie sind die hier rund drei Millionen Studierenden zu nennen, für die es leider nach wie vor keine politische Lösung für ein bundesweit einheitliches Deutschland-Ticket gibt. Zudem verlief die Umstellung bzw. Neubestellung von Jobtickets in den Unternehmen zwar anfänglich sehr gut, ließ aber über die Ferienmonate und in der Urlaubszeit entsprechend nach. Hier gehen wir ab September von einem Anstieg an Neuabschlüssen und Umstellungen aus.“

Die Ergebnisse der bundesweiten Marktforschung zum Deutschland-Ticket, die der VDV im Auftrag von Bund und Ländern koordiniert, bestätigen im aktuell vorliegenden Juli-Bericht die ersten Zahlen aus Juni: Von den Käuferinnen und Käufern des Deutschland-Tickets sind 42 % Personen, die schon vorher ein ÖPNV-Abo hatten. 47 % sind sogenannte Neuabonnentinnen und Abonnenten, die zwar vorher auch Bus und Bahn genutzt haben, aber nun mit dem Deutschland-Ticket erstmals ein Abo abgeschlossen haben. 8 % der Käuferinnen und Käufer sind Neukunden die den ÖPNV vorher nicht genutzt haben (3 % machten keine Angaben).

„Wir rechnen damit, dass vor allem Fahrgäste, die heute noch ein anderes ÖPNV-Abo besitzen und erstmal die Entwicklung beim D-Ticket abwarten wollen, nach der Urlaubszeit sukzessive wechseln werden. Dafür wäre aber eine möglichst zeitnahe Einigung von Bund und Ländern über die Anschlussfinanzierung des Tickets in den kommenden Jahren dringend geboten. Denn solange nicht klar ist, dass die Finanzierung und damit der Fortbestand des Deutschland-Tickets gesichert sind, zögern viele Kundinnen und Kunden noch. Außerdem sind für die Stammkunden offenbar die bestehenden Zusatznutzen ihrer jetzigen Abos, wie etwa Übertragbarkeit und Mitnahmeregelung ein entscheidender Punkt, um nicht zum Deutschland-Ticket zu wechseln. Dafür müssen wir als Branche gemeinsam mit der Politik eine Lösung finden, also ein um entsprechende Zusatznutzen weiterentwickeltes Deutschland-Ticket“, so Ingo Wortmann.

Fast zwei von drei Deutschland-Tickets wurden digital über eine Website (42 %) oder eine App (23 %) bestellt, damit bleibt das D-Ticket ein weit überwiegend digital gekauftes Angebot. Erstmals lassen sich aus der Marktforschung jetzt auch Ergebnisse zur Verlagerung erkennen: Etwa 5 % aller Fahrten mit dem Deutschland-Ticket wären ohne das Ticket mit dem Auto unternommen worden. Und auch für die unterschiedlichen Besitzquoten in Stadtregionen und ländlichen Räumen liegen erste valide Erkenntnisse vor: In den Metropolen und Großstädten besitzen 20 – 30 % der Befragten ein Deutschland-Ticket, obwohl es auch dort für die großen Kundengruppen der Studenten und Schüler oft noch kein solches Angebot gibt. In Kleinstädten und im dörflichen Raum besitzen dagegen gerade einmal 6 % der Befragten aktuell ein Deutschland-Ticket.

„Das zeigt einmal mehr, dass ein günstiges ÖPNV-Ticket alleine nicht ausreicht, um die Menschen zum Kauf und damit zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Das gelingt nur, wenn das Angebot vor Ort attraktiv genug ist. Deshalb muss nach dem Deutschland-Ticket nun auch zeitnah das Deutschland-Angebot für den ÖPNV folgen“, so Wortmann.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Preisentwicklung für Deutschlandticket festlegen

Der ACE Auto Club Europa fordert Bund und Länder dazu auf, die Preisentwicklung für das Deutschlandticket für einen Zeitraum von zehn Jahren festzulegen. Dies soll Verbrauchern eine langfristige Planung ihrer alltäglichen Mobilitätskosten ermöglichen. Gerade Pendler müssen wissen, mit welchen Ausgaben sie rechnen müssen, wenn sie vom Auto auf Bus und Bahn umsteigen, so der ACE.

Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, macht deutlich: Das Deutschlandticket ist ein großer Anreiz, die Wege zur Arbeit, ins Kino oder ins Theater nicht ausschließlich mit dem Auto zu bewältigen. Der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn verringert das Verkehrsaufkommen auf den Straßen, schafft Räume in den Innenstädten und ist gut für das Klima. Insbesondere Pendler müssen aber heute wissen, was sie das Deutschlandticket auch in Zukunft kosten wird, wenn sie einen dauerhaften Umstieg vom Auto auf den ÖPNV erwägen. Wir fordern deshalb Bund und Länder auf, unverzüglich eine Einigung über den Verkaufspreis des Deutschlandtickets herbeizuführen und die Preisentwicklung für zehn Jahre zu fixieren und zu veröffentlichen. Sollten sich Bund und Länder in den jährlichen Verhandlungen über die Finanzierung nicht einigen, dann soll der Verkaufspreis ein weiteres Jahr unverändert bleiben.”

Quelle: ACE Auto Club Europa e.V.

Initiativen fordern das 19-Euro-Bildungsicket

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat in Hessen gemeinsam mit anderen Initiativen ein “19-Euro-Bildungsticket” für Schüler und Studenten gefordert. Die Einführung eines solchen bundesweit gültigen Tickets im ÖPNV sei dringend notwendig. Es solle allen hessischen Schülern, Studenten, Auszubildenden, Freiwilligendienstleistenden oder Praktikanten zustehen, erklärten die hessische Landesschülervertretung, die Landesastenkonferenz sowie der Landesverband von Pro Bahn in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Sie kündigten zudem an, ab kommender Woche eine Online-Petition für das Ticket zu starten. Der Bund solle das Ticket zwar unterstützen, vorrangig solle es aber aus Landesmitteln finanziert werden, hieß es. Die Forderungen kommen mitten in der Wahlkampfphase in Hessen, wo am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt werden soll.
Die Initiatoren sprechen sich zudem für eine Verbesserung der Infrastruktur aus: Das Bildungsticket habe ohne ein gutes ÖPNV-Angebot und eine gute Infrastruktur einen geringen Wert, hieß es. So müsse es vor allem in zurzeit oft infrastrukturschwachen ländlichen Regionen ein flächendeckendes und zuverlässiges Angebot geben.

Quelle: zeit.de