Anlässlich des heutigen Diesel-Gipfels im Bundeskanzleramt fordert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erneut die Stärkung und den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den Kommunen. „Um die Schadstoffbelastungen im innerstädtischen Verkehr nachhaltig zu senken, brauchen wir mehr öffentlichen Verkehr in den Großstädten und Ballungsräumen. Die kommunalen ÖPNV-Angebote, vor allem die U-, Straßen- und Stadtbahnsysteme, müssen umfangreich modernisiert und erweitert werden. Dafür benötigen wir ein entsprechendes Sonderprogramm der Bundesregierung“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Die Förderung von Elektrobussen im ÖPNV, wie kürzlich beim ersten Diesel-Gipfel beschlossen, ist aus Branchensicht nur ein kleiner Schritt in Richtung einer nachhaltigen Emissionsminderung im städtischen Verkehr. Eine echte Verkehrsverlagerung weg vom PKW und hin zu Bus, Bahn oder Fahrrad wäre dagegen der richtige Weg. „Die notwendige Verkehrswende erreichen wir nicht allein durch eine Antriebswende im Straßenverkehr. Das Stickoxid-, Feinstaub- und CO2-Problem bekommen wir in den Städten nur gelöst, wenn man die umweltfreundlichen Verkehrsträger wie den ÖPNV insgesamt stärkt. Denn unsere Unternehmen sind in den Großstädten und Ballungsräumen heute schon zu etwa 80 % elektrisch und damit klimaschonend unterwegs“, so Fenske abschließend.
Mehr Geld für Nahverkehr in Städten
Deutsche Städte haben vor einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Montag mehr Geld für den öffentlichen Nahverkehr gefordert. „Wir werden daran erinnern, dass der kommunale öffentliche Personennahverkehr erheblich unterfinanziert ist“, sagte Städtetags-Präsidentin Eva Lohse.
Vier Wochen nach einem ersten Dieselgipfel mit der Autobranche will Merkel mit Vertretern aus rund 30 Städten beraten. Ziel soll sein, Fahrverbote zu vermeiden. Solche Verbote werden etwa tageweise in Stuttgart für ältere Dieselautos diskutiert. Bei dem Treffen soll etwa über die mögliche Umstellung von Bussen auf alternative Antriebe und bessere Nahverkehrs-Angebot gesprochen werden.
Standard für IT-sicheres Plug & Charge
Eine große Hürde für den Roll-Out der Elektrofahrzeuge ist das Thema Datensicherheit beim Lade- und Abrechnungsvorgang. Um den Prozess zu beschleunigen, haben die Normungsexperten vom Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik (VDE) und der Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (DKE) deshalb den Arbeitskreis "Informationssicherheit für Elektromobilität" gegründet. Ihr Ziel: Ein Standard, der IT-Security von Beginn an in den Systemansatz integriert. Mit der neuen VDE-Anwendungsregel "Zertifikats-Handhabung für E-Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und Backend-Systeme im Rahmen der Nutzung von ISO 15118" (VDE-AR-E 2802-100-1) beschreiben die Experten den sicheren Austausch des digitalen Schlüsselmaterials und der digitalen Zertifikate zwischen den beteiligten Akteuren und setzen damit das Prinzip Plug & Charge aus der ISO 15118 um. "Der gesamte Geschäftsprozess erfordert einen sicheren und manipulationsfreien Lade- und Abrechnungsvorgang und involviert dabei eine Vielzahl an Akteuren im E-Mobilitätsmarkt. Wichtig ist, dass diese reibungslos miteinander kommunizieren und die nötigen Informationen austauschen können", erklärt der VDE-Vorstandsvorsitzende Ansgar Hinz.
Für den Datenaustausch kommen sogenannte Public-Key-Infrastrukturen (PKIs) zum Einsatz, deren Verwendung die neue VDE-Anwendungsregel genau spezifiziert. Sie zeigt mögliche technische Alternativen zur Installation eines Vertragszertifikats in das Fahrzeug sowie die nötigen Prozesse für die Bereitstellung und das Zurückziehen der Vertragszertifikate auf. "Letztendlich ist es die Standardisierung der IT-Sicherheit, die für die Nachhaltigkeit und Investitionssicherheit aller beteiligten Akteure sorgt", sagt VDE-Chef Hinz. Die VDE-Anwendungsregel VDE-AR-E 2802-100-1 ist Teil des vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie geförderten Projektes "Datensicherheit und Datenintegrität in der Elektromobilität beim Laden und eichrechtskonformen Abrechnen" (kurz: DELTA) und erscheint Anfang Oktober 2017.
Portland: Kontenbasiertes Ticketingsystem mit Bestpreisabrechnung
Portland: Kontenbasiertes Ticketingsystem mit Bestpreisabrechnung
Seit Mitte Juli gehört für alle Bus- und Bahnfahrer In der Metropolregion Portland-Vancouver die mühsame Suche nach dem günstigsten Tarif und dem dazu passenden Ticket der Vergangenheit an. Sie steigen einfach ein und haben die Gewissheit, dass ihnen der beste Preis für ihre Fahrt berechnet wird. Möglich macht dies ein elektronisches Ticketingsystem, das die INIT Niederlassung in Chesapeake, Virgina/USA, lieferte.
Im vergangenen Monat haben die Verkehrsunternehmen Tri-County Metropolitan Transit Authority (TriMet), Clark County Public Transit Benefit Area Authority (C-TRAN) und Portland Streetcar das so genannte Hop-System in Betrieb genommen. Hop FastpassTM ist ein vollständig integriertes elektronisches Ticketingsystem, das mit kontaktlosen Kundenkarten, den sogenannten Hop-Karten, funktioniert. Außerdem akzeptiert das System Kredit- und EC-Karten sowie die Bezahlung über sogenannte „Mobile Payment“-Dienste wie Android Pay, Apple Pay und Samsung Pay.
Hop Fastpass ist eines der ersten elektronischen Ticketsysteme für den öffentlichen Nahverkehr weltweit, das eine tägliche und monatliche Deckelung des Fahrpreises bietet. Fahrgäste profitieren mit der Hop-Karte von einer Kostenersparnis durch Bestpreisabrechnung auf Tages- und sogar Monatsbasis. Sobald der Fahrgast an einem Tag so viele Einzelfahrten getätigt hat, dass deren Gesamtkosten die eines Tagestickets überschreiten, wird lediglich das Tagesticket abgerechnet. Auf Monatsbasis funktioniert das System auf die gleiche Weise. Fahrgäste können das Guthaben auf ihrem Kundenkonto zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit kontrollieren und verwalten – ganz bequem über die Hop-Website, die Hop-App, die Kundenhotline oder bei hunderten Verkaufsstellen in der Region.
VDV-Meinungsumfrage zur Bundestagswahl
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat per Onlinebefragung rund 950 Politiker vor der Bundestagswahl nach ihrer persönlichen Meinung zu wichtigen verkehrspolitischen Themen rund um den öffentlichen Verkehr gefragt. Von den angeschriebenen Politikern aus den Bereichen Verkehr, Wirtschaft, Finanzen, Haushalt und Energie haben 254 an der Online-Umfrage teilgenommen. Das entspricht einer für Onlinebefragungen sehr guten Rücklaufquote von 27 Prozent. „Die hohe Resonanz zeigt, dass Öffentlicher Verkehr, auch über die Fachpolitiker hinaus, ein wichtiges Thema auf der bundespolitischen Agenda ist. Mit Blick auf die Erreichung von Umwelt- und Klimaschutzzielen und die notwendige Verkehrswende in den Städten brauchen wir eine nachhaltige Stärkung des ÖPNV“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.
Die große Mehrheit der Befragten sieht das genauso: Auf die Frage, ob die Bedeutung des Öffentlichen Verkehrs bezogen auf die Umwelt- und Klimaschutzziele zunimmt, antworteten 95 Prozent der Befragten mit „Ja“. 78 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ein Masterplan mit konkreten Maßnahmen notwendig sei, um eine Verkehrswende mit mehr ÖPNV und Schienengüterverkehr umzusetzen. „Der ÖPNV kann Problemlöser Nr. 1 in Städten und Ballungsräumen sein, um Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren“, so Fenske. „Allerdings brauchen wir dafür in der kommenden Legislaturperiode ein Sonderprogramm für Modernisierungs- und Ausbaumaßnahmen im städtischen Nahverkehr. Die aktuellen Mittel, zum Beispiel aus dem Bundesprogramm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes, reichen hinten und vorne nicht für den anstehenden Bedarf“, so Fenske weiter.
Auch bei dieser VDV-Forderung gibt es großen Zuspruch unter den befragten Bundespolitikern. 89 Prozent sind der Meinung, dass die momentanen GVFG-Mittel zur Finanzierung von ÖPNV-Großprojekten nicht ausreichen. Und ebenfalls 89 Prozent der Befragten wollen sich in der kommenden Legislaturperiode dafür einsetzen, dass die ehemaligen Entflechtungsmittel auch weiterhin in den Ländern zweckgebunden für Investitionen in kommunale Verkehrsinfrastruktur ausgegeben werden. „Gut, dass sich die Politik bei den Finanzierungsfragen fraktionsübergreifend so einig ist. Aber eine Umfrage ist das eine, die entsprechenden politischen Initiativen und Taten müssen dann auch folgen“, so Fenske abschließend.
Die VDV-Online-Umfrage erhielten Bundestagsabgeordnete, Kandidaten, Bundesgeschäftsführer, Generalsekretäre sowie ausgewählte stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretäre. Der VDV hat diese Umfrage statt der sonst oft üblichen Wahlprüfsteine durchgeführt. Ziel war es, vor der Bundestagswahl nicht nur die Positionen der Parteien, sondern die persönlichen Meinungen der Politiker zu den drängenden verkehrspolitischen Fragen abzufragen.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.
Eberspächer erweitert Bus & Coach Aktivitäten in Mexiko
Um den strategisch wichtigen mexikanischen Markt für Busse künftig noch besser zu bedienen, verstärkt Eberspächer seine Aktivitäten mit einem neuen Werk in Monterrey. Es befindet sich im Parque Industrial Kalos, im westlichen Teil der Stadt Monterrey. Neben Fertigungs- und Lagerbereich sind im 3.300 Quadratmeter großen Gebäude auch Büros für Einkauf und Verwaltung untergebracht. Die gut ausgebaute industrielle Infrastruktur und die Verfügbarkeit von Zulieferern mit umfangreichem Know-how in der Automobilindustrie trugen zur Entscheidung für die Stadt Monterrey bei.
Rund 80 Mitarbeiter sind für die mexikanische Tochtergesellschaft der deutschen Eberspächer Gruppe tätig, etwa 20 weitere Arbeitsplätze werden in Monterrey geschaffen. Dort fertigen die Thermomanagement-Experten die Bus-Klimasysteme AC353G4 und AC343 sowie verschiedene Split-Systeme. Bisher war Eberspächer in Mexico-City vertreten. Der bestehende Standort bleibt bestehen und konzentriert sich auf Vertriebs- und Handelsaktivitäten sowie auf die Applikations- und Produktentwicklung in der Nähe von wichtigen Kunden, Aufbauherstellern und OEMs.
Neues Vorstandsmitglied bei der HOCHBAHN
Der HOCHBAHN-Vorstand ist wieder komplett. Claudia Güsken ist seit heute Vorständin bei der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN). In ihr Ressort fallen die Bereiche Personal, U-Bahn- und Busbetrieb, der Bereich Arbeitssicherheit, Umwelt- und Brandschutz sowie die Hamburger Hochbahn-Wache.
Claudia Güsken kommt von Dataport, dem Informations- und Kommunikationsdienstleister für die öffentliche Verwaltung in sechs Bundesländern. Frühere Stationen waren Personalleiterin bei der Lufthansa CityLine GmbH sowie Bilanzbuchhalterin bei den Unternehmen Moulinex und Buchen UmweltService GmbH.
Dr. Jörg Nikutta ist neuer Alstom-Geschäftsführer Deutschland und Österreich
Dr. Jörg Nikutta hat zum 1. September 2017 die Funktion des Managing Director Deutschland & Österreich übernommen und wird zeitgleich zum Sprecher der Geschäftsführung der ALSTOM Transport Deutschland GmbH berufen. Nikutta folgt auf Didier Pfleger, der von nun an als Senior Vice President Middle-East & Africa verantwortlich für Alstoms Geschäfte im Mittleren Osten ist.
Die Ruhrbahn ist da
Als größtes Verkehrsunternehmen im Ruhrgebiet sorgt die Ruhrbahn ab sofort für die Mobilität von 150 Millionen Fahrgästen pro Jahr. Mit 237 Bussen, 184 Bahnen, drei U-Bahnlinien, elf Tramlinien und 84 Buslinien bietet die Ruhrbahn einen kundenorientierten, technisch hochwertigen und klimafreundlichen Nahverkehr an.
Mit dem operativen Start der Gesellschaft am 1. September 2017 wird die neue Marke „Ruhrbahn“ im gesamten Stadtgebiet von Essen und Mülheim Schritt für Schritt sichtbar und die altbekannten Marken „EVAG“ und „MVG“ werden abgelöst. Hierbei müssen 2.500 Haltestellen, 312 Ticketautomaten, 237 Busse, 185 Bahnen, 3 KundenCenter und über 100 VertriebsCenter neu beschriftet werden. Sowohl aus Kostengründen, aber auch weil das notwendige Know-how im Unternehmen vorhanden ist, erfolgt die Umsetzung von der Gestaltung über die Produktion bis hin zur Montage weitgehend durch eigene Mitarbeiter der Ruhrbahn. In den digitalen Medien wird die Ruhrbahn ab dem 1. September sichtbar. Gleiches gilt für Ruhrbahn-Tickets – diese werden ebenfalls ab dem 1. September vom Ticketautomaten gedruckt, zeitgleich sind sie auch im KundenCenter erhältlich. Bereits erworbene EVAG- und MVG-Tickets bleiben aber weiterhin gültig. Gleiches gilt auch für die Chipkarten der Abonnenten, die ihre bisherige Gültigkeit beibehalten.
Die Ruhrbahn ist nicht nur das Ergebnis der Zusammenführung zweier kommunaler Verkehrsgesellschaften. „Unser Anspruch ist es, die Ruhrbahn zum Mobilitätsanbieter für die Region weiter zu entwickeln. Wir möchten unseren Fahrgästen zukünftig stärker individualisierte Mobilitätsangebote bieten, die sie über möglichst nur eine Plattform buchen können. Gleichzeitig sind wir für die Kommunen Partner bei der Entwicklung, Planung und Umsetzung neuer Mobilitätsangebote“, erklären die Geschäftsführer Uwe Bonan und Michael Feller die Ziele der Ruhrbahn. „Darüber hinaus übernimmt die Ruhrbahn Verantwortung beim Thema Emissionsschutz indem wir uns bereits heute intensiv mit einem möglichen Umstieg vom Dieselbussystem zu zukunftsorientierten, umwelt- und klimafreundlichen, innovativen Bus-Antriebstechnologien beschäftigen. Damit zahlt die neue Gesellschaft unmittelbar auf die Klimaschutzziele der Kommunen ein“, so Bonan und Feller weiter.
Neue Kongressmesse „Hypermotion“
Unser Verkehrssystem steht vor einem radikalen Wandel. Angetrieben durch Digitalisierung und Dekarbonisierung fallen die Grenzen zwischen Logistik, Mobilität, Infrastruktur, Verkehr und Transport. Es entstehen neue, vernetzte, integrierte und multimodale Systeme und Lösungen.
Um diese Veränderungen abzubilden und ihre Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft zu diskutieren, hat die Messe Frankfurt die Hypermotion ins Leben gerufen. Damit schließt die Messe Frankfurt im Geschäftsbereich Mobility & Logistics eine Lücke im nationalen und internationalen Messemarkt: Es entsteht die erste eigenständige Plattform für die digitale Transformation im Verkehrsbereich als übergeordnetes Leitthema. Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „Die aktuelle Branchenentwicklung zeigt, dass Grenzen zwischen Logistik, Mobilität, Infrastruktur, Verkehr und Transport überwunden werden müssen. Vor diesem Hintergrund wagt die Messe Frankfurt ein völlig neues Veranstaltungsformat. Einen Mix aus Ausstellung, Konferenzen, Pitches, Talks und Hackathon. Neue Geschäftsmodelle stehen im Fokus und der Austausch und die Vernetzung aller Teilnehmer.“
Zu den Ausstellern der Hypermotion gehören etablierte Unternehmen aus der Verkehrs- und Logistikbranche genauso wie mittelständische und kleine Unternehmen wie Start-ups, Mobilitätspioniere und Entrepreneure. Mit dabei sind Brose, Contact2Car, DB Netze, Drivee, Framo, Hamburger Hochbahn, PTV Group, Rhein-Main –Verkehrs-verbund, SICK, Signon Deutschland, SSI Schäfer und Teradata. Bosch Service Solutions, Loadfox, RWTH Aachen, UPS und TÜV Rheinland haben ebenfalls ihre Teilnahme bestätigt. In Kooperation mit der Hessen Trade and Invest GmbH und MoWi.net organisiert die House of Logistics and Moblity GmbH (HOLM) einen hessischen Gemeinschaftsstand zum Thema Digitalisierung.
Weitere Informationen zur hypermotion finden Sie hier