Knapp acht Millionen Linienkilometer haben die Busse und Stadtbahnen der Freiburger Verkehrs AG (VAG) im Jahr 2016 zurückgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung um knapp 500.000 Kilometer. Die Erhöhung um rund 6,5 Prozent – liegt insbesondere in der Erweiterung des Liniennetzes um die Stadtbahnlinie 4 in den Freiburger Westen begründet, welche im Dezember 2015 in Betrieb genommen wurde. Zusätzlich wurde das Angebot nachfragebezogen auf einzelnen Linien verstärkt und bestehende Taktangebote abermals erhöht. Das erfreuliche Ergebnis: Die Fahrgastzahlen sind erneut auf einen Rekordwert gestiegen. So konnte die VAG 78.747.100 Fahrgäste statistisch ermittelten, die – im vergangenen Jahr die Angebote der VAG genutzt haben. Das sind 1,762 Millionen – oder 2,3 Prozent – mehr, als noch 2015. „Dieses Ergebnis ist umso höher zu bewerten wenn man bedenkt, dass im Frühjahr für längere Zeit der komplette Stadtbahnbetrieb im Bereich des Stadttheaters sowie die Stadtbahnlinie 1 im Sommer für viele Wochen durch die Bauarbeiten an der Sundgaubrücke und in der Sundgauallee unterbrochen war,“ stellte VAG Vorstand Stephan Bartosch bei einem Mediengespräch fest.
Analog zu den gestiegenen Fahrgastzahlen sind auch die Umsatzerlöse aus Verkehrsdienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,234 Millionen Euro auf 58,151 Millionen Euro angewachsen. Zählt man noch weitere betriebliche Erlöse, wie beispielsweise die der Schauinslandbahn hinzu, welche auch 2016 ein ausgesprochen gutes Jahr hatte, ergeben sich im Saldo betriebliche Erträge von 65,9 Millionen Euro.
Weitere Elektrobusse für München
Die Stadtwerke München (SWM) werden weitere Elektrobusse für den Fuhrpark der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) beschaffen, darunter nun auch erstmals elektrisch betriebene Gelenkbusse. „Wir wollen weg vom Öl, um unabhängig von fossilen, nur begrenzt verfügbaren Energieträgern zu werden“, sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Daher setzen wir auch beim Bus auf 100 Prozent Elektromobilität.“
Im August erwartet die MVG zunächst die Auslieferung ihrer bereits 2015 bestellten Elektrobusse. Es handelt sich dabei um zwei 12-Meter-Fahrzeuge des Herstellers Ebusco. Nächster Schritt wird die Beschaffung von zwei Elektro-Gelenkbussen sein. Im besten Fall könnten die zwei 18 Meter langen Fahrzeuge nach Einschätzung der MVG bereits Ende 2018 in den Einsatz gehen. 2018 sollen außerdem weitere Elektro-Solobusse geordert werden. Somit stünden Ende 2019 genügend Fahrzeuge zur Verfügung, um einerseits eine erste Elektrobus-Linie zu betreiben und anderseits die Fahrzeuge netzweit auf unterschiedlichen Linien zu testen.
Musikvideo aus dem Elektrobus
Busse so leise, dass man darin ein Livekonzert spielen, Geschichten erzählen oder Theater spielen kann: In einigen Städten ist das mit Elektrobussen bereits Realität, auch dank des ZeEUS-Förderprogramms der EU und des internationalen Verkehrsverbundes UITP. Die Stadtwerke Münster sind ZeEUS-Partner und betreiben fünf Elektrobusse auf der Linie 14, die inzwischen über 130.000 emissionsfreie Kilometer zurückgelegt haben und damit schon mehr als drei Mal um die Erde gefahren sind.
Um die umweltfreundliche Mobilität hervorzuheben, hat die UITP in den letzten Wochen und Monaten in Münster und weiteren europäischen Städten künstlerische Aktionen in den Elektrobussen veranstaltet. Auf der Linie 14 zwischen Mauritz und Allwetterzoo hat die münstersche Band „The Thieves“ die Fahrgäste mit dem Song „Just the two of us“ begeistert. Das fertige Video findet sich nun auf www.stadtwerke-muenster.de/elektrobus. Wer wissen möchte, was in den anderen Städten im Bus umgesetzt wurde, kann sich dort auch zu den Videos aus Bonn, Warschau (Polen), Pilsen (Tschechien), London (England), Barcelona (Spanien) und Cagliari (Italien) klicken.
Ziel der Kampagne ist es, zusammen mit den lokalen Künstlern die Vorteile der Elektrobusse bekannt zu machen und so dazu beizutragen, dass Autofahrer ihr Fahrzeug stehenlassen und in den Bus umsteigen.”
Vergabekonzeption der Karlsruher Zweisystemverkehre
Das Karlsruher Regionalstadtbahnsystem mit Zweisystemfahrzeugen im Stadt-Umland-Verkehr stellt ein erfolgreiches und international viel beachtetes Modell dar. Zweisystemfahrzeuge können sowohl innerstädtisch wie Straßenbahnen als auch im Umland auf Eisenbahnstrecken als Eisenbahnfahrzeuge verkehren. Durch die Vergabekonzeption, auf die sich Verkehrsminister Winfried Hermann MdL und Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup heute verständigt haben, wird das Modell zukunftsfähig gesichert.
Das sog. Karlsruher Modell ermöglicht die Überwindung der Systemgrenzen von Eisenbahn und Straßenbahn durch den Einsatz von Zweisystemfahrzeugen. So können die Fahrgäste auch umsteigefrei aus dem Umland durch die Innenstadt fahren. Die Konzeption der Ausschreibung sieht vor, die umsteigefreie Innenstadtanbindung zu erhalten, wo sie aus Fahrgastsicht vorteilhaft ist. Diese Strecken werden ohne Ausschreibung direkt an die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) vergeben, weil diese alleiniger Inhaber von Zweisystemfahrzeugen ist. Im Gegenzug verzichtet die AVG auf Angebote außerhalb ihres Bereiches. Gleichzeitig werden langlaufende Verbindungen ohne Innenstadtanbindung als klassische Eisenbahnverkehre in den Wettbewerb überführt und europaweit ausgeschrieben. Hier darf sich die AVG nicht am Wettbewerb beteiligen.
Gemeinsam stellten Minister Hermann und Oberbürgermeister Mentrup ein Eckpunktepapier vor, welches die Vergabe des Modells und dessen künftigen Zuschnitt regelt. Durch die Abgrenzung der langlaufenden Linien von den Stadtbahnlinien, die durch die Karlsruher Innenstadt führen, wird die notwendige europaweite Ausschreibung möglich.
BOGESTRA-Hauptversammlung
Ein Rückblick auf die Zahlen des Geschäftsjahrs 2016 stand im Mittelpunkt der BOGESTRA-Hauptversammlung, die kürzlich in Gelsenkirchen stattgefunden hat. Das Jahresergebnis erläuterte Vorstand Andreas Kerber. Im Geschäftsjahr 2016 konnte die BOGESTRA die Fahrgastzahlen deutlich steigern und erstmals einen Wert von 146,4 Millionen Fahrgästen erreichen. Das bedeutet, dass überdurchschnittlich mehr Menschen für den Umstieg auf den ÖPNV motiviert werden konnten. Diese Entwicklung ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Mobilität in den Städten. Auch mit nahezu 128 Millionen Euro an Umsatzerlösen wurde außerdem eine neue Bestmarke in der Firmengeschichte erreicht.
Beim Blick auf das Gesamtergebnis führte Andreas Kerber aus, dass das Unternehmen wie in den vergangenen Geschäftsjahren auch im Jahr 2016 seine Zusagen gehalten hat. Mehr noch: das geplante Ergebnisziel (-58,5 Millionen Euro) konnte um ca. 1,5 Millionen Euro unterschritten werden (-56,99 Millionen Euro). Somit löse die BOGESTRA nach eigener Einschätzung ihr Versprechen ein, die Bezahlbarkeit des ÖPNV für ihre Anteilseigner und die mitbedienten Kommunen und Kreise sicherzustellen. Andreas Kerber: „Dass die Einhaltung der vereinbarten Finanzierungsziele eine wesentliche Grundvoraussetzung für die gefassten Direktvergabebeschlüsse ist und wir weiterhin intensiv an unseren Restrukturierungszielen, dem BOGESTRA-Weg, arbeiten, ist uns natürlich bewusst. Mit dem in 2016 erzielten Jahresergebnis stellen wir das auch unter Beweis.“
Regionalzuglinie 48 von Bernburg nach Magdeburg
Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel unterzeichnete am Freitag gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH Dr. Roman Müller den Verkehrsvertrag für die Regionalzuglinie 48 Bernburg – Calbe (Saale) – Schönebeck – Magdeburg. Der Vertrag tritt im Dezember 2018 in Kraft und ist auf 14 Jahre angelegt. Die durchgehende Verbindung gibt es seit Dezember 2013. Sie wird derzeit von DB Regio und ab Dezember 2018 von Abellio betrieben. Das Land zahlt für die ungefähr 250.000 Zugkilometer etwa 3,5 Millionen Euro im Jahr. Rund 125.000 Reisende nutzten jährlich die Bahnlinie.
Lange Zeit war nicht klar, ob sich das Land die Linie überhaupt noch leisten kann. Mit der vom Bund geplanten Umverteilung der sogenannten Regionalisierungsmittel für den Schienenpersonennahverkehr standen einige Bahnangebote im Land auf der Kippe. So konnte damals die Linie 48 im Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA) nur optional ausgeschrieben und auch kein Auftrag erteilt werden. Erst die nötige Finanzierungssicherheit ab Mitte 2016 öffnete Möglichkeiten, sie auch künftig zu bedienen. Der DISA-Verkehrsvertrag wurde einvernehmlich angepasst und Abellio nun vom Land beauftragt, die Leistungen der Linie 48 zu erbringen.
VSB ZeitCard Sommer
Wer sich ab dem 25. Juli die MonatsCard Schüler/Azubi/Student für September kauft, der fährt auch in diesem Jahr den ganzen Monat August bis zum 10. September gratis im gesamten Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Schwarzwald-Baar (VSB) – und sogar noch darüber hinaus in den südbadischen Nachbarverbünden Rottweil (VVR), Tuttlingen (TUTicket), Offenburg (TGO), Freiburg (RVF), Lörrach (RVL), Waldshut (WTV) und Konstanz (VHB).
„Mit der ZeitCard Sommer bieten wir unseren jungen Kunden im Ausbildungsverkehr den ganzen Sommer über freie Fahrt im gesamten VSB und seinen Partnerverbünden in Südbaden getreu dem Motto; Ich fahr´ ab auf die VSB ZeitCard Sommer!“ so Thomas J. Mager Geschäftsführer des VSB.
Nach den Sommerferien (ab dem 11.09.2017) gilt dann wieder die eingetragene Strecke der MonatsCard Schüler/Azubi/Student. Die ZeitCard Sommer gibt es wie gewohnt an allen Verkaufsstellen des VSB außer an den DB-Ticketautomaten. Weitere Informationen zur ZeitCard Sommer auf der VSB-Internetseite www.v-s-b.de/de/aktuell
Deutschsprachige Busverbände betonen Gemeinsamkeiten
Am 20. Juli sind die Spitzenvertreter der Busverbände aus Deutschland, Osterreich, der Schweiz und Luxemburg zu ihrem jährlichen Arbeitstreffen zusammengekommen. Austragungsort war dabei diesmal die Ostseestadt Warnemünde, in der unter anderem die aktuellen Initiativen der EU-Kommission auf der Tagesordnung standen. Diesbezüglich betonten die Verbandsvertreter einstimmig, dass die Interessen und Eigenheiten der Busbranche in den derzeitigen Vorschlägen zu den Sozialvorschriften nicht ausreichend zu finden seien. Gemeinsam wollen die vier Länder auf Verbesserungen hinarbeiten.
„Die aktuellen Vorschläge der EU-Kommission zu den Lenk- und Ruhezeiten lassen erkennen, dass die Besonderheiten der Branche entweder nicht erkannt oder ignoriert wurden.“, darin waren sich die Präsidenten der Busverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg ausnahmslos einig. „Hier wollen wir im Schulterschluss ansetzen und auf gute Lösungen für Fahrgäste, Fahrer und Unternehmen hinwirken.“, sagten sie am Rande der Veranstaltung in Warnemünde und bestärkten so ausdrücklich ihr länderübergreifendes Zusammenwirken. Zu den Inhalten des Treffens führten sie weiter aus: „Im Hinblick auf die aktuellen Ziele und Herausforderungen der Omnibusbranche herrscht große Einigkeit bei den anwesenden Verbandsvertretern, dass wir gemeinsam mehr erreichen können und wollen. Dies gilt beispielsweise für den Abbau von bürokratischen Hindernissen.“
Neben den aktuellen politischen Initiativen waren die Diskussionen der Sitzung auch geprägt von Fragen zum digitalen Wandel im Busverkehr. Die Branchenvertreter vor Ort nutzten das Arbeitstreffen für den Know-how-Austausch und die stärkere Vernetzung über Landesgrenzen hinweg. Besprochen wurde eine gemeinsame Strategie für die Zukunft unter den Vorzeichen von modernen Mobilitätsplattformen, autonomen Fahrkonzepten und alternativen Antriebstechnologien. Zudem ging es auch um die Verzahnung von nationalen Initiativen der Einzelverbände mit den Aktivitäten innerhalb des internationalen Dachverbandes IRU.
Schaeffler AG und Fraunhofer unterzeichnen strategische Partnerschaft
Die Schaeffler AG kooperiert seit vielen Jahren erfolgreich mit verschiedenen Fraunhofer-Instituten. Nun sind die Schaeffler AG und Fraunhofer eine strategische Partnerschaft eingegangen, die die Zusammenarbeit weiter intensivieren soll. Wie sehen die Fabrik und der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Wie gestaltet sich die zukünftige Mobilität emissionsfrei und intelligent im urbanen Umfeld zunehmender Digitalisierung? Das sind Themen bei denen Schaeffler und Fraunhofer zukünftig strategisch und langfristig zusammenarbeiten werden. Der regelmäßige Austausch über den Wandel in der Welt und die daraus resultierenden Herausforderungen und Möglichkeiten sind für beide Seiten wichtige Bestandteile der Partnerschaft.
Geschäftsjahr 2016 des Konzerns Städtische Werke Nürnberg
Für die Unternehmen unter dem Dach der Städtischen Werke Nürnberg verlief das Geschäftsjahr 2016 nach eigener Aussage zufriedenstellend. Die Tochterunternehmen N-ERGIE Aktiengesellschaft, die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft und die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen erzielten mit ihren Geschäftstätigkeiten in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung, öffentlicher Personennahverkehr und Wohnungswirtschaft insgesamt zwar einen etwas niedrigeren Umsatz in Höhe von 2.953,8 Millionen Euro (Vorjahr: 3.003,7 Millionen Euro), der Konzernjahresüberschuss stieg aber auf 71,4 Millionen Euro (Vorjahr: 56 Millionen Euro). Erfreulich ist laut VAG die Entwicklung des Verkehrsunternehmens. Die Angebote kämen bei den Bürgern an und schlagen mit einem starken Umsatzplus zu Buche. So erhöhte sich die Zahl der Fahrgäste gegenüber dem Vorjahr um 4,3 Prozent, von 144 Millionen auf 150 Millionen. Die Verkehrserlöse inklusive der Verkehrsnebenerlöse stiegen um 8,0 Prozent oder 10,5 Millionen Euro auf 141,0 Millionen Euro. Zurückzuführen sei der Erfolg auf die tariflichen und nachfragefördernden Maßnahmen. Gerade mit Angeboten für Schüler und Studenten, für Abo-Kunden und Arbeitnehmer/FirmenAbonnenten konnte die VAG punkten. Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie 4, dem neuen Busnetz Nord und dem Ringbusnetz – Angebotsverbesserungen, die bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 realisiert worden sind – sowie der Verlängerung der U-Bahn-Linie U3 über Klinikum Nord bis Nordwestring im Mai dieses Jahres darf laut VAG auf weitere Fahrgastzuwächse gehofft werden.