VRR-Nahverkehrsplan 2025: Die Verkehrswende gestalten

Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rand- und Rahmenbedingungen von Mobilität haben sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Um die Verkehrswende weiter vorantreiben zu können, müssen Nahverkehrsakteure diesem Wandel gerecht werden und den ÖPNV für die Zukunft rüsten. Der VRR-Nahverkehrsplan spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Denn in ihm definiert der VRR als Mobilitätsdienstleister ganz konkret, wie sich die öffentliche Mobilität in seinem Verbundraum mittel- bis langfristig mit einem Zeithorizont bis zum Jahr 2035 weiterentwickeln muss, um mehr Menschen für den umwelt- und klimafreundlichen ÖPNV zu gewinnen. Diese mittel- bis langfristige Perspektive ist ganz entscheidend. Denn nur nachhaltige Lösungen können einen Beitrag zu einer erfolgreichen Verkehrswende leisten.

Faktor 1: Der Klimaschutz

Einer der wichtigsten Treiber der Verkehrswende ist der Klimaschutz. In Nordrhein-Westfalen definieren das Bundesklimaschutzgesetz und das Klimaschutzgesetz NRW die Anforderungen, denen ein zukunftsfähiger öffentlicher Verkehr gerecht werden muss – beispielsweise im Hinblick auf einen möglichst geringen CO2-Ausstoß. Doch wie gehen wir mit diesen klimapolitischen Herausforderungen um? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die öffentliche Mobilität? Wie muss sich das ÖPNV-Angebot entwickeln, um den hohen Klimaschutzanforderungen gerecht zu werden? In seinem Strategiekonzept „Verkehr & Mobilität im VRR 2030/2045“ nähert sich der VRR diesen Fragen und skizziert Ziele, Lösungsansätze und Visionen für sein Verbundgebiet, um sie in einem nächsten Schritt im VRR-Nahverkehrsplan 2025 planerisch festzuschreiben.

Faktor 2: Das Mobilitätsbedürfnis der Kunden und Kundinnen

Sich um einen attraktiven und zukunftsorientierten Öffentlichen Personennahverkehr zu bemühen heißt, immer wieder die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in den Blick zu nehmen. Denn die Art und Weise, wie Menschen mobil sind, hat sich in den letzten Jahren verändert. Dies resultiert unter anderem aus einem allgemeinen Wertewandel bei den Kunden und Kundinnen. Mobilität ist heute flexibler, vielfältiger und verknüpft unterschiedliche Verkehrsmittel zu durch-gehenden intermodalen Wegeketten. Fahrgäste kombinieren immer häufiger Bus und Bahn mit Mobilitätsservices wie On-Demand- oder Sharing-Angeboten, aber auch mit individuellen Verkehrsmitteln wie dem eigenen Auto oder Fahrrad. Park+Ride- oder Bike+Ride-Angebote sowie digital gesteuerte Fahrradabstellanlagen wie DeinRadschloss bieten Potenzial, weitere Verkehre auf den Umweltverbund zu verlagern.
Auch die fortschreitende Digitalisierung von Angeboten und Services spielt für die Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Rolle. Denn sie erleichtert ihnen den Zugang zu den verschiedenen Mobilitätsangeboten, nicht zuletzt in Form zeitgemäßer Tarif- und Vertriebslösungen. Mit eezyNRW gibt es bereits einen einfachen und komfortablen elektronischen Tarif, den Gelegenheitskundinnen und -kunden in Nordrhein-Westfalen direkt über ihr Smartphone nutzen können.
Und auch das DeutschlandTicket ist eine historische Chance, traditionelle Tarifstrukturen im Interesse der Fahrgäste zu vereinfachen und die Digitalisierung des Nahverkehrs weiter voranzutreiben.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 7/8-2023.

Faktoren einer erfolgreichen MaaS-Entwicklung

Im Jahr 2019 hat Deutschland mit dem Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral zu sein. Das erfordert auch eine Veränderung im Verkehrssektor, der im gleichen Jahr für insgesamt 20 % der deutschlandweiten Emissionen verantwortlich war. Trotz alledem ist in den Jahren von 2011 bis 2021 die Dichte der privaten Fahrzeuge in Deutschland gestiegen – von 517 auf 580 Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner. Ein möglicher Grund ist der Komfort, den das Auto als unkompliziertes Verkehrsmittel mit sich bringt. Dieser Reisekomfort ist durch die alleinige Nutzung des öffentlichen Verkehrs nur bedingt erreichbar. Eine echte Alternative kann durch das Prinzip „Mobility-as-a-Service“ (MaaS) erreicht werden.
Angeboten wird der Mobilitätservice über eine Plattform bzw. App, die sich der Nutzer auf sein Smartphone herunterlädt. Grundsätzlich zeichnet sich ein MaaS-Angebot dadurch aus, dass dem Bediener verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung gestellt werden. Welche Arten und Formen der Mobilität konkret genutzt werden können, ist dabei sehr unterschiedlich. Für gewöhnlich gehören dazu öffentliche Verkehrsmittel, Taxis, Ridepooling und Sharing-Fahrzeuge, welche sich weiter in Autos, Fahrräder, Tretroller und Mopeds aufgliedern. Der Vorteil für den Nutzenden resultiert insbesondere aus der gebündelten und effizienten Darstellung der unterschiedlichen Verkehrsmittel, welche je nach individueller Präferenz gewählt werden können. An warmen und sonnigen Tagen eignet sich so für die Fahrt zum Park z.B. der Tretroller, während für die Rückreise aus der gleichen App heraus ein Taxi gebucht werden kann.
Das Konzept besitzt darüber hinaus die Möglichkeit, durch ein intermodales Routing das ÖV-Angebot nutzerfreundlich zu ergänzen und eine „Tür-zu-Tür“-Mobilität zu ermöglichen. Dabei wird gerne von der ersten und letzten Meile gesprochen, in der z.B. durch die Nutzung eines Sharing-Fahrzeugs die Fahrt zum ersten ÖV-Reiseabschnitt erfolgt oder von der letzten Haltestelle ein weiteres Mobilitätsangebot zum Erreichen der Zieladresse genutzt wird.
Trotz des großen Potenzials einer MaaS-Plattform ist allerdings festzustellen, dass noch bestimmte Optimierungsmöglichkeiten bestehen, um den Nutzen des Konzepts zu verbessern. Grundsätzlich gilt, dass es sich um eine noch junge und dynamische Branche handelt, in der es regelmäßig zu Marktveränderungen durch Fusionen und Rückzügen kommt. Die Effekte wirken sich u.a. auf die technische Infrastruktur aus, die sich insbesondere aus der Sicht der Plattformbetreiber als fragmentiert darstellt. So wird hier von Insellösungen gesprochen, die zu erhöhten finanziellen Aufwendungen bei der Anbindung der Mobilitätsanbieter führen. Hier können Standardisierungsbestrebungen helfen, um den Effekten entgegenzuwirken. Zudem vereint eine Mobilitätsplattform eine Vielzahl von unterschiedlichen Akteuren, die unterschiedliche Anforderungen und Bedürfnisse mit sich bringen. Daher ist es wichtig, mögliche Interessen und Zielkonflikte frühzeitig zu identifizieren und zusammenführen zu können.
Darüber hinaus ist generell zu beachten, dass das Verhalten einer MaaS-Plattform als disruptiv wahrgenommen werden kann, da sie sich zwischen den Mobilitätsanbietern und den Kunden setzt. Die Befürchtung ist hier, dass der direkte Kontakt zu den Kunden und seinen Bedürfnissen verloren geht. Für ein faires und kooperatives Verhalten untereinander ist es daher wichtig, diesem Effekt durch entsprechende regulatorische Rahmenbedingungen vorzubeugen. Dafür ist es erforderlich, die unterschiedlichen Stakeholder aktiv in Initiativen und Standardisierungsprozessen zu integrieren.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 7/8-2023.

Priorität für die klimafreundliche Schiene

Das Bundeskabinett hat jetzt über die Verteilung der Mittel aus dem „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) entschieden und im Mobilitätsbereich dabei die Priorität auf den klimafreundlichen Verkehrsträger Schiene gelegt. Dieser wurde in den vergangenen Jahrzehnten erheblich vernachlässigt, sodass sich ein immenser Investitionsrückstau gebildet hat. Bis 2027 brauchen wir bis zu zusätzliche 45 Milliarden Euro, um diesen Rückstau abzubauen. Im Entwurf für den Haushalt 2024 und der Finanzplanung bis 2027 haben wir bereits im Einzelplan des BMDV zusätzliche 11,5 Milliarden Euro für die Schiene vorgesehen. Möglich wird dies auch dank der Einnahmen aus der erweiterten Lkw-Maut. Jetzt kommen aus dem KTF weitere Mittel in Höhe von 12,5 Milliarden Euro für die Schiene dazu. Die Deutsche Bahn erbringt darüber hinaus einen Eigenbeitrag von 3 Milliarden Euro – den sie über einen Kredit am Kapitalmarkt finanziert. Wir prüfen darüber hinaus, ob der DB AG zum Abbau des Investitionsstaus weitere Mittel über eine Eigenkapitalerhöhung zur Verfügung gestellt werden können. Aufgrund eines Beschlusses der Bundesregierung von 2019 wird das Eigenkapital der DB AG bis 2024 bereits jährlich um 1,125 Mrd. Euro erhöht – zur Finanzierung grundlegender Bahninfrastruktur- sowie von Digitalisierungsmaßnahmen. Die Bundesregierung wird insofern zeitnah Gespräche mit der EU-Kommission aufnehmen, ob über weitere Eigenkapitalmaßnahmen zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden können. Wir werden alles daransetzen, den gewaltigen Investitionshochlauf in den kommenden Jahren fortzusetzen – mit dem im Koalitionsbeschluss vom März bekräftigten Ziel, bis 2027 insgesamt bis zu 45 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung zu stellen.
Dieses Paket bringt der Schiene einen immensen Investitionsschub. Damit können wir wesentliche Bestandteile unseres sehr ambitionierten Sanierungskonzepts umsetzen. Es wird ein Kraftakt für Bahn- und Bauindustrie, die diese Mittel kurzfristig verbauen müssen.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Mit diesem massiven Finanzpaket rücken wir den Verkehrsträger Schiene dahin, wo er hingehört: ins Zentrum einer modernen, nachhaltigen und guten Mobilität. Ein leistungsfähiges, zuverlässiges, modernes, digitalisiertes Schienennetz ist Voraussetzung dafür, dass Gütertransporte verlässlich und pünktlich sind und Menschen gern mit der Bahn fahren. Wirtschaft und Gesellschaft werden somit von den Investitionen gleichermaßen profitieren. Auch das Deutschlandticket braucht eine leistungsfähige Schiene, um seine volle Wirkung entfalten zu können. Mit dem Finanzpaket leisten wir somit zugleich einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Denn die Schiene ist ein sehr effizienter Verkehrsträger, der zudem bei der Elektrifizierung am weitesten fortgeschritten ist – und somit als erster klimaneutral unterwegs sein kann. All diesen Vorteilen tragen wir Rechnung, indem wir die Schiene in den kommenden Jahren mit Rekordmitteln unterstützen. Noch im September werden wir dazu Bahn- und Baubranche einladen, um gemeinsam zu besprechen, wie wir diese Rekordmittel am effizientesten verbauen können, um schnell spürbare Verbesserungen für die Fahrgäste und Güterverkehrskunden zu erreichen.“

Wir investieren mehr als je zuvor in die Infrastruktur und damit in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Wir wirtschaften solide und legen einen klaren Schwerpunkt auf Investitionen. Mit der Instandhaltung und Modernisierung unserer Verkehrswege ermöglichen wir Fortschritt und Wirtschaftswachstum trotz angespannter Haushaltslage. Davon profitieren alle Menschen in unserem Land. Die Herausforderungen, vor denen diese Bundesregierung steht, sind groß und die Mittel begrenzt. Vor diesem Hintergrund setzen wir bewusst die Priorität auf die Bahn, um diesen wichtigen Verkehrsträger endlich voranzubringen und zu modernisieren.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Emissionsfreie E-Busse in Hamburg-Harburg

Die Elektrifizierung des Nahverkehrs im Hamburger Süden nimmt Fahrt auf. Anfang kommenden Jahres sollen die ersten emissionsfrei angetriebenen und leisen E-Busse durch Harburg und Umgebung fahren. Dazu wird aktuell der Busbetriebshof an der Hannoverschen Straße umgerüstet. Gleichzeitig plant die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) eine komplett neue Zentralwerkstatt für die Busse im Hamburger Süden. Hierfür konnte sie aktuell ein Grundstück am Stenzelring erwerben. 
60 Busse sind auf dem Busbetriebshof der HOCHBAHN an der Hannoverschen Straße stationiert. Künftig werden von hier zunehmend emissionsfreie Busse starten. Im Auftrag der HOCHBAHN errichtet Siemens aktuell die dafür erforderliche Infrastruktur. Zunächst werden 20 Ladeplätze für E-Busse gebaut. Die Ladegeräte stehen neben den Busspuren, die Ladekabel werden über Traversen zu den einzelnen Bussen geführt.
Die weitere Umrüstung des Betriebshofes auf E-Mobilität wird dann Schritt für Schritt erfolgen. Die hier angewendete Traversenlösung könnte dabei durchaus zum neuen Standard werden. Aktuell plant die HOCHBAHN diese Technik auch auf Betriebshof in Wandsbek ab Mitte 2025 einzusetzen. Abschließen konnte die HOCHBAHN ihre Standortsuche für eine Zentralwerkstatt im Hamburger Süden. In der künftigen Werkstatt am Stenzelring sollen alle größeren Reparaturen für die künftig etwa 400 HOCHBAHN-Busse südlich der Elbe erfolgen. Während kleinere Reparaturen, Wartungen und Inspektionen in den dezentralen Betriebshofwerkstätten durchgeführt werden können, müssen die Busse bei größeren Schäden bislang nach Hummelsbüttel oder Alsterdorf überführt werden, wo die FFG für die HOCHBAHN Zentralwerkstätten vorhält. Die neue Zentralwerkstatt wird komplett auf E-Antriebe ausgerichtet sein und soll noch in diesem Jahrzehnt – parallel mit dem neuen MobilitätsHub – auf der Veddel in den Betrieb gehen.
Neben dem Standort an der Hannoverschen Straße verfügt die HOCHBAHN über den Betriebshof an der Winsener Straße (110 Busse) und am Heykenaukamp (60 Busse). Der Standort an der Winsener Straße soll perspektivisch aufgegeben werden. Voraussetzung ist, dass die HOCHBAHN ein geeignetes Grundstück findet.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Brand in einem metronom-Zug

Am 7. August 2023 hat der Brand in einem Schaltkasten eines metronom-Zuges zur Evakuierung der Fahrgäste im Bahnhof Hamburg-Harburg geführt. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehr gab es keine Personenschäden. Wie es zu dem technischen Schaden kommen konnte, wird derzeitig sorgfältig analysiert. Eine erste Einschätzung des Zugherstellers, Halters und Instandhalters Alstom hat ergeben, dass es sich um einen Einzelfall handele. Heute soll aufgrund eines Ersatzwaggons der Zugverband wieder zur Verfügung stehen.

Andreas Florez, Pressesprecher Alstom: “Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sich dieser Defekt an einem anderen Alstom-Zug der Eisenbahngesellschaft Metronom wiederholt. Das Unternehmen bedauert die Unannehmlichkeiten, die Metronom und den Fahrgästen entstanden sind.“

Auch die metronom Eisenbahngesellschaft bedauert das Geschehene. Technischer Geschäftsführer Rainer Blüm: „Wir danken der Feuerwehr für den schnellen und professionellen Einsatz und hoffen, dass alle Fahrgäste noch ihr Ziel erreichen konnten.“

Quelle: metronom Eisenbahngesellschaft mbH

Deutschlandticket: Ruhrbahn zieht positive Bilanz

Drei Monate nach dem Verkaufsstart des DeutschlandTickets zieht die Ruhrbahn eine positive Bilanz: Die Einführung des Abo-Tickets, mit dem Kunden für nur 49 Euro in ganz Deutschland mobil sind, war ein voller Erfolg: Mehr als 34.000 neue Abonnenten haben bis jetzt ein DeutschlandTicket der Ruhrbahn erworben, 22 Prozent davon fahren nun mit dem digitalen Ticket auf ihrem Smartphone durch ganz Deutschland. Und etwa 90 Prozent aller bisherigen Abonnenten wählten das DeutschlandTicket als ihren neuen Favoriten und wechselten von ihrem bisherigen Abo zum neuen Ticket.
Zum Start des DeutschlandTickets im Mai verfügte die Ruhrbahn aufgrund der Halbleiterkrise nicht über Chipkarten im DeutschlandTicket-Design, so dass Neukunden stattdessen eine Chipkarte im MeinTicket-Design erhielten und Abonnenten übergangsweise ihre bisherigen Chipkarten behielten. Mittlerweile sind schon viele von den neuen und alten Abonnenten mit einer Chipkarte im DeutschlandTicket-Design ausgestattet bzw. sollen diese schnellstmöglich erhalten. Als einer der rd. 126.000 DeutschlandTicket-Kunden und langjähriger Abonnent erhielt Oberbürgermeister Thomas Kufen heute sein DeutschlandTicket persönlich überreicht durch Michael Feller.

„Als Inhaber des ehemaligen Firmentickets bin ich ab sofort mit dem DeutschlandTicket unterwegs. Das gilt übrigens auch für über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung. Der ÖPNV ist eine kostengünstige und klimafreundliche Alternative zum Auto, deshalb bieten wir als Arbeitgeberin bereits seit Jahren die Möglichkeit eines vergünstigten Tickets an. Das DeutschlandTicket macht das Pendeln jetzt sogar noch einfacher,“ so Kufen.

„Das DeutschlandTicket leistet einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende. Die bisherigen vertrieblichen Barrieren und komplizierten Tarifstrukturen existieren mit dem DeutschlandTicket praktisch nicht mehr. Jetzt heißt es einfach einsteigen. Wir erleben seit der Einführung im Mai ein starkes Wachstum im Abo-Segment: rund 134.000 Menschen in Essen und Mülheim fahren mit einem Abo-Ticket der Ruhrbahn. Zuletzt hatten wir vor Beginn der Corona-Pandemie einen vergleichbaren Stand. Nun kommt es darauf an, dass die Entwicklung nachhaltig ist“, erklärt Michael Feller, Geschäftsführer Ruhrbahn.

Quelle: Ruhrbahn

Lob für Deutschlandticket, Kritik an ÖPNV-Qualität

„Wie finden Sie das 49-Euro-Ticket?“ Diese Frage hatte der Automobil-Club Verkehr seinen 500.000 Mitgliedern kürzlich gestellt, jetzt liegen die Antworten vor. Die anonymisierte Befragung erfolgte über eine Login-geschützte Anwendung des ACV und war pro Person nur einmal möglich. Viele Stimmen sehen im Deutschlandticket einen „Durchbruch“ und „Meilenstein“, die Einführung sei „überfällig“ gewesen. Lob gibt es vor allem für die Vereinfachung beim Ticketkauf. Die unzeitgemäße und komplizierte Tarifgestaltung durch die vielen Verkehrsverbünde in Deutschland gehöre endlich der Vergangenheit an. Beim Preis dagegen gehen die Meinungen auseinander. Viele ACV-Mitglieder freuen sich über die erhebliche Einsparung im Vergleich zu den bisher regional angebotenen Monatstickets. Hier kann der Preisvorteil durchaus 30 Euro und mehr betragen. So lobt ein Mitglied: „Selbst ein Kurzstrecken-Monatsticket war teurer, auch 59 EUR wären immer noch ein Schnäppchen.“ Ein anderes Mitglied hält das Ticket „sozialpolitisch für gut, weil auch sozial Schwache sich damit mal einen Ausflug leisten können.“ Andere Stimmen kritisieren das Ticket dagegen als zu teuer, angesichts der Qualität des Öffentlichen Verkehrs. Ein ACV-Mitglied moniert: „Im ländlichen Raum ist das Angebot im ÖPNV viel zu dünn und unflexibel, speziell am frühen Morgen sowie nach 22 Uhr findet ÖPNV nicht statt. Kleinere Dörfer werden kaum angefahren. Ohne Auto geht hier nichts!“ Ein anderes Mitglied schreibt: „Eigentlich eine tolle Sache. Nur was nützt es, wenn ich auf dem Land lebe und der ÖPNV nicht ausgebaut wird?“
Ein Wunsch, den viele Befragte äußern, betrifft die Mobilität von Familien. Hier sieht der ACV dringenden Verbesserungsbedarf, denn die Mitnahme von Kindern ab 6 Jahre ist beim Deutschlandticket bislang nicht inkludiert. Weitere Vorschläge: Eine vergünstigte Ticket-Variante mit regional begrenzter Gültigkeit, Kaufoption am Automaten, flexiblere Buchung ab Ausstellungsdatum statt zum Monatsbeginn und eine Möglichkeit zum Upgrade für Fahrten in den ICE der Bahn.

Quelle: Automobil-Club Verkehr (ACV)

Lade- und Tankinfrastruktur-Förderung bei der wupsi

Der Ausbau der alternativen Antriebe bei der wupsi geht weiter voran, nachdem im April 2022 die ersten zehn batteriebetriebenen Elektrobusse in die Flotte aufgenommen wurden. Der Zweckverband go.Rheinland hat der wupsi Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 45,08 Millionen Euro übergeben, welche durch das Land Nordrhein-Westfalen bereitgestellt werden. Damit wird die Lade- und Tankinfrastruktur für 112 batteriebetriebene Elektrobusse sowie zehn Brennstoffzellen-Busse (Wasserstoffbusse) gefördert. Die Förderquote liegt bei 90 Prozent.
Durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hatte die wupsi bereits im letzten Jahr die Förderzusage für 46 batteriebetriebene E-Busse sowie erstmalig auch zehn Wasserstoffbusse erhalten, deren Mehrkosten gegenüber Dieselbussen mit je 80 Prozent gefördert werden. Die Förderung über go.Rheinland ermöglicht nun auch den Aufbau der nötigen Lade- und Tankinfrastruktur auf den Betriebshöfen in Leverkusen und Bergisch Gladbach. Dies beinhaltet neben den Ladesäulen die Infrastruktur zur Stromverteilung, die Erweiterung der Netzanschlüsse sowie auch die Anschaffung einer Wasserstofftankstelle.
Der Umbau der kompletten Busflotte der wupsi soll bis 2034 abgeschlossen sein. Dabei wird sowohl auf batteriebetriebene Elektrobusse als auch auf Wasserstoffbusse gesetzt. Für die längeren Strecken über Land sollen dabei künftig die reichweitenstärkeren Wasserstoffbusse eingesetzt werden, für die kürzeren Linien im Stadtverkehr werden die batteriebetriebenen Elektrobusse genutzt. Die Erfahrungen mit den seit über einem Jahr im Einsatz befindlichen Elektrobussen sind dabei sehr positiv, sowohl die Fahrgäste als auch das Fahrpersonal sind von den leisen und umweltfreundlichen Fahrzeugen begeistert.

Quelle: go.Rheinland

Immer mehr Arbeitnehmer nutzen in Dortmund das „DeutschlandTicket Job“

Nur vier Monate nach Verkaufsstart und drei Monate nach Gültigkeitsbeginn des »DeutschlandTicket« sind in Dortmund bereits rund 71.000 Fahrgäste mit dem neuen, bundesweit gültigen Abo unterwegs – darunter fast 32.000 neu hinzugewonnene Kunden (Stand: 31. Juli). Besonders erfreulich ist diese Entwicklung: Immer mehr Arbeitnehmer nutzen das »DeutschlandTicket Job«, weil immer mehr Arbeitgeber die Chance ergreifen, ihre Beschäftigten zu unterstützen. Die Zahl der Unternehmen, die sich registriert haben, ging von Mai (44) bis Juli (131) buchstäblich durch die Decke. Für August sind schon jetzt weitere 30 Firmen registriert. Übersetzt in Nutzer bedeutet das: Die Schallmauer von 12.000 ist geknackt. „Das neue Angebot hat sich aus dem Stand zum Sommer-Hit entwickelt – mit großem Potenzial, ein echter Dauerbrenner zu werden“, sagt Ulrich Jaeger, Verkehrsvorstand von DSW21.
Zeitgleich mit dem bundesweit gültigen »DeutschlandTicket« zum Preis von 49 € startete im Mai das noch einmal deutlich vergünstigte »DeutschlandTicket Job«. Vorausgesetzt, der Arbeitgeber übernimmt (mindestens) 25 % der Kosten, also 12,25 €, gewähren Bund und Länder weitere 5 % (2,45 €) Rabatt. Als Arbeitnehmer kann man dann schon für 34,30 € im Monat überall in Deutschland den Nahverkehr nutzen. Gab es zuvor beim »Firmenticket« eine Mindestabnahmemenge von 30 Tickets pro Unternehmen, gilt das Angebot beim »DeutschlandTicket Job« schon ab dem ersten Ticket. Damit ist es auch für Klein- und Kleinst-Unternehmen attraktiv.
DSW21 spürte einen Sofort-Effekt: Die Zahl von 44 Kooperationspartnern beim bisherigen »Firmenticket« stieg im Juni sofort auf 105. Im Juli sind es schon 131, und im August werden mehr als 160 Betriebe registriert sein – eine Vervierfachung. Weil sich unter ihnen viele kleine Firmen befinden, stieg die Zahl der Nutzer zwar nicht proportional, aber dennoch signifikant: von 8.300 auf 12.000. Fast 50 Prozent! „Dass das Job-Ticket ein überaus attraktives Angebot ist, war uns von vorneherein klar“, sagt Ulrich Jaeger. „Deshalb hatten wir auf ein hohes Interesse gehofft.“ Die Erwartungen werden bisher aber sogar übererfüllt.

Quelle: DSW21

Fahrgastrekord in Nürnberg

Im Juli 2023 haben so viele Fahrgäste wie noch nie zuvor die Verkehrsmittel der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg genutzt. Das geht aus den Daten der Dauerzählstellen an allen 49 U-Bahnhöfen hervor: Sie haben im Juli mit 10,2 Millionen den höchsten je gemessenen Wert erreicht. Im Vergleich zum Vor-Corona-Nachfrageniveau sind das etwa zehn Prozent mehr Fahrgäste.
Nachdem die Fahrgastzahlen von Mai bis August 2022 durch das 9-Euro-Ticket bereits kurzfristig wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht hatten, setzte sich die Erholung der Fahrgastzahlen auf einem Niveau von 88 Prozent im September 2022 bis auf 95 Prozent im April 2023 kontinuierlich fort. Mit Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 stieg die Nachfrage dann sprunghaft an.
„Die jetzt vorliegenden Zähldaten zeigen einen sehr erfreulichen Trend, zu dem das Deutschlandticket erheblich beiträgt“, sagt VAG-Vorstandssprecher Tim Dahlmann-Resing. Denn dass die Zehn-Millionen-Marke an den Dauerzählstellen der U-Bahn im Monat Juli überschritten wurde, ist außergewöhnlich. Traditionell ist der Oktober der nachfragestärkste Monat im ÖPNV. In diesem Monat sind normalerweise keine Ferien und das Wetter wird schon ungemütlicher, so dass Radfahrer und Fußgänger umsteigen. Zuletzt wurde die Zehn-Millionen-Marke im Oktober 2019 erreicht.

Quelle: VAG Nürnberg