Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) hat am Mittwoch den Testbetrieb für die Echtzeitinformation bei der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) gestartet. Fahrgäste erhalten ab sofort bei der EFA auf der KVV-Website kvv.de oder über die mobile Auskunft info.kvv.de die Echtzeitdaten von fünf Verkehrsunternehmen.
Neben den Bussen und Bahnen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) werden bei der Fahrplanauskunft nun auch die Mobilitätsangebote der Nahverkehr Mittelbaden Walz GmbH (NVW), der Verkehrsgesellschaft Rastatt (VERA) und der Deutschen Bahn (DB) in Echtzeit dargestellt. Der Testbetrieb soll einige Wochen andauern. Während dieser Phase können Systemfehler erkannt und korrigiert werden. Anschließend sollen weitere Nahverkehrsunternehmen mit ihren Daten sukzessive in die elektronische Fahrplanauskunft integriert werden.
BGH – Auskunftspflicht von öffentlichen Versorgungsunternehmen
Versorgungsunternehmen, die von der öffentlichen Hand beherrscht werden und Aufgaben der Daseinsvorsorge wahrnehmen, sind verpflichtet, der Presse Auskünfte zu erteilen (BGH, 16.03.2017, I ZR 13/16).
Kommunale Versorgungsunternehmen sind Behörden im presserechtlichen Sinne
Der BGH entschied, dass kommunale Versorgungsunternehmen – konkret die Gelsenwasser AG – Behörden nach § 4 Abs.1 Landespressegesetz NRW (LPrG NW) seien und der Presse Auskünfte über die Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgabe erteilen müssen. Der presserechtliche Behördenbegriff erfasse auch juristische Personen des Privatrechts, die von der öffentlichen Hand beherrscht und zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben, etwa im Bereich der Daseinsvorsorge, eingesetzt werden.
Kein Auskunftsverweigerungsrecht
Ein kommunales Versorgungsunternehmen könne sich auch nicht auf ein Auskunftsverweigerungsrecht nach § 4 Abs. 2 Nr. 3 LPrG NRW berufen. Ein schutzwürdiges privates Interesse der Versorgungsunternehmen werde durch den Auskunftsanspruch nicht verletzt. Im Hinblick auf die sachgerechte Verwendung öffentlicher Mittel und politische Aktivitäten kommunal beherrschter Unternehmen, überwiege das öffentliche Informationsinteresse.
Autoren:
Dr. Ute Jasper, Leiterin der Praxisgruppe „Öffentlicher Sektor und Vergabe“, und Dr. Laurence M. Westen, Sozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek
”
HAVAG-Umsteiger-Ticket wird neu aufgelegt
Ab dem 15. April startet die Hallesche Verkehrs-AG mit dem Umsteiger-Ticket in die zweite Runde. Im vergangenen Jahr war das Ticket mit über 400 neuen Abo-Abschlüssen sehr gut angenommen worden und wird deshalb noch einmal aufgelegt. Denn auch in diesem Frühjahr starten wieder zahlreiche Baumaßnahmen im Straßenverkehr, die diesen zeitweise massiv beeinträchtigen werden.
Als Umsteiger-Ticket stehen alle HAVAG-Abonnements zur Verfügung. Eine Ausnahme bilden die ABOs für Senioren und Schüler. Das Besondere neben den normalen ABO-Vorteilen: Die Mindestvertragslaufzeit des Umsteiger-Ticket beträgt sechs statt der üblichen zwölf Monate. Zudem erhalten alle Interessenten, die bei Abschluss einen Fahrzeugschein vorweisen können und in den letzten zwölf Monaten kein ABO-Kunde bei einem Verkehrsunternehmen im Mitteldeutschen Verkehrsverbund waren, bei Vertragsabschluss ein Startguthaben von 25 Euro verrechnet. Bis 15. Oktober hält die HAVAG das Sonderangebot vor, damit Autofahrer einen einfacheren Zugang zum halleschen Nahverkehr erhalten und ihr Auto oder Motorrad zu Hause stehen lassen können. Der erste Geltungstag des Umsteiger-Ticket muss innerhalb des Aktionszeitraumes liegen.
Bessere Möglichkeiten für Pendler
Die HAVAG empfiehlt gerade Pendlern, das Auto am Stadtrand zu parken und alternativ Busse und Bahnen zu nutzen. Zu den bestehenden Park & Ride-Plätzen wurden im vergangenen Jahr weitere Parkplätze mit kurzer Straßenbahnanbindung eingerichtet. Parallel dazu wurde ein weiträumiges Beschilderungssystem umgesetzt, um die Erreichbarkeit der alten und neuen Parkplätze zu verbessern.
Die HAVAG bietet Firmen verstärkt Jobtickets an, um die Fahrt zu und von der Arbeit nicht zur Geduldsprobe werden zu lassen. Auch das Jobticket wird als Umsteiger-Ticket angeboten. Allgemeines zum Umsteiger-Ticket hier:
https://havag.com/tickets/tarifinfos/umsteiger
IRU City Trophy
Der internationale Dachverband des Transportgewerbes – International Road Transport Union (IRU) – wird dieses Jahr erneut eine Stadt auszeichnen, die sich durch eine erfolgreiche Integration und Förderung des Reisebusverkehrs hervorhebt. Die Stadt sollte sich durch z.B. innovative Lösungskonzepte, spezielle Einrichtungen für die Bustouristik, spezielle Leitsysteme, Ausweisung von Citynahen Reisebusparkplätzen, wirkungsvolle Kommunikationskonzepte zur Steigerung der Akzeptanz etc. auszeichnen.
Die Bewerbung kann bis spätestens 15.06.2017 eingereicht werden.
Alle ausführlichen Informationen zu den Voraussetzungen, dem Bewerbungsverfahren und den Vorteilen dieser Ehrung finden Sie unter:
http://www.busandcoach.travel/de/smart_policies/smart_awards/iru_city_trophy_award.htm
Emscher-Münsterland-Netz
Die NordWestBahn betreibt für weitere drei Jahre die Linien RE 14 und RB 45 und hat dazu ab Dezember 2018 moderne Dieseltriebzüge vom Typ Bombardier Talent bei Alpha Trains angemietet. Als bisheriger Betreiber des Emscher-Münsterland-Netzes hat sich die NordWestBahn damit in einer europaweiten Ausschreibung des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) und des Zweckverbands Westfalen-Lippe (NWL) durchgesetzt.
Laut VRR sieht das Fahrplanangebot deutliche Verbesserungen ab 2018 und weitere ab 2019 vor: Beispielsweise profitieren die Fahrgäste vom täglichen Stundentakt der Linie RB 45 und von einer umsteigefreien Verbindung von Coesfeld nach Essen am Wochenende. Solche Angebotsverbesserungen machen das Bahnfahren attraktiver und sofern vom Auto umgestiegen wird, kommen sie auch der Umwelt zu Gute, da die CO2-Emissionen trotz Antriebstechnik mit Verbrennungsmotor gesenkt werden.
Darüber hinaus planen die Aufgabenträger nach eigenen Angaben, auf den Strecken dieses Netzes ab Dezember 2021 wasserstoffbetriebene Züge mit Brennstoffzellen einzusetzen. Alpha Trains hat bereits mit der Neuvermarktung der bis Dezember 2021 auf dem Emscher-Münsterland-Netz eingesetzten Talent-Dieseltriebzüge begonnen.
Neue BRT-Linie in Kopenhagen
Mit Platz für bis zu 150 Passagiere und fünf automatischen Schiebetüren tragen künftig 41 MAN Lion’s City GL CNG zu einer Beschleunigung des ÖPNV in Kopenhagen bei. Zum Einsatz kommen die besonderen Stadtbusse auf der neuen BRT-Linie im Norden der dänischen Hauptstadt. Das Design der 41 MAN Lion’s City GL A40 CNG sticht ins Auge. Ein wesentlicher Aspekt für Betreiber Arriva und für Movia, die größte Verkehrsgesellschaft Dänemarks. Denn Einsatzort der Gelenkbusse ist die neue BRT-Linie, die von Herlev im Norden von Kopenhagen über das Stadtzentrum bis zum Flughafen führt. „Die City Line ist die erste BRT-Linie von Movia. Auf etlichen Streckenabschnitten fahren die Busse auf einer eigenen Spur. Deshalb sollten sich die Fahrzeuge auch optisch abheben“, sagt Klaus Kormann, International Key Account Manager bei MAN Truck & Bus, und ergänzt: „Unter anderem dank der Bugschürze mit den großen Einzelscheinwerfern, den futuristisch anmutenden Radhausabdeckungen und dem lichtdurchlässigen Faltenbalg ist uns das gelungen.“ Da Movia keine eigenen Fahrzeuge besitzt, wird Arriva die Linie im Auftrag betreiben.
Zehn Jahre HandyTicket Deutschland
Im April 2007 ging HandyTicket Deutschland erstmalig an den Start – ein Meilenstein im deutschen ÖPNV und der Beginn von Mobile Ticketing in Deutschland. HanseCom feiert das Jubiläum seiner erfolgreichen Ticketing App mit einem Jubiläums-Logo und kündigt für die nächsten zehn Monate unterschiedlichste Geburtstagsaktionen für Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie für deren Endkunden an. Seit Januar 2016 wird HandyTicket Deutschland von der HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH, einem Unternehmen der INIT Gruppe, entwickelt und betrieben. Ihr 10-jähriges Bestehen feiert die App mit neuem Look: Passend zum Geburtstag schmückt HandyTicket Deutschland ein Jubiläumslogo, das die für zehn Monate geplanten Geburtstagsaktivitäten optisch unterstützt. Über den Aktionszeitraum wird HanseCom teilnehmende Verkehrsunternehmen und verbünde sowie deren Fahrgäste mit unterschiedlichsten Angeboten und Kampagnen überraschen.
Fahrgastrekord bei Bussen und Bahnen
Jürgen Fenske, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Das Statistische Bundesamt vermeldet heute ein Fahrgastrekord bei Bussen und Bahnen im Jahr 2016. Fast 11,4 Milliarden Kunden fuhren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, das war ein Anstieg um 1,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 und ein Rekordwert.
„Der Fahrgastrekord zeigt, dass die Nahverkehrsunternehmen bundesweit attraktive und leistungsfähige Angebote zu angemessenen Preisen anbieten. Damit wird auch deutlich: Der ÖPNV ist das Rückgrat einer effizienten und klimaschonenden Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Vor allem in den Ballungsräumen und Großstädten geht es ohne einen leistungsstarken Nahverkehr nicht mehr. Jahr für Jahr steigt die Zahl der Menschen, die mit dem ÖPNV mobil sind. Mit ihnen steigen aber auch die Ansprüche an unsere Systeme, etwa hinsichtlich Fahrzeugkomfort, Fahrplanqualität und Infrastruktur. Von den Fahrgeldeinnahmen müssen die Verkehrsunternehmen inzwischen auch wesentlich mehr Geld in die Erneuerung der Fahrzeuge und der Infrastrukturen investieren. Das liegt am wachsenden Sanierungsstau im deutschen ÖPNV und an der nach wie vor angespannten Haushaltslage vieler Kommunen.
Vertriebsallianz: Größte VRR-Unternehmen errichten gemeinsames System
In diesem Jahr beginnen die größten, kommunalen VRR-Unternehmen mit dem Aufbau ihres gemeinsamen Vertriebssystems. Dafür haben die Partner der Vertriebsallianz – BOGESTRA, DSW21, DVG, EVAG, MVG, Rheinbahn, SWK Mobil und WSW mobil jetzt den Auftrag an die Worldline GmbH, Frankfurt/Main, vergeben.
Das neue System soll in den nächsten Jahren dauerhaft an die Stelle der alten Technik treten. Mehrere Ziele will die Vertriebsallianz damit erreichen: So ist die zukunftsfähige Technologie ein wichtiger Schlüssel, um für mehrere hundert Millionen Fahrgäste künftig die Nutzung von Bus und Bahn noch komfortabler zu machen, z.B. durch eine weitere Flexibilisierung der Zahlungsmöglichkeiten oder mit einem innovativen Kundenportal. Durch das einheitliche System werden außerdem bei allen Unternehmen Abläufe z. B. zur Kundendatenverwaltung vereinfacht und Prozesse u. a. bei der Abrechnung effizienter. Indem die Unternehmen in der Vertriebsallianz ihre Innovationskraft bündeln, werden technische, personelle und finanzielle Synergien genutzt und den Kunden kann auch in diesem Bereich ein zusätzliches attraktives Angebot gemacht werden.
Die Vertriebsallianz versteht sich als Initiator unternehmensübergreifender Lösungen, an denen alle Verkehrsunternehmen im VRR und darüber hinaus partizipieren können. Daher wird das Vertriebshintergrundsystem "mandantenfähig" sein und könnte damit weiteren Verkehrsunternehmen – gegen ein kostendeckendes Nutzungsentgelt – zur Verfügung stehen.
Bundesweite Regelung der E-Scooter–Mitnahme
Die Verunsicherung bezüglich der Mitnahme sog. E-Scooter (Elektromobile) in Linienbussen im ÖPNV war groß; um dieses Thema ist heftig gestritten worden. Nunmehr liegt laut Bundesverband Deutscher Busunternehmer (bdo) ein Erlass zur Regelung der Beförderung von E-Scootern in Omnibussen des Linienverkehrs vor, der zwischen Bund, Ländern, Verbänden der Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern sowie Interessenverbänden behinderter bzw. in ihrer Mobilität eingeschränkter Personen abgestimmt ist. Nach dieser bundesweit geltenden Regelung, die im März in Kraft getreten ist, besteht eine Beförderungspflicht von E-Scootern, wenn die in dem Erlass genannten Mindestanforderungen erfüllt sind.