Schneller über die Nord-Süd-Verbindung in Dresden

Das Projekt „Nord-Süd-Verbindung“ zur Einführung einer bedarfsorientierten Verkehrssteuerung an 24 Dresdner Lichtsignalanlagen ist abgeschlossen. Nicht nur Reisegeschwindigkeit, Pünktlichkeit und Anschlussvermittlung des ÖPNV haben sich verbessert. Auch der Individualverkehr profitiert von zusätzlichen Freigabezeiten. Deshalb soll das Projekt auf der Ost-West-Achse und dem Dresdner Stadtring fortgesetzt werden.
Der Streckenabschnitt Nürnberger Platz – Hauptbahnhof – Pirnaischer Platz – Albertplatz und weiter bis Klotzsche gehört zu den wichtigsten Verkehrsachsen Dresdens. Ziel des 2006 begonnenen Gemeinschaftsprojektes von Landeshauptstadt Dresden, Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und Technischer Universität (TU) ist die Erhöhung der Reisegeschwindigkeit und die Minimierung von Wartezeiten an den Ampeln. Ein übergeordneter Rechner ermittelt für Busse und Bahnen passgenaue, aber kürzere Freigabezeiten. Die eingesparte Zeit steht dem Individualverkehr, Radfahrern und Fußgängern zusätzlich zur Verfügung. Dazu kommuniziert das Verkehrsmanagementsystem VAMOS des Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes (STA) mit dem DVB-Betriebsleitsystem.
Die neuen Ampelsteuerungen berücksichtigen nicht nur das Verkehrsaufkommen sondern auch die Fahrplanlage, Anschlüsse und Ablösungen im ÖPNV. Verspätete Bahnen und Busse werden an der Ampel bevorzugt, verfrühte nicht. Dabei werden die Fahrten nicht nur an einem Knotenpunkt, sondern über ganze Streckenabschnitte betrachtet. Zudem ist es möglich, dynamische Anschlüsse herzustellen. Sie entstehen zwischen zwei Fahrzeugen, die zeitnah an derselben Haltestelle ankommen. In den Bahnen und Bussen werden die Fahrgäste über diese Anschlussmöglichkeiten informiert. Die modernen Steuerungsanlagen lassen Straßenbahnen und Busse optimal in gemeinsame Haltestellen oder Strecken einfädeln. So fahren sie in der im Fahrplan hinterlegten Reihenfolge.

Magdeburg: Haltestelle Damaschkeplatz wird barrierefrei

In dieser Woche starten die Bauarbeiten für die Errichtung eines provisorischen Bahnsteigs an der Straßenbahnhaltestelle Damaschkeplatz/Adelheidring der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB). Die Straßenbahnhaltestelle im Adelheidring soll in beiden Richtungen einen provisorischen Bahnsteig erhalten, damit  mobilitätseingeschränkte Fahrgäste wie Rollstuhlfahrer, ältere Fahrgäste mit Rollatoren oder auch Fahrgäste mit Kinderwagen stufenlos in die Straßenbahn einsteigen können. Für den stufenlosen Einstieg wird die Fahrbahn der Autofahrer auf einer Länge von etwa 10 Metern angehoben. Ein barrierefreier Ein- und Ausstieg ist somit an der 2. Tür der Straßenbahnen möglich. Ein kompletter barrierefreier Ausbau der Haltestelle erfolgt in den nächsten Jahren im Zuge des 4. Bauabschnitts der 2. Nord-Süd-Verbindung (Streckenneubau Damaschkeplatz – Hermann-Bruse-Platz). Die Bauarbeiten werden voraussichtlich zum 10. April abgeschlossen. Während dieser Zeit wird die Haltestelle um ca. 50 Meter in Richtung Große Diesdorfer Straße verlegt. Die Landeshauptstadt Magdeburg übernimmt die Kosten für Planung und Bau der provisorischen Bahnsteige.

Neues KVV-Projekt unter dem Motto „Transmotion“

Auf Großbaustellen gilt bekanntlich „Betreten verboten!“ Gänzlich anders verhielt es sich jedoch kürzlich in einem Teil der Karlsruher Tunnelröhre. Dort herrschte für ein Wochenende der kreative Ausnahmezustand – jedoch mit ausdrücklicher Genehmigung von offizieller Seite. Von einem Kamerateam wurden unter anderem waghalsige BMX-Sprünge über Baufahrzeuge,  spektakulären Klettereinlagen an der Tunneldecke sowie wilden Breakdance-Darbietungen am Boden aufgezeichnet und zu einem spannenden Image-Film verarbeitet.
Hintergrund des ungewöhnlichen Dreh-Wochenendes: Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) hat ein neues Projekt unter dem Motto „Transmotion“ auf den Weg gebracht. Mit dieser neuen Kommunikationskampagne werden gezielt jugendliche ÖPNV-Nutzer angesprochen. Hierfür arbeitet der KVV eng mit den jungen Bewegungskünstlern der Formation „Fusion of Arts“ zusammen.
Bei „Transmotion“ handelt es sich um ein Performanceprojekt, das sich nicht in einem einmaligen Videodreh erschöpft. Vielmehr will der KVV in den kommenden Monaten im Rahmen von „Transmotion“ mit weiteren kreativen Aktionen an ungewöhnlichen Orten auf sich aufmerksam machen. Was genau die Jugendlichen beim Videodreh zum Auftakt im Tunnel entwickelt und umgesetzt haben, kann man ab sofort auf www.transmotion.de im Internet entdecken. ”

Das Schülerticket für ganz Hessen kommt

„Ab dem kommenden Schuljahr können alle Schülerinnen und Schüler und alle Auszubildenden für 1 Euro am Tag quer durch ganz Hessen fahren“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Freitag in Wiesbaden. Das Schülerticket Hessen kostet 365 Euro im Jahr. Mit dem Ticket können Busse, Straßenbahnen, U-Bahnen, S-Bahnen sowie Regionalzüge in ganz Hessen genutzt werden. Die bisherigen Schülerjahreskarten waren in den allermeisten Fällen nicht nur teurer, sondern galten auch meistens nur in einer Stadt bzw. innerhalb eines Landkreises. „Noch nie war Bus- und Bahnfahren für Schüler so attraktiv, so einfach, so günstig“, sagte der Minister. „Ich bin mir sicher: Das Ticket wird ein echter Renner.“

Eine Million Ausleihen des KVB-Rades

Das KVB-Rad ist weiter auf Erfolgskurs. Insgesamt eine Million Mal wurden die Leihräder der KVB bisher ausgeliehen. Im März "knackte" ein Radler diese Marke. Dabei haben sich inzwischen knapp 50.000 Nutzer registriert. Die meisten von ihnen profitieren davon, dass sie als Stammkunden des öffentlichen Nahverkehrs im Verkehrsverbund VRS die KVB-Räder auf jeder Fahrt bis zu 30 Minuten kostenfrei nutzen können. Die Nutzung ist im jeweiligen Ticket auf der VRS-Chipkarte bereits enthalten. Erst ab der 31. Minute fallen für Kunden mit Chipkarte moderate Entgelte an.

1.450 Räder im Angebot

Seit dem 8. Mai 2015 können in Köln KVB-Räder ausgeliehen werden. 1.450 Räder stehen hierfür zur Verfügung. Das Angebot ergänzt den Stadtbahn- und Busverkehr der KVB. Durchschnittlich 1,5 Kilometer legen die Nutzer mit den KVB-Rädern zurück. Kooperationspartner der KVB ist der Leihradspezialist nextbike GmbH aus Leipzig.

VDV ist neuer Partner der Gemeinschaftskampagne „sicher drüber“

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist neuer Partner der Gemeinschaftskampagne „sicher drüber“ zur Vermeidung von Bahnübergangsunfällen. Ziel der Kooperation ist es, die Straßenverkehrsteilnehmer mit umfangreichen Präventionsmaterialien und bei Veranstaltungen vor Ort auf das richtige Verhalten an den Kreuzungen von Schiene und Straße aufmerksam zu machen. Kampagnenspot, Broschüre sowie Statistiken und Verhaltensregeln sind online hier” verfügbar.

Unfallrisiko minimieren 

„Unfälle an Bahnübergängen sind zum Glück nicht die Regel, haben aber leider oft schwerwiegende Folgen für alle Beteiligten. Der VDV engagiert sich als Branchenverband deshalb auch bei diesem sensiblen Thema. Wir setzen uns bei der Politik dafür ein, dass durch die rechtlichen und betrieblichen Rahmenbedingungen im Eisenbahnverkehr auch das Unfallrisiko an Bahnübergängen minimiert wird“, so VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke. Der Verband hält es zudem für wichtig, zur Unfallvermeidung entsprechende Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit in der Bevölkerung zu leisten. „Die meisten Vorfälle passieren durch Unachtsamkeit oder Unwissenheit. Frühzeitige Information kann Schlimmeres verhindern“, so Henke. „Sicher drüber“ wurde im Mai 2002 unter anderem mit Videospots, Broschüren, Plakaten sowie Materialien für Fahrschulen ins Leben gerufen. Neben DB AG und VDV sind der ADAC, die Bundespolizei sowie die gesetzlichen Unfallversicherungen VBG und UVB mit an Bord.

Richard Lutz soll neuer Bahnchef werden

Der Finanzvorstand der Deutschen Bahn Richard Lutz, der nach dem Rücktritt von Rüdiger Grube kommissarisch das Unternehmen leitet, soll nach Angaben der FAZ dauerhaft an die Spitze des Konzerns rücken und das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. Als möglicher Nachfolger für Grube war unter anderem auch Bahn-Vorstand Ronald Pofalla im Gespräch. Eine offizielle Stellungnahme der Deutschen Bahn gibt es noch nicht, die Personalie soll nächste Woche laut FAZ bei der Aufsichtsratsitzung entschieden werden.
Weitere Informationen finden Sie hier (FAZ), hier (Die Zeit) und hier” (Handelsblatt).

NVR-Bilanz: Pünktlichkeit im SPNV bleibt trotz Verbesserungen nicht zufriedenstellend

Die Pünktlichkeit im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) hat sich in den einzelnen Monaten 2016 zwar zum Teil deutlich verbessert, ist im Ganzen aber weiterhin nicht zufriedenstellend, so eine erste Bilanz des Nahverkehr Rheinland (NVR) zur SPNV-Betriebsqualität 2016. Der Gesamtwert der SPNV-Qualität zeigt sich im Vergleich zu 2015 leicht verbessert: So wiesen die Züge für 2015 im Durchschnitt aller Fahrten im Verbundraum des NVR noch eine Verspätung von 1 Minute und 59 Sekunden auf, während der Wert 2016 auf 1 Minute und 48 Sekunden gefallen ist. Die Ursache: Das vergangene Jahr verlief im Gegensatz zum Vorjahr mit Ausnahme einiger Baustellen weitgehend ohne größere Störungen des Nahverkehrs wie etwa größere Streiks oder Unwetter. Dementsprechend erzielten die meisten Linien des SPNV höhere Pünktlichkeitswerte als im Jahr 2015.

Verbesserung der Infrastruktur gefordert

Dennoch blieb dieses Niveau auf einigen Linien zu niedrig. Dies gilt insbesondere für die langlaufenden RE-Linien wie den RE 1 oder den RE 5. Hier kumulieren sich Verzögerungen beispielsweise aus Trassenkonflikten mit verspäteten Fernverkehrszügen, bei denen Zugfolgeverspätungen auf den Nahverkehr übertragen werden. Gute Pünktlichkeitswerte werden überwiegend bei kurzen Laufwegen und einer Nutzung von separaten Trassen erzielt. Externe Einflüsse sind hier gering. „In Sachen Pünktlichkeit gibt es trotz leichter Verbesserungen weiterhin viel Luft nach oben. Voraussetzung für eine nachhaltige Steigerung der Pünktlichkeitswerte ist aber die zwingend notwendige Verbesserung der Infrastruktur für den SPNV, wie wir sie im Maßnahmenpaket ‘Bahnknoten Köln’ fordern“, so NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.

Die Entwicklungen der Linien im Einzelnen:

RE-Linien überwiegend pünktlicher

Gegenüber 2015 konnte die Pünktlichkeit des Großteils aller Regionalexpresslinien verbessert werden. Leicht verschlechtert haben sich der Rhein-Sieg-Express RE 9 (Trassenkonflikte durch Neuverkehre) und der RE 4. Der RE 8 zeigte sich über den Betrachtungszeitraum stabil. Die Linien mit den häufigsten Verspätungen waren 2016 wie in den Vorjahren der NRW-Express RE 1 und der RE 5. Beide verkehren auf dem stark ausgelasteten Korridor Köln – Düsseldorf – Duisburg.

Entwicklung der RB-Linien uneinheitlich

Die Mehrzahl der Regionalbahnlinien wies 2016 im Vergleich zum Vorjahr eine niedrigere Verspätungsquote auf. Dies gilt insbesondere für die RB 24, die nach einer Verschlechterung im Jahr 2015 nun wieder besser abschnitt. Verschlechtert zeigten sich hingegen die RB 20, RB 33, RB 34 sowie die RB 48. Auf der Linie der RB 38 konnten durch den Einsatz von Fahrzeugen der Baureihe VT 644 seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 weiterhin deutliche Verbesserungen erzielt werden. Am pünktlichsten blieb die RB 21 (Rurtalbahn), die außerhalb der Ballungsräume weitgehend auf eigener Infrastruktur verkehrt.

S-Bahn-Linien durchweg auf hohem Niveau

Die S-Bahn-Linien zeichnen sich durch ein hohes Pünktlichkeitsniveau aus. Eine leichte Verschlechterung zeigt sich hingegen auf der S 19, die nach ihrer Verlängerung bis Herchen zeitweise in Trassenkonflikte mit dem Rhein-Sieg-Express RE 9 kommt. Auf der Linie der S 6 konnten seit dem Einsatz neuer Fahrzeuge (ET 422 / ET 423) im Dezember 2014 Verbesserungen erzielt und 2016 weiter ausgebaut werden.

Einheitliche Regelung für die Mitnahme von E-Scootern in Linienbussen des ÖPNV

Nach mehr als zwei Jahren intensiver Verhandlungen ist die bundesweit einheitliche Erlassregelung der Länder zur Mitnahme von Elektroscootern (E-Scootern) in Linienbussen des ÖPNV in Kraft getreten. Das Land NRW hatte die Federführung bei der Erarbeitung und den zahlreichen Gesprächen übernommen und den Erlass mit den Verkehrsressorts der übrigen Länder sowie mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) abgestimmt.

Klare Bedingungen

Minister Michael Groschek: „Endlich besteht Klarheit über die Bedingungen zur Mitnahme von E-Scootern. Die Hersteller können ihre Scooter entsprechend konstruieren, die Verkehrsunternehmen die Mitnahme organisieren und die Nutzerinnen und Nutzer können sich darauf verlassen, mit ihren entsprechenden Scootern in den passenden Linienbussen sicher befördert zu werden.“

Mitnahmepflicht

In dem Erlass sind alle wesentlichen Kriterien für die Mitnahme von E-Scootern abschließend geregelt: Die Mitnahmepflicht der Verkehrsunternehmen erstreckt sich dabei auf vierrädrige E-Scooter bis zu einer Gesamtlänge von 1,2 Metern und einem Gesamtgewicht mit aufsitzender Person von höchstens 300 Kilogramm. Außerdem muss der E-Scooter zum Beispiel über eine zusätzliche Feststellbremse verfügen, für die Rückwärtseinfahrt in den Bus geeignet sein und bestimmte Beschleunigungskräfte aushalten. Die Eignung des E-Scooters für die Mitnahme im Bus muss vom Hersteller in der Bedienungsanleitung festgestellt werden.

Anforderungen an Busse und Nutzer

Die Linienbusse müssen einen ausreichend dimensionierten Rollstuhlplatz mit einem mindestens 28 Zentimeter überstehenden Haltebügel zum Gang hin aufweisen, um die sichere Aufstellung des E-Scooters auf dem Rollstuhlplatz zu gewährleisten. Die Mitnahmeverpflichtung gilt für Nutzerinnen und Nutzer von E-Scootern, die schwerbehindert mit Merkzeichen „G“ sind oder den Scooter von der Krankenkasse verschrieben bekommen haben. Darüber hinaus müssen die Nutzerinnen und Nutzer bestimmte Verhaltensregeln erfüllen.
Den Erlass finden Sie hier.”

“Man muss die Bahn zu den Menschen bringen”

Langes Warten, lästiges Umsteigen – da wird statt des ÖPNV plötzlich das eigene Auto wieder attraktiv. Um dieses Problem zu lösen, wurde das "Karlsruher Modell" entwickelt. Ein innovatives – und sehr erfolgreiches – Konzept, das unter anderem eine kleine Nebenbahn zum Großunternehmen machte. Wie das Konzept funktioniert und was die damit beschäftigte AVG in den kommenden Jahren plant, lesen Sie in der aktuellen Nahverkehrs-praxis.
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