Fahrgastrekord in München

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verzeichnet den zwölften Nachfrage-Rekord in Folge. 2016 waren erneut so viele Menschen mit den MVG-Verkehrsmitteln U-Bahn, Bus und Tram unterwegs wie nie zuvor. Das städtische Verkehrsunternehmen beförderte nach vorläufigen Ergebnissen rund 578 Millionen Fahrgäste. Dies entspräche einer Steigerung von rund 2,1 Prozent bzw. 12 Millionen zusätzlichen Fahrten. 2015 hatte die MVG rund 566 Millionen Fahrgäste. Bundesweit nahm die Zahl im vergangenen Jahr nach den jüngst vom Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlichten Angaben um 1,8 Prozent zu. Die Steigerung bei der MVG übertraf damit auch im Jahr 2016 den Bundesschnitt. Seit 2004 (mit damals rund 442 Millionen MVG-Fahrgästen) ist die Nachfrage inzwischen um insgesamt fast ein Drittel (31 Prozent) gestiegen.

ADAC-Umfrage: Nahverkehr hat großes ungenutztes Potenzial

Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland hat einer Umfrage zufolge ein großes ungenutztes Potenzial an neuen Kunden. Bis zu 1,4 Millionen Menschen, die den ÖPNV bisher nicht oder nur selten nutzen, können sich vorstellen, künftig diesen Verkehrsweg vorzuziehen, wie der ADAC in einer Studie errechnete. Die wichtigsten Bedingungen für einen Umstieg demnach: günstigere Fahrpreise, ein verständlicheres Tarifsortiment sowie schnellere Verbindungen.

Die Studie im” Detail

KVB plant Erweiterung der E-Mobilität

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) planen, die E-Mobilität ihres Busbetriebs auszubauen. Hierfür sollen bis 2021 bis zu sechs weitere Bus-Linien auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt werden. Dabei werden sowohl 18 Meter lange Gelenkbusse, als auch zwölf Meter lange Solobusse – also die kleineren Busse ohne Gelenk – zum Einsatz kommen. Die KVB möchte hiermit ihre Beiträge dazu leisten, dass sich Köln in der Schadstoff-bilanz positiv entwickelt. Entscheidend bleibt dabei: Mehr ÖPNV ist der wirkungsvollste Umwelt- und Klimaschutz.
Derzeit kann die KVB die konkreten Linien noch nicht benennen, da sich verschiedene Linien in der Eignungsprüfung befinden. Hierbei spielt die Länge der jeweiligen Linie genauso eine Rolle wie die Möglichkeit, an den Endhaltestellen die benötigte Ladeinfrastruktur aufzubauen. Insbesondere sollen Bus-Linien auf E-Mobilität umgestellt werden, deren Linienweg durch die Kölner Innenstadt verläuft. Beabsichtigt ist, sowohl Linien im as-, als auch im rechtsrheinischen Stadtgebiet umzustellen. Damit wäre unter anderem der Erwerb von 45 bis 50 E-Bussen verbunden.

Steuererleichterung für Erdgas als Kraftstoff bis 2024

Das Bundeskabinett hat heute die Verlängerung der Steuererleichterung für Erdgas als Kraftstoff (CNG) bis zum Jahr 2026 beschlossen. Die Steuerermäßigung soll einen Marktimpuls für den klimaschonenden Kraftstoff anstoßen. Die Brancheninitiative Zukunft ERDGAS begrüßt die Entscheidung ausdrücklich. Die Fortschreibung der bisherigen Steuererleichterung war bereits im Koalitionsvertrag festgeschrieben worden, wurde aber erst jetzt beschlossen. Zukunft ERDGAS hat sich nachhaltig für eine Fortschreibung der Steuerermäßigung bis 2026 eingesetzt. Die Steuerermäßigung wird bis 2024 im gleichen Umfang wie bisher fortgesetzt. Für die folgenden Jahre findet eine Degression statt.

Wo Radschnellwege sinnvoll sind

Eine nun vorliegende Analyse der Technischen Universität Hamburg zeigt die Erreichbarkeitsvorteile von Radschnellwegen auf. Die Metropolregion Hamburg wird in Zukunft diese neue Radinfrastruktur stärker in den Fokus nehmen und fördern. Das erleichtert das Pendeln und unterstützt die Nutzung umwelt- und klimaschonender Verkehrsmittel.
Steigende Pendlerzahlen, ein boomender Wohnungsmarkt und belastete Straßen- und Schienennetze sind Phänomene der städtischen Ballungsräume in der Metropolregion Hamburg. Auch steht die Region vor der Herausforderung, Verkehrslärm und Schadstoffemissionen zu senken. Zugleich boomt der Radverkehr. Fahrradverleihsysteme, Pedelecs und Bike+Ride-Anlagen an Bahnstationen bieten neue Anreize für Pendler. Auch die Metropolregion Hamburg setzt zunehmend auf Radverkehr. Seit Jahren werden Abstellanlagen an Bahnstationen in der Region durch ihre Förderfonds mitfinanziert. Damit der alltägliche Radverkehr weiter an Attraktivität gewinnt, wird die Metropolregion zukünftig die Planung und den Bau von Radschnellwegen vorantreiben.

Vorbereitungen für Stellwerks-Inbetriebnahme in Wuppertal

Die Vorbereitungen für die Durchführung der abschließenden Arbeiten und für die Inbetriebnahme des neuen Elektronischen Stellwerkes (ESTW) in Wuppertal laufen auf Hochtouren. Denn in gut sechs Monaten, am 30. August (Ende der Sommerferien in NRW), soll das neue ESTW in Betrieb genommen werden. Das neue ESTW steuert künftig den kompletten Zugverkehr und ersetzt die alten signaltechnischen Anlagen mit den Stellwerken in Gruiten (Baujahr 1976), Wuppertal Hbf (Baujahr 1964) und Wuppertal-Vohwinkel (Baujahr 1964). Die Deutsche Bahn investiert mehr als 32 Millionen Euro in die Modernisierung des Schienennetzes der Region, die Ausstattung mit digitaler Leit- und Sicherungstechnik sowie den Bau des ESTW.

Magdeburg: Baufeldfreimachung für Straßenbahn ins Neustädter Feld

In diesen Tagen starten die ersten Arbeiten für die neue Straßenbahnstrecke der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) ins Neustädter Feld. Bei der sogenannten Baufeldfreimachung werden Bäume und Sträucher gefällt und Kleingärten abgerissen, um Platz für die anstehenden Bauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke zu machen. Die Arbeiten beginnen dieser Tage am Hermann-Bruse-Platz und ziehen sich entlang bis zur Kritzmannstraße. Auch in der Kleingartensparte zwischen Lorenzweg und Diestelweg wird das Baufeld beräumt. Folgen werden unter anderem noch Fällungen entlang des Magdeburger Rings. Dafür muss abschnittsweise eine Abfahrtsspur verkürzt werden. Die Eingriffe in die Natur werden ausgeglichen. Im Rahmen des Straßenbahnneubaus werden Bäume und Sträucher, möglichst trassennah, neu gepflanzt. Das Landschaftsbild soll so nach Abschluss der Bauarbeiten wieder landschaftsgerecht hergestellt bzw. neu gestaltet sein. Insgesamt werden 241 Bäume gefällt. Demgegenüber stehen 509 Neupflanzungen von Bäumen. Die eigentlichen Bauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke und den Straßenausbau sollen Ende des dritten Quartals 2017 starten und Ende 2019 beendet sein.

BEG-Qualitätsranking 2016: Qualität legt gegenüber Vorjahr deutlich zu

Saubere Züge, hilfreiche Fahrgastinformationen und eine hohe Serviceorientierung sind wesentliche Kriterien, die darüber entscheiden, wie die Fahrgäste das Angebot im bayerischen Regionalverkehr annehmen. Das Qualitätsranking der Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert, gibt Auskunft über das Qualitätsniveau auf Bayerns Schienen. Das jetzt veröffentlichte Jahresranking für 2016 zeigt: Die Qualität der Verkehrsleistungen steigt.

Anreizsystem aus Bonus- und Maluszahlungen zeigt Wirkung

Die Eisenbahnverkehrsunternehmen erhalten von der BEG einen finanziellen Bonus oder müssen einen Malus zahlen – je nachdem wie sie die Qualitätsanforderungen erfüllen. Dieses Anreizsystem zeigt Wirkung: 24 von den insgesamt 28 Netzen in Bayern, das entspricht über 85 Prozent der Netze, fahren im Bonusbereich (2015: 15 von 27); acht Netze erreichen mehr als 50 Punkte auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten (Vorjahr: fünf). 23 von 28 Netzen verbessern ihre Punktezahl. Keines der 28 Netze, bei denen die BEG anhand von standardisierten Verfahren und einheitlichen Kriterien die Qualität kontinuierlich überprüft, ist vom Bonus- in den Malusbereich gerutscht. Nur noch vier Netze sind auf der Punkteskala im negativen Bereich, 2015 waren es noch 12 von 27 Netzen.

Netz Kahlgrund gewinnt 156 Punkte und fährt in die Top Ten

Spitzenreiter Agilis-Nord hat seine Top-Platzierung von 2015 verteidigt und belegt mit 87,25 Punkten erneut Platz 1 unter den 28 im Ranking erfassten Netzen (2015: 81,91 Punkte, Platz 1). Mit 85,73 Punkten landet die Berchtesgadener Land Bahn nur knapp dahinter auf Platz 2 (2015: 66,74 Punkte, Platz 3), gefolgt vom Netz Kissinger Stern, das mit 78,33 Punkten auf Platz 3 liegt (2015: 72,29 Punkte, Platz 2). Den mit Abstand größten Sprung nach vorne kann das Netz Kahlgrund für sich beanspruchen. Es konnte um 156 Punkte zulegen und verbessert sich mit 73,63 Punkten vom letzten auf den sechsten Platz (2015: -82,37 Punkte, Platz 27). Hintergrund ist ein Wechsel des Betreibers: Seit Dezember 2015 bedient  die DB RegioNetz Verkehrs GmbH (Westfrankenbahn), ein Tochterunternehmen der DB Regio AG die Strecke zwischen Kahl am Main und Schöllkrippen. Der Main-Spessart-Express wurde 2016 erstmals im Ranking erfasst. Das Netz wird seit Dezember 2015 von der DB Regio AG betrieben und landet 2016 mit -10,62 Punkten auf Platz 25.

Vielfach deutliche Punktgewinne im Mittelfeld

Neben dem Netz Kahlgrund fuhren acht weitere Netze vom Malus- in den Bonusbereich vor, darunter das Netz Regio Oberbayern, das über 44 Punkte gut machte und mit 5,76 Punkten auf Platz 22 landete (2015: -38,55 Punkte, Platz 24). Das Netz Alex-Süd konnte knapp 40 Punkte hinzugewinnen und belegt mit 9,27 Punkten Platz 19 (2015: -30,44 Punkte, Platz 23). Mit einem Plus von gut 35 Punkten erreicht der Donau-Isar-Express Platz 14 im Jahresranking 2016 (2015: -18,06 Punkte, Platz 20). Und selbst im unteren Bereich der Tabelle wurden deutliche Punktgewinne gemacht. Zwar bleibt der München-Nürnberg-Express mit -22,56 Punkten im Malusbereich und landet erneut auf Platz 26, konnte sich aber dennoch um über 45 Punkte gegenüber dem Vorjahr verbessern.
Den größten Punkteverlust gegenüber dem Vorjahr musste der Franken-Thüringen-Express hinnehmen. Mit einem Minus von knapp 21 Punkten landete das Netz mit +1,31 Punkten dennoch knapp im Bonusbereich. Schlusslicht im Jahresranking 2016 ist das Netz Regio Franken, das zwar um knapp fünf Punkte zulegen konnte, aber mit -44,70 Punkten Platz 28 belegt.
Das Qualitätsranking (Jahreswerte 2016) finden Sie hier

Keolis Deutschland und GDL gründen FairnessBahnNEn e.V.

Mit dem Abschluss des ersten Tarifvertrags über eine gemeinsame Einrichtung der Eisenbahnverkehrsunternehmen zur Gewährung von Sozialleistungen (GE-TV KEOLIS) am 7. Februar 2017 in Düsseldorf hat Keolis Deutschland abermals Pioniergeist bewiesen. Schon im Jahr 2011 schloss das Eisenbahnverkehrsunternehmen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) den ersten Rahmentarifvertrag für Lokomotivführer außerhalb der Deutschen Bahn ab. Nun ist es das erste (außer der DB), mit dem die GDL einen gemeinnützigen Verein, den FairnessBahnNEn, gründet, mit dem soziale Leistungen für Lokomotivführer, Zugbegleiter und Disponenten bereitgestellt werden.

bdo nimmt Stellung zum BMVI-Bericht zum PBefG

Nach § 66 PBefG hatte das BMVI dem Deutschen Bundestag zu berichten, ob die mit dem novellierten PBefG verfolgten Ziele erfüllt wurden und wie sich die Liberalisierung des Fernbusmarktes hinsichtlich der Sozial- und Arbeitsbedingungen ausgewirkt hat. Gerade mit Blick auf die am vergangenen Freitag im Bundesrat beschlossene Initiative zur Defakto-Abschaffung des Vorrangs der Eigenwirtschaftlichkeit wurde der Bericht seitens des bdo mit Spannung erwartet. Der Verband gab in einem Rundschreiben seine Einschätzung zum Bericht:

Ausgewogener Kompromiss

Aus dem Bericht und seiner Anlage zeige sich, dass sich das BMVI intensiv mit den zahlreichen Stellungnahmen der Länder und Verbände auseinandergesetzt hat. Zusammenfassend stellt der bdo fest, dass das BMVI den gesetzlichen Regelungsmechanismus zum Vorrang der Eigenwirtschaftlich für sachgerecht und als einen ausgewogenen Kompromiss der widerstreitenden Interessen erachtet (S. 17). ”
Deutlich unterstreiche das BMVI auf Seite 16: „(…) Dem nationalen Gesetzgeber ist es daher nicht verwehrt, eine Inhouse-Vergabe nur dann zuzulassen, wenn keine eigenwirtschaftliche Verkehrserbringung möglich ist. (…) Ferner ist zu berücksichtigen, dass auch die Erbringung von Verkehrsleistungen im ÖPNV verfassungsrechtlich durch das Grundrecht auf Berufsfreiheit (Artikel 12 GG) geschützt ist. (…) Es gibt jedoch keine verfassungsrechtlichen Anhaltspunkte, dass die Kommunen im Nahverkehr ein Versorgungsmonopol besitzen.“ 

Marktanteile

Besonders interessant sind für den bdo die in dem Bericht wiedergegebenen Aussagen des VDV zu den Marktanteilen (S. 16). Nach Zahlen des VDV betrug der Anteil von kommunalen Direktvergaben im Jahr 2014 88,8 %, im Jahr 2013 waren es 88,2 %. Der bdo geht davon aus, dass sich diese Steigerungsrate bis in das Jahr 2016 weiter führen lässt. Damit wäre im Jahr 2016 der deutsche ÖPNV Markt in Höhe von 90 % durch kommunale Direktvergaben abgeschottet. Die verbleibenden 10 % des ÖPNV Marktes dürften größtenteils im Ausschreibungswettbewerb an große international tätige Unternehmen, sowie an Mittelständler vergeben worden sein. Dem eigenwirtschaftlichen Genehmigungswettbewerb kommt damit lediglich noch ein verschwindend geringer Anteil (vermutlich 3-4 %)  am ÖPNV zu. Diese Zahlen zeigen laut bdo, wie grotesk es sei, wenn sich Vertreter der Bundesratsinitiative zur Defakto-Abschaffung der Eigenwirtschaftlichkeit auf die Grundlage einer angeblichen „Zwangsprivatisierung des ÖPNV“ stützten.
Quelle: bdo