Münchner U-Bahn: 30 neue Rolltreppen in 14 Stationen

Die Stadtwerke München (SWM) erneuern in diesem Jahr voraussichtlich 30 Rolltreppen in 14 U-Bahnhöfen im Netz der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Die Anlagen werden altersbedingt ausgetauscht. Auftakt ist an der Aidenbachstraße (U3): Dort wird ab Montag, 23. Januar das Rolltreppenpaar erneut, welches vom Bahnsteig Richtung Busbahnhof führt (Anlagen-Nr. AB 01 und AB 02).

125 neue Rolltreppen bis Ende 2019

Bis Ende dieses Jahres tauschen SWM/MVG außerdem 26 weitere Rolltreppen aus. Die anstehenden Erneuerungen sind Teil des dritten Austauschprogramms über insgesamt 125 Rolltreppen bis Ende 2019. Die Erneuerung von Rolltreppen erfolgt in der Regel nach rund 30 Einsatzjahren. Ein Weiterbetrieb würde überdurchschnittlich hohe Instandhaltungs- und Reparaturkosten nach sich ziehen. Ein Austausch ist daher wirtschaftlicher. SWM/MVG verzeichnen auch sinkende Instandhaltungskosten. Grund: Die Rolltreppen sind in ein Online-Netzwerk eingebunden, das die Diagnose und Reparatur im Störungsfall erheblich erleichtert. Die Ausfallzeiten verkürzen sich um bis zu 25 Prozent.

Fast bis zum Mond

SWM/MVG zählen zu den größten Rolltreppen-Betreibern in Deutschland. Aktuell sind 771 Rolltreppen mit mehr als 69.000 Stufen und einer gesamten Förderhöhe von über 5.000 Metern in Betrieb. Bis zu 6.500 Fahrgäste sind pro Stunde auf einer Rolltreppe unterwegs. Eine Stufe fährt in ihrem Leben – je nach Anlage – fast bis zum Mond (rund 350.000 km). Trotz hoher Beanspruchung der Anlagen liegt die Verfügbarkeit bei 95 Prozent und mehr.

E-Busse von Bombardier erreichen 500.000-km-Marke

Die mit "PRIMOVE" ausgestatteten E-Busse von Bombardier haben inzwischen insgesamt 500.000 Kilometer im Fahrgastbetrieb zurückgelegt. Die Busse sind auf Strecken in Berlin, Braunschweig und Mannheim im Einsatz, außerdem im belgischen Brügge und im schwedischen Södertälje. Zusammengenommen haben es die drahtlos aufgeladenen Fahrzeuge möglich gemacht, 527 Tonnen an CO2-Emissionen einzusparen. Zum Vergleich: In einer Stadt wie Berlin müssten 619 private Pkws auf Elektroantrieb umgestellt werden, um genauso viele Emissionen einzusparen wie die gesamte PRIMOVE-E-Bus-Flotte.

Mehr als 90.000 Ladezyklen

Bis jetzt wurden bereits 15 Busse von vier verschiedenen Herstellern und 18 Ladestationen mit dem unsichtbaren Ladesystem ausgestattet – und haben ihre Feuerprobe im regulären Fahrgastbetrieb bestanden. Mehr als 90.000 Ladezyklen wurden durchgeführt, seit der erste "PRIMOVE"-E-Bus in Braunschweig seinen Betrieb aufgenommen hat – mit einer Verfügbarkeit der Ladestationen von 97.7 Prozent.

Förderung landesbedeutsamer Buslinien in Niedersachsen

Die Niedersächsische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, alle Regionen des Landes bedarfsgerecht in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzubeziehen und an die überregional bedeutsamen Bahnknoten anzubinden. Dazu wird in Räumen, in denen eine Ausweitung des schienengebundenen Nahverkehrs in die Fläche wirtschaftlich nicht vertretbar ist, ergänzend die Einführung landesbedeutsamer Buslinien gefördert. Die Landesbuslinien sollen schnelle und komfortable ÖPNV-Verbindungen für die Mittelzentren im Land schaffen, überall dort, wo es an Schienenstrecken fehlt. Das Land stellt hierfür bis zu 10 Millionen Euro jährlich zur Verfügung.
Minister Lies erklärt dazu: „Wir machen auch für die Menschen im ländlichen Raum attraktive Angebote für Bus und Bahn. Mobilität ist ein Stück Lebensqualität und deshalb arbeiten wir daran, dass möglichst viele Regionen im Land gut in den ÖPNV einbezogen und an überregional bedeutsame Bahnknoten angebunden werden. Unser Förderprogramm für Landesbuslinien hilft, Mobilitätslücken in der Fläche zu schließen. Wir wollen unsere Mittelzentren in Niedersachsen mit schnellen und modernen Busverbindungen besser an unsere Großstädte anbinden und auch miteinander vernetzen. Das ist ein weiterer wichtiger Baustein unseres Gesamtkonzeptes für mehr Mobilität. Dazu gehören die Reaktivierung von Bahnstrecken und von Bahnhaltepunkten ebenso wie die Erhöhung der ÖPNV-Finanzhilfen an die Kommunen um 20 Millionen Euro jährlich, die vollständige Kommunalisierung des Schülerverkehrs und unsere umfangreichen Förderprogramme u.a. für Haltestellen und Bürgerbusse. Die Landesbuslinien sind ein weiterer wichtiger Beitrag für mehr Mobilität in Niedersachsen. Unser Gesamtkonzept zeigt: Wir machen Niedersachsen mobil!"

Gutachten über 35 Strecken

Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr hat gemeinsam mit den ÖPNV-Aufgabenträgern und den kommunalen Spitzenverbänden, Verkehrsunternehmen und -verbänden sowie der Landesnahverkehrsgesellschaft beispielhaft 35 mögliche Strecken untersucht. Das entsprechende Gutachten bietet Aufgabenträgern eine Einschätzung des Potenzials für die einzelnen Strecken. Andere Verbindungen sind aber ebenfalls möglich. Landkreise, Kreisfreie Städte, der Zweckverband Region Braunschweig (ZGB), die Region Hannover, der Zweckverband Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen (ZVBN) und der Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) können entsprechende Förderanträge beim Land stellen.
Förderfähig sind insbesondere Linien, die

  • Mittelzentren ohne Schienenanschluss an Oberzentren bzw. an Bahnhaltepunkte anbinden,
  • Lücken im Schienennetz schließen
  • Verknüpfungen von Fährverbindungen herstellen
  • Orte von regionaler oder touristischer Bedeutung anbinden.

Die neuen Linien dürfen keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Nahverkehrsangeboten im SPNV/ÖPNV darstellen. Möglich ist eine Förderung allerdings auch bei einer deutlichen Aufwertung bestehender Schnellbusangebote (zum Beispiel dichtere Taktung, Einsatz von mehr oder moderneren Bussen).

Weitere Informationen finden Sie” hier

Bus-Streik in Hessen ab Montag ausgesetzt

Nachdem am Donnerstag keine Einigung erzielt werden konnte, gibt es im Tarif-Konflikt zwischen ver.di und dem  Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) ab Montag ein Schlichtungsverfahren. Die Schlichtung beginnt am 23. Januar mit Schichtbeginn. Dann herrscht Friedenspflicht, Streiks sind während der Dauer der Schlichtung ausgeschlossen. Das heißt, dass ab Montag früh die Busse wieder fahren, bis zu diesem Termin geht der Streik jedoch weiter.

ver.di bemängelt "starre Haltung"

"ver.di hat kein Verständnis für die starre Haltung der Arbeitgeber beim Verhandlungstermin [am Donnerstag] in Frankfurt" heißt es in einer Pressemitteillung. Verhandlungsführer Jochen Koppel: „Wir sind mit dem festen Willen hergekommen, zu verhandeln. Doch dazu ist es gar nicht gekommen, weil die Arbeitgeber keine Verhandlungsbereitschaft zeigten. Die Arbeitgeber haben uns weder ein neues Angebot vorgelegt, noch mit uns über inhaltliche Fragen wie Lohnhöhen und Arbeitsbedingungen gesprochen. So wurde uns klar, dass nur noch der Weg der Schlichtung bleibt. Damit verbinden wir die Hoffnung, endlich zu einer konstruktiven Entwicklung zu gelangen.“

LHO kritisiert Weiterführung des Streiks

Der LHO zeigte sich enttäuscht: „Wir hatten für die Verhandlungen ein verbessertes Angebot auf bis zu 13,78 Euro Stundenlohn vorgelegt in der Erwartung, heute zum Abschluss zu kommen. Dagegen hat uns Verdi heute mit der Aussage konfrontiert, den Streik auch am Wochenende noch fortsetzen zu wollen“, erklärte Volker Tuchan, Geschäftsführer des LHO. Das Verhalten von Verdi sei für den LHO nicht nachvollziehbar. „Spätestens an dem Punkt, wo eine Schlichtung verabredet ist, sollten Streiks unverzüglich beendet werden“, appelliert Tuchan. Der LHO habe mit seinem Angebot deutliche Zeichen gesetzt, die Gespräche konstruktiv voranbringen zu wollen. Doch Verdi wolle offenbar auch nach 11 Tagen den Streik noch nicht beenden.
ver.dis Forderungen und die bisherigen Ereignisse finden Sie hier.

Stadt, Land, mobil: Drei visionäre Ideen zur Mobilität von morgen gekürt

Eine Sharing-Lösung, die private Fahrten in den Gütertransport integriert, konfigurierbare Multifunktionswagen und ein digitales Prämienmodell zur vermehrten Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel: Wie vielfältig und kreativ Deutschland zur zukünftigen Mobilität in der Stadt und auf dem Land denkt, hat ein Online-Ideenwettbewerb des Deutschen Mobilitätspreises gezeigt. Unter dem Titel „Stadt, Land, mobil – Müssen wir wohnen, wo wir mobil sind, oder können wir mobil sein, wo wir wohnen?“ konnten im Herbst 2016 alle Bürgerinnen und Bürger ihre Visionen und Impulse zur Mobilität von morgen über das Ideenportal des Deutschen Mobilitätspreises einreichen. Dorothee Bär, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Juryvorsitzende, ehrte am Donnerstag gemeinsam mit Ute Weiland, Geschäftsführerin der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“, die drei innovativsten Ideen im Bundesverkehrsministerium in Berlin. Die Preisträger erhielten Prämien im Gesamtwert von 6.000 Euro.”

Die drei Preisträger 

1. Preis (3.000 Euro): AMiCUS – A smart community driven supply for rural areas. Florian Hoedt,” Höxter
2. Preis (2.000 Euro): HokusPokus Kombibus – Bedarfsgerechter Logistikdienst für dünn besiedelte Regionen. Sophie M. Lohring, Brandenburg an der Havel”
3. Preis (1.000 Euro): Grüne Meilen – Gesellschaftliche Stärkung des Umweltverbundes. David Pereira van Loock, Nürnberg”
Die Wettbewerbsjury hat die drei Siegerideen aus insgesamt 70 Einreichungen ausgewählt.

Zukunftsfester ÖPNV in NRW: Politiker legen Vorschläge für Verbesserungen vor

Die Enquetekommission IV des Landtags NRW zu „Finanzierungsoptionen des öffentlichen Personenverkehrs in Nordrhein-Westfalen im Kontext des gesellschaftlichen und technischen Wandels“ hat die Ergebnisse ihrer rund zweijährigen Arbeit präsentiert. Der Kommission gehören zwölf Mitglieder aller fünf Fraktionen sowie fünf externe Sachverständige an. An dem Pressegespräch im Landtag nahmen der Vorsitzende der Kommission, Oliver Bayer (PIRATEN), der stellvertretende Vorsitzende, Carsten Löcker (SPD), sowie Henning Rehbaum (CDU), Rolf Beu (GRÜNE) und Thomas Nückel (FDP) teil.Der Landtag hatte die Einsetzung der Enquetekommission in seiner Sitzung am 4. Juli 2014 beschlossen.
Im Mittelpunkt der Kommissionsarbeit stand die Frage, wie der öffentliche Personenverkehr in Nordrhein-Westfalen angesichts bestehender Finanzierungsdefizite sowie des gesellschaftlichen, demografischen und technischen Wandels zukunftsfest gemacht werden kann. In ihrem Abschlussbericht, der am 26. Januar 2017 vom Plenum beraten werden soll, legt die Kommission insgesamt 161 Handlungsempfehlungen dazu vor.
Die Vorschläge beziehen sich u. a. auf die Sanierung der Infrastruktur, die staatliche Finanzierung durch Bund und Land, neue Modelle der Finanzierung sowie die Vereinfachung und Harmonisierung der Tariflandschaft in NRW und eine Erhöhung der Kundenfreundlichkeit insbesondere durch neue digitale Angebote. 
Die Handlungsempfehlungen im Detail finden Sie” hier. 

Von Seiten der CDU kam jedoch auch Kritik an der Arbeit. Henning Rehbaum, Sprecher der CDU-Landtagsfraktion der Enquetekommission, erklärte: "Anstatt [drängende Probleme] endlich anzugehen, hat sich Rot-Grün in der Enquetekommission auf ein Modell für eine neue ÖPNV-Organisationsstruktur für Nordrhein-Westfalen eigensinnig festgelegt, ohne dies mit den anderen Fraktionen abzusprechen. Mit unserem Sondervotum haben wir diesen unausgewogenen, nicht zu Ende gedachten und unschlüssigen Entwurf abgelehnt. Sofern Rot-Grün ihr Modell ohne Rücksicht auf die massiven Widerstände durchsetzt, drohen drastische Konsequenzen für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen, u.a. eine massive Aufblähung der Landesverwaltung mit komplexer und unübersichtlicher Bürokratie, Gefahr einer Ticketverteuerung für die Fahrgäste und Unsicherheiten für die ÖPNV-Mitarbeiter.“

PTV Group mit eigener Niederlassung in Afrika

Die PTV Group kündigt für 2017 den Ausbau des Softwaregeschäfts auf dem afrikanischen Kontinent mit einem eigenen Standort an. Die Weichen dafür wurden 2016 mit der erfolgreichen Übernahme der Distribution Planning Software International Ltd. (DPS) mit einem Büro in Johannesburg, Südafrika, gestellt. Über die neu geschaffene Niederlassung PTV Africa soll künftig das Softwaregeschäft für die Planung und Optimierung von Verkehr und Logistik mit lokaler Expertise angekurbelt werden.

Charel Schickerling künftig verantwortlich für PTV Africa

In der neuen Niederlassung wird der Managing Director von DPS, Charel Schickerling, künftig die Geschäftsentwicklung für PTV Africa vorantreiben und verantworten. Das betrifft nicht nur den Bereich Transportlogistik, sondern auch den Bereich Verkehrsplanung. Schickerling ist in Südafrika verwurzelt und verfügt über jede Menge Expertise in der Transport- und Logistikindustrie.

Stadler liefert erstmals Straßenbahnen nach Tschechien

Stadler gewinnt die Ausschreibung der Betreibergesellschaft Dopravní podnik Ostrava a.s. (DPO) über 40 Strassenbahnen. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf insgesamt rund 45 Mio. CHF. Es ist das erste Mal, dass Stadler einen Auftrag für Strassenbahnen aus Tschechien erhält. Daniel Morys, Generaldirektor von Dopravní podnik Ostrava a.s., und Peter Jenelten, Executive Vice President Marketing & Sales von Stadler, haben den Vertrag für die Lieferung von 40 Strassenbahnen des adaptierten Typs "TANGO" unterschrieben. Der Vertrag zwischen DPO und Stadler umfasst die Lieferung
von 30 plus 10 zweiteiligen niederflurigen Einrichtungstrams für Normalspur. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf insgesamt rund 45 Mio. CHF.

Platz für 188 Fahrgäste

Die Trams bauen auf dem Typ "TANGO" auf, werden aber auf die Niederflurtechnik und für den einzigartigen Einsatzzweck passgenau auf die Bedürfnisse von DPO in Ostrava individualisiert. Projektierung und Engineering liegen bei Stadler in Prag. Die zweiteiligen Strassenbahnen für Ostrava sind 24.9 m lang, 2.5 m breit und 3.6 m hoch. Sie bieten 188 Fahrgästen Platz, davon finden 61 einen Sitzplatz. Die Fahrzeuge sind durchgehend niederflurig, haben vier breite Türen für schnelles Ein- und Aussteigen und weisen überdies eine Rollstuhl-Rampe auf. Die Fahrzeuge sind voll klimatisiert und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Sie erfüllen alle geforderten Sicherheitsstandards und haben eine Front, die für den Fussgängerschutz optimiert ist. Die erste Tram für Ostrava wird im März 2018 endmontiert.

Aktion Münchner Fahrgäste trauert um Andreas Nagel

Die Aktion Münchener Fahrgäste trauert um ihren Gründer und Sprecher Andreas Nagel (57). Dieser verstarb völlig unerwartet am vergangenen Freitag auf dem Weg zum Arzt infolge einer Lungenembolie.

Der aus dem Schwäbischen stammende Diplom-Ingenieur für Schienen-Verkehrstechnik kam in den 80er Jahren zum Studium nach München. Weil damals das Rathaus die Trambahn aufs Abstellgleis schieben wollte, gründete er 1989 die Aktion Münchner Fahrgäste. Ohne ihn würde die Linie 25 heute wahrscheinlich nicht mehr bis nach Grünwald fahren. Der Erhalt und Ausbau der Münchner Trambahn lag ihm bis heute besonders am Herzen. 1994 startete er die beliebte Christkindl-Trambahn. Seit 1997 gab es den ehrenamtlich betriebenen Info-Kiosk im Stachus-Untergeschoss, der aufgrund von Umbauarbeiten inzwischen zum Isartor umziehen musste. Im gleichen Jahr ging auch der MVV-Fahrgastbeirat an den Start, deren Sprecher er in den ersten beiden Amtszeiten war. Auch die Silvester-S-Bahn geht auf eine Initiative von ihm zurück.

Nagel kämpfte leidenschaftlich für vielfältige Verbesserungen im Nahverkehr. Er setzte sich für den „Takt 10 bis 10“ bei der Trambahn ein, der 2013 an den Start ging. Auch die zur gleichen Zeit eingeführten flexiblen Zeitkarten gingen auf seine Forderungen zurück. Die Wiedereinführung einer Buslinie in Moosach erkämpfte er leidenschaftlich mit den Anwohnern. Im Januar 2004 erhielt die Aktion Münchner Fahrgäste mit der Aktion Mobil e. V. eine gemeinnützige Dachgesellschaft.

Für besondere Leistungen verlieh Nagel Verantwortlichen und Politikern Preise: 2009 würdigte er S-Bahn-Chef Bernhard Weißer für die gute Kommunikation, die dieser mit den Fahrgästen, den Anwohnern und den politisch Verantwortlichen pflegt. Der damalige OB Christian Ude erhielt den Goldenen Schienennagel für seinen Trambahnausbau, während CSU-Fraktionschef Hans Podiuk für die Blockadepolitik beim ÖPNV-Ausbau den goldenen Hemmschuh verliehen bekam. Aktuell kämpfte er weiterhin für gerechtere Tarife sowie den Bau des Regionalzughalts Poccistraße.

Nach dem Tod von Dominik Brunner initiierte Andreas Nagel das Zivilcourage-Training „mit Herz und Verstand“. Mit Unterstützung des Polizeipräsidiums München, der Bundespolizeiinspektion München, der Dominik-Brunner-Stiftung, des MVV sowie der Münchner Feuerwehr werden jeden Monat kostenfreie Verhaltenstrainings für Fahrgäste im Verkehrszentrum des Deutschen Museums durchgeführt. Tausende von Teilnehmern haben dort seitdem einfache und praxisorientierte Handlungsempfehlungen gelernt, um sich selbst oder anderen Personen in Not- und Bedrohungssituation zu helfen. 2012 erhielt Nagel hierfür den Bayerischen ÖPNV-Preis sowie den Deutschen Schienenverkehrspreis.

Auch beruflich drehte sich bei Nagel alles um den Schienenverkehr. Bei Krauß-Maffei in Allach, inzwischen Siemens Transportation Systems, nahm der Eisenbahningenieur Lokomotiven in Betrieb. Nagel gestaltete München auch politisch. Seit 22 Jahren war er für die Partei David contra Goliath (DacG) Mitglied des Bezirksausschusses BA 13 (Bogenhausen).

Die Aktion Münchner Fahrgäste verliert mit ihm einen engagierten Kämpfer und aufrichtigen Freund, der stets für Fragen und Anliegen der
Fahrgäste ein offenes Ohr und eine Lösung hatte.

Der Trauergottesdienst findet heute um 19 Uhr in München (St. Ludwig, Ludwigstraße, Höhe Schellingstraße) statt.