Mit einer Gesamtinvestition von rd. 3,45 Mrd. Euro wird in den kommenden Jahren der Rhein-Ruhr-Express (RRX) in NRW realisiert, eines der wichtigsten Verkehrsprojekte im Lande. Auslöser dieses Großprojektes war das Ziel der Entlastung des verkehrlich stark belasteten Korridors im Ruhrgebiet und des Rheinlandes. Aber auch die übrigen Landesteile sind einbezogen und profitieren vom RRX-Projekt.
Welche konkreten Auswirkungen der RRX für Westfalen hat und welchen Nutzen das Projekt in wirtschaftlicher, verkehrlicher und ökologischer Hinsicht mit sich bringt, wurde gestern, 23.01. in Münster im Rahmen einer RRX-Regionalkonferenz vorgestellt. Verkehrsminister Groschek, NWL-Verbandsvorsteher Dr. Conradi, Münsters Oberbürgermeister Lewe und zahlreiche Vertreter aus westfälischer Politik, Wirtschaft und Verwaltung diskutierten dabei die soeben vorgelegte RRX-Nutzenstudie für Westfalen (www.rrx.de/downlads).
Schnell deutlich wurde dabei aber auch, dass der zweigleisige Ausbau der Strecke Lünen – Münster für Westfalen und besonders für Münster von entscheidender Bedeutung ist. Denn nur dieser Ausbau ermöglicht die Einbindung Münsters in das RRX-System über Dortmund. Die bereits vorliegenden Finanzierungsgrundlagen für den RRX berücksichtigen den Ausbau bislang nicht. Daher waren sich alle Teilnehmer der Konferenz einig, dass die Voraussetzungen für den Ausbau schnellstmöglich über eine entsprechende Einordnung der Baumaßnahme auf der Bundesebene geschaffen werden soll.
Metro Barcelona entscheidet sich für Hytera
Das Metro-Netz in Barcelona umfasst rund 119 Kilometer. Mit einer Stadtbahn-Flotte von 171 Fahrzeugen und rund 385 Millionen Fahrten pro Jahr fährt sie im europäischen öffentlichen Nahverkehr ganz vorne mit. Für die Erneuerung des Funksystems hat sich die Metro Barcelona für ein DMR-Trunking-System von Hytera entschieden. Diese Form des Bündelfunks ist speziell für anspruchsvolle Sprachübertragung und Dispatcher-Kommunikation ausgelegt. Neben der vollständig IP-basierten Systemarchitektur und einer zentralisierten Vernetzung, setzt Hytera DMR Trunking auf ein modulares Design der Systembestandteile.
In enger Zusammenarbeit mit ihrem Partner ADTEL werden die 58 Basisstationen im kommenden Jahr vor Ort installiert. Neben dem Funksystem ist Hytera außerdem Lieferant für die rund 1000 Funkgeräte vom Typ PD785 und MD785.
Schaeffler setzt 2016 den Erfolgskurs fort
Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler hat gestern vorläufige Eckdaten zum Geschäftsjahr 2016 veröffentlicht. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz währungsbereinigt um 3,4 Prozent auf rund 13,3 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 13,2 Milliarden Euro) und erwirtschaftete ein EBIT vor Sondereffekten von rund 1.700 Millionen Euro (Vorjahr: 1.676 Millionen Euro). Auf dieser Basis ergab sich eine EBIT-Marge vor Sondereffekten von 12,7 Prozent (Vorjahr: 12,7 Prozent). Aufgrund eines starken vierten Quartals stieg der Free Cash Flow auf rund 730 Millionen Euro (Vorjahr: 370 Millionen Euro).
Haupttreiber für die positive Geschäftsentwicklung im Jahr 2016 war die Sparte Automotive, die erneut stärker als der Markt, das heißt die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen, gewachsen ist. In der Sparte Industrie wurden die Effizienz- und Kostensenkungsmaßnahmen wie geplant umgesetzt. Zudem ist es im vierten Quartal 2016 gelungen, eine Reihe von prominenten Kundenaufträgen zu gewinnen.
Für das Jahr 2017 rechnet die Schaeffler Gruppe mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum in Höhe von 4 bis 5 Prozent. Auf dieser Basis geht das Unternehmen davon aus, wie in der Vergangenheit eine EBIT-Marge vor Sondereffekten zwischen 12 und 13 Prozent zu erzielen. Für das Jahr 2017 erwartet die Schaeffler Gruppe einen Free Cash Flow von rund 600 Millionen Euro.
bdo: Unternehmertum im ÖPNV erhalten
In Berlin kamen am Dienstag, den 24. Januar, die ÖPNV-Vertreter des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) und seiner Landesverbände zu einer Sondersitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt: Die Zukunft der Branche. Der Termin war nicht zufällig gewählt, denn am folgenden Mittwoch beriet der Bundesratsverkehrsausschuss die vorgeschlagenen Änderungen zum PBefG.
"Es gibt Versuche, die bestehende Wirtschaftsordnung im ÖPNV zugunsten Steuerzahler-subventionierter kommunaler Unternehmen zu zerstören", sagte bdo-Präsident Wolfgang Steinbrück im Anschluss an die Sitzung. Dabei sei die bestehende Struktur aus kommunalen, bundeseigenen und mittelständischen Verkehrsunternehmen eine einmalige Erfolgsgeschichte.
Vielfalt und Wettbewerb erhalten
"Der deutsche Mittelstand ist im ÖPNV in vielfältiger Weise unterwegs: er besitzt eigene Liniengenehmigungen und er ist Unterauftragnehmer für kommunale und für bundeseigene ÖPNV-Unternehmen", so Steinbrück weiter. So solle es auch bleiben. Die Versuche aus Politik und einzelnen Verbänden, das geltende Personenbeförderungsgesetz zu ändern, gelten den eigenen Liniengenehmigungen des Mittelstands. Künftig solle es nach diesen nur noch von Kommunalen abhängige mittelständische Unternehmen im ÖPNV geben. "Dagegen wehren wir uns mit aller Kraft. Wir brauchen Vielfalt und Wettbewerb – zum Wohle der Fahrgäste und des Steuerzahlers.“
"Die faktische Abschaffung der Eigenwirtschaftlichkeit führt zum Verzicht auf Anreize, einen hochwertige Verkehrsangebote zu schaffen", sagte Steinbrück. Aber er betonte zugleich die Gesprächsbereitschaft des privaten Busgewerbes. Der bdo verschließe sich einer Reform des PBefG nicht – schließlich sieht auch der Mittelstand noch deutliches Verbesserungspotential, z. B. hinsichtlich allgemeiner Vorschriften, KMU-Direktvergaben oder einer Mindestquote für Unterauftragsvolumen. Auch vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung seien auf längere Sicht Änderungen geboten, um mehr Innovationen – besonders im ländlichen Raum – zu ermöglichen. "Aber da gilt: Gründlichkeit vor Schnelligkeit. Deshalb unterstützt der bdo diejenigen in der Politik, die jetzt keine Schnellschüsse fordern, sondern konstruktiv Lösungen für verkehrliche Herausforderungen finden wollen", so Steinbrück.
U1-Haltestelle Langenhorn Nord wird barrierefrei
In dieser Woche beginnt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) mit den Arbeiten zum barrierefreien Ausbau der U1-Haltestelle Langenhorn Nord. Dabei erhält die Haltestelle einen Aufzug und das taktile Leitsystem für sehbehinderte Menschen wird angepasst. Einen erhöhten Bahnsteig für den niveaugleichen Ein- und Ausstieg besitzt die Haltestelle schon jetzt. Ab Sommer 2018 bietet die Haltestelle Langenhorn Nord dann auch älteren Menschen, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgästen mit Handicap einen einfachen und bequemen Zugang zur U-Bahn. Die Haltestelle Langenhorn Nord wird täglich von rund 6 000 Fahrgästen genutzt.
Damit die Haltestelle barrierefrei wird, erhält sie einen zweiten Zugang auf der westlichen Seite. Der Aufzug wird in die dort liegende neue Schalterhalle eingebaut. Der Zugang zur neuen Schalterhalle verläuft unter den Gleisen. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Baumaßnahme: Künftig haben die Anwohner im südlich der Haltestelle gelegenen Wohngebiet, aber auch die Nutzer der Park+Ride- und der geplanten Bike+Ride-Anlage einen direkten und komfortablen Weg zur U-Bahn. Die Gesamtinvestitionen für den Umbau belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro.
Luxemburgs neue Straßenbahn
Erstmals seit über 50 Jahren fahren in Luxemburg-Stadt ab 2017 wieder Straßenbahnen. Die Luxemburger Tram ist die umweltfreundliche, bequeme und moderne Antwort auf den wachsenden Verkehrsbedarf in der Europametropole. Die neue Straßenbahn soll den dichten Straßenverkehr verringern und eine schnelle Verbindung zwischen den wichtigsten Destinationen ermöglichen. In ihrer finalen Ausbaustufe erstreckt sich die 16 Kilometer lange Strecke vom Flughafen über das Stadtzentrum bis Cloche d’Or. Die Eröffnung eines ersten Teilstücks im Stadtviertel Kirchberg ist bereits für Ende 2017 geplant.
Für die Planung und Disposition von Fahrzeugen und Personal der neuen Luxemburger Tram liefert die IVU Traffic Technologies AG ihre Standardlösung IVU.suite. Um einen reibungslosen Betriebsstart zu gewährleisten, unterstützt der Berliner IT-Spezialist bereits bei den Vorbereitungen. Mithilfe der IVU.suite entwickeln die Planer bereits jetzt erste Fahrpläne und Einsatzszenarien. 1964 wurde die letzte Straßenbahn in Luxemburg stillgelegt. Somit gibt es keine Erfahrungswerte und die gesamte Fahrplanung muss von Grund auf neu erstellt werden. Dazu simulieren die Planer die Effekte mehrerer Fahrplanvarianten vorab in der Software, um die besten Takte und Einsatzzeiten zu ermitteln. Ein direkt in die Programmoberfläche integrierter Regeleditor erleichtert dabei die flexible Erstellung verschiedener Szenarien. Sobald die ersten Bahnen fahren, plant und disponiert die Betreibergesellschaft Luxtram dann den gesamten Fahrzeug- und Personaleinsatz mit dem IVU-System, dessen Benutzeroberfläche in mehreren Sprachen verfügbar ist.
Fahrgastbeiräte vernetzen sich
Der bundesweite Austausch zwischen Kunden- und Fahrgastbeiräten nimmt weiter Form an. Nach der zweiten Tagung der Beiräte im September 2016 in Leipzig ergriff der Erfurter Fahrgastbeirat die Initiative, eine gemeinsame Plattform für alle Fahrgastbeiräte einzurichten. Seit Januar 2017 begrüßt fahrgastbeiräte.de seine Besucher. Auf der gemeinsamen Internetpräsenz können sich alle Beiräte öffentlich darstellen, finden sich Unterlagen über die bundesweiten Tagungen und aktuelle Informationen über die Arbeit der Gremien. Zusätzlich ist auf der Seite ein Intranet eingerichtet worden, über das Diskussionen in Foren und die Bildung von Arbeitsgruppen zu überregionalen Themen ermöglicht werden und sich die Beiräte dauerhaft untereinander austauschen können.
„Fahrgastbeiräte sind die Interessenvertretung der Nutzer bei den Verkehrsgesellschaften. Und die Erwartungen der Fahrgäste an einen qualitativ hochwertigen Nahverkehr sind überall gleich, ob in Kiel, Erfurt oder Mühldorf am Inn. Daher spricht alles für eine starke Vernetzung der Vertretungen von Fahrgastinteressen“, meint Konrad Braun, Vorsitzender des Erfurter Fahrgastbeirats, der die Internetseite betreibt. Harald Wagner, Sprecher im Fahrgastbeirat Frankfurt am Main und Initiator der bundesweiten Fahrgastbeirats-Tagungen, freut sich über die neue Internetpräsenz: „Die Tagungen waren der Auftakt zum Erfahrungsaustausch zwischen Fahrgast- und Kundenbeiräten. Die Internetpräsenz ermöglicht uns nun, viel schneller zu erfahren, an welchen Herausforderungen und Lösungen andere arbeiten und wie wir untereinander davon profitieren können“. Braun und Wagner hoffen gemeinsam, dass die Plattform von vielen Fahrgast- und Kundenbeiräten genutzt wird, damit sie zu einem lebendigen Kommunikationsforum wird.
„Perspektivisch ist es möglich, fahrgastbeiräte.de zur zentralen Informationsplattform für Fahrgastbelange und zum Sprachrohr der Nahverkehrsnutzer zu entwickeln. Es wird dadurch möglich sowohl gegenüber Verkehrsbetrieben, Aufgabenträgern oder politischen Akteuren vor Ort als auch erstmalig bundesweit gemeinsam Stellung zu beziehen im Namen des Fahrgasts“, beschreibt Konrad Braun die Möglichkeiten des neuen Online-Angebots.
Mit dem Start der Internetpräsenz werden sich bereits mehrere Beiräte präsentieren. Die Nutzung des Portals steht interessierten Fahrgast- oder Kundenbeiräten von Verkehrsunternehmen kostenfrei zur Verfügung.
Fahrgastzahlen in Erfurt steigen
„Die grüne Mobilitätskette trägt Früchte, immer mehr Menschen verzichten auf das Auto und nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel“, freut sich Myriam Berg, Vorstand der Erfurter Verkehrsbetriebe (EVAG). 2016 wurden insgesamt 51,1 Millionen Fahrgäste im Streckennetz der EVAG gezählt. Das ist – auf den Durchschnitt der letzten fünf Jahre gerechnet – ein Zuwachs von rund 4 Prozent. Bei der Stadtbahn liegt der Anstieg durchschnittlich bei 3,7 Prozent, beim Stadtbus sind es 3,6 Prozent mehr Fahrgäste. Im Schnitt sind montags bis freitags jeweils 145.000 Fahrgäste unterwegs. Das sind pro Tag 5.000 mehr als in den Vorjahren. Zu den am häufigsten frequentierten Umsteigepunkten gehört der Hauptbahnhof mit ca. 42.000 Fahrgästen, jeweils montags bis freitags.
Akasol liefert Li-Ionen-Batteriesysteme zur Serienfertigung von E-Bussen
Ein international agierender Nutzfahrzeughersteller aus Nordeuropa hat Akasol mit der Serienbelieferung von Li-Ionen Batteriesystemen für seine gesamte E-Bus-Flotte betraut. Der unterzeichnete Vertrag sieht eine langfristige und enge Zusammenarbeit zwischen beiden Unternehmen bis 2023 vor. Insgesamt umfasst der im dreistelligen Millionenbereich liegende Großauftrag die Lieferung von bis zu 4.500 Batteriesystemen. Die ersten in Serie produzierten und mit Akasol-Batteriesystemen ausgestatteten E-Busse werden voraussichtlich ab 2018 die Fertigungshallen verlassen. Je nach Wunsch fahren die E-Busse im Stadtverkehr mit Hybrid- oder Batterie-elektrischem Antrieb und verfügen über eine Kapazität zwischen 150 und 300 kWh. Aufgrund der Modularität des AKASystem OEM wurden die hierfür erforderliche hohe Energieleistung und -dauer den Vorgaben entsprechend umgesetzt. Die gemäß der Norm ISO 26262 entwickelten Li-Ionen Batteriesysteme können mit bis zu 500 Kilowatt schnellgeladen werden und erreichen mehr als 3.000 Vollzyklen. Darüber hinaus erfüllen sie nicht nur das Automotive Safety Integrity Level ASIL-C, sondern auch alle Sicherheits- und Leistungsanforderungen gemäß EUCAR, GB/T, UN 38.3 und EDE R100.
Schlichtungsverfahren beginnt
Nachdem am Donnerstag, den 19. Januar, keine Einigung erzielt werden konnte, gibt es im Tarif-Konflikt zwischen ver.di und dem Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) seit Montag ein Schlichtungsverfahren. Die Schlichtung begann am 23. Januar mit Schichtbeginn. Damit herrscht Friedenspflicht, Streiks sind während der Dauer der Schlichtung ausgeschlossen, die Busse fahren wieder.
Zweiwöchige Schlichtung
Für das Schlichtungsverfahren hat der LHO Herrn Volker Sparmann, Mobilitätsbeauftragter des Hessischen Verkehrsministeriums und ehemaliger Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, als einen von zwei Schlichtern benannt. Der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete Rudolf Hausmann aus Baden-Württemberg wird ab Montag als Schlichter für ver.di in Hessen fungieren. Der 62-jährige Sozialpädagoge hat vor ver.di-Gründung lange bei der Gewerkschaft ÖTV gearbeitet, bevor er hauptberuflich in die Politik wechselte. Es ist geplant, dass die Schlichtung zwei Wochen dauert.
In einem Informationsblatt bedanken sich die Fahrer bei denjenigen, die sie unterstützt und ihnen Solidarität bekundet haben. Den Wortlaut finden Sie hier.”
ver.dis Forderungen und die bisherigen Ereignisse finden Sie hier und hier.

