Beschleunigungskommission Schiene legt ersten Fortschrittsbericht vor

Mitte Dezember 2022 hat die Beschleunigungskommission Schiene rund 70 Maßnahmen vorgestellt, wie in den nächsten drei bis fünf Jahren kapazitätssteigernde Maßnahmen für die Schiene wirksam und beschleunigt umgesetzt werden können. Nach einem halben Jahr ziehen Bund und Branche nun eine erste Bilanz.

Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Vorsitzender der Beschleunigungskommission: „Angesichts der großen Herausforderungen vor denen wir bei der Schiene, ja im Verkehrsbereich generell, stehen, wollen alle Beteiligten unverzüglich vom Reden ins Handeln, Umsetzen und Tun kommen. Das Ziel ist, die Kapazität im Schienennetz zu sichern und beschleunigt zu erweitern.
Und in der Tat zeigt der Bericht, was wir gemeinsam alles bereits auf die Schiene gesetzt haben. Der Großteil der Vorschläge, die die Expertinnen und Experten der Beschleunigungskommission als Bindeglied zwischen Regierung und Branche erarbeitet haben, sind bereits in der Umsetzung. Jetzt heißt es dranbleiben. Für mich ist klar: Fortschritte können Politik und Branche nur gemeinsam erzielen.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Der Anfang ist gemacht. Die Kommissions-Empfehlungen sind wichtig, um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen. Ein Marktanteilswachstum der Güterbahnen auf 25 Prozent und die Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr lassen sich nur im engen Schulterschluss erreichen. Bei aller Freude: Ein Großteil des Weges liegt noch vor uns.“

Der Bericht zeigt: In allen fünf Handlungsfeldern wurden Fortschritte erreicht. Rund 80 Prozent der Maßnahmen befinden sich bereits in Umsetzung oder werden für diese vorbereitet. Bei 13 Maßnahmen dauert die Prüfung noch an. Die Bundesregierung berücksichtigt BKS-Empfehlungen u.a. bereits bei diesen Gesetzgebungsverfahren:

· Das Genehmigungsbeschleunigungsgesetz (Kabinettsbeschluss 03.05.2023) soll wichtige Schieneninfrastrukturprojekte in das überragende öffentliche Interesse stellen, für mehr Plangenehmigungen anstelle von Planfeststellungsbeschlüssen sorgen sowie Planfeststellungsverfahren bei Projekten des Transeuropäischen Netzes auf vier Jahre begrenzen.

· Mit der Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes (Kabinettsbeschluss 07.06.2023) soll die bisher existierende finanzielle Trennung von Ersatzinvestitionen und Instandhaltung beseitigen, die sich in einzelnen Bereichen zuletzt zunehmend als Investitionshemmnis erwiesen hat.

Den ersten Fortschrittsbericht in voller Länge finden Sie hier

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

go.Rheinland: Fahrgastzahlen steigen, Pünktlichkeit sinkt weiter ab

Einmal jährlich legt go.Rheinland (ehemals Nahverkehr Rheinland) einen Qualitätsbericht für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) vor. Dieser hilft dabei, die Entwicklungen im SPNV nachzuvollziehen, Hintergründe zu erkennen und Handlungsansätze für die Zukunft zu skizzieren. Allerdings standen die beiden letzten Jahre 2022 und 2021 unter dem Einfluss außergewöhnlicher externer Faktoren: „Nachdem uns zuvor das Unwetter »Bernd« und die Corona-Pandemie vor besondere Herausforderungen gestellt haben, waren dies im Laufe des vergangenen Jahres das 9-Euro-Ticket und die immer komplexer werdenden Baustellen“, so go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober. „Von daher können die Ergebnisse nicht mit denen der Jahre zuvor in einen direkten Bezug gesetzt werden.“ Sorgen bereitet momentan die zunehmende Personalknappheit. „Wir gehen davon aus, dass es in den kommenden Monaten – trotz intensiver Personalgewinnungs- und Ausbildungsaktivitäten der Bahnunternehmen – zu weiteren Zugausfällen kommen wird“, so Reinkober.

Verspätungssituation verschärft sich weiter

Nachdem die Zugverspätungen zwischen 2018 und 2020 immer weiter abgenommen hatten, nehmen sie seit 2021 wieder zu. Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Verspätung über die drei Produktgruppen Regionalexpress (RE), Regionalbahn (RB) und S-Bahn hinweg bei 3:05 Minuten. Damit waren die Züge im Vergleich zu 2021 (2:05 Minuten) genau eine Minute unpünktlicher. Dies entspricht einer Verschlechterung von 48 Prozent. Die höchsten Verspätungswerte wurden in den Monaten des 9-Euro-Tickets im Juni, Juli und August 2022 eingefahren. Durch die deutliche Zunahme an Fahrgästen stieß das Bahnsystem insbesondere an den Wochenenden an seine Grenzen. Es kam zu langen Fahrgastwechselzeiten an den Bahnhöfen und damit zu hohen Verspätungen. Weitere Gründe für die verschärfte Situation sind die Zunahme von Netzüberlastungen, Trassenkonflikten und Verspätungsübertragungen an den zentralen Bahnknoten in Aachen, Bonn und Köln. Alle Produktgruppen haben sich gegenüber dem Jahr 2020 verschlechtert, die pünktlichsten Werte weisen weiterhin die S-Bahnen auf. Hier kam es zu einem Anstieg auf 2:14 Minuten (plus 59 Prozent). Bei den RB-Linien stiegen die Verspätungswerte auf 2:58 Minuten (plus 73 Prozent) und bei den RE-Linien auf 4:17 Minuten (plus 119 Prozent).

Deutlicher Rückgang bei den Zugausfällen

Vor allem die Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte zu neuen Höchstwerten bei den Zugausfällen geführt. Für das go.Rheinland-Gebiet lässt sich nun eine deutliche Verbesserung feststellen. Für die durch das Unwetter »Bernd« zerstörten Bahnstrecken wurden ab dem Betriebsjahr 2022 angepasste Fahrpläne entwickelt, sodass diese in der Statistik nicht mehr auftauchen. Die durchschnittlichen Zugausfälle sind von 13,35 Prozent in 2021 auf 9,48 Prozent in 2022 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 28,98 Prozent. Hauptgrund für die trotz des Rückgangs auf einem insgesamt hohen Niveau liegende Ausfallquote ist die ausgeprägte Bautätigkeit. 48 Prozent der Ausfälle sind auf Baustellen zurückzuführen. Des Weiteren verschärft sich die Personalsituation. Aufgrund fehlenden Personals müssen immer wieder Zugleistungen entfallen. Fast 18 Prozent der Zugausfälle lassen sich dieser Ursache zuordnen.

Insgesamt Zunahme der Kapazitätsausfälle

Bei der Bereitstellung der vertraglich vereinbarten Kapazitäten ist die durchschnittliche Quote der Sitzplatzausfälle erneut angestiegen, und zwar von 2,23 Prozent in 2021 auf 2,52 Prozent in 2022 (plus 13 Prozent). Während die RE-Linien auf einem konstanten Niveau liegen, haben sich die RB-Linien und die S-Bahnen verschlechtert. Verantwortlich sind in erster Linie die gesunkene Personalverfügbarkeit im Betrieb und in den Werkstätten sowie Probleme bei der Verfügbarkeit bestimmter Fahrzeugbaureihen aufgrund deren Alters.

Fahrgastzahlen steigen wieder

Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Rückgang der Fahrgastzahlen gab es 2022 wieder einen Anstieg. Die Zahl der täglichen Einsteiger an Werktagen (montags-freitags) ist im Jahresdurchschnitt von rund 244.000 Fahrgästen in 2021 auf 343.000 Fahrgäste in 2022 deutlich gestiegen. Dies entspricht einer Zunahme von rund 41 Prozent. Trotz des Wachstums befinden sich die Fahrgastzahlen noch nicht wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie. Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2019 wurden nur in den 9-Euro-Ticket-Monaten Juni, Juli und August 2022 höhere Fahrgastzahlen ermittelt. In den restlichen Monaten – insbesondere zu Beginn des Jahres – lagen die Fahrgastzahlen teils weit unter den Werten aus 2019.

Zustand der Fahrzeuge verbessert sich überwiegend

Zum ersten Mal haben im Jahr 2022 die von go.Rheinland beauftragten Profitester*innen auch Daten zum Fahrzeugzustand erhoben. Da nicht auf allen Linien von den Bahnunternehmen Daten geliefert werden können, ergibt sich durch den Einsatz der Profitester*innen ein vollständigeres Bild. Bei der „Funktionalität der Außentüren“ gab es ebenso Verbesserungen wie bei der „Funktionalität der Fahrgastinformationssysteme“, der „Verschmutzung mit Graffiti“ und der „Sauberkeit insgesamt (ohne Graffiti)“. Lediglich in der Kategorie „Funktionalität der Toiletten“ wurde eine leichte Verschlechterung gegenüber 2021 festgestellt.

Kundendialog: Zahl der Fahrgastbeschwerden ist angestiegen

Mit dem go.Rheinland-Kundendialog gibt es ein wichtiges Instrument, um den Fahrgästen die Möglichkeit zu geben, auf Mängel und Probleme im Schienenpersonennahverkehr hinzuweisen. Während es im Jahr 2021 insgesamt 1.231 Kundeneingaben gab, waren es im letzten Jahr 1.380 und damit 149 Eingaben mehr (plus 12,1 Prozent). Die beiden häufigsten Gründe für Beschwerden waren Fahrtverspätungen sowie Fahrtausfälle.

Link zum diesjährigen Qualitätsbericht

Quelle: go.Rheinland GmbH

3. Förderrunde für klimafreundliche Busse

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geht in die dritte Runde der Förderung zur Umstellung auf Busse mit alternativen Antrieben und der zum Betrieb notwendigen Tank- und Ladeinfrastruktur. Ab dem 20.06.2023 können wieder Skizzen für die Beschaffung von klimafreundlichen Bussen eingereicht werden.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Um unsere Klimaschutzziele im Verkehr zu erreichen, brauchen wir CO2-neutrale Technologien im Verkehr. Der ÖPNV spielt hier eine ganz zentrale Rolle. Unser Förderprogramm bringt in den kommenden Jahren rund 5.000 saubere Busse auf die Straße. So kommen wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher: Bis 2030 soll jeder zweite Stadtbus elektrisch fahren.“

Gefördert werden:

• die Beschaffung von Bussen mit alternativen Antrieben: Dazu gehören Batteriebusse (inkl. Batterie-Oberleitungsbusse), Brennstoffzellenbusse (inkl. Busse mit Brennstoffzellen als Range-Extender) und Biomethanbusse,

• die Umrüstung von konventionellem auf alternativen Antrieb,

• die zum Betrieb notwendige Lade-, Betankungs- und Wartungsinfrastruktur.

Skizzen zum Vorhaben können ab dem 20.06.2023 bis zum 10.09.2023 über die Bewerbungsplattform easy-Online eingereicht werden. Als zentrale Kriterien für eine Berücksichtigung im Antragsverfahren werden unter anderem

• der Klimaschutzbeitrag (unter Berücksichtigung der voraussichtlichen CO2-Vermeidung),

• der Einsatzkontext der Busse (ÖPNV, sonstige Verkehre),

• Elektrifizierungsanteile an der Gesamtflotte im Fuhrpark des Betreibers (Anteil, der auf alternative Antriebe umgestellt werden soll, unter Berücksichtigung derzeitiger und voraussichtlicher Anteile von Bussen mit alternativen Antrieben),

• sowie der notwendige Förderbedarf einbezogen.

Die eingegangenen Skizzen werden separat für die unterschiedlichen Antriebssysteme betrachtet, wobei es eine Obergrenze an zu beantragenden Fördermitteln je Vorhaben geben wird. Weitere Details können dem Aufrufdokument entnommen werden.
Mit der Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr unterstützt das BMDV seit September 2021 die Marktaktivierung und den Markthochlauf von Bussen mit klimafreundlichen, alternativen Antrieben. Die Vergabe der Fördermittel erfolgt in einem wettbewerblichen Verfahren.
Die Richtlinie wurde mit einem Gesamtfördervolumen von 1,75 Milliarden Euro bei der EU-Kommission notifiziert. Ein Teil der Mittel wird im Rahmen des Deutschen Aufbau- und Resilienzplans (DARP) über die europäischen Aufbau- und Resilienzfazilitäten (ARF) bereitgestellt.
Nach vorläufigen Einschätzungen können mit der Richtlinie des BMDV rund 5.000 Busse mit alternativen Antrieben auf die Straße gebracht werden. Das Förderpotenzial der ersten Aufrufe liegt bei etwas mehr als 4.000 Bussen bei rund 120 Verkehrsunternehmen. Nach aktuellen Berechnungen wird sich damit der aktuelle Gesamtbestand an Bussen mit elektrischem Antrieb in den kommenden Jahren mehr als verdreifachen. Zusammen mit den ebenfalls förderfähigen Machbarkeitsstudien werden aktuell mehr als 250 Verkehrsunternehmen unterstützt.

Online-Seminar zum Förderaufruf

In einem Online-Seminar am 06.07.2023 von 10 bis 11 Uhr wird gemeinsam mit der NOW GmbH und dem Projektträger Jülich (PtJ) detailliert auf die Inhalte des neuen Förderaufrufs eingegangen. Zudem haben Sie Gelegenheit für Rückfragen. Hier können Sie sich anmelden.

Detaillierte Informationen für Antragsteller:
Link 1
Link 2

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Ortenau Mobil geht live

„Der Livegang von Ortenau Mobil steht für das neue Mobilitätszeitalter, das im Ortenaukreis angebrochen ist“, erklärte Landrat Frank Scherer, der am gestrigen Montag, 19. Juni, gemeinsam mit Landesverkehrsminister Winfried Hermann den Startschuss für die neue Mobilitäts-App des Kreises gab. Auch Vertreter der Kreis- und Kommunalpolitik, des Mobilitätsnetzwerks Ortenau, des ÖPNV und Verkehrswesens im Ortenaukreis sowie des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) waren dabei.
Auf die Idee, so eine App entwickeln zu lassen, kam Scherer während des Austauschs mit Jugendlichen bei einem Bürgerkonvent des Eurodistrikts vor rund drei Jahren. „Junge Menschen verlangen nach einfachen Lösungen, nach einer App, die leicht und intuitiv bedienbar ist“, so Scherer. „Um auch den aktuell bereits über 27 Millionen Fahrgästen im ÖPNV die verschiedenen Mobilitätsangebote im Ortenaukreis – angefangen vom Bus- und Schienennahverkehr über den On-Demand-Verkehr bis hin zum Car-Sharing – bestmöglich zugänglich zu machen und noch viele weitere Ortenauerinnen und Ortenauer zum Umstieg zu bewegen, war für mich klar, dass wir eine Anwendung brauchen, die nicht nur sämtliche Mobilitätsangebote bündelt, sondern die auch mit nur wenigen Klicks, einfach und bequem zu bedienen ist“, erklärte der Landrat. So könne man mit der App ganz einfach verschiedene Mobilitätsangebote, die zum gewünschten Ziel führen, finden, diese direkt in der App buchen und mit dieser dann beispielsweise auch sein Online-Ticket präsentieren.
Ortenau Mobil solle, so Scherer, wachsen und dynamisch bleiben und sei ganz bewusst in diesem frühen Stadium an den Start gegangen, u.a. um die App im laufenden Betrieb bestmöglich an die Bedürfnisse der Nutzenden anzupassen und sie dadurch kontinuierlich zu verbessern. Zum Start sind zunächst die Fahrscheine der TGO buchbar, auch Leihräder von nextbike können schon heute mit der App genutzt werden. Weitere Mobilitätsanbieter werden laufend mit integriert, das Portfolio wird stetig vergrößert und die App auf verschiedene Sprachen ausgedehnt. „Als Teil des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau im Herzen Europas gelegen und als eine der beliebtesten Tourismusdestinationen im Schwarzwald gehören bei uns natürlich Französisch und Englisch mit dazu“, so Scherer. Dies erschließe einen neuen Nutzerkreis und damit ein bislang schlummerndes Potenzial. Um nationale wie internationale Gäste zu erreichen, werden Stück für Stück auch touristische Angebote im Ortenaukreis in die App integriert. „Mit dem Europass der TGO haben wir bereits beste Voraussetzungen für einen grenzüberschreitenden ÖPNV geschaffen, die Ausdehnung der App auf den Eurodistrikt ist mein Wunsch“, so Scherer.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)

Neue Bahnbetriebswerkstatt für Mireo Plus B Batteriezüge

Siemens Mobility eröffnet nach nur 1,5 Jahren Bauzeit zusammen mit der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) eine neue Bahnbetriebswerkstatt in Offenburg. In dem neuen, modernen Depot werden künftig die Siemens-Batteriezüge vom Typ Mireo Plus B instandgehalten, die voraussichtlich ab Mitte Dezember 2023 – erstmals in Deutschland – im Netz 8 „Ortenau“ zum Einsatz kommen. Die SWEG vermietet die Halle ab Juni 2023 für 30 Jahre an Siemens Mobility. Im Rahmen der feierlichen Depoteröffnung fand heute auch eine erste öffentliche Testfahrt des Mireo Plus B auf der Strecke zwischen Offenburg und Gengenbach statt. Außerdem unterzeichneten der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann sowie die SWEG-Geschäftsführer Tobias Harms und Dr. Thilo Grabo den Verkehrsvertrag für das Netz 8. Mit dem Vertrag überträgt das Land der SWEG den Betrieb des Netzes vom 10. Dezember 2023 an für 15 Jahre.
Die neue Bahnbetriebswerkstatt liegt im nordöstlichen Offenburger Bahnhofsgebiet und erstreckt sich auf 1.350 Quadratmeter, sie beinhaltet zwei Grubengleise, Dacharbeitsstände und einen durchgängigen Portalkran. Hinzu kommen ein 350 Quadratmeter und ein 200 Quadratmeter großes Nebengebäude mit Platz für Lagerflächen sowie Büro- und Sozialräume. Darüber hinaus wurde vereinbart, dass Siemens Mobility die SWEG-Infrastruktur, beispielsweise die Außenwaschanlage, auf dem Gelände mitnutzen darf. Das Lager im Depot kommt mit einem Mindestvorrat aus, da Siemens Mobility für das Ersatzteilmanagement seine E-Commerce Plattform MoBase nutzt. Benötigte Teile können per MoBase on demand binnen 24 Stunden geliefert werden. Die zustandsbasierte, vorausschauende Instandhaltung der Fahrzeuge wird durch den Einsatz der cloudbasierten Siemens Mobility Application Suite Railigent X ermöglicht. Dank modernster Algorithmik und Datenanalyse werden so mögliche Störungen erkannt, bevor sie zu Ausfällen führen.

Quelle: Siemens Mobility

VDV vermeldet Höchstzahl an Mitgliedsunternehmen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) vermeldet kurz vor der VDV-Jahrestagung in Leipzig eine Höchstzahl an Mitgliedsunternehmen.

„Es zeigt sich in dieser Zeit des Wandels, dass wir, Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde, nur gemeinsam vorankommen können. Die Herausforderungen und Veränderungen in den Rahmenbedingungen brauchen fachlich und strategisch abgestimmte Antworten – und zuweilen Entscheidungen, die Mut bedürfen, um die eigene Zukunft gestalten. Wir sind der Branchenverband für Bus und Bahn in Deutschland und das schlägt sich auch in den prägenden Begriffen der Zeit nieder: Deutschland-Geschwindigkeit und Deutschland-Ticket sind in aller Munde; am Deutschland-Angebot von Bus und Bahn sind wir mit der Politik intensiv im Gespräch. Die Zeichen stehen auf gesamthaftes, deutschlandweites Gestalten. Es ist Zeit, das Wachstum zu organisieren – und das geht nur über einen schlagkräftigen, fachlich aufgestellten Branchenverband. Das sehen immer mehr Unternehmen so und so freue ich mich, dass im ersten Halbjahr 2023 bereits zehn neue Mitglieder in den VDV eingetreten sind. Auch eine große Kommune hat nun diesen Schritt gewagt, um von der Expertise bei Planung und Ausbau zu profitieren“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Laut VDV sind es die Rahmenbedingungen in Europa, in Bund und Ländern, die den Veränderungsdruck ausüben – und die es nochmals attraktiver werden lassen, in den Branchenverband einzutreten. „Wir sind viele. Und wir profitieren voneinander, lernen von denen, die schon weiter sind, bekommen Unterstützung. Wir sind Verkehrsunternehmen des ÖPNV und des Fernbusverkehres, Verkehrs- und Zweckverbände, Eisenbahnverkehrs- und infrastrukturunternehmen. Uns eint die Überzeugung, dass leistungsstarke Bahn- und Bus-Systeme der Schlüssel sind für eine erfolgreiche Wirtschafts- und Klimaschutzentwicklung und für die zukunftsgerichtete Ausrichtung der Energiepolitik unseres Landes ist“, so Wortmann. In diesen Zeiten zeige sich laut VDV, dass diejenigen, die kontinuierliche Sach- und Facharbeit betreiben, diejenigen, die ihre Hausaufgaben machen, gewappnet sind, wenn es um effektive Kommunikation und Grundsatzentscheidungen geht. Das wird von der Politik anerkannt und das zahlt sich für die Mitgliedsunternehmen aus.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Deutschlandticket bisher kein Erfolg im ländlichen Raum

Das zum 1. Mai eingeführte Deutschlandticket für 49 Euro hat sich in Mecklenburg-Vorpommern noch nicht zum Verkaufsschlager entwickelt. Wie Verkehrsminister Reinhard Meyer sagte, haben einer aktuellen Umfrage des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen zufolge im Nordosten erst 3,6 Prozent der Befragten ein solches Ticket gekauft oder bestellt. In Berlin oder Hamburg liege der Anteil laut Umfrage bei über 20 Prozent. „Erste Erkenntnis, und das hatten wir vermutet: Es ist vor allem ein Metropolen-Ticket“, konstatierte Meyer.
Als Grund für die regional unterschiedliche Nutzung nannte er die noch sehr unterschiedlichen Verkehrsangebote. „Wir müssen in Mecklenburg-Vorpommern noch die Voraussetzungen schaffen, damit das Deutschlandticket, das ein gutes Ticket ist, besser genutzt wird“, betonte der Minister. Dies bedeute insbesondere Angebotsausbau im ländlichen Raum. Im Rahmen einer Mobilitätsoffensive solle der Schienennahverkehr wieder erweitert werden. Taktfahrpläne sollen für bessere Anschlüsse sorgen, vom kommenden Jahr werde ein landesweites Rufbussystem eingeführt. Dafür würden auch Mittel eingesetzt, die aus Zuweisungen des Bundes für den Regionalverkehr angespart wurden.

Quelle: merkur.de

Mehr in Bus und Bahn investieren

Die Mobilität der Zukunft muss auch ohne eigenes Auto möglich sein. Dem stimmen 82 Prozent der Menschen in Deutschland laut einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zu. Eine deutliche Mehrheit (91 Prozent) stimmt zudem voll und ganz bzw. eher der Aussage zu, dass die Bundesregierung stärker in den öffentlichen Nahverkehr investieren muss. Zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) sind vom Nutzen von Mobilitätsdaten überzeugt, um den Verkehr klimaverträglicher und sicherer zu machen. Zur Weitergabe eigener Mobilitätsdaten erklären sich die meisten aber nicht uneingeschränkt bereit.

„Verbraucher:innen sind bereit für eine Mobilitätswende – weg vom Auto hin zu mehr öffentlichem Nahverkehr. Das zeigt der Verbraucherreport 2023. Die Bundesregierung sollte ihre Verkehrspolitik entsprechend anpassen“, sagt Ramona Pop, Vorständin des vzbv. „Der Nahverkehr muss leistungsstark, attraktiver und an Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet werden.“


Dabei zeichnet sich ein attraktiver ÖPNV für eine deutliche Mehrheit der Befragten durch hohe Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit (91 Prozent) aus. Verlässliche Informationen im Störungsfall (90 Prozent) sowie ein übersichtliches Tarifsystem (87 Prozent) sind jeweils für eine große Mehrheit entscheidend, ebenso ein breites Angebot mit enger Taktung (85 Prozent). Eine Garantie, trotz Ausfall oder Verspätung am Ziel anzukommen, wünschen sich 83 Prozent der Befragten. Möglich wäre das nach Ansicht des vzbv mit einer bundesweiten Mobilitätsgarantie, bei der Fahrgäste auf alternative Verkehrsmittel umsteigen können, wenn Bus oder Bahn ausgefallen sind.
Die Nutzung von Mobilitätsdaten, also Daten darüber, wann und wie man sich von einem Ort zum anderem mit welchem Verkehrsmittel bewegt, kann den Verkehr klimaverträglicher und sicherer machen. Davon sind fast zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) überzeugt. Trotzdem sind die meisten nicht uneingeschränkt zur Weitergabe von Mobilitätsdaten bereit.
„Damit die Potenziale für Klimaschutz und Verkehrssicherheit, zum Beispiel durch die Nutzung von Mobilitätsdaten genutzt werden können, brauchen die Menschen Transparenz und Kontrolle über die von ihnen erzeugten Daten. Das Mobilitätsdatenwächtermodell kann dafür eine Lösung sein“, so Ramona Pop. Damit Verbraucher ihre Datenhoheit möglichst unkompliziert ausüben können, schlägt der vzbv einen Mobilitätsdatenwächter vor. Mit dessen Hilfe wird transparent gemacht, warum und wie Unternehmen oder die öffentliche Hand bestimmte Informationen benötigen beziehungsweise nutzen dürfen, wie lange sie gespeichert werden und welche Dritte auf sie zugreifen können.
Am ehesten wären die Befragten bereit Mobilitätsdaten weiterzugeben, wenn dadurch der Verkehrsfluss besser geplant oder gelenkt werden könnte (47 Prozent) oder wenn es ihnen bei der Wahl des Verkehrsmittels und der Routenplanung hilft (47 Prozent). Lediglich jeder Vierte (25 Prozent) wäre bereit, die eigenen Mobilitätsdaten ohne Einschränkung weiterzugeben.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband (vzb)

Neue Wiener U-Bahn in den Fahrgastbetrieb gestartet

Der X-Wagen ist in den Fahrgastbetrieb der Wiener Linien gestartet. Nach umfangreichen Tests und der erfolgreichen Betriebsbewilligung durch die Behörde, hatte der erste Zug der neuen U-Bahn-Generation heute Vormittag (16.6.2023) „öffiziell“ seinen ersten Dienstantritt auf der Linie U3. Auf der Premierenfahrt begleitet wurde der neue Zug unter anderem von Öffi-Stadtrat Peter Hanke und zahlreichen Projektbeteiligten der Wiener Linien und von Siemens Mobility.
„Türen auf für alle Fahrgäste!“ – hieß es heute ab der Station U3 Erdberg für den X-Wagen, der auch in den nächsten Tagen und Wochen werktags (Mo-Fr) zwischen U3 Simmering und U3 Ottakring unterwegs sein wird. Der Start in den Fahrgastbetrieb erfolgt mit dem ersten Zug der Type X, noch im Sommer folgen weitere neue X-Wagen-Züge. Bis Ende des Jahres wird der zehnte X-Wagen-Zug geliefert, ab 2024 werden bis zu drei weitere X-Wagen pro Jahr von Siemens Mobility an die Wiener Linien geliefert werden.
Gleichzeitig mit dem Fahrgastbetrieb startet auch der Instandhaltungsvertrag zwischen den Wiener Linien und Siemens Mobility für alle X-Wagen-Züge. Dabei wird eine effiziente Instandhaltung durch das Fachpersonal der Wiener Linien in enger Zusammenarbeit mit den Experten von Siemens Mobility durchgeführt. Der Hersteller verantwortet die Fahrzeugwartung und bringt seine weltweite Projekterfahrung im Wartungsbereich ein. Für die Wiener Linien ergeben sich dadurch die Vorteile der besseren Planbarkeit für die Instandhaltungskosten und einer langfristigen Partnerschaft zu sämtlichen Themen rund um die neuen Züge.

Quelle: Wiener Linien

Hessenpass mobil

Seit dem 1. Mai 2023 gibt es erstmals in Deutschland die Möglichkeit, für nur 49 Euro im Monat den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland zu nutzen. Mit dem „Hessenpass mobil“ kommt nun ab dem 1. August 2023 ein ergänzendes Angebot des Landes Hessen hinzu: Menschen, die ihren Wohnsitz in Hessen haben und Wohngeld, Bürgergeld, Sozialhilfe oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, können ein auf 31 Euro vergünstigtes Deutschland-Ticket kaufen. Jetzt ist klar, dass der Vorverkauf bei den Verkehrsverbünden in Hessen am 30. Juni 2023 starten wird.
Die Bescheinigung für den „Hessenpass mobil“ wird von den für die Sozialleistungen zuständigen Behörden automatisch ausgestellt und den Berechtigten postalisch zugesandt. Mit dieser Bescheinigung kann das vergünstigte Deutschland-Ticket dann als Abonnement unter Vorlage des „Hessenpass mobil“ bei den Vertriebsstellen der Verkehrsverbünde ab dem 30. Juni 2023 bestellt werden.

„49 Euro im Monat für das Deutschland-Ticket, das ist im Vergleich zu den früheren Preisen für Monats- und Jahreskarten ein sehr attraktives Angebot, aber für manche Menschen sind 49 Euro im Monat immer noch zu viel Geld. In Hessen sollen aber alle von den Flatrate-Angeboten profitieren können. Denn der öffentliche Nahverkehr ist Daseinsvorsorge und bedeutet gesellschaftliche Teilhabe“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir heute. „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt mit dem ‚Hessenpass mobil‘ auch denjenigen ein Angebot machen können, für die das Deutschland-Ticket zu teuer wäre. Ich bedanke mich vor allem auch bei den Kommunen, den Verkehrsverbünden und allen anderen Akteuren für die gute Zusammenarbeit, mit der ein solches Angebot nur drei Monate nach dem Start des Deutschland-Tickets umgesetzt werden kann.“ Al-Wazir betonte: „Wir haben in Hessen die Flatrate-Tickets erfunden: Seit Jahren können Schülerinnen, Schüler und Auszubildende für 31 Euro im Monat alle Busse und Bahnen in Hessen nutzen, für ältere Menschen gibt es das Seniorenticket für ebenfalls 31 Euro im Monat. Diese Flatrate-Tickets waren das Vorbild für das Deutschland-Ticket für alle für 49 Euro im Monat, und mit dem ‚Hessenpass mobil‘ als letztem fehlenden Baustein haben wir jetzt wirklich für alle Menschen in Hessen attraktive und bezahlbare Flatrate-Angebote.“

Quelle: Hessisches Verkehrsministerium