Vorstandswechsel bei der IVU Traffic Technologies AG: Ab 1. November 2016 leitet Matthias Rust als COO das technisch-operative Ressort bei dem Berliner Spezialisten für öffentlichen Verkehr.
Matthias Rust (48) verfügt über langjährige Erfahrung mit IT-Systemen für den öffentlichen Verkehr. Der diplomierte Informatiker kennt die IVU schon lange: Bereits 1998 übernahm er erste Führungsaufgaben in dem Unternehmen. 2005 stieg er in die Geschäftsleitung auf, wo er zuletzt den Geschäftsbereich Logistics verantwortete. Er wird die IVU gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Martin Müller-Elschner (48) führen, der zusätzlich das Finanzressort übernimmt.
Im Vorstand folgt Matthias Rust auf Dr. Helmut Bergstein, der sich mit dem Aufsichtsrat der IVU Traffic Technologies AG auf eine Beendigung der Zusammenarbeit zum Ende des Jahres 2016 verständigt hat. Hintergrund sind unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung der IVU. Sein Amt als Vorstand legt Herr Dr. Bergstein bereits zum 31.10.2016 nieder.
Hubert Jung ist neuer VDV-Vizepräsident
Hubert Jung (61), Vorstand der Dortmunder Stadtwerke DSW 21, übernimmt das Amt als Vizepräsident im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen von Herbert König. Jung vertritt damit ab sofort als Vorsitzender des Verwaltungsrats TRAM die Interessen der rund 80 im VDV organisierten U-, Straßen- und Stadtbahnunternehmen. König, der Ende Oktober in den Ruhestand geht, war insgesamt 13 Jahre lang ehrenamtlich als Vizepräsident im Verband tätig.
Neues Transportsystem für den Kölner Bahnbau
Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) vergrößern ihre Leistungsfähigkeit im Bahnbau. Möglich wird das durch ein neues Transportsystem bestehend aus acht Fahrzeugen, das vor wenigen Tagen durch die ROBEL Bahnbaumaschinen GmbH (Freilassing) ausgeliefert wurde. Die Fahrzeuge ermöglichen es der KVB, mehr Materialien zu transportieren und flexibler im Bahnbau zu agieren. Im Ergebnis dient dies der Qualität des Stadtbahn-verkehrs in Köln. Die KVB hat insgesamt zehn Millionen Euro, komplett aus eigenen Mitteln, in die Fahrzeuge investiert; allein die drei Gleiskraftwagen kosten 6,2 Millionen Euro.
Zur neuen Flotte gehören drei Gleiskraftwagen, von denen zwei mit einem Kran und Hilfsführerstand ausgestattet sind und in beide Richtungen fahren können. Des Weiteren gehören zwei Niederfluranhänger, ein Schienenlangwagen, ein Transportwagen für ein Hochdruck-Spül- und Vakuumsystem sowie eine Schotterlore zum neuen Transportsystem.
Barrierefreie Bushaltestellen in Frankfurt am Main
Mit 1,7 Mio. Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt Frankfurt beim barrierefreien Ausbau von 37 Bushaltestellen. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Das Geldes dient im Wesentlichen dazu, die Warteflächen zu erhöhen und mit speziellen Bordsteinen auszustatten, so dass Rollstuhlfahrer, Rollatorbenutzer, aber auch Eltern mit Kinderwagen oder Reisenden mit Gepäck leichter in die Niederflurbusse einsteigen können. Für Sehbehinderte werden taktile Leitelemente in den Bodenbelag eingelassen. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Februar 2017 und sollen im Dezember 2017 abgeschlossen sein.
Alstom liefert 24 S-Bahnen in den Breisgau
Alstom hat einen Auftrag über die Lieferung von 24 Fahrzeugen im Wert von über 130 Millionen Euro an DB Regio erhalten. Die neuen drei- und vierteiligen Elektrotriebwagen des Typs Coradia Continental werden ab Dezember 2019 im Netz der Breisgau S-Bahn eingesetzt. Die Züge werden im Alstom-Werk in Salzgitter, Niedersachsen, gefertigt. Die neuen S-Bahnen von Alstom verkehren künftig in Baden-Württemberg auf den Strecken Freiburg – Endingen/Breisach, Freiburg – Titisee- Donaueschingen – Villingen sowie Freiburg – Titisee – Seebrugg.
Der Coradia Continental Elektrotriebwagen erreicht Betriebsgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h. Die drei- und vierteiligen Triebzüge besitzen jeweils 164 bzw. 249 Sitzplätze. Besonderer Wert wurde auf den Fahrgastkomfort gelegt: Mehrzweckbereiche bieten ausreichend Platz für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen. Die Antriebsausrüstung ist auf dem Dach angeordnet, sodass der Innenraum großzügig gestaltet werden konnte – mit einem breiten und stufenfreien Gang für besseren Fahrgastfluss im Zug. Der Coradia Continental ist im gesamten Zug mit WLAN sowie Steckdosen, Videokameras und einem Echtzeit-Fahrgastinformationssystem ausgestattet, das aktuelle Verbindungsdaten anzeigt.
Mehr Kosten – weniger Schwarzfahrer?
Zum 1. Juli 2015 wurde die Strafe für das Fahren ohne gültigen Fahrausweis von 40 auf 60 Euro erhöht. Das sogenannte "Erhöhte Beförderungsgeld" (EBE) hatte also mehr als ein Jahr Zeit, seine Wirkung zu entfalten. Ob sich dadurch die Schwarzfahrerzahl verringert hat und welche Alternativen noch dazu beitragen könnten, Schwarzfahrer zum Ticket zu bewegen, das lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Nahverkehrs-praxis.
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Ausbau des Magdeburger Straßenbahnnetzes
Magdeburg kann den so genannten „Nordast“ der 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn in Magdeburg bauen: Der Bund fördert den Ausbau mit 26,8 Millionen Euro.
Das Projekt ist eines der größten und wichtigsten Infrastrukturprojekte der Landeshauptstadt Magdeburg. Mit der 2. Nord-Süd-Verbindung wird das Straßenbahnnetz Magdeburgs um insgesamt rund 14 km erweitert, mehr als 44.000 Einwohner erhalten damit einen neuen Anschluss an das Netz der Straßenbahn. Damit werden die Stadtteile Reform, Neustädter Feld und Kannenstieg erstmals mit der Straßenbahn erreichbar sein.
Mit diesem Vorhaben setzt der Bund seine Politik fort, den Ausbau der Verkehrssysteme in Sachsen-Anhalt zu fördern: Die 2. Nord-Süd-Verbindung wird vom Bund seit dem Jahr 2000 nach dem GVFG gefördert. Bis Ende 2015 hat der Bund dem Land Sachsen-Anhalt dafür bereits rd. 28 Mio. € bereitgestellt.
Verkauf des Geschäftsfelds Electrical Systems von Vossloh steht bevor
Die Verhandlungen über die Veräußerung des nicht zum Kerngeschäft von Vossloh gehörenden Geschäftsfelds Electrical Systems konkretisieren sich. Der Vorstand geht mit überwiegender Wahrscheinlichkeit von einem Vertragsabschluss in den kommenden Monaten aus. Auf Basis des aktuellen Verhandlungsstands wurde zum 30. September eine Minderung auf den Buchwert des Geschäftsfelds Electrical Systems gemäß IFRS 5 von rund 9 Mio.EUR vorgenommen. Vossloh erwartet nach aktuellem Stand einen Nettomittelzufluss in niedriger bis mittlerer zweistelliger Millionenhöhe aus dem Verkauf des Geschäftsfelds. Vor diesem Hintergrund wird das Geschäftsfeld zum 30. September 2016 als "nicht fortgeführte Aktivitäten" ausgewiesen.
München bekommt 2. S-Bahnstammstrecke
Der Bund und der Freistaat Bayern haben sich auf den Bau der 2. S-Bahn-Stammstrecke in München geeinigt. Ministerpräsident Horst Seehofer und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt unterzeichneten eine Finanzierungsvereinbarung.
Das Land Bayern, der Bund und die Deutsche Bahn haben einen Stufenplan vereinbart, nach dem der Bau der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München realisiert werden soll. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann bezeichnete die Vereinbarung als „epochalen Durchbruch“ für ein Projekt, das den Bürgerinnen und Bürgern in München und den vielen Pendlern außerhalb von München zu Gute kommen soll. „Eine zweite Stammstrecke entlastet die S-Bahn-Hauptstrecke so stark, dass dort insgesamt fast die doppelte Menge an Fahrgästen in nahezu doppelt so vielen Zügen transportiert werden kann. Darüber hinaus sind mit dem Bau der Strecke zahlreiche Verbesserungen verbunden.“ Die Vereinbarung sieht vor, dass der Bund die förderfähigen Baukosten der zweiten Stammstrecke bis zu 60 Prozent trägt. Das Vorhaben soll aus dem Bundesprogramm zur Gemeindeverkehrsfinanzierung (GVFG) gefördert werden. Nach der Einigung über den künftigen Bund-Länder-Finanzausgleich steht das Bundesprogramm auch über das Jahr 2019 als Finanzierungsquelle zur Verfügung. Aufgrund der beschränkten Mittel im GVFG-Bundesprogramm wird Bayern im Interesse einer zügigen Realisierung der 2. Stammstrecke fehlende Bundesanteile vorfinanzieren.
Vorfinanzierung fehlender Bundesanteile
Herrmann kündigte an, dass die Bayerische Staatsregierung auf der Grundlage der Vereinbarung des Spitzengesprächs in der Staatskanzlei noch in diesem Jahr die haushaltsrechtlichen Entscheidungen herbeiführen werde, damit Bayern gegenüber der Deutschen Bahn die Durchfinanzierung erklären kann. Im Anschluss daran muss der Landtag im Rahmen des Doppelhaushalts zustimmen. Nach aktuellen Planungen der Deutschen Bahn ist von einer gut neunjährigen Bauzeit auszugehen, was eine Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke im Jahr 2026 ermöglichen würde. Herrmann sagte, die zweite Stammstrecke sei das zentrale Element des Bahnknoten-Konzepts der Staatsregierung: „Sie ist notwendig, um eine zukunftsweisende Entwicklung für die S-Bahn zu eröffnen. Und mit ihrem Bau ist ein ganzes Bündel von Infrastrukturmaßnahmen verbunden: Neben einem sieben Kilometer langen Tunnel mit zwei Tunnelröhren gebe es drei unterirdische Stationen am Hauptbahnhof, Marienhof und Ostbahnhof sowie vier Kilometer oberirdische Strecke. Darüber hinaus entstehen zwei Verknüpfungsbahnhöfe zwischen erster und zweiter Stammstrecke in Laim und am Leuchtenbergring sowie weitere sieben netzergänzende Maßnahmen im Außenbereich des Münchner S-Bahnnetzes.“
Gesamtkosten von 3,2 Milliarden Euro
Ein wesentlicher Meilenstein, damit die Staatsregierung über die Durchfinanzierung und damit über die endgültige Realisierung der zweiten Stammstrecke entscheiden konnte, war die von der Deutschen Bahn zu erstellende sachgerechte Kostenermittlung. Danach ergeben sich Gesamtkosten von 3,2 Milliarden Euro, sowie möglichen Kostenrisiken von bis zu weiteren rund 650 Millionen Euro. Die Kostenentwicklung sei unter anderem darin begründet, dass bei der Bauindustrie Hochkonjunktur besteht und die Bieter aufgrund der langen Projektlaufzeit die von der Deutschen Bahn verlangten Festpreise mit hohen Risikoaufschlägen versehen haben.
Test: Schulbusse sind sicher und zuverlässig
Bei einem aktuellen ADAC-Test von Schulbusfahrten in Deutschland schnitten alle 60 Fahrten mit einem positiven Ergebnis ab. Mehr als ein Drittel bekam die Note „sehr gut“, 60 Prozent die Note „gut“ und drei Fahrten erzielten die Note „ausreichend“. Überfüllte Busse gab es in diesem Test kaum. Insgesamt waren deutlich mehr positive Punkte zu verzeichnen als negative.
Sauber und kindgerecht
Über das gesamte Testfeld hinweg lieferten die Busse ein erfreuliches Bild: So waren die Haltegriffe meist in kindgerechter Höhe angebracht. Drei Viertel der Fahrer waren durch eine Kabine vor dem Lärm der Kinder geschützt und fast alle konzentrierten sich ganz und gar auf ihre Aufgabe, waren zumeist freundlich und korrekt. Auch der Raum rechts neben dem Fahrersitz war nahezu immer frei, so dass die uneingeschränkte Sicht nach außen gewährleistet war. Daneben gab es fast nirgends scharfe Ecken und Kanten oder andere Gefahrenquellen. Außerdem waren die Busse sauber, die Notfallausstattung war immer an Bord.
Negativ aufgefallen sind zum Beispiel Verspätungen von mehr als fünf Minuten bei fast einem Fünftel der Fahrten. In jedem fünften Bus gab es keinen eigenen Platz mit Stopp-Taste für Rollstuhlfahrer. Videoüberwachung gab es nur in einem Drittel der Busse. Bei 20 Prozent fand sich kein Informationsdisplay, bei doppelt so vielen waren die Angaben darauf nicht komplett.
bdo begrüßt Ergebnisse
Der bdo begrüßt die Ergebnisse: „Nichts ist sicherer und zuverlässiger als ein Schulbus. Die Schülerbeförderung vor allem im ländlichen Raum ist eine der wichtigsten Aufgaben der privaten, mittelständischen Omnibuswirtschaft. Insofern sehen wir durch diesen Test die kontinuierliche Arbeit der Mitgliedsunternehmen unserer Landesverbände bestätigt“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer in Berlin.
Den Deutschen Unfallversicherern zufolge ist der Schulbus ohnehin die sicherste Möglichkeit, um zur Schule zu kommen. Der TÜV stellt dem Bus jedes Jahr ein hervorragendes Zeugnis mit Blick auf die Sicherheit aus, schließlich werden Busse vier Mal im Jahr überprüft. Dem Statistischen Bundesamt zufolge ist das Unfallrisiko im Bus am geringsten von allen Straßenverkehrsmitteln.
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