ZF Friedrichshafen hat eine Gesellschaft zur Beteiligung von ZF an Technologieunternehmen gegründet. Die Zukunft Ventures GmbH mit Sitz in Friedrichshafen nahm zum September 2016 ihre Arbeit auf. Die Gesellschaft soll Firmen, die in für ZF interessanten Technologiefeldern aktiv sind, identifizieren und eine Beteiligung umsetzen. Vor allem für Start-ups bietet dies die Möglichkeit, zusätzliches Investitionskapital zu erhalten. Aber auch kleinere etablierte Unternehmen können so mit ZF einen starken Partner erhalten. Im Gegenzug erhält ZF einen weiteren Zugang zu zukunftsfähigen und wettbewerbsrelevanten Technologien.
Private Busunternehmen befürchten Verdrängung aus dem deutschen Verkehrsmarkt
Die private Busbranche (Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer bdo e.V.) sowie die vier großen bundesweit tätigen Busbetreiber (DB Regio Bus, Rhenus Veniro, Transdev und Netinera) befürchten ihre sukzessive Verdrängung aus dem deutschen Markt aufgrund zunehmender Kommunalisierung des ÖPNV in Deutschland. Hintergrund dieser Befürchtungen seien messbar ansteigende Kommunalisierungstendenzen, die mit dem Inkrafttreten der EU-VO 1370/2007 begonnen hätten und mit Inkrafttreten der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) im Januar 2013 noch mal verstärkt worden wären. Systematisch würden Busverkehre im ÖPNV dem Gesamtmarkt in Deutschland entzogen, da sie mit Hilfe von Inhouse- und Direkt-Vergaben an kommunale Unternehmen gegeben würden. Diese Form der kommunalen Marktabschottung und Verkleinerung des Gesamtmarktes werde weder den europäischen Rahmenbedingungen der EU-VO 1370/2007 noch den nationalen Rahmenbedingungen des deutschen Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) gerecht. Beide Regelungen beinhalten das verfassungsmäßig garantierte Subsidiaritätsprinzip, nach dem staatliches Handeln erst dann erfolgen darf, wenn der Markt keine Kapazitäten zur Verfügung stellt („Privat vor Staat“). Dies – nach Ansicht der Unternehmen –offensichtlich völlig außer Acht lassend, hebelten in Deutschland die für die Vergabe zuständigen Behörden die Grundprinzipien der Marktwirtschaft in weiten Teilen aus. Davon sei der Norden Deutschlands in weiten Teilen betroffen, in Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sogar nahezu flächendeckend. Private Unternehmen würden aus ihren Personenbeförderungs-Genehmigungen gedrängt, indem kommunale Direktvergaben ohne das hierfür notwendige öffentliche Verkehrsinteresse ausgeweitet würden. Diese Form der „Closed-Shop-Politik“ staatlichen Handelns sei keinesfalls mehr von der kommunalen Selbstverwaltungsgarantie des Grundgesetzes gedeckt. Bislang eigenwirtschaftlich betriebene Verkehre würden offensichtlich aus „staatlichem Eigeninteresse“ und Machterhalt in die Gemeinwirtschaftlichkeit gedrängt. Die Lasten müsse der Steuerzahler tragen. Die Existenz privatwirtschaftlich agierender Verkehrsunternehmen in Deutschland sei hierdurch gefährdet.
Neuer BVG-Video-Hit – Alles Absicht
Nach dem Clip "Is mir egal" veröffentlichten die Berliner Verkehrsbetriebe nun ihr neues Video, das mit 2.377.623 Aufrufen (Stand: 14.10.2016) auf dem besten Weg zum neuen Viralhit ist. Bei der Überlegung, sich ein Jahresabo zu kaufen, erhält der potentielle Abonnent auf die Frage, was ihm für die 60,66 Euro geboten würde, die Antwort: "Alles, was Sie von uns erwarten! Sieht einfach aus, ist aber ein riesen Aufwand." Daraufhin wird selbstironisch dargestellt, wie es hinter den Kulissen der BVG-Zentrale zugeht – natürlich fiktiv. Die Veröffentlichung der Abowerbung erfolgte im Rahmen der "Weil-wir-dich-lieben"-Kampagne.
Nahverkehr: Stadt subventioniert Uber anstatt einen neuen Parkplatz zu bauen
Wie das Onlinemagazin getmobility mitteilt, will Uber verstärkt im ÖPNV zum Einsatz kommen. Uber betone schon seit längerem, dass die Fahrdienstplattform einen großen Beitrag dazu leisten könne, wenn es darum ginge, den Transport auf der letzten Meile zu lösen.
Mit der Verwaltung einer Stadt im US-Bundesstaat New Jersey hat der Fahrdienstvermittler Uber jetzt eine Kooperation beschlossen. Anstatt einen weiteren Parkplatz am Bahnhof zu bauen, werden die Uber-Fahrten der Einwohner” bezuschusst.
Subventionierte Fahrten im Nahverkehr statt Parkplätze
Folgende Situation hat laut getmobility zu dem Deal geführt: In der Stadt Summit wohnen viele Einwohner, die jeden Tag mit dem Zug nach New York City pendeln, um dort zu arbeiten. Das Problem ist, dass an dem Bahnhof viel zu wenig Parkplätze zur Verfügung stehen, um die Fahrzeuge der Pendler aufzunehmen, ein effizienter öffentlicher Nahverkehr ist nicht vorhanden. Die Stadt verspricht sich mit der Kooperation eine Verbesserung der Parkplatzsituation. Bis zu 100 Parkplätze sollen durch das Angebot frei werden. Das führt dazu, dass keine hohe Millionensumme investiert werden muss, um einen neuen Parkplatz zu erweitern.
Am Anfang werden 100 ausgewählte Pendler das Angebot nutzen können. Sie müssen bereits über ein Abo für den Parkplatz verfügen, um das Angebot an kostenlosen Uber-Fahrten zum Bahnhof und zurück nutzen zu können. Einwohner ohne langfristiges Parkticket können den Service auch nutzen, die Fahrt wird dann aber pro Strecke abgerechnet. Ein Tagesticket für den Parkplatz kostet genau soviel wie eine subventionierte Hin- und Rückfahrt mit Uber. Die Stadt übernimmt den Mehrpreis und zahlt die Differenz direkt an Uber. Laut eigenen Aussagen kostet diese Kooperation der Stadt 167.000 US$ im Jahr. Das ist weitaus weniger, als die Investition von 10 Mio. US$, die für einen einen Parkplatz nötig wäre.
Ähnliche Kooperationen in anderen Städten
Andere Städte in den USA arbeiten bereits mit Uber zusammen. Teilweise wird die Fahrdienstplattform genutzt, um den öffentlichen Nahverkehr zu erweitern. Es gibt auch Städte, die den öffentlichen Nahverkehr durch subventionierte Uber-Fahrten ersetzt haben. Die Städte sparen sich dadurch die Investitionen in ein eigenes Transportsystem. Kritische Stimmten betonen, dass das Angebot nur für Einwohner zugänglich ist, die über ein Smartphone und eine Kreditkarte verfügen.
Quelle: getmobility
Erstmals Großauftrag für MAN aus Tiflis
Die georgische Hauptstadt Tiflis hat 143 Stadtbusse von MAN geordert. Damit werden erstmals MAN-Fahrzeuge für ein Verkehrsunternehmen in Georgien zum Einsatz kommen. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgt in mehreren Tranchen, das erste Los von zehn Bussen erfolgte bereits Ende September.
Bestellt wurden ausschließlich MAN Lion’s City Solobusse, zum Teil mit Passagierzählsystem, mit drei extrabreiten Türen für einen schnellen Fahrgastfluss und 310 PS (228 kW). Der moderne Gasmotor erfüllt dabei die Abgasnorm Euro 6. Für die Sicherheit der Passagiere sorgen unter anderem auch das Elektronische Bremssystem (EBS) mit ABS (Antiblockiersystem) und ASR (Antriebsschlupfregelung) sowie das Elektronische Stabilitätsprogramm ESP. Im Inneren des Fahrzeugs finden 31 Fahrgäste sitzend sowie 54 stehend Platz.
init übernimmt HanseCom
Die init innovation in traffic systems AG (ISIN DE 0005759807) hat mit Wirkung zum 01.10.2016 die HanseCom Public Transport Ticketing Solutions (PTTS) GmbH übernommen. Mit diesem strategischen Investment baut der init-Konzern seine starke Position in einem dynamisch wachsenden Teilmarkt aus und verstärkt damit nachhaltig seine Lösungskompetenz für zeitgemäßes Ticketing. Durch die Akquisition gewinnt init zudem eine Reihe neuer Großkunden in Deutschland und Österreich hinzu. Dies lässt für 2017 ein zusätzliches Umsatzpotential im mittleren einstelligen Millionenbereich erwarten. Im Bereich Handy-Ticketing hat die HanseCom PTTS Verträge mit mehr als 40 Verkehrsunternehmen abgeschlossen und deckt damit rund 35 Prozent des Bundesgebietes ab.
Alstom übergibt fünf Prima H3 an die Deutsche Bahn
Alstom hat fünf Prima H3 Hybrid-Rangierlokomotiven an seinem Standort in Stendal in Sachsen-Anhalt, wo die Lokomotiven gebaut wurden, an die Deutsche Bahn übergeben. Bis jetzt sind insgesamt 23 dieser Fahrzeuge von verschiedenen Kunden bestellt worden. Diese neue Generation von Hybrid-Rangierlokomotiven wird von der Deutschen Bahn zur nachhaltigen Reduzierung von Kraftstoff, Emissionen und Lärm auf der Schiene in Deutschland eingesetzt.
DB Arriva baut Position in Tschechien weiter aus
DB Arriva baut ihre Stellung im tschechischen Busmarkt weiter aus und hat im Großraum Prag eine weitere Busgesellschaft übernommen. Das in der tschechischen Stadt Kladno beheimatete Unternehmen CSAD MHD Kladno betreibt überwiegend Verkehre in West-Tschechien und insbesondere im Bereich des Prager Flughafens. CSAD MHD Kladno beschäftigt rund 360 Mitarbeiter, verfügt über 160 Busse und erzielte im Jahr 2015 gut 16 Millionen Euro Umsatz.
Die DB-Tochter für den Regionalverkehr im europäischen Ausland beschäftigt in der Tschechischen Republik nunmehr über 3.400 Mitarbeiter und betreibt mehr als 2.100 Busse. Zum Kauf gehört auch die Firma KD Servis, die sich auf Kraftstoff- und Ersatzteilversorgung sowie Werkstattservices für Busunternehmen spezialisiert hat.
Rote Karte für Hooligans
Laut der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verursachen Hooligans immer wieder, und in jüngster Zeit vermehrt, schon während der Anfahrt zu Fußballpielen massive Zerstörungen an Zügen und scheuen auch vor körperlicher Gewalt gegenüber Zugbegleitern und weiteren Bahnmitarbeitern nicht zurück. An annähernd jedem Spieltag gehen nach Aussage der Gewerkschaft in den Leitstellen Meldungen über zum Teil gravierende gewaltbedingte Vorfälle in den Zügen ein.
Aus Sicht der GDL sind die Funktionäre der Verbände und Vereine mit der Beurteilung der von den Hooligans ausgehenden Gefahren überfordert. Gewalttäter lediglich mit einem Beförderungsverbot der Eisenbahn zu belegen, reiche nicht aus. Stattdessen müssten bestehende Sanktionen voll ausgeschöpft und weitere Maßnahmen ergriffen werden. Der Deutsche Fußball-Bund ist laut GDL dringend aufgerufen, Strafen wie langjährige Stadionverbote nicht nur anzudrohen, sondern auch konsequent umsetzen. Seitens der Eisenbahnen sollten die Täter konsequent angezeigt und ausnahmslos zur Kasse gebeten werden.
Verhängte Fahrtausschlüsse seien mit einer ausreichenden Anzahl zusätzlichen Sicherheitspersonals und der Begleitung durch die Bundespolizei in den im Vorfeld bekannten Zügen sicherzustellen. Dabei müsse das Zugbegleitpersonal bei seiner Arbeit unterstützt werden. Des Weiteren sind für die GDL Aufzeichnungsmöglichkeiten wie Videokameras in Zügen und Bahnhöfen sowie Bodycams nicht nur geeignete Hilfsmittel, sondern zwingende Grundausstattung, um der steigenden Gewalt wirkungsvoll zu begegnen.
Eine Vorverurteilung aller Fußballfans in Deutschland sei der falsche Weg. Gut bewährt hätten sich Sonderzüge für Fußballfans. Sie entlasteten nicht nur den Regionalverkehr, sondern ermöglichten durch die klare Bestellung von Sicherheitspersonal zugleich einen besseren, weil sicherheitssteigernden Umgang mit anreisenden, potentiell gewaltbereiten Fangruppen.
Der öffentliche Nahverkehr ist laut GDL ein probates Mittel, um die Fans umweltschonend und schnell in die Stadien zu befördern. Damit dies auch weiterhin so bleibt, fordert die Gewerkschaft die Rote Karte für die Hooligans. Sie appelliert an die verantwortlichen Politiker aus dem Innenministerium und dem Justizministerium, dem sich in zunehmender Gewalt äußernden, ausufernden Wertewandel der Gesellschaft endlich konsequente Maßnahmen entgegenzusetzen. Ziel müsse es sein, die Mitarbeiter der Eisenbahnen, die vielen friedlichen Fans und alle weiteren Reisenden zu schützen und konsequent und nachhaltig die Sicherheit und Ordnung wieder zu gewährleisten.
Elektromobilität – Zukunft des Verkehrs?
So lautet das Leitthema der Oktober-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Elektromobilitätskonzepte, Brennstoffzellenbusse und Elektrobusse im Einsatz, Antriebstechnik, Batterietechnik und Ladeinfrastruktur stehen im Mittelpunkt der Betrachtung.
Außerdem gibt es Neuigkeiten aus der Verkehrsindustrie frisch von der InnoTrans und IAA. Reinlesen lohnt sich!
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