Future Mobility Park zeigt Zukunftsvisionen

Mit Schallgeschwindigkeit von Stadt zu Stadt durch eine Röhre rasen, in vernetzten fahrerlosen Fahrzeugen befördert werden – sieht so der Verkehr der Zukunft aus? Antworten darauf will die InnoTrans 2016 im Future Mobility Park zeigen. Kreative Visionäre und Unternehmen aus Ländern wie Italien, Deutschland, der Schweiz, Weißrussland und den USA stellen dort ihre futuristischen Ideen vor. Der Future Mobility Park befindet sich im Übergang von Halle 20 zu Halle 21.

Hyperloop: Mit 1200 Stundenkilometern durch die Röhre

Mit dabei sind drei US-amerikanische Unternehmen, die Modelle für den Hyperloop präsentieren. Hyperloop Transportation Technologies (Future Mobility Park), Hyperloop One (Halle 3.2) sowie TransPod aus Kanada (Halle 2.2), zeigen ihre Konzepte für das Röhrentransportsystem mit über 1.200 Stundenkilometern, das zwischen Los Angeles und San Francisco entstehen soll. Ideengeber Elon Musk hatte Branchenentwickler weltweit dazu aufgerufen, sein Konzept vom Hyperloop umzusetzen.

Trend: Fahrerlose Fahrzeuge und Vernetzung

Ob automatisierte Fahrzeuge, die mithilfe von innovative Algorithmen miteinander kommunizieren, Carsharing-ähnliche Mobilitäts-Lösungen oder elektrisch betriebene Modulfahrzeuge – auf der InnoTrans sind fahrerlose Innovationen ganz vorne mit dabei. Dabei sind den Ideen keine Grenzen gesetzt. Das weißrussische Unternehmen SkyWay präsentiert beispielsweise Ihr Konzept aus aufgeständerten Fahrbahnen aus Spannbeton, an denen Nahverkehrs-Passagierkabinen hängen und auf denen Züge in flugzeugähnlicher Geschwindigkeit fahren sollen.

Frei- und Gleisgelände zeigt 123 brandneue Fahrzeuge

Heute auf der InnoTrans – morgen auf der Schiene. Gemäß diesem Motto präsentieren internationale Fahrzeughersteller auf dem Frei- und Gleisgelände 123 Fahrzeuge der neuesten Generation. Auf 3.500 Metern Gleis begegnen den Fachbesuchern vom 20. bis 23. September innovative Modelle und Weltpremieren aus allen Bereichen der Schienentechnologie: von Untergrund- und Straßenbahnen über einen schwergewichtigen Tragschnabelwaggon und Niederflurzüge mit Diesel-Elektroantrieb bis hin zu Hochgeschwindigkeitszügen.

Premieren aus aller Welt

Stadler Rail aus der Schweiz präsentiert beispielsweise den neuen Zug EC250 „Giruno“, der ab 2017 von den schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in Betrieb genommen und ab 2019 durch den Anfang Juni eröffneten Gotthard-Basistunnel fahren wird. Siemens stellt seinen Hochgeschwindigkeitszug „Velaro Türkei“ sowie die Untergrundbahn „Metro Riad“ für die saudische Hauptstadt vor, die speziell auf die klimatischen Verhältnisse der Region ausgelegt ist. Der tschechische Hersteller Škoda Transportation wartet gleich mit zwei Weltpremieren auf. Eine davon ist die Straßenbahn „ForCity Plus“ für ungefähr 350 Fahrgäste. Die zweite ist ein Doppeldeck-Triebzug für den Wendezugbetrieb für die DB Regio, der in Bayern auf der Strecke Nürnberg – Ingolstadt – München verkehren wird.

InnoTrans 2016 startet mit neuen Spitzenwerten

Mit der InnoTrans 2016 startete die größte InnoTrans aller Zeiten. Wir sind live für Sie vor Ort und berichten über Innovationen und Neuigkeiten von der Messe. Neue Bestwerte markieren die elfte Ausgabe: 2.950 Aussteller aus 60 Ländern füllen mit ihrem umfassenden Portfolio das Berliner Messegelände bis auf den letzten Quadratmeter aus. 200 Firmen davon präsentieren sich auf der Weltleitmesse zum ersten Mal. Die Internationalität der Aussteller erreicht mit 62 Prozent ein neues Höchstniveau. Mit Beteiligungen aus Ägypten, Armenien, Aserbaidschan, Hongkong, Thailand und Vietnam heißt die InnoTrans erstmals Aussteller aus sechs weiteren Nationen willkommen. Mit 140 Weltpremieren will die InnoTrans einmal mehr ihre Position als Innovationstreiber unterstreichen. Mehr als 130.000 Fachbesucher aus allen Kontinenten werden an den vier Messetagen erwartet.

Grenzen des Messegeländes erreicht

„Die InnoTrans 2016 ist die bislang größte InnoTrans aller Zeiten. Damit sind die Grenzen des bestehenden Messegeländes endgültig erreicht“, so Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH. „Noch vor gut einem Jahr verbuchte die Messe eine Warteliste mit einem Überhang von 6.000 Nettoquadratmetern. Dank einer Optimierung der Gelände- und Hallennutzung ist es uns gelungen, alle Ausstelleranfragen bedienen zu können. Darüber freue ich mich sehr.“

Markenzeichen Internationalität

Eines der Markenzeichen der InnoTrans bleibt weiterhin die hohe Internationalität sowohl auf Aussteller- als auch auf Fachbesucherseite. Mit 62 Prozent verzeichnet die Messe bei der Internationalität der Aussteller einen neuen Höchstwert. Unternehmen aus insgesamt 60 Ländern präsentieren ihre Produkte der Weltöffentlichkeit. 36 der weltweit wichtigsten Industrie- und Fachverbände aus 21 Ländern sind als Aussteller vertreten. Zwei Drittel kommen aus dem Ausland, unter anderem aus Europa, Asien und den USA.
Der Anteil an Ausstellern, die nicht aus Europa kommen, stieg erneut an und liegt für die diesjährige Messe bei 22 Prozent. Asien und Australien verzeichnen hier die größten Zuwächse. Dabei stechen China sowie Australien mit einem Ausstellerplus von jeweils 77 Prozent im Vergleich zu 2014 hervor. Die Mehrheit der InnoTrans-Aussteller stellen Unternehmen aus den europäischen Schwerpunktmärkten. Hier rangieren Deutschland, Italien und Frankreich auf den ersten Plätzen.
Mehr Informationen zur InnoTrans finden Sie in der September-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Mit unserer App können Sie direkt loslesen, wie das geht verraten wir hier.

Investor für FTD Fahrzeugtechnik

Die insolvente "FTD Fahrzeugtechnik Bahnen Dessau GmbH" hat wieder eine Zukunft: Praktisch in letzter Sekunde konnte Insolvenzverwalter Prof. Dr. Lucas F. Flöther den Geschäftsbetrieb des Unternehmens an einen Investor veräußern. Trotz der bereits im Juni ausgesprochenen Kündigungen soll durch den Verkauf ein Großteil der Arbeitsplätze erhalten bleiben.

FilderExpress mit sechs neuen Citaro Gelenkzügen

Die GR Omnibus GmbH hat für das Linienbündel um die Städte und Gemeinden Denkendorf, Esslingen, Neuhausen und Ostfildern den sogenannten FilderExpress, sechs Mercedes-Benz Citaro G, beschafft. Beginnend mit der für Linienfahrzeuge unüblichen Farbkonstellation schwarzmetallic, fallen besonders die in Betrieb leuchtend weiß umrandeten Fahrzielanzeigen auf. Selbst unter schwierigsten Bedingungen sind sie dank lichtstarker und hochauflösender LEDs und einem sehr großen Blickwinkel auch für Menschen mit Sehschwäche sehr gut lesbar. Eine große Fahrzielanzeige mit Richtungsangabe am Heck trägt diesen Komfortgedanken fort. Im Zustiegsbereich der Tür 1 sorgt eine leistungsverstärkte LED-Leuchte für eine optimale Ausleuchtung. Ebenso auf LED-Technik basiert die unterhalb der drei Einstiege integrierte Umfeldbeleuchtung. Während die Türen 1 und 3 als Innenschwenktür ausgeführt sind, hat man sich bei der Tür 2 für die Schwenkschiebetür-Variante entschieden. Das gewährt einen schnelleren Fahrgastfluss und schafft zusätzliche Stehplätze im Innenraum. Zwei Sondernutzungsflächen mit Anlehnflächen und Klappsitzen bieten Rollstuhlfahrern und Kinderwägen Platz. Ihr barrierefreier Zugang ermöglicht eine elektrisch betätigte Kassettenrampe an Einstieg 2. Der Boden ist im dunklen Holzdesign gehalten.

Automatische U-Bahn in Nürnberg

Im Mai 2017 werden die U3-Bahnhöfe Klinikum Nord und Nordwestring eröffnet. Bis dahin läuft die Inbetriebnahme. Die Tunnelröhren sind fertig, die Schienen liegen, die Stromschiene ist montiert, die Linienleiter und das Bahnsteigüberwachungssystem, beides für den automatischen U-Bahn-Betrieb, sind installiert. Ein Blick in den Tunnel belegt: Von der Technik her ist alles bereit. Und an den neuen Bahnhöfen wird zwar noch gearbeitet, aber auch hier liegen die Bauarbeiten in den letzten Zügen. Bereits ab 27. September werden die neuen Stationen, so der Plan, von den dann noch leeren Planzügen angefahren.

Planungssicherheit in Hamm

Nachdem die Firma Breitenbach angekündigt hat, ihren eigenwirtschaftlichen Antrag auf Übernahme aller Buslinien in der Stadt Hamm zurückzuziehen, werden auch die Stadtwerke Hamm laut gestriger Mitteilung der Stadt Hamm ihren Antrag auf eigenwirtschaftlichen Betrieb der Linien zurücknehmen. Damit wird die vom Rat der Stadt Hamm einstimmig bevorzugte Fortsetzung der marktorientierten Direktvergabe an den Verkehrsbetrieb für weitere zehn Jahre umgesetzt. Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und der Landtagsabgeordnete Marc Herter als Vorsitzende des Stadtwerke-Aufsichtsrates zeigten sich erfreut über die Entwicklung: „Insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es wichtig, dass die Ungewissheit nun vorbei ist und eine langfristige Perspektive besteht: Bei der Betriebsversammlung gestern war deutlich zu spüren, welche Anspannung es hier gegeben hat – umso größer ist nun die Freude, dass alle Zweifel beseitigt sind.“ Aber nicht nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke sei Planungssicherheit wichtig, sondern auch für die Stadt Hamm und die Bürgerinnen und Bürger. „Auf kein Thema sind wir in den vergangenen Wochen so oft angesprochen worden wie auf dieses: Vielfach wurde die Sorge geäußert, dass der Service heruntergeschraubt und Verbindungen eingespart werden. Zudem hat es eine große Solidarität mit den Busfahrern gegeben, weil es für jeden Fahrgast offensichtlich ist, dass unsere Busfahrer tagtäglich große Verantwortung tragen, unter anderem beim Transfer der Schülerinnen und Schüler: Dafür sollen sie auch einen angemessen Lohn erhalten, der sich nach den geltenden Tarifen zu richten hat.“ Unabhängig von der Entscheidung in Hamm ist den politischen Entscheidungsträgern wichtig, dass die Bemühungen um die Änderungen der Personenbeförderungsgesetzgebung auf Bundes und Landesebene fortgesetzt werden, um für den zukünftigen ÖPNV verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. „An dieser Stelle hat es eine Entwicklung in die falsche Richtung gegeben, die schnellstmöglich korrigiert werden muss. Im Idealfall entscheiden die Kommunen selbst darüber, wie der öffentliche Personennahverkehr in ihrer Stadt aussehen soll. Falls es beim Wettbewerb an dieser Stelle bleibt, muss es zumindest verbindliche Kriterien geben, die Chancengleichheit gewährleisten: Die Tariftreue ist in diesem Zusammenhang ein ganz entscheidender Punkt. Wir werden in unseren Parteien dafür sorgen, dass das Thema so lange auf dem Tisch bleibt, bis es zu einer Lösung kommt, die deutlich besser ist als die jetzige. Wir wissen, dass wir mit diesem Anliegen nicht alleine sein: Denn viele andere Städte stehen vor den gleichen Fragen und Problemen – nur mit dem Unterschied, dass das Thema dort noch nicht vom Tisch ist, wie das bei uns zum Glück nun der Fall ist.“

1.000. MTU PowerPack für Alstom

Rolls-Royce wird Alstom das 1.000. MTU-PowerPack der Baureihe 1800 für die Emissionsrichtlinie EU-Stufe IIIB liefern. Eingesetzt werden diese in Triebwagen des Typs Coradia LINT. Die Lieferung des 1.000. PowerPack ist Bestandteil eines neuen Auftrages, der jetzt erteilt wurde: Alstom orderte insgesamt 174 MTU-PowerPacks der Baureihe 1800 mit einer Leistung von 390 Kilowatt für neue Projekte in Augsburg und für das Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA). Diese sollen in den Jahren 2017 und 2018 ausgeliefert werden. Die Marke MTU ist Teil von Rolls-Royce Power Systems.

Volvo Bus Corporation verkauft Elektrobusse nach Luxemburg

Die Volvo Bus Corporation hat vom Verkehrsunternehmen Sales-Lentz in Luxemburg eine Bestellung über vier vollelektrische Stadtlinienbusse des Typs Volvo 7900 Electric erhalten. Die Busse sollen in der Stadt Differdingen eingesetzt werden.
Sales-Lentz, einer der größten ÖPNV-Betreiber in Luxemburg, spielt eine echte Vorreiterrolle bei der Einführung alternativer Antriebstechnologien. Bereits im Jahr 2009 hat der Busbetreiber als erstes Unternehmen in Europa Volvo-Hybridfahrzeuge gekauft. Heute umfasst der Fuhrpark 24 Hybridbusse und 12 Elektro-Hybridbusse von Volvo. Mit dem Kauf von vier Elektrobussen des Typs Volvo 7900 Electric geht Sales-Lentz nun den nächsten Schritt in Richtung Elektrifizierung. Der Einsatz der neuen vollelektrischen Stadtbusse soll in der Stadt Differdingen im Südwesten Luxemburgs erfolgen. Die Volvo-Elektrobusse werden als Turnkey-„All-in-One“-Paketlösung an Sales-Lentz geliefert. Volvo wird zu festen monatlichen Kosten die Verantwortung für die gesamte Fahrzeuginstandhaltung einschließlich der Batteriewartung übernehmen. Der Startschuss für die Aufnahme des regulären Linienverkehrs in Differdingen wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2017 fallen.

Wien: Jede U-Bahn ein kleines Kraftwerk

Die Wiener Linien haben heute in der U2-Station Hardeggasse eine Pilotanlage installiert, mit der die Bremsenergie der Züge noch effizienter genutzt werden soll. Bereits heute wird diese Energie von anderen Zügen zum Anfahren genutzt. Künftig sollen damit auch U-Bahn-Stationen versorgt und beispielsweise Rolltreppen, Aufzüge und die Beleuchtung betrieben werden. „Je weniger Energie wir verbrauchen wollen, desto mehr Energie müssen wir in neue Ideen stecken. Durch die bessere Nutzung der Bremsenergie können die Wiener Linien die CO2-Emissionen weiter reduzieren, damit Wien auch für künftige Generationen lebenswert bleibt", erklärt Öffi-Stadträtin Ulli Sima.
"Bim und U-Bahn sind das Rückgrat und die Zukunft städtischer Mobilität und ein Wegbereiter für Elektromobilität. Sie sind umweltfreundlich, effizient und schnell. Unsere Schienenfahrzeuge können schon heute Bremsenergie zurück ins Netz speisen. Mit der Pilotanlage gehen wir den nächsten Schritt", so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. Aktuell können Züge im Umfeld die zurückgespeiste Energie zum Anfahren verwenden. Befindet sich kein anfahrendes Fahrzeug in der Nähe, wird die Energie in Wärme umgewandelt und geht damit verloren. In der Pilotanlage soll deshalb künftig ein Wechselrichter den Gleichstrom der U-Bahn in Wechselstrom umwandeln. Die gewonnene Energie kann dann für die Versorgung der Stationen genutzt werden.
Gemeinsam mit den Wiener Lokalbahnen und gefördert durch den FTI-Innovationsfonds der Wiener Stadtwerke, wird die Pilotanlage ein Jahr lang auf Herz und Nieren geprüft und u.a. das tatsächliche Energiesparpotenzial erhoben. "Langfristig wollen wir weniger Energie zukaufen. Dadurch werden wir nicht nur die CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch die Energiekosten nachhaltig senken", erklärt Steinbauer, der sich mit den Ergebnissen des Testbetriebes eine Grundlage für weitere Investitionsentscheidungen erwartet. Das Thema der Rückspeisung werde auch international intensiv diskutiert. Die Erfahrungen in Wien können Vorbildwirkung für andere Verkehrsbetreiber haben.