Die Digitalisierung ist in aller Munde. Diese Omnipräsenz könnte einem schon fast zu viel werden, wäre das Thema nicht so viel mehr als nur ein aktueller Hype. Doch wo steht der ÖPNV und was macht die Digitalisierung mit ihm eigentlich konkret? Genau das erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der Nahverkehrs-praxis. Verkehrsexperten und Kenner der Branche wie Alain Flausch, Generalsekretär der UITP, oder Prof. Knut Ringat vom RMV verraten ihre Sicht auf die Entwicklungen und erklären, was digitales Kundenmanagement, Infotainment und vieles mehr so alles können.
Neugierig geworden? Die Print-Ausgabe können Sie hier erwerben oder per App mit wenigen Klicks gleich loslesen. Alle Infos dazu finden Sie hier. Sie sind bereits Abonnent? Dann können Sie mit Ihren Zugangsdaten kostenfrei auf die App-Ausgabe zugreifen. Wie das geht, erfahren Sie ebenfalls hier.”
Hochbahn und VHH arbeiten bei Elektromobilität enger zusammen
Die Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) werden ihre Aktivitäten im Bereich der umweltfreundlichen innovativen Antriebstechnologien enger koordinieren und damit noch stärker vorantreiben. Erste konkrete Vorhaben, wie der gemeinsame Test eines neuen Bus-Prototyps (Sileo) und eine gemeinsame Absichtserklärung mit MAN zu einem intensiven Austausch bei der Entwicklung von Elektrobussen, wurden bereits beschlossen.
Ab 2020 sollen in Hamburg nur noch emissionsfreie Busse angeschafft werden. Dieser Beschluss der Freien und Hansestadt Hamburg stellt die Hamburger Verkehrsunternehmen vor eine große Herausforderung. Denn serienreife Fahrzeuge können die Bushersteller bislang noch nicht liefern. Der Fuhrpark beider Unternehmen umfasst rund 1 500 Busse, pro Jahr werden über 100 neue Fahrzeuge bestellt. Derzeit fahren rund 60 Busse mit innovativen Antrieben über Hamburgs Straßen.
Drei voll-elektrische Autobusse von Irizar in der Stadt San Sebastian
Von heute an verfügt die Stadt San Sebastian über zwei neue voll-elektrische Autobusse von Irizar, die zu demjenigen dazu stoßen, der sich bereits seit Juli 2014 im Verkehr befindet. Diese Autobusse werden in die Flotte des Unternehmens dBus eingegliedert und auf der Linie 26 eingesetzt, die Amara mit Martutene über die Ribera del Urumea (Riberas, Loiola, Txomin und Martutene) verbindet.
Die neuen Autobusse sind zwei Irizar 12e, voll-elektrisch emissionsfrei und 12 Meter lang, und darauf ausgelegt, den Energieverbrauch zu optimieren, und damit den Transportservice der städtischen Autobusse von dBus zu verbessern. Die Fahrzeuge können bis zu 200 Kilometer weit fahren und sind mit Sodium-Nickel-Batterien ausgestattet, die dem Elektromotor Energie zuführen und eine Leistung von 1.500 Nm bzw. 180 kW erbringen. Das Fahrzeug gewinnt elektrische Energie beim Bremsen zurück, was die Reichweite der Batterien erhöht.
VDV: Eine Maut für Fernbusse ist legitim und angemessen
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unterstützt die aktuellen Beschlussempfehlungen der Bundesratsausschüsse für Umwelt und Verkehr, künftig auch Fernbusse zu bemauten. „In Deutschland ist es üblich, dass Verkehrsteilnehmer für die Nutzung von Schiene, Straße und Wasserstraße eine entsprechende Nutzungsgebühr zahlen. Die Eisenbahn zahlt Trassenentgelte, die Binnenschiffe Kanalgebühren, der LKW zahlt Maut. Analog dazu sollte auch eine Maut für Fernbusse eingeführt werden. Der Fernbus ist drei Jahre nach der Marktöffnung ein etabliertes Verkehrsmittel, das bei bestimmten Zielgruppen großen Anklang findet. Nun wird es Zeit, auch dieses Verkehrsmittel an die geltenden Regelungen und Maßstäbe der öffentlichen Verkehrsangebote insgesamt anzugleichen“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
NRW: Mehr Geld für Bus, Bahn und Straßenbahnen
Das Land Nordrhein-Westfalen will den ÖPNV stärken und künftig mehr Finanzmittel für Bus, Bahn und Straßenbahnen zur Verfügung stellen. Den entsprechenden Entwurf zur Änderung des Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr hat das Kabinett gebilligt. Der Entwurf wird nun nach den Sommerferien im Landtag beraten. Mit den vom Bund in Aussicht gestellten zusätzlichen Mitteln sollen beispielsweise mehr Gelder für den ÖPNV in die Ballungsgebiete und den ländlichen Raum fließen und landesweit die Barrierefreiheit an den Haltestellen und in den Fahrzeugen erhöht werden.
Verkehrsminister Michael Groschek: „In keinem anderen Bundesland pendeln so viele Menschen wie bei uns. Deswegen ist es so wichtig, dass der Bund NRW mehr Geld für den ÖPNV bereitstellen will. Das ist auch dringend nötig, denn wir wollen noch mehr Menschen von Bus und Bahn überzeugen und auch die Speckgürtel der Ballungszentren besser anbinden. Von dem neuen Gesetz werden die Kunden im ländlichen Raum genauso profitieren wie klamme Kommunen, die ihre Straßenbahnen nicht mehr allein sanieren können. Und wir wollen elektrobetriebene Linienbusse fördern. Ein Gesamtpaket, das wichtige Weichen für die Zukunft des ÖPNV stellen wird.“
MVG Rad
Das Mietradsystem der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird weiter ausgebaut und damit noch attraktiver: Die MVG hat soeben 16 weitere MVG Radstationen eröffnet. Damit sind nun 61 von insgesamt 125 geplanten Stationen in Betrieb, weitere folgen in den nächsten Wochen und Monaten.
An allen nun insgesamt 61 bestehenden Stationen können MVG Räder schnell und einfach ausgeliehen und mit Preisvorteil zurückgegeben werden. Für die Rückgabe an einer Station erhalten Nutzer nämlich bis zu 10 Freiminuten für künftige Fahrten. Selbstverständlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit, dass die Kunden ihr Rad innerhalb des Rückgabegebiets frei im öffentlich zugänglichen Raum abstellen und dort die Miete beenden. Auch diese Räder können mit der App „MVG more“ schnell und einfach gefunden und gemietet werden. Für MVG Rad konnte die MVG seit Systemstart Anfang Oktober 2015 bereits mehr als 33.000 Kunden gewinnen. Inzwischen haben die Bikes der MVG fast 200.000 Fahrten absolviert.
Umschulungskurs von Abellio Rail NRW und VDEF
Am Montag, 4. Juli, haben 15 Teilnehmer ihre Umschulung zum Kundenbetreuer für die Abellio Rail NRW GmbH begonnen. Der Kurs läuft über knapp fünf Monate und wird in Essen in Kooperation mit dem VDEF, Verband Deutscher Eisenbahnfachschulen, durchgeführt und von der Agentur für Arbeit mittels Bildungsgutscheinen gefördert. Die Teilnehmer sind 15 Arbeitssuchende aus dem Raum Ruhrgebiet/Niederrhein, die sich zum Kundenbetreuer weiterbilden möchten. Einsatzregion für die neuen Zugbegleiter wird überwiegend das neue Niederrhein-Netz mit Dienstorten Emmerich und Wesel sein.
Die knapp fünfmonatige Ausbildung zum Kundenbetreuer gliedert sich in Theorie und Praxis, sowie eine Sprachausbildung Niederländisch. Zu den Unterrichtsinhalten gehören Schulungen zur Sicherheit im Zug und Gleisbereich, eine Tarifschulung, eine IHK-zertifizierte Sachkundeprüfung zum gewerblichen Bewachen, sowie mehrere Praxiseinheiten auf den Zügen der Abellio-Linien. Die Kundenbetreuer sollen bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung ab dem 1. Dezember 2016 für Abellio Rail NRW eingesetzt werden.
Erste Link-Züge in Deutschland
Erstmals gehen auf deutschen Gleisen Triebwagen des Typs Link in Betrieb. Die Fahrzeuge des polnischen Herstellers PESA werden von MTU-PowerPacks angetrieben. Die Niederbarminer Eisenbahn (NEB) wird nach der nun erfolgten Zulassung durch das Eisenbahnbundesamt insgesamt sieben zweiteilige Fahrzeuge mit je zwei MTU-PowerPacks des Typs 6H 1800 R85L im Regionalverkehr einsetzen. Die NEB hat zusätzlich zwei dreiteilige Link-Züge bestellt, die mit PowerPacks auf Basis der Baureihe 1600 ausgestattet sind. Die MTU-Antriebe beschleunigen die Fahrzeuge auf eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und sind dabei umweltfreundlich: Sie erfüllen die Emissionsrichtlinien der EU-Stufe IIIB.
bdo: Keine Maut für Busse
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat mit allem Nachdruck die Länder aufgefordert, im Bundesrat gegen eine Millionenbelastung der mittelständischen deutschen Buswirtschaft zu stimmen. „Allein mehr als 1,2 Millionen Euro im Monat müssten die privaten Buspartner der großen Fernbusplattformen an Mehrbelastung verbuchen. Dazu kommen dann noch mehr als 80 Millionen jährlich für die Reisebusunternehmer in Deutschland. Das ist nicht hinnehmbar“, sagte Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des bdo, am Montag in Berlin.
Diese dreistellige Millionenbelastung sei nicht darstellbar, zumal der Bus als sicheres und klimafreundliches Verkehrsmittel nur 1,2 Prozent des Verkehrs auf den Bundesautobahnen ausmache, sagte Leonard. „Der Bus erspart zudem viel Verkehr auf der Straße und schont damit die Infrastruktur, weil ein Bus 20 Pkw auf der Straße ersetzt.“
„Für uns ist klar, es darf keine neuen Hürden für den Publikumsliebling Bus geben. Wer eine Maut für den Fernbus fordert, muss wissen, dass dann auch Reisebusse belastet werden und damit auch Schülerausflüge oder Kirchenfahrten“, sagte Leonard.
Befristete Binnengrenzkontrollen in Polen
Laut Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer e. V. (bdo) führt die polnische Regierung aufgrund mehrerer Großveranstaltungen wie dem Nato-Gipfel in Warschau, dem Weltjugendtag in Krakau und dem Papstbesuch in der Zeit zwischen dem 4. Juli und dem 2. August befristet Binnengrenzkontrollen ein. Das Land greift hierfür auf eine Ausnahmeregel im Schengen-Abkommen zurück, um den störungsfreien und sicheren Ablauf der diversen Veranstaltungen zu garantieren. Fernbus-Reisende sollten unbedingt gültige Reisedokumente mitführen und sich durch die Einführung der Grenzkontrollen auf erheblich verlängerte Reisezeiten einstellen.