Bund und Länder haben ihren Streit über die Regionalisierungsmittel beendet. Regierungsangaben zufolge werden die Zuschüsse des Bundes nun auf 8,2 Milliarden Euro für 2016 aufgestockt. Zuletzt war von 8 Milliarden Euro die Rede gewesen. Bund und Länder hatten sich schon vor Monaten darauf geeinigt, dass die Länder vom Bund stärker steigende Milliarden-Zuschüsse erhalten. In den Jahren 2017 bis 2031 soll der Bundeszuschuss um 1,8 Prozent klettern, um steigende Kosten für Trassen, Energie und Personal
auszugleichen. Allerdings haben sich Bund und Länder nicht über die Weiterführung der so genannten Entflechtungsmittel für Verkehrsinvestitionen der Städte und Gemeinden in Höhe von jährlich 1,3
Milliarden Euro über 2019 hinaus verständigt. Vereinbart ist demnach bisher lediglich die Fortsetzung des Bundesprogramms des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) in Höhe von 330 Millionen Euro. Wer allerdings den Finanzierungsbedarf für Infrastruktur in den
Ländern betrachtet, dem sollte klar sein, dass es hier einer schnellen Einigung bedarf. Dies teilte der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmmer mit.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt die Einigung, die Bund und Länder Donnerstag Abend bei den Regionalisierungsmitteln erzielt haben. Für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) sei dies ein wichtiges Signal für künftige Planungssicherheit, jetzt müsse diese Einigung zeitnah in Gesetzesform gebracht und umgesetzt werden, so VDV-Präsident Jürgen Fenske: „Die erneute Erhöhung der Regionalisierungsmittel auf jetzt 8,2 Milliarden Euro ist ein sehr gutes Ergebnis für die Branche, insbesondere für den SPNV in ganz Deutschland. Unser Dank gilt der Bundesregierung und den Länderchefs, die diese Einigung nun doch noch möglich gemacht haben. Der Beschluss muss sehr schnell gesetzlich festgeschrieben und umgesetzt werden, denn die Verkehrsverbünde und Aufgabenträger warten händeringend auf die Regionalisierungsmittel, um die Verkehre für die kommenden Jahre verlässlich planen und bestellen zu können. Die immer noch offenen Fragen zur Zukunft der Entflechtungsmittel müssen jetzt ebenfalls zeitnah in den kommenden Bund-Länder-Gesprächen geklärt werden. Wir brauchen auch hier eine Sicherung und Fortschreibung der Mittel, denn den kommunalen Verkehrsunternehmen brennt der Kittel in Sachen Sanierung und Leistungsfähigkeit ihrer Infrastrukturen.“
727 Millionen Fahrgäste nutzen den RMV
727 Millionen Fahrgäste und damit rund zwei Prozent mehr als prognostiziert nutzten 2015 den RMV. Diese beeindruckende Zahl konnte RMV-Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung Prof. Knut Ringat den Mitgliedern des RMV-Aufsichtsrates in seiner gestrigen Sitzung präsentieren. Damit kann der RMV 12 Millionen Fahrgäste mehr als 2014 verzeichnen. Darin sieht der rmv eine Bestätigung für die zielgruppenspezifischen Tarifangebote. So konnte die 65plus-Jahreskarte mit bereits über 10.000 Kunden in den Verkaufszahlen deutlich zulegen. Auch die CleverCard kreisweit, die Jahreskarte für Schüler, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, so dass sich nun auch zwei weitere Landkreise entschlossen haben, diese nach den Sommerferien einzuführen. "Der RMV macht seine Hausaufgaben und die Menschen in der Region wissen das zu schätzen", sagte der RMV-Aufsichtsratsvorsitzende, Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. "Leider fehlt aber immer noch ein Signal aus Berlin, wie künftig die Regionalisierungsmittel verteilt werden. Dabei brauchen wir dringend Planungssicherheit, um die Mobilität der Menschen in der Region zu garantieren."
"Für uns spielt natürlich das Thema Qualität eine wichtige Rolle. Wir wissen, dass wir unseren Fahrgästen durch die vielen Baumaßnahmen im Netz im Moment viel zumuten. Umso erfreulicher ist es, dass die RMV-weite 10-Minuten-Garantie eingeführt wird. Denn neben der Verbesserung der Betriebsqualität und der umfassenden Optimierung der Fahrgastinformation wollen wir eine verlässliche Regelung schaffen, um im Störungsfall einen Ausgleich für unsere Fahrgäste bieten zu können", so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. Die 10-Minuten-Garantie wird künftig sowohl im Bus- als auch im Schienenverkehr gelten und gibt den Fahrgästen die Möglichkeit, den Preis für RMV-Tickets anteilig zurück erstattet zu bekommen. Ab 21 Uhr werden alternativ Taxikosten bis zu 25 Euro erstattet. Die Einführung erfolgt im Frühjahr 2017.
Neuerungen gibt es auch im Vertrieb des RMV. Nach der bislang deutschlandweit in dieser Größenordnung erstmalig durchgeführten wettbewerblichen Vergabe von Vertriebsleistungen übernimmt ab Dezember 2017 mit Transdev ein privates Unternehmen den Verkauf mittels
Fahrkartenautomaten. Die personenbedienten Verkaufsstellen werden weiterhin von der Deutschen Bahn betrieben, erhalten aber ein neues kundenfreundliches Design.
"Im Zeitalter der Digitalisierung und durch gesellschaftliche Veränderungen ändert sich das Mobilitätsverhalten der Menschen in unserer Region und dem muss der RMV Rechnung tragen. Mit einer Reihe von Aktivitäten versucht der RMV, Angebot und Service für die Menschen in der Region Frankfurt RheinMain zu verbessern", so Prof. Ringat Er nannte als herausragende Projekte den Feldversuch zu (((eSIM 2020, einem Forschungsprojekt, bei dem die technische Machbarkeit von Raumerfassungssystemen gerade erfolgreich in Frankfurt getestet werde sowie die Entwicklung von Apps zur dynamischen Reisebegleitung mit Indoor-Routing und der Verknüpfung von öffentlichem Nahverkehr und Individualverkehr. Zudem testet der RMV mit RMVsmart ein neues Tarifmodell, bei dem die Kunden nur noch zahlen, was sie fahren. Damit wird das Tarifangebot fairer und leistungsgerechter, Tarifsprünge werden abgebaut. Für den im April angelaufenen Pilotversuch, der über drei Jahre gehen wird, sind mittlerweile 7.500 Nutzer registriert. "Eine Zahl, die sich wirklich sehen lassen kann", so Prof. Ringat.
Zuschläge für vier Buslinien im Landkreis Offenbach erteilt
Nach einer europaweiten Ausschreibung hat der RMV heute den Zuschlag für den Betrieb von vier Linien ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 erteilt. Die Linien OF-85 von Obertshausen über Seligenstadt nach Mainhausen, OF-86 von Obertshausen über Hainburg und Seligenstadt nach Mainhausen sowie die Linie 567 von Hanau nach Hainburg betreibt für die nächsten acht Jahre die Transdev Rhein-Main GmbH, die damit den bisherigen Betreiber BRH ViaBus GmbH ablöst.
Die Linie 651 ist zentraler Bestandteil des vorgesehen Schnellbusrings um Frankfurt und wird deshalb zur Linie X19 umbenannt. Betreiber bleibt auch für die nächsten fünf Jahre die BRH ViaBus GmbH. Fahrplan und Linienweg bleiben unverändert.
Neu hingegen ist ein im Rahmen der Ausschreibung ebenfalls an die BRH ViaBus GmbH vergebenes Angebot von Obertshausen zum Hanauer Hauptbahnhof in Form der Schnellbuslinie X64. Montags bis freitags werden elf Fahrten pro Richtung angeboten. Ein Jahr später, im Dezember 2017, wird die Schnellbuslinie X64 dann über Hanau hinaus in Richtung Erlensee verlängert und damit der Schnellbusring um Frankfurt weiter komplettiert.
Wirtschaftlichstes Angebot gewinnt
Die Ausschreibung erfolgte nach den zwingenden Vorgaben des EU-Rechts. Den Zuschlag erhielt das Verkehrsunternehmen, das das qualitativ beste und wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte.
"Mit den europaweiten Ausschreibungen gelingt es uns seit 20 Jahren das Fahrtenangebot im RMV für die Städte, Kreise und Fahrgäste bezahlbar zu halten und gleichzeitig den steigenden Ansprüchen an Umweltstandards, Modernität und Komfort zu genügen", stellt Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, heraus.
Klare Vorgaben zum Lohnniveau
Der Ausschreibungsgewinner wurde verpflichtet, seine Beschäftigten sowie seine Unterauftragnehmer auf Grundlage des Hessischen Vergabe- und Tariftreuegesetzes zu entlohnen.
European Bus Forum 2016 – 20% Rabatt für Nahverkehrs-praxis Leser
Am 23. Juni findet das European Bus Forum 2016 an der University of Manchester statt. Es hat sich zum Ziel gesetzt, die europäische Busindustrie zusammen zu bringen, um sich über Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen auszutauschen. Erwartet werden bei der Veranstaltung in Manchester 250 Delegierte aus ganz Europa, von Busbetreibern über Vertreter der Bushersteller hin zu Verantwortlichen aus Regierung und Verwaltung.
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Neue VW-Konzernstrategie will Nutzfahrzeuggeschäft intensivieren
Der Volkswagen-Vorstand hat mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Zukunftsprogramm „TOGETHER – Strategie 2025" beschlossen. Das Programm soll den größten Veränderungsprozess in der Geschichte des Volkswagen Konzerns einleiten, so das Unternehmen. „TOGETHER – Strategie 2025" bildet den Rahmen und setzt die Leitplanken für die angestrebte Weiterentwicklung des Volkswagen Konzerns vom Automobilhersteller zu einem Anbieter nachhaltiger Mobilität.
Truck & Bus soll profitabelstes Unternehmen werden
Nicht nur bei Pkw, sondern auch bei den Nutzfahrzeugen will der Konzern Zukunftsthemen entschlossen vorantreiben. Für sein Nutzfahrzeuggeschäft, das derzeit die Marken Scania, MAN und Volkswagen Nutzfahrzeuge umfasst, bekräftigt der Konzern sein strategisches Ziel, einen globalen Champion zu schaffen. Volkswagen Truck & Bus soll als Mehr-Marken-Anbieter über den Zyklus hinweg das profitabelste Unternehmen der Branche werden, mit einer signifikanten Präsenz in allen wichtigen Weltregionen.
Engere Zusammenarbeit der Nutzfahrzeugmarken
Diese Ziele sollen zum einen durch eine deutlich engere Zusammenarbeit der Nutzfahrzeugmarken, zum anderen durch die Verbesserung der Gesamtperformance der Gruppe und den Ausbau der weltweiten Präsenz erreicht werden. Dabei spielen auch neue Geschäftsmodelle eine tragende Rolle. Mittelfristig soll sich der Geschäftsbereich immer mehr vom reinen Nutzfahrzeug-Hersteller hin zum Anbieter intelligenter Transportlösungen entwickeln.
Carsharing und weitere Dienste als neues Geschäftsfeld
Zweiter Eckpfeiler ist der Aufbau eines markenübergreifenden Geschäftsfelds für Mobilitätslösungen. Die neue Einheit wird am Kundenbedarf orientierte Angebote selbst aufbauen und zukaufen – mit der Vermittlung von Fahrdienstleistungen auf Abruf, dem sogenannten „Ride Hailing", als Kern- und Startthema. In der Folge sollen weitere Dienste wie Robotaxis, Carsharing oder Transport-On-Demand um diesen Nukleus herum gruppiert werden. Im Bereich Ride Hailing hat der Volkswagen Konzern bereits Ende Mai sein erstes Engagement auf den Weg gebracht: eine strategische Partnerschaft mit dem On-Demand-Mobilitätsunternehmen Gett.
Talente der Mobilität auf Transport Publics ausgezeichnet
Im Rahmen der aktuell laufenden europäischen Messe für den ÖPNV, Transport Publics, in Paris wurden gestern die "Talents in Mobility Awards" ausgezeichnet. Die Nahverkehrs-praxis ist Jurymitglied und war vor Ort, um die begehrten Preise zu überreichen. Es zeigte sich, dass die Awards zunehmend an Bedeutung gewinnen und sich über Frankreich hinaus herumgesprochen haben. In diesem Jahr gingen zahlreiche Bewerbungen aus ganz Europa ein. Folgende Preisträger wurden” ausgezeichnet:
Best Young Talent:
Romain Tallandier,
Systra (Dänemark)
Best Project Manager:
Iryna Ivanyshyn, Lviv Municipal Enterprise "Lviv Elecktrotrans" (Ukraine)
Best Manager:
Miguel Ruiz, EMT Malaga (Spanien)
Special Career Award:
Régis Hennion, Keolis (Frankreich)
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:
Manel Ferri Tomàs (Spanien)
Eine ausführlicher Bericht zur Messe und zu den Preisträgern der Transport Publics folgt in der nächsten Nahverkehrs-praxis.
Bahnhofsmodernisierungsprogrann nimmt Fahrt auf
Im Rahmen des von Bundesminister Alexander Dobrindt gestarteten Modernisierungsprogramms werden in den kommenden Jahren 108 kleine Bahnstationen bundesweit barrierefrei umgerüstet. Bundesverkehrsminister Dobrindt: "Kleine Bahnstationen sorgen mit ihrem Nahverkehrsangebot für die notwendige Mobilität für die Menschen in ländlichen Regionen. Wir rüsten 108 Stationen um, und geben ihnen einen Modernisierungsschub, indem wir sie barrierefrei machen und dadurch den Zugang für alle ermöglichen. In das Modernisierungsprogramm investiert der Bund 80 Millionen Euro."
Barrierefreiheit und Kundeninformation im Fokus
Von Dobrindts Modernisierungsprogramm profitieren Stationen mit weniger als 1000 Ein- und Aussteigern pro Tag. Im Fokus stehen die barrierefreie Wegeleitung und Kundeninformationsanlagen, stufenfreie Bahnsteigzugänge und eine optimierte Bahnsteighöhe. Im Einzugsgebiet der jeweiligen Verkehrsstation liegen Einrichtungen, die einen Bedarfsschwerpunkt darstellen: z.B. Seniorenheime oder Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.
Ko-Finanzierung der Länder
Der Bund übernimmt dabei die Hälfte der Fördersumme und investiert 80 Millionen Euro. Die Ko-Finanzierung kommt von den Ländern. Das Gesamtfördervolumen beträgt dadurch insgesamt 160 Millionen Euro. Die Fördermittel gehen an die DB Station & Service AG, die als Eigentümerin der Stationen und Bauherrin die Maßnahmen umsetzen wird. Auch die DB Netz AG ist beteiligt.
Saulgrub und Bernried ins Programm aufgenommen
Die von Minister Dobrindt vorgestellte Projektliste ist nicht abschließend. Einige Projekte die nachgemeldet wurden, werden derzeit noch geprüft. Weitere Projekte können noch gemeldet werden. Über diese wird im Herbst dieses Jahres in einer weiteren Runde der Projektauswahl entschieden. Die Projektlisten finden Sie im Internet unter: www.bmvi.de Fördermittel erhalten unter anderem zwei Bahnhöfe in Saulgrub und Bernried, die in das Modernisierungsprogramm des Bundes aufgenommen” wurden.
Quelle: BMVI
Übergangslösung für den Transport von E-Scootern
Ab dem 1. Juli 2016 wird die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft
Nürnberg E-Scooter-Nutzern mit gültigem Schwerbehindertenausweis einen individuellen Transport mit einem eigens dafür umgebauten Hochdachkombi-Fahrzeug anbieten. Diese Interimslösung wird bis zum 30. November 2016 bestehen. Seit Jahresbeginn können E-Scooter-Nutzer die Busse und Straßenbahnen der VAG gemäß einer VGN-weiten Regelung nicht nutzen, da die E-Scooter vom Transport ausgeschlossen worden waren. Dieser Ausschluss war zum einen wegen des Gefährdungspotenzials, das die E-Scooter für die anderen Fahrgäste darstellen, erfolgt. Zum anderen wegen der rechtlichen Situation: Im Falle eines Unfalls wäre sowohl der E-Scooter-Nutzer in der Haftung, als auch das Bus- bzw. Straßenbahnfahrpersonal. Wie der VAG mitteilt, lag dem Verkehrsunternehmen viel daran, auch Fahrgästen, die auf einen E-Scooter angewiesen sind, eine Alternative anbieten zu können. Daher wurde die Gesamtthematik eingehend mit dem Behindertenrat der Stadt Nürnberg diskutiert, um eine Lösung zu erarbeiten.
Übergangslösung: individueller Transport mit einem umgebauten Nutzfahrzeug. In den vergangenen Wochen hat die VAG ein Hochdachkombi-Fahrzeug aus ihrem Bestand so umbauen lassen, dass es den Anforderungen an die sichere Beförderung von E-Scootern entspricht. Rückhaltesysteme und andere nötige technische Einrichtungen wurden eingebaut. Dieses Fahrzeug können sich E-Scooter-Nutzer mit gültigem Schwerbehindertenausweis (Merkzeichen „G“ oder „aG“), die sich vorab bei der VAG registriert haben, ab 1. Juli als Ersatz für Fahrten mit Bus oder Straßenbahn bestellen. Die Genehmigung für den Fahrdienst sind eingeholt, das Personal ist geschult. Ein- und Aussteigen wird jeweils nur direkt an oder in unmittelbarer Nähe von VAG-Haltestellen und nur im Stadtgebiet Nürnberg möglich sein, der Transport erfolgt nur auf Linienwegen der VAG. Wichtig ist auch dabei ein sicherer Ein- und Ausstieg, ohne den Linienverkehr und andere Verkehrsteilnehmer zu behindern. Die E-Scooter selbst dürfen bestimmte Abmessungen (120 cm Länge, 70 cm Breite und 300 kg Gewicht) nicht überschreiten und die Nutzer müssen während der Fahrt absteigen und auf einem normalen Fahrzeugsitz Platz nehmen, damit der E-Scooter als Ladung gesichert werden kann. Für die telefonische Bestellung gilt ein gewisser zeitlicher Vorlauf, damit die einzelnen Fahrtenwünsche geplant und miteinander koordiniert werden können. Da nur ein Fahrzeug zur Verfügung steht, bittet die VAG um Verständnis, dass es zu Engpässen kommen könnte und es vorab keine Garantie gibt, dass alle Fahrtenwünsche uneingeschränkt erfüllt werden.
Drittes Gutachten soll Klarheit schaffen
Derzeit ist ein drittes Gutachten über die Möglichkeit eines sicheren Transports von E-Scootern in Bussen und Straßenbahnen in Bearbeitung, das Klarheit bringen soll. Dieses Gutachten soll nicht nur die technischen, sondern auch die juristischen Rahmenbedingungen beleuchten. Von ihm erhoffen
sich die im VDV organisierten Verkehrsunternehmen eindeutige Aussagen, um eine Entscheidungsgrundlage dafür zu haben, wie E-Scooter eventuell doch im normalen Linienverkehr mitgenommen werden können. Die Ergebnisse sollen nach der Sommerpause vorliegen. Auf deren Basis wird die VAG die Situation erneut prüfen und entsprechend entscheiden. So wird die Übergangslösung der VAG zur Beförderung von E-Scootern bis Ende November gelten.
Hintergrund
Die VAG ist mit dem Beförderungsausschluss von E-Scootern einer Empfehlung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gefolgt. Dieser hatte bereits Ende 2014 seinen Mitgliedern dringend empfohlen, E-Scooter nicht mehr zu befördern. Der Hintergrund: Ein Gutachten der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen e. V. (STUVA) hatte ein erhebliches Gefährdungspotenzial bei der Mitnahme von E-Scootern bescheinigt. Ein weiteres Gutachten sollte Rahmenbedingungen klären, unter denen ein sicherer Transport von E-Scootern dennoch möglich wäre, konnte aber keine allgemeingültigen Aussagen treffen. Daher blieb der VDV bei seiner Empfehlung.
81 Prozent der Busse privater Unternehmen bekämen keine blaue Plakette
Wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) mitteilt, würden 81 Prozent der Busse aus privatem Unternehmensbestand mit der Einführung einer blauen Plakette aus den Innenstädten ausgesperrt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter Mitgliedern der Landesverbände des bdo. „Die Privatwirtschaft darf hier nicht abgestraft werden. Mehr als 1,5 Milliarden Euro haben die Unternehmen in den letzten drei Jahren schon in Busse der Euroklasse VI investiert“, sagte Wolfgang Steinbrück, Präsident des bdo, am Donnerstag in Berlin.
„Davor wurden auch Milliarden Euro in Busse der Euroklasse V und EEV investiert, im Vertrauen darauf, mit den modernsten Bussen in alle Innenstädte einfahren zu dürfen“, sagte Steinbrück. Das sei eine riesige Anstrengung für die Unternehmen gewesen, die auf die neueste am Markt erhältliche Technik gesetzt haben. Zudem haben die Mittelständler viele Euro-V-Busse mit Abgasnachbehandlungssystemen auf Basis der SCR-Technologie nachgerüstet. „Es kann nicht sein, dass ein Bus der Eurostufe V mit SCR-Nachbehandlung die Stickstoffoxide herausfiltert und trotzdem keine blaue Plakette bekommen würden“, sagte Steinbrück. „In Kauf und Nachrüstung von Euro-V-Bussen sind erhebliche Mittel der Privatwirtschaft geflossen und nun stehen die Unternehmen mit leeren Händen da."
„Statt Busse mit immer mehr Restriktionen zu belegen, sollten deutschlandweit größere Anstrengungen unternommen werden, um den Anteil des motorisierten Individualverkehrs zu senken. Busse sind nicht Teil des Problems, sondern die Lösung für Herausforderungen im Bereich Klima und Umwelt“, sagte Steinbrück. „Um ehrgeizige Klimaziele und ambitionierte Luftreinhaltepläne erfüllen zu können, brauchen wir einen starken Zuwachs bei der Nutzung von Bussen im öffentlichen Verkehr.“
Hintergrund: Über eine blaue Plakette, die äußerst strenge Werte für den Stickstoffoxid-Ausstoß von Fahrzeugen festlegt, wird in der Politik diskutiert. Wenn nur Euro-VI-Busse eine blaue Plakette bekommen und nur damit in die Städte einfahren dürfen, sind 81 Prozent der privaten Busse aus den Städten ausgesperrt. Der Gesamtbestand aller Euro-VI-Busse in Deutschland beträgt laut Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) 14 Prozent, bei den privaten sind es 19 Prozent (Siehe auch Grafik). EEV-Busse sind im Gegensatz zu Bussen der Klasse Euro III bis IV nicht mit der SCR-Technologie nachrüstbar.
Deutscher Mobilitätspreis: 10 Leuchtturmprojekte für eine mobile Gesellschaft gesucht
Ob automatisiertes und vernetztes Fahren, Routeninformationen in Echtzeit, elektronische Tickets oder satellitengestütztes Car-Sharing: Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten, damit Menschen und Güter komfortabel und gleichzeitig sicher, effizient und umweltverträglich von A nach B kommen. Deutschland hat für diesen digitalen Wandel der Mobilität viel zu bieten: Unter dem Motto „Intelligent unterwegs –Innovationen für eine mobile Gesellschaft“ läuft aktuell die Bewerbungsphase für den Deutschen Mobilitätspreis. Die Initiative „Deutschland –Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) rufen den bundesweiten Wettbewerb in diesem Jahr erstmalig aus. Ziel ist, das Potenzial digitaler Ideen „made in Germany“ für die Mobilität von morgen aufzuzeigen. „Deutschland ist das Mobilitätsland Nr. 1! Mit dem Deutschen Mobilitätspreis fördern wir bewegende Innovationen ‚Made in Germany‘. Denn mit den besten Ideen werden wir zum Vorreiter für die Mobilität 4.0“, begründet Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, die Intention des Wettbewerbs.Innovationen für eine mobile Gesellschaft: Thema Teilhabe im FokusGesucht werden im Wettbewerbsjahr 2016 zehn wegweisende Best-Practice-Projekte zum Schwerpunktthema Teilhabe. Denn mobil zu sein bedeutet individuelle Lebensqualität und persönliche Freiheit. Leitfragen der Preisvergabe sind unter anderem: Wie macht die Digitalisierung unsere Gesellschaft mobiler? Wie verbessern digitale Innovationen die Mobilität? Mobilität durch digitale Vernetzung intelligenter machen – dies ist eine der zentralen Herausforderungen für den Standort Deutschland.
Bewerbungen bis zum 3. Juli online möglich
Bis einschließlich 3. Juli 2016 können sich Unternehmen, Start-ups, Städte und Gemeinden, Forschungsinstitutionen, Universitäten, Kooperationen, Netzwerke, Verkehrsverbünde, Cluster und andere Organisationen mit Sitz in Deutschland um den Deutschen Mobilitätspreis 2016 bewerben.
Weitere Informationen unter” www.deutscher-mobilitätspreis.de