Wien: Mehr Jahreskarten als zugelassene Autos

Ende 2015 haben die Wiener Linien die Marke von 700.000 Jahreskarten erreicht und damit einen neuen Bestwert aufgestellt. Vor einem Jahr waren noch 650.000 Jahreskarten im Umlauf, 2005 waren es noch 303.000. Auch bei den Fahrgastzahlen brachte 2015 einen neuen Rekord. Die Wiener Linien verzeichneten einen Fahrgastzuwachs auf 939,1 Millionen Fahrgäste. Diese Zahlen sind Folge des konsequenten Ausbaus des öffentlichen Verkehrs, den die Stadt Wien seit Jahrzehnten forciert. Heute gibt es in Wien erstmals mehr Jahreskarten als zugelassene Autos. Laut Statistik Austria liegt der PKW-Bestand per Ende 2014 bei 683.000 (letztverfügbare Zahl). Noch 2007 gab es in Wien mehr als doppelt so viele Autos wie Jahreskarten.

MVG beförderte 2015 rund 566 Millionen Fahrgäste – erneuter Zuwachs von 2 Prozent

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) verzeichnet den elften Nachfrage-Rekord in Folge: 2015 waren so viele Menschen mit den MVG-Verkehrsmitteln U-Bahn, Bus und Tram unterwegs wie nie zuvor. Das städtische Verkehrsunternehmen beförderte nach vorläufigen Ergebnissen rund 566 Millionen Fahrgäste. Dies entspräche einer erneuten Steigerung von rund 2 Prozent bzw. 11 Millionen zusätzlichen Fahrten. 2014 hatte die MVG rund 555 Millionen Fahrgäste. Bundesweit nahm die Zahl im vergangenen Jahr nach den vom Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) veröffentlichten Angaben um 0,5 Prozent zu. Die Steigerung bei der MVG übertraf damit auch 2015 den Bundesschnitt deutlich. Seit 2004 (mit damals rund 442 Millionen MVG-Fahrgästen) ist die Nachfrage inzwischen um insgesamt 28 Prozent gestiegen.

Jahr der Entscheidungen

MVG-Chef Herbert König: „Der erneute Rekord zeigt, dass der München-Boom weiter auf den ÖPNV durchschlägt und die MVG der steigenden Nachfrage trotz temporärer Engpässe immer noch gerecht wird. Er zeigt aber ebenso wie die hohe Kundenzufriedenheit, dass wir mit unseren Planungen, z. B. der Liniennetze, unseren Serviceangeboten und der Präsenz unserer Mitarbeiter richtig liegen. Die positive Entwicklung ist daher auch ein Beleg für das Know-how der MVG-Mannschaft. Die Attraktivität unseres Angebots tut der Stadt natürlich gut, denn Wachstum funktioniert in dieser Größenordnung nur dann, wenn Mobilität möglichst umweltfreundlich organisiert wird. Andererseits benötigen wir dringend zusätzliche Kapazitäten. 2016 muss deswegen ein Jahr der Entscheidungen sein. Wir brauchen ein Ja zur Tram-Westtangente, Priorität für die U9-Spange als U-Bahn-Bypass für das bald überlastete Netz in der Innenstadt und auch den Durchbruch bei der 2. S-Bahn-Stammstrecke. Nur so hätte der ÖPNV eine nachhaltige Wachstumsperspektive. Weitere Taktverdichtungen im Bestandsnetz, der Einsatz größerer Fahrzeuge und Bahnhofsumbauten sind zwar auch hilfreich und bei SWM und MVG bekanntlich auch in Umsetzung bzw. Planung. Dieses Potenzial wird jedoch in wenigen Jahren erschöpft sein. Daher müssen jetzt die richtigen Entscheidungen für die richtigen Neubauprojekte fallen.“

Neue Fahrzeuge mit mehr Kapazität

Zur weiteren Verbesserung des ÖPNV sind weitere Maßnahmen geplant. Im ersten Halbjahr kommen zum Beispiel 15 weitere kapazitätsstarke Buszüge, die für Entlastung im Berufsverkehr sorgen sollen; fortgesetzt wird auch die Busbeschleunigung. In Wien beginnt der Bau der neuen Trambahnen vom Typ Avenio, die als Doppeltraktionszüge bis zu 260 Fahrgästen Platz bieten und damit ebenfalls die Kapazität verbessern. Ferner werden derzeit fünf weitere Straßenbahnen vom Typ R2.2 modernisiert und dabei um einige Plätze erweitert.

Spatenstich für Tram Steinhausen am 26.2.

Bei den Bauprojekten hat die Neubaustrecke „Tram Steinhausen“ (Verlängerung der Linie 25 zum S-Bahnhof Berg am Laim) oberste Priorität; der Spatenstich erfolgt am 26. Februar 2016. Zudem geht die Planung für den ab März 2017 geplanten Umbau des U-Bahnhofs Sendlinger Tor in die heiße Phase. Darüber hinaus wird natürlich auch im Bestand erneuert, im Sommer zum Beispiel die Tramgleise am Stachus. Bei der U-Bahn fließt viel Geld in die Erneuerung der Stellwerkstechnik sowie die Ertüchtigung der Stromversorgung, aber auch in den Austausch von Rolltreppen und Aufzügen. Last but not least setzt die MVG auch heuer auf Mobilitätsangebote, die Bus und Bahn ergänzen. So soll das Mietradsystem MVG Rad planmäßig ausgebaut werden und Ende des Jahres 125 Stationen umfassen.

ÖPNV-Fahrgastrekord 2015

Im Jahr 2015 sind erstmals über zehn Milliarden Fahrgäste mit Bussen und Bahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gefahren. Exakt 10,004 Milliarden Kunden sorgten für einen erneuten Fahrgastrekord bei den Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Dieses Ergebnis entspricht einer Steigerung von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Fahrgastzahlen steigen damit seit 1997 zum 18. Mal hintereinander. „Was sich bereits nach dem ersten Halbjahr 2015 andeutete hat sich nun bestätigt: Wir haben die 10-Milliarden-Grenze trotz des Lokführerstreiks im Frühjahr, des niedrigen Spritpreises und eines vergleichsweise warmen Winters überschritten. Der deutsche ÖPNV ist und bleibt das Rückgrat für eine umfassende Mobilität aller Bevölkerungsgruppen in diesem Land. Wir bieten immer mehr Kunden attraktive und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Angebote zu angemessenen Preisen“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske. 

Elektromobilität: E-Busse im ÖPNV weiter fördern

Die ehrgeizigen Klimaziele von Paris sind nur mit einer Verkehrswende zugunsten des öffentlichen Verkehrs zu erreichen. In den letzten Jahren haben die Unternehmen erheblich in umweltfreundliche Antriebstechnologien investiert. Der EURO VI – Dieselmotor beim Bus hat einen hohen Umweltstandards erreicht. Daher begrüßt der VDV, dass z.B. das Land Niedersachsen wieder in die Fahrzeugförderung eingestiegen ist. Darüber hinaus erproben die Unternehmen in inzwischen 20 Städten den Einsatz von E-Bussen, um sich langfristig von der Abhängigkeit des fossilen Kraftstoffes Öl lösen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) schlägt angesichts der aktuellen Bestrebungen im Bund, die Elektromobilität in Deutschland stärker zu fördern, eine weitere Förderung für Elektrobusse im Nahverkehr vor. Mit jährlich 30 Millionen Euro über vier Jahre könnten bis zum Jahr 2020 bundesweit zahlreiche weitere Elektrobusse angeschafft und eingesetzt werden. „Mit einem Gesamtfördervolumen von 120 Millionen Euro über vier Jahre lägen wir weit unter den Summen, die zum Beispiel bei der Förderung des E-PKW diskutiert werden. Elektrobusse können zukünftig neben dem heute schon ausgereiften und hochentwickelten Dieselbus maßgeblich zur weiteren Schadstoffentlastung in den Städten und Ballungsräumen beitragen“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.

Fortführung der Entflechtungsmittel „bitter“ nötig

Positiv bewertet der Verband den jüngsten Beschluss des SPD-Parteivorstands bei seiner Jahresauftaktklausur am 17. Januar: Die Spitzenvertreter der Regierungspartei hatten dort beschlossen, die Entflechtungsmittel auch über 2019 hinaus fortzuführen, „um den umweltfreundlichen ÖPNV in den Kommunen weiter zu stärken“. Jürgen Fenske begrüßt diesen Vorstoß ausdrücklich: „Das ist ein wichtiges Signal und wir hoffen, dass sich Bund und Länder auf die Fortführung der Entflechtungsmittel verständigen.“

DigiNetz-Gesetz soll Voraussetzungen für die Gigabit-Gesellschaft schaffen

Das Bundeskabinett hat heute den von Bundesminister Alexander Dobrindt vorgelegten Entwurf für ein DigiNetz-Gesetz beschlossen. Damit werden die öffentlichen Versorgungsnetzbetreiber (z. B. Stadtwerke) verpflichtet, ihre gesamte bestehende und geplante Infrastruktur für den Breitbandausbau zu öffnen.
Mit dem DigiNetz-Gesetz soll Deutschland fit für die Gigabit-Gesellschaft gemacht werden. In Zukunft gilt: Jede Baustelle bringt Bandbreite. Wer Verkehrswege oder Neubaugebiete erschließt, muss Glasfaserkabel direkt mitverlegen. Gleichzeitig wird bestehende Infrastruktur für Datennetze geöffnet. Straßen im ganzen Bundesgebiet müssen nicht mehr doppelt aufgerissen werden. Solange geeignete Rohrkapazitäten darunter liegen, die noch frei sind, können die Telekommunikationsunternehmen ein Kabel durchschießen – fertig. Davon sollen Wirtschaft und die Menschen gleichermaßen profitieren.

 Kernelemente des DigiNetz-Gesetzes sind:

  • Bei Neubau oder Sanierung von Straßen müssen Glasfaserkabel künftig mitverlegt werden.  
  • Wird ein Neubaugebiet erschlossen, müssen Glasfaserkabel direkt mitverlegt werden.  
  • Das Gesetz regelt auch die Nutzung der bestehenden Infrastruktur: z. B. Energie- und Abwassernetze an Straßen, Schienen und Wasserstraßen, die noch Kapazitäten frei haben, können künftig für die Verlegung von Glasfaserkabeln und weiteren Übertragungstechnologien mitgenutzt werden. Im Gegenzug zahlen die TK-Unternehmen ein faires und angemessenes Entgelt an die Infrastrukturbetreiber.

Das DigiNetz-Gesetz zielt darauf ab, den gesamten Ausbauprozess für schnelles Internet zu optimieren. Teure und langwierige Doppelarbeiten an Straßen sollem künftig vermieden werden, da auch Bauarbeiten besser koordiniert werden. Der Einspareffekt, der durch das DigiNetz-Gesetz entsteht, wird von Experten auf einen Milliardenbetrag geschätzt. Dies senkt die Kosten für die Netzbetreiber erheblich und beschleunigt die Netzanbindung der unterversorgten Gebiete.

VDL trauert um Gerhard Meuer

Wie VDL Bus & Coach mitteilte, starb der langjährige Mitarbeiter Gerhard Meurer im Alter von 68 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit.

Bereits 1975 knüpfte Gerhard Meurer erste Kontakte zum seinerzeit kleinen niederländischen Busbauer BOVA und verkaufte das erste Fahrzeug vom Typ Benelux in Frankfurt. In den Folgejahren engagierte er sich für "seine" Busmarke rund um die Uhr und baute mit Fleiß und Enthusiasmus die Generalvertretung VDL BOVA Rhein Main auf. Mit seinen Verkaufserfolgen schrieb er Firmengeschichte. Besonders stolz war er auf seine Stammkunden, die ihm zum Teil über 25 Jahre die Treue hielten.

Fünf Millionen Euro für südhessische S-Bahn-Stationen

Die Deutsche Bahn plant gemeinsam mit dem Land Hessen und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) den S-Bahn-gerechten Aus- und Neubau der Nahverkehrsinfrastruktur auf der Strecke von Mannheim über Biblis nach Groß Rohrheim. Hessen beteiligt sich an dem Vorhaben mit fünf Mio. Euro für den Ausbau der auf hessischem Gebiet liegenden Stationen Lampertheim, Bürstadt, Bobstadt, Biblis und Groß-Rohrheim. Den entsprechenden Realisierungs- und Finanzierungsvertrag übergab Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir heute an Susanne Kosinsky, Leiterin Regionalbereich Mitte der DB Station & Service AG. Daran nahmen auch Christian Specht, Vorsitzender des Zweckverbands Verkehrsverbund Rhein Neckar (ZRN) und Volkhard Malik, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein Neckar GmbH (VRN), teil.
Al-Wazir bezeichnete den Ausbau der Stationen als wichtige Teilmaßnahme des Projekts S-Bahn Rhein-Neckar: „Wir machen die fünf Stationen barrierefrei für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und bereiten sie auf den Betrieb mit einem modernen Fuhrpark aus S-Bahnen und Regionalexpress-Zügen vor. Damit wird bis Ende 2017 der hessische Teil des Projekts S-Bahn Rhein-Neckar im Wesentlichen fertiggestellt sein. Dies verbessert die Schienenanbindung der Bergstraße und fördert das Zusammenwachsen der Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar.“
Die Baumaßnahmen beginnen Mitte 2016 und umfassen u.a. die Anhebung der Bahnsteige, den Bau von Personenaufzügen und die Ausstattung der Bahnsteige mit Sitzgelegenheiten, neuen Beleuchtungs- und Beschallungs-anlagen, Wetterschutz- und Windschutz, neuem Wegeleitsystem, Infovitrinen, Uhren und Abfallbehältern.
Insgesamt werden dafür 24,2 Mio. Euro investiert. Geldgeber sind neben dem Land Hessen der Bund (11 Mio. Euro) und der Zweckverband Rhein-Neckar mit den beteiligten Kommunen (8,2 Mio. Euro).
Die geplanten Maßnahmen ergänzen die bestehenden und die im Zuge der 2. Baustufe der S-Bahn Rhein Neckar vorgesehen Linien zu einem S-Bahn-Gesamtnetz auf den elektrifizierten Strecken im Gebiet des Verkehrsverbundes.

Rheinbahn sucht kreative Köpfe für Fortuna-Bahn

Im Sommer wird Düsseldorf um eine Fortuna-Attraktion reicher sein – dann wird auf Schienen eine Stadtbahn der Rheinbahn im F95-Design durch die Landeshauptstadt rollen. Für das Layout sucht die Fortuna kreative Köpfe, die ihre Entwürfe bis einschließlich Freitag, 12. Februar, bei den Rot-Weißen einreichen. Ob Zeichnungen per Hand oder Entwürfe mit Hilfe von Grafikprogrammen – jede Einsendung soll eine Chance haben. Nach einer Vorauswahl, die vor allem unter Berücksichtigung der Umsetzbarkeit getroffen wird, werden die Entwürfe auf der offiziellen Facebook-Seite der Fortuna veröffentlicht. Das Layout mit den meisten „Likes“ wird als Basis für die Umsetzung des Designs der F95-Bahn genutzt. Zusätzlich darf der Gewinner sich auch über eine exklusive Stadtrundfahrt in der Bahn mit einem Spieler der Profi-Mannschaft freuen.
Die Entwurf-Vorschläge müssen an diese Mailadresse gesendet werden: fortuna-rheinbahn@f95.de Um das Zeichnen zu erleichtern, finden Sie hier eine Vorlage, in der die Umrisse der Bahn vorgezeichnet” sind.

Ärmel hochkrempeln für Frankfurt-Rhein-Main

„Im Jubiläumsjahr 2015 ist es uns zum zwanzigsten Mal in Folge gelungen, mehr Fahrgäste zu gewinnen“, sagte der Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des RMV, Prof. Knut Ringat am Rande des traditionellen Jahresauftaktgesprächs mit Journalisten am Mittwoch, den 20. Januar 2016 in Frankfurt. „722 Millionen Fahrgäste sind ein Ansporn, noch besser zu werden.“ Um diesen positiven Langzeittrend fortzusetzen, wurde im Dezember 2015 das Fahrtenangebot auf elf Linien, einem Drittel aller Regionalstrecken, ausgeweitet. „Mit der Angebotsausweitung profitieren unsere Fahrgäste spürbar von der Sicherung der Regionalisierungsmittel auf Bundesebene“, ergänzte Prof. Ringat und stellte klar: „Eine auskömmliche Finanzierung und die Beseitigung von Engpässen im bundeseigenen Schienennetz sind Voraussetzungen, damit wir die gleichzeitige Herausforderung aus demografischem Wandel und Nachfragesteigerung auf den bereits hoch ausgelasteten Pendlerstrecken stemmen können.“
Um Kapazitätsengpässe im Gleisnetz zu beseitigen und einen zuverlässigen und pünktlichen Betrieb zu unterstützen, werden im Rhein-Main-Gebiet in diesem Jahr sechs kleinere Maßnahmen gemeinsam mit der Eigentümerin des Schienennetzes, der DB Netz AG, umgesetzt.
Obwohl mit einer Pünktlichkeitsquote von 90 Prozent (bis 5:59 Minuten) bei der S-Bahn RheinMain ein wesentliches Qualitätsziel verfehlt wurde, konnte mit der Schulnote 2,2 (2014: 2,4) eine insgesamt ordentliche Kundenzufriedenheit auf Vorjahresniveau erreicht worden. Besonders gute Noten erhielten die Unternehmen Vias auf der Odenwaldbahn und der RheingauLinie sowie die Hessische Landesbahn im Teilnetz Lahntal/Vogelsberg-Rhön.

Sechs Elektrobusse starten mit EU-Förderung ins Bonner Busliniennetz

Zwei von insgesamt sechs durch die EU geförderte Elektrobusse starten in den nächsten Tagen im Bonner Busliniennetz in den Testbetrieb. Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer der SWB-Nahverkehrsgesellschaft SWB Bus und Bahn, gaben heute den Startschuss für das Demonstrationsprojekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems), in dem in zehn europäischen Städten Einsatztauglichkeit und Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen im Vergleich zu Dieselbussen untersucht werden.
„Nach dem Klimagipfel in Paris gibt Bonn als Sitz des Klimasekretariats der Vereinten Nationen damit ein gutes Signal für den lokalen Klimaschutz“, sagt Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan. Neben dem Klimaschutzaspekt korrespondiert der Einsatz von Elektrofahrzeugen auch mit weiteren städtischen Zielen, wie dem Bonner Luftreinhalteplan und den Maßnahmen zur Lärmminimierung in der Stadt.

OB Sridharan: Gutes Signal für den lokalen Klimaschutz

Sridharan: „Gleich mehrere Argumente sprechen für den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Sie sind leise, sie rollen schadstofffrei und klimaneutral, weil sie mit reinem zertifiziertem Naturstrom der Stadtwerke Bonn angetrieben werden. Ich hoffe deshalb, dass die sechs neuen Bonner Elektrobusse nun in dem Projekt auch die Wirtschaftlichkeit und Einsatztauglichkeit unter Beweis stellen und die weitere Umstellung der Busflotte gelingt.“
Die Stadtwerke Bonn hatten Ende 2013 den Zuschlag zur Teilnahme an dem Förderprojekt mit sechs Bussen erhalten. Nach einer europaweiten Ausschreibung erhielt der Hersteller Sileo in Salzgitter den Auftrag zur Lieferung der Fahrzeuge. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits fünf Busse verschiedener Hersteller in Bonn getestet und viele Erfahrungen gesammelt. Jetzt haben wir erstmals E-Busse gekauft, und hoffen, dass sie die technischen Anforderungen dauerhaft erfüllen und bei unseren Fahrgästen gut ankommen“, so Heinz Jürgen Reining, Geschäftsführer von SWB Bus und Bahn.
2013 hatte das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in einer Machbarkeitsstudie bestätigt, dass nach dem Stand der Technik das gesamte Bonner Busliniennetz mit Ausnahme des Flughafenbusses für den Einsatz von Elektrobussen geeignet sei und eine Umstellung im gesamten Liniennetz bis etwa 2030 technisch möglich wäre. Im Gegensatz zu den Betriebskonzepten in vielen anderen Nahverkehrsunternehmen wird in Bonn auf die Zwischenladung der Batterien im Streckennetz verzichtet.
Die Anschaffung von Elektrobussen wird derzeit noch erschwert durch die höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen. „Mit der finanziellen Förderung im Projekt ZeEUS wurde die Entscheidung für den Kauf von Elektrobussen wesentlich erleichtert“, erklärt Heinz Jürgen Reining.
Am EU-Demonstrationsprojekt ZeEUS, das von der UITP aus Brüssel gesteuert wird, nehmen neben Bonn neun weitere europäische Städte teil: Stockholm, London, Paris, Münster, Pilsen, Warschau, Barcelona, Ranstad und Cagliari. Außerdem sind weitere 40 Partner beteiligt, darunter das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme. Die EU fördert das Projekt mit 13,5 Millionen Euro. Mehr als 500.000 Euro davon fließen nach Bonn.
In dem Projekt werden bis 2017 Erkenntnisse gesammelt über die Einsatztauglichkeit und Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen im direkten Vergleich zu Dieselbussen, aber auch „weiche Faktoren“, wie die Kundenzufriedenheit, Komfort und Zuverlässigkeit fließen in die Wertung ein.
Der Bonner Elektrobus ist ein 12-Meter-Standardbus und bietet Raum für 80 Personen. Vor dem ersten Linieneinsatz mit Fahrgästen werden nun die Fahrerinnen und Fahrer auf den neuen Fahrzeugen geschult und die neu installierte Ladetechnik erprobt. Anschließend werden dann alle sechs Elektrobusse auf Dauer im Bonner Busliniennetz eingesetzt.
Daten und Fakten zu den Fahrzeugen.

Neuer CEO für „Mittel- und Osteuropa“ bei Schaeffler

Zum Jahresbeginn hat Schaeffler den langjährigen Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Prof. Dr. Rainer Lindner in seinen Reihen begrüßt. Der 49-Jährige übernahm als CEO die Leitung der Schaeffler-Subregion "Mittel- und Osteuropa".
Lindner verfügt über herausragende Fachkenntnisse und Erfahrungen in dieser Region. Er war von 2008 bis Ende letzten Jahres als Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft tätig. Zuvor wirkte er als Berater der Bundesregierung und des Bundestags am Deutschen Institut für Internationale Politik und Sicherheit (SWP).