Testphase der Kölner E-Busse für Linie 133 beginnt

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und weitere Verkehrsunternehmen haben bei Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks für eine Fortsetzung der Förderung von E-Mobilitätsprojekten im Busverkehr geworben. Am Freitag fand bei der KVB ein Erfahrungsaustausch dazu statt. (weitere Informationen hier).

Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: "Wir werden im Dezember des Jahres die Kölner Bus-Linie 133 auf den Betrieb mit acht E-Bussen umstellen. Die täglich rund 9.000 Fahrgäste haben dann auf dieser Linie eine noch bessere Möglichkeit, klima- und umweltfreundlich mobil zu sein. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Fahrzeuge und die Ladeinfrastruktur zuverlässig funktionieren." Die Investition für die Linie 133 war nur möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen mit einer Förderung von 1,92 Millionen Euro und die KVB mit 1,25 Millionen Euro die Mehrkosten im Vergleich zu herkömmlichen Dieselbussen ausgeglichen haben.

Testphase der Kölner E-Busse für Linie 133 beginnt

In diesen Tagen beginnt die Testphase der KVB mit ihren E-Bussen. Genauso wie in der Konstruktions- und Herstellungsphase arbeitet die KVB hier eng im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft mit dem Hersteller VDL Bus & Coach, dessen Zulieferern sowie der RheinEnergie zusammen.

Zunächst wird jeder der acht E-Busse auf seine technische Verfügbarkeit getestet. Da die E-Busse eine Neukonstruktion darstellen, können Herstellungsmängel nicht ausgeschlossen werden. Genauso muss die Ladeinfrastruktur an den Endhaltestellen der Linie 133 getestet werden. Sie  befindet sich derzeit im Aufbau. Die RheinEnergie hat als Partner und Konzernschwester der KVB den Aufbau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur zur Versorgung der E-Busse mit elektrischer Energie übernommen. Das Projekt ist der Einstieg der RheinEnergie in die DC-Schnellladetechnik mit Leistungen von 50 bis 240 Kilo-Watt (kW).

Auf dem Betriebshof Nord der KVB werden die Batterien der E-Busse über Nacht per Kabel und mittels Combo-2-Stecker aufgeladen. Hier reicht eine Ladeleistung von 50 kW. An den Endhaltestellen fahren die Busse unter die dort befindlichen Lademasten. Der Pantograph des Busses wird per Knopfdruck ausgefahren und verbindet sich automatisch mit der Ladehaube, über deren Kontakte eine DC-Schnellladung mit einer Ladeleistung von bis zu 240 kW erfolgt. An den Endhaltestellen stehen den E-Bussen jeweils nur wenige Minuten für die Nachladung zur Verfügung. Für eine Vollladung der Batterien reicht diese Zeit allerdings nicht aus. Diese erfolgt erst wieder in der darauf folgenden Nacht auf dem Betriebshof Nord der KVB. Im Tagesverlauf sollen die Batterien um nicht mehr als 30 Prozent entladen werden. Anderenfalls würden sie ihre maximale Kapazität verlieren.

Im weiteren Verlauf der Testphase werden die ersten E-Busse auf den Linienweg geschickt, um das Anfahren der Lademasten zu üben. Im Folgenden wird dann die Anzahl der E-Busse auf der Linie sukzessive erhöht.

Spannend wird hierbei sein, wie diese Abläufe mit den Betriebsbedingungen auf der Linie 133 zu vereinbaren sind. Aufgrund des dichten Innenstadtverkehrs kommen derzeit in der Hauptverkehrszeit etwa 75 Prozent aller Busse auf der Linie 133 verspätet an den Endhaltestellen an, 23 Prozent haben dabei eine Verspätung von mehr als fünf Minuten. Für den Ladeprozess müssen jedoch mindestens sechs Minuten veranschlagt werden und die E-Busse dürfen maximal eine Endhaltestelle ohne Nachladung passieren, um nicht mehr als 30 Prozent entladen zu” werden.

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