Pilotprojekt: Nahverkehr Rheinland will 1. Klasse für mehrere S-Bahnlinien freigeben

Der Nahverkehr Rheinland beabsichtigt im Rahmen eines Pilotversuches, die 1. Klasse in den S-Bahn-Linien S 12 (Düren – Au), S 13 (Horrem – Troisdorf) und S 19 (Horrem/Köln-Ehrenfeld – Hennef) für alle Fahrgäste freizugeben. Der NVR-Hauptausschuss hat in seiner heutigen Sitzung grünes Licht für eine einjährige Testphase ab dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember gegeben. Diese Empfehlung muss jedoch noch von der NVR-Verbandsversammlung am 2. Oktober bestätigt werden.
Die S-Bahn Köln erlebt in den vergangenen Jahren einen jährlichen Fahrgastzuwachs von rund fünf Prozent. Dies hat zur Folge, dass die Kapazitäten im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr nicht mehr ausreichen. Alleine im Kölner Hauptbahnhof steigen täglich fast 60.000 Fahrgäste in die S-Bahnlinien ein und aus. Durch das prognostizierte Bevölkerungswachstum ist weiterhin mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen. Der Einsatz von Fahrzeugen mit höherer Kapazität ist jedoch erst nach Auslaufen des aktuellen Verkehrsvertrages im Jahr 2023 möglich. Zudem verhindert die überlastete Infrastruktur eine weitere Taktverdichtung.

Studie besagt: Sieben von acht Sitzplätzen in der 1. Klasse bleiben leer

Vor diesem Hintergrund haben NVR und VRS das Braunschweiger Verkehrsforschungsinstitut WVI mit einer Kundenbefragung beauftragt und prüfen lassen, ob als kurzfristige Entlastungsmaßnahme die 1. Klasse auch für Fahrgäste mit 2. Klasse-Fahrausweis freigegeben werden kann. Dabei wurde besonderes Augenmerk darauf gelegt, wie hoch die tatsächliche Auslastung der 1. Klasse-Abteile mit Fahrgäste ist, die auch im Besitz eines 1. Klasse-Fahrscheins sind. Die Auswertung ergab, dass hochgerechnet jährlich weniger als ein Fahrgast pro Abteil die 1. Klasse auch tatsächlich nutzt – das heißt, sieben von acht Sitzplätzen bleiben leer. Eine Freigabe der 1. Klasse würde somit insbesondere in der Hauptverkehrszeit zu einer spürbaren Entlastung führen und je nach Zuglänge die Bereitstellung von 12 bis 26 zusätzlichen Sitzplätzen für die Fahrgäste der 2. Klasse ermöglichen.
„Die insbesondere im Berufsverkehr bereitgestellten Kapazitäten in der 2. Klasse sind bei weitem nicht mehr ausreichend. Die Freigabe der 1. Klasse ist daher eine kurzfristige und effektive Lösung, um für Entlastung in den Fahrzeugen zu sorgen. Daher sprechen wir uns für einen einjährigen Pilotversuch aus und planen, ab dem kommenden Jahr die 1. Klasse-Abteile der Linien S 12, S 13 und S 19 für alle Fahrgäste freizugeben. Die anderen S-Bahnlinien sowie alle RE- und RB-Linien sind davon nicht betroffen“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek. In anderen Großstädten wie Hamburg und München seien bereits seit vielen Jahren keine 1. Klasse-Abteile in den S-Bahnen mehr vorhanden. „Wir hoffen, dass wir durch die steigende Sitzplatzverfügbarkeit die Kundenzufriedenheit steigern können. Mittelfristig wird uns allerdings nur der dringend benötigte Ausbau der Schieneninfrastruktur weiterhelfen, um den weiterhin steigenden Kapazitätsanforderungen gerecht zu werden“, so Heiko Sedlaczek.
Quelle: VRS

Schaeffler Holding richtet Finanzierungsstruktur neu aus

Die Schaeffler Verwaltungs GmbH, eine Tochtergesellschaft der INA-Holding Schaeffler GmbH & Co KG, hat heute die Absicht bekanntgegeben, im Zusammenhang mit der beabsichtigten Platzierung von Aktien der Schaeffler AG ihre externen Finanzverbindlichkeiten mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro neu auszurichten.
Dabei ist vorgesehen, die Finanzverbindlichkeiten aus den Erlösen des geplanten Börsengangs zu reduzieren und die verbleibenden Verbindlichkeiten vollständig zu refinanzieren. Zu diesem Zweck hat ein Konsortium aus vier Banken – Deutsche Bank AG, Citigroup Global Markets Limited, Bank of America Merrill Lynch International Limited sowie HSBC Trinkaus und Burkhardt AG – einen langfristigen Bankkredit, eine Revolving Credit Facility sowie eine Brückenfinanzierung zugesagt, die zu einem späteren Zeitpunkt durch die Ausgabe von neuen Anleihen auf Ebene der Schaeffler Holding abgelöst werden soll.
Alle ausstehenden Anleihen der Schaeffler Finance Holding B.V. sollen vorbehaltlich der Durchführung der Eigenkapitaltransaktion vorzeitig abgelöst werden. Klaus Rosenfeld, Geschäftsführer der Schaeffler Verwaltungs GmbH, sagte: „Die geplanten Maßnahmen dienen dazu, die Finanzverbindlichkeiten auf Ebene der Schaeffler Holding zu reduzieren und die Kapitalstruktur nachhaltig zu verbessern.“

Oberhausen fährt jetzt auch elektrisch

In Oberhausen beginnt ein neues Kapitel der Elektromobilität. Ab dem 4. Oktober rollen zwei rein elektrisch betriebene Batteriebusse der STOAG durch die Stadt. Damit setzt die STOAG die Einführung umweltfreundlicher Technologien bei ihrer Busflotte konsequent fort. Bereits seit dem Jahr 2012 sind zwei Hybridbusse mit serieller Hybridtechnik erfolgreich im Einsatz.
 „Nordrhein-Westfalen braucht zukunftsfähige Mobilitätskonzepte“, sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek. „Ich freue mich, dass in Oberhausen die E-Mobilität noch stärker mit dem öffentlichen Nahverkehr vernetzt wird. Damit wird ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der lokalen und überregionalen Klima- und Umweltschutzziele geleistet. Nur durch den Praxiseinsatz solcher neuen Technologien können notwendige Erkenntnisse für die Zukunft gewonnen werden.“

FLEXITY 2-Straßenbahn mit Designpreis ausgezeichnet

Die in den belgischen Städten Gent und Antwerpen verkehrende Bombardier FLEXITY 2-Straßenbahn wurde für ihr Design mit dem Henry van de Velde-Label ausgezeichnet. Die Gewinner wurden von einer unabhängigen Expertenjury aus über 200 kreativen und innovativen flämischen Designprojekten aufgrund der Kriterien für ‘gutes Design" – Okologie, Ergonomie, Asthetik, Funktionalität und Qualität- ausgewählt. Die Straßenbahn für den flämischen öffentlichen Verkehrsunternehmer De Lijn wurde von der belgischen Designagentur ‘Yellow Window" entworfen.

Pünktlichkeitsprobleme bei der S-Bahn Berlin

Bei der Berliner S-Bahn häufen sich laut Berliner Morgenpost wieder Verspätungen und Zugausfälle. Diese unschöne Erfahrung vieler Fahrgäste hat jetzt der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) bestätigt. Danach sind im Monat Juli nur 92,6 Prozent aller S-Bahn-Züge pünktlich gefahren. Die Quote hat sich sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte verschlechtert. Als verspätet werden vom Verkehrsverbund dabei nur Fahrten gewertet, die drei Minuten und mehr vom Fahrplan abweichen.

SSB-Vorstand Reinhold Bauer geht Ende September in den Ruhestand

SSB-Vorstand Reinhold Bauer, 65, geht am 30. September 2015 in den Ruhestand. Seit 1978 war er bei der SSB (Stuttgarter Straßenbahnen AG), beim VVS und beim Zweckverband Nahverkehr Region Stuttgart in verschiedenen Funktionen tätig. Seit 1995 ist er bei dem städtischen Nahverkehrsunternehmen Arbeitsdirektor und verantwortlich für Personal, Liegenschaften und öffentliche Zuschüsse. Zu seiner Nachfolgerin hat der SSB-Aufsichtsrat Ende 2014 Dr. Sabine Groner-Weber ernannt.

Neue Bahnsteige für den Hauptbahnhof Wolfsburg

Die Deutsche Bahn beginnt heute mit der Modernisierung und Neubau von Bahnsteigen für zukünftig mehr Zughalte im Wolfsburger Hauptbahnhof. Der Bahnsteig 8 wird komplett erneuert und von derzeit 38 Zentimeter auf 76 Zentimeter erhöht. Die Anpassung an die hier haltenden Züge ermöglicht künftig ein bequemes, mobiliätsgerechtes und stufenfreies Ein- und Aussteigen. Der Bahnsteig erhält eine neue Beleuchtungsanlage sowie eine neue Ausstattung wie zum Beispiel ein taktiles Wegeleisystem und einen neuen Bahnsteigbelag.
Es wird ein neuer Bahnsteig (Gleis 9) als Kopfbahnsteig entstehen. Der neue Bahnsteig hat eine Höhe von 55 Zentimetern für einen bequemen, mobilitätsgerechten Ein- und Ausstieg in die Züge. Weiterhin bekommt der Bahnsteig eine Wetterschutzhaus, Beleuchtung, eine Beschallungsanlage, eine Fahrgastinformation und ein taktiles Wegeleitsystem.
Die Umbaumaßnahmen sind notwendig, da ab Fahrplanwechsel mit dem Start der neuen ENNO-Züge auch die Fahrpläne angepasst werden. Künftig fahren die Züge nur noch zwischen Wolfsburg und Braunschweig sowie zwischen Stendal und Wolfsburg. Um Fahrgäste einen reibungslosen Umstieg bzw. stufenfreie Ein- und Ausstieg zu ermöglichen, sind diese Anpassungen notwendig.
„Wir gehen davon aus, dass bis zur Betriebsaufnahme am 13. Dezember die Bauarbeiten abgeschlossen sind, das ist ein durchaus anspruchsvolles Ziel“, betont Fritz Rössig, Abteilungsleiter Verkehr beim ZGB. Zusätzlich werden auch die Signal- und Gleisanlagen angepasst. Die Kosten in Höhe von rund fünf Millionen Euro tragen die Deutsche Bahn, das Land Niedersachsen und der Zweckverband Braunschweig. Alle Arbeiten erfolgen während des laufenden Betriebes. 

SWM/MVG bestellen 22 neue Trambahnen

Nach Abschluss des europaweiten Ausschreibungsverfahrens ist es nun entschieden: Der Auftrag für neue Trambahnzüge soll an Siemens gehen. Mit einem allen Bietern vorher bekannten Bewertungssystem wurden Preise, technische Kriterien und Vertragsbedingungen bewertet. Der Münchner Konzern erreichte mit seinem Angebot im Bewertungsverfahren die höchste Punktzahl. Vor der endgültigen Auftragserteilung müssen SWM/MVG nun noch die gesetzlich vorgeschriebene Frist von zehn Tagen abwarten, in der unterlegene Anbieter die Entscheidung prüfen und ggf. Einspruch einlegen können.
Insgesamt sollen zunächst 22 neue Züge vom Siemens-Typ Avenio bestellt werden, und zwar je 9 zweiteilige und 9 dreiteilige sowie 4 vierteilige Züge. Je ein zwei- und ein dreiteiliger Zug werden dann werktags zu 9 so genannten Doppeltraktionszügen gekoppelt – mit rund 48 Metern die längsten bisher in München eingesetzten Trambahnen. Sie bieten dann insgesamt rund 260 Plätze und sollen auf den Linien 20/21 eingesetzt werden. Die dadurch frei werdenden Großraumzüge mit ca. 220 Plätzen der Typen R 3.3 oder Variobahn werden dann zusammen mit den 4 neuen vierteiligen Avenios (die in ihrer Länge und Kapazität den schon vorhandenen 8 Avenios entsprechen) genutzt, um auf den Linien 16 (Romanplatz – St. Emmeram) und 17 (Amalienburgstraße – Schwanseestraße) das Platzangebot zu erhöhen. Im Gegenzug werden 13 kleinere Züge des ältesten Niederflurtyps Typ R 2.2 nach Einsatzbeginn der neuen Züge ausgemustert bzw. dienen dann als Ersatzteilspender für die noch verbleibenden 55 R 2.2. Bestandteil der Ausschreibung und der Angebote sind auch drei Optionslose mit insgesamt bis zu 124 Einheiten (ergibt bis zu 106 Züge, sofern weitere Doppeltraktionen gebildet werden).

Setra Omnibusse mit exklusivem Raumgefühl und 1+1-Bestuhlung

Der erste Reisebus der Setra TopClass 500, der mit 1+1-Bestuhlung ausgeliefert wurde, ist in der Schweiz beheimatet. Mit dem S 516 HDH setzt die Ernst Marti AG neue Standards für exklusive Personen¬beförderung. Unter dem Konzeptnamen „Executive Business Class“ verteilt das Busunternehmen aus Kallnach bei Bern die Passagiere auf gerade einmal 20 komfortable Einzelplätze. Durch Drehung der Sitze können ohne Aufwand individuelle Gesprächsgruppen gebildet und jederzeit auch wieder aufgelöst werden. Jeder Reisesessel ist zudem mit Ablagefächern, Getränkehalter und einer Arbeitsfläche mit einer 220 Volt Steckdose ausgestattet.
Schon vor Jahren hat das Busunternehmen Marti gemeinsam mit Setra das 1+1-Konzept entwickelt. Geschäftsführer Heinrich Marti: „Damals wie heute war es das Ziel, für gehobene Reisebedürfnisse von Unter¬nehmen und privaten Auftraggebern einzigartige Komfortverhältnisse zu schaffen.“