Die Saarbahn-Flotte wird verjüngt – Übergabe von zehn neuen Stadtlinienbussen

Die Saarbahn-Flotte wird moderner und umweltfreundlicher: Zehn alte Busse werden ausgemustert und durch neue ersetzt. Die neuen Busse der Marke MAN sind mit den neuesten Standards ausgestattet: So verfügt jeder Bus über die Abgasnorm „EEV“ (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle), deren Grenzwerte unter denen der Euro 6-Norm liegen. „Die hochmoderne Technik der neuen Busse hilft der Landeshauptstadt bei der Umsetzung des
Luftreinhalteplans durch deutlich geringere Stickoxidemissionen. Und für den Klimaschutz leistet eine moderne Busflotte auch einen bedeutenden Beitrag“, sagte der Saarbrücker Bürgermeister Ralf Latz.
Alle Fahrzeuge sind mit Absenkvorrichtungen (Kneeling) und Klapprampen versehen. Diese sollen mobilitätseingeschränkten Fahrgästen, Eltern mit Kinderwagen und Fahrgäste mit schwerem Gepäck den Einstieg erleichtern. Zudem sind die Fahrzeuge voll klimatisiert, damit die Fahrt auch bei heißen Außentemperaturen noch angenehm ist. Die zehn ausgemusterten Busse waren im Schnitt zwanzig Jahre lang im Einsatz. Insgesamt investiert die Saarbahn GmbH 3,1 Millionen Euro in die diesjährige Modernisierung ihrer Busflotte.
Neben dem gesteigerten Fahrkomfort für die Fahrgäste legt das Unternehmen auch viel Wert auf die Bedürfnisse des Fahrpersonals. „Die Fahrerarbeitsplätze in den neuen Stadtlinienbussen verfügen
über eine ergonomische und übersichtlichere Gestaltung. Dadurch ermöglichen sie den Fahrern eine optimale Sitzposition“, so Andreas Winter.
Die neuen Fahrzeuge werden bereits im Fahrdienst eingesetzt. Bevor sie auf die Strecke gehen konnten, wurden sie noch mit einem Videoüberwachungssystem und einem rechnergestützten Betriebsleitsystem (RBL) ausgestattet.

Kunden sind zufrieden mit den Bussen der Deutschen Bahn

Die Kunden von DB Regio Bus, dem Busbereich der Deutschen Bahn, bewerten die regionalen Busgesellschaften deutschlandweit mit „gut“. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Kundenzufriedenheitsanalyse. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden über 1.200 Kunden telefonisch befragt. Bewertet wurden unter anderem Busfahrer, Kundeninformation, Busausstattung, Tarife/Vertrieb und Verbindungen und Reisezeit.
Fahrpersonal. Freundlichkeit, Kompetenz sowie Auskunfts- und Hilfsbereitschaft der Busfahrer wurden mit der Schulnote „gut“ bewertet. Diese Werte bewegen sich auf dem gleichen hohen Niveau wie im Vorjahreszeitraum.
Hier zeigt sich, dass die Voraussetzung für zufriedene Kunden zufriedene Busfahrer sind. Denn laut DB-Mitarbeiterbefragung 2014 sind die Busfahrer mit ihrem Arbeitgeber insgesamt zufrieden. Deutlich über 60 Prozent der Busfahrer sind stolz darauf und haben Spaß, bei einer DB-Busgesellschaft zu arbeiten. Über 60 Prozent würden sie wieder als Arbeitgeber wählen. Auch die Informationen am und im Bus wurden mit der Schulnote „gut“ bewertet. Lediglich bei Informationen über Unregelmäßigkeiten gab es ein „befriedigend“.
Für die Busaustattung gab es insgesamt auch eine „gute“ Bewertung, aber der Platz für Fahrräder, Kinderwagen und Handgepäck ist für Kunden nur „befriedigend“. Das verfügbare Fahrkartenangebot und die Verkaufsstellen wurden mit „gut“ beurteilt; das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch nur mit „befriedigend“. Dies gilt auch für die Aspekte Verbindungen und Reisezeit.
Michael Hahn, Vorstand DB Regio Bus, sagt zu diesen aktuellen Werten: „Gerade vor dem Hintergrund neuer Trends in der Mobilitätsbranche, wie Mitfahrgelegenheiten und Fernbusse, steht die gesamte ÖPNV-Branche vor der Herausforderung, nachhaltig ein für den Kunden akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis zu schaffen." Mit zirka 615 Millionen Fahrgästen im Jahr 2014 und rund 150.000 Busverbindungen täglich ist die Deutsche Bahn der größte Anbieter im deutschen Busverkehr. Über 40 Busgesellschaften und Beteiligungen erbringen Verkehre in ganz Deutschland.

Online-Jahresbericht 2014 der Kraftverkehr Wupper-Sieg AG erschienen

Im Rahmen der Hauptversammlung der KWS AG stellte Unternehmensvorstand Marc Kretkowski die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2014 vor. 
Die wupsi (Kraftverkehr Wupper-Sieg AG) schließt das Geschäftsjahr 2014 wieder auf konstant niedrigem Niveau ab. So konnte der Zuschussbedarf der Eigentümer von ursprünglich 8,6 Mio. € im Jahr 2002 nachhaltig auf die Hälfte reduziert werden und liegt in diesem Jahr bei rund 4,3 Mio. €. Während die Fahrgastzahlen im Jahr 2014 durch die Umstellung der Schulsysteme auf G8 erstmals leicht gesunken sind, konnten die Fahrgeldeinnahmen um 0,6 % auf 30,6 Mio. € gesteigert werden. 
Auch im Branchenvergleich ist es der wupsi gelungen, die Zahlen der Vorjahre zu bestätigen: Liegt der Zuschussbedarf je Fahrgastfahrt im VDV-Durchschnitt bei 37 Cent, zahlen die Eigentümer der wupsi je Fahrt nur 14 Cent. Das gute Ergebnis des Kundenbarometers aus dem Jahr 2012, bei dem die wupsi Bestnoten im VRS erzielen konnte, wurde 2014 noch einmal gesteigert.
Bedingt durch einen Wandel im Mobilitätsverhalten der Kunden und die zunehmende Digitalisierung, haben sich die Ansprüche an regionale ÖPNV-Unternehmen stark verändert. Ziel ist es, die wupsi weiter zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister auszubauen. So soll neben der geplanten Angebotserweiterung um Carsharing und Leihfahrräder auch die erfolgreiche wupsi-App weiterentwickelt werden.
Abrufbar sind die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2014 im neu veröffentlichten wupsi-Onlinejahresbericht 2014. Dieser ist über die Adresse http://jahresbericht2014.wupsi.de abrufbar und erhält interessante Einblicke sowie Videos und zahlreiche Bilder zum Thema Multi- und” Intermodalität.

TAF mobile gewinnt Ausschreibung “mobiles Ticketing” der Magdeburger Verkehrsbetriebe

Die TAF mobile GmbH wurde mit der Entwicklung und dem Betrieb des mobilen Ticketing Serviceangebotes "easy.GO" durch die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) beauftragt. Bis Jahresende soll in die bestehende Version der bewährten ÖPNV-App easy.GO – neben den bereits integrierten Regionen Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) – als zusätzlichen Vertriebskanal der Magdeburger Verkehrsbetriebe die neue Verkehrsregion Magdeburg angebunden werden. "Wir freuen uns über die Beauftragung und darüber, dass ein weiteres Verkehrsunternehmen im Mitteldeutschen Raum seinen Kunden easy.GO zur Verfügung stellt, sagt TAF-Geschäftsführer Jörg Wagner. "Die MVB ist ein wichtiger Kunde für die Weiterentwicklung einer flächendeckenden Reisekette für Fahrgäste in Deutschland. Wir werden gezielt unsere Expertise im Bereich komplexer Software-Projekte einbringen und unsere mobile Serviceplattform durch intermodale Angebote weiter ausbauen."
Birgit Münster-Rendel, Geschäftsführerin der MVB, ergänzt: "Die Digitalisierung der Gesellschaft ist auch für unser Verkehrsunternehmen ein großes Thema. Gerade unsere Gelegenheitskunden sollen mit easy.GO in die Lage versetzt werden, direkt aus der Fahrplanauskunft eine Fahrkarte kaufen zu können. Ohne Kleingeld und Registrierung ist das ein echter Mehrwert für potentielle Fahrgäste, weil das Ticket bequem über die jeweilige Handyrechnung abgerechnet wird. Mit easy.GO erschließen wir einen neuen modernen Vertriebskanal für unser Ticketing."

Fahrt mit Elektrotestfahrzeug: SWB Bus und Bahn testet ersten Elektro-Gelenkbus

Erstmals wird auf Bonner Straßen von SWB Bus und Bahn im Rahmen des Engagements in Elektromobilität ein 18-Meter-Elektro-Gelenkbus getestet. Dieses E-Busmodell des Herstellers Sileo ist ein Novum auf dem sich dynamisch entwickelnden Markt der Elektrobusse. Später im Herbst geht dieses Modell auch noch in einer weiteren längeren Testphase in den SWB-Linienbetrieb.
SWB Bus und Bahn setzt sich seit geraumer Zeit mit der neuen Technik der Elektromobilität und einer möglichen Umstellung der Busflotte von Diesel- auf Elektroantrieb auseinander. Eine Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Busliniennetz der Stadt Bonn mit Ausnahme des Airportbusses grundsätzlich geeignet ist für eine mögliche Komplettumstellung. Die Praxistests ergänzen nun die theoretischen Überlegungen.
SWB Bus und Bahn hat bereits über den Einsatz eigener Elektrobusse entschieden: Sechs E-Solobusse werden ab Anfang 2016 dauerhaft im Liniennetz der SWB Bus und Bahn im Einsatz sein. Gemäß eines Aufsichtsratsbeschlusses vom Februar 2015 beteiligt sich SWB Bus und Bahn damit an dem durch die Europäische Union geförderten Demonstrationsprojekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems), in dem Erkenntnisse über die Wirtschaftlichkeit und Einsatztauglichkeit von Elektrobussen im direkten Vergleich zu Dieselbussen gesammelt werden, aber auch „weiche Faktoren“, wie die Kundenzufriedenheit, bewertet werden. Nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren wurden für das Projekt sechs Fahrzeuge des Herstellers Sileo aus Salzgitter bestellt. Das Modell ist ein 12-Meter-Standardbus und bietet Raum für 80 Fahrgäste. SWB Bus und Bahn ist neben neun weiteren europäischen Städten in das EU-Demonstrationsprojekt ZeEUS aufgenommen worden. Neben Stockholm, London, Paris, Münster, Pilsen, Warschau, Barcelona, Ranstad und Cagliari wird Bonn bis 2017 an dem Projekt teilnehmen. Die Elektrobusse werden aber auch danach in Bonn fahren.

Erster BOGESTRA-Bus bietet WLAN und USB-Ladeanschlüsse

Die BOGESTRA bietet ab sofort ihren Kunden im ersten PowerBus des Unternehmens kostenfreies On-Board WLAN an, zusätzlich gibt es im Projektfahrzeugs 6×2 USB-Ladeanschlüsse für ein langes Surfvergnügen. Das Projektfahrzeug wird zunächst bis Ende des Jahres in Gelsenkirchen auf unterschiedlichen, städteübergreifenden Linien unterwegs sein und danach ebenfalls für einen begrenzten Projektzeitraum von ca. vier Monaten nach Bochum wechseln.
Ein mobiler LTE-Accesspoint im Bus sorgt dafür, dass die Fahrgäste über eine breitbandige und schnelle Datenverbindung surfen können. Sämtliche Internetdienste sind während der Fahrt verfügbar. Interessierte Kunden erkennen den Bus an seiner auffälligen Beklebung, wie es geht, erklären Aufkleber im Inneren des 18 Meter langen Gelenkbusses.

Auch alle 14 neuen Busse des lokalen Mobilitätsdienstleisters werden mit USB-Schnittstellen ausgerüstet sein, sie sind ab Ende des Jahres ebenfalls städteübergreifend unterwegs. Mit diesem Projekt setzt die BOGESTRA ihren Weg als eines der innovativsten Nahverkehrsunternehmen Deutschlands fort.

WLAN am Busbahnhof

Gleichzeitig mit Start des PowerBusses investiert GELSEN-NET in den Aufbau eines WLAN-Netzes am Zentralen Omnibusbahnhof in Buer, der somit zum ersten Haltestellen-Hotspot von BOGESTRA und Vestischen wird.
GELSEN-NET
Partner bei beiden Projekten ist GELSEN-NET, das regionale IT-Systemhaus, das in Gelsenkirchen bereits flächendeckend kostenlose Hotspots in den zentralen Einkaufsstraßen der Innenstadt betreibt. Die technische Lösung für den Bus wurde gemeinsam mit dem Technologiepartner Huawei entwickelt. Bis zum Frühjahr 2016 werden im Stadtgebiet durch GELSEN-NET viele weitere attraktive Hotspot-Standorte angebunden. Da GELSEN-NET besonderen Wert auf eine rechtskonforme Authentifizierung legt, um vor Missbrauch geschützt zu sein, ist eine Authentifizierung per SMS erforderlich. GELSEN-NET Kunden können dabei bequem über die Website ihren Login erhalten. Nicht-Kunden von GELSEN-NET müssen sich über eine SMS authentifizieren und erhalten ein Passwort zugesendet, das 24 Stunden gültig ist. Dieses Procedere kann jederzeit wiederholt werden. In der mehrmonatigen Pilotphase mindestens bis Ende des Jahres werden keine Kosten für die SMS-Authentifizierung berechnet. Wer sich nicht jeden Tag neu per SMS authentifizieren möchte, erhält persönlich im GELSEN-NET Service Point einen kostenlosen Account, der bis zum 31. Dezember 2015 gilt.

Neuer Busbetriebshof für umweltfreundliche Busse

Nördlich der City Nord und südwestlich des Hamburger Flughafens plant die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) einen neuen Busbetriebshof. Der Baubeginn soll 2016 erfolgen. Anfang 2019 sollen rund 320 Busse auf dem Busbetriebshof Gleisdreieck abgestellt, gewartet, gewaschen und auf ihren täglichen Einsatz vorbereitet werden. Der Busbetriebshof wird im so genannten „Gleisdreieck“ zwischen Güterumgehungsbahn, S-Bahn und dem westlichen Ast der U1 liegen.
Mit dem neuen Busbetriebshof Gleisdreieck erweitert die HOCHBAHN ihre Buskapazitäten. Aufgrund steigender Fahrgastzahlen wird die Anzahl der Busse in den kommenden Jahren um rund 15 Prozent auf eine Gesamtzahl von dann rund 1 200 ansteigen. Gleichzeitig schafft die HOCHBAHN damit auch die infrastrukturellen Voraussetzungen für die politische Vorgabe, ab dem Jahr 2020 ausschließlich emissionsfreie Busse mit innovativen Antriebstechnologien zu kaufen. In der Planung für den Betriebshof sind sowohl Ladekapazitäten für Batteriebusse wie auch der Betrieb von Brennstoffzellenbussen (Herstellung und Lagerung von Wasserstoff und spezielle Tankanlagen) berücksichtigt.
Die Lage des Busbetriebshofs Gleisdreieck erfüllt alle wesentlichen Voraussetzungen für einen effizienten Betrieb. Er liegt verkehrszentral in der Nähe der stark frequentierten Metrobuslinien 6, 7, 20, 23, 25, 26 und der Innovationslinie 109 sowie weiterer wichtiger Stadtbuslinien. Das verkürzt die Einsetzzeiten der Busse auf dem Weg zu den Fahrgästen, begrenzt die Betriebskosten und vermeidet unnötige Schadstoffemissionen.
Trotz der verkehrszentralen Lage hat der Busbetriebshof auch hinsichtlich des Lärmschutzes wichtige Vorteile: Die einzige Wohnbebauung in der Nähe liegt durch die S-Bahn getrennt östlich des Busbetriebshofs. Auch die Zu- und Abfahrt der Busse erfolgt weit entfernt von Wohnbebauung über die Hebebrandtstraße. Gleichwohl wird der Busbetriebshof von einer sechs Meter hohen Schallschutzwand mit einem Grüngürtel umgeben sein. Alle Busse werden unter Carport-Dächern abgestellt. Die Dächer der Gebäude und Carports werden sämtlich begrünt.
Einen weiteren positiven Aspekt hat der Neubau: Der sanierungsbedürfte Busbetriebshof Mesterkamp in Barmbek-Süd kann aufgegeben werden. Die Busse, die derzeit hier gewartet und abgestellt werden, werden in den neuen Busbetriebshof integriert.

Kommunen wollen Finanzierungsbasis des ÖPNV verbreitern

Die kommunalen Haushalte steuern auf eine gewaltige Finanzierungslücke im ÖPNV zu. Städte, Landkreise, ÖPNV-Unternehmen und Verkehrsverbünde prüfen neue Finanzierungsformen, um die anstehenden Investitionen finanzieren zu können. Die überragende Mehrheit von 80 Prozent favorisiert Umlagemodelle, bei denen neben den tatsächlichen Nutzern auch Drittnutzer des ÖPNV einen Beitrag leisten. Nur 14 Prozent können sich dagegen private Formen der Finanzierung vorstellen, wie sie etwa die Fratzscher-Kommission der Bundesregierung vorschlägt. Dies ergibt die Studie ÖPNV-Trendreport 2015 von Rödl & Partner.
„In der Finanzierung des ÖPNV steht eine Trendwende bevor. Die Kommunen brauchen einen neuen Finanzierungsmix für den ÖPNV, um Investitionen stemmen zu können. Dies betrifft nachholende Sanierung, Erhaltungs- sowie Ausbau und Zukunftsinvestitionen. Für die Einbeziehung von Drittnutzern bestehen aber hohe rechtliche Hürden. Zudem gibt es gesellschaftliche Akzeptanzprobleme. Denn mögliche Drittnutzer leisten bereits jetzt über die Grundsteuer, die Gewerbe- und die Mineralölsteuer einen Beitrag“, erklärt der Verkehrsexperte Jörg Niemann von Rödl & Partner, der die Studie durchgeführt hat. „Überraschend ist das klare Votum gegen private Investoren. Hier dürften auch die schlechten Erfahrungen mit PPP-Modellen mitschwingen. Kommunale Akteure befinden sich häufig „nicht auf Augenhöhe“ mit privaten Investoren, so dass sich diese Modelle für die Kommunen häufig nicht rechnen.“
Die Sicherstellung der künftigen ÖPNV-Finanzierung ist eine der drängendsten Fragen der Branche. Bundes- und Landeszuweisungen sind seit Jahren rückläufig. Die Kommunen sind vielfach an ihrer Belastungsgrenze angelangt. Zudem werden technologische Entwicklungen im Bereich der Mobilität zu steigenden Kosten im ÖPNV führen. Verstetigt sich diese Entwicklung, fehlen zur Erhaltung des Systems in zehn Jahren etwa 14 Prozent des Gesamtbedarfs zuzüglich der Kosten für nachzuholende Sanierungen. Rödl & Partner hat im Trendreport untersucht, welche Formen der Finanzierung in der Zukunft präferiert werden. 172 Topentscheider aus Städten/Landkreisen, ÖPNV-Unternehmen und Verkehrsverbünden wurden über die künftige Finanzierung befragt. Die Ergebnisse zeigen klare Tendenzen auf:

  • Über 90 Prozent der Befragten messen neuen Finanzierungsformen eine hohe bis sehr hohe Bedeutung bei.
  • Mehr als 80 Prozent befürworten Umlagemodelle als dritte Säule der ÖPNV-Finanzierung. Diese Umlagemodelle sollen den bestehenden Finanzierungsmix aus Nutzerfinanzierung und öffentlicher Ko-Finanzierung ergänzen.
  • Eine klare Absage erteilt die Branche einem fahrscheinlosen ÖPNV. Lediglich 1,2 Prozent sprachen sich dafür aus. Das von der Piraten-Partei favorisierte Modell ist aus Sicht der Branche ungeeignet.
  • Unterschiedliche Auffassungen bestehen bei der Eignung konkreter Vorhaben wie etwa Bürgerticket, Umwelt- oder Parkraumabgabe sowie die Citymaut oder eine Ausweitung der Grundsteuer.
  • Private Finanzierungsmodelle werden künftig keine entscheidende Rolle spielen. Lediglich 14 Prozent der Befragten sprachen sich für Einbeziehung privater Finanzierungsformen aus. Damit präferiert die Branche offenkundig einen anderen Ansatz als die Bundesregierung.

Die Studie „Trendreport ÖPNV-Finanzierung“ kann hier angefordert werden.”

DB Regio gewinnt Ausschreibung der Linie RB 20

Der Nahverkehr Rheinland (NVR) wird die Betriebsleistungen der Linie RB 20, die euregiobahn, auch in den nächsten Jahren von DB Regio AG durchführen lassen. Dies beschloss der NVR-Vergabeausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Die DB Regio AG setzte sich mit dem wirtschaftlich günstigsten Angebot in dem europaweiten Wettbewerbsverfahren durch. Vorgesehen ist eine Vertragslaufzeit von vier Jahren, also von Dezember 2016 bis Dezember 2020 unter Berücksichtigung einer einjährigen Verlängerungs- bzw. Abbestelloption.
Das ausgeschriebene Leistungsvolumen liegt bei rund 1,5 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Nachdem die zehntägige Einspruchsfrist abgelaufen ist und keiner der unterlegenen Mitbewerber interveniert hat, kann nun der Verkehrsvertrag mit dem Eisenbahnverkehrsunternehmen abgeschlossen werden. Grund für die vergleichsweise kurze Vertragslaufzeit ist die geplante Elektrifizierung der euregiobahn. Aus diesem Grund wurde in der Ausschreibung auch der Einsatz von Gebrauchtfahrzeugen zugelassen.
Die RB 20 fährt von Aachen bis nach Düren bzw. Stolberg-Altstadt und in der anderen Richtung von Aachen über Herzogenrath und Alsdorf über die sogenannte Ringbahn bis nach Stolberg Hbf. Mit der Linie sind aktuell werktäglich rund 15.600 Fahrgäste unterwegs. Der Verkehr nach Heerlen wird ab Dezember 2015 durch einen Pendelverkehr zwischen Heerlen und Herzogenrath sichergestellt, bis voraussichtlich im März 2018 der neue Maastricht-Aachen-Express seinen Betrieb aufnimmt.

Dobrindt startet Digitales Testfeld Autobahn

Bundesminister Alexander Dobrindt hat heute in Berlin die „Innovationscharta für das Digitale Testfeld Autobahn“ unterzeichnet. Zu den Mitunterzeichnern gehören Vertreter des Freistaats Bayern, der Automobilindustrie und der IT-Wirtschaft. In der Innovationscharta erklären sich die Beteiligten bereit, das Digitale Testfeld Autobahn auf der A9 in Bayern gemeinsam einzurichten und zu betreiben. Auf der Strecke sollen Innovationen der Mobilität 4.0 erprobt, bewertet und weiterentwickelt werden können.
Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: "Das automatisierte und vernetzte Fahren ist die größte Mobilitätsrevolution seit der Erfindung des Automobils. Die Fahrzeuge kommunizieren untereinander und mit der Infrastruktur. Sie erkennen Unfall- und Staugefahren und reagieren in Echtzeit. Mit dem Digitalen Testfeld Autobahn bringen wir die automobile Zukunft auf die Straße. Die Strecke steht allen innovativen Unternehmen offen: Automobilherstellern, Zulieferern, Digitalunternehmen und Forschungseinrichtungen. Sie alle können ihre Entwicklungen auf der modernsten Schnellstraße der Welt im Realbetrieb testen."

Das Digitale Testfeld Autobahn wird auf der hochfrequentierten, überregionalen Bundesautobahn A9 in Bayern errichtet. Auf dem Digitalen Testfeld Autobahn werden zukunftsweisende Technologien des automatisierten und vernetzten Fahrens unter realen Bedingungen erprobt. Dafür wird die Infrastruktur der Strecke volldigitalisiert, mit Sensorik ausge-stattet und mit innovativen Projekten entlang der A9 verknüpft. Erste Maßnahmen zur Digitalisierung starten in diesem Jahr.
Schwerpunkte bilden die Car-to-Car- und Car-to-Infrastructure-Kommunikation in Echtzeit. Dies ist mithilfe der aktuellsten Übertragungstechnologien möglich. Auch der künftige Mobilfunkstandard 5G, der als LTE-Nachfolgestandard eine weitaus höhere Bandbreite hat und schnellere Datenübertragungen ermöglichen wird, soll auf der Strecke zum Einsatz kommen. Langfristig lautet das Ziel die komplett vernetzte Straße. Das Digitale Testfeld Autobahn ist ein technologieoffenes Angebot an Industrie und Forschung und kann von allen innovationswilligen Interessensgruppen aus Automobilindustrie, Digitalwirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland genutzt werden.
Quelle: BMVI