Wettbewerb auf der Schiene

Laut Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) plant Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel Auflagen für die neuen Anbieter im Regionalverkehr. Aufgabenträger können demnach zukünftig verlangen, dass bei einem Wechsel des Betreibers der Personenverkehrsleistung der ausgwählte Betreiber die Arbeitnehmer des bisherigen Betreibers zu den Arbeitsbedingungen übernimmt, die diesen von dem bisherigen Betreiber gewährt wurden. Dadurch würde der Bewerber gehindert, über Personalkosten sein Angebot attraktiver zu gestalten.

VDV begrüßt steigende Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur

In den kommenden Jahren stellt die Bundesregierung jährlich deutlich mehr Mittel für Investitionen in die deutsche Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung. Allein der Etat des Bundesverkehrsministeriums (BMVI) wächst dafür von heute rund 10,8 Milliarden Euro auf voraussichtlich über 14 Milliarden Euro im Jahr 2018. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich: „Damit erreichen die Investitionen des Bundes für Schiene, Straße und Wasserstraße ein Rekordniveau. Die Bundesregierung hat ihrer Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag, mehr in die Verkehrsinfrastruktur in unserem Land zu investieren, jetzt auch Taten folgen lassen“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske.

Mitsubishi Electric liefert Antriebssystem für die niederländische Bahn

Mitsubishi Electric erhielt den Auftrag von dem spanischen Eisenbahnhersteller CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.), High-Tech-Antriebssysteme für 118 New Generation Sprinter (SNG) für Dutch Railways zu liefern. Das Projekt, das in Kooperation mit der italienischen Niederlassung von Mitsubishi Electric Europe realisiert wird, wurde als einer der größten Zulieferaufträge im europäischen Bahnverkehr in 2014 angesehen.  Mitsubishi Electric erhielt den Zuschlag zur Lieferung der Antriebsausrüstung an CAF aufgrund der Technologie, die sich nicht nur auf dem japanischen Markt sondern auch weltweit erfolgreich bewährt hat. Die neuen Züge werden die Typ SGMm 2 – und 3 – car “Sprinter” EMUs und die letzte Serie des Typs Mat ’64 ersetzen. Auslieferung und Betrieb der Züge starten 2018, wobei die Lieferung der Antriebssysteme ab 2016 geplant ist.

Daimlers Nutzfahrzeugsparte bleibt auf Wachstumskurs in Indien

Weniger als drei Jahre nach Marktstart der Marke BharatBenz läutet Daimlers Nutzfahrzeugsparte in Indien bereits die nächste Wachstumsphase ein: Am Produktionsstandort Chennai im Südosten des Landes eröffnete Daimler Trucks and Buses heute ein neues Buswerk. Vor Kunden, Geschäftspartnern und Medienvertretern stellte das Unternehmen zudem die neuen Busse sowie einen neuen Schwer-Lkw vor.
Unter der Marke BharatBenz werden Frontmotorbusse die Bedürfnisse des indischen Volumenmarktes abdecken. Sie kommen vorwiegend als Schul-  Belegschafts-, und Touristenbusse zum Einsatz. Der britische Hersteller Wrightbus versieht die Fahrzeuge direkt auf dem Werksgelände von Daimler mit besonders leichten Aluminium-Aufbauten. Für das Premiumsegment produziert Daimler in Chennai künftig Heckmotorbusse unter der Marke Mercedes-Benz. Ihr Einsatzgebiet erstreckt sich vorwiegend auf längere Busreisen.

INIT erhält weiteren Auftrag von RTA Dubai

Die Straßen- und Verkehrsbehörde RTA (Roads and Transport Authority) Dubai hat erneut bekräftigt, dass sie mit INIT den idealen Partner gefunden hat. Die Partnerschaft wurde zur Einrichtung des ITCS- und Fahrgastinformationssystems in Dubai begründet und mit der Einrichtung eines Fahrgastzählsystems erfolgreich fortgeführt. Und auch für das neueste Projekt, die Konzeption und Implementierung eines Leitsystems für ihren Schiffsverkehr in der Dubai Marina, hat sich die RTA erneut für INIT entschieden.
Mit diesem Auftrag stößt INIT Dubai in einen neuen Bereich vor, in den Bereich des öffentlichen Nahverkehrs auf dem Wasser. Dabei kann INIT Dubai von den Erfahrungen der INIT Gruppe profitieren, die bereits in der Vergangenheit erfolgreich Wasserfahrzeuge in ihr Betriebsleitsystem eingebunden hat. In der ersten Phase hat INIT insgesamt 15 Boote – 5 Wasserbusse, 5 Wassertaxis und 5 Fähren – mit Hardware ausgerüstet und sie in das Betriebsleitsystem der RTA integriert. Damit können die Fahrten in der Betriebsleitstelle mitverfolgt werden und die Disponenten können bei Zwischenfällen mit den Fahrern kommunizieren. Ein umfassendes Statistik- und Reporting-Tool ermöglicht eine weitere Optimierung des Betriebs. Mit der Einführung des neuen Leitsystems wird sich der Service für Besucher und Reisende auch im Yachthafenareal Dubai Marina verbessern.

berlinlinienbus.de-Fernbusse auf der Route Berlin-Dresden-Wien im Einsatz

Ab 1. Juni 2015 übernimmt berlinlinienbus.de die Fernbusstrecke Berlin-Dresden-Wien. Das Berliner Fernbusunternehmen hat die bislang bestehende Kooperation mit einem internationalen Busanbieter durch den Streckenbetrieb in Eigenverantwortung abgelöst.
Künftig ist der Ein- und Ausstieg in Wien an zwei neuen Haltestellen möglich: am Stadion Center Busbahnhof und am Busbahnhof Südtiroler Platz. In Berlin steuern die Fernbusse neben dem Zentralen Omnibus Bahnhof (ZOB) auch die Fernbushaltestelle am Bahnhof Südkreuz an. In Dresden halten die Busse nach wie vor am Hauptbahnhof. Die Fahrzeit der Strecke Berlin-Wien beträgt neun Stunden. Die Strecke Dresden-Wien ist in sechs Stunden geschafft.

Vossloh und VR Track gründen zwei gemeinsame Unternehmen in Finnland

Vossloh und VR Track, eine Tochtergesellschaft der Finnischen Staatsbahn VR Group, gründen zwei Joint Ventures. Gemeinsam mit dem Partner wird Vossloh sowohl drei Weichenstandorte wie auch ein Langschienen-Schweißwerk betreiben. Vossloh übernimmt jeweils 60 % der Gesellschaftsanteile an den Joint Ventures. Die Vertragsunterzeichnungen erfolgten im Mai, der Abschluss der Transaktionen wird voraussichtlich Mitte dieses Jahres stattfinden. Der erwartete jährliche Umsatz der beiden Joint Ventures liegt zwischen 20 Mio.EUR und 30 Mio.EUR. Bereits für 2015 wird von operativ positiven Ergebnisbeiträgen ausgegangen. Vossloh vertieft mit den Joint Ventures seine Wertschöpfung im Geschäftsbereich Customized Modules in Finnland erheblich und internationalisiert die Aktivitäten des Geschäftsbereichs Lifecycle Solutions in einen Bahnmarkt mit klar definierten Investiti-onsprogrammen. Die Transaktionen folgen insgesamt der strategischen Zielsetzung von Vossloh, die Position in ausgewählten attraktiven Bahninfrastrukturmärkten weiter zu stärken.

Zwölf Siemens-Straßenbahnen für Ulm

Siemens liefert zwölf Niederflurstraßenbahnen vom Typ Avenio M nach Ulm. Einen entsprechenden Auftrag unterzeichneten am 22. Mai die Stadtwerke-Tochtergesellschaft SWU Verkehr GmbH und Siemens. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 32 Millionen Euro. Der Vertrag umfasst zudem eine Option über die Lieferung sechs weiterer Trams. Die neuen Straßenbahnen sind für den Einsatz auf der künftigen Linie 2 vorgesehen. Das erste Fahrzeug soll innerhalb von 24 Monaten geliefert werden, also bis Mitte 2017. Die Lieferung des letzten Fahrzeugs ist für Frühjahr 2018 geplant. Die Produktion erfolgt im Siemens-Werk Wien. Die Fahrwerke werden in Graz produziert, die Leit- und Antriebstechnik kommt aus dem Siemens-Werk Nürnberg.

Happich erwirbt Weston Body Hardware

Mit dem Erwerb der englischen Weston Body Hardware (WBH) hat der Innenausstatter für Nutz- und Spezialfahrzeuge Happich jetzt erneut sein Firmen- und Produktportfolio erweitert, um seine Position im britischen und nordamerikanischen Markt zu verbessern. Die 1984 gegründete WBH war zuletzt im Besitz eines Finanzinvestors.
Der Erwerb von WBH steht in einer Reihe von Neugründungen, die seit dem Neustart von Happich vor fünf Jahren mit Marc Pelzer als Managing Partner verbunden sind.  Die bisher geringen Marktanteile des Unternehmens im Kabinenfahrzeugmarkt, besonders im Agrar- und im Baubereich, sollen zu einem zweiten Schwerpunkt ausgebaut werden. Daher ist es für Happich von besonderem Interesse, dass WBH genau in diesem Segment von Schließsystemen für Kabinenfahrzeuge bereits einen Schwerpunkt hat.

VRR beschließt Taktumstellung bei S-Bahn-Linien ab Ende 2019

Reisezeiten verkürzen, Direktverbindungen schaffen, Reiseketten im SPNV verbessern und Nord-Süd-Verkehre stärken – dies sind die zentralen Ziele, die der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit der Umstellung einiger S-Bahn-Linien vom derzeitigen 20-Minuten-Takt auf einen 15/30-Minuten-Takt zum Ende 2019 umsetzen will. In enger Abstimmung mit den Unternehmen, Fahrgastverbänden und den politischen Gremien entwickelte der VRR ein Konzept für die Taktumstellung, welches am Freitag, 22. Mai 2015, durch den Verwaltungsrat des VRR im Rahmen einer Sondersitzung mehrheitlich beschlossen wurde. Die geplanten Maßnahmen sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 in Kraft treten. Für eventuell anfallende Mehraufwände der kommunalen Verkehrsunternehmen bei der Anpassung bei Bus und Stadtbahnen stellt der VRR finanzielle Mittel bereit.
Im Auftrag des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV NRW) wurde seit 2012 im Rahmen des Arbeitskreises "Integraler Taktfahrplan (ITF)", in dem die NRW-Zweckverbände, das Landesverkehrsministerium und das KC ITF die zukünftigen SPNV-Fahrplanentwicklungen abstimmen, eine mögliche landesweite Taktumstellung des heutigen 20 Minuten-Taktes auf einen 15/30 Minuten-Takt im S-Bahn-System untersucht.
Das heutige Konzept für die Taktumstellung wurde auf der Grundlage mehrerer Untersuchungen und Fahrgastprognosen erstellt. "Der VRR war von Anfang an bestrebt, die Planungen für die Taktumstellung gemeinsam mit den benachbarten Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen stetig zu optimieren", stellt VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann klar und betont, dass auch im weiteren Prozess notwendige Detailanpassungen vorgenommen werden können. Um für die Verkehrsunternehmen mit Blick auf eventuell anfallende Mehraufwände (z.B. durch die Anpassung wichtiger Zubringer-Linien zur S-Bahn) Planungssicherheit zu schaffen, stellt der VRR von den durch die Taktumstellung erwarteten Mehreinnahmen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) jährlich drei Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung. Auf der Grundlage des aktuellen Beschlusses können nun die Vorbereitungen für die Ausschreibung des S-Bahn-Netzes beginnen. Der aktuelle Verkehrsvertrag mit der DB Regio AG, Region NRW, läuft zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aus.
Die wesentlichen Vorteile für die SPNV-Nutzer durch die geplante Taktumstellung beinhalten verkehrliche Verbesserungen auf mehreren Ebenen. Unter Berücksichtigung infrastruktureller und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen wurde ein nachfrageorientierter Takt entwickelt, der auf vielen S-Bahn-Relationen in der Hauptverkehrszeit einen 15-Minuten-Takt aufweist und in der Nebenverkehrszeit auf einen 30-Minuten-Takt ausgedünnt wird. So sind Ausweitungen des Angebots unter anderem mit einem 15-Minuten-Takt auf der zentralen Ruhrachse (Essen – Dortmund, S 1) sowie auf weiteren Linien in der Hauptverkehrszeit vorgesehen. Fahrgäste können nach der Taktumstellung darüber hinaus von schnelleren Verbindungen profitieren, zudem sind neuen Direktverbindungen, beispielweise zwei neue S-Bahn-Linien in Dortmund und eine Reaktivierung der Hertener Bahn (Recklinghausen – Herten – Gladbeck – Bottrop – Essen – Wuppertal) geplant. Durch die Taktumstellung sollen auch die Nord-Süd-Verkehre gestärkt werden.
Quelle: VRR