14. VDV-Elektrobuskonferenz und Fachmesse

Vom 27. bis 28. März findet in Berlin die diesjährige VDV-Elektrobuskonferenz statt, erstmalig mit dem integrierten „VDV-Zukunftskongress Autonomes Fahren im Öffentlichen Verkehr“.

Elektromobilität

Elektrobusse etablieren sich mehr und mehr im Stadtbild. Viele Verkehrsunternehmen planen eine vollständige Umrüstung ihrer Flotte in den kommenden Jahren. Auf der Veranstaltung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird ein Blick auf den aktuellen Stand bei Technik, Betriebshöfen und Werkstätten geworfen. Unternehmen berichten von ihren Erfahrungen mit Elektromobilität im ländlichen Raum und in Großstädten. Referierende zeigen, welche Brandschutzmaßnahmen und Schulungen für Personal notwendig sind. Außerdem widmet sich die Veranstaltung den alternativen Antriebskonzepten: von Trolley über Batterietechnik bis zu Wasserstoff.
Die VDV-Elektrobuskonferenz und Fachmesse soll wie gewohnt Hilfe bei anstehenden Infrastrukturinvestitionen, bei der Wahl des Energieträgers sowie bei Förderprogrammen für das eigene Unternehmen geben. Damit ist sie eine gute Plattform zur Information, dem Austausch und zur Vernetzung – in diesem Jahr erweitert um den VDV-Zukunftskongress Autonomes Fahren.

Die Veranstaltungsflächen:

– E-Bus Forum 1 – mehr als 750 Sitzplätze im Auditorium für die Hauptkonferenz

– E-Bus Forum 2 – mehr als 150 Sitzplätze für fachspezifische Themenblöcke rund um die E-Mobilität

– Forum Autonomes Fahren – mehr als 200 Sitzplätze für den VDV-Zukunftskongress Autonomes Fahren im öffentlichen Verkehr in der Convention Hall I

– Convention Hall ll und erstmals auch im Saal Europa – mehr als 5.000 m² Ausstellungsfläche

Autonomes bzw. automatisiertes Fahren

Neben der Digitalisierung und der Elektromobilität gehört Autonomes Fahren zu den großen Innovationsthemen unserer Zeit. Das hochautomatisierte Fahren steht vor der Piloteinführung in Deutschland. Der gesetzlichen Erlaubnis folgen nun die ersten Projekte. Den aktuellen Stand diskutieren öffentliche Verkehrsunternehmen auf der Veranstaltung gemeinsam mit Industrie, Wirtschaft und Politik.
Es wird sehr interessant sein zu hören, wie die Eischätzung der Verkehrsexperten zur Zukunft dieser Technologie ausfallen wird. Denn auf der einen Seite hat bereits im Januar 2022 das in Deutschland durch den Kleinbus „Olli“ bekannt gewordene Unternehmen Local Motors den Betrieb eingestellt, am 19. Oktober 2022 musste das Aachener Start-up für autonome Transport- und Personen-Shuttle-Lösungen MOOVE Insolvenz anmelden, der 2014 gegründete französische Hersteller von autonomen Shuttles Navya hat Anfang Februar 2023 seinen Insolvenzantrag beim Handelsgericht Lyon eingereicht, und das Trapeze-Tochterunternehmen AMoTech, dass einige Zeit separat aufgetreten ist, wurde inzwischen vollumfänglich in Trapeze integriert.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Nahverkehrs-praxis 2/3-2023.

VDV: On-Demand-Projekte nachhaltig finanzieren

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weist auf die entscheidende Rolle hin, die flexible Kleinbusse für den Klimaschutz spielen können: „Man kann wirklich sagen, dass die Saat des Bundes und der Branche aufgeht – ob in den Städten, Mittelzentren und gerade auf dem Land. Anfang 2019 hatten wir nur eine Handvoll Rufbus-Angebote in Deutschland, eine klassische Nische. Derzeit haben wir mehr als 80 On-Demand-Projekte im Land, die öffentliche Mobilität dorthin bringen, wo bisher oft keine war. Dauerhaft droht diese Saat jedoch zu verkümmern, weil die meisten App-buchbaren Kleinbusse als zusätzliche Pilotprojekte aufgesetzt worden sind. Es fehlt – verstärkt durch die Kostensituation bei Personal, Energie, Kraftstoffen und Material – die nachhaltige Finanzierungsgrundlage für den Regelbetrieb“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp bei der Vorstellung des VDV-Positionspapieres „Linienbedarfsverkehr: zukunftsgerecht, integriert und nachfragegesteuert.“ Der Bund hatte 2021 in einer wegweisenden Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes die dauerhafte Genehmigungsmöglichkeit eines ÖPNV-integrierten On-Demand-Angebots geschaffen.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Bundesländer planen Sozialtickets

Im Mai soll es eingeführt werden: das 49-Euro-Ticket. In der kommenden Woche will der Bundestag final über den Anteil des Bundes bei der Finanzierung des Tickets entscheiden. Ein verbilligtes Sozialticket wird es nicht geben. Doch damit sind nicht alle Länder einverstanden – und planen unterschiedliche Wege, um trotzdem vergünstigte Angebote zu machen. Die Kosten dafür müssen sie allerdings selber tragen. Einige Bundesländer wollen das 49-Euro-Ticket für junge Leute billiger machen, andere bieten landesweit gültige Sozialtickets an, und ein Teil belässt es bei den Ermäßigungen, die Kommunen oder Verkehrsverbünde ohnehin für bestimmte Gruppen vorsehen.

In Bayern und im Saarland soll das Deutschlandticket für junge Leute 29 Euro bzw. 30,40 Euro kosten. Thüringen will es jungen Menschen mit Ausbildungs- und Wohnort im Freistaat für 28 Euro anbieten, hat aber noch keinen Beschluss gefasst. Auch in Rheinland-Pfalz prüft die Landesregierung, ob sie verbilligte Versionen des Deutschlandtickets anbieten kann. Sachsen lehnt solche Vorhaben ab. Der Grund: Eine Finanzierung allein aus dem Landeshaushalt sei nicht möglich. Mecklenburg-Vorpommern wünscht sich ein vergünstigtes Deutschlandticket für Senioren.

Andere Bundesländer planen unterdessen verbilligte Tickets, die immerhin landesweit gelten sollen. Niedersachsen will ein 29-Euro-Ticket für Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende anbieten. In Hessen soll es ab 1. Mai ein Sozialticket für Empfänger von Bürgergeld, Wohngeld und Sozialhilfe für 31 Euro geben. Im Berliner Stadtgebiet gibt es bis Mai noch ein 9-Euro-Sozialticket. Mit dem Land Brandenburg werde darüber gesprochen, ob es im gemeinsamen Verkehrsverbund flankierende Angebote zum Deutschlandticket geben soll.

In Thüringen wird Auszubildenden bereits heute ein fast landesweit gültiges Ticket angeboten, das Saarland hat ein landesweit gültiges FairTicket für 39 Euro, Sachsen bietet vergünstigte Tickets für Auszubildende, Freiwilligendienstleistende und Schüler an.
Sachsen-Anhalt und mehrere andere Länder hingegen haben keine landesweit gültigen Regelungen.

Ermäßigte Tickets und Abonnements, die Kommunen und Verkehrsverbünde für ärmere Bevölkerungsschichten, junge Leute oder Senioren in allen Bundesländern anbieten, bleiben bestehen, so etwa in den 19 verschiedenen Verkehrsverbünden in Baden-Württemberg.
In Berlin haben 60 Prozent der Bevölkerung Anspruch auf vergünstigte bis kostenlose Fahrkarten. Hamburg rabattiert Monatskarten mit einem Sozialrabatt von gegenwärtig 24,80 Euro, die künftige Höhe ist noch nicht beschlossen.
In Bremen gibt es ein Stadtticket für 25 Euro für Bürgergeld-Empfänger. In Bayern gibt es 365-Euro-Jahrestickets für Schüler und Auszubildende in den Verkehrsräumen um München, Nürnberg, Würzburg, Regensburg, Augsburg und Ingolstadt.

Quelle: mdr.de

Gemeinsamer Streik im Verkehrssektor?

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hat sich noch nicht konkret auf mögliche Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn (DB) und weiteren Unternehmen der Branche festgelegt. Das sagte ein EVG-Sprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gewerkschaft verhandelt derzeit mit der DB und 50 weiteren Bahnunternehmen über neue Tarifverträge. Bis zum 23. März wird sie mindestens einmal mit jedem dieser Unternehmen zusammengekommen sein. Dann werde Bilanz gezogen und über weitere Maßnahmen entschieden, sagte der Sprecher.
Die „Bild am Sonntag“ hatte zuvor berichtet, dass die EVG und Verdi für den 27. März bereits einen gemeinsamen Warnstreik planten, bei dem der Verkehrssektor lahmgelegt werden solle. Der EVG-Sprecher bestätigte den Bericht nicht. Auch Verdi wollte sich dazu nicht äußern. „Solche Planungen sind uns nicht bekannt. An Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Die Deutsche Bahn, die dem „BamS“-Bericht zufolge bereits Notfallpläne erstelle, äußerte sich ebenfalls nicht und verwies auf die anstehenden Verhandlungen mit der EVG am Dienstag.
Die erste Verhandlungsrunde zwischen DB und EVG war vor einer Woche nach nur zwei Stunden unterbrochen worden. Die EVG wollte ohne Angebot des Arbeitgebers nicht weiter verhandeln. Für die Runde am Dienstag stellte die DB inzwischen ein Angebot in Aussicht. Die EVG hatte zuletzt betont, dass sich Unternehmen, die ein Angebot vorlegen, zunächst keiner Androhung von Arbeitsniederlegungen mehr ausgesetzt sehen müssten. Die Gewerkschaft hat für kurz vor der Verhandlung am Dienstag zu einer Demonstration aufgerufen.
Zu einem möglichen gemeinsamen Warnstreik mit Verdi Ende März sagte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschayder der „Bild am Sonntag“: „Wenn wir das tun, werden wir Streiks rechtzeitig ankündigen. Selbstverständlich verzahnen wir uns mit Verdi. Wir möchten keinen Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten, sondern gute Löhne für alle Beschäftigten in der Mobilitätsbranche.“

Quelle: Rheinische Post

Im NRW-Schienennahverkehr drohen massive Abbestellungen

Im regelmäßigen Austausch der drei nordrhein-westfälischen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV), go.Rheinland (Nachfolger des Nahverkehr Rheinland), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), mit ihren politischen Spitzen ist in den vergangenen Wochen intensiv die Situation im NRW-Bahnverkehr erörtert worden. Alle Beteiligten sind sich einig, dass das Deutschlandticket positive Auswirkungen auf Kunden und den NRW-Nahverkehr haben wird und wieder mehr Fahrgäste unterwegs sein werden. Gleichzeitig zeigen sie sich besorgt über die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung mit ihren Kostenexplosionen im Bahnsektor und warnen vor einer Reduzierung des Bahnangebots in NRW, sollten Finanzierungslücken nicht geschlossen werden. Vor dem Hintergrund steigender Kosten für Energie und Personal richten die Beteiligten einen deutlichen Appell an Bund und Land, die Finanzierung bestehender Nahverkehrsleistungen zu sichern und für erforderliche Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge ein verlässliches finanzielles Fundament zu schaffen. Eine entsprechende Resolution ist in Vorbereitung.
Die Aufgabenträger befürchten eine kontinuierliche Unterfinanzierung der bestehenden Angebote im SPNV, die zu Kürzungen im SPNV in erheblichem Ausmaß führen wird. Die Leistungskürzungen und Abbestellungen könnten zu einer Verringerung des Angebotes in NRW um bis zu 25 Prozent führen. Für den Bahnverkehr bedeutet dies, dass ganze Netze eingestellt oder stark reduziert werden müssen. Selbst auf der Hauptstrecke des Rhein-Ruhr-Express (RRX) vom Rheinland über das Ruhrgebiet in den westfälischen Raum könnte das zu einer erheblichen Angebotsreduzierung führen. Mit dem auf Bundesebene gefassten Beschluss, die Finanzmittel für den SPNV in Deutschland um eine Milliarde Euro pro Jahr zu erhöhen sowie die gesamten sogenannten Regionalisierungsmittel jährlich um drei Prozent zu dynamisieren, ist das Verkehrsangebot nach Ansicht der Aufgabenträger nur noch für dieses Jahr gesichert. Ohne weitere, zusätzliche Mittel könnten aber bereits ab dem Jahr 2024 nicht einmal die steigenden Kosten des bestehenden Angebots vollständig und dauerhaft finanziert werden. Die für eine erfolgreiche Verkehrswende notwendigen Angebotsausweitungen sind mit den vorgesehenen Mitteln nicht realisierbar.
Der SPNV in NRW leidet derzeit unter der wirtschaftlichen Entwicklung mit einer grundsätzlichen Verteuerung für den Betrieb von Verkehrsleistungen. Gerade Energie- und Personalkosten sind dramatisch gestiegen. Die aktuellen Tarifforderungen würden die Kosten für die Arbeitgeber noch einmal deutlich in die Höhe treiben. Daneben ist der Strompreis ein hoher Kostenfaktor. Die Aufgabenträger begrüßen die vom Bund im Rahmen der Strompreisbremse getroffenen entlastenden Maßnahmen. Dennoch reichen die vorgesehenen Maßnahmen nicht aus, um die gestiegenen Kosten im SPNV zu kompensieren. Das Land hat in Aussicht gestellt, die Mehrkosten im Energiebereich, die in der bereits angespannten Situation trotzdem bestehen bleiben, zu tragen. Dazu haben die Beteiligten erste positive Signale aus dem NRW-Verkehrsausschuss wahrgenommen.
Leistungsausweitungen, Reaktivierungen und Qualitätsverbesserungen im SPNV – dem Rückgrat und Motor der Verkehrswende –, die in NRW mit der Zielkonzeption bereits vorliegen, bedürfen dringend einer grundlegenden Absicherung und einer ansteigenden Finanzierung, um damit Planungssicherheit für den Infrastrukturausbau und den Fahrbetrieb herzustellen. Die drei SPNV-Aufgabenträger setzen sich daher auch weiterhin gemeinsam gegenüber Land und Bund für eine langfristige Planungssicherheit in den kommenden Jahren ein.

Quelle: go.Rheinland GmbH

Das digitale Deutschland-Ticket kommt

Die Verkehrsunternehmen und Verbünde arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung des Deutschland-Tickets, das ab Anfang April bundesweit verkauft wird und ab 1. Mai bundesweit gilt. Auf dem Weg dahin sind zahlreiche Maßnahmen umzusetzen. Ein wesentliches Projekt ist dabei die Digitalisierung und bundesweite Harmonisierung der Vertriebs- und Kontrollinfrastrukturen. Denn das Ticket soll ausschließlich digital (per Smartphone und Chipkarte) angeboten werden und jedes Ticket muss überall kontrollierbar sein. Dafür ist eine deutschlandweite Koordination nötig, weil die digitalen Voraussetzungen vor Ort sehr unterschiedlich sind. Der VDV eTicket Service, ein Tochterunternehmen des Branchenverbands VDV, hat dafür nun einen ausführlichen Leitfaden entwickelt und bietet aktive Unterstützung bei der digitalen Transformation für die Verkehrsunternehmen und Verbünde an, die bislang noch keine geeignete digitale Infrastruktur vorhalten.

Oliver Krischer, NRW-Verkehrsminister und aktuell Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz der Länder: „Ich freue mich, dass mit dem Deutschland-Ticket die Chancen der Digitalisierung genutzt werden, um den ÖPNV zu einer noch stärker nutzerorientierten Dienstleistung zu machen – auch im Hinblick auf Vertrieb und Kontrolle. Standardisierte digitale Technologien sind beim Deutschland-Ticket von entscheidender Bedeutung, denn das Ticket muss beim Verkauf, bei der Nutzung und auch bei der Kontrolle überall in Deutschland so einfach wie möglich funktionieren, sowohl aus Sicht der Fahrgäste als auch aus Sicht der Verkehrsunternehmen.“

Oliver Wolff, VDV-Hauptgeschäftsführer und Aufsichtsratsvorsitzender bei VDV eTicket Service: „Es gibt für die Branche viel zu tun und es bleibt wenig Zeit bei der Einführung und Umsetzung des Deutschland-Tickets. Von daher ist es gut und wichtig, dass der Branchenverband VDV seine Expertise den Verkehrsunternehmen und Verbünden hierfür zur Verfügung stellt. In diesem Fall haben wir mit den Kolleginnen und Kollegen des VDV eTicket Service viel Knowhow und Erfahrung beim Aufbau und der Einführung von digitaler Vertriebs- und Kontrollinfrastruktur auf Basis des bundesweiten eTicket-Standards. Dies werden wir nun nutzen, um die notwendigen Prozesse für die Branche zu koordinieren und zu begleiten.“

Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer des VDV eTicket Service: „Wir sind seit jeher ein Dienstleister, der bundesweit für die ganze Branche bei der Implementierung von eTicket und digitalen Lösungen in diesem Bereich unterstützt. Von daher ist das digitale Deutschland-Ticket zwar vom Umfang und den Aufgaben her ein großes Projekt. Aber von den uns betreffenden Prozessen und Abläufen nichts was uns vor unlösbare Aufgaben stellt. Wir stehen allen Verkehrsunternehmen und Verbünden, die Hilfe benötigen, gerne als Ansprechpartner und unterstützend zur Seite.“

Link zum Leitfaden des eTicket Service zur Einführung des digtalen Deutschland-Tickets

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

BYD-Modelloffensive bei elektrischen Nutzfahrzeugen

BYD plant laut einem Medienbericht einen großen Vorstoß im Bereich der Batterie-elektrischen Nutzfahrzeuge. Der chinesische Hersteller werde in den nächsten drei Jahren eine Reihe neuer BEV-Nutzfahrzeugmodelle in Märkten wie China, Europa und Japan einführen.
Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ) unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. BYD habe ein Budget von mehr als 20 Milliarden US-Dollar (derzeit 19 Milliarden Euro) für seine Nutzfahrzeugsparte bis 2025 festgelegt, wobei große Ausgaben für Forschung, Produktentwicklung und den Ausbau der Produktionskapazitäten geplant seien.
Wie genau diese Ausgaben auf die Entwicklung, Werke und die unterschiedlichen Fahrzeugsegmente wie zum Beispiel Busse, Lkw für den regionalen Verteilverkehr und Fernverkehrs-Lkw aufgeteilt werden sollen, gaben die WSJ-Quellen aber nicht preis. Auch ein BYD-Sprecher lehnte eine Stellungnahme gegenüber der US-Zeitung ab.
Eine wichtige Grundsatzentscheidung wurde dem Bericht zufolge aber bereits getroffen: Es soll sich ausschließlich um Batterie-elektrische Nutzfahrzeuge handeln, keine Brennstoffzellen-elektrische Nfz. Bisher bietet BYD vor allem Batterie-elektrische Stadtbusse an, die auf die hauseigenen Blade-Batterie setzen.

Quelle: electrive.net

Barbaros Oktay „Head of Bus” bei MAN

MAN Truck & Bus ordnet als Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets zur Transformation seines Busgeschäfts auch die Leitung der Einheit neu. Barbaros Oktay übernimmt in der neu geschaffenen Rolle als „Head of Bus” (HoB) die unternehmerische Gesamtverantwortung für den Bus-Bereich. Er wird direkt an den MAN CEO Alexander Vlaskamp berichten und organisatorisch die Leitung der Bereiche Entwicklung, Produktion und Vertrieb Bus direkt verantworten. Die ebenfalls in der Busorganisation neu geschaffenen Funktionen des Bus CFO (Chief Financial Officer), Bus CHRO (Chief Human Resources Officer) und Bus CPO (Chief Procurement Officer) fungieren als Business Partner des HoB.
Barbaros Oktay begann seine Karriere bei MAN Truck & Bus im Jahr 2004 bei MAN Türkiye A.Ş. am Produktionsstandort in Ankara und ist seitdem in verschiedenen Bus Management Positionen innerhalb des Konzerns tätig. Zuletzt bekleidete Oktay als Senior Vice President die Funktionen des Head of Bus Solutions bei TRATON und Head of Bus Engineering, Product & Project Management bei MAN Truck & Bus SE. In seiner neuen Funktion als Head of Bus übernimmt er die Führungsrolle im MAN Busgeschäft von Rudi Kuchta, der neuer Managing Director von MAN Truck & Bus Österreich wird und Robert Katzer ablöst.

Quelle: MAN Truck & Bus

Kerstin Jerchel wird erste Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin der VGF

Kerstin Jerchel ist mit Wirkung zum 1. Mai für fünf Jahre und bis zum Ablauf des 30. April 2028 zur Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin der Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) bestellt worden. Dies hat der Aufsichtsrat der VGF auf seiner gestrigen Sitzung beschlossen.
Die Volljuristin war seit 2017 Leiterin des Bereichs Mitbestimmung der ver.di Bundesverwaltung. Bei der Gewerkschaft ist sie seit 1999 in verschiedenen Positionen tätig, seit 2002 und bis 2017 etwa als Referentin und stellvertretende Leiterin im Bereich Recht und Rechtspolitik. Zuvor hatte sie Mitglieder und Funktionäre in der Kreisverwaltung der Frankfurter Gewerkschaft Öffentliche Dienst, Transport und Verkehr (ÖTV) strategisch und rechtlich beraten. Die ÖTV verschmolz im November 2000 mit anderen Organisationen zu ver.di.

Quelle: Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF)

Dieselpreis und Fahrpersonalmangel größte Probleme der Busbranche

Die 18. Konjunkturumfrage des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. umfasst einen Zeitraum von ungeahnten Krisen und dramatischen Entwicklungen: die Corona-Pandemie, den Ukrainekrieg mit dem verbundenen drastischen Anstieg der Energiepreise und die Rekord-Inflation. Die Ergebnisse dieser Umfrage belegen dabei klar, dass die größten Herausforderungen der Busbranche in Deutschland die dramatischen Dieselpreise und der Fahrpersonalmangel bleiben. Bereits der explosionsartige Preisanstieg des Diesels führte bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine in der gesamten Busbranche zu dramatischen Auswirkungen. Die extreme Preisentwicklung traf den ÖPNV am schwersten. Hier gaben knapp 90% der Unternehmen an, dass sie mit deutlichen oder existenziellen Auswirkungen zu kämpfen hätten. Bei Bustouristik und Gelegenheitsverkehr lag dieser Wert bei 85%, im Fernverkehr bei 80%. Der Tankrabatt der Bundesregierung, der bei den Kraftstoffpreisen eine Entlastung über drei Monate schaffen sollte, hatte für die Busunternehmen nur einen begrenzten Effekt.
Dazu verschärfte sich der Fahrpersonalmangel weiter. Coronabedingte Fahrverbote und erzwungene Kurzarbeit führten in vielen Betrieben zu einer Abwanderung von Arbeitskräften, was den Fahrpersonalmangel in der Branche weiter verschärfte. Das hat dazu geführt, dass bereits über 95% der privaten ÖPNV-Unternehmen ihr Angebot ausdünnen mussten.
Auch wenn sich die allgemeine Geschäftslage in 2022 in allen Segmenten leicht verbessert hat, geben im Vergleich zu 2021 immerhin noch ein Viertel des Gelegenheitsverkehrs, ein Drittel der privaten ÖPNV-Unternehmen und weit über die Hälfte der Unternehmen im Fernlinienverkehr eine ungünstigere wirtschaftliche Situation an. Für 2023 erwartet die Hälfte der privaten Busunternehmen in Deutschland grundsätzlich eine gleichbleibende Geschäftslage. Dennoch geht jeweils knapp ein Drittel der im ÖPNV und Fernverkehr sowie fast ein Viertel der im Gelegenheitsverkehr tätigen Busunternehmen von einer ungünstigeren wirtschaftlichen Entwicklung aus.

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard forderte anlässlich der Veröffentlichung: „Die Ergebnisse der diesjährigen Konjunkturumfrage liefern den konkreten Beweis dafür, dass die Busbranche durch die Auswirkungen von Corona und Ukraine-Krieg schwer getroffen ist. Gleichzeitig nimmt der Fahrpersonalmangel immer dramatischere Formen an. Wir brauchen dringend eine Reform der Fahrpersonalausbildung. Führerschein und Berufskraftfahrerqualifikation müssen verschmolzen werden – „2 in 1“ ist hier das Stichwort. Außerdem muss der Weg dafür freigemacht werden, dass ausländische Fachkräfte hierzulande schnell hinter das Steuer dürfen. Die EU hat hier Möglichkeiten geschaffen. Deutschland muss endlich umsetzen. Ansonsten wird es bald ein böses Erwachen geben: ÖPNV, Klimaschutz, Verkehrs- und Mobilitätswende werden sonst ungebremst gegen die Wand fahren.“

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V.