Die neuen Metrozüge vom Typ Inspiro für die polnische Hauptstadt Warschau haben die Zulassung erhalten. Die Warschauer U-Bahn GmbH (Metro Warszawskie Sp. z o.o.) hatte im Februar 2011 ein Konsortium aus Siemens und dem polnischen Hersteller Newag mit der Lieferung von 35 sechsteiligen Metro-Zügen beauftragt.
Diese Bestellung bedeutete sowohl den größten Auftrag, den Siemens jemals in Polen gewonnen hat, als auch gleichzeitig die erste Order für komplette Fahrzeuge aus der neuen Metro-Generation Inspiro von Siemens.
„Warschau ist die erste Stadt weltweit, die den Inspiro einsetzen wird. Die Zulassung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg dazu. Wir freuen uns darauf, in Kürze mit unserer neuen Metro-Generation und den ersten Fahrgästen durch die polnische Hauptstadt zu fahren“, sagte Sandra Gott-Karlbauer, CEO der Business Unit Urban Transport.
Warschau verfügt über eine etwa 23 Kilometer lange Metrolinie mit 21 Stationen.
Zurzeit befindet sich die neue Linie 2 im Bau. Die neuen Züge sollen auf beiden Linien zum Einsatz kommen. Der Einsatz von Leichtbautechnologie sowie moderne Antriebstechnik gewährleisten die besondere Energieeffizienz der Metro Inspiro. Bei der Wahl des Materials – sowohl des Wagenkastens als auch des Interieurs – hat Siemens großen Wert auf Wiederverwertbarkeit gelegt. Die Recycling-Quote beträgt über 95 Prozent.
Buseinsatz der MVG soll weiter wachsen: Ausschreibung für 49 Busse und 12 Anhänger
Bekanntlich wächst mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2013 das Leistungsangebot der MVG deutlich, unter anderem auch durch zusätzli-che Buslinien und größere Busse. Doch SWM/MVG stellen schon die nächsten Weichen für mehr Nahverkehr in München: Soeben wurde ent-schieden, den Bus-Wagenpark der SWM für den Einsatz bei der MVG im Jahr 2014 weiter aufzustocken. Im Einzelnen sollen beschafft werden:
18 Gelenkbusse
30 zweiachsige Solobusse (alle buszugfähig, also unter anderem mit Anhänger-Kupplung)
12 zusätzliche Anhänger
(damit sind also auch 12 zusätzliche Buszüge möglich)
1 Midibus
Hiervon ersetzen die 18 Gelenk- sowie 11 Solobusse ältere Fahrzeuge, die ausgemustert werden müssen. Mit den übrigen 20 Bussen und 12 Anhängern wird der Wagenpark weiter aufgestockt.
MVG-Chef Herbert König: „Zwar stehen die Planungen für den über-nächsten Fahrplan ab Dezember 2014 heute natürlich noch nicht im De-tail fest. Angesichts des weiter anhaltenden Fahrgastzuwachses wissen aber unsere Planer schon relativ gut, wo sie in welchem Umfang Buslinien verdichten bzw. verstärken müssen. Das gilt insbesondere auch für den geplanten Einsatz von elf weiteren Buszügen: Sie sollen dann nach der-zeitigem Stand auf den Linien 51/151 und 53 eingesetzt werden.“
Die neuen Busse werden nun europaweit ausgeschrieben. Die MVG er-wartet die Lieferung der ersten Fahrzeuge bis Sommer 2014. Dann ste-hen nämlich erneut umfängliche Schienenersatzverkehre durch Baustel-len an. Diesen temporären Spitzenbedarf deckt die MVG, indem in diesen Wochen gleichzeitig sowohl die noch auszumusternden als auch schon die neuen Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Zum Investitionsvolumen sagt König: „Wir rechnen mit einem zweistelligen Millionenbetrag und hof-fen natürlich auf günstige Ausschreibungsergebnisse im Wettbewerb – zum Vorteil unserer Fahrgäste, denn die Busse müssen aus den Fahr-geldeinnahmen bezahlt werden.“
Gegenwärtig verfügt die MVG über rund 250 Busse der Muttergesellschaft SWM; außerdem sind rund 200 Fahrzeuge privater MVG-Partnerbetriebe im Einsatz. Ab Dezember kommen bereits 14 eigene Busse hinzu, in ähn-licher Größenordnung beschaffen die Privaten neue Fahrzeuge. In der Hauptverkehrszeit sind dann mehr als 420 Busse für die MVG unterwegs. 2014 wird der eigene Wagenpark auf Grundlage der aktuellen Planungen auf rund 300 Fahrzeuge anwachsen; die Zuwächse bei den privaten MVG-Partnern stehen gegenwärtig noch nicht fest.
Solaris: Bereit für Euro 6
Solaris Bus & Coach hat sein Produktprogramm mit Diesel- und Gasmotoren nach der neuen Abgasnorm Euro 6 vorgestellt. Solaris bietet weiterhin alle Fahrzeugtypen für den Stadt- und Regionalbusverkehr an. Bereits jetzt können alle Busse mit Euro-6-Motoren bestellt werden. Die Auslieferung beginnt für Volumenmodelle in diesem Herbst, die anderen Ausführungen folgen sukzessive bis zum Ende des ersten Quartals 2014. Der Erstkunde für Solaris-Euro-6-Busse ist ein privates Busunternehmen aus Deutschland.
Als unabhängiger Bushersteller bemüht sich Solaris um dauerhafte Beziehungen zu den Lieferanten von Schlüsselkomponenten. Um ein verlässlichliches Angebot aller Solaris-Busse in allen Märkten sicherzustellen, konzentriert sich Solaris für Euro 6 auf die Zusammenarbeit mit unabhängigen Partnern. Die neuen Aggregate kommen von den langjährigen Solaris-Partnern DAF und Cummins.
Für die Euro-6-Abgasnorm bietet Solaris zwei verschiedene Motoren für Diesel und Biodiesel sowie einen Antrieb für Erdgas und Biogas.
Mit den neuen Diesel- und Gasmotoren der langjährigen Partner DAF und Cummins ist Solaris bestens für das Inkrafttreten der Euro-6-Norm gerüstet. Die stark reduzierten Abgasemissionen bestätigen darüberhinaus den Bus als nachhaltiges und umweltfreundliches Verkehrsmittel.
MVG: Die neuen U-Bahnzüge fahren ab 2014
Die ersten der insgesamt 21 neuen 6-teiligen U-Bahnzüge sollen statt Dezember 2013 im Laufe des nächsten Jahres in den Fahrgastbetrieb gehen. An der Gesamtplanung, wonach die insgesamt 21 Züge bis 2015 nach und nach in den U-Bahnbetrieb integriert werden, soll sich nichts ändern. Hintergrund des späteren Beginns des Betriebs ist ein zeitlicher Mehrbedarf in der Abwicklung des Projekts. Die ersten Züge sind produziert und befinden sich derzeit auf der Siemens-Teststrecke in Wegberg-Wildenrath im Inbetriebnahmeprozess.
Jochen Eickholt, Chef der Siemens-Bahnsparte: „Wir sind Partner in diesem Projekt und setzen alles daran, eines der modernsten U-Bahn-Systeme der Welt so schnell wie möglich in den Fahrgastbetrieb zu bringen.“
Der Herstellungs- und Zulassungsprozess der neuen Züge wurde und wird durch zahlreiche Abstimmungstermine zwischen Siemens, der für die Zulassung zuständigen Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) und MVG/ SWM als Besteller begleitet. Der umfängliche Zulassungsprozess ist nunmehr, nach Verständigung über die der TAB vorzulegenden Nach-weisdokumente, auf einem guten Weg.
MVG-Chef Herbert König: „Die jetzt eingetretene Verzögerung ist für beide Seiten unangenehm, weil wir anders geplant hatten, eigentlich gut unterwegs sind, trotzdem aber nun unseren Fahrgästen die geplante U-Bahnverdichtung erst einige Monate später vollständig zur Verfügung stellen können. Aber im Sinne unserer Kunden ist natürlich selbstverständlich, dass wir nur voll ausgetestete, zulassungs- und einsatzfähige Fahr-zeuge übernehmen können. Die Verzögerung beim Einsatzbeginn ist daher letztlich das kleinere Übel.“
Der Bus ist in Deutschland das sicherste Verkehrsmittel
„Den Spitzenplatz im Punkt Sicherheit hat der TÜV-Busreport, der heute veröffentlicht wurde, eindrucksvoll bestätigt“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard. Grundsätzlich sei das Sicherheitsniveau von Nutzfahrzeugen und Bussen in Deutschland hoch.
„Für uns steht die Sicherheit unserer Fahrgäste an erster Stelle. Busse sind sicher und sauber und damit das Verkehrsmittel von heute und morgen“, sagte Leonard. Das belegen jedes Jahr neben dem TÜV-Report die Zahlen des Statistischen Bundesamtes und des Umweltbundesamtes.
Dem neuen TÜV-Report zufolge bekommen mehr als 99 Prozent der Busse in den Hauptuntersuchungen eine Plakette, ein Teil davon muss allerdings noch Mal vorstellig werden, um die Plakette endgültig zu bekommen. „Trotz dieser hervorragenden Bestandsaufnahme wollen wir uns nicht ausruhen“, sagte Leonard. „Im Gegenteil, das ist Ansporn noch besser zu werden.“ Mit ihren 75 000 Omnibussen muss die Busbranche ein Mal im Jahr zur Hauptuntersuchung.
Der bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer repräsentiert die drei Säulen der Busbranche: ÖPNV, Touristik und Fernlinie. „Nur wer alle drei Säulen gemeinsam denkt, wird auch in Zukunft Erfolg haben“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Leonard.
1. Halbjahr 2013: 5,6 Milliarden Fahrgäste fuhren mit Bussen und Bahnen
Im ersten Halbjahr 2013 nutzten in Deutschland fast 5,6 Milliarden Fahrgäste den Linienverkehr mit Bussen und Bahnen. Das waren 0,4 % mehr als im ersten Halbjahr 2012. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg dabei im Nahverkehr das Fahrgastaufkommen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 um 0,5 %, während es im Fernverkehr um 0,9 % zurückging. Durchschnittlich wurden fast 31 Millionen Fahrten am Tag zurückgelegt.
Im Nahverkehr beförderten die Unternehmen im ersten Halbjahr 2013 über 5,5 Milliarden Fahrgäste. Dabei verzeichneten alle Verkehrsmittel Zuwächse bei den Fahrgastzahlen: Eisenbahnen und S-Bahnen beförderten 1,2 Milliarden Personen (+ 0,6 %). Mit Straßen-, Stadt- und U-Bahnen fuhren 1,9 Milliarden Fahrgäste (+ 0,9 %). Auch im Busverkehr wurden geringfügig mehr Fahrgäste registriert (+ 0,2 % auf 2,7 Milliarden).
Im Fernverkehr mit Eisenbahnen wurden 63 Millionen Fahrgäste befördert, das waren 1,2 % weniger als im ersten Halbjahr 2012. Auch aufgrund der Liberalisierung des Omnibusfernverkehrs ab dem Januar 2013 stieg die Zahl der Reisenden hier deutlich um 12,5 % auf fast 1,3 Millionen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass die Verkehrsleistungen von neugegründeten Busunternehmen noch nicht in diese Statistik einbezogen werden konnten.
Bei der Interpretation der Ergebnisse ist weiterhin zu beachten, dass es durch das Hochwasser Anfang Juni 2013 in einigen Teilen Deutschlands zu Einschränkungen im öffentlichen Personenverkehr gekommen ist, die zum Teil noch andauern.
Methodischer Hinweis
Die Angaben stammen von den rund 890 größeren Unternehmen im Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen und im Linienfernverkehr mit Bussen, die mindestens 250 000 Fahrgäste im Jahr beförderten, sowie von allen Unternehmen mit Eisenbahnfernverkehr. Im Nahverkehr werden Fahrgäste, die während einer Fahrt zwischen den Verkehrsmitteln eines Unternehmens umsteigen, in die Gesamtzahl nur einmal einbezogen, in die nach Verkehrsmitteln untergliederten Angaben jedoch mehrmals. Als Fahrgäste werden Beförderungsfälle erhoben. Fahren im Berichtszeitraum Personen mehrfach, so werden sie auch mehrfach gezählt.
VDV und polnischer Nahverkehrsverband IGKM kooperieren
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der polnische Nahverkehrsverband IGKM (Izba Gospodarcza Komunikacji Miejskiej) haben gestern in Danzig einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Ziel der Kooperation ist der verstärkte Austausch von Informationen und die engere Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. „Wir werden vor allem unsere Arbeit in Europa koordinieren, uns also zum Beispiel bei Stellungnahmen gegenüber der EU abstimmen und gemeinsame Veranstaltungen in Brüssel durchführen. Da die Organisation und die technische Spezifikation des öffentlichen Verkehrs in Polen und Deutschland sehr ähnlich sind, haben die politischen Entscheidungen auf europäischer Ebene auch ähnliche Auswirkungen auf die deutsche und polnische Nahverkehrsbranche. Eine engere Zusammenarbeit von VDV und IGKM ist deshalb sinnvoll“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.
Neben der Abstimmung bei europäischen Themen wollen VDV und IGKM durch die Kooperation auch ihren Informationsaustausch intensivieren. Zudem soll die Kontaktaufnahme zwischen den Mitgliedsunternehmen gefördert werden und die Verbände unterstützen sich gegenseitig bei der Erstellung von Publikationen, zum Beispiel durch die Zulieferung entsprechender Fachbeiträge. „Zwischen VDV, IGKM und unseren Mitgliedsunternehmen gibt es nicht nur inhaltlich zahlreiche Anknüpfungspunkte. Wir unterhalten bereits seit vielen Jahren gute Kontakte zu den polnischen Branchenverbänden und Unternehmen des öffentlichen Verkehrs. Durch den Kooperationsvertrag wird diese partnerschaftliche Zusammenarbeit weiter ausgebaut und verstetigt“, so Wolff abschließend.
Neue Verkehrskonzepte für die Stadt Essen: Von Elektroautos und Sharing-Angeboten über bessere ÖPNV-Anbindungen bis hin zu Fahrradschnellwegen
80 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes wird in Städten verursacht. Maßgeblich verantwortlich ist dafür neben der Energieerzeugung vor allem der Verkehrssektor. Vor diesem Hintergrund sind Stadtentwicklung und urbane Mobilität neu zu denken. Genau hier setzte das von der Stiftung Mercator geförderte Projekt „Neue Mobilität für die Stadt der Zukunft“ an. Die Wissenschaftler des Instituts für Stadtplanung und Städtebau (ISS) an der Universität Duisburg-Essen haben gemeinsam mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und der Transportation Research and Consulting GmbH (TRC) in einer großangelegten Studie untersucht, wie der Verkehr in der Stadt der Zukunft aussehen könnte. Die Ideen und Konzepte reichen von einem Radschnellweg auf der Alfredstraße bis hin zu Fahrspurreduktionen entlang des Cityrings.
Repräsentative Umfrage unter Essener Bürgern
Das Projekt hat sich am Beispiel der Stadt Essen – stellvertretend für die Metropole Ruhr – der Frage gewidmet, wie bisherige und neue Mobilitätsformen nachhaltiger werden können und damit den Einsatz fossiler Kraftstoffe reduzieren. Wie kann die Abstimmung von städtebaulichen und mobilitätsbezogenen Maßnahmen verbessert werden? Dabei wurde nicht nur die planerische Perspektive, sondern auch die der Verkehrsteilnehmer und Bewohner der Stadt mit einbezogen. In einer repräsentativen Untersuchung wurden Menschen mit unterschiedlichem Mobilitätsverhalten befragt, welche zukünftigen alternativen Fortbewegungsmittel für sie vorstellbar sind. Die Mehrheit der Bevölkerung im locker bebauten Essener Süden möchte beispielsweise nicht auf das eigene Auto verzichten, könnte sich aber gut vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen. Bewohner der innerstädtischen Bereiche sind auch der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern gegenüber aufgeschlossen.
Neugestaltung von Stadträumen für mehr Lebensqualität
Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes war die Erarbeitung von Verkehrssimulationen. Dabei wurde beispielsweise deutlich, dass etwa 13 Prozent der täglichen Wege, die heute noch mit dem Auto zurückgelegt werden, durch eine Kombination von ÖPNV und Fußverkehr zumindest gleich schnell zurückgelegt werden können. Dies bietet nicht nur eine staufreie Mobilität in der Stadt, sondern reduziert zugleich fossile Kraftstoffe bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensqualität in der Stadt. Voraussetzung dafür ist die Umgestaltung von Stadträumen im Hinblick auf den verstärkten Einsatz neuer Mobilitätsformen einerseits sowie der Rückgewinnung von Stadträumen andererseits. Dazu wurden im Rahmen des Projekts Gestaltungsvisionen für vier Stadträume entwickelt – darunter auch für Essen Werden. Hier wurde in der Entwicklung der Gestaltungsvision der grundsätzlichen Bereitschaft der hier lebenden Bewohner Rechnung getragen, auf Elektroautos umzusteigen. Durch die Einrichtung von separaten Fahrspuren für Elektroautos und den ÖPNV in diesem Stadtteil soll diesen Fahrzeugen in Werden verstärkt Vorrang gewährt werden und damit die grundsätzliche Bereitschaft und Attraktivität für die Nutzung von Elektroautos erhöht werden.
Sharing: Nutzen statt besitzen wird zum Leitprinzip
Die Menschen in den Städten werden in Zukunft nicht grundlegend andere Verkehrsmittel nutzen als heute. Es werden sich allerdings die Art und Weise, wie diese genutzt sowie ihre Antriebsformen ändern. Sharing-Angebote für Rad und Auto sowie Elektroantriebe zeigen, wohin der Weg gehen kann. Nutzen statt besitzen wird zum Leitprinzip. Was gilt es also zu beachten, um die Entscheidung zugunsten nachhaltiger Verkehrsmittel so unkompliziert wie möglich zu machen und dadurch ihre Attraktivität zu erhöhen? Sharing-Angebote sollten beispielsweise ideal mit dem öffentlichen Nahverkehr vernetzt und in ein intelligentes Tarifsystem eingebettet sein. Insbesondere die stärkere Nutzung des Car-Sharing-Angebots könnte große Auswirkungen auf die Lebensqualität einer Stadt haben. So wurde im Rahmen des Projektes ermittelt, dass bei kompletter Ausschöpfung des Car-Sharing-Potenzials im Essener Stadtgebiet theoretisch Stellplatzflächen in einer Größenordnung von 27 Fußballfeldern städtebaulich neu genutzt werden könnten – beispielsweise für breitere Gehwege oder Radwege. Des Weiteren müssen die Stadträume für den Nahverkehr verstärkt auf den Fuß- und Radverkehr ausgerichtet werden. Diese Mobilitätsformen sind nicht nur sehr umweltfreundlich und gesundheitsfördernd, sondern sie führen auch zu einer Belebung des öffentlichen Raums. Und dies wiederum führt zu mehr Lebensqualität in der Stadt.
Übertragbarkeit der Ergebnisse
Die Städte innerhalb der Metropole Ruhr – aber auch darüber hinaus ähneln sich oftmals in ihrer historischen und stadtstrukturellen Entwicklung. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts können somit auch für andere Städte als Leitlinie im Umgang mit zukünftigen Fragestellungen zur Entwicklung von Stadt und Mobilität dienen.
VBB kritisiert neues Provisionsmodell der DB-Vertrieb GmbH
Ab Januar 2014 ändert die DB-Vertrieb GmbH – eine 100 Prozentige Tochter der Deutschen Bahn AG – ihr Provisionsmodell für DB-Agenturen und Reisebüros, die in ihrem Auftrag Fahrscheine verkaufen. Durch die teils erheblichen Kürzungen der Provisionen ist zu befürchten, dass ein großer Teil der Verkaufsstellen wirtschaftlich nicht mehr zu betreiben sein wird und den Verkauf von Fahrscheinen einstellen muss. Ein Agentursterben ist dann die Folge. Für die Fahrgäste bedeutet das künftig erhebliche Einschränkungen beim Erwerb eines Fahrscheins. Während die DB-AG Rendite im Blick hat, bleibt der Service für die Fahrgäste auf der Strecke.
Sollten Verkaufsstellen geschlossen werden, hieße das für die Fahrgäste, keine persönliche Beratung mehr zu erhalten und zudem keine Möglichkeit mehr, am Schalter ein Ticket für den Nah- bzw. Fernverkehr zu erwerben. Vor allem in der Region entstünde so eine Servicewüste.
Laut dem allgemeinen Eisenbahngesetz sind alle Eisenbahnverkehrsunternehmen verpflichtet, den Verkauf eines durchgehenden Tickets zu gewährleisten. Ein Verkauf von Fernverkehrstickets muss also auch dort möglich sein, wo ICE und IC/EC nicht halten, denn der Nahverkehr dient häufig als Zubringer zum Fernverkehr. Ist keine Verkaufsstelle mehr vor Ort, an der ein Fernverkehrsticket gekauft werden kann, müsste der Fahrgast beim Umstieg – beispielsweise im Berliner Hauptbahnhof – ein zweites Ticket erwerben (bis zum Umstieg würde in Berlin und Brandenburg ein VBB-Ticket gelten). VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: „Für die Fahrgäste ist das die reine Zumutung! Das bedeutet Rennerei, Fahrzeitverlängerung und letztlich erheblichen Frust für den Fahrgast, dem die Fahrt mit der Bahn vergällt wird. Hier muss der Eigentümer der DB-AG, der Bund, eingreifen und gegensteuern. Es kann nicht sein, dass der mit Steuergeldern finanzierte DB-Konzern sich seiner Verantwortung entzieht und die Fahrgäste deutliche Verschlechterungen erdulden müssen.“
Ingolstadt setzt auf umweltfreundliche MAN Hybridbusse
Auf dem Rathausplatz der Stadt Ingolstadt übergab MAN Truck & Bus Deutschland im feierlichen Rahmen drei Stadtlinien-Busse vom Typ MAN Lion’s City Hybrid an die Stadtbus Ingolstadt GmbH. Die Hybridbusse nutzen auf den vorgesehenen Einsatzstrecken in Ingolstadt – unter anderem durch das Audi-Werk – ihre spezifischen Vorteile hervorragend: Weniger Lärm im Elektrobetrieb und ein deutlich geringerer Kraftstoffverbrauch nutzen Fahrgästen, Passanten und der Umwelt zugleich. Der MAN Lion’s City Hybrid ist im schweren Stadtverkehr deutlich effizienter unterwegs als der modernste Diesel-Stadtbus konventioneller Bauart.
Im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Frau Ursula Heinen-Esser, MdB, überreichte Josef Lechner, Leiter des MAN Truck & Bus Centers München, die Schlüssel für die neuen Fahrzeuge an Oberbürgermeister Dr. Alfred Lehmann und den INVG-Geschäftsführer Dr. Robert Frank.
Lechner sagte anlässlich der Übergabe: „Wir sind stolz darauf, dass die Stadt Ingolstadt auf die innovative Technik unserer MAN Lion’s City Hybridbusse setzt.“ Stadtbus Ingolstadt hat nach einem Beschluss des Aufsichtsrats ein europaweites Vergabeverfahren für Hybridbusse durchgeführt, bei dem MAN den Zuschlag erhielt.