Fünftes NRW-Mobilitätsforum in Gelsenkirchen

Rund 380 Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Politik und Gesellschaft haben sich am 8. Mai zum 5. NRW-Mobilitätsforum in Gelsenkirchen getroffen. Unter dem Motto „Mobilität der Zukunft“ hatten der Verkehrsverband Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und go.Rheinland eingeladen, um Impulse, Innovationen und Konzepte für nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen im Nahverkehr zu diskutieren. Höhepunkt der Veranstaltung, die in der umgebauten Heilig-Kreuz-Kirche im Stadtteil Ückendorf stattgefunden hat, war die Teilnahme des neuen Bundesverkehrsministers Patrick Schnieder (CDU).

Eröffnet wurde das Mobilitätsforum mit einer Keynote von Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Verbandsvorsteher des VRR und Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, zur Frage, wie die unterschiedlichen Regionen in NRW zukunftsfähig und klimafreundlich werden können. Hierzu hob Christiane Auffermann, stellvertretende NWL-Geschäftsführerin, die Notwendigkeit des gemeinsamen Blicks in die gleiche Richtung hervor: „Die Herausforderungen des Nahverkehrs lassen sich nur mit einer starken, regionalen Stimme bewältigen. Die Anforderungen der ländlichen Gebiete müssen dabei genauso Berücksichtigung finden wie die der Ballungsräume. Letzten Endes ist Mobilität ein Schlüssel zur Daseinsvorsorge und deshalb muss sie in einer Stadt wie Münster genauso funktionieren wie in Drensteinfurt-Rinkerode. Und für solche Fragen setzen wir uns ein.”

Weitere Programmpunkte beinhalteten Podiumsdiskussionen unter anderem mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer zum Deutschlandticket, außerdem zur Zukunft des SPNV und der Frage, wie dem eklatanten Personalmangel und funktionstüchtiger Infrastruktur begegnet werden kann. In kleineren Sessions wurde mitunter demonstriert, wie Städte die Digitalisierung nutzen können, um den Verkehr nachhaltiger und effizienter zu gestalten.

Impulse für die Verkehrswende

Per Live-Schalte aus Berlin sagte Bundesverkehrsminister Schnieder, dass die kommunale Verkehrspolitik und der Öffentliche Personennahverkehr ihm ganz besonders am Herzen liege und seine Erfahrungen als Bürgermeister in seiner neuen Position deshalb nützlich seien. Außerdem betonte er einen schnellen Handlungsbedarf bezüglich des Deutschlandtickets. Laut Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, war das Grußwort des Bundesverkehrsministers einen Tag nach Amtsübergabe eine große Anerkennung für die Verkehrsbranche in NRW.

go.Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober appellierte für die Aufgabenträger sowie in seiner Funktion als Co-Vorsitzender des Netzbeirats in Richtung der neuen Bundesregierung: „Das beschlossene Sondervermögen, das unter anderem zur Ertüchtigung der Infrastruktur eingesetzt werden soll, muss zielgerichtet nach den Bedarfen eingesetzt werden. NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland muss bei der Zuweisung dieser Mittel im Fokus stehen. Nur durch eine ausreichende finanzielle Ausstattung kann es uns gelingen, ein leistungsfähiges Angebot auf der Schiene für 18 Millionen Menschen bereitzuhalten, das den Umstieg vom Auto auf den klimaschonenden Nahverkehr attraktiv macht.“

VDB-Bilanzzahlen 2024: Starke Zahlen, offene Baustellen

Mit 15 Milliarden Euro erreicht die Bahnindustrie 2024 einen neuen Umsatzrekord, insbesondere dank wachsender Inlandsaufträge durch Bundesinvestitionen. Der VDB will diesen Schwung nutzen und schlägt die jährliche Digitalisierung von 1.000 bis 2.000 Streckenkilometern vor.

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. zieht Bilanz für das Geschäftsjahr 2024: Mit 15 Milliarden Euro Umsatz erzielt die Bahnindustrie in Deutschland einen neuen Höchstwert. Trotz eines insgesamt rückläufigen Auftragseingangs um 15 Prozent bleibt auch die Nachfrage mit 18,3 Milliarden Euro auf hohem Niveau. Besonders stark wächst die Infrastruktursparte, die ihren Umsatz insgesamt auf 4,5 Milliarden Euro steigert. Treiber ist vor allem der Heimatmarkt mit einem Zuwachs von 14 Prozent. Positive Effekte zeigen sich unter anderem durch die jüngste Investitionslinie des Bundes. Auch der Auftragseingang in der Infrastruktursparte im Inland steigt um 19 Prozent.

Während das Fahrzeuggeschäft mit 10,5 Milliarden Euro Umsatz insgesamt stabil bleibt, dämpft die Unterfinanzierung des Schienenpersonennahverkehrs das Inlandsgeschäft um 9 Prozent. Ein Trend, der sich aus dem ersten Halbjahr weiterzieht. Auch der Auftragseingang für Schienenfahrzeuge sinkt im In- wie im Ausland um insgesamt 20 Prozent.

Sorgenkind bleibt einmal mehr die schleppende Digitalisierung der Schiene, deren Finanzierung in der neuen Legislaturperiode noch ungewiss ist und durch eine überkomplexe, heterogene Finanzierungslandschaft weiter ausgebremst wird: „Bei der derzeitigen Ausrüstungsgeschwindigkeit gelingt eine vollständige Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik, dem Herzstück der Infrastruktur, erst bis 2085 – viel zu spät.“, mahnt Rodenbeck an und fordert weiter: „Der Bund muss verbindliche Ausrüstungsziele formulieren und monitoren, beispielsweise die Anzahl der in Betrieb genommenen ETCS-Streckenkilometer im Jahr.“

Mit dem Ziel jährlich 1.000 bis 2.000 Kilometer des deutschen Schienennetzes digitalisieren zu können, veröffentlicht der VDB ein Update seines Konzeptvorschlages für den industriellen Rollout Digitaler Stellwerke und des europäischen Zugleitsystems ETCS. Dazu gehört die Schaffung langfristig gesicherter Schienenfonds, die Modernisierung der Stellwerke in drei Phasen sowie die finanzielle Förderung der Digitalisierung von rund 13.000 Bestandsfahrzeugen.

NWL wird mit Heuking Interims-Gesellschafter der Eurobahn

Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe hat die eurobahn GmbH & Co. KG übernommen. Die Übernahme soll den Weiterbestand des Unternehmens und die Arbeitsplätze garantieren und den Nahverkehr in Westfalen-Lippe sichern.

Der NWL ist ein öffentlicher Nahverkehrsaufgabenträger mit Sitz in Unna. Er organisiert und finanziert den Schienenpersonennahverkehr in Westfalen-Lippe, einschließlich der Regionen Münsterland, Ostwestfalen-Lippe, Südwestfalen und dem Sauerland. Er umfasst 206 Städte und Gemeinden und betreut ein Streckennetz von 1793 km Länge. Der Fokus des NWL liegt auf dem Unterhalt eines zuverlässigen und effizienten Nahverkehrssystems.

Nach der Übernahme möchte der NWL die finanziell angeschlagene eurobahn so weit stabilisieren, dass eine Weiterveräußerung so bald wie möglich stattfinden kann. Die eurobahn betreibt das operative Geschäft weiterhin selbst. Ein Heuking-Team, unter Federführung von Frau Dr. Ute Jasper und Herrn Dr. Christopher Marx, stellte in enger Zusammenarbeit mit dem NWL die vergabe-, vertrags-, kommunal- und gesellschaftsrechtlichen Weichen für die Übernahme der eurobahn.

Frank Krämer ist neuer Direktor Verkauf Busse bei Scania

Frank Krämer (54) hat zum 1. Mai 2025 die Aufgaben als Direktor Verkauf Busse bei Scania Deutschland Österreich übernommen. Er verfügt über 28 Jahre Berufserfahrung im Bus-Bereich und war zuletzt bei MAN Truck & Bus Deutschland tätig. Nach seinem Einstieg als Bus-Verkäufer durchlief er verschiedene Positionen und war vor dem Wechsel zu Scania als Vertriebsdirektor für die Region Süd bei MAN verantwortlich. Herr Krämer ist nun Mitglied des Scania Management-Teams und berichtet in dieser Funktion an den Geschäftsführer von Scania Deutschland Österreich, Harald Woitke.

„Die Zukunft der Busbranche aktiv mitzugestalten und als Teil des Management-Teams von Scania Deutschland Österreich die richtigen Impulse setzen zu können, ist eine spannende Aufgabe für mich“, sagt Frank Krämer, Direktor Verkauf Busse, und ergänzt: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit im neuen Team und darauf, meine Erfahrungen im Bus-Bereich einbringen zu können. An erster Stelle steht für mich nun die Weiterentwicklung des nachhaltigen Personentransports im Nah- und Fernverkehr.“

„Die tiefgreifenden Veränderungen der vergangenen Jahre machen auch vor der Bus-Branche nicht Halt. Verschiedene Faktoren wie die fortschreitende Digitalisierung, die Herausforderungen des Klimawandels und innovative Mobilitätsdienstleistungen tragen maßgeblich zur Neuausrichtung bei. In dieser dynamischen und sich schnell wandelnden Transportlandschaft möchten wir unseren Kunden als verlässlicher Partner zur Seite stehen. Mit Frank Krämer gewinnen wir eine erfahrene Führungskraft, und wir freuen uns darauf, mit ihm gemeinsam unser Produktporfolio weiter zu optimieren“, sagt Harald Woitke.

Fünftes NRW-Mobilitätsforum in vollem Gange

Die nordrhein-westfälischen Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr – der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), go.Rheinland und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) – laden heute zum fünften NRW-Mobilitätsforum nach Gelsenkirchen ein.

Die laufende Veranstaltung bietet eine Plattform für den offenen Dialog zwischen Fachleuten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ziel ist es, aktuelle Herausforderungen im Mobilitätssektor zu beleuchten, innovative Lösungsansätze vorzustellen und Denkanstöße für die Mobilität der Zukunft zu geben.

Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Impulsen und Keynotes, interdisziplinärem Austausch und einem hochkarätig besetzten Podium. Vor Ort vertreten oder zugeschaltet sind zum Beispiel Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder.

Im Fokus stehen spannende Branchenthemen wie die zukünftigen Rahmenbedingungen im SPNV, die ÖPNV-Digitalisierungsoffensive NRW, alternative Antriebe oder die Zukunft des Deutschlandtickets.

Foto: NahverkehrsPraxis
Foto: NahverkehrsPraxis

VAG nimmt 100. e-Bus in Betrieb

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg ist bei der Mobilitäts- und Antriebswende, Umwelt- und Klimaschutz auf Kurs. Sie nimmt in diesen Tagen ihren 100. eBus in Betrieb.

Mit dem 100. sowie weiteren 30 eCitaro G, die bis zum Sommer von Mercedes Benz geliefert werden, wächst die Zahl der batterieelektrischen Busse auf 123. Mehr als die Hälfte der VAG-Busse sind damit besonders nachhaltig, lokal wie auch global emissionsfrei und zudem sehr leise. Da die VAG die eBusse mit Ökostrom lädt – überwiegend aus einer Photovoltaikanlage in Unterfranken –, ist das ein zusätzliches Plus beim Thema Nachhaltigkeit. Rüdiger Kappel, Leiter Vertrieb ÖPNV Deutschland bei Daimler Buses, hat die magische 100 bei der VAG gerne zum Anlass genommen, den 100. eBus persönlich zu übergeben. Insgesamt sind 77 der bald 123 eBusse der VAG von Mercedes Benz.

Umwelt- und klimafreundlicher eAntrieb

Tim Dahlmann-Resing, Sprecher des Vorstandes der VAG, ist davon überzeugt, dass die Entscheidung des kommunalen Verkehrsunternehmens im Jahr 2019 künftig bei den regulären Busbeschaffungen ganz auf eMobilität zu setzen, richtig war. Die VAG hat 2018 – nachdem sie zuvor schon über viele Jahre immer wieder eBusse verschiedener Hersteller testen konnte – ihren ersten eBus, einen Solaris Urbino 12 electric, in Betrieb genommen. 2020 folgten weitere sechs eBusse von Solaris und schließlich in den Jahren 2021 bis 2024 innovative eBusse von MAN und Mercedes Benz.

„In dem Zusammenhang das Stichwort Ökonomie, Wirtschaftlichkeit: Es mag zunächst (zu) teuer erscheinen, als öffentliches Verkehrsunternehmen in die E-Mobilität auch im Busbereich zu investieren. Aber, und das betone ich hier nachdrücklich, mittel- und langfristig zahlen sich diese Investitionen unter den verschiedenen Aspekten und Pluspunkten, die der ÖPNV hat, aus. Die Investitionen sind gut angelegtes Geld. Ich nenne nur die Stichworte nachhaltig, umwelt- und klimafreundlich, bessere Luft, weniger Lärm und insgesamt mehr Lebensqualität in der Stadt.“ so der VAG-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogel.

Gute Klimabilanz

Insbesondere das fürs Klima schädliche CO2 sowie Luftschadstoffe fallen beim Betrieb von eBussen weg. Bei einer planmäßigen Laufleistung von rund 60.000 Kilometern pro Jahr reduziert ein eSolobus den CO2-Ausstoß pro Jahr um ca. 52 Tonnen und ein eGelenkbus um rund 68 Tonnen CO2. Beides verglichen mit einem modernen Euro-6-Dieselbus. Im vergangenen Jahr summierte sich die CO2-Einsparung für alle im Betrieb befindlichen eBusse bei der VAG bereits auf rund 6.300 Tonnen. Wenn die VAG nächstes Jahr weitere 21 bereits bestellte eBusse von MAN in Betrieb nehmen wird, kann sie mit ihren dann 144 eBussen pro Jahr fast 10.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Modernisierung des Busbetriebshofes Schweinau

Mit dem Kauf der Fahrzeuge ist es aber nicht getan. Mit wachsender eBus-Flotte investiert die VAG in den Ausbau wie die Modernisierung ihres Betriebshofes Schweinau. An diesem zentralen Standort werden die Busse auch künftig geladen, gewartet und repariert, gesäubert und für den nächsten Einsatz eingeplant.

„Zunächst haben wir einige wenige Ladestationen an unserer Abstellhalle aus den 1980er Jahren installiert. Dann folgte der Bau unseres neuen eBus-Ports auf einer Freifläche bei unserer Buswerkstatt. Ihn haben wir bereits 2021 in Betrieb genommen. Hier können wir 39 eBusse unter zwei offenen Dächern laden. Immer 20 parallel. Aktuell modernisieren und ertüchtigen wir unserer Abstellhalle aus den 1980er Jahren. Durch die Nutzung der vorhandenen Bausubstanz sparen wir Kosten, werden zudem unserem Grundsatz der Nachhaltigkeit, des Ausgleichs zwischen Ökonomie und Ökologie gerecht“, so Dahlmann-Resing.  

Erster Betriebshof für autonome Shuttles

Der Bau des ersten speziell für autonom fahrende Shuttles konzipierten Betriebshofs der Hamburger Hochbahn beginnt. Im Rahmen des Projekts Alike entsteht in Hamburg eine Infrastruktur, die den Betrieb einer Flotte autonomer On-Demand-Shuttles ermöglicht. Die Bauarbeiten starten ab Mitte Mai und bereits in der zweiten Jahreshälfte werden erste Fahrzeuge von diesem Standort aus in den Testbetrieb auf Hamburgs Straßen gehen.

Mit dem neuen, rund 2.000 Quadratmeter großen Betriebshof in Hamburg wird die Infrastruktur geschaffen, um eine Flotte autonomer Shuttles im städtischen Raum betreiben zu können. Der Hub bietet Platz für bis zu zehn Fahrzeuge und liegt zentral im 37 Quadratkilometer umfassenden Betriebsgebiet, was einen effizienten Betrieb ermöglicht. Neben den Stellplätzen und der notwendigen Ladeinfrastruktur für die Fahrzeuge umfasst der Betriebshof eine Werkstatt sowie ein Verwaltungsgebäude. Sehr viel Wert legt die Hochbahn beim Bau auf das Thema Nachhaltigkeit: Dachbegrünung, Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung und eine modulare Bauweise des Verwaltungsgebäudes ermöglichen einen flexiblen und ressourcenschonenden Bau.

Die autonomen Shuttles des Herstellers Holon (ein Tochterunternehmen von Benteler), die von der Hochbahn betrieben werden, führen ab Mitte 2025 erste Testfahrten mit einer Sicherheitsfahrerin oder einem Sicherheitsfahrer in Hamburg durch, allerdings noch ohne Fahrgäste. In 2026 wird eine geschlossene Nutzergruppe die autonomen Shuttles über die Apps hvv switch und Moia digital buchen können. Die barrierefreien Fahrzeuge verfügen über eine Kapazität von bis zu 15 Personen.

Das Projekt Alike wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit 26 Millionen Euro gefördert und gilt als Blaupause für die Umsetzung der Mobilitätswende in deutschen Städten. Ziel ist es, ein flexibles, nachhaltiges und inklusives Mobilitätsangebot zu schaffen, das den klassischen ÖPNV ergänzt und neue Maßstäbe für nachhaltige Mobilitätslösungen setzt.

Neustart für Gebäudewende – dena initiiert neues Bündnis

Mit dem Bündnis Gebäudewende bringt die dena (Deutsche Energie-Agentur) führende Akteure aus Verbänden, Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammen. Ziel ist es, praxisnahe Lösungsansätze für die Energiewende im Gebäudesektor zu entwickeln.

Der Gebäudesektor spielt eine zentrale Rolle, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. Mit dem neu gestarteten Bündnis Gebäudewende hat die dena einen Raum für den fachlichen Austausch und politischen Dialog geschaffen. Knapp 20 Verbände, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus unterschiedlichen Bereichen des Gebäudesektors haben sich in dem von der dena initiierten und koordinierten Bündnis zusammengeschlossen. Es verbindet wissenschaftliche Expertise mit einer praktischen Perspektive und richtet sich gezielt an politische Entscheidungstragende. Im Zentrum stehen konkrete marktbasierte Lösungen zur Erhöhung der Sanierungsrate, zum beschleunigten Einbau klimafreundlicher Heizsysteme und der Digitalisierung von Gebäuden.

Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung: „Die Umsetzung der Energiewende in Gebäuden stellt Politik, Gesellschaft und Wirtschaft weiter vor große Herausforderungen. In den vergangenen Jahren wurden viele gesetzliche Leitplanken im Gebäudebereich gesetzt. Diese gilt es nun mit Mut und Entschlossenheit weiterzuentwickeln und mit Branchenexpertise zu flankieren. Das Bündnis Gebäudewende schafft hierfür einen verlässlichen und sicheren Rahmen, um konkrete Fortschritte beim klimafreundlichen Bauen und Sanieren zu ermöglichen.“

Die Mitglieder des Bündnisses eint das Ziel, wirksame Maßnahmen zur Beschleunigung der Energiewende im Gebäudesektor zu erarbeiten – unter gleichzeitiger Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und sozialer Anforderungen. Politisch Verantwortliche und weitere zentrale Stakeholder sollen gezielt mit anwendungsorientierten Handlungsvorschlägen sowie fundierten Erkenntnissen aus Wissenschaft und Praxis dabei unterstützt werden, tragfähige Entscheidungen für die Umsetzung der Gebäudewende zu treffen. Vorgesehen sind unter anderem regelmäßige Veröffentlichungen und Austauschformate mit Politik, Wirtschaft, Forschung und der interessierten Fachöffentlichkeit.

Alte Bahnhofsgebäude neu denken

Wie können verlassene Bahnhofsgebäude in Brandenburg zu lebendigen Orten des Austauschs und der Gemeinschaft werden? Mit dieser Frage haben sich die Architekturstudentinnen Therese Rackwitz und der Architekturstudent Wojtek Szczepanik in ihrer Masterarbeit an der TU Berlin auseinandergesetzt – und ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet.

Ausgangspunkt war eine umfassende Bestandsaufnahme: 44 leerstehende Bahnhofsgebäude in Brandenburg wurden analysiert, bewertet und typologisch eingeordnet. Das Ergebnis zeigt großen Handlungsbedarf, aber auch enormes Potenzial: Während der Bahnbetrieb weiterläuft, verfallen vielerorts die historischen Empfangsgebäude.

Rackwitz und Szczepanik plädieren für eine nachhaltige und partizipative Reaktivierung dieser Gebäude – mit Fokus auf Bauen im Bestand und der Nutzung grauer Energie. Ihr Vorschlag: Die Umwandlung ehemaliger Empfangshallen in sogenannte „Dritte Orte“ – offene Treffpunkte, die Kultur, Bildung und soziales Leben vereinen sowie Netzwerke zwischen Stadt und Land fördern.

Zukunftsbahnhof Jüterborg

Das Konzept sieht digital vernetzte Zukunftsbahnhöfe vor, die über Veranstaltungen und Streamingformate miteinander kommunizieren. Ergänzend erstellten die angehende Architektin und der angehende Architekt Leitfäden, Werkzeuge und Beispiele zur schrittweisen Umsetzung. Ein konkretes Anwendungsszenario spielen sie am Bahnhof Jüterbog durch, der sich zum Bildungs- und Kulturzentrum mit Co-Working, Atelierflächen, Workshopangeboten und interkulturellem Treffpunkt entwickeln könnte. Ergänzend entwickelten sie ein Leerstandsquartett, das auf spielerische Art und Weise den Umgang mit Leerstand vermittelt. Was genau ein „Dritter Ort” ist, welche Rolle eine Tischlerei und Altholz spielen – und wie ein Bahnhof zu einem lebendigen Ort für Konzerte, Workshops und Hausaufgabenbetreuung werden kann, lesen Sie im vollständigen Interview.

EVAG-Mobilitätstraining macht fit für Bus und Bahn

Am 21. Mai 2025 laden die Erfurter Verkehrsbetriebe zu einem speziellen Training für Senioren und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ein.

Wer schlecht zu Fuß ist, sich mit Rollator, Rollstuhl oder Gehhilfe im Alltag bewegt, kennt die Herausforderungen im Alltag und auch dem öffentlichen Nahverkehr. Genau hier setzt das Mobilitätstraining der EVAG an: Es macht fit für die sichere und selbstständige Nutzung von Bus und Bahn. Am 21. Mai 2025, um 14 Uhr lädt die Erfurter Verkehrsbetriebe AG interessierte Fahrgäste an die Haltestelle Thüringenhalle zum Mobilitätstraining ein. Das Angebot ist kostenfrei, aber eine Anmeldung ist erforderlich.

Tipps aus der Praxis – direkt vor Ort

Wie steige ich mit dem Rollator sicher in die Bahn? Wo finde ich den besten Platz im Bus? Was bedeuten die Taster und Piktogramme in den Fahrzeugen? Antworten auf all diese Fragen gibt es im direkten Kontakt mit den Fachleuten der EVAG – verständlich erklärt und praxisnah vermittelt. Das Training findet direkt an einer regulären Haltestelle statt, inklusive Übungen an echten Fahrzeugen. Wer möchte, kann gleich selbst ausprobieren, wie sich der Einstieg meistern lässt, wo man während der Fahrt am sichersten steht und wie man sich im Ernstfall bemerkbar macht.

„Wir wollen Menschen ermutigen, sich mit einem guten Gefühl vor allem sicher im öffentlichen Nahverkehr zu bewegen. Mobilität darf kein Hindernis sein, sie soll verbinden“, sagt Mario Laube, Vorstand der EVAG. „Unser Training zeigt: Mit ein paar einfachen Tipps und etwas Übung lässt sich viel erreichen.“

Alle Details zum Mobilitätstraining finden Sie hier.