Von Italien lernen: So kann auch Deutschland ETCS effizienter einführen

ETCS, die zentrale Komponente für die Digitalisierung der Bahnen, wird in Italien deutlich wirksamer eingeführt als in Deutschland, so ein Ergebnis der aktuellen Studie „ETCS – European Market Outlook“ von SCI Verkehr. Denn mit seinem ERTMS-Beschleunigungsplan verfolgt Italien ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2036 soll das gesamte 16.800 Kilometer umfassende Schienennetz mit ETCS ausgerüstet werden. Der italienische Ansatz zeigt, wie ein solider strategischer Plan den Weg für eine schnellere und gleichzeitig kosteneffizientere Umsetzung ebnen kann: mit einer soliden Finanzierungsverpflichtung, zentraler Koordinierung sowie einem klaren Zeitplan für die Stilllegung des Klasse-B-Systems.

Während Italien und weitere europäische Länder wie Belgien ihre Netzkapazität dank erfolgreicher Implementierung schrittweise und früher hochschrauben können, steht Deutschland bei der Einführung von ETCS vor erheblichen Herausforderungen: Auch wenn bis 2043 die Ausrüstung des gesamten Netzes geplant ist, erschweren fehlende Finanzmittel, Kapazitätsengpässe bei Zulieferern und eine unzureichende Koordination den Fortschritt.

Mit Blick auf den europäischen Gesamtmarkt schätzt SCI Verkehr das Marktvolumen bis 2034 für streckenseitige ETCS-Ausrüstung auf 25,7 Mrd. EUR. Bis 2040 werden rund 110.000 Streckenkilometer zusätzlich mit ETCS ausgebaut, so dass der Gesamtanteil im Jahr 2040 bei 63 Prozent liegen wird. Derzeit liegt der Anteil der fahrzeugseitigen ETCS-Ausrüstung an der Fahrzeugflotte in Europa bei 19 Prozent. SCI Verkehr erwartet, dass dieser Anteil bis zum Jahr 2034 zunehmen wird, wobei die mit ETCS ausgerüstete Flotte um weitere 26.500 Fahrzeuge wachsen wird, entweder durch die Nachrüstung bereits im Einsatz befindlicher Fahrzeuge oder durch die Auslieferung neuer Fahrzeuge mit ETCS. Damit steigt der geschätzte ETCS-Anteil an den Fahrzeugen auf 74 Prozent und ergibt ein Marktvolumen von 20,9 Mrd. EUR.

Berechnung für Bahnhalt Senden Nord abgeschlossen

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat den volkswirtschaftlichen Nutzen des neuen Bahnhalts Senden Nord berechnet und ist zu einem positiven Ergebnis gekommen. Die Planungen können weitergehen. Das freut auch den bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der BEG ist:

„Für die Region ist das eine hervorragende Nachricht. Sie steht voll hinter dem Projekt und hat nun schwarz auf weiß, dass der Bahnhalt Senden Nord volkswirtschaftlich sinnvoll ist.“

Konkret ergab die Untersuchung der BEG ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 4,36. Darüber hat das Ministerium auch die Stadt Senden informiert. Weitere mit dem Projekt befasste Stellen, etwa der Landkreis Neu-Ulm und der Regio-S-Bahn Donau-Iller e. V., wurden in Kenntnis gesetzt. In die Untersuchung sind unter anderem Erhebungen zu Einwohner-, Arbeitsplatz- und Schülerzahlen im Einzugsbereich des neuen Bahnhalts, zur verkehrlichen Wirkung, den Umweltfolgen und den Kosten eingeflossen. Nutzen- und Kostenkomponenten wurden dann einander gegenübergestellt. Der Nutzen überwiegt die Kosten deutlich. Ab einem Wert von 1,0 werden Projekte als volkswirtschaftlich sinnvoll und förderfähig angesehen.

Der neue Halt Senden Nord soll nun in das laufende Projekt zur Elektrifizierung und zum Ausbau der Strecke (Ulm –) Neu-Ulm – Kempten integriert werden und würde auch in die Neuberechnung der Nutzen-Kosten-Untersuchung für das mit dem Land Baden-Württemberg grenzüberschreitende Gesamtvorhaben zur zukunftsfesten Weiterentwicklung der Regio-S-Bahn Donau-Iller einfließen.

„Die positive Bewertung des neuen Bahnhalts Senden Nord durch die BEG war ein wichtiger Meilenstein. Es liegt aber noch viel Arbeit vor der Region, etwa was die nötige Anpassung des regionalen Buskonzepts insbesondere im Landkreis Neu-Ulm betrifft“, verdeutlicht Bernreiter. „Die BEG und mein Ministerium werden dabei gerne weiter unterstützen. Mein Dank gilt den regionalen Vertretern für ihren bisherigen Einsatz.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

ÖBB und Kitzbüheler Skiclub brachten 47.000 Fans auf die Schiene

Die 85. Hahnenkammrennen in Kitzbühel waren nicht nur für die weltbesten Skirennläufer und Tausende Fans ein Highlight, sondern auch für die ÖBB als Mobilitätspartner des Kitzbüheler Skiclubs. Das umfassende Mobilitätskonzept, das in enger Zusammenarbeit mit dem Veranstalter entwickelt und umgesetzt wurde, hat sich erneut bewährt. Mit über 360 Zughalten an der Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm konnten tausende Fans bequem und nachhaltig zu den Rennen reisen. Rund 47.000 Besucher haben das kostenlose und bequeme Angebot auf der Schiene von Freitag bis Sonntag genutzt.

„Wir haben alles darangesetzt, den Fans eine reibungslose An- und Abreise zu ermöglichen. Vor und nach den Hundertstelkrimis auf Streif und Ganslern haben die Schienen geglüht, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.“

Projektleiter Markus Moser, ÖBB-Personenverkehr Tirol 

Dabei war auch für die ÖBB Flexibilität gefragt: Zur Abfahrt am Samstag konnten für das sehr hohe Besucheraufkommen kurzfristig neun zusätzliche Verbindungen bereitgestellt werden. In den Spitzenzeiten waren die Züge im 7,5-Minuten-Takt unterwegs, 80.000 zusätzliche Sitzplätze standen bereit. Bereits seit beinahe 30 Jahren vertraut der Kitzbüheler Skiclub auf die Kompetenz der ÖBB, um eine der spektakulärsten Veranstaltungen im alpinen Skiweltcup zu unterstützen.

Die nachhaltige, autofreie An- und Abreise gewinnt in Zeiten des Klimaschutzes immer mehr an Bedeutung. Das Mobilitätskonzept umfasste rund 180 zusätzliche Halte an der ÖBB-Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm und den Einsatz des „Hahnenkammexpress“. Dieser kostenlose Shuttlezug verkehrte wieder auf der 20 km langen Strecke zwischen Kirchberg und St. Johann in Tirol und brachte die Fans fast direkt ins Zielgelände – und das mit einer Pünktlichkeit von 98 Prozent. Die ÖBB stellten heuer auch je einen Sonderzug am Freitag und Samstag ab Innsbruck direkt bis Kitzbühel Hahnenkamm auf die Schiene. Ein Angebot, das ebenfalls sehr gut angenommen wurde. 

Entlang der Bahnstrecke waren wieder offizielle und kostenlose Großparkplätze in Oberndorf und Kirchberg eingerichtet, um den Fans einen bequemen Umstieg auf den ÖBB-Hahnenkamm-Express zu ermöglichen. Die S-Bahn-Züge wurden in doppelter Stärke geführt, und die Haltestelle Kitzbühel Hahnenkamm war ein fixer Halt für sämtliche Regionalexpress-Züge. Dieses bewährte Konzept wird bereits seit 1997 erfolgreich umgesetzt und zeigt, dass die ÖBB bestens gerüstet sind, um die Mobilität bei Großveranstaltungen zu gewährleisten.

Quelle: ÖBB

Gut für Umwelt und Geldbeutel: Großer Zuspruch für Sharing-Mobilität

Ob Car-Sharing, Bike-Sharing, geteilte Mopeds oder E-Scooter – die Deutschen stehen Shared Mobility-Angeboten grundsätzlich positiv gegenüber, allen voran im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Kosten: 8 von 10 Deutschen (79 Prozent) sehen Sharing-Angebote als umweltfreundliche Alternative zu bestehenden Mobilitätsangeboten. Demgegenüber sagen 18 Prozent, sie sorgen eher für mehr Verkehr und belasten so die Umwelt. 83 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass sich durch Sharing-Angebote Geld sparen lässt. 14 Prozent meinen umgekehrt, sie verleiten eher dazu, mehr Geld auszugeben. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

Unter anderem um die Rolle von Sharing-Mobilität geht es auch beim Infrastrukturdialog des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr zur Zukunft der Mobilität, in dem auch der Bitkom mitgewirkt hat. Rund ein Drittel (36 Prozent) der Deutschen geht davon aus, dass Sharing-Angebote in Zukunft den Privatbesitz von Fahrzeugen zunehmend ersetzen werden. Rund die Hälfte (52 Prozent) meint, Sharing-Angebote sollten von der Politik gefördert werden.

„Gerade als Alternative zum eigenen Auto oder als Zubringer zum nächsten Bahnhof können Sharing-Angebote ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende sein. Die Politik muss gerade deshalb Shared Mobility von Beginn an in die Infrastrukturplanung integrieren, etwa durch Mobilitätsstationen, die ein leichtes Umsteigen zwischen Sharing-Angeboten und anderen Verkehrsmitteln ermöglichen.“

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder

Sharing-Angebote sind nach Ansicht der Deutschen Alternative und Ergänzung zugleich: Bereits jetzt sehen 67 Prozent der Deutschen Sharing-Angebote als eine gute Alternative zu klassischen Verkehrsmitteln. Konkret sagen 73 Prozent, Sharing-Angebote sind eine gute Alternative für Personen, die kein Fahrzeug anschaffen oder unterhalten können. 64 Prozent sehen Sharing-Angebote wiederum als gute Ergänzung zu bestehenden öffentlichen Nahverkehrs-Angeboten in der Stadt wie Bus, Straßenbahn oder U-Bahn. 83 Prozent der Deutschen befürworten es, wenn Arbeitgeber ihren Beschäftigten einen Zuschuss zu Sharing-Angeboten geben.

Quelle: Bitkom

2024 waren die Züge der SBB so pünktlich wie noch nie

Das Jahr 2024 war für die SBB ein Jahr mit einem Rekordwert bei der Zugspünktlichkeit: 93,2 Prozent (Vorjahr: 92,5%) der Züge kamen rechtzeitig an. Insbesondere die Westschweiz und das Tessin konnten ihre Pünktlichkeitswerte steigern. Die Kundenzufriedenheit blieb trotz zahlreichen Baustellen, verschiedener Störungen und wetterbedingter Herausforderungen hoch.

In nahezu allen Regionen konnte im Personenverkehr der SBB die Pünktlichkeit im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Die Anschlusspünktlichkeit lag wie im Vorjahr bei 98,7 Prozent. Die Kundenzufriedenheit bei der Ankunftspünktlichkeit erreichte 87,6 Punkte, eine Steigerung von 1,5 Punkten gegenüber dem Vorjahr. Besonders im Fernverkehr stieg die Zufriedenheit in allen Regionen deutlich an. Dieser Erfolg ist das Ergebnis der intensiven divisionsübergreifenden Zusammenarbeit und dem unermüdlichen Einsatz aller Mitarbeitenden.

Die hohe Zuverlässigkeit des Rollmaterials und der Infrastrukturanlagen trug maßgeblich zur positiven Entwicklung bei. Das Wetter war im Jahresdurchschnitt gut, was sich ebenfalls positiv auf die Pünktlichkeit und die Kundenzufriedenheit auswirkte. Dennoch zeigte sich vereinzelt, wie anfällig das Bahnsystem für extreme Witterungseinflüsse ist. Der starke Schneefall am 22. November 2024 führte zu einem Pünktlichkeitsnegativrekord. Mehrere kurze, heftige Wetterereignisse in der Schweiz und weiteren Regionen Europas hatten einen Einfluss auf den Verkehr in der Schweiz.

In der Romandie konnte die Pünktlichkeit durch Anpassungen der Fahrplanzeiten beim Fahrplanwechsel 2023 deutlich verbessert werden: 91,9 Prozent (2,7 Prozentpunkte höher als im Vorjahr). Die Pünktlichkeit in der Region Süd erreichte mit 92,6 Prozent ein Allzeithoch und lag 2,1 Prozentpunkte über dem Vorjahr. Die Wiederaufnahme des Verkehrs durch den Gotthard-Basistunnel verlief gut und der Fahrplan blieb stabil. Zudem verbesserte sich im Verlauf des Jahres die Zuverlässigkeit des Rollmaterials. Herausforderungen stellten die schlechte Pünktlichkeit der Verbindungen aus Italien sowie die kurzfristigen Streiks der ausländischen Bahnen dar. In der Deutschschweiz hatten langanhaltende Bauarbeiten sowie die schlechte Qualität des eingehenden internationalen Personenverkehrs negative Auswirkungen auf die Pünktlichkeit.

Das Jahr 2025 wird aufgrund zahlreicher geplanter Baustellen und Events wie z.B. die UEFA Women’s EURO und der Eurovision Song Contest anspruchsvoll. Um die Pünktlichkeit zu halten und weiter zu erhöhen, werden verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören die Implementierung des Fahrplans 2025 in der Region West, der Ersatz der Altflotte sowie Maßnahmen, um die Auswirkungen des Wetters auf die Pünktlichkeit zu senken, beispielsweise die Optimierung des Winterdienstes.

Quelle: SBB

Verkaufte Bahnhofsgebäude wieder nutzbar machen

Weniger als jedes vierte Bahnhofsgebäude in Deutschland gehört noch der Deutschen Bahn. Die Mehrheit der sogenannten Empfangsgebäude (55 Prozent) befindet sich in Privateigentum, den Kommunen gehört gut jedes fünfte Gebäude. Das zeigt eine Auswertung der Allianz pro Schiene, die erstmals Auskunft darüber gibt, wie viele Empfangsgebäude in den Bundesländern von den Kommunen gekauft worden sind. Das Interessenbündnis fordert eine partnerschaftliche Herangehensweise von Bund, Ländern, Kommunen und Privateigentümern, um die teils ungenutzten und sanierungsbedürftigen Gebäude wieder den Reisenden zugänglich zu machen. 

Ursache für den großangelegten Verkauf von Bahnhofsgebäuden um die Jahrtausendwende war ein finanzieller Fehlanreiz durch den Bund: Die Deutsche Bahn sollte ihre Empfangsgebäude durch Mieteinnahmen finanzieren – doch wo sich keine Mieter fanden, war das nicht möglich. Dirk Flege: „Im Rückblick ist allen Beteiligten klar, dass es ein großer Fehler war, Bahnhofsgebäude wie ganz gewöhnliche Immobilien zu behandeln und dort, wo sie sich nicht selbst finanzieren konnten, zu verkaufen. Das Ergebnis ist, dass fast 80 Prozent der Empfangsgebäude heute nicht mehr der Deutschen Bahn gehören. Das macht die Weiterentwicklung der Gebäude im Sinne der Reisenden nicht eben einfacher“, so Flege.

Weil man die damaligen Käufer der Bahnhofsgebäude nicht nachträglich zu einem stärkeren Engagement für die Gebäude verpflichten könne, gelte es nun mit Blick nach vorn auf Anreize zu setzen, um die Gebäude wieder für die Fahrgäste nutzbar zu machen. Aus Sicht der Allianz pro Schiene braucht es dafür sowohl finanzielle als auch organisatorische Unterstützung, um Nutzungskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Zunächst sei der Bund als ursprünglicher Eigentümer der Bahnhofsgebäude gefragt, gemeinsam mit Ländern und Kommunen Verantwortung für die Wiederherstellung der Empfangsgebäude zu übernehmen. „Alle Ebenen müssen an einem Strang ziehen, um die Empfangsgebäude wieder zu Verkehrsstationen zu entwickeln. So sollte zum Beispiel geprüft werden, wie die Städtebauförderung so erweitert werden kann, dass auch Privateigentümer in ihrem Engagement unterstützt werden, Bahnhofsgebäude wieder nutzbar zu machen“, so Flege.

Außerdem seien viele Eigentümer von Bahnhofsgebäuden damit überfordert, ein Nutzungskonzept zu entwickeln. „Es ist enorm wichtig, dass die Akteurinnen und Akteure vor Ort in ihren Bemühungen unterstützt werden. Die neu geschaffene DB InfraGO AG will Bahnhöfe wieder danach ausrichten, dass die Allgemeinheit davon profitiert; sie kann eine gute Anlaufstelle für planerische und organisatorische Unterstützung sein. Auch Beratungsstellen wie die ,Kompetenzstelle Bahnhof‘ beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sind extrem wichtig, um Menschen dabei zu unterstützen, ihre Bahnhofsgebäude wiederzubeleben.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Interaktiver Liniennetzplan Wiesbaden: Neue Version mit mehr Funktionen

Mit einer Vielzahl von Verbesserungen und neuen Funktionen ist der interaktive Liniennetzplan Wiesbaden in einer überarbeiteten Version online gegangen. Die Neuauflage ist zukunftsfähiger als die vorherige Version und berücksichtigt die unterschiedlichen Bedürfnisse der Nutzenden noch gezielter, um sie bei ihren Fahrten optimal zu unterstützen.

Der Interaktive Liniennetzplan von ESWE Verkehr stellt auch in Echtzeit wichtige Daten wie Abfahrtzeiten von Bussen und Zügen, Verspätungen und Störungen zur Verfügung. Die Darstellung als topografische und schematische Karte bietet eine wertvolle Orientierungshilfe im Netz von insgesamt rund 70 Buslinien und Hunderten von Haltestellen. Neben den über 40 ESWE-Linien werden auch Regionalbuslinien sowie die Stadtbuslinien von Mainz im Wiesbadener Stadtgebiet angezeigt.

Mit diesen Informationen können Fahrgäste ihre Verbindungen mit nur wenigen Klicks effizienter gestalten und flexibler auf Änderungen reagieren. Unterstützt durch eine verbesserte kartografische Darstellung, bietet die überarbeitete Plattform neben den Auskünften zu Verkehrsverbindungen auch Informationen etwa zu Standorten der Fahrscheinautomaten und Vorverkaufsstellen oder Carsharing sowie anderen Zielen wie Freizeitstätten.

Der interaktive Liniennetzplan stellt zugleich eine digitale Fahrplanauskunft für Smartphone-Nutzer dar. Auf allen Kurzstreckenaushängen an den Haltestellen ist ein QR-Code angebracht, der es ermöglicht, den Netzplan bequem zu scannen und abzurufen. Zusätzlich wurden 40 Haltestellen mit einem Umgebungsplan ausgestattet. Auf diesem Plan befindet sich ebenfalls ein QR-Code, der den Zugriff auf die Abfahrtszeiten in Echtzeit erleichtert und eine präzise Standortbestimmung ermöglicht. Eine Erweiterung der haltestellenscharfen Echtzeitinformation für Smartphones ist vorgesehen.

Der Liniennetzplan ist auf www.netzplan-wiesbaden.de erreichbar.

Vorteile der neuen Version:

  • Modernisierung des Designs: Neugestaltung (Farbe, Logo) und Neustrukturierung von Fenstern, Schaltflächen, Menüs und Icons erleichtern die Bedienbarkeit.
  • Höhere Systemleistung: kürzere Ladezeiten erhöhen die Schnelligkeit bei der Suche.
  • Login-Bereich: Der Nutzer hat die Möglichkeit, ein individuelles Profil zu erstellen und erhält so einen sicheren sowie benutzerfreundlichen Zugang zu personalisierten Inhalten.
  • Mehr Barrierefreiheit: Sehbeeinträchtigte können die Webseitendarstellung (z.B. Schriftgröße, Farben) verändern und eine Vorlesefunktion auswählen.
  • Zusätzliche Informationen: Suche auch nach Wegen z.B. zu Bildungseinrichtungen, Polizei, Feuerwehr, Krankenhäusern, Verwaltungsstellen, Sehenswürdigkeiten, Sportstätten und Freizeiteinrichtungen möglich.
  • Erweiterte Liniendarstellung: Linien in Mainz-Amöneburg, Mainz-Kostheim und Mainz-Kastel sind nun ebenfalls abrufbar, mit einer Wegeleitung bis nach Mainz.

Mit der Auffrischung ist der Interaktive Liniennetzplan leistungsfähiger, informativer und barrierefreier geworden und fördert insgesamt die städtische Mobilität.

Quelle: ESWE Verkehr

Generalsanierung: Deutsche Bahn vergibt Aufträge für umfassende Ersatzverkehre

Die DB InfraGO AG hat die Aufträge für Schienenersatzverkehre bei weiteren Generalsanierungen im hochbelasteten Schienennetz vergeben. Entsprechend der geltenden nationalen und europäischen Vorschriften erfolgte der Schritt nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Den Zuschlag erhielten die mittelständischen Busunternehmen deu.mobil GmbH und go.on Gesellschaft für Bus- und Schienenverkehr mbH sowie ein Konsortium bestehend aus Weser-Ems-Busverkehr GmbH, DB Regio-Bus Ost GmbH, Busverkehr Rheinland GmbH und Omnibusverkehr Franken GmbH.

Bei der Vergabe geht es um die Ersatzverkehre während der Generalsanierungen, die für 2026 und 2027 vorgesehen sind. Während der Bauphase fahren Fern- und Güterzüge in der Regel auf Umleitungsstrecken. Für Reisende im Regionalverkehr wird für die Generalsanierungen ein umfangreiches Ersatzangebot mit Bussen geplant, damit Pendler zuverlässig ans Ziel kommen. Die Vergabe umfasst eine Leistung von insgesamt fast 60 Millionen Buskilometern, unterteilt in drei gleich große Lose für die folgenden Generalsanierungen:

  • Hagen–Wuppertal–Köln
  • Nürnberg–Regensburg
  • Troisdorf–Unkel
  • Unkel–Wiesbaden
  • Obertraubling–Passau
  • Frankfurt–Heidelberg
  • Rosenheim–Salzburg
  • Bremerhaven–Bremen
  • Lübeck–Hamburg
  • Fulda–Hanau

Die Ausschreibung der Ersatzverkehrsleistungen für die Generalsanierung der Strecke Lehrte–Berlin erfolgt aufgrund des Umfangs separat und ist zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen.

Für die Ersatzverkehre während der Generalsanierungen hat der DB-Konzern in Abstimmung mit den im Nahverkehr zuständigen Aufgabenträgern einheitliche Qualitätsvorgaben sowie ein konsistentes Erscheinungsbild in der Farbe Verkehrspurpur definiert. Diese Standards kamen bereits 2024 bei der Generalsanierung der Riedbahn zwischen Frankfurt/Main und Mannheim zur Anwendung und greifen auch für die Ersatzverkehre auf der Strecke Hamburg–Berlin. Dazu gehören auch neuwertige und barrierefrei zugängliche Fahrzeuge, die ausreichend Stauraum für Gepäck bieten, über WLAN sowie zum Teil über Toiletten an Bord verfügen.

Die Kosten für die Ersatzverkehre sind Teil der Gesamtkalkulation für die einzelnen Generalsanierungen und nach einem gesetzlich festgelegten Schlüssel zwischen Ländern, Bund sowie DB InfraGO AG aufgeteilt. Die konkreten Verkehrskonzepte für die Bauphasen werden rechtzeitig vor dem Start der jeweiligen Generalsanierung mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen, Aufgabenträgern, Verbänden, Kommunen und Landkreisen erarbeitet.

Quelle: DB

BSAG: Claudia Wiest bleibt kaufmännische Vorständin

Claudia Wiest bleibt Kaufmännische Vorständin bei der Bremer Straßenbahn AG (BSAG). Das entschied der Aufsichtsrat auf seiner aktuellen Sitzung und verlängerte den Vertrag um weitere fünf Jahre bis November 2030. Die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin ist seit 1. Dezember 2022 Vorständin der BSAG. Sie arbeitet inzwischen seit mehr als 25 Jahren in unterschiedlichen Führungspositionen der Nahverkehrsbranche. Vor ihrem Wechsel nach Bremen war sie kaufmännische Geschäftsführerin der Verkehrsbetriebe Potsdam.

»Die vergangenen zwei Jahre waren eine bewegende Zeit. Unsere Welt wandelt sich rasant. Und mit ihr nicht nur die BSAG, sondern die ganze Mobilitätsbranche. Das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket zum Preis von damals 49 Euro gleicht in der Verkehrsbranche einer Revolution. Alte Muster wurden auf den Kopf gestellt und Mobilität neu gedacht. In der Folge reichen aber die bislang verlässlichen Finanzierungsströme nicht mehr aus, die durch die massive Preisabsenkung entstehenden Defizite zu decken. Die kommunalen Gesellschafter geraten reihenweise in Finanzierungsnot und der ÖPNV steht inzwischen im knallharten Wettbewerb mit allen anderen Bereichen der Daseinsvorsorge. Zukunftsprojekte wie die Mobilitäts- und Klimawende sind dabei, in der Priorität weiter nach hinten zu rutschen. Alle Beteiligten sind deshalb gemeinsam gefordert, neue Wege zur Finanzierung des ÖPNV zu finden.«

Claudia Wiest

Quelle: Bremer Straßenbahn AG

Neuer Aufsichtsratsvorsitz der Regiobahn

Der Aufsichtsrat der Regiobahn Fahrbetriebsgesellschaft hat eine neue Vorsitzende gewählt. Alexandra Westerkamp übernimmt die Leitung des Gremiums und setzt sich das Ziel, den Betrieb auf der S 28 zu stabilisieren. Zu ihrer neuen Aufgabe erklärt sie:

„Ich freue mich auf die Herausforderung, die Regiobahn erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die Stabilisierung der Betriebsleistung der S 28 hat dabei höchste Priorität. Langfristig wollen wir die Regiobahn so aufstellen, dass wir flexibel auf zukünftige Entwicklungen im SPNV reagieren können.“

Ein besonderer Dank gilt Heiner Cöllen, der die Rolle seit September 2018 mit großem Engagement ausgeübt hat. Er hat den Vorsitz Ende 2024 aus persönlichen Gründen niedergelegt, bleibt dem Gremium aber noch bis zum Ende der Legislaturperiode erhalten. Während seiner Amtszeit hat er die Regiobahn mit wichtigen Impulsen geprägt und den Weg für eine erfolgreiche Weiterentwicklung geebnet.

Mit der Wahl von Alexandra Westerkamp schreibt die Regiobahn ein neues Kapitel ihrer Unternehmensgeschichte. Als erste Frau in dieser Position und eine der wenigen in der Branche steht sie für Innovation und Veränderung. Mit ihrer umfassenden Expertise wird sie die strategische Ausrichtung der Regiobahn entscheidend mitgestalten.

Quelle: Regiobahn Fahrbetriebs GmbH