Neue Gesellschaft für digitale Mobilitätswende

Mit der NMS New Mobility Solutions GmbH (New Mobility Solutions) führt die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) die bestehenden Partnerschaften und Netzwerke für die digitale Transformation des Verkehrs- und Mobilitätssektors auf dem Weg zur Mobilitätswende in einer neu aufgestellten Gesellschaft zusammen.

In der Rolle Hamburgs als Modellstadt für die digitale Mobilität von morgen sollen auch künftig neue Anwendungen systematisch erprobt werden, die für die Hamburger zugänglich und erlebbar sind. Um die Vorreiterrolle Hamburgs mit nationalen und europäischen Leuchtturm- und Großprojekten zu unterstreichen und weitere Fördergelder nach Hamburg zu lotsen, werden die erfolgreich aufgebauten Strukturen der digitalen Mobilität und Logistik aus ITS-Strategie Hamburg und ITS Weltkongress Hamburg 2021 gefestigt und in den kommenden Jahren weiterentwickelt.

Mit der Weiterführung eines strategischen Portfolio-Managements sollen städtische Projekte zur digitalen Mobilität vorangebracht und verbessert werden. Leistungen der News Mobility Solutions umfassen ein übergeordnetes Portfolio-Management, die Moderation und das Monitoring im Sinne der ITS-Strategie, Digitalstrategie und weiteren behördlichen Strategien auf dem Transformationspfad zur Mobilitätswende.

Die neue Gesellschaft soll dabei die übergreifende Zusammenarbeit innerhalb Hamburgs mit beteiligten Behörden, öffentlichen Unternehmen und Landesbetrieben, städtischen (Industrie-) Partnern, wissenschaftlichen Einrichtungen verbessern sowie eine nationale und internationale Vernetzung mit relevanten Playern verstärken. Über ein Technologie- und Innovationsmonitoring werden dabei Handlungsempfehlungen für die digitale Transformation des Mobilitätssektors entwickelt und erzeugen einen überregionalen Mehrwert. Die Geschäftsführung der Tochtergesellschaft übernehmen Harry Evers, vormals Geschäftsführung der ITS Hamburg 2021 GmbH, und Malte Auer, Leitung Stabsbereich Politik und Strategie der HOCHBAHN.

Die Erfahrungen und die Expertise aus der Vorbereitung und Durchführung des ITS Weltkongresses 2021 werden dabei auch zukünftig konsequent genutzt, um nationale und internationale Veranstaltungen zu realisieren, die den Hamburger Bürgern und den Fachexperten offenstehen. In Ergänzung zum Management des Projektportfolios wird sich die New Mobility Solutions zudem bei strategischen Projekten zusammen mit städtischen und wissenschaftlichen Akteuren sowie privaten Lösungsanbietern beteiligen. Der inhaltliche Fokus liegt in der Digitalisierung urbaner Verkehrssysteme über alle Verkehrsträger hinweg.

Aktuell gibt es 65 aktive Projekte im ITS-Bereich. 109 Projekte wurden inzwischen beendet und mehr als 30 Projekte befinden sich in Vorbereitung.

Quelle: Hochbahn

Notwendige Trendwende beim Bundeshaushalt 2023 bleibt aus

Der Vorsitzende des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner sieht mit Sorge auf den Kabinettsbeschluss zum Bundeshaushalt 2023: „Die Bundesregierung hat bereits mit dem Haushalt des laufenden Jahres versäumt, die Finanzmittel für Erhalt und Modernisierung unserer Verkehrsinfrastruktur massiv aufzustocken. Für 2023 wurden wichtige Zukunftsinvestitionen angekündigt, die jedoch im vorgelegten Regierungsentwurf erneut unterbleiben. Angesichts gestiegener Baupreise werden die Investitionen sogar real heruntergefahren. Damit steht fest, dass der Verfall unserer Straßen, Schienen, Brücken und auch Schleusen weiter voranschreitet. Auch die dringend notwendige Digitalisierung der Verkehrswege bleibt auf der Strecke. Die Finanzplanung lässt zudem nicht erkennen, dass sich dieser Trend umkehrt. Das ist fatal, denn Verkehrsunternehmen, Logistikbranche und Bauwirtschaft brauchen jetzt verlässliche positive Signale, dass Deutschland für die Zukunft vorbaut, damit sie ihren Beitrag dazu leisten können. Dazu gehört in erster Linie eine langfristig verbindliche und transparente Finanzplanung für Straßen, Schienennetz und Wasserwege, ebenso wie für digitale Netze und die Strom- und Ladeinfrastruktur.“

Klinkner betonte allerdings, dass im Haushaltsentwurf auch viele gute Ansätze weitergeführt werden sollen. So werde die Verkehrswirtschaft von den Lasten der EEG-Umlage befreit, die Förderkulissen für die Elektromobilität würden fortgeschrieben und Investitionen in Radwege und in LNG-Infrastruktur getätigt. Insgesamt sei jedoch mit diesem Etat nicht der richtige Kurs eingeschlagen, um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, die Verkehrswende einzuläuten und das verkehrliche Rückgrat für Europas Mobilität zu stärken.

Bundesschienenwege: Die Mittel für den Erhalt des Bestandsnetzes in der LuFV sinken deutlich auf 4,6 Mrd. Euro (-625 Mio. Euro), die Baukostenzuschüsse steigen gerade einmal um 100 Mio. Euro auf 2 Mrd. Euro. Die Verpflichtungsermächtigungen für den Bedarfsplan bis 2040 betragen insgesamt gerade einmal 6,8 Mrd. Euro. Das sind im jährlichen Durchschnitt lediglich 425 Mio. Euro. Dies passt nicht zu den Absichtserklärungen im Klimaschutzsofortprogramm. Die bereitgestellten Mittel für die Digitalisierung sinken ebenfalls von 612 auf 533 Mio. Euro. Für die Projekte im Deutschlandtakt werden 47 Mio. Euro zusätzlich bereitgestellt aber mit einer Sperre versehen.

ERTMS: Die Mittel für die Digitalisierung der Schiene (Digitale Schiene Deutschland DSD) sinken um knapp 80 Mio. Euro. Der flächendeckende Roll-out wird ausgebremst, bevor er starten konnte. Die Verpflichtungsermächtigungen bis 2032 betragen 1,99 Mrd. Euro insgesamt. Das ist der Betrag den die DSD jährlich bräuchte.

Schienenpersonennahverkehr: Der Anstieg der Regionalisierungsmittel von 9,744 Mrd. Euro auf 10,254 Mrd. Euro wird der deutlich erhöhten Nachfrage, die das 9-Euro-Ticket früher anreizt als geplant, infrastrukturseitig nicht gerecht.

Quelle: DVF

Neuer Kurs zur Qualifizierung von Geflüchteten zu Triebfahrzeugführern

Bereits im Jahr 2019 war auf Initiative von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit ein Modellprojekt zur Qualifizierung von Geflüchteten zu Triebfahrzeugführern ins Leben gerufen und mit mehreren Partnern erfolgreich umgesetzt worden. Nun geht der mehrmonatige Qualifizierungskurs ab dem heutigen Montag, 4. Juli, in eine neue Runde.

m Rahmen des Qualifizierungs-Clusters Karlsruhe/Mannheim werden ab sofort in enger Zusammenarbeit zwischen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH, Go-Ahead Baden-Württemberg, der MEV Eisenbahn-Verkehrsgesellschaft mbH mit Sitz in Mannheim und der Bundesagentur für Arbeit insgesamt 15 Teilnehmer in den kommenden Monaten zu Triebfahrzeugführern ausgebildet. Die Leitung des Qualifizierungs-Clusters liegt – wie bereits beim ersten Kurs dieser Art – erneut bei der AVG mit Sitz in Karlsruhe.

„Der erste Kurs war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer waren hoch motiviert. Alle haben die anspruchsvollen Prüfungen bestanden und sitzen heute in den Führerständen unserer SPNV-Züge. Ich freue mich, dass wir jetzt erneut 15 Geflüchteten einen Einstieg in eine gute berufliche Perspektive ermöglichen. Wie ihre Vorgänger haben sie die Chance auf einen interessanten und verantwortungsvollen Job: Sie werden Fahrzeugführer für nachhaltige Mobilität.“

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann

Die Qualifizierungsmaßnahme verfolgt zum einen das Ziel, dem weiterhin bestehenden Personalmangel in der Bahnbranche engagiert zu begegnen und zugleich einen wichtigen Beitrag zur Integration Geflüchteter in den Arbeitsmarkt zu leisten. Die Ausbildung erfolgt zum einen in den Schulungsräumlichkeiten von MEV in Mannheim und zum anderen bei den einzelnen Nahverkehrsunternehmen selbst.

„Die Eisenbahnbranche ist ein Chancengeber. Die Tex Rail Training Academy als Ausbildungsprofi der MEV und Bildungsträger des Lehrgangs freut sich sehr, wieder Teil dieses spannenden Projektes zu sein und die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt unterstützen zu können. Wir hatten bereits 2019 die Ehre, als Bildungsträger des sehr erfolgreichen ersten Lehrgangs zum Triebfahrzeug-führenden fungieren zu dürfen. Es motiviert uns daher natürlich besonders, für unsere neuen Teil-nehmenden die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss zu schaffen und damit unseren Teil beizutragen, den perfekten Start in ein neues Berufsleben zu ermöglichen.“

Thorsten Wagner, Leiter TEX Rail Training Academy der MEV Deutschland

Quelle: AVG

Netzwerk der Fahrgastbeiräte lädt zur Jahrestagung nach Hamburg

Das bundesweite Netzwerk der Kunden- und Fahrgastbeiräte lädt zu seiner inzwischen 7. Tagung nach Hamburg ein. Gastgeber sind der Hamburger Verkehrsverbund (hvv) und sein Fahrgastbeirat. Die Tagung findet am 16. und 17. September in der Halle 13 der Hamburger Hochbahn statt. Geladen sind Mitglieder von Kunden- und Fahrgastbeiräten bundesweit. Zu den Höhepunkten der Tagung gehört sicher die Diskussion über das Mobilitätskonzept der Freien und Hansestadt Hamburg mit Senator Dr. Anjes Tjarks, Präses der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende.

Das bundesweite Netzwerk der Fahrgastbeiräte, das im Jahr 2015 in Frankfurt am Main gegründet wurde, legt den Schwerpunkt seiner Aktivitäten nicht auf die Außenwirkung, sondern auf die Unterstützung der einzelnen, ehrenamtlich tätigen Beiräte – also das Lernen voneinander und den Mehrwert, von den Erfahrungen der Kolleginnen und Kollegen zu profitieren.

Die Anmeldung zu der Tagung für Mitglieder von Kunden- und Fahrgastbeiräten ist über das Internetportal des Netzwerks bis 31. August 2022 möglich: www.fahrgastbeiräte.de.

Quelle: traffiQ

Neue Biogas-Busse für den Augsburger Nahverkehr

Umweltfreundlich mit Biogas ist auch die neueste Busgeneration der Stadtwerke Augsburg (swa) unterwegs. Zunächst sieben von insgesamt zwölf neuen MAN-Bussen befördern ab 2. Juli Fahrgäste durch die Stadt. Heute wurden die neuen Busse auf dem Augsburger Rathausplatz der Öffentlichkeit vorgestellt.

Seit 2011 werden alle Busse der swa mit Biogas und damit CO2-neutral angetrieben. An den wegweisenden Beschluss des Augsburger Stadtrats erinnerte Bürgermeister Bernd Kränzle. Bereits 1992 wurde festgelegt, dass die Busflotte der swa nach und nach auf Gasbetrieb umgestellt wird. „Die neuen Busse sind außerdem mit Hybridtechnik ausgestattet und verbrauchen bis zu 20 Prozent weniger Treibstoff, als die bisherigen Busse“, erklärte swa-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza. Das Biogas für den Antrieb wird aus landwirtschaftlichen Abfallstoffen hergestellt.

Rund 40 Sitz- und 120 Stehplätze bietet das neue Modell, für Komfort sorgen digitale Echtzeitinformationen zu Anschlüssen, Vollklimatisierung und Fahrgast-WLAN. Videoüberwachung und ein Fahrgastzählsystem ermöglichen einen sicheren Fahrbetrieb. „Der neue Abbiegeassistent mit Kamera-Sensorik bietet Fahrerinnen und Fahrern eine noch bessere Warnung vor Personen im toten Winkel“, ergänzt Daniel Strohschneider, Leiter der swa Buswerkstat. Zusätzlich warnt ein Kollisionswarner durch Aufblinken vor nahenden Hindernissen und sorgt für noch mehr Sicherheit.

Die neuen Busse überzeugen nicht nur durch ihr modernes Design. Auch in Sachen Umweltfreundlichkeit punkten sie. „Für den Antrieb der Fahrzeuge wird bis zu 20 Prozent weniger Biogas benötigt, als bei den alten Modellen“, erklärt Strohschneider. „Außerdem sind sie durch viele andere Zusatzfunktionen umweltschonender und für die Fahrgäste noch komfortabler.“ Auch bei den neuen Bussen handelt es sich um Hybridmodelle. Energie, die beim Bremsen entsteht, wird in Akkus auf dem Dach gespeichert und beispielsweise beim Anfahren wieder abgegeben. „Das spart bis zu 15 Prozent an Energie gegenüber neuen Gasmodellen ohne Hybridsystem“, weiß Strohschneider. Zudem reduziert die Start-Stopp-Automatik Geräusche und Schadstoffausstoß.

Die Wahl fiel bei den neuen Bussen nicht zufällig auf die Marke MAN. „Der Auftrag wurde europaweit ausgeschrieben“, erklärt Klaus Röder, Leiter Fahrzeuge bei den swa. Teil des Kriterienkatalogs sind beispielsweise die voraussichtlichen Lebenszykluskosten eines Busses inklusive der Kosten für Instandhaltung, Wartung und Energieverbrauch.

Die neuen Modelle ersetzen in die Jahre gekommene Busse. Im Herbst dieses Jahres folgen zudem die ersten neuen Straßenbahnen der Firma Stadler. Nach der intensiven Inbetriebnahme-Phase sind sie voraussichtlich ab Frühjahr 2023 im Einsatz.

Quelle: swa

Unterzeichnung des Verkehrsvertrages Netz Elbe-Spree

Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH unterzeichnete feierlich gemeinsam mit den Ländern Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowie ihren mit der Umsetzung des Verkehrsvertrages beauftragten Gesellschaften, der VBB-Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH, der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH und der VMV-Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbh, den Verkehrsvertrag zum Netz Elbe-Spree in Brandenburg an der Havel. Im Rahmen der Vertragsunterzeichnung wurde mit dem Fahrzeughersteller Siemens Mobility GmbH eines der sechsteiligen Neufahrzeuge vom Typ Desiro HC in Magdeburg und Brandenburg an der Havel präsentiert.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat das europaweite Vergabeverfahren im Auftrag der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt federführend durchgeführt. Das Netz Elbe-Spree ist eine Weiterführung des bisherigen Stadtbahn-Netzes, dessen Verkehrsverträge Ende dieses Jahres auslaufen. Um der steigenden Nachfrage im Schienenpersonennahverkehr auch zukünftig gerecht zu werden, wächst das neue Netz um rund 5 Millionen Zugkilometer pro Jahr, das sind etwa 25 Prozent mehr Leistung als zuvor. 28 Millionen Zugkilometer werden ab Dezember 2022 im gesamten Netz Elbe-Spree gefahren, die nötigen Kapazitäten werden durch eine dichtere Taktung, längere Züge und Bahnsteige erlangt.

Der Ausbau des Netzes beinhaltet zwei Betriebsstufen: Die erste berücksichtigt den Infrastrukturzustand ohne die im Bau befindliche Dresdner Bahn in Berlin. Nach Inbetriebnahme, ab voraussichtlich 2025, können weitere Verbesserungen für die Fahrgäste erreicht werden. Auch die ODEG beteiligte sich an der Ausschreibung und erhielt Anfang 2019 den Zuschlag für die Lose 1 und 4. Mit der Betriebsaufnahme am 11. Dezember dieses Jahres werden sich die derzeit rund 13 Millionen Zugkilometer auf mehr als 18 Millionen erhöhen und die Betriebsleistung um rund 40 Prozent wachsen. Die Vertragslaufzeit des Verkehrsvertrages, der heute unterschrieben wurde, umfasst zwölf Jahre. 250 neue, sichere Arbeitsplätze werden bei der größten privaten Eisenbahn im Osten Deutschlands hierfür geschaffen. Die ODEG-Züge des RE1 fahren ab dem Fahrplanwechsel 2022/2023 erstmals in der Region drei Mal pro Stunde in den Spitzenzeiten zwischen Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder).

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility präsentierte den sechsteiligen, elektrischen, ein- und doppelstöckigen Zug aus der Produktserie Desiro HC. Das HC hinter Desiro steht für High Capacity und trägt mit einem umfangreichen Platzangebot dem erhöhten Fahrgastaufkommen in Ballungsgebieten wie Berlin, Magdeburg, Cottbus oder Schwerin Rechnung. Ein nachhaltiger Aspekt ist, dass der Zug aus zwei angetriebenen einstöckigen Endwagen und vier doppelstöckigen, nicht angetriebenen Mittelwagen besteht, wodurch wertvolle Energieressourcen gespart werden. Weitere Informationen zum Zug finden Sie hier.

Quelle: VBB

Stefan Krispin ist neuer Commercial Director Passenger bei Alpha Trains

Stefan Krispin ist neuer Commercial Director der Passenger-Abteilung der Alpha Trains Europa GmbH. Er tritt damit die Nachfolge von Thomas Paul Müller an, der nach 18 Jahren das Unternehmen verlässt, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen.

Stefan Krispin bringt über 25 Jahre Erfahrung im Mobilitätssektor mit. Er war unter anderem CEO/Geschäftsführer der Go-Ahead Deutschland mit vier Gesellschaften und über 500 Mitarbeitern. Bei Bombardier Transportation, Logplan Airport Logistics und DaimlerChrysler Rail Systems bekleidete er mehrere Managementpositionen und verantwortete auch internationale und interdisziplinäre Großprojekte. Zuletzt hat er mit seiner eigenen Beratungsfirma Kunden aus dem SPNV-Sektor unterstützt.

Stefan Krispin ist studierter Elektrotechnikingenieur und hat einen Executive MBA der Escuela Europea de Negocios in Madrid/Spanien.

„Mit Stefan Krispin konnten wir einen ausgesprochenen SPNV-Experten für unsere Zugsparte gewinnen. Wir sind froh, einen würdigen Nachfolger für Thomas Paul Müller gefunden zu haben. Mit seiner langjährigen Branchenerfahrung kombiniert mit seinem technischen Wissen und seinem strategischen Gespür bringt Stefan alle Voraussetzungen mit, um gemeinsam mit seinem Team die erfolgreiche Unternehmensentwicklung auch in den nächsten Jahren fortzusetzen und voranzutreiben.“, so Thomas Schmidt, Geschäftsführer der Alpha Trains Europa GmbH.

Quelle: Alpha Trains

Bund erleichtert Finanzierung von ÖPNV-Projekten auf der Schiene

Seit heute gelten neue Bewertungsmaßstäbe für die Finanzierung von Projekten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) auf der Schiene.

„Wir wollen den Nahverkehr mit mehr und besseren Angeboten attraktiver machen. Deshalb unterstützt der Bund die zuständigen Länder und Kommunen mit Milliardenbeträgen bei der Finanzierung des ÖPNV. Jetzt haben wir die Bewertungsmaßstäbe für Projekte, die sich um eine Bundesförderung bewerben, noch einmal weiterentwickelt und erweitert, so dass in Zukunft deutlich mehr Projekte für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund in Frage kommen. Bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit fallen nun z.B. die Faktoren Klima- und Umweltschutz, Verkehrsverlagerung und Daseinsvorsorge stärker ins Gewicht. Das ist zeitgemäß und trägt unserem Ziel Rechnung, die Fahrgastzahlen des öffentlichen Verkehrs deutlich zu steigern.“

Bundesminister Dr. Volker Wissing

Die neue Version (2016+) der Standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen im öffentlichen Personennahverkehr ist ab sofort Grundlage für den für eine anteilige Bundesförderung notwendigen Nachweis der Wirtschaftlichkeit nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).

Mit den Mitteln aus dem GVFG unterstützt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr in erheblichem Maße Investitionen in den umweltfreundlichen schienengebundenen ÖPNV. Seit 2021 stehen allein jährlich GVFG-Mittel in Höhe von 1 Milliarde Euro zur Verfügung. Ab 2025 steigen die GVFG-Mittel auf dann zwei Milliarden Euro und werden ab 2026 mit 1,8 Prozent jährlich dynamisiert. Die Mittel des GVFG dürfen u. a. verwendet werden für den Neu- und Ausbau von Verkehrswegen für z. B. Straßen-, Stadt- und U-Bahnen sowie Eisenbahnen.

Die neue Verfahrensanleitung wird die umfassende Darstellung der gesellschaftlichen, verkehrlichen und gesamtwirtschaftlichen Vorteile von ÖPNV-Vorhaben erheblich erleichtern, ihre Förderfähigkeit den politischen Zielen entsprechend erhöhen und auf dieser Basis den zügigeren, zweckmäßigen Einsatz der bereitgestellten Bundesmittel bewirken. Dadurch werden die Länder und Kommunen in die Lage versetzt, den ÖPNV weiter zu verbessern und attraktiv zu gestalten.

In diesem Zusammenhang sind u.a. folgende Ergänzungen und Aktualisierungen vorgenommen worden:

  • Einführung von verschiedenen Verfahrensvereinfachungen (z.B. für Elektrifizierungs- oder Reaktivierungsvorhaben);
  • Ergänzung des Verfahrens um zusätzliche Nutzenkomponenten (z.B. Daseinsvorsorge, Flächenverbrauch, Primärenergieverbrauch oder Resilienz);
  • Aktualisierung spezifischer monetärer Wertansätze auf Basis neuer Erkenntnisse, insbesondere die Erhöhung des Kostensatzes für CO2-Emissionen;
  • Ergänzungen für neue Antriebsarten im Hinblick auf die Kostensätze.

Die Verfahrensanleitung zur Standardisierten Bewertung wurde unter Beteiligung der Länder sowie Vertretern der kommunalen Spitzenverbände und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in einem gemeinsamen Arbeitskreis überarbeitet. Die neue Verfahrensanleitung und die zugehörigen Anlagen stehen hier zum Herunterladen zur Verfügung.

Quelle: BMDV

Ab dem 1. Juli kommt die Mobilithek

Nach der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat hat am 15. Juni 2022 das Bundeskabinett den letzten Änderungswünschen der Länderkammer zugestimmt und somit die Mobilitätsdatenverordnung auf den Weg gebracht. Die Daten werden ab Juli 2022 in der Mobilithek als nationaler Datenzugangspunkt bereitgestellt.

“Ich begrüße grundsätzlich die Mobilitätsdatenverordnung, die ab dem 1. Juli den Austausch von Mobilitätsdaten in Fahrt bringen soll”, sagt Dr.-Ing. E.h. Jürgen Bönninger, Themensprecher automatisiertes und vernetztes Fahren der „Berliner Erklärung zur Fahrzeugsicherheit“ der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik. Der Experte weist allerdings darauf hin, dass die Verordnung “nur ein Fahrtbeginn sein kann”. Die vorliegende Mobilitätsdatenverordnung gelte lediglich für Marktteilnehmer, die den Regelungen des Personenbeförderungsgesetzes unterliegen.

“Benötigt wird jedoch eine Rechtsgrundlage, die alle Marktteilnehmer berücksichtigt. Das im Koalitionsvertrag der neuen Regierung angekündigte und noch zu erarbeitende Mobilitätsdatengesetz wird hierzu eine gute Chance bieten”, merkt Bönninger an.

Das Gesetz soll den Straßenverkehr zudem besser steuerbar machen. Das kann unter anderem bedeuten, dass Verkehrsteilnehmern ein anderer Weg vorgeschlagen wird, um schneller ans Ziel zu kommen. “Darüber hinaus sollten diese Mobilitätsdaten auch zur Wahrung der Verkehrssicherheit, des Klimaschutzes und zu Zwecken der Verkehrslenkung sowie zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben über den Nationalen Zugangspunkt, der den Zugang auf die Mobilitätsdaten verwaltet, bereitgestellt werden”, merkt der Experte der VDI-FVT an.

Vernetzte Mobilität ist auf Daten angewiesen. Ohne Echtzeitdaten ist eine nachhaltige Verkehrsplanung oder individuelle Wahl des Verkehrsmittels kaum möglich. Verkehrsunternehmen sind ab dem Stichtag aufgefordert, Daten in der Mobilithek zu hinterlegen. Laut Jürgen Bönninger sollten Gemeinwohlzwecke berücksichtigt werden: “Zukünftig sollten alle Fahrzeuge, die vernetzt unterwegs sind, Daten, die für Gemeinwohlzwecke nützlich sind, diese auch für diese Zwecke zur Verfügung stellen können.”
Beim Individualverkehr sieht der Vorsitzende des Richtliniengremiums Kraftfahrsachverständiger für assistiertes, automatisiertes und vernetztes Fahren hinsichtlich des Datenrechts Nachholbedarf: “Im Gegensatz zum Linien- und Gelegenheitsverkehr, die dem Personenbeförderungsgesetz unterliegen, sollte für den Individualverkehr der Halter beziehungsweise Nutzer klar als Souverän der anfallenden Daten des Fahrzeugs benannt werden. Darüber hinaus sind Leitlinien erforderlich, die dem Nutzer das Wahrnehmen seiner Rechte ermöglicht.”

“Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass ich mir von dem noch zu erarbeitenden Mobilitätsdatengesetz der Regierung eine Stärkung der Rechte der Halter beziehungsweise Nutzer von Fahrzeugen erhoffe. Gleichzeitig soll dieses Gesetz die Grundlage für eine nachhaltige, zukunftsweisende Datenstrategie eröffnen, die dem Gemeinwohl dienende sowohl kommerzielle als auch hoheitliche Zwecke erfüllt”, so Bönninger.

Quelle: VDI

Sanierung erfolgreich: Abellio Mitteldeutschland beendet Schutzschirmverfahren

Die Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH hat das Schutzschirmverfahren erfolgreich beendet. Nach Ablauf einer finalen 14-tägigen Rechtsmittelfrist ist das Verfahren des Eisenbahnverkehrsunternehmens mit Sitz in Halle (Saale) durch das zuständige Amtsgericht Berlin-Charlottenburg zum 30. Juni 2022 aufgehoben worden. Abellio tritt nun als saniertes Unternehmen aus dem Schutzschirm heraus und kann somit seinen Geschäftsbetrieb als langfristig gesichertes Unternehmen fortführen.

„Abellio beendet das Schutzschirmverfahren mit gestärktem wirtschaftlichen Fundament und neuer Perspektive“, sagte Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, und ergänzte: „Im Interesse unserer Fahrgäste und unserer Mitarbeitenden haben wir in den vergangenen Monaten intensiv darauf hingearbeitet, eine für alle Seiten verlässliche und tragfähige Sanierungslösung zu erzielen. Dies ist in einem gemeinsamen Kraftakt gelungen. Zusammen mit unseren Aufgabenträgern, Geschäftspartnern und dem Gesellschafter konnte binnen Jahresfrist eine erfolgreiche Sanierung auf den Weg gebracht werden. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen für das Vertrauen in ihren Arbeitgeber. Zudem danke ich den Fahrgästen von Abellio für ihre Treue sowie unseren Aufgabenträgern, Geschäftspartnern und den Teams um den Generalhandlungsbevollmächtigten Prof. Dr. Lucas Flöther und den Sachwalter Dr. Rainer Eckert für die sehr gute Zusammenarbeit und das hohe Engagement.“

Der gemeinsam mit den Gläubigern entwickelte und gerichtlich bestätigte Sanierungsplan sieht vor, dass Abellio die Leistungen in den beiden mitteldeutschen Netzen Saale-Thüringen-Südharz (STS) und Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA) in der gewohnten Qualität fortsetzt. Gemäß den Vereinbarungen mit den Aufgabenträgern, darunter die Federführer Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) und Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV), befährt Abellio das STS-Netz bis 2030. Das DISA-Netz wird Abellio bis 2024 weiter betreiben.

Prof. Dr. Lucas Flöther, der den Sanierungsprozess als Generalhandlungsbevollmächtigter des Unternehmens begleitet hat, betonte: „Abellio fährt weiter. Die Abellio-Teams werden den gewohnt qualitativ hochwertigen Schienenpersonennahverkehr fortsetzen. Das sind gute Nachrichten für Reisende, Geschäftspartner und Mitarbeitende des Unternehmens.“

Neben der Weiterführung des Fahrgastbetriebes stand vor allem die Sicherung der Arbeitsplätze im Fokus der Bemühungen der vergangenen Monate. Mit Verlassen des Schutzschirms wird Abellio nun auch wieder verstärkt Personal einstellen. Dazu startet das Unternehmen eine breit angelegte Rekrutierungskampagne. Gesucht werden u.a. Kundenbetreuer, Triebfahrzeugführer, Werkstattmitarbeitende etc. Alle Informationen zu den Stellenangeboten finden sich unter www.abellio.de/jobs.

Quelle: Abellio